Hass und Liebe
Oh, kennst du das Gefühl der Einsamkeit? Wie ist es für dich? Grausam, schmerzvoll, eine Qual oder ist es willkommen, schätzt du es sogar? Sollte jemand mir diese Frage stellen, müsste ich lange darüber nachdenken.
Mein Leben lang war ich Einzelgänger, konnte Dinge immer besser alleine, arbeitete zwar auch in der Gruppe, aber mit Vorliebe doch eher alleine. Alleine. Dieses Wort hält Trauer und Freude in einem, Verlangen nach Gesellschaft und doch nach Ruhe. Lange Zeit war mir die Bedeutung nicht bewusst, doch heute erscheint mir alles ganz klar, viel zu klar. Manchmal wünschte ich, dass alles mehr einem Klecks ineinander verlaufender Farben ähneln würde.
Ich habe mich damit abgefunden auf meinen Beinen zu stehen, mich auf meine Kräfte zu verlassen und Halt, Stand bei mir zu suchen, mich nicht auf andere nur auf mich selbst zu verlassen, bis ich das war, was ich heute bin Minerva McGonagall – strikt, streng, unnahbar. Für mich zählte immer meine Kraft, meine Lebensweise, mein Antrieb. Ich brauchte keine anderen.
Und doch regt sich jetzt etwas in mir, dass ich nicht deuten kann. Ein Bedürfnis, das mich zu anderen zieht, mich an sie bindet, nahezu kettet. Besonders an ihn. Ich will das nicht. Ich will das sein, was ich bin, was ich immer sein werde, allein. Allein will ich sein, hörst du?
Ich weiß, dass es nun nicht mehr so sein wird, nie mehr. Seit heute habe ich die Gewissheit und es weckt das kalte Grausen in mir. Er, ausgerechnet er. Wo er doch mehr Einzelgänger ist, als ich sein werde. Als Schüler nannte sich seine Clique die „DB's" – „The Dark Boys" und er mittendrin. The Dark Boy – eine perfekte Kombination aus Einsamkeit und Kälte – bewundernswert.
Und nun wirft er mir das vor, was er selbst schon sein ganzes leben lang betreibt – die Einsamkeit, alleine zu sein und zu arbeiten. Das schmerzt. Hatte ich doch wenigsten von ihm erwartet, dass ... Aber ich habe mich geirrt, wusste es nicht besser, weiß nur eins: Es schmerzt, es schmerzt ganz tief, scheint mich regelrecht zu spalten und ich kann nicht erklären warum. Warum?
Doch für diesen Schmerz wird er bezahlen. Dafür werde ich mich rächen. Ich werde ihm das Gegenteil seiner Worte beweisen, ihm einen Spiegel vorhalten und ihm vorführen was er ist. Er hat keine Ahnung. Er, The Dark Boy, hat keine Ahnung was Dunkelheit bedeutet, weiß nicht, welcher Schmerz damit verbunden sein kann. Ich werde ihn lehren und er wird sich das Gegenteil wünschen, erflehen wird er es. Er will mich verletzen, vielleicht einschüchtern, quälen? Ich werde ihn lehren, was Schmerz ist und was sich dahinter verbergen kann. Ich werde ihm Abgründe zeigen, werde ihn damit ängstigen bis er sieht, was ich gesehen habe und fühlt, was ich gefühlt habe.
Am Ende werde ich lachen. Ihn an- und auslachen, werde darüber lachen, dass ich gewonnen habe und nicht er. Er wird sehen, wohin ihn sein Leben bringt und danach wird er darauf aufpassen in welche privaten Welten er das nächste Mal eindringt. Er, The Dark Boy, er, Severus Snape und er wird es lernen ...lernen von mir, Minerva McGonagall.
Sie klappte, das Buch zu, in welches sie ihre Gedanken schrieb. Und steckte es weg. Der Tag war fürchterlich gewesen. Voldemord hatte wieder angegriffen, völlig unvorhersehbar. Dumbledore wollte, dass der Orden besser zusammenarbeitete um ihn aufzuhalten. Lächerlich. Wer wart schließlich hier Spion in eben diesen Kreisen! Und dann bildete er sich auch noch ein ... Nein, nicht aufregen, bleib ganz ruhig.
Minerva entschied sich, dass sie frische Luft gut gebrauchen könne, nahm ihren Mantel und machte sich auf den Weg hinunter zu den Ländereien des Schlosses.
Andernorts saß jemand anderes in seinem Büro und grübelte. Severus Snape starrte auf das Glas Brandy, das er sich gerade eingegossen hatte.
„Was war das nur für eine Frau."
Kaum zu glauben aber war: es wird fortgesetzt.
Schreibt mir ob es euch gefallen hat oder nicht und wenn was/was nicht. Das ist meine erste FanFic. Und ich muss wissen, was ich alles verbessern muss.
