Unsterblich by S.E.
Disclaimer: siehe Kapitel 1
Pairing: Glorfindel/Éomer
Hinweis: fluffgefahr! Slash..Zärtlichkeiten…
Danke für das Durchhalten…ich weiß es ist viel zu lange her, aber es ist Frühling….und ich gelobe Besserung..lächel
Kapitel 10
Hochzeitsvorbereitungen
Edoras war herausgeputzt wie selten, denn der König lud zur Hochzeit. Etliche Monate hatte es gedauert, bis König Éomer und Glorfindel einig waren, wann und wie die Feier von statten gehen sollte. Einig waren sie sich darüber, dass sie keine Freunde großer, ausschweifender Feste waren.
Da jedoch Éomer Verpflichtungen als König zu erfüllen hatte, gingen sie den Kompromiss ein, nur die Personen einzuladen, die die höfische Etikette verlangte.
Nun saßen die beiden gemeinsam im Arbeitszimmer des Königs und diskutierten die Gästeliste und den letzten Ablaufplan durch.
„Ist das dein Ernst?", fragte Glorfindel und schob sich eine Weintraube in den Mund. „Du kannst doch nicht ernsthaft vorhaben einen Tanzabend zu geben! Du hasst das doch selbst!"
Èomer sah seinen Elben an und seufzte.
„Es steht aber im Protokoll und Éowyn hat das ganze festliche Brimborium schon vorbereiten lassen. Sie hat sogar Musiker aus Minas Tirith heran zitiert.
„Warum sitzen wir hier überhaupt noch zusammen wenn deine Schwester schon alles organisiert hat?", fragte Glorfindel sichtlich erbost und wünschte sich insgeheim dieser ganze Alptraum möge bald enden.
Der König legte seine Feder beiseite. Am liebsten hätte er seinen künftigen Gemahl für diese Äußerung gerügt, doch er wusste wie aufgerieben sein Vanya bereits war und schluckte seinen eigenen Ärger hinunter.
Er lächelte sein Gegenüber an und nahm dessen Hand.
„Du willst doch nicht ernsthaft, dass meine Schwester die Goldene Halle in einen Ballsaal verwandelt? Sie hat sogar nach Stoffen gefragt um die Wände abzuhängen! Stell dir das mal vor!" Sein herzerfrischendes Lachen bliesen Glorfindels trübe Gedanken weg.
Der Elb verdrehte seine Augen und lächelte zurück. „Womöglich noch in zartem Rose!"
Beide mussten lachen und Éomer zog seinen Truchsess über den Tisch hinweg zu sich heran.
Sie küssten sich leidenschaftlich und Glorfindel kletterte katzenhaft über den Arbeitstisch, ohne dass sich ihre Lippen trennten.
Der Vanya setzte sich auf den Schoß des Königs und konnte, trotz der dicken Lederhose, die der König zu tragen pflegte, dessen Erregung spüren.
„Du scheinst mir etwas abgelenkt mein König!", hauchte Glorfindel und genoss es, die Hände Éomers auf seinem Rücken zu spüren.
„Die Frage lautet wer hier wen ablenkt!", sagte Èomer und öffnete den Verschluss Glorfindels Tunika.
„Ja genau!", stelle der Elb fest und beide waren sich einig, dass die Organisation der Hochzeit warten konnte.
Die Halle lag im Dunkel der Nacht. Nur die Glut der Feuerkörbe gab etwas Licht. Auf der Treppe zum Thron saß eine Gestalt, ein Mensch hätte ihn sicher nicht gesehen, doch an dem großen Tor gegenüber stand kein Mensch.
Er trat langsam auf die Stufen zu und setzte sich neben die Gestalt.
„Du solltest schlafen!", stellte der dunkelhaarige Elb fest.
„Ich bin nicht müde und will nachdenken, lass mich bitte alleine, Elrond!", bat der Blonde.
„Bekommst du schon wieder kalte Füße Glorfindel? Denkst du, du hast nicht die richtige Wahl getroffen? Dich an einen Sterblichen zu binden ist eine schwerwiegende Entscheidung!
Du gibst damit dein unsterbliches Leben in Mittelerde auf. Du opferst dein Leben ein zweites Mal für jemanden, den du liebst!", sagte Elrond und betrachtete den Saal, der bereits für die Hochzeit geschmückt war.
Glorfindel schüttelte den Kopf. „Nein, bestimmt nicht. Nichts gebe ich lieber als meine sterbliche Seele für den, den ich liebe." Er spielte an dem Ring an seinem Finger. Dem Ring, den er von Èomer erhalten hatte als sie beschlossen, den Bund einzugehen.
Seine Gedanken schweiften zurück an den Ort, an dem sie waren bevor Elrond ihn störte.
Éomer
Erst als der Bruchtalfürst ihn erneut ansprach reagierte Glorfindel und sah Elrond fragend an. Er hatte beim ersten Mal nicht einmal bemerkt, dass er angesprochen wurde.
„Ich habe dich gefragt, was dich dazu veranlasst in der Nacht vor deiner Hochzeit alleine in Meduseld zu sitzen und nicht einmal die Schönheit des Saales wahrzunehmen!"
Und in der Tat war die Goldene Halle herausgeputzt wie selten. Alles war in Weiß und Gold gehalten.
Banner aller Völker Mittelerdes waren hoch oben am Giebel entlang aufgehängt.
An den Wänden waren die Banner Rohans und des Hauses der Goldenen Blume Gondolins, immer im Wechsel aufgestellt.
Der Wind spielte mit den zarten Stoffen, aus denen die Banner und Flaggen gefertigt wurden.
Die Tische waren mit weißen Orchideen geschmückt, die auch rund um den Thron und dem Platz des Truchsess angebracht waren. Der Raum war gefüllt von ihrem Duft.
„Ich weiß nicht ob ich der Richtige bin, für Éomer. Er hat jemand verdient, der sich für ihn opfert, jemand der ihm alles gibt, jemanden seines Volkes, jemand der mit ihm alt werden kann, so wie es Menschen nun mal tun.
Wird er mich überhaupt lieben können wenn er immer älter wird und ich…ich immer so bleibe wie ich bin. Menschen entwickeln sich weiter, wir nicht. Wird er mich lieben wenn seine Haut faltig wird und sein wunderschönes blondes Haar zu stolzem Grau? Werde ich ihm nicht einfach lästig wie ein hübsches Anhängsel?
Wenn er mich verstößt werde ich nicht bei ihm sein können wenn er eines Tages seinen letzten Atemzug macht, wie soll ich so weiter existieren?", sprudelte es aus Glorfindel heraus und all seine Verwirrungen und Zweifel machten sich Platz in zwei Tränen die seine stolzen blauen Augen verließen.
„Ich werde dich lieben bis in alle Ewigkeiten. Ich werde meine Liebe zu dir in die Hallen meiner Vorväter nehmen und ich möchte nicht sterben ohne dich an meiner Seite zu wissen, mein schöner stolzer Elbenfürst!"
Überrascht drehte sich Glorfindel um. Elrond stand auf und lächelte Éomer zufrieden zu, der neben der Tür zu seinen Gemächern stand, bekleidet nur mit einer locker verschlossenen Hose.
„Ich werde zu den Zelten gehen und nach meinen Söhnen sehen, die haben sicherlich einigen Unfug im Sinn, den es gilt in die richtigen Bahnen zu lenken!", erklärte Elrond und verließ zügig die Halle durch das Haupttor, sich bewusst, dass die Zurückgebliebenen ihm nicht zugehört hatten.
Éomer ging auf Glorfindel zu, der bereits aufgestanden war.
Nun standen sich die beiden Männer gegenüber und man konnte förmlich die Liebe spüren, die von den beiden ausging.
Der König von Rohan wischte die beiden Tränen von Glorfindels Wange.
„Ich liebe dich Glorfindel, Fürst des Hauses der goldenen Blume von Gondolin, Balrogschlächter, Heerführer in unzählige Schlachten. Aber noch viel mehr liebe ich dich, mein Gefährte, derjenige, der mich zum Lachen bringt, dem es gelingt mein Herz zu erweichen nur mit seinen Gesängen, der mir zeigt wie schön ein Sonnenaufgang sein kann, der mir zeigt was es heißt ein Mann zu sein, der mich in meine Schranken weisen kann, demjenigen, dem ich mein Herz in die Hände gegeben hab."
Éomers Augen strahlen soviel Liebe und Zuversicht aus, dass man kaum glauben mochte er sei einer der größten Kriegsfürsten Mittelerdes.
Und ihm gegenüber stand ein stolzer Elb, dessen langes blondes Haar in der leichten Sommerbrise wehte. Dessen Augen die Ewigkeit zu beherbergen schienen und die doch nur von Liebe sprachen.
„Èomer, Liebster, du solltest jemanden nehmen, der dir nicht ständig widerspricht und ein gewissenhafter Untertan ist!", sagte Glorfindel mit leiser Stimme.
„Nein, mein Herz, ich habe genug Untertanen. Ich brauche ein Gefährten, einen Geliebten, einen der mir Rat gibt, der mir zeigt, dass ich nicht unfehlbar bin. Ich brauch nur DICH!"
Und es schien, dass es auf einmal heller wurde in der dunklen Halle von Meduseld, während sich ihre Lippen zu einem alles verbindenden Kuss trafen und ihre Seelen verschmolzen, obwohl das Fest noch gar nicht begonnen hatte.
tbc
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