Hass und Liebe
Autor: Leta McGotor
Die Story selbst gehört zwar mir, aber alles Andere JKR.
Es tut mir leid wegen der langen Pause bei dieser Story und „I need a Mother" aber ich habe jetzt bald Prüfungen und muss dafür lernen. Alle, die das bereits durchhaben wissen, dass das ziemlich stressig sein kann.
Kapitel 5: Versus
Severus und Minerva gingen beide die Treppen hinunter. Keiner sprach ein Wort; sie wusste nicht was zu sagen und er wollte einfach nichts sagen. Um genau zu sein haderte Severus Snape in sich mit Gott und der Welt doch am meisten wohl mit sich selbst. Wie konnte er nur so achtlos gewesen sein? Wie konnte er nur einschlafen. Er hätte tot sein können, wenn Minerva nicht gewesen wäre. Warum zum Teufel war sie eigentlich nicht eingeschlafen? Warum er, der sonst nächtelang wach bleiben konnte beziehungsweise sofort hochschreckte, wenn am anderen Ende von Hogwarts eine Stecknadel zu Boden fiel? Warum war es dieses Mal anders? Vielleicht aus dem Grund, dass dieses Mal sowieso alles anders war? Was genau konnte er nicht sagen, nur das er irgendwie das Gefühl hatte, dass alles verrückt zu spielen schien. Ging das nur ihm so?
Als sie weiterhin die Treppen hinunter gingen knarrte alles um sie herum. In der Tat konnte man denken, oder besser musste man befürchten, dass gleich etwas unter einem zusammenbrechen würde, etwas abbrechen oder jedenfalls irgendetwas etwas tun würde, was nicht unbedingt gut war für denjenigen, der darauf, daneben oder darunter stand.
Nach was einer schieren Ewigkeit glich, da sie langsam gingen, um nicht einzubrechen, erreichten sie die Eingangshalle und schauten sich um auf der Suche nach jemanden, den sie treffen sollten. Doch um es kurz zu machen war niemand zu sehen, noch nicht einmal die kleine runde Frau, die am Vortag hinter dem Tresen stand. Nicht nur, dass niemand dort war, es war außerdem auch noch so still, dass man meinen konnte das wirklich alles und jeder noch schlief (dabei eingeschlossen waren Mücken, Fliegen und anderes Getier, worüber sie im Moment ziemlich froh waren. Wer will sich schon freiwillig damit herumschlagen?)
„Und, was nun?", fragte Minerva McGonagall, während sie ihre Uhr prüfte und bemerkte, dass sie fast fünf Minuten zu spät waren.
„Na ja, vielleicht war das schon unser Informant, der jetzt dort oben sitzt und auf seine Befreiung hofft. Ganz bestimmt sogar. Die Leute hier haben einfach nur eine andere Art sich auszudrücken. Nicht, dass du damit ein Problem haben könntest.", antwortete er in spöttischem Ton. Sie ignorierte sein letztes Kommentar und fuhr fort:
„Ich bezweifle doch sehr, dass er unser Informant war, denn schließlich sprachen sie von Informanten und wenn ich mich recht erinnere war er alleine. Wenn du allerdings mehr gesehen hast, verstehe ich deine Begründung. Aber du musst mir versprechen, dass du gleich wenn wir zurück sind dich untersuchen lässt. Nicht, dass hier jetzt noch weitere Störungen auftreten, oder?"
„Oh, wie ich sehe hast du deinen Humor gefunden."
„Ja, heute morgen unterm Bett."
„Ach, du nennst das Bett? Ich nenn das ... na ja, ich glaube kaum, dass ich dafür Worte finde. Sicherlich, ohne Frage, für dich ist es der optimale Standart."
„Oh, da hat wohl nocheiner seinen Humor gefunden, was?"
„Da ich nicht so schlampig mit meinen Sachen umgehen, hatte ich meinen nie verloren. Du solltest wirklich besser auf deine Sachen Acht geben, Minerva. Du verlierst sonst noch deinen Kopf."
Nachdem sie ihre Zankereien noch einige Minuten fortsetzten entschieden sie sich nach draußen zu gehen. Man konnte schließlich nie wissen, was noch auf einen zukommen würde, wenn man sich nicht richtig umgeschaut hatte. So sahen sie sich um, auf jedes noch so kleine Signal von irgendwelchen Informanten achtend. Doch wo nichts war, da war auch nichts. Trotzdem verhielten sich beide so, als befürchteten sie jede Sekunde angegriffen zu werden. Minerva hatte beide Hände in ihren Taschen, die eine fest um ihren Zauberstab geschlungen, mit der anderen ihren mitgebrachten Dolch umklammernd. Sie hasste es sich einzig und allein auf Zauberei verlassen zu müssen und trug ihren Dolch, der schon seit Jahrhunderten im Besitz ihrer Familie war, immer bei sich. Severus verhielt sich auch nicht anders. Mit gezücktem Zauberstab drehte er sich hier hin und dort hin und untersuchte auch sämtliche Ecken und vermeintliche Schlupfwinkel.
Nachdem sie insgesamt fast eine Stunde gewartet hatten, entschieden sie sich dafür, dass wohl niemand mehr kommen würde und gingen zurück ins Haus. Zum einen gab es dort Schatten, denn obwohl die Sonne noch nicht ihren höchsten Stand der Mittagszeit erreicht hatte, sengte sie unaufhörlich auf die Nacken der beiden. Ein weiterer Pluspunkt des Gebäudes war es, dass sie nicht so sehr auf dem Präsentierteller standen wie draußen. Hinzukam, dass es im Haus Wände gab, hinter denen man sich im Notfall schützend stellen konnte.
„So Severus, wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich werde jetzt auf mein Zimmer gehen."
„Zimmer." Er spuckte das Wort förmlich aus.
„Severus, ich habe jetzt keine Lust das mit dir und vor allem nicht hier auszudiskutieren."
„Dann geh eben auf dein luxuriöses Zimmer. Ich meine, wie gesagt, deinen Standarten entspricht es ja."
„Severus, bitte, musst du immer nur von dir selber reden. Nicht jeder empfindet genauso wie du. Nur weil es für dich ein einziger Traum ist, muss es das für mich noch lange nicht sein. Versteh doch."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und begann die Treppen hinaufzustapfen, während alles unter, neben und sogar über ihr verhängnisvoll knarrte. Severus folgte ihr, missgelaunt. Seine schlechte Stimmung hellte sich auch nicht gerade auf, als er erkennen musste, dass der Mann, den sie an den Stuhl gebunden hatten, nicht mehr dort war. Sie hatten es erwartet, dass er nicht im Alleingang war. Mit großer Sicherheit war einer seiner Kumpanen noch im haus gewesen und hatte nur auf den günstigsten Moment gewartet ihn loszubinden. Dann waren sie geflohen, was sicherlich nicht gerade die große Kunst war. Fast jedes Haus hatte einen Seiten- oder Hintereingang und wenn nicht sind sie eben durch die Fenster, kein Problem bei den nicht vorhandenen Scheiben im Erdgeschoss.
Erst gegen Abend verließen sie wieder ihre Zimmer, aber auch nur, weil die kleine, runde Frau mit der hohen Piepsstimme sie hinuntergerufen hatte.
„Nachricht für Sie abgeben sein. Ich Ihnen zeigen. Hier." Piepste sie und reichte den beiden den Brief. Es war nicht gerade sauberes Pergament. Um genau zu sein, war es schon mehrmals benutzt worden um die Punkte beim Pokern festzuhalten. Ziemlich weit unten in der einen Ecke entdeckten sie nach kurzem Suchen die Nachricht, die für sie bestimmt war. Sie sagte ihnen, dass sie sich um halb zehn am Waldrand hinter der Bahnstation einzufinden hatten. Unterschrift oder weitere, genauere Angaben fehlten.
„Das ist in 20 Minuten", sagte Professor McGonagall nach einem prüfenden Blick auf ihre Uhr. „Ich glaube, wir sollten uns beeilen." So verließen sie das Motel.
Als sie die beschriebene Stelle erreichten, war dort niemand und sie wunderten sich, ob sie die richtige Stelle erwischt hatten. Alles um sie herum war still. Obwohl sie sich in der Nähe eines Waldes befanden war kein Geräusch zu hören, weder das von Bäumen, Büschen und anderes Pflanzen noch von Tieren, die den Wald bewohnten. Nicht ein einziger Lufthauch wehte und es waren nur wenige Sterne zu sehen, da alle andern von einer dicken Wolkenschicht bedeckt waren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis auch die letzten verschwunden sein würden.
Es kam ihnen vor wie eine Ewigkeit bis ein einzelner Mann in Sicht kam. Er war nicht gerade von stattlicher Statur. Er war relativ klein und schlaksig. Er mochte vielleicht um die 50 Jahre alt gewesen sein, doch trotzdem wirkte er mindestens 20 Jahre älter. Er ging gebeugt. Und stützte sich schwer auf einen Krückstock. Seine Haare und Bart waren grau und auf seinem Kopf begann sich eine Glatze ihren Weg zu bahnen.
„Ich grüße Sie, guten Abend. Ich muss mich entschuldigen für die Unannehmlichkeit über meine Abwesenheit heute Morgen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung."
„Ähm...Guten Abend." Antworteten Severus und Minerva beide unsicher was genau zu sagen, nicht sicher, ob sie ihre eigentliche Unannehmlichkeit erwähnen sollten. Noch bevor sie sich zu etwas Weiterem durchringen konnten, sprach der Mann weiter.
„Sie wollten Informationen von mir. Doch muss ich sagen, dass in der heutigen Gesellschaft leider nichts mehr umsonst ist, wenn Sie verstehen, was ich meine. So kann ich mir nicht leisten mein Wissen einfach so preiszugeben, da könnte ja jeder kommen. Meine Informationen sind sehr wertvoll für Sie so kann ich sagen, sie haben ihren Preis."
„Und was genau fordern Sie?"
„Oh, es ist kein Geld, das ich möchte, kein Gold, kein Reichtum. Das, was ich möchte ist so simpel, dass sie es jetzt und hier bei sich haben, ohne es genau zu wissen, ohne dieser Sache eine größere Bedeutung zu schenken. Viele Menschen akzeptieren einfach diese Existenz, sie vergessen sie nahezu, obwohl man es eigentlich nicht kann."
„Von was genau sprechen Sie?" Der Mann fing an zu grinsen, doch kurz darauf kicherte er verrückt vor sich hin, bevor er die beiden wieder ansah.
„Lasst es einfach zurück (und er fuchtelte dabei mit seinen Armen), euer Leben." Dabei deutete er auf die Männer, die sich lautlos, ja still und heimlich um sie versammelt hatten. Der Mann fing laut an zu lachen, bevor er sich umdrehte und verschwand. Minerva und Severus sahen sich einigen Dutzend Männern gegenüber, die weniger einem Schrank als einer ganzen Schrankwand ähnelten. Alle waren bis an die Zähne bewaffnet, weniger mit Zauberstäben als mit Gewehren und Dolchen. Am meisten war das Schwert unter ihren Waffen vertreten und jedes einzelne von ihnen blitzte gefährlich auf. Man konnte die Schärfe nahezu spüren. Keiner der beiden hatte bemerkt, wie sie sich um sie herum postiert hatten und das ließ sie erschaudern.
Nichts und niemand regte sich. Eine einzige Bewegung würde den Anfang des Kampfes bedeuten und Severus und Minerva waren nicht wirklich scharf darauf den ersten Schritt zu machen. Sie hatten keine Ahnung wie vielen sie gegenüberstanden, vielleicht waren es 40, doch vielleicht waren es auch doppelt so viele. Die Zeit schien den Atem angehalten zu haben. Niemand bewegte sich. Alles war still. Sie schienen sich in einem Bann zu befinden. Doch nach einer nahezu endlosen Zeit ging alles ganz schnell. Die Wolken hatten die letzten Sterne verschluckt und eben dies schien das Startsignal zu sein.
Als die Männer wie eine Lawine auf Severus und Minerva zugestürmt kamen, taten sie das einzige was ihnen in den Sinn kam: Sie griffen an. Angriff war die beste Verteidigung und in diesem Fall stimmte es. Gleich die ersten zehn wurden von einer derart heftigen Welle von Flüchen getroffen, dass sie nach hinten fielen und mindestens noch einmal so viele mit sich rissen. Doch der Kampf hatte gerade erst begonnen. Severus und Minerva ließen die nächsten Flüche auf ihre Angreifer niederprasseln und niemand konnte mehr ausmachen was eigentlich vor sich ging.
Severus verlor Minerva aus den Augen. Doch er dachte nicht weiter daran, hatte seine Gedanken einzig und allein darauf gerichtet zu kämpfen, um sein Leben zu kämpfen, dem Tod zu entfliehen. Und das war alles andere als einfach. Er kämpfte und kämpfte nicht wissend welche Flüche er nutzte, nicht wissend, ob und wie viele Angreifer er getroffen hatte und für ihn war es unwichtig. Er verlor sämtlichen Überblick über das gesamte Kampfgeschehen, hatte keine Ahnung wie spät es war, keine Ahnung, wie lange sie schon kämpften. Es mochten nur Minuten gewesen sein doch könnten mehrere Stunden genauso gut stimmen. Er wusste es nicht. Er wusste es einfach nicht mehr. Nur ein einziges Mal kam er kurz zu einem Halt. Doch das war ein Fehler. Einer seiner Angreifer rammte ihm einen Dolch in die Schulter. Severus konnte das nicht abwenden, doch war schnell genug seinem Angreifer einen Fluch auf den Hals zu jagen.
Zu seiner Verwunderung hatte er tatsächlich Zeit tief durch zu atmen. Er blickte an seinem Arm hinunter und sah, dass der Dolch noch immer tief in ihm steckte. Er packte ihn und zog ihn mit zusammengebissenen Zähnen heraus. Der Schmerz war fast überwältigend, doch trotzdem musste er bei Verstand bleiben. Er hatte gar keine andere Wahl. Er sah kurz auf und schluckte, wie um den Schmerz herunterzuschlucken. Am Horizont kündigte sich bereits der Tag an und die ersten Sonnenstrahlen fielen auf das Kampffeld. Viele der Angreifer waren geflohen, aber etliche lagen auf dem Boden, unfähig davonzurennen. In einiger Entfernung war der Kampf allerdings noch in vollen Gängen und Severus sah, wie sich einige seiner Angreifer selbst bekämpften, nicht sehend ob Freund oder Feind. Er sah auf den Dolch hinab, der nun in seiner Hand lag und bemerkte, dass er ihm seltsam bekannt vorkam. Wo hatte er ihn nur schon einmal gesehen?
Es fiel im schnell wieder ein und die Erinnerung traf ihn. Er wusste genau, wem der Dolch gehörte. Hastig rappelte er sich auf und drehte sich zu der Stelle um, wo er Minerva vermutete und stürzte sich wieder in das Getümmel. Die Sonne war schon fast ganz und gar aufgegangen, als der Kampf endlich beendet schien. Severus kniete auf dem Boden. Er hatte keine Kraft mehr irgendetwas zu tun. Er wollte einfach nur dort knien und atmen einfach nur atmen. Seine Schulter begann zu schmerzen, eben an der Stelle, wo ihn der Dolch verletzt hatte. Der Dolch. Minervas Dolch. Er kam wieder zu seinen Füßen. Er musste sie finden. Sie war irgendwo hier. Er stolperte durch das Feld, panisch nach links, rechts und in sämtliche Himmelsrichtungen Ausschau haltend. Er wollte schon wieder kehrt machen und die Suche erneut beginnen, als er sie sah. Er eilte zu ihr. Minerva McGonagall lag leblos auf dem Boden, ihre Augen geschlossen, blutüberströmt.
Ok, ich muss sagen, das Kapitel ist ein wenig länger geworden, als ich gedacht habe. Ich hatte es nicht ganz so lang beabsichtigt. Es folgt jetzt noch ein weiteres, aber wirklich nur noch eins, dann seid ihr mich los. g
Aber vorher bitte, bitte review. Ich weiß, man kann nicht alles aufzählen, was hier dran schlecht ist, aber bitte versucht es. Gebt mir wenigstens einen Hinweis, was ich zu verbessern habe, BITTE; BITTE; BITTE:
Aber jetzt möchte ich mich noch bei denen bedanken, die mein letztes Kapitel (und die davor) gelesen und reviewed haben. Also Danke an: HexeLea und araglas16
