Hier braucht niemand eine Menschenrechtsorganisation gründen, es geht ja schon weiter! XD

Ein gaaaanz liebes Dankeschön an all die lieben Reviewer, die so fleißig in die tasten gehauen haben, ich hoffe das geht munter so weiter! – knuddel euch alle ganz dolle -

Ein guter...

Ohne Wecker wäre sie wahrscheinlich gar nicht aufgewacht. Als aber dann endlich das nerventötende Klingelgeräusch auch bis zu ihren Ohren vordrang, taumelte sie wie gerädert ins Bad und drehte langsam das Wasser auf, erst heiß, dann warm, dann kalt. Als sie dann bei einer Temperatur von unter sieben Grad angekommen war, fühlte sie sich etwas wacher, machte sich Kaffee, nachdem sie sich angezogen hatte und verließ ihr Zimmer kurz vor acht.

In zwanzig Minuten würden ihre Prüfungen anfangen und ihr Magen schlug munter Purzelbäume, so dass ihr schlecht wurde und sie das angebissene Brötchen angeekelt wieder auf ihren Teller legte, als ob es vergiftet wäre.

Ich werde sterben. Ich werde es nicht schaffen! Warum bin ich gestern nicht eher im Bett gewesen? Weshalb habe ich nicht auf die anderen gehört? Verdammte Lernerei, ich werde mich damit noch einmal umbringen, aber trotzdem... ohne Lernen, wo käme ich dahin? Ich muss mir selber beweisen, dass ich es schaffen kann, auch als Muggelgeborene..., sie unterbrach ihren Gedankenwirbel, als sie merkte, dass sie schnellsten ins Ministerium apparieren sollte.

„Hermine, beeile dich, in drei Minuten fängt ihre Prüfung an!", empfing Arthur Weasley sie besorgt und schob sie sogleich in ein Nebenzimmer, wo schon ihr Prüfer und ihre drei „Kollegen" warteten.

„Ach, kommen sie auch noch?", begrüßte Mr. Scott sie hämisch. „Wir haben schon überlegt ohne sie anzufangen."

„Sie ist nicht zu spät, Rupert!", erklärte Arthur, der Hermine immer wieder in Schutz nahm, wenn sie grundlos angegriffen wurde. Und Mr. Scott hatte das schon an die Tagesordnung gebracht. Er war zu ihr widerlicher als Snape es jemals hätte sein können.

„Ist jetzt auch egal, setzten sie sich hin und fangen an zu schreiben! In zwei Stunden geben sie ab und verlassen dann diesen Raum und treten mir hoffentlich nie wieder unter die Augen!", blaffte er die junge Frau an, die auch sofort diesen Anweisungen nachkam.

Erklären sie die einzelnen Schritte, die sie anwenden, wenn ein Muggel nicht für sein Auge bestimmende Sachen gesehen/gehört hat? Wie lautet Paragraph 27 Absatz 3 von Hampsons Regelwerk? Was sind das für Fragen? Dafür hätte ich nicht mal eine Woche lernen müssen, verfluchte sie sich selber und fing an zu schreiben. Ihr Schädel brummte, als sie bereits nach neunzig Minuten abgab.

„Auf Wiedersehen!", verkündete sie halblaut an alle Anwesende des Raumes (also Mr. Scott und ihre drei Leidensgenossen) und schloss die Tür hinter sich, ehe jemand etwas sagen konnte.

Freier Tag, ich komme, dachte sie fröhlich und steckte sich eine Zigarette an, ehe sie in die Winkelgasse apparierte und den Scherzartikelladen aufsuchte. Sie würde nicht arbeiten (natürlich hatte sie sich an so einem Tag frei genommen), aber eine Entschuldigung abzuliefern wäre angebracht.

„Mine! Gott sei Dank, das du hier zufällig vorbei kommst. Jason ist einfach nicht gekommen und der Laden läuft gerade über!", wurde sie enthusiastisch begrüßt und fand sich drei Sekunden später hinter der Kasse wieder. Der Umhang wurde ihr von jemand unbekannten (nur sie vermutete da so etwas) abgenommen und schon war sie dabei kleinen Kindern Süßigkeiten, Scherzartikel und Ähnliches zu verkaufen.

Als nach zehn Minuten der Laden wieder auf mysteriöser Weise fast leer war, fing Hermine los zu zetern.

„Wo kamen die denn gerade her? Und wo ist Jason dieser faule Hund? Ich habe weiß Gott genug Probleme zu bewältigen. Da macht man sich nichts ahnend auf den Weg zu dir, um eine Entschuldigung abzugeben, die du eigentlich gar nicht verdient hast, und dann so was! Hast du nicht mal den Spruch abgelassen, dass ihr so gut wie alles über Bestellungen regelt? Und was war das eben? Eine Halluzination? Wir sind um fünfundvierzig Galleonen reicher, ein Betrag, den du manchmal nicht mal in einer Woche einnimmst! Und jetzt erklär mir endlich woher die ganzen Kinder kommen, wo doch angeblich Schule ist..."

„Jetzt reg dich doch mal ab. Setzt dich hier hin, trink diesen angenehmen, heißen Kakao und atme tief durch. Woher sollte ich schon wissen, dass Jason nicht kommt? Und am gleichen Tag eine Invasion von Kindern hier einbricht und mich überschwemmt? Ich bin mir auch nicht sicher, WOHER die kamen, aber ich habe von Katie (sie arbeitet als Dorfschullehrerin) gehört, dass in dieser Woche eine Gruppe von Schülern aus Amerika kommen, um, wie sie es nannte, das Land besser kennen zu lernen. Merkwürdig, das wir so etwas nie gemacht haben."

Er grinste sie schelmisch an und gewann dann endlich ihr Lächeln, dass sie seit Sonntag nicht mehr hat sehen lassen.

„So, und DU wolltest dich bei mir entschuldigen?"

„Ja, allerdings. Ich war gestern etwas unfreundlich, und es tut mir leid, dass ich nicht auf deinen Rat gehört habe, aber diese Prüfung war eben sehr wichtig für mich!"

„Schon okay. Mich hast du mit der Abfuhr wahrscheinlich weniger gekränkt als Fred, von dem die Idee kam."

„Fred? Hä? Der hat dich geschickt, um mich vom Lernen abzuhalten? Wieso kommt er denn nicht selber?"

„Er hat mich nicht geschickt. Wir hatten gestern darüber geredet und da fing er eben an, dass er sich Sorgen um dich macht und so weiter und so fort... er wusste nicht, was ich dann kurz darauf gemacht habe."

„Und wie kann er dann gekränkt sein? Wenn er es nicht einmal wusste?"

„Ähm... weißt du, ich meinte das eher im symbolischen Sinne... ach du weißt schon... na, egal..."

Misstrauisch beäugte Hermine George und in ihrem Kopf fingen die Rädchen an zu rattern. Tausend Gedanken wollten auf einmal beachtet werden. Himmel, war das eine Andeutung? Will George sie tatsächlich verkuppeln? Es scheint so, sonst hätte er doch niemals so eine dumme Bemerkung fallen lassen, oder? Ich glaube, ich sollte mir das mit dem Umziehen überlegen.

Als ob er ihre Gedanken gelesen hatte, fing George genau das Thema an.

„Wenn du jetzt nichts weiter zu tun hast, dann kannst du ja schon mal nach oben gehen und Fred beim umräumen helfen. Der schiebt schon den ganzen Vormittag an den Möbeln rum, damit du da deinen Platz hast.

Ungläubig riss Hermine jetzt die Augen auf und war unfähig sich zu wehren, als George sie die Treppen zu dessen Wohnung hochschob.

„Hey, was machst du denn schon hier?", begrüßte Fred sie, als George sich feige wieder verabschiedet hatte, um in den Laden zurückzukehren und sie mutterseelenallein gelassen hatte.

„Die Prüfung ist schon vorbei und da dachte ich..."

„Mir freundlicherweise dabei zu helfen, den Monstern von Möbelstücken einen passenden Platz zuzuweisen?", unterbrach er sie, während er ihren Umhang entgegennahm und über die Couch legte, die sie schon lange als die ihre bezeichnete.

„Welche Monster von Möbelstücken?", fragte Hermine irritiert und schaute sich suchend um, um herauszufinden, was er meinte.

„Na, diese hier!"

Er zeigte mit einer übertriebenen, kläglichen Geste auf ihr Bett, ihren Kleiderschrank, eine Kommode, diverse Kisten und eine antike Truhe, eben all die Sachen, die sie eigentlich bei ihren Eltern erwartet hatte.

„Woher hast du...?"

„Ich war eben kurz bei deinen Eltern, um den ganzen Kram abzuholen. Du hast ja gar keine Ahnung, wie kompliziert das war, mit dem Transportieren. Letztendlich war es deine Mutter, die mich darauf brachte, die Sachen klein und leicht zu zaubern. Alleine hätte ich wohl noch ein paar Stunden dafür gebraucht!"

Ein ersticktes Kichern war die Antwort. Das war mal wieder typisch Fred!

„Du hast dich aber bei meinen Eltern vernünftig betragen, oder?"

„Sicherlich. Aber es war sehr hart, nicht doch ein paar Dinge aus der Tasche zu zaubern, um sie bei deinen Eltern auszuprobieren. Mit der Sprache war es noch schwerer und ich glaube, ein paar Dinge, die ich gesagt habe, könnten bei dir als „Unartig" abgestempelt werden."

Unsicher starrte Hermine Fred an. Was sollte DAS bitte bedeuten? Sie entschloss sich das nicht weiter zu hinterfragen, sondern lieber mit anzupacken.

Nach zwanzig Minuten ließ sie abrupt das Bett los, so dass es Fred auf den Fuß fiel (man kann ja viel von dem Jungen verlangen, aber ein Bett alleine zu tragen gehört nicht dazu).

„Sag mal, können wir zaubern oder was? Warum plagen wir uns damit bitte ab? Hoffentlich nicht, damit wir unser nicht existentes Training fortsetzten", zeterte sie dann los, zog ihren Zauberstab und mit einem effektiven Schwung verteilte sie die Möbel geschickt in ihrem Zimmer.

„Hmm, so kann man das natürlich auch machen", presste Fred hervor, während er damit beschäftigt war, den Schmerz in seinem Fuß zu verbannen.

Sie lächelte kurz auf und holte dann (ebenfalls mit einem Zauberstabschlenker) einen eiskalten, nassen Lappen, den sie liebevoll (naja, sie ist schuld, dass sein Fuß zerquetscht wurde) um seinen Fuß wickelte.

„Sorry, da ist wohl das Temperament mit mir durch gegangen. Tut es sehr weh?"

„Ach, das geht schon, wenn du ihn - er zeigte auf seinen Fuß – jetzt noch mit Küssen bedeckst, dann werde ich auch garantiert keine Albträume davon bekommen."

„Fred. Du. Bist. Unmöglich!", seufzte sie resigniert und stand dann auf, um Wasser für Tee aufzusetzen.

„Nein, lediglich ehrlich. Wir können natürlich auch gleich zum Teil kommen, wo wir dein Bett gleich wieder einweihen könnten."

Sein schelmisches und sehr freches Grinsen ließ sie kurz überlegen, ob das wieder einer seiner dummen und überhaupt nicht lustigen Scherze sein soll, oder purer Ernst. Sie entschied sich sicherheitshalber für das erstere.

„Fred, lass die Witze!", fügte sie ihrem Entschluss noch zu und versuchte gleichzeitig ihre Verlegenheit damit zu überspielen.

„Das war kein Witz", erklärte er zu ihrem Entsetzten.


Ist das nicht mal ein schöner Cliffhanger? XD sarkastischgrins