Hass und Liebe

Autor: Leta McGotor

Die Story selbst gehört zwar mir, aber alles Andere JKR.

Die meisten wird es freuen: Das allerletzte Kapitel g Ja, ich freu mich darüber, warum? Keine Ahnung, einfach nur so. Hab heute gute Laune, also freue ich mich. Aber hey ich habe jetzt Ferien, ist das nicht toll?

Kapitel 6

Severus Snape ging in dem Warteraum auf und ab, hin und her, vor und zurück, nur um dann wieder auf und ab zu gehen. Er trug ein lockeres Hemd, was sie ihm gegeben hatten, denn sein Arm war so dick einbandagiert, dass er in ein normales Shirt nicht mehr hineinpasste. Es störte ihn nicht, dass das Hemd weiß war, es störte ihn auch nicht, dass der Raum, in dem er auf und ab schritt weiß war. Hätte er die Bilder an den Wänden mit den bunten breit grinsenden Schafen, Hasen, Katzen und Hunden gesehen, hätte er sich vermutlich darüber aufgeregt, dass jetzt überhaupt irgendetwas glücklich aussah. Aber er hatte sie zum Glück nicht bemerkt, denn seine Gedanken waren woanders, bei jemanden anders.

Severus Snape machte sich Sorgen. Er stand (oder besser ging auf und ab) im Wartezimmer von St. Mungo's darauf wartend, dass sie ihm endlich die Bandagen abnehmen und sich seine Schulter richtig ansehen würden. Vor knapp einer Stunde war er mit dem Zug in Kings Cross angekommen. Dumbledore hatte ihm mit einem Gesichtsausdruck empfangen, an den er sich lieber nicht erinnern wollte, todernst. Er hatte ihn sofort hierher geschickt und sämtliche Fragen nach Minerva McGonagall abgeblockt.

Was passiert war? Er hatte Minerva sofort zu einem Arzt gebracht, welcher ihm erklärt hatte, er solle außerhalb des Zimmers warten. Um nicht dumm herumzustehen, hatte Severus Albus Dumbledore benachrichtigt. Postwendend hatte dieser ihm regelrecht den Befehl erteilt sofort zurück zukommen und dass er, Albus, sich um Minerva kümmern würde. Seit diesem Zeitpunkt hatte Severus nichts mehr von Minerva gesehen oder gar gehört. Alles was er wusste war, dass sie noch lebte, als er sie fand. Sie hatte geatmet, schwach, aber immerhin. Doch wie es nun um sie stand wusste er nicht und er machte sich schreckliche Sorgen, ein Gefühl, das ihm nicht allzu vertraut war.

„Snape, Severus?", sagte eine Frau mit einem Klemmbrett in der Hand. Das erste was einem zu ihr einfiel war, dass sie alt war. Falten wie Schluchten, eine überaus runzlige Haut, von ihren dürren skelettartigen Fingern mal ganz abgesehen. Weiterhin hatte sie ein hohe Stirn und stahlgraue Augen, die förmlich schrien: ‚Stellen Sie mir keine Frage. Tun Sie was ich sage, wenn sie am Leben bleiben wollen. Sie werden an den Schmerzen nicht sterben, wenn Sie tun was ich sage.'

Severus folgte ihr und nach kurzer Zeit fragte er trotzdem. Sollte sie doch so unfreundlich sein, ihm war das egal. Er konnte schließlich auch anders.

„Wo ist Minerva McGonagall und wie geht es ihr? Sie wird doch wieder, nicht,...nicht wahr?"

„Stellen Sie mir keine Fragen.", antwortete die Krankenschwester knapp, bevor sie ihm am Arm packte, glücklicher Weise der gesunde, und ihn in ein Zimmer schob. Dort wartete bereits ein Heiler, den er ebenso mit Fragen nach Minerva bombardierte. Der Heiler gab ihm zu verstehen, dass er ihm es gerne sagen würde, doch zu seinem Bedauern es nicht wüsste.

Severus war deprimiert. Konnte nicht irgendein Heiler mal in irgendeiner Weise nützlich sein! Konnten sie nicht wenigstens etwas wissen!

Knapp zehn Minuten später war der Heiler fertig. Der Verband war verschwunden und auf der Schulter war nur noch eine kleine dünne Linie zu erkennen, wo nur einige Stunden zuvor der Dolch gesteckt hatte. Minervas Dolch.

In seinem deprimierten Zustand wollte er sich auf den Weg nach Hogwarts machen. Irgendwie würde er Dumbledore schon zum Sprechen bringen. Er hatte einfach ein Recht darauf zu erfahren, wie es ihr ging. Komme was wolle. Er musste es ihm einfach sagen.

Doch Severus brauchte sich nicht erst auf den Weg nach Hogwarts zu machen, denn er traf Dumbledore auf dem Gang. Er hatte sich in einen der Stühle gesetzt und schien auf irgendetwas zu warten, mit großer für ihn untypische Ungeduld zu warten, die er zeigte, indem er alle zwei Minuten aufstand, umherging, sich wieder hinsetzte, Däumchen drehte, nach einer Zeitung griff, diese durchblätterte, sie wieder beiseite warf und wieder aufstand. Severus beobachtete dieses Hin und Her einige Momente bevor er sich in scheinbarer Ruhe den Platz neben Dumbledore nahm. Dumbledore starrte ihn an bevor er sich selbst wieder hinsetzte.

„Wirst du mir jetzt sagen wie es ihr geht?", fragte Severus mit gespieltem Desinteresse zur Decke empor starrend. Dumbledore schien kurz seine Zunge zu zerkauen, bevor er antwortete.

„Besser."

„Besser?"

„Besser."

„Was heißt besser?"

„Na ja, besser eben."

„Albus" – ein gefährlicher Unterton.

„Ja? Ach so ja, besser. Sie ist jetzt hier. Sie hat einige schwerwiegende Verletzungen, aber die Heiler meinen, nichts, was wirklich bedenklich wäre. Sie sagen, sie hätte das Bewusstsein schon wieder erlangt, wollten mich aber noch nicht zu ihr lassen. Sie soll sich nicht aufregen." Er begann zu schmunzeln. „Sie richteten mir aus, dass, wenn wir sie morgen besuchen, wir ihr etwas zum lesen mitbringen sollen."

„Das hat sie nicht..."

„Doch das hat sie ihnen gesagt."

„Diese Frau ist das Ende meiner Nerven."

Am nächsten Tag durften sie sie tatsächlich besuchen. Als sie das Zimmer betraten, saß Minerva aufrecht in ihrem Bett und drückte entschieden die reinste Langeweile aus. Als sie die beiden bemerkte, begann sie leicht zu lächeln.

„Endlich. Ich dachte schon ihr würdet mich hier versauern lassen.", sagte sie vorwurfsvoll und stemmte dabei ihre Hände in die Hüften, was sie schmerzlich zusammenzucken ließ.

„Du solltest vorsichtiger sein, meine Liebe. So etwas kann wehtun."

„Ach Albus, mir wäre sehr daran gelegen, wenn du Bemerkungen solcher Art unterlassen würdest. Habt ihr mein Buch? Ich sterbe vor Langeweile."

„Severus hat es. Aber nun sag uns erst einmal wie es dir geht."

„Gestern haben sie mich mit Schmerzmittel vollgepumpt, bis dieser Raum hier neongrün war. Aber wenigstens habe ich nichts mehr gespürt. Heute kamen sie schon wieder mit dem Zeug an." Sie verdrehte die Augen. „Das ist so... so... mir fehlen die passenden Worte um den Mist zu beschreiben. Ich meine weiß ist ja schon ätzend, aber dieses Neon. Dann wollten sie mir heute nur Brei geben. Widerliches Zeug. Das wünsche ich nicht einmal meinen schlimmsten Feinden. Und dann..."

„Reg dich nicht so auf, Minerva. Das ist nicht so gut für dich."

„Ich reg mich nicht auf. Wo ist mein Buch?" Sie schaute zu Severus hinüber, der die ganze Zeit noch kein Wort gesagt hatte.

„War ja mal wieder klar, dass du ohne einen einzigen Kratzer da raus kommst."

„Ohne einen einzigen Kratzer? Ich habe eine Narbe von deinem ach so tollen Dolch. Mindestens 30 Zentimeter."

„30? Du beliebst zu scherzen. Ich wette sie ist nicht mal fünf Zentimeter lang. Aber wieder typisch Mann. Bei jedem kleinen Wehwehchen fangen sie an zu heul..."

„Wenigstens kam ich im Gegensatz zu dir noch mit Lebenszeichen da raus. Ich lag nämlich nicht halb tot auf dem Bo..."

„Severus, Minerva, hört auf. Minerva, du darfst dich nicht aufregen und Severus, lass es einfach, okay?", warf Dumbledore ein, dem es bereits genug war. Ständig mussten sie sich kabbeln, ständig!

„Wo ist mein Buch?", fragte Minerva mit hocherhobenen Kopf Severus keines Blickes würdigend.

„Wer so schwach ist wie du, darf nicht lesen."

„Das ist eine gemeine Unterstellung." Sie hatte sich wieder zu ihm umgedreht und funkelte ihn wütend an. Dumbledore seufzte nur. Er würde es nie schaffen, dass die beiden Frieden schließen, nie! Er zog in diesem Fall lieber den Rückzug vor, sich fragend, ob es in der Cafeteria wohl Heiße Schokolade gab.

„Das ist die reine Wahrheit."

„Als hättest du eine Ahnung von Wahrheit."

„Die habe ich."

„Nicht."

„Doch!"

„Nein!"

„Ich habe dein Buch." Er hielt das Buch hoch aber für sie außer Reichweite.

„Das ist nicht fair! Du bist nie fair!"

„Das musst du gerade sagen. Aber nun sag mir lieber was passiert ist. Wie kommt dein Dolch in meine Schulter!"

„Woher soll ich das denn wissen? Aber stell dir vor, nachdem ich den in jemand anderen versenket hatte, hatte ich einfach nicht mehr die Zeit ihn wieder rauszuziehen! Ich konnte nicht zwischendurch noch einen Kaffee trinken. Im Gegensatz zu dir!"

„Mir? Ich habe gekämpft."

„Ja, mit der Hälfte derjenigen mit denen ich zu tun hatte."

„Das ist nicht wahr. Außerdem, was willst du damit sagten? Dass du besser warst?"

„Vielleicht"

„Ganz gewiss nicht. Denk daran, dass ich dich vom Kampffeld tragen musste und nicht umgekehrt!"

„Zufall!"

„Du bist nur zu stolz, zu eitel und zu stur zuzugeben, dass du das alleine nicht überlebt hättest!"

„Das ist gar nicht wahr. Alleine wäre ich viel bess...aahhh" Minerva war vor Schmerz zusammengezuckt und hielt sich nun mit verkrampftem Gesicht die linke Seite, wo irgendjemand ihr zwei Rippen gebrochen und noch eine weitere angeknackst hatte. Sofort verlor Severus' Gesicht dem streitlüsternen Ausdruck und er beugte sich zu ihr hinunter.

„Geht's? Soll ich einen Heiler rufen? Minerva? Sag doch was!" Er half ihr sich wieder hinzulegen. Minervas Gesicht hatte sämtliche Farbe verloren und war nun weiß wie Kreide.

„Geht schon", sagte sie und atmete tief ein und aus, wobei sie zur Entspannung die Augen schloss. „Hätte vorsichtiger sein sollen."

„Unsinn. Es war meine Schuld. Ich habe dich provoziert. Das hätte ich nicht tun sollen."

„Aber du hattest Recht."

„?"

„Ohne dich wäre ich längst tot. ... Danke", sagte sie und lächelte ihn an.

Zu Severus's eigener Verwunderung lächelte er zurück. Er konnte es gar nicht fassen. Er und lächeln? Eher würde die Hölle zufrieren. Aber gut, die Hölle würde auch eher zufrieren, bevor Minerva McGonagall sich eingestehen würde, dass er Recht hatte und nicht sie und sich im Anschluss noch bedanken würde. Also musste die Hölle bereits zugefroren sein. Ergebnis: Er konnte auch einfach liebevoll lächeln.

Doch irgendwie genügte es ihm nicht zu lächeln und ihr Lächeln und das Danke reichte ihn auch nicht aus. Er beugte sich weiter zu ihr hinunter bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Ein Grinsen verlief nun über sein Gesicht, ein hämisches Grinsen.

„Unsere Hochzeitsreise machen wir aber woanders hin." Mit diesen Worten (und ihren vor Entsetzen aufgerissenen Augen) begann er sie küssen.

Okay Leute, das wars. Ich erspare euch den Epilog. Macht euch selbst Gedanken. Schade ist nur, dass ich die dann nicht kenne. Aber was soll's

Noch mal DANKE an alle, die gelesen haben und alle die reviewt haben. Das sind vom letzten Kapitel: HexeLea, SilverTabby und araglas16.

Ein ganz großes Dankeschön an alle, die das überhaupt mal reviewt haben: araglas16, HexeLea, Rubinonyx, Shadowside (smile), daisy-goes-shopping und SilverTabby