Vielen Dank an meine Kommischreiber.

Ich hoffe ihr mögt das nächste Kapitel … Reviews sind natürlich wie immer erlaubt und auch erwünscht.

So, und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

3.

Mit schlurfenden Schritten ging Setsuna die Treppe hinunter. Ein Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass es kurz vor Mitternacht war.

Sie kannte nur eine Person, im ganzen Raum- Zeitgefüge, die um diese Uhrzeit ein solches Theater veranstalten konnte, dass sie aufgeweckt hat: Haruka Tenou alias Sailor Uranus.

Aus der Küche kam ein Lichtschein, sodass sie annahm, dass Michiru dort war.

Setsuna öffnete leise die Tür und trat ein. An der Theke saß Michiru und hatte ihren Kopf auf die kalte Platte gelegt.

Tröstend legte sie ihr eine Hand auf den Rücken.

Erschrocken fuhr Michiru hoch und sah Setsuna aus roten Augen an.

„Tut mir Leid, wenn wir dich geweckt haben", murmelte Michiru.

„Schon in Ordnung."

„Schläft Hotaru?"

„Ja. Sie hat von dem Streit nichts mitbekommen", antwortete Setsuna. „Wieder dasselbe?"

„Sie glaubt doch tatsächlich, ich würde Seyia schöne Augen machen", antwortete Michiru entnervt.

Sie würde Haruka nie gegen jemand anderen tauschen, aber manchmal konnte sie sehr Nerven aufreibend sein.

Deutlich über der erlaubten Geschwindigkeit raste Haruka mit ihrer Maschine durch die Nacht. Sie hatte das Visier nicht heruntergeklappt und der scharfe Fahrtwind trieb ihr die Tränen in die Augen. Ebenso zerrte er an ihren Klamotten und an dem Motorrad.

Sie bog in eine kleine Straße ein, die sich die Klippen hochschlängelte.

Genau der Nervenkitzel, denn sie nun gebrauchen konnte.

Michiru …"

Tief in ihrem Herzen wusste Haruka, dass ihre Vorwürfe gegenüber Michiru unberechtigt gewesen waren. Sie war nicht sauer auf Michiru, sondern auf Seiya. Oh ja, wie gerne würde sie ihre Faust mit seiner Magengrube Bekanntschaft machen lassen!

Vielleicht würde sich demnächst die Gelegenheit dazu ergeben.

Sie wusste auch, dass Michiru recht hatte. Nicht die Prinzessin des Neptuns, sondern sie selbst war diejenige, die gerne einmal fremd flirtete.

Michiru …"

Sie beschleunigte und die Maschine donnerte mit beinahe zweihundert Stundenkilometern die enge Serpentine nach oben.

„Michiru!" Mit tapsenden Schritten kam Hotaru in die Küche.

„Was hast du, Hotaru?", fragte Michiru besorgt und hob sie hoch.

„Ich hatte einen Albtraum. Ich träumte Haruka hatte einen Unfall mit dem Motorrad und stürzte die Klippen hinunter", erzählte das Mädchen leise.

Etwas in Setsuna schlug Alarm. Hotaru alias Sailor Saturn war eine Sailorkriegerin, die äußerst empfänglich für Visionen war. Bisher hatte sie noch keine gehabt, aber was wenn …

„Es war nur ein Albtraum, meine Kleine. Mit Haruka ist alles in Ordnung", sagte Michiru und strich durch das dunkle Haar des Kindes.

„Wie war das Konzert?", fiel es Hotaru ein.

„Gut", antwortete Michiru kurz angebunden. Sie wollte lieber nicht daran denken.

„Setsuna meinte, es wäre zu spät, dass ich es mir im Fernsehen anschaue, darum habe ich es aufgezeichnet. Wir können es uns doch dann nächsten Abend alle zusammen anschauen?", schlug Hotaru vor.

„Ja, können wir." Kaum das Michiru geantwortet hatte war das Mädchen von ihrem Schoß gesprungen und zur Tür gelaufen.

„Gute Nacht", rief sie und ging die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.

Michiru drehte sich zu Setsuna um und sah deren glasigen Blick.

„Setsuna, was hast du?", fragte Michiru besorgt.

Erschrocken fuhr Setsuna zusammen.

„Tut mir Leid, ich war in Gedanken", entschuldigte sie sich und schüttelte leicht den Kopf.

„Hat es etwas mit Hotaru zu tun?"

„Der Albtraum könnte auch nur zu gut eine Vision gewesen sein …"

„Was hast du in Harukas Zukunft gesehen, als du das letzte Mal …"

„Michiru!", unterbrach Setsuna die Freundin. „Ich darf dir nichts sagen!"

„Aber du weist etwas …" Beunruhigt sah sie Setsuna an. Klar, sie war noch immer wütend auf Haruka, aber langsam begann sie, sich Sorgen zu machen.

„Bevor ich heute Abend auf die Erde gekommen bin, war noch nichts fest geschrieben", antwortete Setsuna nur.

Sie wusste, sie hatte schon zu viel gesagt. Aber was sollte sie tun?

Doch es stimmte, was sie gesagt hatte, noch stand nichts fest.

Plötzlich saß Michiru vollkommen senkrecht. Es war, als hätte ein Blitz sie durchzuckt.

Haruka …"

„Michiru, was ist?", fragte Setsuna.

„Es ist … als … als wolle das Meer … mir etwas sagen", flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Abwartend sah sie sie an.

„Es … es ist nur … so ein Gefühl, aber … mit Haruka stimmt etwas nicht."