Hallo, hallo da bin ich wieder. Und diesmal ist es das letzte Kapitel. Der Epilog, befindet sich direkt nach dem netten Wort "Ende", also nicht gleich aufhören zu lesen, sondern artig weiter bis da steht "Ende Epilog" ;)

Nein, natürlich halte ich euch nicht für dumm, aber in letzter Zeit wurde ich zu oft mit grenzenloser Dummheit konfrontiert, dass ich neuerdings auf Nummer sicher gehe.

punkie wow, das nenn ich ein review...auch wenn ich es zwei Mal lesen musste, um den Sinn ganz zu verstehen, aber es war auch schon spät... ;) wie gesagt, Epilog ist gleichhinten dran, aber einen zweiten wird es nicht geben. Ich kann meine Beta nicht noch ein Mal ins Tal der Tränen schicken, das kann ich einfach nicht verantworten.

sapx wie ich es schon meiner lieben Beta sagte, bin ich in gewissen Weise bei solchen Dingen wie J.K. Rowling.

heike dankö, dankö, dankö...ja ich weiß, keine sehr einfallsreiche Antwort, aber ich arbeite nebenbei an meinem Referat und irgendwie habe ich momentan nur noch Keramik im Kopf ;P


Kapitel 13

Die Zeit hatte sich dahin gezogen wie zähflüssiger Honig, die Minuten und Stunden eines jeden Tages, waren ihnen wie Jahre erschienen.

Bis exakt 70 Tage nach dem sie Kijas Körper den Ishtars überlassen hatten, das Telephon klingelte.

Yugi nahm den Anruf entgegen.

„Ja?", kaum, dass er die Stimme der Person am anderen Ende der Leitung erkannte, stahlen sich erneut Tränen in seine Augen. „Hallo Ishizu. Pharao? Ja…Moment!"

Atemu hatte die ganze Zeit neben ihm gestanden, er tauschte wie schon unzählige Male zuvor mit Yugi und nahm den Hörer.

„Was gibt es?"

„Es ist so weit, mein Pharao!", hörte er die vertraut rauchige Stimme von Isis.

Zu erst begriff er nicht, doch augenblicklich holte ihn die Erinnerung wieder ein.

Kija war tot. Sie war gestorben um ihn zu retten. Ihn, der doch schon vor 3000 Jahren gestorben war.

Wie in Trance sprach er noch einige Worte ins Telephon, ehe er auflegte und noch eine ganze Weile auf seine eigene Hand starrte. Eine kleinere, durchsichtige legte sich auf die seine.

Lass uns gehen!'.

Er weckte die anderen und sie machten sich in einem alten, gemieteten Pick-up auf den Weg in die Wüste.

Die letzten Wochen waren für alle Beteiligten nicht einfach gewesen.

Tea und Yugi traf man fast immer mit Tränen in den Augen an, Joey und Tristan mieden das Thema so gut es ging und versuchten die anderen ein wenig abzulenken, doch auch auf ihnen lastete der Verlust. Selbst Kaiba schien irgendwie bedrückt - was die anderen Seths Seele zuschrieben - er fand nicht mal mehr gefallen daran Joey zu ärgern, wenn er nicht gerade bei den Ishtars war.

Am schwersten hatte es Yami getroffen.

Seine Augen waren ebenso leer wie Kijas gewesen, als er ihren leblosen Körper in Odions Arme legte. Seitdem hatte er sich in das Puzzle zurück gezogen und sich nicht mehr gezeigt.

Yugi, der seinen Seelenpartner vermisste und selbst nicht wusste wohin mit seiner Trauer, hatte ihn im Puzzle gesucht. Anfangs hatte er es nicht bemerkt, aber dann wurde ihm immer bewusster, dass Yami ihm auswich und sich vor ihm versteckte. Er wollte nicht gefunden werden.

Noch am selben Abend beobachtete Yugi seinen Seelenpartner, wie er die Götter anrief:

„Ihr Götter dieses Landes, hört mich an.", er hatte Mühe seine Stimme unter Kontrolle zu bringen. „Ich bitte euch antwortet mir!"

Wir sind hier, Pharao!", erklangen hunderte von Stimmen. „Was wünschst du von uns?"

„Sie…", war das einzige Wort, dass er hervorbrachte.

„Verzeih Pharao, jeden anderen Wunsch könnten wir dir erfüllen, doch diesen nicht!"

„Warum nicht?"

Deine Frau ist in den Westen gegangen und keine Seele, die jemals die Grenzen des Jenseits überschritten hat, darf zurückkehren!"

Einem Todesurteil gleich hallten die Stimmen in Yamis Gedanken wieder, lange noch nachdem die Götter verschwunden waren.

In dieser Nacht hatte Yugi nicht schlafen können und hörte seltsame Geräusche. Zuerst konnte er sie nicht zuordnen, doch schnell erkannte er, dass sie aus dem Puzzle kamen.

Er konzentrierte sich und befand sich einen Augenblick später in den verwirrenden Gängen des Schmuckstückes wieder.

Jetzt war auch deutlich herauszuhören, dass es sich bei den Geräuschen um wütende Schreie handelte, die gelegentlich von Weinen unterbrochen wurden.

Yugi folgte den Geräuschen schier unendlos viele Treppen hinauf und hinab, bis er endlich an einer Ecke zum Stehen kam.

Er sah um sie herum und fand Yami. Dieser stand zu einer Wand gewandt und schlug immer wieder mit den Fäusten darauf ein. Dies musste er wohl schon eine geraume Weile machen, da seine Schläge immer kraftloser wurden. Schließlich drehte er sich herum, ließ sich mit dem Rücken gegen die Wand fallen und gen Boden sinken. Er lehnte den Kopf gegen die Steine und Yugi konnte sein Tränen sehen.

„Pharao…", er hatte sich vor seinen Freund gekniet und sah ihn aus mitleidsvollen Augen an.

Erschrocken blickte Yami auf.

„Yugi!", seine Stimme war rau. Yugi fühlte, dass Yami ihm etwas sagen wollte und wartete bis er weiter sprach. „Ich hätte sie beschützen müssen, nicht sie mich. Warum konnte ich sie nicht beschützen? Sag es mir, ich verstehe es nicht. Yugi, warum konnte ich es nicht? Und nun gibt es keinen Weg sie zu retten. Ich werde sie nie wieder sehen, sie nie wieder lachen hören. Erst wenn ich selbst…", seine Stimme versagte und er starrte ungläubig auf seine Hände.

Es brach Yugi das Herz seinen Freund so zu sehen. Er, der eigentlich immer der Starke gewesen war und ihn beschützt, sich für ihn eingesetzt und ihm immer beigestanden hatte. Nun war Yami derjenige, der hilflos war und Beistand brauchte.

Doch was konnte er sagen? Gab es Worte, die Yami helfen würden? Nein, Worte waren hier unangebracht.

Vorsichtig rutschte Yugi näher heran, legte beide Arme um ihn und seine Stirn an Yamis. Lange saßen sie schweigend da und spendeten sich gegenseitig Trost.

Als das Auto die befestigte Straße verließ und auf den Weg auswich, der nur aus Schlaglöcher zu bestehen schien, wurde Yugi aus seinen Gedanken gerissen.

Bald würden sie, den kleinen Hang erreichen, in den der Eingang zu Yamis Grab lag.

Die Sonne erhob sich gerade über den Horizont, als sie das Ende des Weges erreichten. Den Rest mussten sie zu Fuß zu rück legen. Doch nicht alleine, Odion wartete bereits und führte sie schweigend bis zum Eingang des Grabes.

Dort angekommen, entzündeten sie mehrere Fackeln und gingen in die dunklen Tiefen hinab. Niemand sprach ein Wort. Was würde nun geschehen? Atemu hatte in seiner Funktion als Pharao den Ishtars und Seth befohlen keinem der anderen zu verraten, was er vor hatten. Er wollte sie nicht noch mehr belasten.

Sie durchquerten die beiden Vorkammern und erreichten durch die verschiebbare Wand Kijas Grab.

Die Ishtars hatten im ganzen Raum Öllampen und Schalen mit Weihrauch aufgestellt. Die unzähligen Beigaben waren abgestaubt worden und glänzten im hellen Licht. Der zuvor verschlossene Granitsarkophag war nun geöffnet und der Deckel schwebte von einer Seilwinde gehalten über dem Sarg.

Darin ruhte bereits Kijas einbalsamierter Körper.

Odion gesellte sich zu Ishizu und Marik, die etwas abseits standen. Der Reihe nach traten nun die Freunde an den Sarg heran, um sich zu verabschieden.

„Ich weiß nicht recht was ich dir sagen soll…", begann Tea. „Es tut mir Leid, dass ich deinen Rat noch nicht in die Tat umsetzen konnte, aber ich verspreche dir, ich hol es nach. Es wäre schön, wenn du noch hier wärst, wir hatte viel zu Lachen und …ich hoffe, dass, wo immer du auch bist, du auch weiterhin lachen kannst."

Joey war der nächste.

„Unser guter Kaiba hat mir erzählt, dass der Weg in euer Totenreich nicht einfach ist, aber ich sag dir eins: Wer Seto Kaiba so oft in der Luft auseinander genommen hat wie du, der schafft alles. Viel Glück und machs gut!"

Tristan schienen die rechten Worte zu fehlen, so sagte er schlicht „Leb wohl!".

Yugi war einer der letzten. Er hatte sich den ganzen Tag schon Worte zurecht gelegt, doch keines von ihnen schien ihm nun wert ausgesprochen zu werden. Schweigend stand er mehrere Minuten neben ihr, ehe er mit Atemu tauschte.

„Ich konnte keine Lotosblumen finden. Ich hoffe Rosen gefallen dir auch.", behutsam legte er die weißen Rosen neben sie und strich ihr sanft über das, mit einer Totenmaske bedeckte, Gesicht. Ganz leise sprach er weiter. „Wenn nicht sag es mir."

Seth war der letzte, der an Kijas Sarg heran trat.

„Alles was ich dir zu sagen habe, werde ich dir sagen, wenn wir uns der einst in der Totenwelt treffen.", er verneigte sich leicht und gab Marik und Odion das Zeichen, den Sarg zu schließen.

„Moment!", unterbrach Seto, „Ich habe ihr auch noch etwas zu sagen!"

Marik und Odion hielten inne. Während sich die Freunde zunächst verwirrt ansahen. Was konnte er ihr schon zusagen haben?

Über den Sarg gebeugt, flüsterte Seto.

„Ich werde deinen Namen nie vergessen.", und in Gedanken fügte er hinzu. ‚Du hattest übrigens Recht!'.

Endlich konnte der Sarg geschlossen werden.

„Was nun?", fragte Tea in die Stille hinein, die entstanden war.

Statt einer Antwort für Tea, sprach Seth zu Yami.

„Atemu, es ist alles vorbereitet. Wenn du bereit bist?"

Er nickte.

Sie folgten Seth zurück in Atemus Grabkammer. Dort hatte sich auch einiges Verändert, viele Götterstatuen standen in dem Raum und ein großer Altar mit vielen Opfern darauf hatte man (wie die anderen richtig vermuteten die Ishtars und Seth) hier aufgestellt.

Atemu sammelte sich einen Moment und wollte gerade zum Sprechen ansetzen als…

Es besteht kein Grund uns zu rufen, Pharao. Wir sind hier.", erklangen hunderte Stimmen.

„Ihr Götter. Ich bitte euch. Gewährt vier Seelen einen Wunsch!"

Vier? Seid ihr nicht fünf?", antworteten die Stimmen in einem schauerlichen Chor.

„Hohe Götter, der Pharao hat sich selbst vergessen.", erinnerte Seth Atemu.

Nun gut Pharao. Die anderen vier Seelen haben freies Geleit in unser Reich. Doch du musst noch eine aller letzte Aufgabe erfüllen!"

„Welche?"

Wir wollen endgültig aus dieser Welt verschwinden. Gib uns einen Wunsch, der unsere Kraft sinnvoll verbraucht!"

„Nun, dann wünsche ich, dass niemals mehr ein Mensch die Ruhe dieses Grabes stört, nachdem meine Freunde es verlassen haben!", sprach er ruhig.

„Aber…", warf Tea ein. „Was wird denn mit dir?"

„Ich gehe dorthin wo meine Familie ist!", meinte Yami. „Ich gehe Heim! Lebt Wohl meine Freunde!"

Ehe einer seiner Freund widersprechen konnte, konzentrierte er sich und löste sich von Yugi.

„Ich werde dich schrecklich vermissen mein Freund!", schluchzte Yugi.

„Hey, weine nicht!", doch auch ihm schien dieser Abschied alles andere als leicht zu fallen.

„Aber, wir waren so lange ein Team. Ohne dich bin ich doch nur wieder der schwache kleine Yugi! Ich bin nicht so stark wie du."

„Nein. Deine Stärke liegt woanders. Sie liegt in der Güte deines Herzens und das ist eine Stärke die man nicht unterschätzen sollte. Und auch dafür möchte ich dir meinen Dank aussprechen, denn du hast mich mit deiner Güte gelehrt.", er legt beide Hände auf Yugis Schultern. „Doch nun ist es Zeit für mich zu gehen!"

Yugi nickte.

An die Götter gewandt sprach Yami.

„Ich bin bereit mit euch zu gehen."

„Es tut uns Leid Pharao, aber dein Wunsch ist nicht schwerwiegend genug! Gibt es nicht noch etwas, das wir tun könnten."

„Momentan wäre da nichts, aber…", er sprach nicht aus was ihm durch den Kopf ging.

Ja Pharao, das wird ausreichen.", die Schatten der Götter sammelten sich an der westlichen Wand des Grabes. „Nun dann, bist du bereit für den Übergang in unser Reich?"

Yami nickte entschlossen.

Wer begehrt Einlass in Reich des Westens?", Osiris war vorgetreten.

„Warum fragt er ihn, er weiß doch wer er ist?", fragte Tristan Ishizu.

„Er muss seinen Namen nennen. Das ist so.", erklärte Marik kurz angebunden.

„Ich bin Atemu. Pharao über die beiden Länder Ober- und Unterägypten! Ich wünsche Einlass in euer Reich!", seine rechte Hand ruhte auf Teas Geschenk.

An der Wand, an der sich die Götter versammelt hatten, erschien ein helles Licht, dass die Freunde blendete und sie ihre Augen schützen mussten.

Als das Licht auf Yami fiel, war er nicht mehr durchsichtig wie zuvor. Er wirkte so real wie alle anderen. Seine Haut war nun gebräunt und schimmerte Bronzen im Licht. Er trug ein weißes Gewand und goldener Schmuck glänzte an seinem ganzen Körper.

Yugis Duell Monsters Karten begannen ebenfalls zu leuchten und drei Lichtkugeln entschlüpften dem Deck und formte sich neben Atemu zum schwarzen Magier, dem schwarzen Magiermädchen und dem Elfenschwertkämpfer.

Im Licht, in dem sie nun standen, nahmen auch sie wieder ihr ursprüngliches Erscheinungsbild an.

Mana fiel Atemu sofort um den Hals und ließ sich erst nach einer ausgiebigen Umarmung wieder absetzen. Mahado wollte zu einer Schellte ansetzen, überlegte es sich dann doch anders und nahm Mana einfach selbst in den Arm. (Wo sie auch blieb. ;) ) Karim (der Elfenschwertkämpfer) verneigte sich lächelnd vor Atemu.

Alle blickten erwartungsvoll zu Seto aus dessen Körper sich nun Seths Seele löste und Kaiba unverwandt ansah.

„Verschwinde schon du Quälgeist!", meinte Seto und machte eine Handbewegung als wollte er ein Insekt verscheuchen.

Seth hob tadelnd den Zeigefinger und schwebte denn zu den anderen, wo er ebenfalls herzlich empfangen wurde.

Plötzlich verneigten sich Mahado, Seth, Mana (die sich nun wieder auf dem Boden befand) und Karim in Richtung des Lichtes. Yami suchte verwirrt nach dem Grund und entdeckte ihn in einer leuchtenden Gestalt, die auf sie zu gelaufen kam.

Grüne Augen strahlten, als Kija aus dem Licht zu den anderen trat. Atemu kniete nieder und küsste ihre Hand, ehe er sich aufrichtete und sie fest an sich zog.

Deine Blumen haben mir sehr gefallen!", flüsterte Kija.

Als er sie wieder los ließ, bedeutete sie den anderen auf zu stehen. Mana begrüßte sie auf die selbe Art und Weise wie zuvor Atemu. Bis Mahado sie am Schlafittchen packte und brav neben sich stellte.

Mahado, ich habe dich vermisst, mein Freund!", Kijas Hand ruhte auf seinem Arm.

Mahado nickte. „Ich habe euch ebenfalls vermisst, meine Prinzessin!".

Mana nahm ihre Chance sofort wahr. „Aber hab hast du mir nicht immer gesagt, dass man die Königin mit Königin und nicht mit Prinzessin anreden soll? Und nun machst du das auch noch falsch, wie soll ich denn da gut von dir lernen!", griente sie.

Mahado gab einen Laut der Verzweiflung von sich.

Kija trat zu Seth, legte eine Hand an seine Wange und lächelte.

Deine Frau und Kinder warten auf dich!"

Danach ging sie auf die anderen zu.

Yugi sah sie aus großen Augen an, doch sie ging an ihm vorüber. Erst bei Tea blieb sie stehen.

Ich werde dich vermissen, Tea. Ich wünschte wir hätten mehr Zeit mit einander, denn eine Freundin wie dich verlässt man nicht gerne.", sanft umarmte sie Tea und flüsterte in ihr Ohr. „Sei mutig!"

Joey, Tristan ich weiß nicht recht, was ich euch sagen soll. Von daher belasse ich es bei einem: Bis irgendwann ein Mal.", auch die beiden mussten eine Umarmung über sich ergehen lassen.

Sie ging zu Seto.

„Ich dachte eigentlich, dass ich dich nicht noch mal sehen müsste!", meinte er den Blick scheinbar ungerührt von ihr abwendend.

Kija sah ihn amüsiert an.

Du könntest einem beinahe sympathisch sein, wenn du nicht immer so grummelig wärst. Noch ein letzter Rat von mir an dich. Laufe nicht vor deiner Vergangenheit davon. Lerne aus ihr und versuche daraus das Beste zu machen!"

„Komm ja nicht auf den Gedanken mich auch noch…du weißt schon! Das ist nicht mein Stil!"

„Ich wollte dir nur etwas geben, das… für deinen Bruder gedacht war."

Er sah sie erwartungsvoll an. Ehe er sich Stirn an Stirn mit ihr wiederfand und spürte, wie sie etwas in seine Hände legte und mit den ihren verschloss.

Leb wohl, Seto Kaiba!"

Nun endlich ging sie zu Yugi und schloss auch ihn in ihre Arme.

Es gibt keine Worte, die meinen Danke für dich ausdrücken würden. Bewahre all die schönen Dinge in deinem Herzen und glaube an dich. Denn nun beginnt dein eigenes Abenteuer."

„Pass auf ihn auf. Versprich es mir!", sagte Yugi halb lachend halb weinend.

Das werde ich!", sie ging einige Schritte Rückwärts, besah die kleine Runde und lächelte.

Nun geschah etwas, dass die anderen nicht für möglich gehalten hätten. Die erhabene Gestalt Kijas verneigte sich langsam vor ihnen. „Ihr werdet alle nie vergessen, denn ein jeder im Reich des Westens wird eure Namen kennen!"

Atemu reichte ihr die Hand, sie ergriff sie lachend und deutete ins Licht. Dort tummelten sich etliche Schattengestalten, die ihnen grüßend zuwinkten, unter ihnen ein breitschultriger Mann mit gütigem Lächeln.

Als das Licht verschwand, ergriff die zurückgeblieben ein Gefühl der Beklommenheit. Niemals würden sie ihre Freunde wiedersehen.

Yugi blickte auf das Puzzle in seinen Händen. In all der Zeit, die er es nun trug, wusste er stets, dass darin etwas war, etwas lebendiges. Doch nun, fühlte sich das Gold in seinen Händen leer und kalt an, sie Seele, die darin gewohnt hatte, war verschwunden und würde nie zurückkehren.

Vorsichtig, als könnte es zerbrechen, nahm er das Schmuckstück von seinem Hals und legte es auf den Sarg Atemus.

„So Partner, nun beginnt mein eigenes Abenteuer!"

Als sie die Kammer verließen warf er einen letzten Blick zurück, im Licht der Fackeln schien das Augen auf dem Puzzle ihm zu zublinzeln.

Ende.

Epilog

Lächelnd stand er vor dem Spiegel. Unzählige Falten umspielten seine Züge, die sich durch etliche Jahre hindurch in sein Gesicht gegraben hatten und nun auf ein langes, bewegtes Leben zurück blicken ließen.

Ein Lachen entsprang seiner Kehle, als er feststellen musste, dass nun auch die letzte Farbe aus seinen Haaren gewichen war und nur noch ein eintöniges Grau zurück gelassen hatte. Ganz plötzlich, so war er sich sicher, ganz plötzlich war er alt geworden.

Er schüttelte den Kopf, als er sich eingestehen musste, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Bereits vor zwanzig Jahren hatte seine Frau ihn auf die ersten grauen Strähnen hingewiesen, doch er hatte es mit Humor genommen. Hin und wieder hatte sie versucht ihn damit zu necken, aber er hatte stets geschmunzelt und stolz behauptet, dass diese Strähnen ihn doch nur noch interessanter machen würden.

Das Lächeln machte einem Moment der Wehmut Platz als er daran dachte, wie sehr er sich freuen würde, wenn seine Frau ihn auch heute noch damit necken könnte, aber sie hatte ihn bereits vor fünf Jahren verlassen und damit ein weiteres Loch in seinem Herzen hinterlassen, wo nun schon so viele von seinen langjährigen Freunden eine unsagbare Leere hinterlassen hatten, als sie ihn verlassen mussten.

Nur ein einziger seiner Freunde war ihm geblieben und wenn er sich nicht beeilen würde, dann würde er das gelegentliche Treffen verpassen.

Ein letzter Blick in den Spiegel und dann verließ er sein Haus. Auf seinem Weg kam er am Museum und am anliegenden Park vorbei. Er warf einen Blick auf das alte Gebäude, es hatte sich seit seiner Jugend nicht mehr verändert. Oft hatte er versucht ein einziges Mal noch das große Haus zu betreten, doch jedes Mal wenn er die Treppen hinauf ging, überkamen ihn zu viele Erinnerungen und er war immer wieder gegangen.

Auch heute senkte er den Blick, als er daran vorüber ging, denn das was er darin suchte würde er nicht finden. Nie wieder.

Ein wenig außer Atem erreichte er ein kleines Grundstück. Kein Haus war darauf zu finden, lediglich ein kleiner Pavillon unter dem zwei Stühle und ein Tisch standen. Der restliche Platz wurde eingenommen von Bäumen, Beeten und Sträuchern, die ein Gärtner pflegte.

Noch war der Pavillon leer. Was bedeutete sein Freund war noch nicht da. Er sah sich um, ob er irgendetwas finden könnte, was ihn von seinen Gedanken ein wenig ablenken würde. Und fand ein kleines Spielcenter. Es war wie der Laden seines Großvaters. Auch er hatte damals Spiele verkauft, doch die heutigen Spiele verstand er einfach nicht. Sie waren anders als jenes Spiel, welches in seiner Jugend so beliebt gewesen war. Keines der heutigen Spiele konnte einen Spieler so sehr vereinnahmen, nicht eines hatte überhaupt so viele Spieler und so eine alte Geschichte wie sein Lieblingsspiel. Seine rechte Hand glitt zu einem Stapel Karten, welcher sich in seiner Hemdtasche befand. Die Karten waren alt und ihre Kanten bereits abgegriffen, aber die Bilder welche auf ihnen zu sehen waren, strahlten in den gleichen starken Farben wie vor sechzig Jahren.

Er hörte seinen Name, wandte sich um und erkannte die hoch gewachsene Gestalt seines Freundes. Grüßen hob er die Hand und gemeinsam betraten sie das Grundstück, zu welchem nur sie den Schlüssel hatten.

Sie waren bereits bei der zweiten Runde, als sein Freund das Wort ergriff.

„Wir sollten unsere zufälligen Treffen vielleicht ab jetzt bei dir veranstalten!", ein amüsiertes Grinsen konnte die Sorge in seiner Stimme nicht verdecken.

„Warum?", er hatte von seinen Karten nicht aufgesehen.

„Ich habe gesehen, wie dich der Weg geschwächt hat. Und es war bereits bei den letzten Malen der Fall!"

„Du hattest schon immer scharfe Augen!"

„Was meinst du, soll ich dich in Zukunft abholen lassen oder zu dir kommen?"

Er hob den Blick und betrachtete seinen Freund.

Seto Kaiba war, genau wie er, alt geworden. Seine Haaren waren ebenfalls ergraut, auch wenn einige Strähnen noch immer den Schimmer ehemaligen seiner Farbe aufwiesen. Sein Gesicht war ernst wie eh und je, doch auch an ihm war die Zeit nicht Spurlos vorüber gegangen. Falten an den Augen und um seinen Mund, ließen seinen wie aus Stein gemeißelten Gesichtszügen weicher wirken. Nur seine Augen waren so blau und aufmerksam wie seit je her. Und auch sein Geschäftssinn hatte sich nicht verändert, noch immer hatte er genug Geld um sich um nichts große Sorgen machen zu müssen.

„Erinnerst du dich an unser letztes großes Abendteuer?", fragte er Seto.

Dieser schien zu überlegen.

„Welches meinst du? Das letzte große Duell Monsters Turnier? Wo wir den Kindern gezeigt haben, was wahre

Champions sind!"

Er lachte, typisch Seto.

„Nein, nicht diese Spielereien. Ich meinte Ägypten!"

„Ich weiß!", Seto legte die Karten aus seiner Hand.

„Erinnerst du dich, als wir das Grab verließen und Heim flogen?"

Natürlich erinnerte er sich daran. Wie hätte er diesen Tag vergessen können.

Noch heute spürte er Kijas Stirn an der seinen und ihrer Hände wie sie seine umschlossen. Noch nach all den Jahren hörte er ihr Stimme und auch jene Worte, welche sie nur in seinen Gedanken gesprochen hatte. Nur für ihn.

Wenn du glaubst, dass es die Menschen davon abhalten könnte dich zu mögen, nur weil du sie von dir weißt, dann irrst du dich. Ich habe dich sehr gern! Und da bin ich nicht allein.'

Er hatte ihr in die Augen gesehen, für diesen allerletzten flüchtigen Moment und er fühlte sich mit einem Mal verloren und allein.

Sie war eine der wenigen Personen gewesen, die mehr von ihm sahen als nur das Bild welches er die Leute glauben machte zu sehen. Auch wenn es ihm schwer fiel es sich selbst einzugestehen, er mochte sie als die Freundin, die sie seinem Antiken Ich gewesen und für ihn geworden war.

„Wir waren alle überrascht, als du deine Hand geöffnet hast und dir zum ersten Mal das Geschenk für Mokuba angesehen hast!", meinte er.

„So wie ich.", erwiderte Seto. „Anfangs wusste ich nicht, warum ich es Mokuba schenken sollte. Bis ich ihn dann sah!"

In Gedanken waren sie beiden auf dem Flughafen vor Sechzig Jahren.

Sie waren müden und benommen aus dem Flugzeug gestiegen, als ihnen in der großen Halle Mokuba entgegen gelaufen kam.

Zuerst hatte sich Seto gefreut ihn zu sehen und ihn ohne nachzudenken einfach in die Arme geschlossen, erst Augenblicke später schob er ihn sanft von sich und sah sich um.

Die Freunde hatten sich höflich abgewandt.

Bist du alleine hier?", er sah sich kurz um. „Du weißt, ich mag es nicht, wenn…"

Mokuba! Wo bist du?", hatte eine ihm nur zu bekannte Stimme gerufen.

Ich bin hier, Miss Aino!", hatte sein kleiner Bruder in die Menschenmenge in der Halle geantwortet. Keinen

Augenblick später kam eine sehr nervöse, leicht außer Atem geratene Frau angelaufen. Mokuba lief ihr entgegen.

Ich habe dir doch gesagt, dass du mir nicht davon laufen sollst. Wenn ich dich verlieren würde, würde ich mir das nie verzeihen und dein Bruder mir auch nicht! Okay?", sie hatte Seto zu diesem Zeitpunkt noch bemerkt gehabt.

Was können sie eigentlich?", hatte Seto sie gefragt. Eigentlich war er amüsiert gewesen, aber seine befehlsgewohnte Stimme ließ sie vor Schreck erstarren.

Es tut mir Leid, Mr. Kaiba. Ich wollte nicht…es tut mir…", stammelte sie.

„Wir waren alle erstaunt gewesen, dass du sie geheiratet hast!", meinte er.

„Ich war von mir selbst erstaunt. Aber Mokuba mochte sie so sehr und sie liebte ihn, wie ich es tat. Damals habe

ich endlich erkannt wofür Kija mir diese Kette gegeben hat. Sie war nicht für Mokuba, nun ja nicht direkt. Kija wusste, dass auch ich unterbewusst mehr für Hitomi empfand, als ich es zugeben wollte, deswegen gab sie mir die Kette. Damit Mokuba endlich eine richtige Familie hat.", Seto hatte seine Karten wieder aufgenommen.

„Es war der Beginn einer ganzen Reihe von schönen Ereignissen!", meinte er in seine Karten versunken.

„Ja. Erst du und deine Frau, dann Joey und die bissige, blonde Schönheit. Sogar Tristan hatte Glück gehabt, wenn auch nicht mit dem Mädchen, das er eigentlich wollte.", erwiderte Seto.

„Nun ja, Serenity hatte nun mal jemand anderem im Augen. Aber du hast Recht, wir hatten alle sehr viel Glück gehabt!", er legte eine Karte verdeckt auf den Tisch.

„Ich habe neulich deinen Sohn gesehen. Er schlägt ganz nach seinem Vater.", schmunzelte Seto.

„Ehrlich? Ich dachte immer, er ist seine Mutter ähnlicher!"

„Nein, er ist so wie du! Und so wie es aussieht wirst du wohl dieses Mal verlieren!", er deckte eine seiner Karten auf.

„Sieht so aus, mein Freund!", er zuckte die Schultern.

Als wäre es ihnen beiden in den letzten 50 Jahren ums gewinnen gegangen.

„Hast du sie noch?", fragte Seto, als er seine Karten nach dem Ende des Spiels zusammen sammelte.

„Ja. Ich konnte sie nicht weg tun!", er zog drei Karten aus der Innentasche seiner Jacke. Sie waren in eine

Schutzfolie gehüllt. Vorsichtig, wie einen Schatz, zog er sie heraus und legte sie auf den Tisch.

„Du hast mir nie erklärt warum du sie nicht mehr spielst!", Seto betrachtete.

„Seit dem ihre Seelen fort sind, hatte ich Angst sie würden nicht mehr da sein, wenn ich aufrufe!", meinte er traurig.

„Du weißt, dass das Unsinn ist. Die Hologramme wären erschienen, so oder so.", meinte Seto ein wenig ärgerlich.

„Ich meinte damit ja auch nicht…", wollte er erklären.

„Ich weiß, was du meinst. Ihre Seelen sind nicht mehr da!", Seto hatte es all die Jahre geahnt, er wollte lediglich eine Bestätigung haben.

Es war spät geworden, als sich die beiden Freunde verabschiedeten.

Er warf Seto noch einen Blick nach. Hätte er ihm erzählen müssen, dass dies heute das letzte Treffen gewesen war? Das er nie wieder mit ihm spielen würde?

Etwas an der Art wie Seto sich verabschiedet hatte, sagte ihm, dass er es wusste. Langsam ging er nach Hause.

Als er das dunkle, leere Haus betrat, machte er sich nicht die Mühe, das Licht anzuschalten. Er brauchte es nicht. Dieses Haus hatte er erreichtet, Stein für Stein. Hier hatte er mit seiner Frau zusammen gelebt, fast 51 Jahre lang gelebt. Hier hatte er seine Kinder groß gezogen und seine Enkelkinder.

Und sie alle hatten die Geschichten geliebt, die er zu erzählen wusste, über einen Junge, der mit seinen 16 Jahren viel zu klein war, über seine Freunde und über ein geheimnisvolles Schmuckstück, welches ihm viele Abendteuer und seinen besten Freund einbrachte. Aber das war lange her, seine Kinder belächelten ihn, wenn er nun davon erzählte und auch seine Enkel hielten sich inzwischen für zu groß für solche Geschichten.

Er hatte sich kaum auf sein Bett gelegt, als ihn auch schon der Schlaf umfing. Es wurde dunkel um den alten Mann.

Ein schöner Traum…', dachte er als er die Augen öffnete und sich in einer Oase wiederfand.

Oft hatte er von jenen Dingen geträumt, die er in Kijas und Atemus Erinnerungen hatte sehen dürfen, doch kein Traum war bisher so real gewesen.

Er lief bis zum Ufer des Sees, der das Zentrum der Oase bildete. Dort tummelten sich mehrere Personen, deren Gesichter er nicht kannte. Sie alle hatten Kupferne Haut und schwarzes Haar, ihre Kleidung war unterschiedlicher, wie sie nicht hätte sein können. Einige waren behangen mit Schmuck und ihre Kleider waren weiß und leicht transparent. Andere trugen schlichte Leinen Kleider. Doch niemanden schien der Unterschied zu stören. Grüßend nickten und winkten sie ihm zu.

Er kniete sich ans Wasser und betrachtete sein Spiegelbild. Seine Haare waren nicht mehr grau. Blonde Strähnen umrahmten sein Gesicht, welches nun nicht mehr alt und faltig war. Er sah wieder so aus, wie in seiner Jugend.

Ein wirklich schöner Traum! Was jetzt noch fehlt…', er dachte den Gedanken nicht laut zuende. Denn dies war ein Traum und wie er in den letzte Jahren lernen musste, konnte er in seinem Traum alles sehen, was er wollte, nur nicht seine Freunde.

Aber wir sind doch alle hier!", hörte er mehrere Stimmen im Chor.

Er wandte sich um. Und tatsächlich dort waren sie, alle gesund und munter. Und alle waren sie wie er.

Joey stürmte auf ihn zu und wuschelte ihm durchs Haar. Auch Tristan ließ es sich nicht nehmen ihn mächtig zu knuddeln.

Tea begrüßte ihn, wie sie es seit je her getan hatten, wenn er in den letzten 50 Jahren nach Hause gekommen war. Sie küsste ihn sanft auf den Mund und lächelte.

„Es ist schön, dass du endlich da bist!"

Yugi besah sie ausgiebig, ehe er wieder sprechen konnte.

Wo sind wir hier?", fragte er, obwohl er es eigentlich ahnte.

Du bist im Westen! Im Reich derer, die einst waren und nun nicht mehr sind!", erklang eine ihm vertraute Stimme.

Du hast eindeutig zu viel Zeit mit Kija verbracht, mein Freund!", er lächelte Atemu zu und kaum das er sich versah zog in sein alter Freund in eine brüderliche Umarmung.

Hallo Yugi, wie ich dir versprochen haben, habe ich gut auf ihn aufgepasst!", Kija lächelte ihm zu, ehe auch sie ihn umarmte.

Und was machen wir nun?", fragte Yugi.

Was auch immer du willst, wir haben alle Zeit der Welt!", lachte Atemu.

Die Sonne ging auf über dem kleinen Haus am Rand der Stadt. Ein hochgewachsener alter Mann stand davor und besah es traurig. Er legte eine einzelne Rose davor nieder.

Nun war er allein.

Seine Hände begannen zu zittern. Er atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Es war nicht das erste Mal, dass er so vor dem Haus eines Freundes stand, aber dieses Mal war es das letzte Mal.

Eine schmale Hand griff die seine. Eine Frau mit weißen Haaren und Elfenbeinfarbener Haut war neben ihn getreten.

„Was wirst du nun tun?", fragte sie ihn. Auch ihr Gesicht war durch die Zeit nicht unberührt geblieben.

„Das was ich sonst auch getan habe. Dafür sorgen, dass wir uns wieder sehen!", verstohlen wischte er sich übers Gesicht.

„Mokuba hat angerufen. Er kommt uns zu Weihnachten besuchen!", erklärte sie ihm.

„Sag ihm, er soll doch bitte schon vorher vorbei kommen!"

„Warum?"

„Weil ich ihn sehen möchte!"

Er warf einen letzten Blick auf das Haus seines Freundes, sah dann nach Westen und sprach in Gedanken.

Glaub ja nicht, dass du dich so vor unseren Treffen drücken kannst. Wir sehen uns demnächst und ich erwarte dich in Topform!'

Epilog Ende


So das war es. Endgültig. Ende. Vorbei.

hoffe wie immer auf Reviews und das es euch gefallen hat.

war schön für euch zu schreiben.

bis dann

eure Rosha