Leider ein etwas kürzeres Kapitel, dafür dreht es sich aber nur um Haruka!

Also, ich hoffe, es gefällt euch, denn bald dürft ihr euch wieder in Geduld üben. Aber dazu später …

13.

Inzwischen war später Vormittag und Hotaru hatte das Krankenhaus verlassen müssen, um wenigstens rechtzeitig zur dritten Stunde in der Schule zu sein.

Michiru blieb unterdessen noch etwas bei Haruka. Gerade kam sie mit einer Flasche Mineralwasser zurück in das Zimmer.

„Haruka?"

Sie stellte fest, dass sie eingeschlafen war. Schmunzelnd setzte sie sich auf den Stuhl, trank etwas aus der Flasche und überwachte Harukas Schlaf.

Inzwischen trug die Blonde keine Atemmaske- sie hatte letztendlich Doktor Morris davon überzeugen können.

Die Ärztin war recht zufrieden mit Harukas Zustand gewesen. Eine Aussage, die Michiru sehr erleichtert hat. Allerdings hatte Morris auch hinzugefügt, dass man nun langsam die Schmerzmittel drosseln würde, was bedeuten würde, dass Haruka bald nicht mehr so hyperaktiv sein würde.

Verträumt strich Michiru ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

In diesem Moment schlug Haruka die Augen auf.

„Michiru", flüsterte sie.

„Guten Morgen."

„Hab' ich geschlafen?", fragte Haruka und blinzelte etwas.

Warum musste Licht so grell sein?

„Ja. Nachdem Hotaru in die Schule musste, habe ich mir etwas zum Trinken geholt. Als ich wiederkam, hast du geschlafen."

Leicht nickte Haruka, was sich durch die Halskrause allerdings als etwas schwierig herausstellte.

„Haben nochmal diese Viecher angegriffen?", wechselte Haruka das Thema.

„Nein. Zum Glück nicht. Hat dir Setsuna bereits erklärt, was es mit ihnen auf sich hat?"

„Ja, lang und breit", antwortete sie gelangweilt und erinnerte sich daran zurück, wie Pluto ihr alles erklärt hatte, als sie in diesem Astralkörper gesteckt hatte.

„Wir scheinen wohl nie Ruhe zu haben …", sinnierte Haruka.

„Es wäre zu schön um wahr zu sein", entgegnete Michiru mit einem Lächeln.

„Apropos Ruhe! Zerreist sich die Presse schon das Maul über mich?"
„Nein. Dafür wurde gesorgt."

Haruka schloss die Augen, was etwa einem Nicken gleichkam.

Als sie sie nach einer Minute noch nicht wieder geöffnet hatte, dachte Michiru schon, sie sei wieder eingeschlafen.

Doch da vernahm sie leise Harukas dunkle Stimme.

„Es tut mir Leid."

Verwundert sah Michiru sie an und blickte in ihre Augen, die sie wieder geöffnet hatte.

„Der Streit. Ich hab' überreagiert und Dinge gesagt, die ich nicht so gemeint habe."

„Das taten wir beiden. Im Übrigen … du hast dich schon entschuldigt."

„Ich wollte es aber noch einmal in meinem richtigen Körper tun", antwortete Haruka mit einem verschmitzten Grinsen.

„Nun, wenn das so ist, dann kann ich den ‚Three Lights' ja sagen, dass du dich über ihren Besuch sehr freuen würdest", entgegnete Michiru mit einem ähnlichen Grinsen.

Geschockt sah Haruka sie an.

Das meinte sie doch nicht etwa Ernst? Eher würde sie sich eigenhändig ihr Schwert in die Brust rammen, als so diesen Typen zu begegnen, bei denen man nie wusste, ob sie Männer oder Frauen waren. Nie im Leben würde sie Seiya Kou in ihrer jetzigen Verfassung gegenübertreten. Nein! Nie im Leben!

Michiru konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen, als sie Harukas Gesichtsausdruck sah.

„Was ist daran bitte schön so witzig?", fragte sie beleidigt.

„Das war ein Scherz!", lachte Michiru. Harukas Gesichtsausdruck war einfach zum wegschmeißen.

„Ich bin hier halbtot und du machst dich über mich lustig", entgegnete sie schmollend und starrte mit vorgezogener Unterlippe auf die Wand.

„Dafür, dass du ‚halbtot' bist, konntest du aber recht gut mit Doktor Morris argumentieren …"

„Als Rache hat sie die Schmerzmittel gedrosselt", entgegnete Haruka und setzte ihren wehleidigsten Blick auf.

Statt etwas darauf zu antworteten beugte sich Michiru vor und küsste sie zärtlich auf die Lippen.

Genüsslich hatte Haruka die Augen geschlossen.

„Mehr! Das ist besser als jedes Schmerzmittel", forderte sie, als der Kuss geendet hatte.

Schmunzelnd erfüllte sie Haruka die Bitte.

Sie war froh, dass sie nicht mehr zerstritten waren und Haruka endlich auf dem Weg der Besserung zu sein schien.