Disclaimer: Alle Rechte an der Serie seaQuest DSV und ihren Charakteren liegen nicht bei mir, sondern den Produzenten und Entwicklern. Mit dem Schreiben dieser Geschichte verdiene ich kein Geld.
Anm: Und wieder was neues und unvollendetes. Dieses Mal eine Geschichte, die Kiddo und Samusa bereits zum Großteil kennen. Sitze aber gerade im Zug und da bietet sich das an, das erste Kapitel soweit fertig hochzuladen. An den anderen Stories arbeite ich noch. Kann sich nun aber alles etwas hinziehen, denn im Juli sind Prüfungen. Zum Glück sind die mit dem meisten Stoff zum lernen, aber auch schon die ersten, allerdings hoffe ich doch Besuch von Samusa gegen Ende zu bekommen, also kann man in dieser Richtung auch nicht auf etwas anständiges hoffen. ;) Hm... ich bin noch eine Stunde unterwegs... oh, da gibt es noch ein Kapitel mit Felix dem Pony, das ich angefangen hatte. Das freut bestimmt einen Leser besonders.
Dank: Mein Dank geht an Samusa, die mitverantwortlich für die Auswahl der glücklichen Crewmitglieder war. Da es aber nur Platz für sechs Leute gab, mussten drei ausgelost werden, die auf dem Boot bleiben dürfen: Tony, Wendy und Lonnie. Vielleicht beim nächsten mal.
Tagung
by YuryJulian
Im Konferenzraum der seaQuest wartete der Captain auf sein jüngstes Crewmitglied, welches er hatte ausrufen lassen müssen. Sicherlich war der Junge wieder irgendwo mit Darwin unterwegs. Für den Brückendienst hatte man ihn heute nicht eingeteilt. Es klopfte und kurz darauf erschien der Teenager im Raum. "Sie wollten mich sprechen?"
Bridger setzte die Kaffeetasse von den Lippen ab. "Ja, setz dich."
Lucas runzelte die Stirn. Hatte er etwas angestellt gehabt oder könnte es etwas anderes geben? Ihm fiel nichts ein, was dem Captain in dieser Hinsicht hätte aufgefallen sein können. Seine ganzen geheimen Projekte, die seiner Meinung nach nicht in die gegenseitig getroffene Vereinbarung zur Zweckentfremdung der Computer fielen, waren auch so geheim, dass sie nicht hätten auffallen dürfen.
"Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich habe nichts, das unangenehm werden könnte für dich." Nach einer kurzen Pause fügte Bridger jedoch hinzu: "Oder soll ich dich lieber vorher fragen, ob du mir was zu sagen hast?"
"Nein, nein, war nur ein wenig in Gedanken." Schwupps saß Lucas auf dem Stuhl und wartete ab. Sobald das Wort fiel es sei nichts unangenehmes für ihn, hatte er sich entspannt und setzte nun sein unschuldigstes Lächeln auf.
Warum kam es dem Captain nur so vor, als würde der Teenager ihm etwas vorenthalten? Er seufzte innerlich auf. Manchmal war das Talent seiner Chefärztin bei ihm bestimmt ebenfalls gut aufgehoben. Im Fall von Lucas blieben ihm dabei sicherlich einige Überraschungen erspart. "Ich fange am besten an, bevor ich noch den Drang verspüre dich hier einzusperren um hinter deine Geheimnisse zu kommen." Lucas sah ihn weiterhin unschuldig an. Der Captain fuhr fort, auch wenn er es besser wusste. "Du hast doch sicherlich mitbekommen, dass die UEO einige von der Crew auf eine Tagung schicken wird."
Nickend bestätigte dies das Computergenie.
"Mir wurde heute morgen der Ort dieser Tagung bekannt gegeben und da noch Plätze frei sind, dachte ich, du hättest vielleicht ebenfalls Interesse daran teilzunehmen."
Lucas hob die Augenbrauen. "Meine Begeisterung hält sich in Grenzen."
"Auch wenn es sich um Stanford handelt?" Bridger schlug die Beine übereinander. Jetzt war er klar im Vorteil. Wie sehr es hinter den Augen des Teenagers zu arbeiten begann, war nicht zu übersehen.
"Muss ich mich bei jeder einzelnen Veranstaltung blicken lassen oder habe ich Freiheiten?", fragte Lucas.
"Natürlich musst du beim offiziellen Teil anwesend sein, jedoch gibt es Einschränkungen. Zusätzlich seid ihr in einem der Wohnheime auf dem Campusgelände untergebracht." Bridger zog aus einer Mappe ein Blatt Papier heraus und gab es Lucas. "Da ist das genaue Programm aufgelistet. Sieh es dir in Ruhe an. Ich muss erst morgen Mittag die genaue Teilnehmerzahl bekannt geben."
Lucas blickte noch eine Weile auf den Zettel, dann stand er auf. "Ich werde es mir überlegen." Genauer hieß das, er würde einige Anrufe tätigen um gewisse Dinge zu klären.
"Ich kann nicht glauben, das die mich ganz ehrlich hierher geschickt haben." Das sagte Brody nun sicherlich schon zum zwanzigsten Male und Lucas war kurz davor ihm einen entsprechenden Kommentar als Antwort an den Kopf zu werfen, wenn er nicht bald damit aufhörte. Mittlerweile hatte wirklich jeder von ihnen verstanden, dass der Lieutenant am liebsten überall wäre, nur nicht hier.
"Ach komm schon, Jim, sieh es als spontanen Landurlaub an. Das Wetter ist super und hier laufen verdammt viele junge Mädchen rum, die nur auf uns warten.", versuchte Ford die Stimmung seines Kollegen zu heben und erblickte auch sofort eine erste Gruppe von Mädchen, die in kurzen Röcken auf der Wiese saßen und die zarten Strahlen der Frühlingssonne genossen. Er schob seine Sonnenbrille auf der Nase gleich um ein kleines Stück weiter hinunter, damit er besser die Mädchen sehen konnte.
Augenrollend kommentierte O'Neill die Unterhaltung der beiden. Brody hatte natürlich die Reize der weiblichen Körper entdeckt, doch die Aussichten bereits am Nachmittag einigen Vorträgen lauschen zu müssen, die unter Umständen sehr langweilig werden konnten, waren nicht besonders erheiternd in seinen Augen. Tim sah das jedoch anders. Er war einer der wenigen, die sich wirklich ernsthaft auf die Tagung freuten und sich bereits frühzeitig beim Captain gemeldet hatte, um auch einen Platz zu erhalten. Soweit er wusste, war dem Commander ursprünglich auch einiges an der Tagung gelegen, doch wenn er die lüsternen Blicke seines Vorgesetzten und Brody's betrachtete, dann war er sich dieser Sache nicht mehr sicher. Wenigstens Lucas schien noch normal und eher der Vorträge wegen hier zu sein.
"Hat sich viel verändert, seit du hier gewesen bist?", fragte Tim den Teenager, um sich selbst ein wenig von dem Treiben der beiden anderen Offiziere abzulenken, die nun tatsächlich über die Wiese zu den Mädchen gegangen waren.
"Nein, sieht noch ganz genau so aus. Hätte mich auch sehr gewundert, wenn nicht.", sagte Lucas.
"Wo müssen wir eigentlich hin?" O'Neill hatte seinen Plan irgendwo in seiner Tasche ziemlich weit unten verstaut gehabt. Nun erschien ihm das nicht mehr als besonders gute Idee, denn es befand sich auch ein Plan des Campusgeländes dabei und ihre Termine. Das nächste mal würde er sich das besser überlegen, wo er seine Unterlagen verstaute, anstatt vor lauter Aufregung alles durcheinander zu werfen.
Lucas kramte seinen Plan aus der Innentasche seiner Jacke hervor. Einen kurzen Blick warf er dem Commander und Brody zu, die hinter ihnen zurück blieben. Nun, sollten sie ihren sexuellen Neigungen nach gehen. Die würden schon noch sehen, dass die Collegemädchen nicht ganz ohne waren und schon gar nicht die, die intellektuell mehr drauf hatten, als die beiden. Er konnte nicht anders und grinste ein wenig in sich hinein. Die zwei würden sich auf jeden Fall noch wundern, wie dick die Mädchen es hinter den Ohren hatte. Als er damals noch hier studiert hatte, war er von vielen Dingen verschont geblieben, schließlich tut niemand etwas einem kleinen Jungen an und schon gar nicht, wenn die älteren ihn meistens mieden. Für einen heranreifenden jungen Erwachsenen war es natürlich sehr irritierend, wenn ein gerade mal zwölfjähriger sie vor dem Professor und dem restlichen Semester wie Dummköpfe aussehen lässt. Ja, Lucas freute sich wieder hier zu sein. Wie wohl seine ganzen ehemaligen Professoren auf ihn reagieren werden, wenn er sich in ihre Vorlesungen erst schleichen würde? Blieb nur das Problem, sich aus den Vorträgen heraus zu schleichen, aber das sollte kein großes Hindernis sein. Er richtete seine Gedanken wieder den aktuelleren Dingen und damit dem Zeitablauf auf ihrem Plan zu. "Der erste Vortrag ist erst in drei Stunden. Wir haben noch genug Zeit unsere Sachen auf die Zimmer zu bringen und zu essen. Die Kantine finde ich jedoch nicht sonderlich empfehlenswert, auch wenn das hier so steht. Wir sind immer in die Kantinen der umliegenden Firmen gegangen, wenn nicht zufällig jemand gerade den Pizzaservice hier hat auftauchen lassen."
Sie bogen nach links ab. Überall saßen nun kleinere Gruppen von Studierenden und unterhielten sich oder lernten. Ein kurzer Blick auf die Uhr und dem Computergenie war sofort klar, warum hier gerade soviele draußen auf den Wiesen in den Schatten unter den Bäumen saßen. Es war Mittagspause. Hier würde keiner auf die Idee kommen, sich wieder in das große Gebäude zu begeben und allein in einem der großen Vorlesungssäale vor sich hin zu warten, dass mal einer kommt und ihnen versuchte etwas beizubringen.
"Mir macht das nichts aus. Solange es nahrhaft und genießbar ist. Wir sollten froh sein, dass Ben nicht mehr da ist und schon gar nicht hier dran teilnehmen muss. Der würde bei einer Collegekantine sicherlich einiges zu beanstanden haben.", meinte Tim mit einem Augenzwinkern in Lucas' Richtung.
"Wenn es denn nur die Kantine wäre!", sagte eine ihnen wohlbekannte Stimme hinter ihnen.
Beide blieben sie mit einem Schlag stehen und drehten sich herum. Konnte es denn sein?
"Ihr braucht nicht so erstaunt zu gucken, ich bin es wirklich und die UEO täte wirklich gut daran, mir das hier hoch anzurechnen, denn so bald bekommen die mich garantiert nicht mehr zu so einem Firlefanz!" Benjamin Krieg stand in leibhaftiger Form hinter ihnen und wirkte mehr als genervt sich hier zu befinden.
Strahlend bis über beide Ohren ließ Lucas seine Tasche fallen und umarmte seinen Freund herzlich. "Ben! Das ist mal eine Überraschung. Das hier wird mit jeder Minute besser!"
"Frag mich mal, was ich davon halte. Ich finde es wird mit jeder Minute schlechter und das ihr beiden hier seid, wird meine Laune auch nicht besonders wieder erhöhen können. Ich habe jetzt wenigstens jemanden gefunden, mit dem ich Käsekästchen spielen kann, doch wenn unsere allseits geliebte Dr. Westphalen dort vor uns stehen sollte, geht noch nicht einmal das, weil die uns kennt und auf uns aufpassen wird.", nörgelte Ben Krieg weiter.
Tim sah ihn fragend an. "Dr. Westphalen ist eine der Rednerinnen?"
"Ja, habt ihr das nicht gewusst?"
Die beiden seaQuest Leute schüttelten die Köpfe. "Nein, das wussten wir nicht.", sagte O'Neill.
"Bei uns auf den Plänen stehen die Sprecher nicht drauf. Wir haben nur Termine und Themen bekommen und weitere Informationen könnten wir uns vor Ort beschaffen. War denen wohl zuviel Arbeit uns genauer zu informieren oder mehrere Dinge an uns zu schicken. Wer weiß. Mir egal, wenn mich was langweilt, werde ich mich sowieso gekonnt aus dem Staub machen. Ich bin schließlich nicht wegen der Vorträge hier, sondern weil ich ganz eigene Ziele habe." grinste Lucas vor sich hin. "Du kennst mich doch!"
"Allerdings und ich beantrage auf der Stelle dann jeweils mitgenommen zu werden."
"Kannst du gerne haben, Ben, sofern du mich überhaupt ertragen kannst. Hier gibt es sicherlich den einen oder anderen, der einen weiten Bogen um mich machen wird." Das Computergenie hob seine Tasche auf und hängte sie sich über die Schulter.
"Commander Ford wird nicht zulassen, dass du bei allen Veranstaltungen fehlst. Du weißt doch, wir müssen am Ende eine Prüfung ablegen und dann schreibt Ford noch einen Bericht über das alles. Wenn du fehlst, wird er das nicht unerwähnt lassen."
Tim dieser Spielverderber, dachte Lucas bei sich und wenig später sprach es Ben auch aus. "Lass uns unseren Spaß! Was will Ford schon machen? Er ist nicht hier und damit können wir machen, was wir wollen. Solange ihr euch regelmäßig bei ihm meldet, ist alles in Butter."
"Melden ist gut. Wenn er und Brody nicht gerade auf Brautschau wären, hättest du bereits mitbekommen, dass er einer der Teilnehmer ist.", klärte Lucas seinen Freund auf.
"Das ist nicht wahr!" Mit einem mal war ihm die gerade aufkeimende Freude an der Tagung wieder genommen worden. "Muss ich auch nach seiner Pfeife tanzen? Eigentlich nicht, ich bin ja kein Mitglied eures Teams."
"Sie können aber gerne meine Befehle befolgen, Mr. Krieg, wenn ihnen gerade danach ist oder sie etwas planen, was auch ihr derzeitiger Vorgesetzter nicht durchgehen lassen würde." Schon hatte Ben die Hand des Commanders auf der Schulter, der gemeinsam mit Brody es geschafft hatte, sich von den jungen Mädchen los zu reißen. "Hat man noch immer Hoffnung aus dir einen anständigen Kerl zu machen, indem man dich hier auf solch eine Veranstaltung schickt."
"Ich freue mich auch sehr, sie wieder zu sehen, Commander.", brachte Ben nur grinsend über die Lippen und schlich sich gleich ein paar Meter weiter von diesem Mann davon. Besser war das.
"Hi, ich bin Jim Brody." Der Lieutenant hielt dem ehemaligen Versorgungsoffizier der seaQuest die Hand hin. Misstrauisch wurde sie nur kurz ergriffen. Jeder der sich zu gut mit Ford verstand, war für die erste Zeit ein Feind.
"Gehen wir langsam unsere Sachen auf die Zimmer bringen? Ich habe schon richtigen Hunger und möchte bald mal etwas essen.", sagte O'Neill. Sein Blick ging sehnsüchtig auf das Gebäude mit den Unterkünften der einzelnen Studenten. Laut ihren Plänen waren sie jedoch in einem Nebengebäude untergebracht. Lucas wusste nur zu gut, warum man sie eher von den Studenten fern halten wollte. Das Wohnheim konnte manchmal sehr happig sein für Leute von der UEO und erst recht für jemanden, der nicht hier studierte.
"Ja, lasst uns gehen.", stimmte das Computergenie dem bei.
"Freut euch nicht zu früh, denn so toll sind die Zimmer auch nicht." Und wieder versuchte Ben schlechte Laune zu verbreiten. Irgendwas stimmte doch nicht mit dem und Lucas würde das auch ganz schnell heraus finden. Er hatte seinen Freund noch nie in einer solch miesen Verfassung erlebt. Wenn der ihm nicht bis zum abend von selbst gesagt hatte, was ihn bedrückte, würde Lucas höchstpersönlich alle Details aus ihm heraus quetschen. Sie machten sich damit auf den Weg zu dem Gebäude mit den für sie eigens reservierten Zimmern.
Wie sich heraus stellte war das ehemalige Nebengebäude in den letzten beiden Jahren zu einem weiteren Wohnheim umgebaut worden. Das machte die Sache schon wieder um einiges interessanter. Hatte Lucas doch so die Möglichkeit später jede Tür abzuklappern, ob sich jemand in diesem Gebäude befindet, der das selbe studierte wie er damals.
Ein einsamer Pizzalieferant stand im Foyer des großen Gebäudes und schien mehr als verwirrt zu sein. Lucas spazierte gemütlich auf ihn zu. "Haben sie ein Problem?", sagte er zu dem Pizzaboten.
Der Mann sah zu dem Teenager und hielt ihn für einen Studenten. Sofort hellte sich sein Gesicht auf und er wandte sich Lucas ganz zu. "Sind sie Michael Prunelly?"
"Nein, aber die Dame dort beim Empfang kann ihnen sicher weiterhelfen, wenn nicht nehme ich die Pizza aber gerne entgegen."
"Bei der Rezeption war ich schon. Angeblich gibt es auf dem gesamten Campus niemand mit dem Namen."
"Dann wird es wohl ein Scherz gewesen sein und ich komme um das Essen der Kantine herum. Geben sie her! Was bin ich ihnen schuldig?" Das Computergenie hatte seine Tasche abgestellt und kramte in der Hosentasche nach ein paar zusammengeknüllten Dollarnoten, die er achtlos in diese gestopft hatte. Sicherlich fand der eine oder andere auf der seaQuest nach jedem Waschgang, der eine Hose von Lucas enthalten hatte, etwas Geld. Nun, zum Glück war Lucas in der Lage, das ihn dieser Verlust nicht weiter schmerzte.
Der Pizzabote übergab den Karton und Lucas kam stolz zu seinen Kollegen zurück. "Jetzt können wir die Zimmereinteilung besprechen, ich habe mich um die Versorgung meines schwarzen Lochs im Bauch bereits gekümmert."
"Ich hoffe dir ist bewusst, dass wir auch etwas haben wollen?", setzt Jim an und kam bereits auf ihn zu. "Im übrigen sind wir zwei doch auch Zimmergenossen, das heißt, wir können unseren Einstand bereits mit einer leckeren Pizza feiern."
O'Neill und Ford bedachten den Lieutenant mit kritischen Blicken. Lucas grinste. "Falsch gewettet, denn ich bin mit Ben in einem Zimmer."
"Mit mir?", fragte der angesprochene. "Aber ich habe doch bereits ein Zimmer." Dann fiel ihm jedoch etwas ein. "Geht klar, das ist absolut kein Problem. Ich habe in nur einer Sekunde meine Sachen dort gepackt und bin dann bei dir."
Der Teenager nickte. "Ganz genau. Wenn ich mit jemanden mein Zimmer teilen muss, dann suche ich mir das gefälligst selbst aus. Auf dem Boot hat man mir jemanden zugewiesen, nun bin ich damit dran, mir jemanden raus zu suchen. Schließlich bin ich nicht verpflichtet worden an dieser Tagung teilzunehmen sondern auf freiwilliger Basis. Das bedeutet, ich muss diese unangenehmen Dinge nicht auf mich nehmen!" Er hielt dem Commander die Hand offen hin. "Bitte die kleinen Kärtchen, die uns als Tagungsteilnehmer ausweisen. Bridger sagte, die haben sie bekommen."
Ford begann in seiner Tasche nach einer schwarzen Mappe zu suchen.
"Moment mal, du willst ihm das doch nicht wirklich einfach so geben!", wandte Jim Brody ein. Er sah das überhaupt nicht ein, wieso Lucas nun mit diesem Unbekannten ein Zimmer teilen durfte, obwohl der andere bereits untergebracht war.
"Doch, denn auf die Weise ist Ben Krieg unter Beobachtung.", sagte Jonathan, der die Mappe nun heraus holte und den Reisverschluß öffnete.
"Auf mich muss keiner aufpassen, Commander. Sie haben da bestimmt etwas verwechselt.", sagte Ben.
"Nein, das glaube ich nicht.", antwortete der dunkelhäutige Mann mit einem Lächeln.
"Jeder der dich kennt weiß das zur Genüge, Ben. Versuch es gar nicht erst zu bestreiten.", fügte dem Tim noch hinzu.
Ford hatte die Ausweiskarten gefunden und übergab Lucas die seine. Für Ben Krieg besaß er keine. Von wem auch immer der ehemalige Versorgungsoffizier beauftragt worden war an dieser Tagung teilzunehmen, so hatte dieser ihm seine Karte zu geben."Hier gibt es angeblich nur Zimmer für zwei Personen. Wir drei sollten uns also überlegen, wer Gefahr läuft, mit jemand unbekannten zusammen zu kommen."
"Nicht mehr mein Problem!", sagte Lucas, nahm seine Karte und verschwand zu der Dame an der Rezeption. Ben zog er am Arm hinter sich her. "Komm mit."
Keine zwei Minuten später saßen sie in einem der Zimmer auf ihren Betten und ließen sich die Pizza schmecken. Ben war wirklich schnell mit seinem Umzug gewesen. Wie es aussah hatte er noch nicht einmal seine Tasche ausgepackt gehabt. Seine Stimmung war nun mit einem mal um hundertachtzig Grad gewandelt. Dem Commander, der sich nun mit zwei unwilligen Offizieren gegenüber sah, die beide nicht bereit waren mit jemand fremden das Zimmer zu teilen, gaben sie kurz die Zimmernummer bekannte, damit dieser zu ihnen kommen konnte, sobald die allgemeinen Formalitäten geregelt waren. Voraus gesetzt es war jemand anzutreffen, denn Lucas hatte kein großes Interesse seine Tasche auszupacken. Sobald die Pizza alle waren, machte er sich auf dem Weg und begann im oberen Stockwerk die Studenten mit seiner Anwesenheit zu beehren. Da nach wie vor Mittagspause war, hatte er auch Glück und traf jemanden an.
