Kapitel 8: Jahr 8

Diese Nacht, hatte Harry einen wundervollen Traum. Er träumte davon, in einem wunderschönen Garten zu sein, mit einem Spielplatz und vielen Menschen, die ihn beobachteten. Anscheinend war er noch kleiner gewesen, alle hatten ihn angelacht, mit ihm gesprochen, mit ihm gespielt. Er konnte sogar ein schelmisches Lächeln von einer Person sehen, die aber sehr freundlich wirkte. Alle Anwesenden lachten über das, was eben diese Person gesagt hatte. Harry sah ihn nur mit großen Augen an und dann lächelte er. Er konnte nur die Umrisse von diesen Personen sehen, keine Gesichter. Aber er spürte die Aura von ihnen. Sie war so freundlich, warm. Er fühlte sich geborgen, er fühlte sich geliebt. Hier war er zu Hause. Er wusste es nicht, aber es fühlte sich richtig an. Es fühlte sich nach einem richtigen zu Hause für ihn an. Wo ihn niemand missachtete, jeder anscheinend liebte, er vergöttert wurde und er fast alles bekam was er wollte. Anscheinend hatte seine Mutter die Personen gut in Griff.

Sogar die Umgebung passte perfekt. Im Garten war viel los, die ganzen Menschen. Er kannte sie, aber doch wieder nicht. Das Wetter war schön, strahlend blauer Himmel und ein sattes Grün im Garten. Die Blumen blühten in ihrer vollen Schönheit. Nichts schien diese Stimmung trüben zu können. Es war alles so unbeschwert. Aber ob es das wirklich war? Wissen konnte man es nie, aber hier war es ganz anders. Hier war es so, als ob er die Menschen alle kennen würde. Er kannte nicht ihre Namen, kannte nicht ihre Gesichter, wusste nicht wie sie sprachen, aber sein Herz sagte ihm, dass diese Personen es gut mit ihm meinten. Niemand wollte ihm etwas Böses tun, jeder versuchte sein Bestes. Hier fühlte Harry sich wohl! Konnte er nicht ewig hier bleiben?

Hatte er das mit den Dursleys nur geträumt? War hier seine wahre Welt? Sine wahre Bestimmung? Seine wahre Familie? Aber all das Schöne wurde mit einem Mal zerstört, als jemand hart gegen die Türe klopfte.

„AUFSTEHEN!", bellte sein Onkel. „DU MUSST ZUR SCHULE! UND ICH HABE KEINEN BOCK DICH HINZUBRINGEN!"

Harrys Stimmung sankt wieder rapide. Es war doch wieder nur ein Traum. Er konnte sich nicht geborgen fühlen, tat es aber immer in seinen Träumen, die ihm so wirklich vorkamen. Harry versuchte immer wieder, diese Gefühle in sich zu sammeln und aufzubewahren. Er versuchte sich immer an einen seiner schönen Träume zu erinnern, wenn es im schlecht ging, wenn er traurig war, wenn ihn die Dursleys schlecht behandelten und wenn er sich einsam fühlte. Einsam fühlte er sich immer. Nichts schien dem ein Ende setzen zu können, nicht einmal die freundliche Lehrerin, die ihn immer in Schutz nahm, wenn Dudley und seine Freunde ihn wieder in der Mangel hatten. Er wünschte sich manchmal, dass sie ihn von hier wegholen würde, ihn bei sich aufnehmen könnte und ihm das geben könnte, was er von den Dursleys nie erhalten hatte – Liebe!

Ein Tag ohne Liebe ist ein verlorener Tag. Ein Leben ohne Liebe, ist ein verlorenes Leben. Harry fühlte sich verloren. Er hatte nie einen funken Liebe von den Dursleys bekommen, er bekam immer nur Hass und Abneigung. Davon hatte er genug. Wenn er sah, wie liebvoll die Dursleys mit seinem Cousin umgingen, spürte er einen Stich in seinem Herzen. Er beneidete seinen Cousin wegen seinen Eltern, die ihn über alles liebten. Er hatte niemanden, der sich so um ihn sorgte. Er wünschte es sich so sehr. Mehr alles andere!

Er wünschte sich manchmal, dass einer seiner Träume in Erfüllung ging. Dass ihn eine fremde, aber dennoch vertraute Person von den Dursleys wegholen würde. Ihn wie einen Sohn erzog und ihn lieb hatte. Er war doch auch nur ein Kind, das Liebe wollte.

Ein Kind, das Zuneigung wollte.

Ein Kind, dem die Eltern genommen wurden und nun alleine war.

Ein Kind, welches niemand wollte.

Ein Kind, das sich fehl am Platz vorkam.

Ein Kind, das traurig war, es nicht zeigte und auch nicht wollte, dass es jemand sieht.

Ein Kind, welches so viel Leid in so jungen Jahren erfahren musste.

Ein Kind, das doch auch nur einen Sinn im Leben finden will.

Ein Kind, welches sich nach Eltern sehnte.

Ein Kind, welches Anerkennung suchte.

Ein Kind, das um die Aufmerksamkeit der Erwachsenen rankte.

Ein Kind, das sich nichts sehnlicher als Freund wünschte, mit denen es sich unterhalten konnte, mit denen es toben konnte, mit denen es Unsinn anstellen konnte, mit denen es Lachen konnte.

Einfach alles bekommen, was Eltern einem Kind zukommen lassen. Einfach das bekommen, was Dudley bekam, die Liebe und Zuneigung seiner Eltern. Die Dursleys würden für ihren Sohn durchs Feuer gehen, aber für Harry würden sie es nicht. Sie sahen ihn meist als Anhängsel, das ihnen ihr Leben zerstörte. Sie machten es ihm auch immer klar, jeden Tag, Jahr ein, Jahr aus. Immer wieder, wenn Harry daran dachte, kamen ihm die Tränen. Wieso konnten Menschen so sein? Die Dursleys hatten sogar ein Herz für andere Menschen, wenn es ihnen etwas nutzte. Harry dachte sich manchmal schon, dass seine Verwandten gar kein Herz hätten. Das dort, wo eigentlich das Herz hätte sein sollen, ein tiefes, schwarzes Loch klaffte.

Aber dennoch hatten sie zwei Gesichter. Die liebvollen Eltern, die angesehene Familie! Und auf der anderen Seite: die grausamen Verwandten! Aber niemand schien diese Seite zu sehen. Jeder sah einfach nur das, was er sehen wollte. In die Probleme der anderen mischte sich niemand ein. Bloß nichts machen, sonst könnten wir auch noch hinein geraten!

„POTTER!" Harry wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen, als sein Onkel wütend und mit rotem Kopf die Türe aufriss und ihn regelrecht auf den Gang zog. „HAB ICH NICHT GESAGT, DASS DU DICH BEEILENE SOLLST? UND HÖRST DU MIR ZU? NEIN! ICH DACHTE, PETUNIA UND ICH HÄTTEN DIR WENIGSTENS EIN PAAR MANIEREN BEIGEBRACHT. ABER ANSCHEINEND WEISST DU AUCH DAS NICHT ZU SCHÄTZEN. DU BIST SO UNDANKBAR – GENAUSO WIE DEINE NICHTSNUTZIGEN ELTERN!"

„MEINE ELTERN WAREN NICHT NICHTNÜTZIG", schrie Harry zurück. Sein Onkel wurde nur noch wütender. „SIE WAREN LIEBEVOLLE MENSCHEN!"

„Ach glaubst du?", fragte sein Onkel höhnisch. „Wenn deine Eltern doch so liebevoll waren, wieso haben sie dich dann alleine gelassen? Weißt du, manchmal denke ich mir sogar, dass deine Eltern dich einfach loswerden wollten und deshalb ihren Tod vorgetäuscht haben."

„Halt den Mund! HALT DEN MUND!" Harry konnte es einfach nicht hören. Er kannte seine Eltern nicht, aber Eltern würden doch nicht auf so einem Weg ihr Kind loswerden wollen. Oder doch? Onkel Vernon schaffte es immer wieder, in ihm Zweifel zu sehen.

„Was hast du gesagt?", zischte er und sah den Jungen bedrohlich an. „Du wagst es mir etwas zu befehlen? Was fällt dir ein Bursche?" Vernon packte ihn gerade am Kragen und hob ihn hoch. Harry versuchte sich mit aller Kraft zu wehren. Aber gegen einen erwachsenen Mann, mit so einer Statur, kam ein kleiner, hagerer Junge nicht an.

Doch plötzlich ließ sein Onkel in los und Harry landete auf seinen Boden. Sein Onkel sah auf seine Hände und verzog das Gesicht. Es wirkte beinahe so, als habe er sich seine Hände verbrannt. Fast so wie Zauberei! Wie schön es doch wäre, wenn er sich in seine Traumwelt flüchten könnte und nichts mehr mit den Dursleys zu tun haben könnte. Es bliebt jedoch immer ein Wunschtraum, aber eines Tages würde er es den Dursleys beweisen, dass er etwas war, dass er etwas konnte.

„PETUNIA!", schrie sein Onkel. Sie kam und spähte in den Flur.

„Was ist denn?", fragte sie vorsichtig.

„Ruf in der Schule an und sage, dass der Junge heute nicht erscheinen wird." Sein Blick war wieder auf Harry gerichtet, welcher ängstlich zurück wich. Sein Onkel hatte einen nahezu fanatischen Blick aufgesetzt. „Bitte nicht", flehte Harry.


Review:

Happyherminchen: Hi! Freut mich, dass dir die FF gefällt, obwohl sie so traurig ist. Es tut mir leid, aber ich kann Harry nicht von Sirius holen lassen. Ich würde es am Liebsten machen, aber ich halte mich an die Angaben von Rowling und da bleibt Harry leider bei den Dursleys. Und außerdem ist Sirius ja noch in Askaban, wo ich ihn auch nicht rauslassen kann, ohne dabei die Geschichte von Rowling dramatisch zu verändern.

Meine Lieben, wie ihr seht, sind wir bereits bei Kapitel 8 angelangt, was heißt, dass bis zum Ende nur mehr 2 Chaps sind. Nur mehr zwei! Ist das nicht traurig? Einerseits bin ich glücklich, dass ich eine FF beenden kann, aber ich liebe diese FF eben. Habt ihr eine Idee, was ich nach dieser FF machen könnte? Aber ihr seit gewarnt, ihr solltet mir dann schon ein kleines Review hinterlassen nicht?
Aber ist es nicht komisch? Da stelle ich Ewigkeiten kein Chap rein und dann in so kurzer Zeit gleich zwei. Es sei erwähnt, dass ich gerade wirklich im Schreibfluss bin. Gut für euch und gut für mich. Ich kann nämlich meine FFs, also für alle, Chaps schreiben und komme nicht durcheinander.
Wisst ihr was, ihr könnt doch den kleinen, einsamen Knopf dort unten drücken und mir etwas hinterlassen. Ich würde mich als Autorin freuen. Ich liebe Reviews nämlich! Zeigen mir, was ich besser machen kann und was ich lassen kann. Und wenn ihr mir nichts sagt, kann ich auch nichts besser machen! Es sei denn, dass ihr nichts auszusetzen habt und die FF so gut ist, dass ihr sie nur lest, aber kein Review schreiben wollt. Ich bezweifle, dass meine FF Fehlerfrei ist, aber wenn ihr mir das in einem Review sagt, weiß ich, was ich besser machen kann. Ich bin nämlich sehr selbstkritisch, müsst ihr wissen.

Ich habe euch alle furchtbar lieb
Pusa
Magic