So. Ich hoffe einmal, ihr seid alle gut ins Neue Jahr gestartet… :-)
Bitte um Entschuldigung, dass das neue Kapitel wieder einmal etwas auf sich warten hat lassen, Asche auf mein Haupt. Leider hab ich momentan ziemlich viel privates und universitäres um die Ohren, sodaß ich meine kreativen Aktivitäten stark eingeschränkt habe, weil mich die einfach zu sehr ablenken (ich beschränke mich momentan fast ausschließlich auf das Übersetzen dieser Fic, weil das ist einfacher als das Schreiben und ein guter geistiger Ausgleich noch dazu ;-)).
Dieses Kapitel ist eigentlich aus zwei schon vor einiger Zeit handgeschriebenen Fragmenten entstanden – diesmal gibt's noch einmal ein bisserl Psychodings und Aua für den armen Sevvie. Ich bitte dafür um Verzeihung und hoffe, es gefällt dennoch so halbwegs! ;-)
Beta: wie immer Persephone Lupin - vielen Dank! :-)
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Verblassen
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Nachdem Madam Pomfrey Snape wieder aus dem Rollstuhl in sein Bett verfrachtet und sowohl Kingsley als auch den Schulleiter – freundlich aber bestimmt – aus dem Krankenzimmer hinauskomplimentiert hatte, zog sie einen Sessel ans Bett und setzte sich.
„Ich habe die beiden weggeschickt, weil ich denke, dass wir die Heilungsprozedur besser im Privaten versuchen", meinte sie mit ernster Miene. „Nachdem der Bruch nicht mehr frisch ist und ich auch die Nachwirkungen des Fluchs schwer abschätzen kann, könnten sich bei dem Vorgang eventuell Komplikationen ergeben", erklärte sie auf Snapes fragenden Blick hin, dessen Stirn sich ob dieser Aussichten in Falten legte.
„Keine Angst, Severus", beruhigte ihn die Heilerin. „Der Vorgang ist nicht gefährlich. Es könnte nur schmerzhaft werden und da wollte ich dir Publikum ersparen."
Irgendwie hatte Snape das Gefühl, dass ihn diese Aussage der Medihexe zumindest beunruhigen sollte. Andererseits – nach den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit konnte ihm die Ankündigung von eventuell bevorstehenden Schmerzen nur mehr ein müdes Lächeln entlocken – welches auch sogleich begann, seinen Mundwinkel zu kräuseln. An dieser Schule gab es außer ihm, dem ehemaligen Todesser, wohl keinen zweiten Menschen, der dermaßen ausgiebige Erfahrung zum Thema Schmerz vorzuweisen hatte. Vermutlich hatte der Schulleiter auch deswegen gerade ihn zum Zaubertrankunterricht vergattert. Jeder andere hätte schon längst seinen Hut genommen…
Just in dem Moment, als die Vernunft über den Zynismus siegte und ihn daran erinnerte, dass er als Meister der Zaubertränke wohl die einzig logische Wahl für den Posten war – vollkommen losgelöst von seiner zweifelhaft ruhmreichen Vergangenheit als Peiniger und Gepeinigter – riss ihn Madam Pomfreys Stimme aus den Gedanken.
„Am besten wäre wohl, wir erledigen zuerst alles andere und widmen uns zuletzt deiner Schulter", sagte sie und erhob sich.
Das „andere" zeichnete sich durch eine deutlich sichtbare Beule unter der Bettdecke ab, und der Tränkemeister schloss einmal mehr die Augen, als die Heilerin diese zurückschlug und begann, mit wohlplatzierten Zaubersprüchen den Verband zu entfernen – behutsam und Schicht für Schicht. Als ein kühler Luftzug die entblößte Stelle Haut traf, durchlief Snape ein Frösteln. Er öffnete die Augen und sein Blick traf mit dem der Medihexe zusammen, die in ihren Bewegungen innehielt.
„Schon gut, Poppy", knirschte er zwischen fest zusammengepressten Zähnen hervor. „Es... es geht schon."
Dennoch – obwohl er sich über sich selbst ärgerte und versuchte, diese irrationalen Gefühle von Angst und Schwäche zu ignorieren, keimte ein Gedankengang in ihm auf, der immer stärker an ihm zu nagen begann. Nicht dass er nicht erfreut darüber gewesen wäre, dass dieser ominöse Gegenfluch gefunden wurde – ob er jetzt nun funktionieren mochte oder nicht. Nur ein paar Tage... Eine Welle unbestimmter Emotionen durchflutete ihn und er kniff die Augen fest zusammen. Das Gefühl der Unruhe wich einem anderen: Wut. Als er weiche Binden auf seiner nackten Haut fühlte, das leise Atmen der Heilerin wahrnahm, begann er letztlich, mit seinem Schicksal zu hadern. Seine Augen sprangen auf und fixierten die Heilerin. Als hätte sie seinen bohrenden Blick gespürt, hielt Madam Pomfrey inne und drehte sich langsam zu ihm um.
„Was hast du, Severus?" fragte sie mit ernster Miene.
„Du sagtest, dass der Gegenfluch gefunden wurde?"
Madam Pomfrey runzelte die Stirn. „Ja..." antwortete sie zögernd.
„Wann war das?"
„Heute Nachmittag wurde ich verständigt. Wieso?" Offensichtlich ahnte die Medihexe trotz ihrer Antwort schon, worauf Snape hinauswollte, denn sie wich seinem stechenden Blick aus. Der Slytherin presste die Lippen zusammen und atmete tief durch die Nase ein.
„Ein paar Tage… nur ein paar Tage…" flüsterte er mit verengten Augen.
Madam Pomfrey senkte den Blick. „Die Sache ist …ungünstig verlaufen, ja."
„UNGÜNSTIG VERLAUFEN..?!" explodierte Snape. Wenn es eine in seinen Augen schwachsinnige, unnötige Wortspende auf diesem Erdboden gab, dann war es diese gewesen. Er war am Ende angelangt, und dieser Satz hatte ihn schließlich über die Kante in den emotionalen Abgrund gestoßen. „Ich habe… ICH HABE EIN BEIN VERLOREN WEGEN EUCH INKOMPETENTEN KURPFUSCHERN!" röhrte er. Schweiß rann ihm ins Gesicht, als er versuchte, seinen Körper dazu zu bewegen, sich im Bett aufzurichten. Er hatte das Verlangen, zu fliehen, zu entkommen… Das konnte alles nicht wahr sein…
„SEVERUS! In Merlins Namen, beruhige dich!" Die Medihexe griff nach seinen Schultern und versuchte, ihren aufgeregten Patienten wieder auf die Matratze zu drücken.
„Nein…" keuchte Snape und wand sich unter dem Griff der Heilerin. Ein scharfer Schmerz fuhr von der verletzten Schulter ausgehend durch seinen Oberkörper und ließ ihn gequält aufstöhnen.
„Severus, bitte beruhige dich", sagte Madam Pomfrey fast flehend, noch immer mit ihren Händen seinen Oberkörper auf das Bett drückend. „Du wirst dich wieder verletzen. Wenn du nicht stilliegst, dann muss ich dich magisch fixieren. Bitte…!"
Langsam erschlafften die Bewegungen des Tränkemeisters. Schweißgebadet und keuchend ließ er sich in die Kissen zurücksinken. Er hielt die Augen geschlossen und atmete tief, den erneut aufgeflammten Schmerz in der gebrochenen Schulter zu ignorieren versuchend. Als er registrierte, dass Madam Pomfrey vorsichtig seine Schultern losließ und langsam ihre Hände wegzog, öffnete er die Augen und blickte sie an, die Augenbrauen zusammengezogen und mit zuckendem Kinn.
„Poppy…" flüsterte er wieder ernüchtert. „Was ist los mit mir?"
Er wusste nicht, was da gerade geschehen war. Er, der stets darauf bedacht war, seine Emotionen vor der gefährlich-neugierigen Außenwelt abzuschotten und eine stoische, unlesbare Fassade aufrechtzuerhalten – wie konnte er nur erneut dermaßen die Kontrolle verlieren? War er denn tatsächlich einem Nervenzusammenbruch nahe? Hilfesuchend sah er der Heilerin in die Augen.
„Severus", begann Madam Pomfrey mit beruhigender Stimme und wischte ihm sanft den Schweiß von Stirn und Wangen. „Du stehst unter großem emotionalen Stress, der durch den konstant hohen Pegel an Medikamenten in deinem Organismus noch verstärkt wird. Solche spontanen Gefühlsschwankungen sind da nicht ungewöhnlich."
„Ich dachte, das wäre überstanden", murmelte Snape, den Blick wieder gesenkt. „Aber als mir das mit diesem Heilzauber bewusst wurde…" Er schüttelte den Kopf. „Ein paar Tage nur…"
Die Heilerin seufzte. „Ich kann dir versichern, dass ich genau dasselbe gedacht habe, als ich die Nachricht heute Nachmittag erhalten habe. Und mir war klar, dass auch dir dieser Gedanke nicht erspart bleiben würde. Es tut mir leid, Severus."
Der Slytherin schloss die Augen. „Du hast sicherlich dein Bestes getan, Poppy."
Madam Pomfrey antwortete nicht, sondern griff nach ihrem Zauberstab. Snape hatte im Zuge seines Ausbruchs einige Fläschchen vom Nachttisch hinuntergefegt und die verschütteten Heiltränke hatten sich zu einer kleinen Lacke auf dem Fußboden gesammelt. Mit einem gemurmelten Evanesco ließ die Heilerin die Flüssigkeit und die Glasscherben verschwinden.
„Ich könnte einen Spezialisten von St. Mungo kommen lassen, wenn du möchtest."
„Was für einen Spezialisten?"
„Einen Heiler, der auf…" Die Medihexe räusperte sich. „…psychische Traumata spezialisiert ist."
„Psychische was?!" Snape starrte die Heilerin an. Diese Hexe hielt ihn für …verrückt!
„Severus, ein solcher Spezialist könnte dir helfen, mit den ungewohnten emotionalen Belastungen, unter denen du stehst, leichter fertigzuwerden. Ich habe zwar viel Erfahrung mit den Problemen von Kindern und Jugendlichen, aber dies hier ist auch nicht gerade mein Spezialgebiet."
Snape verengte die Augen und schüttelte langsam den Kopf. „Nein Poppy, ich brauche keinen Irrenheiler." Das hätte ihm gerade noch gefehlt zu seinem Glück – irgendein dahergelaufener Wildfremder, der an seinem Bewusstsein herumfummelte und ihn mit irgendwelchen blödsinnigen Pendeln hypnotisieren wollte. Er holte tief Luft. „Nein… Ich denke, ich werde auch ohne Hilfe damit klarkommen."
Madam Pomfrey lächelte. „Ich dachte mir, dass du das sagen wirst. Ich gebe dir in diesem Punkt allerdings recht – du wirst damit fertigwerden. Wo du jedoch irrst ist, dass du es sicherlich nicht ohne Hilfe schaffen musst. Mittlerweile solltest du dir dessen bewusst sein, dass dir eine Menge Leute hier zur Seite stehen."
„Hm", brummte der Tränkemeister.
Die Heilerin wertete dies offensichtlich als Zustimmung, denn sie lächelte ihm noch immer aufmunternd zu. „Und mit diesem Gegenfluch werden wir nicht nur deine Schulter heilen, sondern in weiterer Folge auch die Heilung der Wunde an deinem Bein beschleunigen können. Und wenn du erst einmal keine Schmerzen mehr hast und aus diesem Bett und dieser Krankenstation hinauskommst, dann wird es dir bald besser gehen – davon bin ich überzeugt."
Snape dachte an seine eigenen Gemächer, sein eigenes Bett, seine gewohnte Kleidung – ob diese Hexe heimlich Legilimentik studiert hatte? Die Aussicht, diesem verdammten Krankenzimmer entfliehen zu können, zauberte den winzigen Hauch eines Lächelns in sein Gesicht.
„Wußte ich es doch", lächelte Madam Pomfrey zurück und drückte seine Schulter. „Wollen wir anfangen?"
Mit einem wortlosen Nicken bedeutete der Slytherin seine Zustimmung, und die Heilerin legte ihren Zauberstab auf dem Nachtkästchen bereit.
„Du musst dich jetzt ein wenig aufsetzen", sagte sie und half Snape, den Oberkörper aufzurichten. Dieser stöhnte leise und biss sich auf die Lippen, als die Heilerin vorsichtig den verletzen Arm stützte und die Schlinge zum Verschwinden brachte. Sie hatte den Arm gerade auf ein Kissen gebettet und Arm und Schulter von den Bandagen befreit, als das Öffnen der Tür zum Vorraum des Krankenzimmers zu vernehmen war.
„Das ist kein Krankenflügel, das ist ein Durchhaus", knurrte die Medihexe verärgert, als Minerva McGonagall ins Zimmer trat.
„Guten Tag, Minerva", sagte sie aufblickend und in einem ein wenig gereizten Tonfall. „Was kann ich für dich tun?" Sie legte den Zauberstab wieder hin und widmete sich der Professorin, die mit gerunzelter Stirn im Eingang stand.
„Poppy, Severus", nickte diese zum Gruß. „Verzeiht bitte die Störung, aber ich wollte dich nur um etwas gegen Kopfschmerzen bitten, Poppy", sagte sie entschuldigend.
„Wie geht es dir, Severus", fragte sie, als sich die Heilerin entfernte, um das erbetene Medikament zu holen. „Albus hat mir erzählt, dass ein Gegenfluch gefunden wurde..."
Der Tränkemeister antwortete nicht -nein, er schenkte seiner Kollegin überhaupt keine Beachtung. Vielmehr starrte er auf seinen entblößten linken Unterarm.
"Es ist ...weg", flüsterte er. Er hatte es bis jetzt nicht realisiert, aber das Dunkle Mal war verschwunden – restlos.
„Weg..." wiederholte er noch einmal ungläubig und hob den Blick. Madam Pomfrey war wieder ans Bett gekommen, das Kopfwehmittel für McGonagall in der Hand. Vorsichtig half sie dem Zauberer, den zitternden Arm zu drehen, sodass die Innenseite sichtbar wurde. Ein grünlich-gelber Fleck prangte dort, wie von einem verblassenden Bluterguss. Mit bebenden Fingerspitzen strich Snape über die dunklere Stelle auf seiner blassen Haut. Es war nicht so wie beim letzten Mal, vor siebzehn Jahren. Damals war das Mal verblasst, ja, aber er hatte gewusst, dass der Dunkle Lord nicht tot war; hatte gewusst, dass das Mal wieder brennen würde, er wieder gerufen werden würde – irgendwann. Und er hatte gewusst, dass er auch weiterhin ein Sklave seiner Fehlentscheidung bleiben würde. Aber jetzt...
„Frei… endlich frei", stammelte er, von seinem Unterarm aufblickend und den beiden Frauen ins Gesicht sehend, die ihn mit gemischtem Mienenspiel beobachteten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
McGonagall war die erste, die sprach. „Ist es wirklich weg?" fragte sie in einem Tonfall, der sowohl Neugierde als auch einen Anflug von Abscheu verriet.
Der Slytherin wusste, dass sie, diese Gryffindor par excellence, Kämpferin des Lichts und voll des fast unerträglichen Glaubens an das Gute, mit diesem Aspekt seiner Vergangenheit seit je her nur widerwillig zurande gekommen war. Im Gegensatz zu Madam Pomfrey, die ihn schon in seinen verwundbarsten und emotionalsten Momenten erlebt hatte, auf Grund derer sich eine gegenseitige Basis des Verständnisses und Vertrauens hatte bilden können, kannte ihn Minerva McGonagall nur als Professor für Zaubertränke, Hauslehrer von Slytherin und ...Ex-Todesser. Sie beide teilten ein kollegiales Verhältnis, aber persönlichere Momente waren stets die Ausnahme geblieben.
Madam Pomfrey griff nach ihrem Zauberstab. „Erlaubst du, Severus?"
Snape nickte stumm und die Medihexe untersuchte den Fleck.
„Es ist tatsächlich nur der Überrest eines Blutergusses", sagte sie nachdenklich. „Ich muss zugeben, dass mir der blaue Fleck aufgefallen war, aber Severus hatte einige Blutergüsse davongetragen und angesichts seiner anderen Verletzungen habe ich diesem hier keine gesteigerte Aufmerksamkeit geschenkt. Dass dies der Überrest des Dunklen Mals sein könnte, daran habe ich gar nicht gedacht", fügte sie ein wenig kleinlaut hinzu. „Wie dem auch sei, es ist keinerlei Dunkle Magie mehr vorhanden. Das Mal ist weg, Severus."
„Ich weiß", antwortete Snape leise. „Ich fühle es."
Vorsichtig strich er über den Unterarm seines verletzten Arms. Das war es also: ein Bein gegen die Freiheit – nüchtern betrachtet gar kein so ungünstiger Tausch. Er seufzte und hob den Kopf. „Wollen wir es hinter uns bringen, Poppy?"
Madam Pomfrey nickte. „Könntest du bitte dafür sorgen, dass wir in der nächsten Zeit nach Möglichkeit nicht gestört werden, Minerva?"
„Natürlich, Poppy", nickte die Gryffindor und verabschiedete sich.
Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, wandte sich die Medihexe wieder Snape zu. „Ich werde dir zur Unterstützung des Heilungsvorgangs eine kleine Dosis Skele-Wachs verabreichen." Sie maß einige Tropfen auf einen Löffel ab und steckte ihn dem Tränkemeister in den Mund. Dieser verzog angewidert das Gesicht.
„Manches ist wirklich bei all meinen Patienten gleich – ob jung oder alt", lächelte Madam Pomfrey.
„Offensichtlich bedarf auch dieser Trank einer Überarbeitung", knurrte Snape und versuchte, den scheußlichen Geschmack aus seinem Mund zu verbannen.
„Nicht nur die Kinder würden es dir danken, Severus", grinste die Heilerin. „Bist du bereit?"
Snape nickte und die Heilerin richtete ihren Zauberstab auf die noch immer deutlich sichtbare Wunde am Oberarm des Slytherins. Sie runzelte die Stirn in höchster Konzentration und murmelte einen Zauberspruch. Eine Wolke warmer Luft umhüllte seine entblößte Schulter, die anfing zu prickeln. Ein weiterer Wink mit dem Zauberstab verstärkte das Prickeln zu einem Stechen und das Stechen schließlich zu einem dumpf pochenden Schmerz.
„Es ist gleich vorbei, Severus", sagte Madam Pomfrey, als Snape leise zischend Luft durch die zusammengebissenen Zähne einsog. „Gleich hast du es überstanden…" Sie murmelte noch ein weiteres Mal den Spruch, und nach einem erneuten heftigen Stich ließ der Schmerz nach und ebbte langsam in das anfängliche Prickeln ab.
„So…" sagte sie und richtete sich wieder auf, ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht. „Die äußere Wunde ist verheilt und der Knochen zusammengefügt." Vorsichtig betastete sie den Oberarm. „Wie fühlt es sich an, Severus?"
„Es kribbelt", antwortete der Tränkemeister. „Aber es schmerzt nicht mehr."
„Das Kribbeln kommt vom Skele-Wachs und wird noch einige Zeit anhalten. Der Trank soll bewirken, dass sich die Knochenzellen an den Bruchstellen schneller wieder ineinander verzahnen. Hast du Schmerzen, wenn ich den Arm bewege?" Sie hob vorsichtig den Ellenbogen um einige Zentimeter.
„Nur in den Gelenken…"
„Wunderbar", lächelte die Heilerin und schwenkte den Zauberstab, um die Verletzung noch einmal genauer zu untersuchen. „Der Gegenfluch hat offenbar gewirkt, der Bruch ist fast vollständig verheilt. Ich werde deinen Arm nun wieder ruhigstellen und morgen wiederholen wir die Behandlung. Ich bin zuversichtlich, dass der Bruch morgen vollständig geheilt sein wird." Ein neuerlicher Wink mit dem Zauberstab ließ eine Schlinge erscheinen, die sich um den Arm des Tränkemeisters legte und diesen wieder fixierte.
„Und jetzt werden wir uns um deine Muskeln und Gelenke kümmern", sagte die Medihexe. „Denn ich bin mir sicher, es wird dir einiges erleichtern, wenn du wieder in der Lage bist, selbst mit dem Zauberstab herumzufuchteln."
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Sorry, diesmal kein Kingsley - dafür gibt's im nächsten Kapitel wieder eine volle Ladung Lieblingsauror (und Junglehrer ;-))...
Anmerkungen:
Aus dem Duden:
Durchhaus, das; -es, …häuser (österr.): Haus mit einem Durchgang, der zwei Straßen verbindet.
Die Redewendung „Das ist kein …, das ist ein Durchhaus" ist eine in Ostösterreich sehr häufig gebrauchte und bedeutet so circa, dass „ein ständiges Kommen und Gehen herrscht". Meine liebe Beta Persephone Lupin hätte mir als hochdeutschen Ersatz „Taubenschlag" vorgeschlagen, aber ich wollte Poppy unbedingt diese österreichische Phrase in den Mund legen. Hehe…
Vielen vielen Dank für eure Wahnsinns-Reviews! Ihr wisst gar nicht, wie aufbauend die sind. :-)
Storychamp: Hehe… machen wir's einfach so – du brauchst nicht unbedingt reviewen, sag mir einfach, wenn du nicht mehr mitlest, ok? Obwohl, natürlich freu ich mich über Kommentare… hihi…
Malina: Wie schon per Mail geschrieben – du hast ab nun leider die Pflicht, mich über etwaige Fehler zum Thema „Behinderung" aufzuklären, ja? ;-)
Maria3261102: Freut mich sehr, dass dir „meine" Poppy gefällt, ich.. ähm.. mag sie auch, hihi. Sie entschädigt eventuell ein bisserl für den hin und wieder aus seiner Rolle fallenden Severus ;-).
Morla- SyalNaomi FaryTale: Kingsley im Unterricht wird man erleben. Zwar vermutlich nur kurz, aber – ja. :-)
Honigdrache: (an einem schon ein bisserl zerschmolzenen Schokoweihnachtsmann knusper).. danke! :-D
Persephone Lupin: Die Raben-Photos sind sooo lieb… :-) Jap.. Kingsley, Lehrer: definitv…
leynia: Vielen Dank! (mag Doughnuts, hihi)
Arifilia: Danke! :-) Es mag vermessen klingen, wenn ich das über meine eigene Fic sage (normalerweise bin ich ausgesprochen selbstkritisch), aber ich finde das letzte Kapitel auch wunderschön. Es war auch unheimlich schön (im Sinne von atmosphärisch angenehm) zu schreiben. Ich befürchte, diesen Standard konnte ich mit dem neuen Kapitel hier nicht mehr einhalten, hm... :-/
Ermione: dein grenzgeniales Review jagt mir noch immer Freudenschauer über den Rücken… vielen, vielen Dank! Sorry, dass die Fic mit dem neuen Kapitel wohl wieder ein bisserl abgedriftet ist.
Lilith11: Ich bin noch immer ganz aus dem Häuschen, dass dir mein bescheidenes Fic'lein so gut gefällt :-)… Jaja, die hurt/comfort-Fans unter sich… kicher…
Linadell: Vielen Dank auch dir für dein Review! (obwohl ich jetzt nicht weiß, ob du tatsächlich weitergelesen hast, hihi). Jap, du hast recht – es ist kein leichtes Los und er nimmt es auch nicht leicht. Armer Sevvie…
