Unsterblich by S.E.
Disclaimer: siehe Kapitel 1
Pairing: Glorfindel/Éomer
Raiting: PG 13
Danke an alle Reviewer
Gwilith, Eirien, Galu..fühlt euch gedrückt..
Danke Seni
Kapitel 6
Vernunft
„Glorfindel, das kann nicht dein ernst sein!"Elrond sah seinen Berater und Freund besorgt an.
„Es gibt doch nichts, was dich hier hält!"
Glorfindel sah seinen Lord mit versteinerter Miene an. Er musste nicht mehr überzeugt werden. Er wusste was er zutun hatte. Seine Entscheidung war längst gefallen.
„Mein Lord, ich werde bleiben. Es wird den Zwillingen nicht schaden, wenn ihnen jemand auf die Finger schaut."
„Glorfindel, meine Söhne sind erwachsen. Wenn es mir möglich ist sie schweren Herzens zurückzulassen, dann sicher auch dir.
Sag mir die Wahrheit, dieses eine, letzte Mal. Ist es wegen dem König?"
Glorfindel atmete tief durch. Warum konnte der Lord nicht einfach alles auf sich beruhen lassen? Warum musste er immer wieder damit beginnen?
„Nein, auch wenn er in Düsterwald bleibt. Thranduil hat damit nichts zu tun. Ich werde Eryn Lasgalen nicht wieder betreten."Glorfindels Stimme war fest und doch hörte Elrond einen gewissen Trotz heraus.
„Ich rede nicht von Thranduil. Ich rede von diesem Menschenkönig, von dem Herrscher der Pferdeherren und versuche mir nicht weiß zu machen, dass er dir gleichgültig ist. Du hast ihn fast zwei Jahre nicht gesehen und doch denkst du an ihn, jeden Tag!"Elrond legte väterlich die Hand auf Glorfindels Schulter.
„Rede mit ihm! Wenn dir etwas an deinen Gefühlen liegt, musst du sie dir auch eingestehen. Denk daran, er ist ein Mensch! Ihr habt nicht die Ewigkeit euch zu entscheiden.
Ich lasse dich in diesem Zustand nicht gerne zurück. Aber ich muss fort, die Sehnsucht nach Celebrian ist unerträglich geworden und ich muss dem Ruf meines Herzens folgen!"
Elrond lächelte Glorfindel ermutigend an und ritt los.
Als der durch das Tor ritt, drehte er sich noch einmal um. Völlig unelbisch und vor allem völlig untypisch für Elrond rief er dem Vanya zu: „Glorfindel, scher dich nicht darum was andere sagen, lebe deine Gefühle!"
Und zurück blieb ein sehr nachdenklicher Krieger, der alleine im großen Hof des letzten gastlichen Hauses stand.
„König? .... Éomer hörst du mir überhaupt zu?"
Éomer sah von seinem Schreibtisch auf und betrachtete seine Schwester.
„Wieso sollte ich eine Luftveränderung brauchen? Wir haben sehr gute Luft hier in Rohan!", entgegnete er gereizt.
„Du bist kaum noch zu ertragen, seit ich aus Gondor zurück bin hast du keine 5 Sätze mit mir gesprochen und Gamling sagte mir, dass du auch mit allen anderen nur sprichst, wenn es sich nicht vermeiden lässt. DU VERGRÄBST DICH!"
„Ich vergrabe mich nicht, ich habe einiges an Staatsgeschäften zu erledigen, meinst du der Aufbau der Westfolt erledigt sich von selbst?"
„Nein lieber Bruder, aber ohne dich sicherlich! Geh...geh zu ihm!"Éowyn hielt das Kinn ihres Bruders fest, so dass er gezwungen war sie anzusehen.
„Ich werde Aragorn besuchen, versprochen. Ich kann dich ja zurück begleiten!", versuchte sich Éomer herauszureden.
„DU sollst nach BRUCHTAL! Die Elben verlassen Mittelerde! Willst du ihn nicht wenigstens Lebwohl sagen? Dein Herz hat er doch schon. Bitte Éomer geh zu ihm, bevor es zu spät ist!"
„Ich brauche einen Thronfolger!", stellte der König verbittert fest.
„Warum? Die Linie der Könige wird nicht ausgelöscht, nur weil ein König keine Kinder hat.
Siehe Théoden, er hatte Théodred, und was hat es ihm genützt? Beide sind tot und doch besteht das Königshaus weiter."
„Ich werde niemals von dir verlangen dein Kind auf meinen Thron zu setzten, wenn ich irgendwann gehen werde!"Éomer klang verbittert.
„Lieber Bruder, meinst du nicht, dass mein Sohn das gerne für dich tun wird? Wenn er in die Rolle des Königs hineinwachsen kann, schon von Kindesbeinen an, wird ihm Herrschen auch nicht so schwer fallen, wie dir!
Elfwine wird eine guter König und außderdem würde die Verbindung mit Gondor noch stärker!"
Die Fürstin Ithiliens strahlte ihren Bruder an und ihm blieb nichts anderes übrig als ebenfalls zu lächeln.
„Du siehst viel besser aus wenn du lachst. Zeig nicht immer nur diese Falten zwischen deinen Augen, sie machen dich alt!"Éowyn begann zu kichern als der König seiner Schwester auf den Hintern haute.
„Du bist frech, aber eine ausgezeichnete Diplomatin!"
Glorfindel hielt eine Trainingstunde mit Elladan auf dem Übungsplatz ab. Obwohl Frieden herrschte, seit der eine Ring vernichtet wurde, stoppten die Elben ihr Training nicht.
Denn die Übungen dienten nicht alleine der Verteidigung, gegen den Feind, sondern reinigten auch die Seele.
Und Glorfindel hatte das Gefühl sehr viel säubern zu müssen. Doch so sehr er sich Mühe gab, er bekam das Gesicht des Menschenkönig nicht mehr aus seinem Kopf.
Die Wache vom großen Tor kam zu den beiden Kämpfern geeilt und verbeugte sich tief vor dem Fürst von Bruchtal und seinem Lehrmeister.
„Lord Glorfindel, vor dem Tor steht ein Mensch und bittet Euch zu sehen. Ich soll Euch das geben!"
Die Wache übergab ihm eine Blüte. Glorfindel betrachtete sie in seiner offenen Hand und war sprachlos.
„Was ist das?", fragte Elladan, der solch Blüte noch nicht gesehen hatte.
Glorfindel spürte wie sein Herz anfing zu rasen. Er schluckte trocken, auf einmal schien alle Feuchtigkeit aus seinem Mund verschwunden zu sein.
Er räusperte sich.
„Es ist eine weiße Orchidee. Sie blühen nicht bei uns, nur tief im Süden, wo der Winter niemals Einzug hält."
Die Wache beobachtete neugierig den Seneschall und die Blüte in dessen Hand, da fiel ihm sein Auftrag wieder ein.
„Mein Lord? Darf ich den Menschen hereinlassen?"
„Wer ist es?", wollte Elladan wissen, er konnte seine Neugierde kaum bremsen.
Glorfindel schwieg, deshalb antwortete die Wache.
„Es ist einer vom Pferdevolk, wie ein Krieger gekleidet, jedoch ohne Begleitung. Er hat mir seinen Namen nicht genannt."
„Führ ihn in den Ratssaal, ich werde ihn dort empfangen!"
Die Wache verbeugte sich und verschwand.
„Wir werden wohl später weitermachen?!"Elladans Frage war eher eine Feststellung, die Glorfindel nur mit einem Nicken beantwortete.
„Erzählst du mir wer es ist?", wollte Elladan wissen.
Glorfindel sah den Sohn Elronds in die grauen Augen und behielt seine Maske der Gleichgültigkeit auf, die er schon seit Jahren trug.
„Er ist mein Fluch oder meine Erfüllung!"
Mit diesen Worten ließ er Elladan stehen und ging ins Haus.
Zielsicher ging Glorfindel am Ratssaal vorbei und ging die Treppen hinauf in seine Gemächer.
Als er die Tür öffnen wollte bemerkte er, dass er noch immer die Blüte in der Hand hielt.
Er wollte sich eigentlich umziehen, raus aus seiner verschwitzten Trainingskleidung. Doch eine innere Unruhe trieb ihn wieder die Treppe hinunter und vor den Ratssaal.
Der Vanya öffnete die Türe und er sah IHN.
Éomer hatte ihm den Rücken zugewandt, doch er erkannte sofort die stolze Gestalt des Königs von Rohan.
Der Herrscher hatte Glorfindel noch nicht entdeckt, zu leise war dieser eingetreten. Erst als der Lord zu reden begann drehte sich Éomer um.
„König Éomer, willkommen in Bruchtal. Was kann ich für Euch tun?"Glorfindel tat sich schwer seine förmliche Fassade aufrecht zu erhalten, denn jeder Blinde konnte das Leuchten in seinen Augen sehen.
Èomer trat an Glorfindel heran und verbeugte sich förmlich. Auch seine Augen strahlten, wie zwei Sterne, die alleine versuchten, die Nacht zu erhellen.
„Lord Glorfindel.....Glorfindel. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich war dumm, nur ein dummer Junge, der nicht nachgedacht hat. Bitte gibt mir die Chance dich von meiner Liebe zu überzeugen. Er übergab dem Elben ein Behältnis in dem die Pflanze war, dessen Blüte Glorfindel noch immer in der Hand hielt.
„Sie soll ein Zeichen meiner Liebe sein. Sie ist weiß, weiß wie die Unschuld und die Reinheit. Denn ich würde gerne einen Neuanfang beginnen ... mit dir!"
Mit diesen Worten verbeugte sich der König noch einmal vor Glorfindel und lächelte ihn an, als er wieder aufrecht stand.
„Ich bin Éomer und möchte Euch gerne kennen lernen und lieben, bis zum Ende meiner Tage!"
Glorfindel sah ihn mit großen Augen an.
tbc
