So das vorletzte Kapitel. Isis - meine Betareaderin und mein Gottesurteil ;) - hat gesagt sie war sprachlos und schockiert. Hoffe euch gefällt es auch, und denkt dran sagt mir was euch gefallten oder halt nicht gefallen hat.
Anmerkung der Autorin: In diesem Kapitel, werden in mittelpächtigem Maß Gewalt und evt. nicht ganz Jugendfreie Dinge gesagt und getan. Also an alle jüngeren Leser: Sagt nicht ihr seid nicht gewarnt worden. ;)
Kapitel 12
Kija fluchte irgendetwas auf ägyptisch, während Seth ihr und den anderen ruhig erklärte, was ihm Marik zuvor berichtet hatte.
„Hast du sehen können, was sie sind?", wandte sich Kija an Marik.
„Also Archäologen sind es nicht.", meinte er ernst.
„Dann Grabräuber…", murmelte sie. „Wobei die anderen auch nicht wesentlich besser sind."
„Hey, nun übertreib mal nicht.", meinte Tristan. „Archäologen untersuchen doch nur! Das kann man doch nun wirklich nicht vergleichen."
„Ach nein?", Kija hob fragend eine Augenbraue und begann an ihren Fingern abzuzählen. „Sie öffnen und plündern Gräber, sie entweihen Tempel, sie stehlen heilige Objekte und stören sie Ruhe der im Westen lebenden, in dem sie ihre Körper in gläsernen Särgen ausstellen und begaffen lassen. Das einzige, was sie von Grabräubern unterscheidet ist, dass sie keine Waffen tragen und das Gefundene nicht auf dem Schwarzmarkt verkaufen!"
„Pessimist!", konterte Joey.
„Pessimisten sind auch nur Optimisten mit Erfahrung.", verbales Judo war noch immer Kijas Bestdisziplin.
„Ist ja gut, wir sollten uns lieber überlegen, was wir jetzt tun!", warf Seth ein ehe die Diskussion ausarten konnte.
„Wir sollten nichts überstürzen, vielleicht finden sie das Grab ja gar nicht. Vielleicht wissen sie ja nicht mal, dass es da unten ist!", meinte Tea hoffnungsvoll.
„Das sind zu viele „Vielleichts", wir sollten nichts riskieren und noch heute Nacht ins Grab gehen. Wir brauchen doch eigentlich nur den Körper des Pharao in den Teil der unterirdischen Anlage bringen, der mir und meiner Familie früher als Heim diente, dort warten wir bis die Götter sich gesammelt haben.", schlug Marik vor.
„Aber was wird dann aus dem Grab?", fragte Joey.
„Sie werden alles mitnehmen, was sich verkaufen lässt und werden das andere zerstören!", erklärte Kija nüchtern.
„Es klingt so fruchtbar kalt und herzlos, wenn du mit dieser Stimme sprichst.", meinte Tea fröstelnd.
Kija lächelte ihr kurz zu. „Aber Tea, das Grab lässt sich neu einrichten und aufbauen, aber wenn man Atemus Körper zerstören würde, auf der Suche nach Gold, dann wäre er für immer verloren."
„Nun, dann sollten wir gehen, ehe man uns zuvor kommt!", es war kein Befehl als Yami die Stimme, dennoch wagte es keiner Widerspruch zu erheben.
Sie erreichten das ehemalige Heim der Grabwächter auf Umwegen und um eine Stunde später als erwartet, doch es wahr besser, als wenn die ungebetenen Besucher, sie entdeckt hätten.
Die endlosen Gänge, rannten sie mehr, als dass sie gingen und als sie endlich die verschiebbare Wand passierten, stellten sie erleichtert fest, dass das Grab noch immer unverändert war.
„Beeilen wir uns, wer weiß wie weit sie schon in das Grab eingedrungen sind.", mahnte Kija zur Eile.
Das einzige Hindernis stellte der massive Granitsarkophag dar, dessen Deckel sie nun bewegen mussten um den kostbaren Inhalt zu bergen.
Doch selbst mit vereinten Kräften schien sich der Deckel nicht bewegen lassen zu wollen. Es war als wolle er den ihm anvertrauten Körper unter keinen Umständen preisgeben.
Als dann auch noch ihre einzige Fackel den Dienst versagte und erlosch, schien es den Freunden einen Moment aussichtslos.
Just in jenem Augenblick durchschnitt das kalte, sterile Licht einer Taschenlampen die Dunkelheit der Kammer und eine tiefe Stimme fragte höhnisch: „Kann ich behilflich sein?"
Erschrocken blickten sich die Freunde um, ihr erste Blick fiel auf mindestens fünf gehässig grinsende Gesichter, ihr zweiter auf die dazugehörigen Pistolen.
„Ei ei ei, wen haben wir denn da?", fragte ein riesiger Mann mit gepflegtem Aussehen und Muskeln, die für zwei Herkules ausgereicht hätten. Lässig unter dem Schutz seiner bewaffneten Kompagnons schritt er auf die kleine Gruppe zu und musterte alle eingehend. An Kija blieben seine Augen schließlich hängen.
„Na, wenn das keine Überraschung ist.", lachte er humorlos. „Man sollte meine, dass der Zahn der Zeit auch dir irgendwann zusetzt. Mein Herren…", er wandte sich zu seinen Begleitern um, „…darf ich ihnen die bezaubernde Kija vorstellen."
„Ich kann mich nicht erinnern, ihnen jemals begegnet zu sein.", Kijas geheuchelte Höflichkeit schien Musik in seinen Ohren zu sein. Er besah sie mit einem öligen Lächeln.
„Aber, aber meine Liebe du hast doch wohl nicht London vergessen?", fragte er gespielt gekränkt.
„Wie könnte ich eine Stadt wie London vergessen. Aber irgendwie kann ich mir ihr Gesicht in London nicht vorstellen!", sie besah ihn wie ein Insekt, das es zu zertreten galt.
„Tz tz tz, und das wo wir uns doch so nahe standen!", er packt sie an der Schulter und zog sie unsanft dichter zu sich.
Angewidert stieß sie ihn weg.
„Hast du etwa unseren gemeinsamen Abend in Harolds Bar vergessen?", er nahm ihr langes Haar in die Hand und roch genüsslich daran. „Hast du etwa unsere gemeinsamen Stunden vergessen!"
Wenn es überhaupt möglich war zeigte ihr Gesicht noch mehr Abscheu als zuvor, als sie sich herum drehte und ihre Hand mit einem schallenden Klatschen auf seiner Wange landete.
„Anscheinend hast du es doch nicht vergessen!", er lachte und zog sie in einer groben Geste erneut an sich.
„Und ich hatte mir doch die größte Mühe gegeben!"
„Lassen sie sie endlich in Ruhe.", Yami hatte genug.
Der große Mann ließ Kija los und wandte sich nun dem Pharao zu.
„Und was wenn nicht?"
Yami konnte nichts tun, die Waffen der anderen Männer waren noch immer auf ihn und seine Freunde gerichtet.
Noch immer hämisch grinsend wandte sich der Mann wieder an Kija.
„Aber Kija, Schatz, wo sind bloß deine Manieren, willst du mich deinen Freunden nicht vorstellen?"
„Eigentlich nicht!", Kija besah gelangweilt ihre Fingernägel.
Das darauf folgende Blickduell gewann der fremde Mann nur, da er inzwischen ebenfalls seine Waffe gezogen und auf Tea gerichtet hatte.
„Wenn ich vorstellen darf: Das ist James Elliot Dornton. Grabräuber, Maulheld und der Mann mit dem wohl größten Ego, nördlich des Äquators."
„So genug der Höflichkeitsfloskeln. Männer bringt sie weg und sorgt dafür, dass sie uns nicht mehr in die Quere kommen!"
Keine halbe Stunde später fanden sich die Freunde gefesselt in einem Zelt wieder, das mit sieben anderen vor dem inzwischen freigelegten Eingang des Graben stand.
„Versucht keine Dummheiten!", warnte Dornton und blickte auf Yami, Kija und Seto herab. „Und ihr für euch drei gilt das im Besonderen, es gibt viele Sammler die für solche wie euch bezahlen!"
„Was meinen sie damit?", Yami wand sich in seinen Fesseln.
„Oh, ich weiß sehr wohl wer ihr drei seid. Und es gibt Menschen die noch Platz in ihrer Sammlung haben für die Seelen eines Priesters und eines Pharao. Und als Schmuckstück eine lebendig Königin des alten Ägypten. Ich schätze mal ihr wundert euch, woher ich das alles weiß, hm?"
Ohne Antwort zu erhalten, sprach er weiter, anscheinend an Kija gewandt.
„Weißt du, als du damals einfach so verschwunden bist, wollte ich dich haben. Ich musste dich einfach haben und begann Nachforschungen anzustellen, dabei fand ich einiges heraus. So zum Beispiel entdeckte ich Eintragungen über dich in verschiedenen Zeiten bis zurück ins Jahr 1623. Allein das machte mich schon stutzig, dann fand ich etwas heraus, dass meine Vermutung noch mehr bestätigte. Ich entdeckte ein Statue in einem Museum, die dein Gesicht und Namen trug. Die Statue der ägyptischen Königen Neferu-Netjeru! Vor einigen Jahren entdeckte ich dann, dass ein Mann mit Namen Pegasus ein besonderes Grab eines Pharao gefunden hatte. Die Fotos, die er dort machte zeigten mir eine faszinierende Geschichte und als ich euch dann sah…na ja eigentlich habe ich euch schon zu viel gesagt!", mit diesen Worte verließ er das Zelt.
„Woher kennst du diesen aufgeblasenen Kerl eigentlich?", wollte Tristan wissen.
Alle Blicke hefteten sich auf Kija.
„Sagen wir es mal so, wir hatten vor ein paar Jahren eine nicht wirklich prickelnde Körpernaherfahrung!"
„Wie meinst du das, hattet ihr…?"
„Wie bitte? Oh mein Gott, nein! Na gut die Kurzform der langen Version. Vor zwanzig Jahren habe ich in London gelebt. Nette Stadt, wirklich. Irgendwann lief mir ein jungen Mann über den Weg und von da an immer hinter mir her. Ich hatte ihm mehr als ein Mal erklärt, dass ich keinerlei Interesse hätte. Er wollte nicht hören. Irgendwann hat er mir in der Harolds Bar aufgelauert, fing an mit mir zu plaudern. Ich dachte mir nur: Trink dein Glas leer und dann verschwinde!. Guter Plan, so dachte ich. Irgendwie hat er es geschafft, mir etwas in mein Glas zu tun. Mein Glück war, dass die Dosierung zu klein war und ich nicht völlig weggetreten war und dass er zu dumm war die Tür zum Hinterzimmer nicht abzuschließen."
„Er wollte doch nicht etwa?", Tea wurde bleich.
„Doch…aber da war er nicht der erste und da ich mich auf solche Eventualitäten bereits einige Jahrhunderte zuvor eingerichtet hatte, bekam sein Stammbaum eine Knick und ich konnte sowohl das Hinterzimmer als auch London unversehrt verlassen. À pro pos verlassen. Was haltet ihr davon wenn wir jetzt gehen?"
„Eine gute Idee, aber wie?"
„Nun ja, man kann nur hoffen, dass sie besser schießen als fesseln.", sprach ´s und hatte ihre Hände auch schon befreit.
„Wie hast du das gemacht?", Joey war verblüfft.
„Einer von Atemus Priester, Karim, war sehr geschickt im Fesseln und Befreien. Er hat es mir gezeigt.", sie löste unterdessen ihre Fußfesseln.
„Er ist übrigens auch in deinem Deck!"
„Ehrlich?", nun war es Yami, der verblüfft war.
„Ja, der Elfenschwertkämpfer"
Sie wollte sich gerade daran machen, die Fesseln der anderen zu lösen, als sie hinter sich Schritte hörte. Die Zeltbahn, die die Tür darstellte, wurde beiseite geschoben und ein Mann trat herein. Als er sah, dass sich Kija von ihren Fesseln befreit hatte, zog er seine Waffe und richtete sie auf sie.
„Bleib ja wo du bist!", knurrte er.
Kija sah ihn durchdringend an.
„Wenn nicht, was tust du dann?", sie begann Kreise um ihn zu ziehen.
„Ich werde dich erschießen, ganz einfach!"
„Und damit deinen Boss so richtig sauer machen? Tztztz, dass würdest du doch nicht tun!", ihre Augen wanderten immer wieder von seinem Gesicht zu einem Punkt hinter ihm an der Wand.
„Bleib stehen oder ich töten dich!"
Kija hob erwartungsvoll die Arme und umkreiste ihn weiter. Ihre Augen wanderten immer wieder zu irgendetwas hinter dem Mann.
„Ich töte dich!", seine Stimme vermittelte Unsicherheit.
Immer kürzer wurden die Abstände zwischen Kijas Blickwechseln.
„Hör auf damit, oder ich jag dir die Kugel in die Kopf!", er klang wie ein in die Enge getriebenes Tier.
Ein letzter Blick von Kija, ließ den Mann herum fahren und gab ihr die Gelegenheit, ihren Ellbogen gegen seinen Brustkorb zu rammen. Alle Luft entwich seinen Lungen mit einem Mal, ehe er die Chance erhielt nach Hilfe zu rufen.
Ein zweiter Schlag gegen den Hinterkopf schickte den Mann ins Land der Träume.
„Regel1:Wenn du jemanden töten willst, dann tu es und rede nicht nur darüber. Regel2: Lass dich nicht ablenken!", sie griff nach ihren ehemaligen Fessel, schnürte den Mann ein und stopfte ihm noch ein Stück Stoff in den Mund, ehe sie erneut damit begann die anderen zu befreien.
„Halt die Finger still und steh ganz langsam auf!", Dorntons Stimme klang befehlsgewohnt.
Ein Ausdruck der „absoluten Begeisterung" zeigte sich auf Kijas Gesicht, als sie dem Befehl folgte.
„Nun meine Liebe, eigentlich wollte ich nur dich mitnehmen um an meinem Erfolg teilzuhaben, aber inzwischen glaube ich ist es sinnvoller, wenn ihr mich alle Begleiter.", Dorntons Lächeln verschwand. „Los aufstehen!"
Sie betraten den langen dunklen Gang, der sie tief hinab in die Erde führen sollte. Kija lief als erste voran, direkt hinter ihr lief Yami in dessen Rücken Dorntons Pistole drückte. Dahinter folgten Tea und Tristan noch immer verschnürt, hinter ihnen ein kleiner, untersetzter Mann, der sie ebenfalls mit einer Waffe bedrohte. Das Schlusslicht bildeten Seto und Joey, die mit einem Seil aneinander gebunden waren und genau wie die anderen jeweils einen bewaffnete Grabräuber in ihrem Rücken hatte. Bei einem der beiden handelte es sich um den Mann, der bereits unangenehmen körperlichen Kontakt mit Kija hatte. Ein weiterer grimmig dreiblickender Mann folgte ihnen.
Diese blieb plötzlich stehen, eine vage Erinnerung schoss ihr durch den Kopf. Sie zeigte einen kleinen, alten Mann der ihr lachend von seinen Neuerungen erzählte.
„Hey, geh weiter!", rief ihr Dornton zu.
Sie gehorcht, jedoch wurden ihre Schritte vorsichtiger. Aus dem Augenwinkel warf sie einen Blick nach hinten und musste ärgerlich feststellen, dass sie auf diese Weise wenig Chancen hatten lebend hier rauszukommen.
„Hey Seth, erinnerst du dich noch, wie Shimon meinte, du solltest doch lieber in seine Fußstapfen treten, als Priester zu werden?", rief Kija nach hinten.
„Sei still!", befahl Dornton und gab ihr einen unsanften Stoß in den Rücken ein.
Seth horchte auf.
‚Das stimmt doch gar nicht. Shimon hat nie…Shimon!', Seths Verstand gab ihm das Bild von tiefen Gruben und spitzen Holzstangen.
„Wenn ich mich recht erinnere, wollte er eher, dass Atemu und ich uns an dir ein Beispiel nehmen!"
„RUHE!", schrie Dornton.
Kija atmete erleichtert auf, Seth hatte verstanden und anscheinend auch die anderen, da sie nun penibel darauf achteten dorthin zu treten, wohin sie zuvor getreten war.
Der Gang wurde nun schmaler und Kija wusste, dass ihre Warnung keine Minute zu früh ausgesprochen worden war.
Denn schon sah sie ihn, den Stein, der es auslösen würde. Er war kaum von den anderen zu unterscheiden, in Form und Farbe glich er den anderen, doch war er um wenige Zentimeter größer. Sie warf noch ein Mal einen Blick nach hinten.
‚Gut', dachte sie, ‚Sie achten noch immer genau auf meine Füße!'
Kija übertrat den Stein ohne ihn zu berühren. Die anderen folgten ihrem Beispiel. Jedoch schien Dornton und seine Kumpanen mehr Glück als Verstand zu haben, da einer nach dem anderen über die Falle trat ohne sie auszulösen.
Kija wollte gerade gedanklich einen Fluch ausstoßen, als der letzte Grabräuber doch noch auf den Stein trat und die Falle auslöste.
Der Mann spürte nur noch wie ihm der Boden unter den Füßen wegbrach, verzweifelt und verwundert zugleich suchten seine Hände in der Luft nach halt. Zwei Mal griffen sie ins Leere, als sie sich endlich um etwas längliches schlossen, das sich faserig und weich anfühlte.
Alle drehte sich erschrocken um, als sie den Schrei des entsetzten Mannes hörten und dieser in die Tiefe stürzte. Doch statt Erleichterung wegen der Dezimierung ihrer Wachen durchzog die Freunde lähmendes Entsetzen, als sie sahen, wie sich die Hand des fallenden Plünderers um das Seil schloss welches Joey und Seto aneinander band und beide mit ihm in die Tiefe gezogen wurden.
Grau-brauner Staub stieg aus der Grube und nahm den oben Verbliebenen kurzzeitig die Sicht. Als er sich endlich legte, blickten sie in ein gut drei Meter tiefes Loch, aus dessen Boden angespitzte Holzlanzen ragten.
Seto und Joey lagen ausgestreckt am Boden der Grube, sie hatten Glück, denn einige der Stangen waren wohl über die Zeit morsch geworden und waren in sich zusammen gefallen, als die zwei Körper auf sie fielen.
Der Grabräuber jedoch hatte weniger Glück, die Stange war zwar abgebrochen, jedoch nicht ohne sich vorher in den Bauch des Mannes gebohrt zu haben.
„Joey, Seto seid ihr okay?", rief Yami.
„Joey!". Tea und Tristan beugten sich besorgt über den Rand der Grube.
Langsam begannen sich die beiden zu bewegen.
„Anscheinend leben sie noch! Und weiter geht's!", um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen, schwang Dornton seine Waffe hin und her.
„Sie verdammter Mistkerl!", Yami warf sich gegen ihn. Doch hatte er Pech, der größere Mann fing den Angriff gekonnt ab und packte ihm am Kragen.
„Du glaubst doch nicht im Ernst du hättest eine Chance gegen mich, Kleiner. Aber nur um sicher zu gehen!", er griff die Kette des Puzzles und nahm ihm das Schmuckstück vom Hals. „So Kleiner, ohne die Seele des Pharao bist du nur noch ein kleiner Junge. Und jetzt geht es weiter."
Die Waffen der Räuber erstickten den aufkeimenden Versuch eines Protests. Dornton reichte das Puzzle an einen seiner Männer weiter.
Nach einigen Minuten erreichten sie die Grabkammer Atemus.
Kijas Augen blitzten auf, als sie einen weiteren Stein erblickte, der eine Falle auslösen würde. Nur zu Schade, dass der Stein ein Stückchen zu weit rechts war.
‚Und wenn ich…', grübelte sie. Nein, es wäre nur möglich wenn Dornton auf gleich Höhe mit ihr wäre.
Doch noch ehe sie weiter denken konnte, hörte sie ein „ups" und sah wie Tea gegen Dornton stolperte und ihn damit einige Schritte nach rechts drängte. Gerade weit genug, um auf den Stein zu treten und gleich darauf in die Tiefe zu stürzen.
Zu ihrem Pech waren in dieser Grube die Holzlanzen bereits alle so morsch, dass sie bereits vor Jahren in sich zusammen gefallen waren und Dornton nun lediglich wieder aus dem Loch herausklettern musste. Doch nun hatten sie die Gelegenheit, die sie brauchten.
„Gut gemacht Tea!", rief Kija ihr zu. Tea hatte anscheinend das selbe gedacht und ihre günstigere Position ausgenutzt.
„Ja, gut gemacht…", meinte einer der anderen Grabräuber ironisch. Und ging drohend auf sie zu.
Ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf ließ ihn herum fahren. Ein flacher Schuh lag ihm zu Füßen, als er den Blick hob, flog ihm der zweite entgegen.
„Warum legst du dich nicht mit jemandem an der nicht gefesselt ist!", lachte Kija, auf das Seil neben sich deutend.
„Du… Diesmal mache ich dich kalt!"
Sie kramte kurz in ihrer Erinnerung, wer dieser Mann sein könnte. Es dauerte nicht mal eine Sekunde und sie wusste es.
„Als du mich das letzte Mal töten wolltest, bist du als handlich verschnürtes Packet geendet.", grinste Kija.
„Mag ja sein.", knurrte er. „Aber dieses Mal wird der Trick nicht funktionieren und in einem Kampf Mann-Gegen-Mann. Entschuldige ich meine Mann-Gegen-kleines Mädchen hast du keine Chance."
Sie verschränkte unbeeindruckt die Arme vor der Brust und blies sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht.
„Ich werde deine Knochen zu Brei verarbeiten!", der Grabräuber rieb sich rachsüchtig die Hände.
Kija erwiderte mit eine einladende Geste.
„Pass auf. Der Kerl ist fast drei Mal so groß wie du und sieht verdammt gefährlich aus!", rief ihr Tristan zu.
„Dein kleiner Freund hat recht!", lachte der große Typ. „Ich bin größer, stärker und ich habe keine Hemmungen eine Frau zu schlagen. Und es ist niemand da der dich beschützen könnte…"
Kijas Lächeln wurde eiskalt. „Und genau das ist dein Fehler."
Ein fragender Ausdruck stahl sich in sein Gesicht, der ihn aussehen ließ wie einen beschränkten Höhlentroll.
„Du glaubst, dass ich jemand nötig hätte der mich beschützt.", ein erster Schlag traf ihn unvermittelt ihm Gesicht. Er hatte nicht mal wahrgenommen, dass sie sich bewegt hatte. „Ich habe 3000 Jahre lang gelernt wie man Überlebt. Meinst du nicht, dass der Kampf mit und ohne Waffe auch dazu beiträgt, dass man so lange überlebt?"
Kaum hatte sie das gesagt, trafen ihn drei weitere Schläge, die ihn auf den Boden beförderten und ihr die Zeit gab, sich nach einer Waffe umzusehen.
Tea musste Tristan inzwischen den Unterschied zwischen unsterblich und unverwundbar erklären und nebenbei die bestimmten Eventualitäten, die Kija im Zelt angesprochen hatte.
Kija schlenderte unterdessen ungerührt die Reihen der Grabbeigaben entlang unter denen sich auch Unmengen von Waffen befanden. Sie griff nach einem Dolch. Wog ihn in der Hand und legte ihn bei Seite.
„Nein…zu kostbar!", sprach sie zu sich selbst.
Eines der Schwerter erregte ihre Aufmerksamkeit.
„Hm, liegt gut in der Hand, nicht zu schwer, nicht zu leicht…", ein Prüfender Blick ruhte auf der Waffe, während sich der Mann aufrichtete und auf sie zu schlich.
„…und scharf ist es auch noch. Hm, ein wenig rostig, aber das ist nicht weiter schlimm. Denn an einer Blutvergiftung wirst du nicht sterben.", sie stieß den Mann, der sich inzwischen direkt hinter ihr befand zu Boden, stieß die Klinge auf sein Gesicht zu und verharrte einige Millimeter von seinem rechten Augen.
„Denn du wirst keine Zeit dafür haben."
„KIJA PASS AUF!", hörte sie Yugi schreien, der mit dem dritten Grabräuber zu kämpfen hatte, welcher immer noch das Milleniumspuzzle trug.
Sie wirbelte herum und parierte geschickte den Angriff des zweiten Mannes. Dies nutzte der am Boden liegende aus, packte sie am Bein und schleuderte sie gegen den errichteten Altar, dieser brach unter ihren Gewicht zusammen, wobei ihre Waffe aus ihrer Hand fiel und klirrend über den Boden schlitterte.
Nun kamen beide Männer auf sie zu und grinsten schmutzig.
„Jetzt bist du nicht mehr so mutig, hm Püppchen?"
„Ganz toll, meine Frisur ist hin, mein Kleid hat dank euch einen Riss und was das beste ist, ihr habt mir einen Fingernagel abgebrochen.", sie richtete sich auf und atmete ein Mal tief durch. „Jetzt ist endgültig Schluss mit nett!"
„Und was willst du tun? Uns zu Tode jammern?", lachte der Linke höhnisch.
Kija warf einen raschen blick auf den Holzhaufen, der einst den Altar darstellte und erkannte schnell die günstige Lage der Bretter, auf denen noch immer der Korb mit den Schlangen thronte.
„Nein, eigentlich wollte ich euch zwei nette Freundinnen vorstellen!", sie trat mit voller Kraft auf das Brett zu ihren Füßen, das löste einen Katapulteffekt aus, der den Inhalt des Korbes dem Linken direkt ins Gesicht schleudern ließ.
Während sich der nun am Boden windende Mann mit den beiden Schlangen der Art anfreundete, dass sie sich in ihn verbissen, wandte sich Kija dem anscheinend unbelehrbaren Mann zu, der es erneut darauf anlegte Bekanntschaft mit dem Fußboden zu machen.
Der andere Mann, jener, der rechts stand, bekam mit einem der Bretter einen Schlag an den Kopf und das letzte worüber er sich wunderte, war, dass ihm der Boden ins Gesicht sprang.
Kija sah sich um, Dornton hatte sich noch nicht aus dem Loch befreit, doch Yugi war noch immer mit seinem Grabräuberproblem beschäftigt.
„Hey!", rief sie ihm zu. „Lass den Jungen in Ruhe!"
Er wandte sich augenblicklich ihr zu, griff einen der langen hölzernen Speere, die zum Grabinventar gehörten und griff an. Kija zögerte nicht, griff sich ebenfalls eine Waffe, eines der alten Schwerter und parierte geschickt seine Angriffe.
Es dauerte nicht lange, da hatte sie ihn von seiner Waffe entledigt. Einem weiteren geschickten Zug verdankte sie es, dass er auf dem Boden landete und sie ihm das Millenniumspuzzle abnehmen konnte. Sie warf es Yugi zu. Diese Sekunde nutzte der Mann unter ihr aus und wollte sie zu Boden werfen, doch er hatte nicht mit Kijas schnellen Reflexen gerechnet.
Die Augen zu Schlitzen verengt kniete sie über dem Grabräuber und hielt ihm die Klinge ihres Schwertes an die Kehle. Ihr Haar fiel in wilden Strähnen um ihre Schultern und das Kleid war bis zum Oberschenkel aufgerissen.
„Ich töte dich!", fauchte sie. Panikerfüllt starrte der Mann sie an und schickte schweigend Stoßgebete gen Himmel.
„Tea, Tristan holt Seto und Joey!", schrie sie den beiden zu, die sich endlich befreit hatten.
„Das würde ich an eurer Stelle sein lassen, sonst könnte mir versehentlich die Fackel in den Sarg fallen. Und wie ich gehört habe, sollen alte Könige gut brennen!", meinte Dornton, der sich inzwischen aus der Grube befreit hatte, mit einem siegessicheren Grinsen.
„Tea, Tristan geht!", es war der direkte Befehl einer Königin, erschrocken salutierten beide, ehe sie los rannten.
Und an Dornton gewandt rief sie. „Wenn du dich auch nur einen Millimeter bewegst, ist dein Kumpel hier mal unter den Lebenden gewesen!", Kija drückte das kalte Metall noch fester an die Haut des Mannes, so dass ein dünner roter Blutfaden eine Linie bis zum Boden zog.
Ihre grünen Augen funkelten, wie die einer Raubkatze. Und Yugi, der sich gerade wieder das Puzzle um den Hals hängte, hätte schwören können, für einen Augenblick das Antlitz der Löwengöttin Sachmet zu sehen.
„Der ist mir doch völlig egal. Außerdem habe ich mal gelesen, wenn ein Körper so hart und kalt wird wie Holz, dann muss man ihn verbrennen wie Holz!", mit diesen Worten warf Dornton die Fackel in den Sarg.
„NEIN!", Kija sprang auf und stürmte zum Sarg. Das Feuer hatte sich bereits auf den Bandagen verteilt und fraß sich hinein.
Sie zögerte keinen Augenblick, packte mit beiden Händen den brennenden Leichnam und hob ihn heraus.
„Lass das, du wirst dich verbrennen!", Yugi rannte zu ihr, wusste jedoch, dass er sie nicht mehr rechtzeitig erreichen würde.
Keuchend saß sie über die Mumie gebeugt und versuchte die Flammen zulöschen ehe sie durch den Stoff drangen und den Körper zerstörten.
Dabei ignorierte sie völlig, dass das Feuer begonnen hatte ihr eigenes Kleid zu versengen.
Gierig leckten die Flammen an dem weißen Stoff nach oben und hinterließen schwarze Brandmale darauf so wie auch auf ihrer Haut.
Erst als sie keine Spuren von Feuer mehr auf ihrem toten Mann entdeckten konnte, sah sie, dass nun sie es war, die den Flammen geopfert werden sollte.
Sie stieß sich weg von dem toten Körper, so dass dieser nicht erneut in Brand geraten konnte.
In diesem Moment erreichte Yugi Kija, riss sie zu Boden und erstickte die Flammen auf ihrem Körper mit seiner Jacke.
„Kija…", er brachte kein weiteres Wort heraus. Wie schwer war sie verletzt? Lebte sie überhaupt noch? Ihr Körper bewegte sich nicht mehr.
Yami spürte Yugis Angst. Selbst vor Entsetzen gelähmt, dauerte es eine Weile ehe sie die Plätze tauschen konnten.
„Was ist Kleiner? Magst du keine Frauen, die Feuer und Flamme für dich sind?", Dorntons Lachen sollte je vergehen, als Yami sich wütend auf ihn stürzte.
Zwei Schläge trafen ihr Ziel, doch als er zum Dritten ansetzte, hatte der Mann sich von seinem Schrecken erholt, packte Yami und schleuderte ihn mit immenser Wucht gegen den Steinsarg, aus dessen Inneren immer noch kleine Flammen leuchteten. Sichtlich benommen nahm er seine Umwelt nur noch verschwommen wahr.
Dornton griff den Speer, den sein Kumpan zuvor als Waffe genutzt hatte und hielt ihn vor Yamis Hals.
„Und nun werde ich dich ganz langsam über dem offenen Feuer gar kochen…"
Er holte aus, doch als er ihn in sein Opfer rammen wollte, hielt der Stab unvermittelt an. Der verdutzte Grabräuber sah sich um und erkannte Kija hinter sich stehen. Ihr rechtes Bein sowie der Arm der selben Seite waren schwarz-rot gefärbt, gezeichnet von Brandblasen und Verbrennungen, aber mit aller Kraft hielt sie die Waffe des Gegners fest.
Schneller als er es für möglich gehalten hätte, begann sie den Speer samt seines Armes so lange zu verdrehen, bis beide ein grausames knacken von sich gaben.
„Rühr ihn an und ich brech dir noch was!", knurrte sie und in ihren Augen stand der blanke Hass.
Während der andere Grabräuber bei diesem Anblick panisch die Flucht ergriff, sah sich Dornton nach Kija um, etwas in seinem Gehirn musste sich abgeschaltet haben, da für einen winzigen Moment eine Leere in sein Gesicht trat, die sofort von animalischer Wut abgewechselt wurde.
Mit einem bestialischem Schrei stürzte er sich auf Kija, die ihm geschickt auswich. Dornton packte den nächstbesten Gegenstand, der sich als Waffe anbot – eines der alten Schwerter - und schlug und stach wie von Sinnen nach ihr.
Immer wieder wich sie aus, doch verwundet wie sie war, wurden ihre vormals eleganten, sicheren Bewegungen, unsicher und schwerfällig. Ein paar Mal erwischte Dornton sie, wenn auch nur gestriffen. Schließlich rettete sie sich in eine höher gelegene Nische.
Die Luft schnitt in ihren Lungen wir tausende Dolche, ihre rechte Körperhälfte sandte immer wieder Wellen des Schmerzes an ihr Gehirn und ihr eigener Schweiß, brannte in ihren Wunden.
Wo blieben nur die anderen? Sie brauchte dringend Unterstützung, denn lange konnte sie das nicht mehr durchhalten.
„Tztztz, dass nenn ich aber feige!", er schien wieder zur Besinnung gekommen zu sein. „Weißt du, wenn ich dich nicht kriegen kann, dann schnapp ich mir eben deinen kleinen Freund und wenn ich mit ihm fertig bin dann hacke ich die alte Mumie in tausend Stücke."
Er kratze sich mit der Schwertspitze am Kinn.
„Obwohl, ich glaube ich zerhacke erst die Mumie und töte dann den Kleinen!", sein Lachen hallte von den Wänden wieder, als er sich über dem Leichnam aufbaute.
Er hob das Schwert über seinen Kopf und ließ es dann schnell zu Boden sausen.
Das Klirren von Metall auf Keramik verhinderte die Schändung des toten Körpers, als sich Kija unter der Deckung eines alten Weinkruges dazwischen warf.
Beim Aufprall der Waffe zerbrach der gebrannte Ton und viele verschieden große Scherben hagelten auf die am Boden kniende Königin. Sie wollte Dornton von der Mumie weglocken und machte einen Satz zur Seite, doch war sie diesmal nicht schnell genug.
Erbarmungslos packte eine Hand nach ihren Haaren und hielt sie fest. Wie ein Seil schlang er ihr langes Haar einmal um seine geschlossene Faust und zog sie nach oben. Er machte Anstalten den anderen Arm zu benutzen, doch dieser hing schlaff an seiner rechten Seite.
„So du kleines Miststück, ich habe die Reihenfolge noch ein Mal geändert…zuerst stirbst du und dann werde ich alles andere in diesem Raum verbrennen!", in einer schnellen Bewegung hatte er ihr seinen abnormal muskulösen Arm um den Hals gelegt und drücke ihr nun die Luft ab. Verzweifelt biss und kratze sie, doch dass schien ihm nichts auszumachen.
Er schubste sie vor sich her und kam an einem der alten Grabgegenstände – einem Bett - zum Stehen.
„Na kommen dir da Erinnerungen? Oder Ideen?", fragte er gehässig und lockerte für einen Moment den Würge"griff".
„Ideen!", keuchte Kija und rammte ihren Ellbogen in seine Männlichkeit.
Jaulend ging er zu Boden und ließ sie dabei frei.
„Du Hündin…du verdammtes…", heulte er.
So schnell sie konnte lief sie zu dem noch immer benommenen Yami und versuchte ihn vom Boden hoch zu bekommen.
Er sah sie an und lächelte in einer Mischung aus Dankbarkeit und Bewunderung.
Kijas Körper blutete aus unzähligen Schnittwunden, ihre rechte Seite war vom Feuer verbrannt und geschwärzt und doch kämpfte sie noch immer unerbittlich.
Gerade erwiderte sie sein Lächeln, als sich seine Augen vor Schreck weiteten. Erkenntnis huschte über ihr Gesicht. Sie wirbelte herum, griff ihr am Boden liegendes Schwert und versuchte, den sich von hinten nähernden, Dornton abzuwehren.
Es klang als ob jemand ein Messer in eine Matratze stieß. Das Geräusch von reißendem Stoff und eindringendem Metall in weiches Gewebe, ließen Yami zusammenzucken.
Für eine lange Zeit bewegte sich niemand, doch dann wie in Zeitlupe fielen beide Gegner zu Boden und blieben reglos liegen.
„Kija! NEIN!", taumelnd sprang Yami auf und wankte zu Kija, dort sank er neben ihr auf den Boden.
Er drehte sie um und nahm sie in den Arm. Kaltes Entsetzen packte ihn, als er den Dolch in ihrem Körper stecken sah. Ihr Kleid färbte sich bereits in einem dunklen Rot.
Yami hatte nicht bemerkt, dass die anderen inzwischen den Raum erreicht hatten und schockiert, von der sich ihnen bietenden Szenerie, am Eingang verharrten.
Als er in Kijas Gesicht sah, fand er ihre Augen offen und klar. Sie sah ihn lächelnd an.
„Du darfst nie vergessen wer du bist. Hörst du, niemals darfst du deinen Namen vergessen! Vergiss es nicht… ", ihre Hand ruhte auf seinem Puzzle und mit einem Mal befanden sie sich zu Füßen eines jungen Paares.
Yami erkannte sich und Kija. Beide standen sie vor einem Altar auf dem sich eine goldene Göttertriade erhob. Es war ihre Hochzeit. Vor wenigen Augenblicken hatte er vor allen Anwesenden und den Götterfiguren ein Liebesversprechen für Kija gesprochen und ihr eine goldene Kette mit einem Anhänger in Lotosform um den Hals gelegt. Es sollte für sie ein Symbol seiner Liebe sein. Nun war es an ihr zu sprechen:
„Vor allen Göttern, Gästen und vor dir, mein Liebster, spreche ich heute. Ich weiß, dass man von mir eine große Rede erwartet in der ich dir und dem Land sowie allen Göttern und dem Volk meine Treue, Liebe und mehr schwöre. Doch leider, ist mir keine Rede eingefallen. Ich weiß nichts von einer Ehe, nicht mehr als das was ich von meiner Mutter und meinem geliebten Oheim gelernt habe.", die junge Kija lächelte schüchtern. „Aber eines weiß ich. Es werden auch schlechte Zeiten kommen und ich garantiere dir, dass irgendwann einer von uns vielleicht sogar wir beide diese Verbindung auflösen wollen, dass wir uns streiten und wütend auf einander sind. Aber ich garantiere dir auch, dass ich es auf Ewig bereuen würde, wenn ich dich nicht zum Mann nehmen würde, denn mit niemandem würde ich lieber mein ganzes Leben lang durch immer wiederkehrende schlechte Zeiten gehen, mit niemanden möchte ich mich lieber streiten. Denn ich weiß, dass nach diesen schlechten auch wieder gute Zeit kommen, dass nach einem Streit eine Versöhnung kommen kann. Mit dir möchte ich alt werden, weil ich weiß, dass wenn in vielen Jahren dein junges Gesicht runzelig ist und deine gesunden Zähne alle fehlen, ich immer noch in dein Gesicht sehen werde und sagen kann, du bist der Mann, den ich liebe!"
Die Vision verschwand und er sah traurig auf die Frau in seinen Armen. Ihr Gesicht entspannte sich und aus ihren Augen wich das Leuchten, als sie sprach:
„meru-i ek enechech, itemu!"
„Ich dich auch.", flüsterte Yami und heiße Tränen liefen über sein Gesicht.
(Anmerk. Der Autorin: meru-i ek enechech, itemu - Ich liebe dich in alle Ewigkeit, Atemu)
na auch sprachlos? Ich hoffe doch nicht, irgenwo hier unter meiner Story ist ein kleiner Knopf der darauf wartet gedrückt zu werden.
bis dann
rosha
