Hermine schickt den Brief nachts weg und erhält keine halbe Stunde später unerwarteterweise eine kurze Notiz als Antwort:


Miss Granger

Ist Ihre Aussage, daß Sie die Schule ohne Ihr Buch nicht verlassen eine Drohung oder ein Versprechen? Wie auch immer... ich bin mit dem Durcharbeiten Ihrer Notizen längst nicht fertig und bin eigentlich der Meinung, daß ich das Werk noch eine Weile behalten sollte... selbstverständlich steht es Ihnen frei, über einen entsprechenden Antrag beim Schulleiter die Herausgabe des Buches einzufordern.
Falls Sie aber noch nicht wissen sollten, womit Sie die Ferien verbringen werden, werfen Sie stattdessen vielleicht einen Blick in die Anlage...
Wie immer Ihre Entscheidung aussieht, wünsche Ich Ihnen, daß die Ergebnisse Ihrer Abschlußprüfung Ihre eigenen, wildesten Erwartungen übertreffen...
Ich danke Ihnen für den heutigen Tag und für die in höchstem Maße angenehme Zusammenarbeit mit Ihnen in den letzten Wochen – das ist sicher gerechtfertigter als andersherum...
Mit den besten Grüßen an eine geschätzte Kollegin

Severus


Ein dickes Bündel Papier – ähnlich dem, das sie damals vor dem Forschungsprojekt durcharbeiten mußte – liegt der Notiz an und beschreibt ein weiteres, völlig neues Projekt und die bisherigen Ergebnisse zu denen Snape dabei gekommen ist...

Zusätzlich ist bei dem Brief ein weiterer Umschlag und als Hermine diesen öffnet, kommt etwas heraus, das wie ein unaufdringliches Geschenk eingewickelt ist. Auf dem Papier steht: "Als Andenken an Ihren ersten, ernstzunehmenden Erfolg in der Zaubertrankmagie" In dem Papier befindet sich ein Vorabexemplar der Zeitung "Potions Today" die offenbar am folgenden Tag erscheinen wird. Auf der zweiten Seite ist ein großer Artikel über den Trank den Snape und sie kreiert haben. Sie werden gemeinsam als Entwicklungsteam genannt. Überschrift: "Phönix-Tropfen" – der brandneue Heiltrank von Hermine Jane Granger und Professor S. Snape.

Atemlos und zitternd vor Aufregung liest Hermine den Artikel, der ihre Arbeit über alle Maßen lobt und Ihren eigenen Anteil daran als die erstaunliche Arbeit einer über das normale Maß hinaus begabten Hexe beschreibt und sie als den neuen Stern am Himmel der Zaubertrankforschung sieht.

In dem Papier,mit dem die Zeitung umwickelt war,liegt eine Karte, die mit einem Gedicht bedruckt ist.


"Ganz still, und ganz in dein Buch zurückgezogen,
im Lichtkreis der Lampe liest du neben mir.
Wohin sind wohl deine Gedanken geflogen,
auf Flügeln von weißem Papier?
Dies Bild ist mir so lieb, so bekannt, daß ich meine
Alle von dir zu kennen, so gut wie dies eine.
Doch, was weiß ich schon von dir..."

Ich weiß, du wirst gleich das Haar aus der Stirn streichen,
Dann umblättern und ganz kurz aufschau'n zu mir
Und abwesend lächelnd mir eine Hand reichen,
Als spürtest du den Blick auf dir.
Jede deiner Gewohnheiten kann ich beschreiben,
Jeden Zug, jeden Schritt, doch soviel Rätsel bleiben,
Denn, was weiß ich schon von dir?

Ich hab' manchmal deine Gedanken gelesen,
Hab' manches Verborg'ne erraten von dir.
Manchmal bin ich nah' deiner Seele gewesen,
Ein offenes Buch schienst du mir.
So vertraut miteinander geh'n wir unsre Bahnen,
So nah' und doch, wir können einander nur ahnen,
Denn, was weiß ich schon von dir?


Auf der Rückseite der Karte stehen ein paar Zeilen von Snape:

Der Dichter dieser Zeilen, die mir heute im Buchladen in die Fingergefallen sind,muß Sie wohl gekannt haben...
Miss Granger, Sie sind nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch. Bewahren Sie sich Ihre unstillbare Neugier, dann gibt es für Ihre Möglichkeiten nach oben keine Grenzen.