23.

Uranus hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Sie hätte inzwischen Stunden so dastehen können.

Es war kräfteraubend sich so stark zu konzentrieren, doch sie spürte, dass ihre Rufe langsam erhört wurden.

Sie wusste, dass Neptun, Pluto und Saturn ihr die Zeit verschaffen würden, die sie bräuchte, um Tora entgültig zu erledigen.

„Unsere Prinzessin …"

Halluzinierte sie nun schon? Oder woher kamen diese Rufe. Sie klangen so sanft und auch irgendwie vertraut.

„ … ihr habt uns gerufen."

Schon wieder diese Stimmen, die beinahe nur ein Flüstern waren.

Uranus spürte, wie ein sanfter Windhauch sie einschloss. Es war nur eine Brise, aber so erfrischend.

Sie öffnete die Augen und sah sich um.

Wo bin ich denn jetzt gelandet?"

Alles um sie herum war schwarz. Schwarz wie die Nacht. Lediglich von ihr schien ein Leuchten auszugehen.

Suchend sah sie sich um. Was sollte sie hier?

„Prinzessin …"

Schon wieder diese Stimmen. Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und als sie wieder in ihrer Ausgangsposition war, glaubte sie Menschen zu erkennen.

Insgesamt mussten es zwanzig sein, wenn sie sich nicht verzählt hatte.

„Wer seit ihr?"

„Wir sind die Seelen eurer vor langer Zeit verstorbenen Kriegerinnen", antwortete ihr eine helle, klare Stimme.

Die durchschimmernden Personen gingen etwas zur Seite und eine junge Frau schritt auf Uranus zu. Sie war etwa einen Kopf kleiner und hatte rotes Haar, das ihr bis zur Hüfte reichte und welches sie zu vielen kleinen Zöpfen geflochten hatte. Auf der Stirn trug sie ein silbernes Diadem mit einem Bernstein in der Mitte. Ihr Fuku ähnelte sehr Uranus' altem. Nur das der Body golden war, ebenso die Handschuhe. Die Scherpe, der Rock, die kurzen Boots und die Verziehrung der Handschuhe waren im selben Rotton wie ihre Haare.

Sie ging vor Uranus in die Knie und senkte demütig den Kopf.

„Wir haben lange darauf gewartet, dass ihr wieder erwacht, unsere Prinzessin. Denn bald wird nun die Zeit gekommen sein und das Reich des Windes wieder auferstehen. Und mit ihm auch wir", sprach die Kriegerin.

„Steh auf."

Die Rothaarige tat wie geheißen.

„Wer bist du?"

„Ich bin Miranda. Die Stärkste der Uranuskriegerinnen", antwortete sie und deutete auf die Personen hinter sich.

„Wir sind bereit, euch zu helfen, ferne Himmelkönigin", erklärte Miranda. Wie auf ein Stichwort hin, begannen sich die anderen Seelen aufzulösen und gleichzeitig zu formieren. Sie alle strömten auf Miranda hin zu und vereinigten sich mit ihr.

Danach griff die Uranuskriegerin mit an den Schwertgriff, den Uranus noch immer mit ihren eigenen Händen umschloss.

„Wer ist das?", fragte Sailor Moon und deutete auf die Umrisse einer Kriegerin, die neben Uranus erschien.

Auch Neptun, Pluto und Saturn hatten es bemerkt. Nicht zu vergessen Tora.

„Es ist soweit", sagte Pluto und gab den anderen zu verstehen langsam zurückzuweichen, hinter Uranus.

Gebannt beobachteten sie, wie die Silhouette der fremden Kriegerin das Schwert von Uranus mit umschloss. Dieses begann auf einmal beinahe golden zu glühen. Von überall her kam plötzlich Wind. Ja, selbst aus dem Boden schien der Wind zu kommen.

Langsam stieg so etwas wie Angst in Tora auf. Sie sammelte ihre restliche Energie zusammen und griff damit an. Doch der Wind blockte dies einfach ab.

Schließlich sah es so aus, dass die fremde Kriegerin mit Uranus verschmolz.

Inzwischen war der Wind so stark, dass Healer und Venus Luna und Artemis festhielten.

Man konnte beinahe behaupten, sie stünde im Zentrum eines Tornados.

In diesem Moment öffnete Uranus ihre Augen und funkelt Tora wütend an. Mit einem Zug riss sie ihr Schert gen Boden und zerteilte die Winde.

„KAZE NI NARU!", schrie sie.

Eine unbeschreibliche Energie, der sich niemand wiedersetzen konnte, ging von den Winden aus.

Ein greller Schmerzensschrei ging von Tora aus, als sie getroffen wurde. Nach einer schier endlos langen Zeit hörten die Winde auf. Nichts war zerstört worden. Lediglich Tora. Aber ansonsten war alles heil.

Noch immer stand Uranus da wie vor wenigen Minuten. Langsam richtete sie sich wieder von ihrer leicht gebeugten Position auf und ließ ihr Schwert verschwinden. In diesem Moment verdrehte sie die Augen, sodass man das Weiß sah und stürzte zu Boden.

„Uranus!"

Sofort waren alle zu ihr geeilt. Lediglich die Star Lights hielten sich etwas im Hintergrund.

Erneut setzte Saturn ihre heilenden Fähigkeiten bei Uranus ein.

„Sie ist es nicht gewohnt, mit soviel Energie umzugehen", murmelte sie.

AN: Das wäre dann also Kapitel 23! Hat einer von euch vielleicht eine Ahnung, was „Kaze ni Naru" bedeutet, bzw. welchen tieferen Sinn es hat?

Es ist nämlich keine Wortschöpfung von mir …

Wer es weiß, kann mir ja Bescheid sagen … Ansonsten erkläre ich es kurz im nächsten Kapitel!