Kurze Anmerkung: Auf diese Idee bin ich im Alleingang gekommen. Ich halte sie weder für besonders origniell, noch behaupte ich, daß ich die einzige bin, die jemals diese Idee hatte... Es war einfach eine Idee – die übrigens schon Ende 2003 entstanden ist. Daher verweise ich nicht auf andere Geschichten, die evtl. den gleichen Grundgedanken haben. Zumal ich denke, daß es mehr als nur eine Story geben wird, die dieser hier ähneln und die lange vor meiner geschrieben wurden... Ich bin generell der Meinung, daß es fast keine Idee gibt, die nicht schon von jemandem geschrieben wurde. Irgendjemand hat mal gesagt: "Es gibt keine neuen Geschichten – es gibt nur neue Zusammenstellungen der alten Erzählungen..." – aber ich werde die Story die in den Reviews genannt wurde selbstverständlich lesen (ich kenne sie noch nicht), damit ich vermeiden kann, daß große Ähnlichkeiten aufkommen. Danke für den Tip!
Die "Unpersönlichkeit" des ersten Kapitels(die ich genauso sehe) ist übrigens das Ergebnis der Tatsache, daß ich diese Briefaktion schon einmal mit einer lieben Bekannten gemacht habe, wobei einer von uns die Briefe von Miss Granger und einer die von Snape geschrieben hat und ich habe damals stichpunktartig die Ausgangssituation beschrieben, damit wir wissen, wo wir loslegen können. Es ist also quasi nur eine Art Regie-Anweisung gewesen...
Satia
Miss Granger,
sollten Sie geglaubt haben, Ihre Versuche, auf einfachstem Wege das Buch zurückzuerhalten, das Sie meinten, außerhalb der gestatteten Hilfsmittel in meinem Unterricht benutzen zu dürfen, seien mir nicht verständlich geworden, so mache ich Sie hiermit darauf aufmerksam, daß es nicht der Schriftform bedarf, um mir eine Anfrage verständlich zu machen, gleich welcher banalen Natur sie auch sein mag.
Obendrein ist mir, wie Sie ja selbst zu Recht annehmen, die Seltenheit dieses speziellen Titels durchaus bekannt. Wenn meine Bemerkung bezüglich eines Neuerwerbs Sie erbost haben sollte - - - dann hat sie ihr Ziel fraglos erreicht. Quid pro quo.
Mir ist beim flüchtigen Durchblättern des Bandes aufgefallen was Sie in Ihrem Brief auch benennen, nämlich, daß Sie sich erdreistet haben, ein renomiertes Werk der Fachliteratur mit unzähligen Kommentaren zu versehen! Darf ich demnach annehmen, daß das Manuskript für Ihr erstes Fachbuch noch vor Erwerb des Abschlusses in Hogwarts die magische Weltpresse begeistern wird?
Selbst Sie sollten es als Anmaßung erkennen, noch während Ihrer Schulzeit Fachbücher korrigieren zu wollen.
Ich werde mir diese "fachlichen" Anmerkungen selbstverständlich genauer ansehen, um zu beurteilen, ob Ihre Korrekturen wenigstens Hand und Fuß haben, oder purer Unfug sind.
Wenn Sie nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sich ein solches Buch noch einmal zu kaufen, sollten Sie derlei nicht im Unterricht mit sich herumtragen, sondern an einem sicheren Ort verwahren. Ganz abgesehen davon, daß Ihnen bekannt ist, daß ich Hilfsmittel gleich welcher Art, die nicht dem genehmigten Lehrmaterial angehören, in meinem Unterricht nicht dulde.
Ich empfand übrigens den Hinweis, daß ich die Hausaufgaben für die Gryffindor-Schüler offenbar splitten muß, damit gewisse Schüler nicht von anderen abschreiben können als äußerst nützlich...
Ich möchte Sie an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich davor warnen, in meinem Unterricht Hilfsmittel zu benutzen, die obendrein speziell Sie nicht nötig hätten.
Verraten Sie mir allerdings eines – was hat Sie auf den Gedanken gebracht, ich könne einer schriftlichen Anfrage mehr Gehör schenken als einer mündlichen? War es reine Selbsterkenntnis, daß allein die Androhung einer weiteren Wortmeldung Ihrerseits zu Abwehrreaktionen des Lehrkörpers führen muß? Oder haben Sie eine Kopie Ihres Briefes für spätere Beweisführung an Professor McGonagall weitergeleitet, damit diese mich für den Fall der Nicht-Beantwortung Ihres Bitt-Pamphletes dafür zur Rechenschaft ziehen kann?
Haben Sie sich eigentlich je Gedanken darüber gemacht, warum Ihre permanent erhobene Hand im Unterricht so unfassbar nervtötend ist? Halten wir doch einmal fest: Die Tatsache, daß ich eine Frage an die Klasse richte, hat noch NIE bewirken sollen, daß die eine Schülerin die ohnehin den Lehrstoff vorwärts und rückwärts herunterbeten kann, die Antwort darauf gibt. Ist Ihnen noch nie in den Sinn gekommen, daß es die Hohlköpfe Ihres Hauses mehr zum Lernen motivieren könnte, wenn sie permanent in die unangenehme Situation gebracht werden, eine meiner Fragen nicht beantworten zu können, anstatt sich die korrekte Antwort von Miss Hermine Granger vorbeten zu lassen? (Ja, Professor McGonagall, für den Fall, daß Sie dies hier ebenfalls zu lesen bekommen – bei meiner Art zu Lehren handelt es sich durchaus um eine "Lehrmethode", die mehr bewirken soll, als Ihre behüteten Gryffindors seelisch einen Kopf kürzer zu machen...)
Allein die zwischen den Zeilen doch erkennbare Höflichkeit ihrer Anfrage hat mich dazu gebracht, darauf zu antworten, obwohl es einfach lächerlich ist, Ihnen einen Brief zu schreiben, wenn wir uns wöchentlich mehrfach, beinahe täglich, persönlich sehen.
Aber möglicherweise finden geschriebene Worte – so wie dies ja augenscheinlich durch Bücher geschieht – gezielteren Einlass in Ihr vom Lehrstoff vernebeltes Gryffindor-Hirn.
Es gibt keine schulische oder rechtliche Verordnung, die mich zwingen würde, Ihnen Ihr Buch vor Ablauf dieses Schuljahres – im Zweifelsfall sogar vor Ablauf Ihrer generellen Schulzeit – zurückzugeben. Es ist nach wie vor selbstverständlich Ihr Eigentum - ich habe es lediglich in Verwahrung genommen, weil es zu unlauteren Dingen genutzt worden ist. Dieses Recht habe ich als Lehrer an diesem Institut (wie Ihnen sicherlich bekannt ist – da Sie sonst kaum so vorsichtig vorgegangen wären, sondern längst Ihre Hauslehrerin auf mich gehetzt hätten).
Ich schließe trotzdem nicht aus, daß ich Ihnen das Buch vor Ablauf dieses Schuljahres zurückgeben werde, sofern Sie sich in meinem Unterricht vorbildlich verhalten und ich keinen weiteren Grund zur Klage finde.
Derweil werde ich mich (da Sie mich mit ihrem Brief geradezu neugierig gemacht haben auf das, was Sie so "Wichtiges" in Ihr Buch eingetragen haben), wie schon oben genannt, von der Korrektheit ihrer "Korrekturen" überzeugen. Sie dürften es hilfreich finden, wenn ich einige Ihrer Anmerkungen nun meinerseits korrigiere, falls Sie mit ihren Einträgen hier oder dort falsch gelegen haben. Schließlich und letztendlich geht es Ihnen doch - Ihrem Brief nach zu urteilen - um die fachliche Wertigkeit des Buches, nicht wahr? Und als Ihr Lehrer im Fach Zaubertränke, bin ich selbstverständlich bereit, zur Perfektion Ihres Wissensstandes beim Verlassen von Hogwarts, behilflich zu sein.
Professor. S. Snape
