Hier also die versprochene Auflösung von „Kaze ni Naru": „Kaze ni Naru" ist eigentlich ein Imagesong von sailor Uranus und bedeutet ins Englische übersetzt soviel wie „I become the Wind"- sprich „Ich werde zum Wind". Ich fand das recht passend und hab es also miteingeflochten …

So, nun wünsche ich euch aber viel Spaß mit Kapitel 24!

24.

Verträum sah Uranus vom Balkon aus über die Weiten ihres Landes- ihres Planeten. Die Oasen standen in voller Blüte. Überall konnte man Vogelgezirpe hören. Hoch am Himmel kreiste ein Adler, der immer tiefer kam.

Sie streckte ihre Hand aus und anmutig landete der Vogel darauf. Aus bernsteinfarbenen Augen sah er sie an. Sie, die ferne Himmelskönigin.

Mit einer Bewegung, die verriet, dass sie dies schon häufig getan hatte, strich sie über die großen Schwingen. Der Adler reckte etwas seinen Hals und gab einige kehlige Laute von sich.

„Das gefällt dir, nicht war Arend!", lachte die Blonde.

Als das edle Tier Anstalten machte, wieder weg zu fliegen, warf sie ihn in die Luft. Er schraubte sich wieder hoch zu den Wolken und verschwand schließlich.

„Obwohl du die Winde beherrschst, beneidest du immer noch einen Adler", hörte sie hinter sich eine vertraute Stimme.

Lächelnd drehte sie sich um.

„Du kennst mich einfach zu gut", entgegnete sie scherzend.

„Kein Wunder", entgegnete die andere Frau und schlang ihre Arme um ihren Hals. Vorischtig zog sie Uranus zu sich herunter und küsste sie zärtlich auf die Lippen.

„Wofür war das?", fragte Uranus.

„Brauche ich dazu einen Grund?", entgegnete die andere grinsend.

Die beiden spaßten noch eine Zeit herum ehe Uranus vorschlug, zu einem der seltenen Meere zu reiten.

Gerne nahm die andere an.

„Dann komm, Michiru."

Kurze Zeit später saßen die beiden auf zwei Rappen und galoppierten zum Meer.

Die Gewänder der Herrscherin des Meeres flatterten im Wind.

Uranus ritt wie immer in Reithosen. Es war ihr ein Rätsel wie man in diesen hinderlichen Gewändern reiten konnte. Eigentlich bevorzugte sie generell eher Hosen. Sie waren einfach praktischer, auch wenn das ab und zu zu Verwirrung am Hofe führte.

Mühelos nahmen die Pferde die Dünen, hinter denen sich das Meer erstreckte.

„Es ist wunderschön", schwärmte Neptun, als sie das türkisfarbene Meer sah, das beinahe dieselbe Farbe, wie ihre Haare hatte.

„Fast so schön wie du", entgegnete Uranus mit einem schelmischen Grinsen.

„Danke für das Kompliment …", entgegnete Neptun und stieg von ihrem Pferd. Sie schlenderte durch den feinen Sand hin zum Meer. Langsam ging sie hinein, bis sie beinahe bis zu den Knien im Wasser stand. Sie spürte wie sich von hinten zwei Arme um sie legten. Sie spürte Harukas Atem in ihrem Nacken.

Neptun drehte sich zu ihr um und küsste sie kurz. Verträumt blickte sie in diese dunklen, grünen Augen die nur für sie so glänzten und strahlten. Nur für sie waren sie so offen.

Langsam kam Uranus' Gesicht ihrem näher und verschloss schließlich ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss.

In diesem Moment wieherten die Pferde. Die beiden lösten sich voneinander und sahen, wie mehrere königliche Leibwachen des Mondreiches über die Dünen geritten kamen.

„Prinzessin Uranus, Prinzessin Neptun, Königin Serenety erwartet sie im Mondpalast", erklärte einer der Leibwächter.

Verwundert sahen sich die beiden an. Was sollten sie dort? Hatten sie etwas angestellt?

Gut, man musste zugeben, dass die Prinzessin des Neptuns deutlich interessanter für Uranus war, als irgendwelche Regierungsgeschäfte oder sonst irgend so ein langweiliges Zeug. Ähnlich ging es Neptun. Aber das man deswegen gleich zur Königin beordert wurde …

Drei Stunden waren vergangen, seit die beiden Prinzessinen vorgeladen worden waren.

Leicht nervös standen die beiden in ihrem Sailorfuku in dem großen Thronsaal und machten sich so ihre Gedanken. Ihre Hände hatten sie verschlungen. Nichts und niemand würde sie trennen können.

Da öffneten sich die großen, goldenen Türen und Königin Serenety trat ein. Gefolgt von Pluto, Merkur, Mars, Jupiter und Venus.

Die Königin nahm platz und Neptun und Uranus verneigten sich leicht, während die anderen Sailorkriegerinen sich rechts und links von dem Thron aufstellten.

„Warum sagt mir mein Gefühl, dass es hier nicht nur um eine Kleinigkeit geht?", flüsterte Uranus Neptun zu. Diese nickte nur leicht und fixierte ihre Königin.

„Ich danke euch, Prinzessin Uranus und Prinzessin Neptun, dass ihr so rasch kommen konntet", begann Serenety.

Wir wurden ja praktisch hergeschliffen", dachte Uranus sarkastisch.

Wie gerne wäre sie jetzt zusammen mit Neptun wieder auf ihrem Planeten. Vielleicht noch in ihrem Bett …

STOPP! Nicht jetzt", schalt sie sich selbst.

„Ich habe euch rufen lassen, weil eine wichtige Entscheidung getroffen wurde", fuhr die Königin fort.

Leicht verdrehte Uranus die Augen.

„Man berichtete mir vor einigen Monaten, dass es auf euren beider Planeten gelinde ausgedrückt einige Organisationsprobleme gibt- was hauptsächlich damit zusammenhängt, dass mindestens eine von euch nicht einmal auf ihrem Planeten anwesend ist."

„Damit das nicht mehr ist, können wir ja jetzt gehen", schlug Uranus vor. Dies brachte ihr ein schwaches Lächeln der Königin und einen schmerzhaften Rippenstoß von Neptun ein.

„Pluto bat mich ein Auge zuzudrücken und darüber hinwegzusehen. Ich versuchte es, behielt euch beide aber dennoch im Auge. Doch nachdem ihr es nicht einmal mehr mitbekommt, wenn dieses Sonnensystem von einem Feind bedroht wird, konnte ich meine Augen nicht mehr verschließen und aus diesem Grund wurde eine Entscheidung getroffen …"

„Ein Feind?", flüsterte Neptun überascht. Sie hatte nichts mitbekommen. Aber sie hatte ein schlechtes Gefühl, was nun kommen würde. Auch Uranus wirkte angespannt.

„Es wurde beschlossen, dass es das beste für das Reich und auch für eure Planeten ist, wenn ihr beide getrennt werdet!"

„Nein!", entwich es Uranus und Neptun gleichzeitig. Zugleich verfestigte sich Uranus griff um Neptuns Hand.

„Nur weil wir mal nicht Wachhund gespielt haben?", rief Uranus.

Sie würde sich nie im Leben von Neptun trennen. Nie!

„Es ist das Beste so", antwortete Pluto.

„Du weißt, dass ich das nicht hinnehmen werde, Pluto", meldete sich Neptun zum ersten Mal richtig zu Wort.

„Du wirst es müssen, Neptun", antwortete Serenety.

„Nein!", schrie Neptun. „Lieber bin ich tot, als das ich von Uranus getrennt werde."

Ihre blauen Augen suchten Uranus'. Ja, sie dachte ebenso.

„Neptun!", rief Pluto barsch. Es schmerzte ihr, ihrer Freundin so weh zu tun, aber es ging hier um das Reich.

„Wenn wir nicht in dieser Welt zusammensein dürfen, so wählen wir beide lieber den Tod, als ein sinnloses Leben als halbe Seele zu führen", entgegnete Uranus und ließ ihr Schwert erscheinen.

Die inneren Kriegerinnen stellten sich kampfbereit vor ihre erschrockene Königin.

Ein kleiner Energieschub von Seiten Uranus' genügte und das Schwert legte ein schützendes Kraftfeld um sie und Neptun.

„Wenn ich nicht in dieser Welt bei dir sein kann, dann begleite ich dich in den Tod", flüsterte Neptun und schmiegte sich ein letztes Mal an Uranus.

„Mit dir gehe ich überall hin, Michi. Ich fürchte den Tod nicht, denn ich weiß, dass du mich dort erwartest", murmelte Uranus mit ihrer rauhen Stimme. Ein letztes Mal schloss sie Neptun in die Arme und küsste sie. Dann ging sie einen Schritt zurück und hob ebenso wie Neptun ihre Hand.

„Tut das nicht!", hörten sie Plutos Stimme. Die Attacken der anderen Kriegerinnen, die versuchten, den Schild zu brechen, prallten einfach ab.

„Ich liebe dich 'Ruka."

Mit diesen Worten sammelte Neptun ihre Energie.

„Ich dich auch, 'Chiru. Wir sehen uns in der Hölle wieder."

Auch Uranus sammelte ihre Energie.

Machtlos mussten die anderen mit anschauen, was als nächstes geschah.

„Uranus …"

„Neptun …"

„… SIEG!"

„Nein!", schrie Pluto mit Tärnen in den Augen. Auch den anderen rannen Tränen herab.

Die leblosen Körper der beiden Prinzessinen lagen am Boden. Das Schwert von Uranus lag neben ihnen. Langsam verblasste es.