Gomen! Ich weiß, dass ich euren Geduldsfaden ganz schön strapaziere …
Aber bald klären sich die ersten Sachen. Was sage ich aber noch nicht. Dieses Kapitel ist mehr so ne Art Lückenfüller und dementsprechend auch etwas ruhige. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem …
Viel Spaß!
Nics: Viel Glück bei der Bioklausur!
7.
Nachdem Hotaru in de Schule war, fuhr Michiru ins Krankenhaus. An der Rezeption erkundigte sie sich, auf welcher Station Haruka lag.
„Intensivstation. Stock neun, A- Flur, Zimmernummer vierunddreißig", gab man ihr Auskunft.
Sie bedankte sich und fuhr mit dem nächsten Aufzug auf die Intensivstation. Bevor sie zu Haruka ins Zimmer durfte, musste sie sich erst noch einen sterilen Umhang umlegen und einen Mundschutz aufsetzen.
Ihre Hand zitterte, als sie die Tür öffnete und in das sterile Zimmer eintrat. Michiru stockte der Atem, als sie Haruka erblickte. Sie wirkte so blass und zerbrechlich.
Um sie herum standen tausende von Geräten. Beinahe die Hälfte ihres Gesichts wurde von einer Sauerstoffmaske verdeckt. Um den Hals hatte sie eine Halskrause, damit ihr Halswirbel in Ruhe heilen konnte. Harukas rechter Arm war bis zum Ellenbogen eingegipst. An ihrem linken Arm waren mehrere Zugänge gelegt worden.
Michiru setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand, und fuhr vorsichtig über Harukas Stirn.
„Haruka, kannst du mich hören?", flüsterte Michiru mit brüchiger Stimme.
„Oh mein Gott! Sie sieht so zerbrechlich aus, so völlig anders als sonst … Bitte Haruka!"
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Doktor Morris kam herein.
„Guten Morgen, Miss Kaioh", begrüßte sie Michiru.
„Guten Morgen! Wie geht es Haruka?"
„Ihr Zustand hat sich weder verbessert noch verschlechtert."
„Wann wird sie aufwachen?"
„Eigentlich heute Früh, aber es kann gut möglich sein, dass sie noch länger schläft, was vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet auch gut wäre, da sich so ihr Körper weiter regenerieren könnte."
Mehrere Minuten lang erläuterte die Ärztin ihr Harukas Zustand, doch das Einzige, was wirklich an Michiru durchdrang, war, dass man sich nicht sicher war, ob Haruka durchkommen oder doch sterben würde.
„Haruka, bitte, du darfst nicht sterben. Im Namen von Neptun und Uranus, ich brauche dich doch. Ich kann nicht mehr ohne dich kämpfen, dafür kämpfen wir nun schon zu lange Seite an Seite …", flehte Michiru. Harukas linke Hand ruhte zwischen den ihren. Leise Tränen rannen ihre Wangen hinab.
„Warum mussten wir uns streiten? Warum mussten wir wegen nichts so streiten? Das ist es doch nicht wert.
Es tut mir Leid, Haruka. Es tut mir Leid, dass ich mich von deinem Temperament habe mitreißen lassen. Hätte ich nicht die Beherrschung verloren, wäre das alles nicht passiert. Du wärst nicht mit dem Motorrad abgehauen, wärst nicht- mal wieder- viel zu schnell gefahren und hättest auch nicht die Kontrolle verloren. Dann würdest du nicht hier liegen.
Es tut mir so Leid, Haruka.
Das alles hätte nie passieren dürfen. Ich hätte nie auf dich treffen dürfen. Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass du meinem Schicksalsweg folgst, denn laut Setsuna ist der Kampf noch lange nicht vorbei. Es scheint einen neuen Gegner zu geben, gegen den Sailor Moon und die anderen machtlos sind.
Ich hätte verhindern müssen, dass du zu Sailor Uranus wirst. Du hättest dein Leben weiterleben können- vor allem, du hättest es leben können. Dann wäre sicherlich auch nicht dieser Unfall passiert …"
Michiru wusste nicht, wie lange sie sich selbst Vorwürfe machte. Es waren Schuldgefühle, die sie hatte, seit dem Tag, an dem Haruka zum ersten Mal zu Sailor Uranus wurde. Bisher hatte ihr Haruka diese immer wieder ausgeredet. Doch nun …
Gegen Mittag fuhr Michiru nach Hause, da ja noch Mr Faia mit Joey vorbeikommen wollte. Als sie zu Hause ankam, waren sowohl die beiden Männer, wie auch schon Harukas Motorrad da.
Ein europäisch aussehender Mann ende zwanzig im Blaumann hantierte an der Maschine herum.
„Es sieht wirklich grauenhaft aus!"
Michiru war ausgestiegen und hatte die beiden begrüßt.
„Wie geht es Haruka?", fragte Kaen.
„Sie ist noch nicht wieder aufgewacht und ihr Zustand hat sich weder verschlechtert, noch verändert", antwortete Michiru.
„Haruka wird durchkommen. Ich kenne niemanden, der einen so starken Lebenswillen hat, wie sie", äußerte Joey mit einem Schraubenschlüssel im Mund.
„Was macht eigentlich die Presse?"
„Wegen denen müssen sie sich keine Sorgen machen, Miss Kaioh. Sie stehen zwar alle Kopf, aber jede noch so kleinste Information, die nach draußen dringt, wird vom Rennstall geprüft und Gegebenfalls gesperrt."
Erleichtert nickte Michiru mit dem Kopf.
„Was ist mit dem Motorrad?"
„Diese Lackabsplitterungen sehe ich normalerweise nur an Harukas Rennmaschine. Sie muss bei zweihundertfünfzig Stundenkilometern aufwärts die Kontrolle verloren haben. Die Maschine ist danach sicherlich erst einmal noch mehrere Meter auf dem Teer entlanggeschlittert, ehe sie ins Meer stürzte.
Was zu diesem Zeitpunkt noch ganz war, hat das Salzwasser kaputt gemacht.
Um es kurz zu machen, Miss Kaioh: Lassen sie sich das Versicherungsgeld auszahlen und tun sie der Maschine und Haruka einen Gefallen und verschrotten sie sie. Haruka würde wohl tot umfallen, wenn sie das Motorrad so sehen würde", antwortete Joey.
„Verstehe …"
„Wenn sie möchten, Miss Kaioh, kann ich veranlassen, dass das Motorrad noch heute abgeholt und verschrottet wird", bot Kaen an.
„Danke, dass wäre sehr nett."
