WEISSE MÖWEN

Disclaimer: Der Herr der Ringe gehört Tolkien. Und vielleicht ein bisschen Peter Jackson. Aber bestimmt nicht mir. Tur mir leid, dass ich mir alles mal ausgeliehen habe, aber ich verspreche ich spiele nur damit und geb alles wieder heil zurück. Ich versprech's. Echt. ;-)

A/N: Ich habe immer gedacht, dass ich mich nie an FF zum Thema HdR heranwagen würde. Die Vorlage ist einfach zu großartig. Aber es hat mich so in den Fingern gejuckt, dass ich dann doch angefangen habe. Nehmt's mir also nicht übel. Vielleicht gefällt's euch ja. Ich habe nicht den Anspruch, mich auf Tollkiens Niveau zu begeben. Außerdem ist viel in dieser Story vom Film inspiriert. Viel Spaß beim Lesen und sagt mir, was ihr davon haltet.

Teil I: Drei Freunde

1. Die Felder von Pellenor

Die langen blonden Haare des Elbs wehten im warmen Sommerwind, der über die Ebene strich, als dieser auf seinem Schimmel auf das entfernt liegende Stadttor zu ritt. Ein sanftes Lächeln ging über sein Gesicht, als er die Hauptstadt Gondors näher rücken sah, und mit ihrem Anblick die Erinnerungen zurückkehrten.

Fast zehn Jahre war es nun her, dass Aragorn, Gimli und er hier von Bord des Schiffes gegangen waren und sich in das Schlachtgetümmel gestürzt hatten. Die Ebene, heute wieder mit Gras und Korn bewachsen, war damals schwarz vor Uruk-hai gewesen. Es war eine gewaltige Schlacht gewesen, mit vielen Verlusten, aber letzten Endes hatten sie nicht nur die Schlacht, sondern auch den ganzen Krieg gewonnen.

Legolas lenkte seine Gedanken wieder in die Gegenwart und auf die Stadt, die vor ihm lag. Minas Tirith war erblüht. Nicht nur dank der Elben, die ihr Können aufgewendet hatten, um aus der einst zwar weiß genannten aber doch so grauen Stadt eine grüne werden zu lassen, indem sie Gärten und Parks angelegt hatten, Bäume gepflanzt und Efeu hatten ranken lassen, nein, auch den Zwergen musste ihr Teil am Erfolg zugestanden werden. Sie hatten ihr ganzes Können aufgebracht, um nicht nur die zerstörten Mauern wieder aufzurichten, sondern auch zu Verbessern und zu Verschönern, wo es ihnen möglich war.

Schon zu Aragorns Krönung waren viele der vormals leerstehenden Häuser wieder bezogen worden und seit König Elessar über Gondor herrschte, erfreute sich die Stadt wachsender Beliebtheit.

Nach allem, was Legolas in Eryn Lasgalen vernommen hatte, hatte sein alter Freund als König schon viel Gutes für die Menschen Gondors getan. Die fehlende Furcht vor dem Feind im Westen war das eine, aber viel wichtiger schien ihm, dass sich jeder in diesem Land wohl zu fühlen schien. Die Menschen, die er getroffen hatte, waren hilfsbereit gewesen und ihm vorurteilsfrei begegnet. Aragorn hatte es möglich gemacht, dass die freien Völker Mittelerdes wieder freundschaftlich miteinander umgingen und Elben, Menschen und Zwerge gemeinsam in den Reichen Gondor und Andor leben konnten. Von den Hobbits hatte man außerhalb des Auenlandes lange nichts mehr gehört, aber Waldläufer hatten ihm berichtet, dass es gut um sie stand und sie sich wieder in ihre kleine abgeschiedene Welt zurückgezogen hatten, die sie so sehr liebten.

Eigentlich war alles genau so, wie es hätte sein sollen. Trotzdem, wer den Elben kannte, wusste, dass Legolas trotz allem nicht glücklich war, als er sein Pferd am glänzenden Stadttor zum Halten brachte. Mithril und Stahl, so wie die Zwerge es versprochen hatten. Wahrscheinlich war dies das wertvollste Tor in ganz Mittelerde, aber Legolas interessierte mehr der junge Wachmann, der ihn freundlich anlächelte.

„Was führt Euch in die Stadt, werter Herr?", fragte dieser.

„Persönliche Angelegenheiten", entgegnete Legolas knapp, jedoch nicht unfreundlich. Es war nicht seine Art, viele Worte zu machen, und so wollte er es auch beibehalten. Wenn du nichts zu sagen hast, so sage auch nichts, hatte ihm seine Mutter beigebracht, und so hatte er es von Kindesbeinen an gehalten.

„Wir hatten lange keine Elben mehr zu Besuch in Minas Tirith", versuchte der Wachmann ihn zum Reden zu bringen, doch Legolas' Antworten blieben kurz.

„Viele der Erstgeborenen sind mit dem Ende des Dritten Zeitalters über das Meer gesegelt."

„Ja, das wird es wohl sein", stimmte der Wachmann zu und blickte zu Legolas hinauf, sein Blick auf dem Bogen und auf der Suche nach weiteren Waffen. „Ich muss Euch das Versprechen abnehmen, Eure Waffen in der Stadt nicht einzusetzen, es sei denn, es besteht Gefahr für Leib und Leben. Seid Ihr damit einverstanden?"

Legolas lächelte kaum merklich. Ein Versprechen. Dinge mussten wahrlich gut in Minas Tirith stehen, wenn man sich auf die Versprechen der Reisenden verlassen konnte.

Er nickte. „Ich verspreche es."

„Nun, der Weg in die Stadt steht Euch frei. Wenn Ihr eine Unterkunft für Euch oder Euer Pferd benötigt, so wird euch im zweiten Ring gerne geholfen. Das Gasthaus ist gut und im Stall stehen sogar die Pferde des Königs und der Königin."

„Danke", entgegnete Legolas und ließ sein Pferd durch das Tor schreiten, als er es sich anders zu überlegen schien.

„Sagt, wisst Ihr, ob der König und die Königin in der Stadt sind?", fragte er.

Der Wachmann nickte. „Ja, selbstverständlich. König Elessar und Königin Arwen sind in der Stadt. Jedoch vernahm ich, dass sie heute den ganzen Tag in wichtige Dinge involviert seien und nicht gestört werden möchten. Solltet Ihr mit Ihnen sprechen wollen, so müsst Ihr Euch wohl bis morgen gedulden."

Legolas nickte zum Dank und ritt in die Stadt hinein, vorbei an der Reiterstatue und die ansteigende Straße hinauf.

Fortsetzung folgt...

A/N: Also? Was denkt ihr bis hier?