Tage unserer Liebe


Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!

Rating: PG 13 – später eventuell mal zwischendurch R

Zeit: Drittes Zeitalter, während des Ringkrieges

Pairing: Elladan/Haldir

Warnung: AU!

Des weiteren könnte es in späteren Kapiteln zu Slash (sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern) kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!


So, hier kommt schon das nächste Kapitel! Vielen, vielen Dank für eure lieben Reviews! Ich habe mich wieder riesig gefreut! Es ist immer wieder schön zu sehen, dass ihr die Story noch mitverfolgt! Die ausführlichen Reviewantworten findet ihr wieder unten!

Ein liebes Danke auch an Shelley für ihre tolle Arbeit, als Beta! knuddel

So, und nun wünsche ich Euch wieder viel Spaß beim neuen Kapitel!


Kapitel 26 – Zeit des Erwachens

In dieser Nacht schlief Haldir zum ersten Mal seit der Schlacht von Helms Klamm wieder ruhig. Zum ersten Mal träumte er nicht von brutalen Kämpfen und vor allem nicht von übermächtigen Uruk-hai, die ihn umbringen oder quälen wollten.

Er hatte sich, so eng es nur ging, an Elladan geschmiegt und hielt sich ein wenig an dem Noldo fest. Unbewusst lauschte er dann und wann dessen ruhigem Herzschlag und sog seinen Duft ein. Alles wohltuende Dinge, die ihm immer wieder versicherten, dass er in Sicherheit war und in den Armen seines Geliebten.

Als er schließlich doch zu träumen begann, so drehten sich seine Gedanken um Bruchtal. Er sah das heimelige Tal vor sich, die bunten Gärten voller duftender Blumen an einem sonnigen Sommertag, die Wasserfälle, die in tosenden Kaskaden die Berge hinabstürzten oder die in bizarrer winterlicher Pracht erstarrt waren inmitten ihrer Bewegungen und wie verzaubert wirkten. Er glaubte, er läge im Bett in Elladans Schlafzimmer, meinte von den ersten Sonnenstrahlen eines Tages wachgekitzelt zu werden und beobachtete Elladan dabei, wie der das Fenster öffnete und die frische Morgenluft hereinließ.

Zufrieden seufzte der Galadhrim manchmal im Schlaf vor sich hin und versuchte, den Kontakt zu Elladan noch ein wenig zu intensivieren. Auch der Noldo schlief in dieser Nacht zum ersten Mal wieder entspannt durch. All die Tränen, geweinte und ungeweinte, welche ihn in den letzten Tagen so gequält hatten, verfolgten ihn nicht wieder in den Schlaf. Haldirs ständig spürbare Gegenwart, dessen unterbewusste Gesten auf der Suche nach Nähe, beruhigten und trösteten Elladan und gaben ihm das gleiche gute Gefühl von Sicherheit und Glück, wie es auch Haldir in diesen Stunden gerade zuteil wurde.

Elrond hatte Anwyn für ihre Hilfe gedankt und ihr gesagt, sie solle sich nun auch ruhig zur Ruhe begeben, schließlich habe sie bereits übermenschliches für die beiden geleistet. Dankbar war die Menschenfrau dann auch zu Bett gegangen. Allerdings erst nachdem Elrond noch seinen anderen Sohn, Elrohir, untersucht hatte. In der Zeit war sie noch bei Elladan und Haldir geblieben, einfach zur Sicherheit. Doch die beiden hatten zufrieden geschlummert.

Nun hatte Elrond es sich neben dem Bett in jenem Sessel bequem gemacht, in welchem zuvor immer Elladan über seinen Geliebten gewacht hatte. Auch er ließ die dicke Stumpenkerze brennen, so dass das Zimmer nie in völliger Dunkelheit lag. Dann und wann richtete er die Bettdecken mal, wenn die beiden sich im Schlaf bewegten.

Die Gedanken des Noldorfürsten kreisten jetzt nicht um die Zukunft, sondern für ihn zählte gerade der Augenblick. Wenigstens eines seiner Kinder, das dem Tode scheinbar auch schon näher gewesen war als dem Leben, hatte es scheinbar geschafft. Er war sich ziemlich sicher, dass Elladan nun rasch wieder genesen würde, nun, da er und Haldir wieder zueinander gefunden hatten. Lächelnd beobachtete er die beiden Elben, die so eng aneinandergeschmiegt dalagen, wie kleine junge Elben, die schlecht geträumt hatten und sich dann nicht mehr getrauten, allein in ihren Betten zu schlafen. Er erinnerte sich ein wenig amüsiert, dass er auch Elladan und Elrohir ganz früher vor sehr, sehr langer Zeit immer wieder mal so angetroffen hatte. Dann hatte einer der beiden einen Alptraum gehabt und den anderen geweckt. Sie hatten einander davon erzählt und waren dann sicher, dass ein Troll im Kleiderschrank steckte und es besser wäre, wenn sie zu zweit in einem Bett wären. Dann könnten sie sich gegenseitig warnen oder der Troll würde sich nicht heraustrauen, denn schließlich waren sie ja zu zweit und er ganz allein.

Als die Sonne schließlich über den Horizont kroch und ihre ersten rotgoldenen Strahlen über Arda schickte und die ersten Hähne auf den Gehöften der Rohirrim krähten, räkelte sich Elladan ein wenig. Verschlafen blickte er sich um. "Guten Morgen... Ada... Ada?" murmelte er etwas desorientiert.

"Guten Morgen, ion-nin. Hast du gut geschlafen?" erkundigte sich der Fürst sanft.

"Ja, hab ich... letzte Nacht so gut wie schon lange nicht mehr..." Elladan lächelte verlegen.

"Das kann ich mir gut vorstellen mein Söhnchen", lächelte Elrond zurück, setzte sich auf die Bettkante und nahm seinen Sohn vorsichtig in die Arme.

Elladan hatte sich kurz aufgesetzt und genoss die väterliche Umarmung, achtete aber auch sehr darauf, dass er den Kontakt zu Haldir nicht verlor, damit der nicht in seinem Schlaf gestört wurde und sich ängstigte. Elrond beobachtete auch das wieder mit einem Lächeln.

"Wie fühlst du dich ion-nin?" erkundigte er sich dann sanft aber mit unüberhörbarer Sorge in seiner Stimme.

Der jüngere Noldo hob den Blick und schaute nun etwas kläglich drein. Wie gerne hätte er seinem Ada etwas vorgemacht, um diesen nicht zu beunruhigen, doch er wusste genau, dass sein Vater schon alles zu erahnen schien. Sein Gesicht, die tiefliegenden Augen, die hervorstehenden Wangenknochen, das glanzlose struppige Haar sprachen Bände. Und als Elladan dann noch Tränen in die Augen traten, wusste Elrond endgültig wie es um sein Kind bestellt war.

"SSssssch, schon gut, ion-nin... das bekommen wir schon wieder hin. Sei unbesorgt... ich bin so froh, dass ich wenigstens dich wieder habe und dass auch dein Bruder unversehrt ist. Ich päppele euch beide schon wieder auf", sprach der Noldorfürst einfach nur beruhigende Worte und nahm seinen Sohn nochmals liebevoll in die Arme.

"Und Haldir?" erkundigte sich Elladan bange, denn er wusste, dass sich das 'euch beide' nur auf ihn und seinen von der Schlacht noch leicht angeschlagenen Bruder bezog. "Gibt es noch Hoffnung für ihn?"

Der Elbenfürst antwortete nicht sofort, sondern dachte ein wenig nach. "Ich kann mich gerade nicht erinnern, dass mir so ein Fall bei einem Elben schon mal unterkam... andererseits... es gibt immer ein wenig Hoffnung. Nicht umsonst sagt man, die Hoffnung stirbt zuletzt...wir dürfen nur niemals aufhören zu hoffen und vielleicht manchmal an ein kleines Wunder zu glauben. Solange wir das tun, kann auch das Unmögliche einmal möglich werden...", sagte er dann leise und sanft.

Für Elladan klang dies jedoch nicht sehr hoffnungsvoll. Er war eher weiterhin beunruhigt und geknickt, denn sein Ada hatte sich sehr vorsichtig ausgedrückt und damit seine bisher eher etwas größeren Hoffnungen gerade recht unsanft gedämpft. Er versuchte sich seine Enttäuschung jedoch nicht anzumerken zu lassen. Doch Elrond spürte auch so, dass sein Kind etwas belastete.

"Hoffen wir nicht auch, dass Sauron vernichtet wird?" fragte er daher leise. "Auch das ist sehr unwahrscheinlich, aber es ist nicht völlig ausgeschlossen..."

"Heißt das... heißt das, die Chance, dass Haldir wieder völlig gesund wird ist so groß, wie jene, dass Arda von Sauron befreit wird?" fragte Elladan. "Das ist aber in meinen Augen leider nur eine sehr geringe Chance..." Er unterdrückte ein aufkommendes Schluchzen.

"Sssch... vielleicht ist nicht alles so finster und aussichtslos, wie du meinst, ion-nin", lächelte der Fürst dann geheimnisvoll. "Möchtest du nicht eine Kleinigkeit zu dir nehmen?"

"Ich denke nicht, dass ich was bei mir behalten könnte...", gestand Elladan verlegen.

"Dann bereite ich dir jetzt jenen Tee, den du damals Haldir so erfolgreich verabreicht hast. Er wird auch dir helfen die Beschwerden zu lindern und dich bei der Genesung unterstützen", entschloss Elrond sich.

Elladan nickte. "Ja, vielleicht hilft es ja etwas..."

"Das wird es ion-nin, das wird es. Ganz sicher", versprach der Fürst tröstend. "Ich gehe mal eben in die Küche hinunter und sehe, was ich tun kann." Wieder nickte Elladan dazu, während sein Vater sich erhob und das Gemach verließ.

Als die beiden Elben allein waren, kuschelte Elladan sich erst einmal wieder eng an Haldir an und streichelte sachte über die blonde Haarpracht, die Wange, die heiße Stirn. Einmal getraute er sich sogar ein Küsschen auf die fiebrige Stirn zu hauchen und er freute sich unbändig darüber, als er sah, dass Haldir seinen Zärtlichkeiten nicht auswich oder ihn zurückstieß, sondern sich vielmehr danach zu sehnen schien.

Haldir schlief noch recht fest, da er sich nach wie vor der Gegenwart seines Geliebten sicher war. Dies half ihm sich zu entspannen und endlich etwas tieferen, erholsamen Heilschlaf zu bekommen. Ab und an nur verfestigte sich sein Griff in Elladans Tunika. Der junge Noldo vermutete, dass immer dann ein Alptraum Haldir plagen wollte und der Galadhrim sich dann ganz intensiv seiner Nähe versichern musste.

Ab und an wanderte Elladans Blick zum Fenster hinaus und er ertappte sich dabei, wie er sich nach Bruchtal sehnte. Wie schön es nun wäre, dort draußen die Wasserfälle rauschen zu hören und ihnen bei ihrem rasanten Lauf über die Felsen zuzusehen.

Es dauerte nicht sehr lange, da vernahm der Noldo jedoch bereits wieder wohlbekannte Schritte die sich dem Gemach näherten und schließlich öffnete sich die Tür und sein Ada kam herein. Er trug eine kleine Kanne Tee und sogar zwei Tassen bei sich. Vorsichtig stellte er alles auf dem Nachttisch ab und schloss die Tür des Gemaches, welche er zuvor mit einem Ellbogen aufgedrückt hatte. Dann schenkte er eine Tasse mit dem Tee voll und reichte sie seinem Sohn.

"Koste mal, ich hoffe er ist dir nicht zu bitter", lächelte der Fürst.

"Ada, deine Tees sind leider immer alle irgendwie bitter", erwiderte Elladan mit dem Anflug eines kleinen schelmischen Grinsens. "Allerdings, als ICH ihn für Haldir bereitete, war er nie bitter. Zumindest hatte Haldir sich nie an seinem Geschmack gestört."

"Oh, vielleicht war er nur zu höflich deine Kochkünste zu kritisieren", neckte Elrond seinen Sohn ein wenig.

"Er war oder vielmehr ist sehr höflich, das ist wohl richtig! Aber er ist auch ehrlich und würde sagen, wenn es ihm nicht schmeckt. Tue ich bei dir ja auch... allerdings scheint bei deinen Rezepten ja grundsätzlich was schief zu laufen, wenn ich an den Geschmack so mancher deiner Arzneien denke", neckte Elladan zurück.

Beide lachten und genossen dieses kleine Geplänkel. Es war eine Stunde wie sie jeder der beiden im Herzen möglichst für immer festhalten wollte. Trotz Haldirs schwerer Verletzungen, trotz des drohenden unheilvollen Krieges, der vielleicht ganz Arda vernichten konnte erlebten sie hier gerade einen Moment der Ruhe, Entspannung und ein bisschen Zuversicht.

Elladan kostete vorsichtig einen Schluck des Tees und war angenehm überrascht. "Mmmh, gar nicht so übel", lächelte er.

"Oh, ich danke für dein fachmännisches Lob", lächelte Elrond zurück. "Wie wäre es denn, wenn ich dir nun etwas ganz leichtes zu Essen hole? Ich habe einige gute Dinge gesehen, als ich eben unten in der Küche war."

Der junge Noldo seufzte etwas. Nun konnte er auf einmal jene Unsicherheit nachempfinden, wie Haldir sie damals bei ihren ersten gemeinsamen Abendessen empfunden haben musste, als er unter dem Schwinden litt. Doch er vertraute sich nun seinem Ada so an, wie Haldir es damals bei ihm getan hatte und er nickte.

"Gut, dann hole ich dir mal etwas", lächelte Elrond freundlich und erhob sich.

Wieder nickte Elladan nur. "Ist gut... bis gleich..."

Der ältere Noldo verließ also erneut den Raum und Elladan lehnte sich ein wenig im Bett zurück und ließ sich von dem dicken Kissen im Rücken stützen. Langsam nahm er noch ein, zwei Schluck Tee, als sich neben ihm etwas zu regen begann. Haldir erwachte langsam und schnupperte ein wenig. Der Duft des Tees, der ihn geweckt hatte, kam ihm ebenfalls angenehm vertraut vor. Ein wenig verschlafen und unsicher blinzelte er nach oben und war überaus erleichtert, Elladan noch immer neben sich im Bett vorzufinden.

Doch dann, ohne Vorwarnung packte ihn blitzschnell ein furchtbarer Gedanke. Wie würde Elladan nun reagieren? Hatte er vielleicht nur die Nacht noch an seiner Seite verbracht, um ihn nun zu verlassen? Diese und unzählige ähnlicher Fragen schossen auf einmal in Haldirs Kopf und nahmen ihm fast die Luft zum Atmen.

Der Galadhrim ahnte jedoch nicht, dass sich jetzt plötzlich in Elladans Kopf etwas ganz ähnliches abspielte. Denn der junge Noldo fragte sich auch gerade, wie es nun weitergehen würde. Würde Haldir ihm vielleicht gleich erklären, dass das alles nur ein Irrtum war? Ein Missverständnis? Dass er ihn nie zurückhaben wollte und dass er nun gehen und ihn wieder allein lassen solle, wie in all den Nächten zuvor?


Little Lion: Ja, eine Aussprache ist wohl das, was die beiden Elben jetzt am dringendsten brauchen! Kann man nur hoffen, dass sie dabei nichts falsch machen, nicht wahr?

Lady-of-Gondor: Freu mich sehr, dass du es so rührend fandest! Hast recht, wäre Elladan nicht schon wieder fit gewesen, wer weiß was dann aus Haldir geworden wäre!

Eryndis: Ja, so allmählich geht es mit unseren Sorgenkindern wieder bergauf. Mir taten sie ja auch schon so unheimlich leid.

Was deinen Alptraum angeht, da kann ich dich vielleicht ein wenig beruhigen, indem ich dir verrate, dass die nächste Nachfolgegeschichte über Haldir und Elladan schon in meinem Kopf existiert und bald folgen wird! Außerdem wird es auch noch eine Sidestory zu 'Tage unserer Liebe' geben, die eine andere liebe Reviewerin sich gewünscht hatte! Ich hoffe, das tröstet dich ein wenig.

Stern!Schokolade annehme & begeistert dran knabbere! Hey, was für ein toller Tanz! Danke für die Schoggi und das Cheerleading!freu! Ja, ich nehme das Banner zur Kenntnis und arbeite weiter daran! Und sogar meine Updategeschwindigkeit steigert sich wieder!

Ithiliell: Wie schön wieder von dir zu lesen!freu! Nun ja, das mit dem Laufenlernen... Haldir ist ein Elb... das sollte reichen, oder?

Fireth: Ja, du hast recht! Elrond hat in der Tat unheimlich gelitten, als er seinem Söhnchen helfen und dann auch noch das Schlimmste befürchten musste. Und Haldirs schwerer Krankheitsverlauf verminderte seine Sorgen ja keineswegs.

Was Elrohir und Orophin angeht, verrate ich nur soviel: in dieser Geschichte werden die beiden nicht mehr auftauchen! Sie bekommen eine eigene kleine Story!Zwinker!

Riwen: Hab mich extra beeilt, um das neue Chap schneller hochzuladen!Lach! Hoffe, es gefiel dir so gut wie das letzte! Du hast sicher recht, einfach wird es nicht für Haldir wieder laufen zu lernen!

So, nun würde ich mich wieder riesig über ein wenig Feedback freuen! Bis bald, eure Ari