So, hier kommt das Kapitel, auf das ihr alle so lange gewartet habt. Ihr wisst, wovon ich rede, richtig!

Tja, und was aus Saturn wird. Lediglich mein Computer und ich wissen es … Euch wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten.

Aber nun geniest ersteinmal dieses Kapitel.

12.

Leise betraten Michiru und Hotaru das Zimmer auf der Intensivstation, in dem sich Haruka befand. Beide mussten sterile Überwürfe tragen. Auf den Mundschutz hatten sie verzichten können.

Zum Glück. Mit dem Teil kann man ja kaum atmen", dachte Michiru.

„Sie sieht aus, als wenn sie schlafen würde", flüsterte Hotaru und hatte sich auf das Bett gesetzt. Sie betrachtete Haruka.

So hatte sie sie noch nie gesehen- und das bereitete ihr Angst. Normalerweise strotzte Haruka nur so vor Lebensenergie. Aber nun … Sie erinnerte Hotaru mehr an eine Leiche, so blass war sie.

Stumm saß Michiru auf dem Stuhl und hielt Harukas gesunde Hand zwischen ihren Händen. Ihre Augen wanderten zu den verschiedenen Monitoren, die die Lebensfunktionen aufzeichneten.

Hotaru hatte eine Haarsträhne aus Harukas Gesicht gestrichen, die über ihre Augen gefallen war. Ihre Finger ruhten auf der Stelle ihrer Stirn, an der normalerweise das Zeichen des Uranus erschien.

Michiru glaubte zu sehen, wie Hotarus Fingerspitzen kurz aufglühten und sie ihre Energie in Harukas Körper übertrug.

„Was tust du da?"

Doch Hotaru reagierte nicht. Ihre Augen hatten einen glasigen Glanz.

Michiru konnte hören, wie das Mädchen einige undefinierbare Worte murmelte. Im nächsten Moment zog sie ihre Hand zurück und betrachtete verwundert ihre Fingerspitzen. Ihre Augen nahmen wieder einen normalen Ausdruck an.

„Was hast du getan, Hotaru?", fragte Michiru erneut.

„Ich weiß es nicht", antwortete sie monoton. Noch immer konnte sie etwas seltsames fühlen. Es war beinahe so, als würde sich noch eine Seele in ihrem Körper befinden. Und genau diese Seele hatte gerade die Kontrolle übernommen.

Sailor Saturn?"

Besorgt betrachtete Michiru das Mädchen. Es war nicht mehr normal, wie sie sich verhielt. Sie würde mit Setsuna reden müssen. Vielleicht wusste sie mehr …

Natürlich weiß sie mehr. Sie weiß immer mehr. Nur sagt sie in den seltensten Fällen etwas …"

Plötzlich zuckte Michiru zusamen. Sie glaubte eine Bewegung in Harukas Hand wahrgenommen zu haben.

„Haruka?"

„Ich glaube, ihre Lider bewegen sich", meldete Hotaru.

„Wach auf, Haruka, bitte."

Es schien tatsächlich so, als würden Harukas Lider sich langsam heben.

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Alles war so dunkel. Immer wieder hatte sie das Gefühl, von einer unsichtbaren Macht unter Wasser gezogen zu werden.

Aber welches Wasser? Hier war nirgends Wasser!

Je mehr sie versuchte, an die Oberfläche zu gelangen, desto stärker wurde der Sog von unten. Erneut versuchte sie durchzustoßen.

Aber wie lange würde sie das noch durchhalten? Sie konnte förmlich sehen, wie ihre Kräfte sie verließen.

Ich darf nicht aufgeben!"

Plötzlich spürte sie, wie eine fremde Energie sie umschloss und in sie eindrang. Es war schmerzhaft, aber gleichzeitig spürte sie, wie ihre Kräfte zurückkamen.

An ihrer Stirn leuchtete ein goldenes Zeichen. Im Hintergrund tauchte ein zweites auf. Es leuchtete lilan und verband sich mit dem Goldenen.

ENERGIE!"

Sie konnte förmlich spüren, wie diese neue, fremde und doch irgendwo vertraute Energie, sie nach oben katapultierte.

Ich bin frei!", jubelte sie.

Sie sah sich um.

Wo war sie nun gelandet? Erneut war alles so dunkel. Konnte den niemand hier mal das Licht einschalten? Oder ihr wenigstens eine Taschenlampe geben!

Ich würde mich auch mit einer Kerze oder einem Feuerzeug zufriedengeben!"

Plötzlich glaubte sie lauter als je zuvor Stimmen zu hören.

Michiru! Hotaru!"

„Michiru! Hotaru!", schrie sie.

Sie scheinen mich nicht hören zu können …"

Erneut glaubte sie Michirus Stimme zu hören: „Haruka, wach auf, bitte."

Ich muss nur meine Augen öffen … Verdammt! Warum sind die auf einmal so schwer … Das war noch nie so schwer …

Wenn ich meine komplette verbliebene Energie zusammennehme … Vielleicht funktioniert es dann …"

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Langsam öffnete Haruka ihre Augen.

Verdammt, ist das schwer."

Das Licht war so grell für sie, dass sie die Augen wieder schloss.

„Haruka, bleib da", hörte sie Michirus Stimme, nahe ihrem Ohr.

Wo soll ich denn bitte schön hin?"

Erneut öffnete Haruka ihre Augen. Diesmal war es nicht mehr so schwer und das Licht blendete nicht mehr so sehr. Zunächst sah alles nur schemenhaft.

Nur langsam begann sie klarer zu sehen.

Aber plötzlich spürte sie ein furchtbares Stechen in ihrem Oberkörper. Sie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien.

„Wer immer da auf mir liegt: Runter! Das tut scheißweh!"

Keine Minute später erkannte sie die überglücklichen Gesichter von Michiru und Hotaru vor ihren Augen.

Haruka wollte ihren Kopf etwas drehen, doch dies wurde von der Halskrause verhindert. Ihre Hand wanderte zu ihrem Hals und tastete ihn ab. Da erst bemerkte sie, dass ihre Hand eingegipst war.

Und was zum Teufel war das für ein Teil, das sie über Mund und Nase hatte! Und was piepste da so schrecklich!

„Alles in Ordnung, Haruka?", hörte sie erneut Michirus besorgte Stimme.

Apropos Michiru!

„Dein Rücken?"

Verwundert sah Hotaru Haruka an. Was meinte sie damit?

Michiru lächelte leicht.

„Nachdem ich mich wieder zurückverwandelt habe, war es ausgeheilt."

Haruka wollte zu einer Antwort ansetzen, doch die Maske behinderte sie stark. Es war ein Wunder, dass sie vorhin überhaupt etwas hatte sagen können.

Sie gab ein leicht entnervtes Stöhnen von sich und wollte sich die Maske abnehmen. Doch das ging nicht. Ihre Hand war ja eingegipst! Als sie es mit der Linken versuchen wollte, kam sie auch nicht weiter, da mindesten hundert Schläuche daran hingen und es beinahe unmöglich machten, den Arm normal zu bewegen.

Ein paar mal riss sie mit ihrem Arm daran, in der Hoffnung, sich die Nadeln dadurch herauszureißen. Leider klebten die Plaster nur zu gut und außerdem verursachte das Zerren und Reißen unglaubliche Schmerzen in ihrem Oberkörper. Als sie erneut daran zerren wollte, hielt Michiru ihren Arm fest und drückte ihn mit ungewohnter Kraft auf das Bett zurück.

„Das lässt du schön bleiben! Du reißt dir ja noch die Schläuche heraus", sagte Michiru tadelnd und Haruka verdrehte die Augen, sodass man beinahe nur noch das Weiß der Augäpfel sah. Dies wiederum entlockte Hotaru ein Kichern.

„Ich hole Doktor Morris", entschied Michiru und stand auf.

„Pass auf, dass sie keinen Unsinn anstellt, Hotaru."

„Ja, Michiru", antwortete das Mädchen und grinste Haruka verschwörerisch an.

AN: Jetzt nehme ich euch die eine Ungewissheit, lade euch aber zusätzlich eine Neue auf …