So da bin ich wieder. Habe zwar kein review auf mein 3. Kapitel bekommen (okay vonisis hab ich eines bekommen ;) ), da ich aber ziemlich dreist bin schreib ich trotzdem weiter, bäh, da sehr ihr nun, was ihr davon habt.
An dieser Stelle schnell ein Disclaimer, stellt euch einfach vor er stünde auch vor den anderen drei Kapiteln.
Disclaimer: nope nicht meins, schade aber auch, dass ich damit kein Geld verdiene.
Sie hatten die Stunden nicht gezählt, die vergangen waren, seit sie ihre Freunde vor dem Museum allein gelassen hatten.
Noch immer nass, doch diesmal in ein Gespräch vertieft, traten Yami und Kija aus dem Schatten des Parks und überquerten gerade den Platz vor dem Museum als, …
„Tea, da sind sie!", hörten sie Tristans Stimme.
Unvermittelt aus ihrem Gespräch gerissen, sahen sich Kija und Yami um und entdeckten Tristan und Tea auf den Stufen zum Museum stehen.
„Habt ihr beiden eigentlich eine Ahnung wie spät es ist?", schrie Tea.
Ein wenig baff, dauerte es eine Weile ehe die Angesprochenen reagierten.
„Es besteht kein Grund sich so aufzuregen.", sprach Kija zwar ruhig, aber dennoch bestimmt. „Ich erinnere mich nicht, dass ich euch gebeten habe zu warten und außerdem ist Atemu kein Kind mehr, so dass er sehr wohl Nachts alleine den Weg nach Hause finden wird."
„Was?", Tristan und Yami schienen leicht geschockt von Kijas Tonfall.
„Habe ich unrecht?", ganz Königin hob Kija schlicht eine Augenbraue.
„Nein, das nicht, aber es ist kein Grund so von oben herab mit Tea zu sprechen!", meinte Tristan.
„Da war nicht meine Intention, aber ihr Tonfall ließ ebenso zu wünschen übrig und ich lasse mich nicht gerne anschreien.", ihre Stimme hatte den üblichen ruhigen Ton. „Nun dann wünsche ich eine gute Nacht."
Sie wandte sich ab und ging.
„Warte!", rief Yami und lief ihr nach. „Du braucht mindesten zwei Stunden zu Fuß. Es ist kühl geworden, du wirst dich erkälten."
Auf dem Weg zu ihr hatte er mit Yugi gewechselt.
„Ich wohne hier um die Ecke, dann kannst du dich abtrocknen und dann immer noch nach Hause fahren. Ich rufe dir dann auch ein Taxi.", Yugi sah sie bittend an. Sie war zwar nicht sehr nett zu seinen Freunden gewesen, doch Yami mochte sie und er hatte noch so viele Fragen. Wie hatte aus dem Kind mit den lachenden Augen, dass so ungestüm und glücklich gewesen war, eine so kalte, reservierte Person werden können?
„Wenn du mich so nett bittest, kann ich dir das nicht abschlagen.", nickte Kija und blickte hinüber zu Tristan und Tea. „Werden deine Freunde uns begleiten?"
Yugi sah die beiden fragend an.
„Kommt ihr mit?"
Beide nickten nur.
Der Weg war nicht lang gewesen und es dauerte keine 10 Minuten bis sie Yugis Wohnung erreichten.
Auf dem Weg hatten sich Tristan und Yugi, die voran gingen, leise unterhalten, während ihnen Tea und Kija mit einem eisigen Schweigen folgten.
„Was war denn passiert?", fragte Tristan mit einem bestimmten Unterton in der Stimme.
„Mir gefällt nicht worauf du hinaus willst!", meinte Yugi.
„Habt ihr …?"
„Wenn du es genau wissen willst, ich weiß es nicht!", log Yugi. Natürlich hatte er genau mit bekommen, was geschehen, war, doch es gefiel ihm nicht, dass er es gesehen hatte. Er hatte sich wie ein Voyeur gefühlt, obwohl eigentlich nichts geschehen war, was nicht auch vor den Augen anderer hätte geschehen können.
Nun saßen sie im Wohnzimmer. Yugis Großvater schlief bereits und sie mussten ziemlich leise sein.
In einen Bademantel gehüllt saß Kija auf der Couch und trocknete ihre langen Haare, während sie missmutig von Tea beobachtet wurde. Tristan döste im Sessel, als Yugi mit vier Tassen dampfenden Tees den Raum betrat.
Eine ganze Weile saßen sie da. Tristan döste mit der Tasse in der Hand, Tea starrte in ihren Tee, Yugi dagegen krampfhaft zu Boden und Kijas Blick durchleuchtete ihn.
„Nun stell schon deine Frage, ehe sie dich auffrisst.", meinte lächelnd sie über den Rand ihrer Tasse hinweg.
„Warum bist du so nett zu mir, während du alle anderen so herablassend behandelst?", er zog den Kopf ein als erwarte er eine Ohrfeige.
Aus großen Augen sah Kija ihn an.
„Du erinnerst mich an einen kleinen Jungen, mit dem ich gerne gespielt habe!", sie sah ihn durchdringend an, „Und die andere Frage?"
‚Es ist als könne sie Gedanken lesen!', sagte Yugi zu sich selbst.
„Ich…ich habe mich gefragt, wie du so werden konntest.", kaum dass er es ausgesprochen hatte, biss er sich auf die Zunge.
„Weißt du wie viel Zeit es braucht, einen Menschen zu verändern?"
Yugi zuckte mit den Schultern.
„Nicht einmal eine Minute! Nun ich hatte mehr als 1´500´000´000 (also sehr viel) Minuten Zeit.", zum ersten Mal senkte sie den Blick und etwas in ihren Augen zeigte Unsicherheit. „All die Angst, Leid und Hass, welche ich während unzähliger Kriege, Epidemien, Hungersnöten und anderem Übel gesehen habe. So viele Kompromisse, so viele Entscheidungen, zu viele…"
Als sie aufsah, kniete Yami vor ihr.
„Zeig es mir. Ich möchte es verstehen."
Kija streckte zitternd ihre Hand aus und berührte das goldene Schmuckstück um seinen Hals.
Um sie herum verschwanden Wände, Decke und Möbel. Ein klarer Sternenhimmel gaukelte trügerische Stille und Frieden, doch der Rauch unzähliger Feuer und das Klagen und Weinen noch unzähligerer Menschen in den Ruinen einer zerstörten Stadt straften den Himmel Lügen.
Sie standen in einem Garten, der einst die Schönheiten der Pflanzenwelt enthalten haben musste, doch nun waren sie braun und welk. Tot. War das erste Wort, welches den Freunden einfiel, als sie die Zerstörung erkannten.
„Was ist hier passiert? Wo sind wir?", frage Tea.
„Das ist der königliche Palast des Pharao Atemu. Und momentan kämpft er den bisher härtesten Kampf seines Lebens. Den letzten.", Kijas Stimme war gebrochen.
„Seht nur, da ist ein Licht!", meinte Tristan auf ein verhangenes Fenster zeigend.
Ohne auf eine Reaktion zu warten, lief er los, die anderen folgten ihm.
„Was ist dahinter?", Yami versuchte den Stoff vor dem Fenster zu entfernen, doch er griff hindurch.
„Geh nur. Die Wand kann dich nicht aufhalten.", Kija machte eine einladende Geste.
Nach kurzem Zögern traten sie durch die Wand. Dahinter erstreckte sich ein prächtiges Gemach. Es war geräumig, mit wunderschönen farbigen Wandmalereien versehen und einst muss es mit viel Liebe ausgestattet worden sein. Doch alle Liebe, alles Gold und aller Prunk war schon lange verschwunden und hatte kahle Stellen hinterlassen. Ein einziges kleines Bett und ein kleiner Altar auf dem mehrere Statuetten von Göttern standen, waren der karge Schmuck des Raumes.
Vor dem Altar kniete eine betende Person, den Körper in dunkles Tuch gehüllt, das Gesicht darunter verborgen.
„Ihr Götter, die ihr da seit, in eurer unendlichen Macht und Weisheit. Bitte steht dem Pharao bei, helft ihm, die Schatten zu besiegen. Ich bitte euch. Die Menschen in unseren Reich leiden. Ich fürchte, dass noch so viele Unschuldige sterben werden, wenn die Schatten nicht besiegt werden. All der Reichtum, der unser Land einst so groß machte, der nun in den letzten Tempeln für euch bereit liegt, vermag uns nicht zu retten."
Das Tuch rutschte vom Kopf der Person und enthüllte stumpfes Schwarzes Haar und grüne Augen, die so unendlich müde schienen.
„Das bist du!", flüsterte Tea.
„Ja und wenn ich gewusst hätte, was ich mit meinem Gebet anrichte, hätte ich es anders gesprochen!"
„Ich flehe euch an, große Götter. Nehmt von mir was ihr wollt, all meine Schätze opfere ich euch, mein Leben, wenn ihr wollt. Nehmt euch von mir was euch beliebt, doch schenkt dem Land und seinen Menschen den Sieg über die Schatten!"
In der Ferne schlug ein Blitz in eines der Gebäude - einen Tempel – ein, so dass es sofort in Flammen aufging.
„Damals nahm ich es als Ohmen, dass sie all das Gold und die Edelsteine, Öle, Hölzer und Salben annahmen und das Leid beendet sein würde, doch…", sie sah zur Tür.
Eine kurzen Augenblick später trat ein Schatten in den Rahmen der Tür.
„Das ist Kaiba!", stellte Yami minder überrascht fest.
„Seth? Was willst du?", die Königin Kija wich erschrocken zurück, ehe sie den Mut fast und auf ihn zuging. „Was ist? Sprich!"
Noch immer in Schatten gehüllt schwieg Seth.
„Ich befehle dir, sprich!"
Nun endlich trat er ins Licht der vereinzelt brennenden Öllampen.
Abgrundtiefe Trauer umhüllte sein Gesicht, Rauch und Asche hatten sein Gesicht grau gefärbt und ließen ihn ebenso tot wirken, wie den Körper, den er trug.
„Atemu…", war das einzige Wort, welche Seth heraus brachte ehe er den Körper in seinen Armen auf das kleine Bett legte.
„Nein, dass ist nicht wahr.", Kija ließ sich neben ihrem toten Gatten zu Boden auf die Knie fallen. „Er kann nicht tot sein. Das kann nicht sein!"
Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und streichelte mit den Händen sanft sein Gesicht.
„Sein Herz es schlägt noch. Ich höre es, ich fühle es doch!", sie sah hoffnungsvoll zu Seth auf, der nur den Kopf schüttelte, woraufhin sie sich wieder auf ihn legte.
„Dein eigenes Herz spielt dir einen Streich und lässt dich glauben es wäre seines. Es ist das Rauschen deines eigenen Blutes, was du für seinen Herzschlag glaubst."
„Nein. Er lebt. Atemu wach auf. Hör mich doch. Bestrafe den Lügner und wach auf!", ihre Stimme verwandelte sich in ein Schluchzen, doch da spürte sie, wie der warme Körper unter ihren Händen kalt und ihr seltsam fremd wurde.
„Noch in der selben Nacht, riefen wir die letzten lebenden Amunpriester. Sie balsamierten deinen Körper und ermöglichten uns, dich, nach dem wir unser Land in Sicherheit wussten, in deine Ruhestätte zu geleiten!"
Als wäre eine Lawine losgebrochen, brach eine Bilderflut auf die Freunde herein.
Kija angsterfüllt inmitten der brennenden Stadt Alexandria.
Wankend zwischen aufgedunsenen, mit schwarzen Flecken und Beulen versehenen Körpern, während der Pestepidemien.
Weinend neben einem Scheiterhaufen auf dem eine angebliche Hexe verbrannt wurde.
Zwischen hungernden Menschen vor dem Schloss Versailles.
In den rauchenden Trümmern, einer Stadt, auf die immer noch Bomben aus Flugzeugen fielen.
In vielen Epochen der Geschichte beim Zeichnen zwischen unendlich vielen Bildern, die alle das selbe Gesicht zeigten. Doch ihr Gesicht hatte sich verändert, keine Trauer, keine Angst, kein Hass, nur noch Kälte war darin zu finden.
Kija in Domino, während Yugi lachend mit seinen Freunden auf der gegenüberliegen Straßenseite spaziert. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Zerbrechlich, aber echt.
Dann war es vorbei, als hätte jemand die Notbremsein einem Schnellzug gezogen, waren sie plötzlich zurück in Yugis Wohnzimmer.
fortsetzung folgt...
so das wars für dieses Mal, bitte bitte schreibt mir ein wenig feedback ja?
