Hallo Leute!

Dies habe ich nur so mal zum Aufwärmen geschrieben, um endlich die letzten Kapitel meiner Story „Ein Bund fürs Leben" zu beenden. Aus verschiedenen Gründen hatte ich tatsächlich einfach keine Zeit, diese Story wie auch andere, die noch in meinem Laptop ruhen, zu beenden, sorry!

Es ist nur ein bisschen Romanze, ein bisschen Humor, bei dem allbekannten Thema: Draco und Harry! Also Slash, d.h. homosexuelle Liebe.

Natürlich auch wieder der leidliche Disclaimer: die Figuren sind nicht meine Erfindung und natürlich mach ich mit dieser Geschichte kein Geld!

Keine Sorge, die Story „Ein Bund fürs Leben" wird bald vollendet.

Reviews erwünscht.

Viel Spaß!

Crow


Zaubertränke sind gefährlich

Kapitel 1: Ein schwarzer Tag

Draco hatte einen sehr schlechten Tag. Es fing schon damit an, dass er verschlief.

Normalerweise stand er früh auf, das war ihm seit seiner Kindheit anerzogen worden, da es sich nicht für Aristokraten gehörte, den Morgen zu verschlafen. Wahrscheinlich lag es daran, dass er die Nacht vorher wieder einmal zu lange gegrübelt hatte. Wenn das sein Vater erfahren würde, der war sowieso schon sauer, dass sein Sohn so lange über die Aufnahme in den Todesserbund überlegen musste. Auch wenn Lucius jetzt in Askaban war, hinderte es ihn nicht daran, mittels Bestechung und Briefen genauestens über das Leben seines einzigen Erben informiert zu sein. Und genau das versuchte Draco vor ihm zu verbergen, was genau er dachte, was er für seine Zukunft wollte, da diese Dinge so gar nicht mit den Vorstellungen seines Vaters übereinstimmten. Doch was sollte er machen? Er wollte mit Sicherheit kein Todesser werden, doch auf der anderen Seite hatte er auch keine Lust, für Dumbledore und dessen Helden den Kopf hinzuhalten auf dem Schlachtfeld. Am liebsten würde er nach Hogwarts irgendwohin fliehen und warten, bis alles vorüber wäre. Er war eben zu hundert Prozent ein Slytherin, und damit stand sein eigenes Überleben an allererster Stelle.

Doch Draco riss sich wieder aus den Gedanken. Er war ja sowieso schon zu spät. Warum ihn Crabbe und Goyle nicht geweckt hatten, war ihm klar. Als Schulsprecher hatte er ein eigenes Zimmer, außerdem waren die beiden viel zu dumm, um sein Fehlen zu bemerken. Er behielt sie nur um sich, da sie mit ihren Muskeln eine gute Abschreckung waren und weil er so Gesellschaft hatte, die ihn nicht verraten konnte. Natürlich war er im Lauf der Jahre durch Quidditch Training durchaus in der Lage, sich auch mit Faustschlägen zu verteidigen.

Dann konnte Draco nicht einmal die übliche Zeit für seine Haare verwenden. Und so fielen sie ohne Gel gebändigt locker um sein Gesicht herum, was, wenn Draco ernsthaft Wert auf eine zweite Meinung gelegt hätte, nach Ansicht der weiblichen Bevölkerung von Hogwarts durchaus eine Verbesserung war.

Aber nicht nur das, er konnte noch nicht einmal frühstücken. Und das war nicht so sehr schlimm wegen der fehlenden Nahrung, da nach Meinung der Malfoys jeder, der zuviel aß, nur seine schlechte Erziehung zeigte. Dies prägte ausschlaggebend natürlich die Dracos Meinung über Ronald Weasley. Aber er hatte nicht einmal Zeit, Kaffee zu trinken, und das war ein Weltuntergang für Draco. Er trank pro Tag sicher an die 4 Tassen Kaffe, allein in der Früh 2 große, schwarz. Ohne dieses Pensum konnte er nicht richtig aufwachen und sich auch nicht konzentrieren. Und so konnte er nicht einmal die Erstklässler von Gryffindor anfahren, die ebenfalls zu spät in den Unterricht und ihm in den Weg liefen.

Zum großen Unglück war die erste Stunde dieses schrecklichen Tages auch Zaubertränke. Auch wenn Draco der Lieblingsschüler Snapes war, bemühte er sich doch immer, dieser Ehre auch gerecht zu werden, wenn auch sonst niemand außer den Slytherins es so sah. Gerade für dieses Fach lernte er sehr viel, wobei allerdings seine natürliche Gabe für die Herstellung von Zaubertränken auch nicht von Nachteil war. Doch jetzt hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Snape würde ihn doch sicher nicht anfahren? Der Schulsprecher begriff langsam, wie sich sein Erzfeind Potter fühlen musste, da das Verschlafen vor Zaubertränke eigentlich seine Spezialität war.

Endlich kam er vor der Tür des Zaubertränkeraums an. Er klopfte kurz an und bemühte sich, sein altbekanntes verächtliches Gesicht trotz Atemlosigkeit aufzusetzen. Snape sah ihn nur kurz mit gerunzelter Stirn an und wies ihn an, sich auf den letzten freien Platz zu setzen. Dieser war, wie konnte der Tag nur besser werden, natürlich neben dem Jungen der lebt. Draco sah ihn nur kurz verächtlich an, er konnte ja schließlich seinen Ruf nicht enttäuschen. Innerlich fand Draco es nicht so schlimm, denn wenn Potter auch eine heldenhafte Nervensäge mit einer dummen Narbe wahr, so sah er doch nicht schlecht aus, dass gab sogar der Slytherin innerlich zu. Er hatte schon früh erkannt, dass er als Malfoy gerne große Auswahl an potentiellen Partnern hätte, und war somit keinem von beiden Geschlechtern abgeneigt. Allerdings durfte das nun wegen Lucius auch wieder mal keiner wissen außer seine wenigen One- Night- Stands, die am Morgen den Vergessensfluch zu spüren bekamen. Vor Erpressungen konnte eben niemand sicher sein, fand Draco. Aber es machte ihn auch einsam. Er war zwar erst 17 Jahre alt, doch spürte er bei den kurzen Ablenkungen immer, dass es nicht so richtig war. Nie konnte er zufrieden mit jemand im Arm einschlafen.

Kaum hatte er sich hingesetzt und den heutigen Trank studiert, konnte er gerade noch rechtzeitig verhindern, dass Harry eine Zutat zu früh in den Trank warf. Der Trank war ein einfaches Schmerzmittel, besonders für Frauen in einer bestimmten Zeit des Monats gedacht. Draco rümpfte die Nase, dieser Trank war einer der vielen, die schrecklich stanken, auch wenn es einer der wenigen war, der dafür gut schmeckte. Mit einem Geschick aus langer Erfahrung schnipselte er die Zutaten klein, und gab Potter Instruktionen, wie man sie in den Trank zu geben hatte.

Ausnahmsweise machte dieser alles wie befohlen, ohne mit der Wimper zu zucken. Draco sah in von der Seite forschend an, es schien, als hätte Potter auch keinen guten Tag bis jetzt gehabt. Er sah sehr müde aus, seine Augenbraunen schienen sich nicht entspannen zu können und seine Narbe leuchtete feuerrot hinter seinen schwarzen Haaren hervor, die noch ungekämmter als sonst schienen. Als Sohn eines Todessers, der die rechte Hand von Voldemort war, wusste er einiges, was er nicht wissen sollte. Ihm war klar, dass Harry Potter diese Nacht wohl wieder eine Vision gehabt haben musste. Warum lernte er einfach nicht Okklumentik? Das wunderte Draco schon eine ganze Weile. Er konnte Okklumentik, sein Patenonkel, von anderen als Zaubertränkemeister bekannt, hatte es ihm im Sommer nach der Rückkehr Voldemorts heimlich gelehrt.

Über Severus Loyalität war sich Draco schon lange im Zweifel, aber da er selbst Zweifel an seiner eigenen Loyalität gegenüber dem dunklen Lord hegte, hatte er es nie jemanden erzählt. Severus schien seine Gefühle zu ahnen und vertraute ihm in dieser Hinsicht, auch wenn er natürlich nie über dieses Thema gesprochen hatte. Er versuchte nicht, Draco zu beeinflussen, sondern zeigte ihm nur ohne Worte, dass Draco den Weg, wie er von Lucius Malfoy vorherbestimmt war, nicht unbedingt einschlagen musste.

Ihm kam auf einmal eine brillante wie auch sehr dumme Idee. ‚Ich könnte doch Potter Okklumentik unterrichten, da er mit Snape nicht wirklich klar kommt!' Doch im selben Moment schüttelte er den Kopf, wie sollte er das anstellen, wirklich eine selten dämliche Idee. Potter würde es nie akzeptieren, denn während man Okklumentik lernt, waren die Gedanken für den anderen deutlich zu sehen, bis man gelernt hatte, sie abzuschirmen. Harry würde nie wollen, dass er seine Gedanken sehen würde. Außerdem war er ja der Sohn eines Todessers und ein zukünftiger Todesser, wie wohl alle dachten.

Durch seine Gedanken war er zu sehr abgelenkt um auf das Geschehen im Klassenzimmer zu achten. Denn Pansy Parkinson, die größte Nervensäge von Slytherin, das war sogar in Slytherin weit bekannt, warf irgendeine Zutat in Richtung Ronald Weasleys Topf. Doch dieser sah das kommen und wollte es aus der Luft fangen, konnte es aber nur mit der Hand berühren, so dass die Flugbahn sich änderte und genau in Dracos und Harrys Topf flog. Es passierte nicht viel, es spritzte nicht einmal und schon war es in dem Gebräu aufgelöst. Harry hatte ebenfalls nichts mitbekommen, da er mit den Gedanken bei seiner Vision war. Auch Ron und Pansy sahen nicht, wohin es geflogen ist, und da nichts passiert war, ging jeder wieder seinem Trank nach.

Am Ende der Stunde mussten sie natürlich den Trank probieren, ob er auch wirklich nach Heidelbeeren schmeckte. Snape inspizierte alle Töpfe auf ihre Farbe.

„Mr. Longbottom, was haben Sie schon wieder angestellt? Der Trank ist nicht lila, oder sieht dunkelblau für Sie jetzt wie lila aus? Vielleicht sollten Sie mal zu Madame Pomfrey gehen und sich die Augen untersuchen lassen! Sie können heute Abend nach dem Unterricht den Trank gleich noch mal brauen, zusammen mit Ihrem Partner Mr. Thomas, der wohl auch nicht diesen einfachen Trank beherrscht."

Mit einem Wink des Zauberstabs war Neville und Deans Trank verschwunden und Snape rauschte weiter. Doch die restlichen Tränke waren in Ordnung.

„Nun können Sie es probieren, der Trank ist harmlos, er sollte nach Heidelbeeren schmecken, fruchtig und leicht säuerlich! Nun fangen Sie schon an, worauf warten Sie?"

Hastig tranken die Schüler einen Löffel von dem Trank, der wirklich trotz des Geruchs gut schmeckte. Aber als Draco den Trank schluckte, merkte er noch genau drei Dinge, bevor auf einmal das Klassenzimmer aus seinem Blickwinkel entschwand und stiller Dunkelheit Platz machte: der Trank schmeckte höllisch, wie eine Mischung aus Paprika, Wasabi und Pfeffer, sein Körper schmerzte an sehr unangenehmen Stellen und Potter sah ihn irgendwie besorgt an. Doch darüber konnte er nicht mehr weiter nachgrübeln.

Erst rührte sich keiner, als Draco Malfoy wie ein gefällter Baum umfiel. Nur Potter konnte ihn gerade noch auffangen, so dass sein Kopf nicht mit dem harten Boden in Berührung kam. Snape kam sofort wie ein wahr gewordener Alptraum mit wehenden Roben auf Harry zugestürzt, als er seinen Lieblingsschüler und Patenkind bewusstlos sah.

„Potter, was haben Sie nun schon wieder falsch gemacht. Muss denn außer ihnen ausgerechnet er darunter leiden!" fuhr er Harry an und hob Draco hoch. „Wenn ich aus der Krankenstation wieder komme, ist hier alles geputzt und aufgeräumt, verstanden Potter! Und schütten Sie ja nicht den Trank weg, den muss ich noch analysieren!" Und damit rauschte er mit Draco in den Armen zur Krankenstation ab, während auch schon das Ende der Stunde läutete.

„Genial, Harry, was hast du denn angestellt?" fragte Ron mit einem schadenfrohen Gesicht, da es Malfoy endlich auch mal erwischt hatte. Sonst war ja der arme Sündenbock immer Neville.

„Ich habe keine Ahnung, wir haben den Trank wirklich nach Anweisung zubereitet!" Harry sah sehr verwirrt drein, er wollte es doch gar nicht. Er hatte echt andere Probleme, als sich mit Draco rumzuärgern. Irgendwie spürte er noch immer, wie geschockt er war, als Draco ohne ein Anzeichen einfach so umfiel. Und er spürte, dass er sich Sorgen machte, aber das konnte er Ron alles nicht erzählen. Auch wenn sich Harrys Gefühle zu Draco von Hass in irgendetwas anderes verändert hatte, Ron war immer noch genauso sauer auf Malfoy. Natürlich half es nicht, dass Malfoy sich Ron gegenüber genauso verhielt wie seit der ersten Klasse. Auch wenn es niemand zu bemerken schien, stritten sich immer Ron und Malfoy, Harry und Hermine standen immer etwas abseits und versuchten, den Streit nur bei bösen Wörtern zu belassen und die Streithähne rechtzeitig zu trennen.

„Immerhin hat Snape keine Punkte abgezogen, wir helfen dir schnell mit dem Aufräumen, damit das auch so bleibt!" sagte Hermine. Sie sah Harry kritisch an. Er hatte sich seit Anfang des siebten Jahres noch mehr verändert als all die Jahre zuvor. Vorher war er immer bereit gewesen, zu kämpfen, für das Richtige sich einzusetzen. Selbst nach dem Tod von Sirius hatte er versucht, mit seinem Leben weiterzumachen. Doch das Spezialtraining in den Sommerferien, dass das Letzte von ihm verlangte, und auch die ständigen Visionen, die er immer noch nicht blockieren konnte, hatten ihn verändert.

Dazu kamen die Schuldgefühle, die er wegen Cedric, Sirius, und all den anderen getöteten Muggel, Muggelgeborenen und Zauberer hatte. Sie hatten ihn früh gealtert, nicht unbedingt im Äußeren, sondern in seiner Einstellung zum Leben, in der Art und Weise, wie er ging. Hatte er schon keine Kindheit gehabt bei den Dursleys, so war ihm in der Zaubererwelt durch seine Verantwortung auch die Jugendzeit genommen worden. Seine Augen waren glanzlos, seine Mimik resigniert und er sprach nie über seine Zukunft, das war Hermine schon seit dem fünften Jahr aufgefallen. Sie alle hatten Pläne für die Zeit nach dem Hogwarts- Abschluss, doch er hatte sich nie dazu geäußert. Hermine seufzte und wischte die Bänke ab.

In Windeseile war das Klassenzimmer aufgeräumt, bis auf einen Topf auf dem Lehrertisch. Sie hätten sich nicht so beeilen müssen, da Snape noch eine ganze Weile in der Krankenstation blieb.

‚Was ist bloß mit Malfoy geschehen?' fragte sich Harry besorgt.

TBC (To be continued, auf gut Deutsch: „die Fortsetzung kommt bald!")