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Kapitel 5: Kater und andere Probleme
Im Goldenen Wald war eine friedliche Stimmung, der Wind wiegte die Blätter sanft und die Vögel zwitscherten ihre Melodien. Die Sonne ließ die Wasseroberfläche der Seen glitzern und die Flüsse und Bäche rauschten leise. Doch dies wurde alles jäh von einer aufgebrachten blonden Elbin unterbrochen.
„Wir werden sofort nach Bruchtal aufbrechen!", rief Galadriel dem verwirrt schauenden Elrond zu. „Kümmere dich darum, dass die Pferde gesattelt werden, während Arwen und ich alles nötige einpacken."
Elrond nickte als Antwort nur, da er die Launen seiner Schwiegermutter, die noch schlimmer werden konnten wie die seiner Tochter, kannte. Er seufzte, seine Frau war genauso gewesen, und unter den zornigen Blicken Galadriels machte er sich auf den Weg zu den Ställen.
Schon nach kurzer Zeit waren Arwen und Galadriel angekommen und befestigten die Satteltaschen an den Pferden. Kurze Zeit später waren die drei schon auf dem Weg nach Bruchtal, wo nach dem Beschluss zweier Elbinnen neun bestimmte Personen großer Ärger erwartete.
Nachdem sie schon einige Zeit geritten waren, kamen sie zu einer Weggabelung, an der Arwen sofort den rechten weg einschlagen wollte.
„Wieso reitest du nach rechts? Wir müssen nach links reiten, so kommen wir schneller an", sagte Galadriel.
Die dunkelhaarige Elbin drehte sich zu ihrer Großmutter um. „Nein wir müssen nach rechts! Da bin ich mir sicher."
„Du bist dir sicher? Nun ich bin einige Jahrtausende älter als du und weiß wo wir hinmüssen. Also werden wir nach links reiten!"
„Nein nach rechts! Du magst vielleicht älter sein als ich, aber du bist schon seit ewigen Zeiten nicht mehr aus Lothlorien herausgekommen und deswegen kennst du dich auf den Wegen auch nicht mehr aus. In den letzten Jahrhunderten hat sich einiges geändert, aber das scheint dir ja nicht aufgefallen zu sein."
„Was willst du damit andeuten? Dass ich keine Ahnung habe? Oder etwa, dass ich alt werde? Wenn ich dich erinnern darf, ich bin unsterblich und ich habe zudem noch meinen Spiegel."
„Andeuten? Andeuten will ich nichts, das sind Tatsachen! Und dein Spiegel, der war ja noch nie zuverlässig! Er zeigt was war, was ist und was vielleicht noch sein mag, wenn ich dich zitieren darf. Und woher weißt du dann, dass er dir zeigt, was wirklich passiert?"
„Ich weiß es eben, aber du bist anscheinend noch zu jung, um das zu verstehen!"
Elrond, der schon beim Beginn der ‚Diskussion' abgeschaltet hatte, wurde das langsam zu viel. Er hatte jetzt schon seit Stunden ununterbrochen im Sattel gesessen und wollte endlich in Bruchtal ankommen. Und seine beiden Begleiterinnen hatten nichts Besseres zu tun als sich anzuzicken. Deswegen beschloss er, seine ganze Autorität einzusetzen und die beiden dazu zu bringen, aufzuhören und endlich weiter zu reiten.
„Ähm... entschuldigt bitte", begann er, „Ich will euch wirklich nicht unterbrechen, aber sollten wir nicht langsam weiter? Eure Streitereien halten uns nur auf und..."
Doch er wurde von einem „Das kannst du doch gar nicht beurteilen!" und einem „Wer streitet denn hier?" unterbrochen. Elrond schüttelte resignierend den Kopf und beschloss einfach abzuwarten, bis die beiden Elbinnen ihre ‚Diskussion' beendet hatten. Nach etwa einer halben Stunde konnten sie schließlich, auf dem linken Weg, weiterreiten. Sehr zur Freude Elronds, der von dem Gezanke Kopfschmerzen bekommen hatte.
Als die drei Bruchtal schließlich erreichten, war es bereits seit einigen Stunden dunkel, doch weder Galadriel noch Arwen hatten rasten wollen, da sie den Gefährten so schnell wie möglich eine Standpauke halten wollten. Arwen konnte sich jedoch nicht ein „Der andere Weg wäre doch kürzer gewesen" verkneifen, was von Galadriel mit einem bösen Blick quittiert wurde.
Sie brachten die Pferde in den Stall und eilten dann, mit einem genervt aussehenden Elrond im Schlepptau, in die Richtung, aus der sie Musik hören konnten. Als sie schließlich an einer großen Flügeltür ankamen, blieben die beiden Elbinnen stehen und nickten sich zu, Elrond war einige Meter hinter ihnen. Dann stießen sie die Türen mit Schwung auf, sodass sie mit einem Knall gegen die Wände schlugen. Sofort war die Aufmerksamkeit aller im Saal auf sie gerichtet und es wurde mit einem Schlag totenstill im Saal.
Diese Stille wurde Sekundenbruchteile später von den Stimmen Arwens und Galadriels unterbrochen, die synchron „Was, bei Morgoth, habt ihr euch dabei gedacht?" schrieen.
Nachdem die anwesenden Personen registriert hatten was passiert war, verabschiedeten sich die Gäste schnell und flüchteten aus dem Saal, die Gefährten und zwei blonde Gäste, Haldir und Celeborn, hatten jedoch nicht das Glück, den beiden wütenden Elbinnen zu entkommen. Elrond konnte, nachdem er sich in seine Gemächer eingeschlossen hatte, Arwen und Galadriel noch die halbe Nacht lang schreien hören, obwohl seine Räume am anderen Ende Bruchtals lagen.
Er hatte beinahe Mitleid mit ihnen, aber auch nur beinahe, da sie ihn dazu gezwungen hatten mit, seiner Meinung nach, zwei der herrschsüchtigsten Zicken Mittelerdes von Lothlorien nach Bruchtal zu reisen.
Nachdem er schließlich, es war bereits fast Sonnenaufgang, niemanden „Wie konntet ihr nur?", „Was fällt euch ein?", „Wagt es ja nicht zu widersprechen!", „Von wegen zickig oder herrschsüchtig!" und andere Dinge schreien hören konnte, war er endlich in der Lage einzuschlafen.
Nachdem Arwen am nächsten Morgen, oder eher Mittag, aufstand, ging sie in die Küche. Dort konnte sie bereits Galadriel sehen, die eine Tasse Tee in der Hand hielt. Sie setzte sich wortlos zu ihr an den Tisch und schenkte sich auch eine Tasse Tee ein.
Einige Minuten später sagte Galadriel leise: „Wir sollten die Gefährten und die anderen beiden wecken gehen. Dann können sie gleich den Saal aufräumen." Ihre Stimme war sehr Heiser, da sie von der nächtlichen Schreiaktion sehr beansprucht war.
Arwen, der es nicht besser ging antwortet: „Du hast recht, gehen wir gleich zu ihnen."
Eine Stunde später waren elf Personen dabei, den Saal aufzuräumen und zu putzen, während sie von einer blonden und einer schwarzhaarigen Elbin überwacht wurden.
Die Hobbits jammerten die ganze Zeit darüber, wie ungerecht es wäre, ohne ein Frühstück arbeiten zu müssen. Sam versuchte sogar Arwen davon zu überzeugen, dass es schlecht für Frodos Gesundheit wäre, wenn er kein Frühstück bekam, doch nachdem er Arwens wütende Blicke sah, unterließ er dies lieber. Schließlich hatte Pippin die Idee, dass sie die Reste des Büfetts ‚entsorgen' sollten, worauf die anderen drei begeistert zustimmten.
Nur beim Gedanken an Essen wurde jedoch Gimli, Aragorn und Boromir bereits schlecht. Die drei waren kalkweiß und verzogen bei jedem lauteren Geräusch das Gesicht. Sie schworen sich nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren, wussten jedoch, dass sie dies sowieso nicht einhalten würden und jeder steckte sich einige der übrig gebliebenen Flaschen ein.
Gandalf verhielt sich unterdessen wie immer, und fragte eine Pflanze, die er für Arwen hielt, was er tun sollte.
Die drei Elben hatten von der Standpauke Arwens und Galadriels, aufgrund ihrer sehr viel feineren Ohren, enorme Kopfschmerzen. Sie schworen sich nie wieder auf eine Party zu gehen, auf der nur der Hauch einer Chance bestand, dass sie dort den beiden Elbinnen begegnen würden. Zudem wussten Haldir und Celeborn, dass sie vermutlich von Galadriel ‚Hausarrest' bekommen würden, sobald sie zurück in Lothlorien waren. Legolas fragte sich unterdessen immer wieder leise, wieso er sich überhaupt ursprünglich freiwillig gemeldet hatte, um nach Bruchtal zu gehen.
Nachdem der Saal wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlte, die Partygeschädigten waren ganze zwei Tage beschäftigt gewesen, und Arwen und Galadriel ihre Stimmen wieder erhalten hatten, beschloss Galadriel, dass es an der Zeit war, nach Lothlorien zurück zu kehren. Arwen hatte, nach einem weiteren Wutanfall, der sie zu einigen Tagen Tee mit Honig verurteilt hatte, auch ihre komplette Zeitschriftensammlung von Haldir zurück erhalten.
So verabschiedeten sich Galadriel, Celeborn und Haldir einige Tage nach der Party von Arwen, Elrond und den Gefährten und ritten, sehr zu Celeborns und Haldirs Missfallen, bereits im Morgengrauen los. Nach einigen von Galadriels ‚Abkürzungen' gelangten sie auch sicher in Lothlorien an, wo die blonde Elbin ihren Ehemann und ihren Hauptmann, wie erwartet, unter Hausarrest stellte.
In Bruchtal ging unterdessen das gewohnte Leben weiter. Legolas und Gimli trugen wieder die herausstechensten Haarfarben, Legolas orange und Gimli giftgrün, und Elrond war am verzweifeln, da seine, endlich nachgewachsenen, Silberpilze wieder abgeerntet worden waren. Die Hobbits waren ständig in der Küche anzutreffen und Gandalf hatte sich im Garten verlaufen. Arwen war damit beschäftigt Aragorn und Boromir davon abzuhalten, sich gegenseitig zu erschlagen.
Schließlich wurde es Arwen zuviel und sie ließ alle Gefährten in der Bibliothek zusammenkommen. Sie hatte sich zwar überlegt, noch einmal nach Lorien zu reiten, doch diesen Gedanken hatte sie verworfen, als sie an die dadurch stattfindende Party dachte. Ihre Stimme war immer noch leicht heiser.
„Ich werde noch einen Versuch starten, euch etwas beizubringen", begann sie ihren Vortrag, bei dem niemand auch nur wagte, sie zu unterbrechen. „Wie ich das letzte Mal festgestellt habe, war es vollkommen sinnlos, meinen Vater als Lehrer für euch zu nehmen, deswegen werde ich das dieses Mal übernehmen. Ich erwarte von euch, dass ihr mir zuhört und euch auch merkt, was ich euch sage. Außerdem dulde ich keinerlei Unterbrechungen, das gilt besonders für euch beide", wobei sie Aragorn und Boromir fixierte, die sich finstere Blicke zuwarfen, „Oder, dass eure Aufmerksamkeit anderen Dingen gewidmet ist."
Diesmal sah sie zu den Hobbits, die ihren Picknickkorb schnell hinter den Stühlen verschwinden ließen. „Zusätzlich zu dem Unterricht, den ihr von mir erhaltet, werdet ihr euch auch noch selbst, anhand von Büchern und Karten hier aus der Bibliothek, über die Geschichte und Geographie Mittelerdes informieren. Euer Wissen werde ich in einer Woche durch einen Test überprüfen und glaubt mir, ihr wollt nicht erfahren was passiert, wenn ihr diesen Test nicht besteht! Noch Fragen? Keine? Gut, dann fangen wir an..."
Damit begann die anstrengendste Woche, die die Gefährten bisher erlebt hatten. Arwen drillte sie so sehr, dass sie Geschichtsdaten aufsagen konnten, wenn sie mitten in der Nacht geweckt wurden, oder auch Karten von Teilen Mittelerdes zeichnen konnten. Elrond hielt sich in dieser Zeit von der Bibliothek fern und widmete sich ausschließlich seinen Pilzen, da diese nicht mehr in Gefahr geraten konnten von den Hobbits gegessen zu werden. Sie hatten dafür einfach keine Zeit mehr.
Schließlich war der Tag von Arwens angekündigtem Test gekommen...
Ende Kapitel 5
Auch wenn die Story anscheinend niemand mehr liest, werde ich sie vollständig on stellen. Falls sie doch jemand lesen sollte, ich bin verzweifelt! Ich brauche Kommis! Bitte!
