Das vorletzte Kapitel … meine Güte!

Tja, also irgendwie ist es wieder etwas eine Songfic geworden.

Die Lyrics stammen leider nicht von mir, sondern von „Green Day".

Viel Spaß beim Lesen!

28.

Kaum das Haruka in der Boxengasse war und vom Motorrad abgestiegen war, war sie auch schon von ihrem Team und den Sailorkriegerinnen umringt.

Doch lange konnte der Freudentaumel nicht anhalten, da Haruka zur Siegerehrung musste.

Dort wurde ihr neben dem Preisgeld auch ein großer goldener Pokal überreicht. Anschließend wurde die japanische Nationalhymne gespielt. Kaum das diese geendet hatte, gab es die allgemein berühmte Champagnerdusche, nach der Haruka der gesamte Overall am Körper klebte.

Sie ging sich rasch duschen und umziehen und musste dann zur Pressekonferrenz.

Da bekommt man schon den Meistertitel und dann wird man wie ein Huhn herumgescheucht. Ob Pluto vielleicht mal kurz die Zeit anhalten könnte?"

Kaum das sie dies gedacht hatte, hörte sie ihren Namen und lag im nächsten Moment Michiru in den Armen. Deren Lächeln ging über das gesamte Gesicht.

„Und?", fragte Haruka.

„Mach nie wieder so ein Überholmanouver! Ich bin halb gestorben", antwortete Michiru lachend.

Haruka zog unter ihrem Overall die Kette hervor, löste sie von ihrem Hals und gab sie Michiru zurück.

„Danke."

„Gern geschehen", entgegnete Michiru und ließ sich von Haruka die Kette umlegen. Haruka verharrte kurz und küsste schließlich zärtlich eine Linie ihren Hals hinauf.

„Noch diese blöde Pressekonferrenz- dann habe ich meine Ruhe. Dann gehöre ich ganz und gar dir", murmelte die Blonde.

Michiru drehte sich um und legte ihr die Hände um den Nacken, genauso wie damals auf Uranus- an dem Tag an dem sie beide getrennt werden sollten.

„Wenn du dich nicht langsam beeilst, kommst du zu spät zur Pressekonferrenz und dann muss ich noch länger warten", entgegnete Michiru mit einem verspielten Lachen und schob Haruka in Richtung der Tür, hinter der die Konferrenz stattfand.

Nur widerwillig verabschiedete sich Haruka von Michiru und ging hinein. Sie konnte sich tausend andere Sachen vorstellen, die sie nun lieber tun würde. Ja, sie würde sogar Seiya lieber als diese nervigen Reporter ertragen.

Immerhin kann man dem- oder der, dass ist einfach viel zu kompliziert. Vielleicht es? Ja, dass wird es sein … Wo war ich? Ach ja, Seiya könnte man wenigstens eine in die Fresse hauen, wenn ‚es' mich nerven würde. Bei den Reportern kann ich das schließlich nicht tun. Obwohl … Nein!"

Alle hatten im Konferrenzsaal nur noch auf Haruka gewartet. Sie setzte sich auf ihren Platz und dann wurde die Pressekonferrenz eröffnet.

Es wurden die üblichen Fragen gestellt, die üblichen Floskeln ausgetauscht.

Mir wären sogar die gesamten Star Lights lieber, als diese Meute von Reportern …"

Im nächsten Moment horchte Haruka auf. Ein Reporter hatte eine Frage gestellt, die eher unnormal war. Es ging darum, dass man überlegte auch Frauen an den Rennen teilnehmen zulassen.

„Die bräuchten nicht einmal erst an den Start gehen. Die wären auf der Strecke nur eine Behinderung", äußerte der Drittplazierte.

„Genau! Außerdem sind Frauen doch viel zu schwach für diesen Sport", fügte der Zweitplazierte hinzu.

Stumm hörte Haruka den beiden zu. Sie sagte lieber nichts dazu, auch wenn sie viel zu sagen hätte. Aber wer weiß, wo das hingeführt hätte.

„Mr Tenou, was halten sie davon, dass Frauen künftig auch teilnehmen dürfen?", wandte sich schließlich einer der Reporter an Haruka, nachdem sie sich noch nicht zu diesem Thema geäußert hatte, während ihre beiden Rennkollegen bereits eifrig ihre Meinung dazu kund getan hatte.

„Ja genau! Was hältst du davon, Tenou?", fragte der Zweitplazierte.

Haruka wusste nicht, warum sie das getan hatte, was sie als nächstes getan hatte.

„Eine Gegenfrage: für wen oder was halten sie mich?", fragte Haruka.

Verwundert sahen sich die Reporter an, doch schließlich antwortete einer: „Sie sind Haruka Tenou."

„Männlich oder weiblich?"

„Natürlich bist du ein Mann, Tenou! Was sollen die Fragen?", antwortete der Zweitplazierte. Einige der Reporter nickten zustimmend.

Kaum das dieser das gesagt hatte, war sie aufgestanden. Sie öffnete den Reißverschluss ihres Overalls und schälte sich aus der engen Kluft, die bisher aber stets ihre Brust verdecken konnte.

Darunter trug sie ein weißes, trägeloses Shirt. Doch unter diesem zeichneten sich verräterische Wölbungen ab.

Alle starrten Haruka an. Keiner brachte einen Ton heraus.

„Ihr seit eine Behinderung auf der Strecke! Ohne euch hätte ich den Bahnrekord noch deutlicher unterbieten können!", sagte Haruka an ihre beiden Rennkollegen gewandt, als sie den Overall wieder anzog.

„Du … du bist eine Frau, Tenou?", brachte schließlich der Zweitplazierte heraus.

„Ich habe nie behauptet, ein Mann zu sein. Das haben nur alle immer gedacht", antwortete Haruka.

„Aber … warum …?", stotterte einer der Reporter.

„Ich bin der Ansicht, dass alles geklärt ist. Darum … entschuldigen sie mich bitte."

Mit diesen Worten war sie zur Tür gegangen und schließlich durch diese verschwunden.

Starr sahen alle Anwesenden ihr hinterher.

Während Haruka ungesehen zur Umkleidekabine kam und sich aus dem Overall schälte, hing sie ihren Gedanken nach.

Warum hatte sie das getan?

Ihre Rennkarriere konnte sie nun vergessen. Sie konnte so gut sein wie sie wollte, was zählte, war, dass sie eine Frau war. Gut, man hielt sie oft genug für einen Mann und genau das hatte sie ja auch ausgenutzt, aber dennoch. Sie empfand es als ungerecht, dass Frauen an Rennen nicht teilnehmen durften- nur weil es lange Zeit eine Männerdomäne gewesen war.

Genauso gut könnte man verbieten, dass Männer den Haushalt machten. Nun, in diesem Sinne sollte man es ihr besser auch verbieten. Gewissermaßen hatte Michiru das ja schon getan. Oder anders ausgedrückt, sie hatte es aufgegeben, Haruka zu versuchen einige Dinge, die den Haushalt betrafen, beizubringen.

Auch wenn ihr das Gerede der Typen gegen den Strich gegangen war, hatte sie sich deswegen gleich so ihre Karriere vermasseln müssen?

Nun, zumindest Michiru würde glücklich sein, wenn Haruka keine Rennen mehr fahren würde.

Hab' ich es getan, weil ich Michiru keine Sorgen mehr bereiten wollte?"

Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sich ihr Traum erfüllt hatte und nun musste sie den Preis dafür zahlen.

Träume sollten Träume bleiben und nicht wahr werden.

"I walk a lonely road
The only one I that have ever known
Don't know were it goes
But its home to me and I walk alone

I walk this empty street
On the Boulevard of broken dreams
Where the city sleeps
And I'm the only one and I walk alone

I walk alone
I walk alone
I walk alone
I walk a..."

Haruka zog die Jeansjacke über das T-Shirt, verstaute noch die letzten Sachen in der Sporttasche und ging dann in die Box, um dort ihren Pokal abzuholen. Danach würde ein neues Leben beginnen.

"My shadows the only one that walks beside me
My shallow hearts the only thing that's beating
Sometimes I wish someone out there will find me
Till then I walk alone

Ah-Ah Ah-Ah Ah-Ah Ahhh
Ah Ah-Ah Ah-Ah Ah-Ah

I'm walking down the line
That divides me somewhere in my mind
On the border line of the edge
And were I walk alone"

Haruka konnte die Blicke der Mechaniker auf sich spüren, als sie die Box betrat. Natürlich, sie hatten die Liveschaltung der Pressekonferrenz gesehen. Sie sahen sie sich stets an. Warum sollte es nun anders gewesen sein.

„Haruka …" Joeys Stimme. Doch sie ignorierte sie. Klar, er hatte stets Bescheid gewusst.

"Read between the lines of what's
Fucked up and every things all right
Check my vital signs to know I'm still alive
And I walk alone

I walk alone
I walk alone
I walk alone
I walk a...

My shadows the only one that walks beside me
My shallow hearts the only thing that's beating
Sometimes I wish someone out there will find me
Till then I walk alone

Ah-Ah Ah-Ah Ah-Ah Ahhh
Ah Ah-Ah Ah-Ah

I walk alone
I walk a..."

Ihre Mitmenschen ignorierend ging sie in den kleinen Abgeschirmten Teil, der Kaens Büro darstellte und in dem sich auch ihr Pokal und die Siegesprämie befand.

Sie spürte seinen Blick auf sich.

Wortlos schob sie den Umschlag mit dem Geld in ihre Jackentasche und nahm den Pokal.

„Warum, Haruka? Warum hast du das getan?", fragte Kaen schließlich.

„Ich weiß nicht", antwortete Haruka und versuchte kühl zu klingen. Ehe sie das Büro verließ drehte sie sich noch einmal um.

„Danke für alles, was du je für mich getan hast."

Rasch drehte sie sich um, damit er nicht ihre traurig glänzenden Augen sah.

"I walk this empty street
On the Boulevard of broken dreams
Were the city sleeps
And I'm the only one and I walk a.."

Die Mechaniker sahen Haruka stumm hinterher, als sie die Box verließ. Flüchtig striff ihre Hand noch einmal ihre Rennmaschine.

Danach ließ sie sie zurück und ging zu ihrem Cabrio, in dem Michiru bereits wartete. Natürlich wusste auch sie Bescheid. Wahrscheinlich wusste inzwischen halb Japan bescheid, dass Haruka Tenou in Wirklichkeit eine Frau war und die Meisterschaft gewonnen hatte.

Michiru mussterte sie stumm, als sie die Sachen wortlos ins Auto warf und sich auf den Fahrersitz setzte.

"My shadows the only one that walks beside me
My shallow hearts the only thing that's beating
Sometimes I wish someone out there will find me
Till then I'll walk alone!"

Flüchtig berührten sich ihre Hände. Für wenige Sekunden sahen sie sich an.

Du wirst nicht alleine sein, Ruka. Ich werde dich stets auf deinem Weg begleiten. So wie du mich auf meinem begleitest …"

AN.: Und? Wisst ihr welcher Song es ist?

Richtig! „Boulevard of broken dreams".