Anm: JAAAAAHHHAAA, Danke für die Reviews! Jetzt kann ich hier mein Update machen und das nächste... kommt hoffentlich kommendes Wochenende! Bis dahin gibt es nur das hier. Viel Spaß!

Nach einer halben Stunde ging die Haustür. Verwundert über den Geruch von Zigarren- und Zigarettenrauch in seinem Haus, sowie der Festbeleuchtung, die Nathan von Lucas nicht gewohnt war, ging er ins Wohnzimmer. Kopf schüttelnd kehrte er zurück in den Flur. "Ich hätte wissen müssen, dass etwas passiert, wenn ich durch verspätete Flüge viel zu lange weg bleibe." Zu den beiden, die mit ihm gemeinsam gekommen waren und sich gerade die Schuhe auszogen, sagte er: "Lasst eure Taschen einfach hier stehen, zum wegräumen ist später noch Zeit." Ruhig entledigte er sich seiner Lederjacke und den Schuhen, ehe er die Neuankömmlinge zu den Gästen in das Wohnzimmer führte. Lucas räumte soeben den Tisch ab. Erneut hatte er gewonnen und schnappte sich seinen rechtmäßigen Gewinn. Wie einfach war es doch gegen Leute zu spielen, die durch das Angeheitert sein in ihrer Urteilskraft soweit beeinflusst waren, dass sie nicht mitbekamen, wenn er die Karten zählte.

"Ich weiß nicht wie du das machst, mein Junge, aber heute muss dein Glückstag sein.", meinte Malcom ungläubig.

Lucas grinste übers ganze Gesicht. "Ganz sicher wird das so sein. Normalerweise verliere ich immer."

"LUCAS!", rief jemand von der Tür und stürzte bereits auf den Teenager zu.

Der Gerufene hielt mitten in der Bewegung des Geldzählens inne und starrte zu dem anderen Teenager der ihn in eine herzliche Umarmung stürzte. "L...L...Lenny?", kam ungläubig über seine Lippen.

"Wenn er dich nicht erwürgen wollen würde, könntest du sehen, dass er nicht allein ist." Ein weiterer Teenager setzte sich neben Lucas auf den Teppichboden.

Die Freude, die sich auf einmal auf dem Gesicht des jungen Genies ausbreitete war nicht mehr zu verkennen. Strahlend stieß er Lenny von sich und umarmte nun seinerseits Chris. "Hallo! Ist das eine Überraschung. Was macht ihr denn hier?"

"Ich habe sie eingeladen.", sagte Bridger, der sich über die Freude in Lucas' Augen fast noch mehr freute. Seine Freunde ignorierte er vorerst. Malcom war jedoch schon dabei zu ihm zu kommen. Nathan würde mit zum Bowlen gehen, ob er wollte oder nicht. Er trommelte doch nicht die ganzen Jungs zusammen und dann war nichts!

"Darf ich auch wieder?", fragte Lenny, der sich abgemeldet vorkam, als Lucas lieber seinen Seelenverwandten umarmt hatte. Die zwei Computercracks hatten einfach sehr viel mehr gemeinsam und auch nach der Rückkehr auf die seaQuest den engeren Kontakt gepflegt. Wenn es aber nach Lucas ging, dann war Lenny für ihn nach wie vor ein fast besserer Freund. Sie beide verband einfach ein gewisses Band, das Chris niemals erreichen konnte.

"Lädst du uns nun zum Essen oder Kino ein, wenn du hier gerade groß gewonnen hast?", fragte Chris mit einem Seitenblick auf die ganzen Scheine, die sein Freund in der Hand hielt.

"Kino wird bestimmt nicht mehr gehen, denn die haben unter der Woche irgendwie keine späten Vorstellungen mehr. Außerdem dauert das sicher ewig bis wir dann da sind." Er sah auf Bridger. "Die Fähre fährt auch nicht mehr und wir bräuchten ein Boot, das aber gleich vom Besitzer selbst benötigt werden wird."

Lenny schnappte sich eine Hand voll von den Salzstangen und futterte diese nacheinander auf. "Ich habe Hunger, können wir keine Pizza bestellen? Wegen diesem doofen Blizzard haben wir Stunden lang unterwegs in irgendeinem Kaff Flughafen verbringen müssen, wo es nicht einmal ein anständiges Fast Food Restaurant gab."

Der Captain war ansatzweise mit den Plänen seiner Freunde vertraut gemacht worden und setzte sich zu den Besuchern. "Wir haben noch Pizza im Kühlschrank, die müsstet ihr nur in den Backofen tun."

Mit gehobenen Augenbrauen sah Lucas zu ihm. "Darf ich sie daran erinnern, dass sie es hier mit absoluten Genies in Sachen Essenszubereitung zu tun haben?"

Schwer erhob sich Bridger wieder. "Genau, das ist mir ebenfalls gerade wieder gekommen. Ich kann mich noch sehr gut an den Kuchen erinnern, den die beiden damals gemacht haben."

"Hey, auch wenn er nicht geschmeckt hat, er war mit Liebe gemacht! Da gibt es nichts mehr, dass das noch toppen kann!", brüstete sich Chris mit seiner damaligen Leistung.

"Bin ich froh damals zu krank gewesen zu sein, um das nicht probieren zu müssen.", lachte Lucas.

Bridgers Freunde beobachteten das Ganze mit regen Interesse. Soviele Dinge, die sie von ihm nicht kannten und was ihnen entgangen zu sein schien. Der eine oder andere dachte bereits bei sich, doch wieder häufiger wenigstens mit ihm telefonieren zu müssen.

"Schon gut, ich sehe bereits, das muss ich wieder machen." Nathan drehte sich herum und begab sich in die Küche. Malcom wuselte ihm hinterher. In spätestens zehn Minuten müssten sie eigentlich los um noch pünktlich zu der reservierten Bowlingbahn zu kommen.

Lucas blickte glücklich zu seinen beiden Freunden. "Wollt ihr etwas trinken?"

Lenny blickte ihn über den Rand von Lucas' Cola Glas an.

Trocken bedachte das Computergenie den dunkelhaarigen Teenager. "Ich sehe schon, du bist ausreichend versorgt."

Chris zeigte auf die Bierflaschen auf dem Tisch. "Kann ich davon was haben?"

"Nein, das ist noch zu früh für dich.", antwortete einer der Männer. Chris' Hand wurde von Lucas gepackt und der zog ihn in die Küche. "Komm mit, wir finden schon was für dich und auch für mich. Ich brauche eine neue Cola."

"Weißt du Malcom, ich finde das alles sehr übereilt und auch ziemlich kurzfristig.", sagte ein ernster Captain Bridger, der eine Tiefkühlpizza in den Ofen schob. Als er die zwei Teenager sah, richtete er seinen Aufmerksamkeit auch auf diese. "Meint ihr eine reicht, oder soll ich gleich noch die Tüte mit den Pommes in die Fritöse packen?"

Mit gerunzelter Stirn bedachte das Computergenie ihn. "Fritöse? Sowas haben sie?"

"Ja, sowas habe ich. Mir blieb auch nichts anderes übrig, wenn du ständig dieses Zeug isst. Auf die Art und Weise habe ich es einfacher dich satt zu bekommen.", meinte der Captain daraufhin.

Chris sah sich staunend um. "Vor lauter Ankunftsfreude hatte ich noch gar keine Zeit ihr riesiges Haus zu betrachten. Ich wette Lenny's Mutter würde gerne diese Küche haben, so groß wie sie ist. Packen sie die Pommes ruhig mit rein, ich habe großen Hunger, der nur schwer gestillt werden kann."

Einmal kurz nicht aufgepasst und Chris hatte die Nase keinen Augenblick später im Kühlschrank. Lucas selbst war gerade dabei gewesen Gläser aus dem Schrank zu holen und sich nach einer Flasche Cola umzusehen.

"Wow, ist das lecker! Können wir morgen davon essen?" Chris zog eine große Auflaufform aus dem Kühlschrank hervor.

Nathan eilte zu ihm und nahm ihm die weiße Porzellanschüssel wieder aus der Hand. "Nein können wir nicht, denn wir sind morgen Mittag bei Dr. Westphalen zum Essen eingeladen." Eine Tatsache die Chris nicht daran hinderte die Wegnahme der Leckerei durch starkes festhalten verhindern zu wollen.

Mit einem Löffel Eis im Mund sah Lucas erstaunt zum Captain. "Wirklich? Davon wusste ich gar nichts." Das Eis stand gerade griffbereit für ihn im Gefrierfach und hatte regelrecht nach ihm gerufen gehabt.

"Ist schließlich auch Teil der Überraschung. Sie will auch deine beiden Freunde wieder sehen und vor allem dich!", sagte Bridger und schaffte es endlich Chris vom Kühlschrank weg zu bekommen, nachdem sich dieser mit allerlei Kleinigkeiten eindecken konnte.

Malcom sah dem nur verwundert zu. "So ist das also bei euch gewesen, als ihr letztes Jahr verstecken spielen musstet. Die glückliche Familie und dabei habt ihr euch so sehr daran gewöhnt, dass ihr es nicht mehr ablegen konntet?"

"Nein, Kristin will Lucas sehen, damit er sich mal wieder um seine Katze kümmert, das arme Ding vergisst ihn sonst noch.", meinte der Captain mit einem vorwurfsvollen Seitenblick auf den Teenager.

"Minki vergisst mich nicht! Das hat bisher keiner geschafft. Sie wären erstaunt wie die alle gucken würden, wenn ich mal in Stanford wieder auftauche." Das brauchte Lucas doch tatsächlich auf eine Idee. "Ich könnte das wirklich mal machen. Einige meiner alten Professoren würden bestimmt an die Decke gehen."

"Aber bitte erst, nachdem wir wieder zu Hause sind, denn deswegen haben wir nicht den Weg auf uns genommen um zu dir zu kommen, damit du dich verdrückst!", sagte Chris, der nun endlich die Schublade mit dem Besteck entdeckt hatte. Genüßlich schaufelte er sich ebenfalls etwas von dem Eis auf seinen Löffel. Die anderen Leckereien in seinem Arm jedoch nicht aus den Augen lassend.

"Natürlich erst, wenn ihr nicht hier seid. Ich habe soviel, das ich euch einmal zeigen muss." Das Computergenie hielt inne, dann sah er zu dem UEO Captain. "Darf ich sie auf der seaQuest herumführen?"

Seufzend stützte sich der ältere Mann am Herd ab. "Wenn du dir etwas Zeit nehmen würdest, könnte ich dir sagen, was ich mir für die nächste Woche vorgestellt habe."

"Soll das heißen, sie haben bereits unsere Freizeit verplant? Was hätten sie gemacht, wenn ich nun doch zu meinem Onkel gefahren wäre?"

"Dann hätte er uns zu dir umgeleitet. Mir ist es gleich, ich hätte Australien auch ganz gerne mal gesehen, aber diese Insel hier ist auch okay. Gehört ihnen eigentlich die gesamte Insel oder nur der Teil, wo ihr Haus steht?" Chris sah Bridger mit erwartungsvollen Augen an.

Malcom war langsam sehr genervt. "Dieser Kindergarten hier verdirbt mir meinen ganzen schönen Plan! Die Bowlingbahn hält unsere Reservierung nur zehn Minuten lang zurück, ehe sie anderen den Platz geben. Könntest du also diese ganzen Sachen morgen regeln? Die Jungs draußen haben sich auch etwas anderes vorgestellt, als hier herum zu sitzen und sich zu langweilen." In dem Moment war lautes Lachen und Beifall aus dem Wohnzimmer zu vernehmen.

"Ich glaube Lenny hat sich ihrer bereits angenommen.", kommentierte Chris den Radau.

"Gibt es etwas, von dem ich nichts weiß?", fragte Lucas ihn.

"Ach, der wird bestimmt nur ein paar Kartentricks versucht haben und dabei ist ihm einer daneben gegangen oder etwas in der Art. Kennst ihn doch!" In aller Ruhe schlemmte der blonde Teenager weiter das Eis, welches Lucas nun aber für die Öffentlichkeit unzugänglich machte, indem er den Deckel drauf setzte und es ins Gefrierfach zurück tat. "Ich glaube wir finden dann schon selbst heraus, wann die Pizza fertig ist und die Pommes... naja, da muss eben immer jemand mal nachsehen. Sie sollten lieber mit ihren Freunden weg gehen. Mir kann ja jetzt nichts passieren. Wir sind zu dritt!" Zuversichtlich sahen die blauen Augen des Computergenies in die Grauen des Captains.

"Mir wird bei der Vorstellung eher bang um mein Haus, aber ich riskiere es einfach mal. Stellt nichts an und bleibt anständig!" Seit dem kleinen Abenteuer als Familie war das Vertrauen Bridgers in Lucas' sehr gewachsen und man musste keinen Wohnungsbrand mehr erwarten, wenn man ihn einmal allein ließ. Mit genügend Geduld und Übung schaffte man es doch tatsächlich aus dem Computerfreak einen Menschen zu machen, der nicht alles anbrennen ließ und das Porzellan reihenweise zerstörte. Nur das Spülen hatte er einfach nicht lernen wollen. Sie konnten froh sein im einundzwanzigsten Jahrhundert zu leben in welchem es Spülmaschinen gab. Der Captain wäre sicherlich eines Tages noch an seinem jungen Mitbewohner und seinen Spülkünsten verzweifelt.

Keine fünf Minuten später war die Gesellschaft um Malcom Downey verschwunden. Bridger selbst hoffte auf keinen allzu lange Verlängerung der Nacht. Er wollte pünktlich gegen zwölf Uhr mittags am nächsten Tag bei der ehemaligen Ärztin der seaQuest sein und das auch noch ausgeschlafen.