Hier kommt also der Epilog, wie versprochen ;)
Viel Spaß, und ich freue mich über jeden Kommentar. :)

Zuerst allerdings noch ein paar längst fällige Antworten:

silberflügel: Ich hoffe, das Unverstandene hat sich ein wenig geklärt ;) Aber um noch mal auf die Sache mit den Träumen zurückzukommen: Sie ist ein sehr emfpfindsamer Mensch, der die Leute erstens gut einschätzen kann und außerdem Sachen bemerkt, die anderen nicht auffallen... Hilft dir das weiter?

BlackMagic: Oh, vielen Dank -lacht- Gut erkannt übrigens, es handelt sich wirklich um Bella und Sirius ;)

So, jetzt gehts aber wirklich in die letzte Runde...


Disclaimer: Mir gehört immer noch nichts außer der Story, alles andere gehört Rowling. Die Namen „Olive" und „Chepheus" sind allerdings von cennet übernommen.
Wichtig: Es ist alles Gegenwart, nur das kursive ist Vergangenheit.

Epilog

Meine Hand umklammert das Eisengeländer, das eines der großen Fenster von Malfoy Manor ziert. Die Nacht ist klar und kalt. Keine Wolke verdeckt die Sterne. Nur ein kleiner Nebelschimmer umfängt den Mond mit seinen langen, schmeichelnden Armen.
Es hat ganz plötzlich abgefrischt. Dunkle, unheilschwangere Gewitterwolken waren am Himmel aufgezogen und schienen die Welt unter sich zu erdrücken. Es hat nicht lange gedauert und schon sind die ersten Tropfen auf den Boden gefallen. Die schwüle Luft hat sich in eine kühle Brise und schließlich in einen tobenden Sturm verwandelt. Doch nun ist auch dieser vorüber und für Ende August ist es ungewöhnlich kalt, vor allem nachdem zuvor wochenlang bleierne Schwere geherrscht hatte, genau wie damals. Im Nachhinein erscheint es mir als die perfekte Ironie, dass das Wetter den Zustand zu dieser Zeit im Hause Black so passend wiedergegeben hat.
Immer wieder muss ich an diesen unvergesslichen Tag vor vielen Jahren denken, an welchem es Sirius zu viel wurde. Zu viel schwarzmagische Gedanken um ihn herum, zu viele muggelfeindliche Streitereien, und zu viel bittersüße, makellose Schönheit.
Es musste irgendwann einfach geschehen. Und ich hätte es wissen müssen.
Beide, Bella und Sirius, haben sie gedacht, er sei nur wegen der Ansichten anderer gegangen, doch eigentlich war es wegen ihr. Er sah sich ihr ausgeliefert, vielleicht war er sich dessen nicht klar, doch im Grunde wusste er, dass er ihr verfallen war und er sich nicht daraus retten konnte. Es wäre nicht nur ein katastrophaler Verlust seines Ansehens bei seinen lieben Freunden gewesen, sondern hätte ihm sämtlichen Beifall in der Familie versprochen. Dinge, die er verachtete. Er wäre lieber gestorben, als zuzugeben, dass ihm seine Cousine den Kopf verdreht hatte und doch war es so. Wie sagt man so schön, was sich liebt, das neckt sich. Doch in diesem speziellen Fall sollte es heißen, was sich liebt, das hasst sich.

Sirius stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt vor Bellatrix' Zimmertür und wartete.
Onkel Alphard hatte einen weiteren Heiler zu Rate gezogen, der noch nicht im Ruhestand war, um Bellatrix kritischen Zustand zu beobachten. Die beiden diagnostizierten eine schwere Gehirnerschütterung, ein angebrochenes Handgelenk und außerdem eine kleine Platzwunde am Hinterkopf. Das Handgelenk und die Platzwunde waren mit einem Schlenker des Zauberstabs wieder in Ordnung, doch die Gehirnerschütterung blieb – dafür waren die Methoden noch nicht ausgereift genug und so hieß es abwarten. Meine Mutter hatte beschlossen, Bellatrix im Haus zu behalten und nicht etwa nach St. Mugo's zu schicken, wo sie nicht immer bei ihr hätte sein können. Und so lag sie nun totenblass in ihrem Bett und sah mehr denn je aus wie ein Todesengel.

Tante Olive und meine Mutter kamen leise flüsternd aus der Tür und wandten sich zur Treppe. Mit einem Satz war Sirius bei ihnen. „Wie geht's ihr?"
WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?", kreischte Olive in markerschütterndem Tonfall. „Bist du nun zufrieden mit dir, wo du den vielversprechensten Nachkommen der Blacks beinahe umgebracht hättest?"
Sirius Miene verdüsterte sich. „Ich hatte nicht die Absicht, sie zu töten. Ich wollte ihr nur größt mögliche Schmerzen zufügen."
Olive's Augen weiteten sich und mit einem Klatschen verpasste sie ihrem Sohn eine gehörige Ohrfeige. Er presste die Lippen zusammen und ballte die Hände so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Ich lasse mir nicht alles gefallen! Ihr könnt nicht ernsthaft glauben, dass ihr mir all das an den Kopf werfen könnt, von wegen Muggelabschaum und dass ich dann nur da sitze und euch geduldig zuhöre! Ihr könnt mich alle mal! Verstanden! Ich GEHE! Ich hau' ab aus diesem Drecksloch! Macht doch mit eurem Mist was ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe sterben!" Damit rauschte er an ihnen vorbei und konnte so die von Zorn überwältigte Miene seiner Mutter und das ruhige, geistesabwesende Gesicht seiner Tante nicht mehr sehen, als sie ihm nachstarrten.

Ich dachte damals, ich sei nun schlauer als vorher. Dieser Vorfall hatte mir gezeigt, wie schief sich doch alles entwickeln konnte. Wie sich unsere intakte Familie in eine hässliche und zerklüftete Sache entwickelt hatte, weiß ich allerdings erst jetzt, so viel Zeit später.
Und doch war ich der Meinung erkennen zu können, welche Sterne so hell leuchten wie sie scheinen und welche nicht.

- Finis -