anscheinend hat niemand mein 9. Kapitel gelesen ;( , hab nicht ein einziges review bekommen...nicht eins...so gar keins... ;(
Also dann hier ein neuer Versuch euch ein bis viele Reviews zu entlocken ;)
Kapitel 10
Langsam und leise ging Kija den dunklen Korridor des Hotels entlang, lediglich begleitet vom Flüstern ihres Kleides.
Sie konnte bereits die Tür ihres eigenen Zimmers erkennen, als eine Erinnerung sie überkam.
Sie sah sich selbst, wie sie durch die Mondlicht erleuchteten Gänge des Palastes schlich. Eine kleine Öllampen in den Händen, darauf achtend, dass sie nicht an einen der Weichrauchständer stieß, die angenehmen Geruch zu ihr trugen. Die andere Hand strich an den Alabastersäulen entlang, welche die hohe Decke trugen.
Bereits von hier konnte sie den leichten Stoff sehen, der die Tür zu seinem Gemach darstellte.
Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht und mit einer vorsichtigen Bewegung zog sie den Stoff beiseite, als…
„Wer da?", eine Stimme rief.
„Pssst…", sie legte den Finger auf die Lippen und sah den Verursacher, des Lärms an.
Eine Wache hatte sich genähert.
„Verzeiht Königin. Ich habe euch nicht erkannt!", flüsterte er.
„Dir sei verziehen."
Die Wache wollte erneut sprechen, doch Kija hob die Hand und bedeutete ihm zu schweigen und seinen Aufgaben wieder nach zu gehen.
Dann stahl sie sich ins Zimmer hinein. Es war erleuchtet vom fahlen Mondlicht und so löschte sie die Lampe in ihren Händen und stellte sie zur Seite.
Sie schlich weiter bis zum Bett ihres Mannes und betrachtete ihn eine Weile, wie er schlief.
Seit er den Thron bestiegen hatte, war sein Gesicht meist sehr ernst, wie sie fand und zeigte nur noch selten die Weichheit, die es besessen hatte. Doch immer wenn er schlief fand sie ihn wie früher.
Sein Kopf ruhte nicht wie es üblich war auf einer Kopfstütze, sondern auf einem zusammen geknüllten Mantel.
Die Kleidung, die er an diesem Tag getragen hatte, lag bereits gereinigt wieder auf einem Schemel neben seinem Bett. Darunter hatte sich einer seiner beiden Hunde zusammen gerollt und sah nun verschlafen zu ihr auf.
Sie kniete sich zu ihm herab und kraulte ihm hinterm Ohr.
„Na du Schelm, pass ja gut auf ihn auf."
Als sie sich wieder aufrichtet, blickten zwei Amethystaugen sie fragend an. Ihre Lippen formten ein „Tut mir Leid, ich konnte nicht schlafen!". Lächelnd hob Atemu den leichten Stoff seines Deckbettes und ließ sie darunter schlüpfen.
Sie schmiegte sich eng an ihn, sog tief den angenehmen Geruch ein, der von ihm ausging, als er sie sanft in den Arm nahm und sie zu seinen gleichmäßigen Atemzügen einschlief.
Völlig eingesponnen in ihre Erinnerung hatte Kija nicht die eigene Tür, sonder die zu Joeys und Yugis Zimmer geöffnet, hatte sich neben dem schlafenden Yugis aufs Bett gelegt und war dort eingeschlafen.
Yami, der wie immer nicht schlief, striff durch die verwinkelten Gänge und Treppen des Puzzles als er auf ein Mal einen leichten Ruck verspürte und sich in einem – seinem - Thronsaal wiederfand.
Er sah sich selbst auf dem Thron sitzen. Kija (die antike Version) stand neben seinem anderen Ich und verfolgte die Audienz, die anscheinend irgendwelchen Friedenserhaltungsmaßnahmen dienten.
Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was das für eine Audienz war, doch es fiel ihm nicht ein.
Ein bärtiger Mann, mit schwarzem, seltsam geflochtenem Haar und prächtiger Kleidung sprach:
„Hoher Pharao, König der beiden Länder Ägyptens. Mein Herr schickt mich zu euch, um unseren Tribut zu überbringen.", kaum hatte er dies gesagt, kamen durch die hinter ihm liegende Tür eine nicht abreisen wollende Menschenkette, von denen ein jeder einen Öl und Salbbehälter, Weinkrüge oder andere wertvolle Waren trugen.
„Gold für eure Schatzkammern, Wein für eure Feste, kostbare Salben und Öle für euer Wohlbefinden. Türkis, Lapislazuli und anderer wertvoller Stein aus unserem Lande…"
Yami blickte zu seinem Ich auf dem Thron, jetzt erinnerte er sich schwach an diesen Tag. Es war die normale Tributzahlung eines unterworfenen Volkes. Nichts besonderes an sich. Aber irgend ein Gefühl sagte ihm, dass an dieser Audienz doch etwas mehr gewesen war. Und da geschah es auch schon.
Zehn Frauen wurden ihm vorgeführt. Alle samt in durchscheinende bunte Stoffe gekleidet und behangen mit glänzendem Goldschmuck an Hals, Ohren, Armen und Händen. Keines der Mädchen mochte älter als 13 Jahre alt sein.
Sein Blick fiel auf Kija, die genau zu wissen schien, was nun folgen sollte, denn ihre Gestalt hatte sich gestraft, ihre Augen waren vor schlimmer Erwartung leicht geweitet und er konnte sehen, dass sie sich nach außen hin ruhig gab, doch innerlich irgendwie Flucht bereit war.
Wieder erklang die Stimme des bärtigen Mannes.
„Ein jedes dieser Mädchen ist Tochter unseres Königs. Er wünscht, dass ihr euch eine erwählt. Natürlich weiß er, dass keine von ihnen den Vergleich mit eurer Königin wagen kann, weder in Schönheit noch in Klugheit, doch hofft er eine von ihnen wird euer Wohlgefallen finden.", damit verneigte er sich tief und machte eine einladende Geste in Richtung der Mädchen
Alle anwesenden im Raum (die sechs Priester Karim, Mahado, Isis, Akundakin, Seto, Shada; Mahados Lehrlings Mana, Kija und Shimon, der Vertraute des Pharaos) hatten den Blick auf den Pharao gerichtet. Sie alle wussten, dass es keine Möglichkeit gab, dieses Geschenk abzulehnen ohne eine neuerliche Feindlichkeit zu riskieren.
Langsam richtete Atemu sich auf und ging wahllos auf eines der Mädchen zu, nahm sie bei der Hand und sagte:
„Richte deinem Herrn meinen Dank aus. Euer Tribut ist reichlich bemessen und sein Geschenk ist wunderschön. Es wird seiner Tochter hier an nichts fehlen."
Yami erinnerte sich, dass Kija damals plötzlich verschwunden war, schnell drehte er sich um und konnte sehen, wie sie sich langsam umdrehte und versuchte ruhigen Schrittes den Saal zu verlassen, jedoch nach wenigen Schritten die Hände vors Gesicht schlug und eilends davon lief.
Aus dem Augenwinkel heraus nahm er wahr, wie Mahado sich zu Mana beugte ihr etwas sagte und sie schließlich Kija folgte.
Ohne es beeinflussen zu können, wurde er plötzlich hinaus gezogen und befand sich nun direkt neben Kija. Sie saß unter einer Sykomore (ein Baum halt) und sah alles andere als glücklich aus.
Yami kniete neben ihr und betrachtete ihr Gesicht, als er plötzlich Schritte vernahm. Dann sah er wie Mana angestürmt kam.
„Prinzessin…", rief sie immer wieder. Kija blickte auf, wischte sich über die Wangen und versuchte zu lächeln.
„Da seit ihr ja, Prinzessin!", rief Mana, deren Fuß sich gerade an einer der Pflanzen verfing und sie zu Fall brachte.
Kija sprang auf und lief zu ihr.
„Mana…hast du dir weh getan?", besorgt sah sie das jüngere Mädchen an.
„Nein, Prinzessin. Es ist alles noch dran!", lachte sie.
Kija lächelte und setzte sich neben sie. „Das freut mich.", ihr Gesicht nahm gespielten Ernst an. „Aber wenn Mahado das hören würde, würde er dich schellten!"
Mana grinste verlegen. „Ich weiß. Ich kann es genau hören. Er würde sagen(Ihre Stimme klang plötzlich sehr ernst!): „Mana! Wie oft muss ich dir sagen, dass du die Königin mit Königin anzureden hast und nicht mit Prinzessin!"…".
Beide lachten.
„Und ich muss dich auch schellten. Wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich weder Prinzessin, noch Königin nennen sollst. Zumindest wenn wir alleine sind."
„Hab ich vergessen, tut mir leid!", ihr Lächeln verschwand. „Warum bist du weg gelaufen?"
„Ich denke, dass mich das Leben eingeholt hat!"
Man konnte förmlich die Fragezeichen über Manas Kopf sehen.
„Wenn man verliebt ist, vergisst man oft, die Welt um sich herum. Ich habe einfach vergessen, dass solche Geschenke irgendwann passieren. Ich war dumm zu hoffen, dass ich ihn für immer für mich haben könnte."
„Was wirst du nun machen?".
„Ich werde zu der neuen Frau …", sie zwang das Wort heraus. „…meines Mannes gehen und sie hier willkommen heißen!"
„Tut das Prinzessin!"
Yami folgte Kija, die zwanghaft versuchte tief durch zu atmen und sich zu beruhigen. An der Tür zum Harem des Pharao, indem bisher nur die Frauen der höheren Höflinge und deren Kinder gelebt hatten, blieb sie für einen Augenblick stehen.
„Atmen, immer atmen…", sagte Kija zu sich selbst. Yami sah sie mitleidsvoll an.
„Es tut mir Leid, ich wusste nicht wie sehr…"
Kija war durch die Tür getreten und hatte Yami davor allein gelassen. Neugierig folgte er ihr (als hätte er eine Wahl g).
Sie war an das junge Mädchen heran getreten, das ziemlich alleine in einer Ecke des Raumes saß. Als sie Kija sah, sprang sie erschrocken auf und verneigte sich tief.
„Setz dich bitte.", noch immer zitterte Kijas Stimme etwas. „Wie ist dein Name, Mädchen?"
„Zippora.", man sah dem Mädchen mehr als deutlich an, dass es Angst hatte. Genau das schien Kija zu bestärken.
„Nun gut, als neue Frau meines Gemahls steht es dir frei dich im Palast zu bewegen, wie es dir gefällt. Es wird stets eine Wache bei dir sein, um dich zu beschützen. Als Frau des Pharao musst du niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen, außer dem Pharao und seiner ersten Frau. Das wäre dann ich!", Kijas Stimme klang alles andere als einladend. „Ich werde dich nun allein lassen. Wenn du einen Wunsch hast, frage einfach die anderen Frauen."
Kija wandte sich ab und wollte gehen. Yami sah ihr hinterher und dann wieder zu dem Mädchen, das aussah, als würde es gleich in Tränen ausbrechen.
„Kija, du hättest sie willkommen heißen müssen. Irgend etwas nettes zu ihr sagen. Sieh sie dir doch nur mal an!", er wusste, dass sie ihn nicht hören konnte. Und selbst wenn, es könnte die Vergangenheit nicht ändern.
Kija hatte die Tür erreicht, als sie sich noch ein Mal umdrehte und zurück zu dem Mädchen ging, dass nun in eines der Kissen weinte.
„Du wurdest nicht gefragt, nicht wahr?", sie schluckte und legte dem Mädchen eine Hand auf den Kopf und strich ihr vorsichtig übers Haar.
„Nein…", schluchzte es.
„Hab keine Angst!", sie nahm das Gesicht des Mädchens in beide Hände und veranlasste sie sie anzusehen. „Der Pharao, Atemu, er ist ein wirklich guter Mann. Er würde dir nicht weh tun. Und wenn du möchtest kann ich es veranlassen, dass du die ersten Nächte bei mir im Gemach schlafen kannst."
Zippora nickte und sprach dann traurig. „Ich vermisse meine Schwestern, meine Brüder und meine Mutter und... Ich würde so gerne wieder nach Hause.". Ihre Worte wurden immer wieder durch eine Schluchzen unterbrochen.
Kija lächelte. „Ich weiß, aber leider wird das nicht möglich sein. Hast du vielleicht einen Wunsch den ich dir erfüllen kann?"
„Vielleicht…nein, das geht nicht!"
„Hm, frag doch erst ein Mal und ich entscheide dann, ob das möglich ist oder nicht!"
„Nein, es geht nicht. Ich habe…ich meine…", sie fummelte an einem unscheinbaren Lederarmband, an dem bunte Holzperlen hingen.
„Das ist wunderschön, woher hast du das?"
„Tamino…", sie wurde schlagartig rot und dann weiß. „…nein…oh ich!"
Kija sah sie einen Moment fragend an, dann schlich Erkenntnis in ihre Gesicht und sie lächelte.
„Wer ist er?"
Die kleine sah sie erschrocken an.
„Keine Angst, ich sag es niemandem!"
„Er ist einer der Diener meiner Mutter!"
„Hm, was würdest du davon halten, wenn ich den Pharao bitte, er möge einen Brief an deinen Vater schicken, in dem er ihn darum bittet etwas aus deiner Heimat zu schicken, da du so großes Heimweh hast. Und dass ein vertrautes Gesicht, dir dabei helfen könnte, dich in dieser ach so fremden Welt zurecht zu finden…"
„Aber das geht doch nicht, der Pharao…ich meine ich gehöre jetzt ihm. Er wird nie!"
Kija stand auf und sah lächelnd zu Zippora.
„Schreibe doch du auch ein paar Zeilen an deine Mutter, oder wenn du nicht schreiben kannst, dann tu ich das später, die legen wir dann dem Brief bei…"
„Und der Pharao?"
„Den lass mein Problem sein!", sie hob eine Augenbraue und lächelte verschwörerisch.
Yami erinnerte sich, dass kein Jahr nachdem er diesen Brief abschickte (Kija, konnte sehr überzeugend sein.) und daraufhin dieser Diener in seinen Palast kam, beide unter mysteriösen Umständen verschwanden. Er warf Kija, an deren Seit er sich nun wieder befand, einen Blick zu der nicht recht zu deuten war.
„Du hast ihnen geholfen, nicht wahr?", er lächelte.
Er blieb stehen und sah Kija den Gang hinab gehen. Die Wände verblassten und Kijas durchscheinenden Gestalt verschwand.
Er fand sich wieder im Puzzle.
„Pharao, hast du das auch gesehen?", hörte er Yugis verschlafene Stimme.
„Ja…"
Yami tauschte mit Yugi um zu sehen, wie er Kijas Erinnerungen sehen konnte, obwohl sie gar nicht bei ihm war.
Er schlug langsam die Augen auf und fand Kija direkt vor sich liegend. Ihre beiden Hände hielten das schwere goldene Schmuckstück, als schienen sie es umschließen zu wollen.
Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Augenbraue und beobachtete zufrieden wie sie schlief.
Fortsetzung folgt...
Feinchen, kapitel 11 ist in Arbeit...und die letzten Beiden sind fertig...
Reviews sehe ich immer gerne, das wisst ihr ja. Also bis dann.
eure Rosha
PS: nur mal ne Frage so in die Runde, da ich offene enden sehr mag, wollt ihr einen epilog? also was geschieht mit den Leuten, nachdem ich die Geschichte für beendet erklärt habe?
