Na, warten wir alle schon auf das neue Buch, gell? ;-) Ein Grund mehr, mit dieser Geschichte endlich fertigzuwerden, hehe.

Zu Dank bin ich auch diesmal wieder Ermione verpflichtet, die mir mit ihren Denkanstößen hilft, diese Fic fertigzustellen.


Orden

„Nimm Platz, Severus", sagte Minerva McGonagall und zog einen der Sessel am Tisch ihres Wohnzimmers zurück. Snape ließ sich langsam zu Tisch nieder, während die Gryffindor die gemusterte Zierdecke in ein unaufdringliches Tischtuch verwandelte. Mit einem zweiten Schwenk ihres Zauberstabs erschienen Teller und Gläser, und nach einem weiteren standen ein Tablett mit belegten Broten und ein Krug leichter Kräuterlimonade auf dem Tisch.

„Bitte", bedeutete die ältere Hexe. „Greif zu."

Der Slytherin nickte, während er nach einem Brot griff. „Danke für die Einladung, Minerva."

„Nichts zu danken", antwortete McGonagall. „Es ist ohnehin schon zu lange her, dass wir uns einmal außerhalb von Schulbetrieb und Zusammenkünften des Ordens unterhalten haben."

Snape warf seiner Kollegin einen Seitenblick zu. „Heute abend ist diese Gedenkveranstaltung..."

„Ja", nickte diese und schenkte zwei Gläser ein. „Die Delegation des Ministeriums wird gegen sechs eintreffen, und die Feier beginnt dann um sieben."

„Delegation des Ministeriums?"

Die Gryffindor nickte und lächelte. „Delegation ist vielleicht ein wenig zu förmlich – Arthur und Remus werden kommen. Und Molly wohl auch", fügte sie hinzu.

Snape kräuselte die Lippen. In den letzten Monaten hatte sich die Politik des Ministeriums sichtbar gewandelt. Wenngleich seine Abteilung noch immer nicht wesentlich an Ansehen gewonnen hatte, so hatte Arthur Weasley zumindest einen weiteren Mitarbeiter und eine Gehaltserhöhung erhalten. Und nachdem man auf offizieller Seite offensichtlich aus dem Desaster mit den Riesen gelernt hatte, wurde kurzerhand eine neue Abteilung für die Beziehungen zu Vampiren, Werwölfen und ähnlichen Wesen aus dem Boden gestampft.

„Lupin ist doch in dieser neuen Ministeriumsabteilung beschäftigt, oder?"

„Severus", antwortete McGonagall ein wenig tadelnd. „Remus ist Vorstand der Abteilung."

„Was nicht weiter schwierig ist", bemerkte Snape spöttisch, „bedenkt man, dass die Abteilung nur aus einem Mitarbeiter besteht."

Dennoch – trotz seines Spotts fand der Slytherin diese neuen Umstände um Lupin alles andere als ungünstig. Solange der Werwolf eine feste Anstellung hatte, bestand wohl geringe Gefahr, dass der Schulleiter wieder einmal von einer Laune der Großzügigkeit heimgesucht wurde und der Kreatur in der Schule Asyl gewährte, dachte er befriedigt und bediente sich noch einmal an den Broten.

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Nachdenklich stand Snape vor dem Spiegel in seinem Schlafzimmer und musterte das noch immer viel zu hagere Gesicht, das ihm entgegenblickte. Die Narbe auf seiner Stirn hob sich deutlich sichtbar von der bleichen Haut ab. Einen Orden... Er schnaubte verächtlich und richtete den Kragen seiner in Silber und Dunkelgrün besäumten Festrobe. Fast als ob er es erwartet hätte, ertönte ein leises Klopfen an der Tür. Leise seufzend drehte er sich um und humpelte hinaus in den Vorraum.

Als er die Tür öffnete, blickte er überrascht in das Gesicht Arthur Weasleys. Arthurs früher so sonniges Gemüt hatte wohl den einen oder anderen Kratzer erlitten, denn sein Lächeln erstarb, als sein Blick an Snapes Körper hinabglitt. Der Verlust seines Sohnes Charlie war noch nicht so lange her, als dass die Erinnerung schon verdaut sein konnte.

„Arthur", grüßte Snape ernst, und holte damit die Gedanken des Weasley-Vaters offensichtlich wieder zurück in das Hier und Jetzt, denn er blickte ruckartig wieder auf und dem Tränkemeister ins Gesicht.

„Severus", erwiderte er und zwang sich zu einem Lächeln. „Bitte verzeih den unangekündigten Besuch."

Mit einem unverbindlichen, kurzen Nicken bedeutete der Slytherin Arthur hereinzukommen.

„Wie ich sehe, benötigst du den Rollstuhl nicht mehr. Das ist schön", stellte dieser wohlwollend fest, nachdem er über die Schwelle in den Vorraum getreten war und Snape die Tür wieder schloss. „Ich bin nur gekommen, weil ich dir etwas geben wollte, das dich eventuell interessieren dürfte. Molly und Remus warten oben vor der Großen Halle auf mich – und auf dich übrigens auch", fügte er hinzu.

Obwohl Snape dankbar war, dass ihm Arthur die üblichen Platitüden rund um sein Befinden ersparte, hob sich eine seiner Augenbrauen fragend.

„Ja, auf dich", wiederholte Arthur lachend und klopfte ihm auf die Schulter. „Aber vorher habe ich etwas für dich, das du dir vielleicht anschauen möchtest." Er holte ein dickes braunes Kuvert aus seinem Umhang.

„Was ist das?" fragte der Tränkemeister. „Soll ich es sofort ansehen? Ist es wichtig?"

Arthur schüttelte den Kopf. „Lies es dir später in Ruhe durch, es eilt jetzt nicht. Es ist ohnehin etwas für dich persönlich", fügte er hinzu.

Snape deutete mit einer Kopfbewegung in seine Wohnung hinein. „Bitte leg es auf den Tisch im Wohnzimmer."

„Eine schöne Wohnung hast du", bemerkte Arthur in einem fast ein wenig überraschten Tonfall, als er wieder in den Vorraum zurückkam, wo Snape bei schon geöffneter Tür auf ihn wartete.

„Was hättest du denn erwartet?" erwiderte der Slytherin, während er auf den Gang hinaushumpelte. „Eine modrige Folterkammer?"

Der rötliche Schimmer, in welchem Arthurs Ohren zu glühen begannen und dessen verlegener Gesichtsausdruck illustrierten nur zu offensichtlich, dass diesem solch eine Art Vermutung wohl nicht allzu fern gelegen war. Unwillkürlich bewegte sich Snapes Mundwinkel nach oben.

„Gehen wir", sagte er. „Ich befürchte, dass ich mich nicht mehr so schnell fortbewegen kann, wie du es wohl in Erinnerung hast. Und wir wollen die anderen ja nicht warten lassen, nicht wahr?"

Arthur warf ihm einen besorgten Seitenblick zu, der warnende Ausdruck auf dem Gesicht des Tränkemeisters ließ ihn allerdings den schon geöffneten Mund wieder schließen.

„Es geht schon", sagte Snape knapp. „Gehen wir."

Gemeinsam stiegen sie die Treppe ins Erdgeschoss hinauf, wo sie Molly und Lupin am anderen Ende der Eingangshalle stehen sahen. Als Molly sie bemerkte, winkte sie und eilte ihnen entgegen, während Lupin ein wenig langsamer folgte.

„Severus", begrüßte sie den Tränkemeister herzlich. „Wie schön, dich zu sehen!"

Molly Weasley war einer der wenigen Menschen, bei denen er das Gefühl hatte, dass solch eine Aussage tatsächlich von Herzen kam, dachte Snape. Und Molly Weasley war auch einer der wenigen Menschen, die ihm ein Lächeln abringen konnten.

„Guten Abend, Molly", sagte er, und seine Mundwinkel zuckten. Molly lächelte ihn an und musterte ihn von oben bis unten. Molly Weasley brachte es auch regelmäßig zuwege, dass er sich in ihrer Gegenwart fühlte wie ein Schuljunge.

„Fesch siehst du aus", sagte sie, aber auch ihr fröhlicher Gesichtsausdruck konnte die Spuren nicht verbergen, welche die vergangenen Monate und der Tod ihres Sohnes gezogen hatten.

„Danke", antwortete Snape, als sein Blick auf Lupin fiel, der hinter Molly stand.

„Severus", sagte Lupin. „Wie geht es dir?"

Snapes Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. „Ausgezeichnet, Lupin", antwortete er. „Wie ich hörte, hast du nun doch eine feste Anstellung gefunden? Ich hoffe, das Ministerium bezahlt gut für deine Erfahrung aus erster Hand?"

„Du hast dir doch nicht etwa Sorgen um mein finanzielles Wohlergehen gemacht, Severus?" lächelte der Werwolf und zwinkerte schelmisch.

Der Slytherin verengte die Augen und musterte sein Gegenüber. Dessen Robe war neu und modisch, und er wirkte gesünder, als dies die letzten Jahre jemals der Fall gewesen war. Ein wohliges Gefühl von Befriedigung über diese Erkenntnisse breitete sich in Snapes Innerem aus. „Ach, man macht sich doch seine Gedanken, nicht wahr? Wie ich sehe, kleidest du dich nun auch deiner repräsentativen Stellung gemäß..."

„Der Minister ist noch bei Albus", unterbrach Molly die aufkeimende Spannung. „Die beiden sollten allerdings jeden Moment kommen. Wollen wir schon einmal hineingehen und uns setzen?"

Nachdem die Schülermassen, die an ihnen vorbei in die Große Halle strömten, ebenfalls schon stark angewachsen waren, hatte niemand etwas dagegen einzuwenden. Die Halle war festlich dekoriert in allen vier Hausfarben, und der Lehrertisch am anderen Ende war verlängert worden, sodass auch die Gäste dort Platz nehmen konnten. Als die Gruppe langsam ihren Weg an den Tischen der Häuser vorbei machte, verringerte sich die Lautstärke der Gespräche der schon größtenteils anwesenden Schüler, und Snape vernahm einige Fetzen zischenden Getuschels zu seiner Linken. Ein kleines Grüppchen Slytherins saß ein wenig abseits der anderen an einem Ende ihres Tisches und unterhielt sich wild gestikulierend. Als sie den strengen Blick ihres Hauslehrers bemerkten, verstummte ihr Gespräch abrupt – Snape jedoch bemerkte, dass sie sich nicht einmal Mühe gaben, die finsteren Blicke in seine Richtung zu verbergen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich...

„Na, Professor Snape? Bereit und schon in festlicher Stimmung für die Ehrung?"

Kingsleys Stimme von hinten ließ den Slytherin aufschrecken, er blieb stehen und drehte sich langsam um. Der Ravenclaw kam mit schnellen Schritten näher, und die wallende, dunkelblaue Festrobe verlieh seiner großgewachsenen Gestalt eine unaufdringliche, aber ehrwürdige Eleganz. Als er Snapes Gesichtsausdruck sah, erstarb sein Lachen.

„Was ist los?" fragte er besorgt.

Der Tränkemeister antwortete nicht, sondern deutete nur mit einer unauffälligen Kopfbewegung in Richtung Slytherintisch.

„Oh", bemerkte Kingsley leise und biss sich auf die Unterlippe. Snape warf ihm einen vielsagenden Blick zu und schüttelte den Kopf.

„Setzen wir uns", sagte er und wandte sich wieder dem Lehrertisch zu, wo schon fast alle Plätze besetzt waren, und wo auch Molly, Arthur und Lupin schon saßen und das Geschehen überblickten. Lediglich ihre Plätze und die beiden Sessel in der Mitte, die für den Schulleiter und den Minister vorgesehen waren, standen noch leer.

„Schau, sogar mit Platzkärtchen", sagte Kingsley lächelnd, während er seine Kollegen und Bekannte links und rechts mit Kopfnicken begrüßte. Er wartete, bis sich Snape gesetzt hatte und verstaute dann die Krücken.

„Was... Hast du dich verletzt?" fragte der Ravenclaw besorgt, als er die verbundene Hand des Tränkemeisters bemerkte.

Der Nächste.., seufzte Snape innerlich. „Keine Sorge, Kingsley", antwortete er leise. „Es ist nichts Ernstes, nur eine leichte Verbrennung."

Kingsley runzelte die Stirn und wollte sichtlich noch mehr fragen, aber der Tränkemeister bedachte ihn mit einem warnenden Blick. „Später", knurrte er und hoffte, dass Kingsley seine Frage bis dahin vergessen hatte, und er nicht gezwungen sein würde, seine Ungeschicklichkeit ein weiteres Mal ausbreiten zu müssen.

Snape ließ seinen Blick über den Saal streifen und dachte bei sich selbst, dass ihn das Geschehen rund um ihn und diese Veranstaltung tatsächlich verhältnismäßig kalt ließen. Zwar war er ohnehin nie ein Freund von derartigen Ereignissen gewesen – aber dennoch hätte er vor nicht allzu langer Zeit zumindest tiefe persönliche Befriedigung bei der Aussicht auf eine Ordensverleihung verspürt. Nun aber wirkte dies alles mehr wie eine Pflichtveranstaltung auf ihn. Für einen kurzen Moment ertappte er sich sogar dabei, sich danach zu sehnen, das alles schon überstanden und hinter sich zu haben. Sein Blick wanderte wieder zum Tisch seines Hauses. Es standen viel drängendere Probleme an als Orden oder Totengedenken...

Der Lärmpegel sank merklich, als schließlich Albus Dumbledore und der Minister die Große Halle betraten und diese in Richtung Lehrertisch durchschritten. Der neue Zaubereiminister stand exemplarisch für den angestrebten und auch durchgepeitschten „Neubeginn" in der magischen Welt: Honfridus Quixwood war ein langgedienter Ministeriumsbeamter – kompetent, aber stets im Hintergrund agierend. Er hatte oft bei wichtigen Entscheidungen seine Finger im Spiel gehabt, sich aber niemals auch nur die leiseste politische Präferenz anmerken lassen. Er war Hufflepuff und in der Öffentlichkeit ein unbeschriebenes Blatt – und das hatte ihn zu einem idealen Übergangskandidaten für das Amt des Zaubereiministers gemacht. Snape wusste, dass sich vor allem Albus Dumbledore für Quixwood stark gemacht hatte, und er sah die Logik hinter dieser Entscheidung. Der Minister nickte höflich, aber ein wenig distanziert nach allen Seiten, während der Schulleiter die Hand hob und Ruhe im Saal einkehrte.

„Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrtes Lehrerkollegium, verehrte Gäste", begann Dumbledore mit lauter und ungewohnt ernster Stimme, und aller Augen richteten sich auf den Lehrertisch.

Der Schulleiter hatte seine Rede offensichtlich bewusst von unnötig melodramatischen Phrasen bereinigt. Dennoch spürte Snape förmlich, wie Kingsley neben ihm damit kämpfte, seine Emotionen im Zaum zu halten. Er wusste, dass der Ravenclaw um seinen früheren Hauslehrer trauerte, und auch ihn selbst ließ der Gedanke an Hagrid, Flitwick und die vielen weiteren Opfer des vergangenen Krieges nicht unberührt.

„...eine Minute des stillen Gedenkens." Dumbledore machte eine Pause, um den Anwesenden Gelegenheit zu geben, sich zu einer Schweigeminute zu erheben. Snape presste die Lippen zusammen. Die doch etwas profane Problematik der Situation hatte den Tränkemeister abrupt aus seinen Gedanken wieder in die Realität zurückversetzt, denn die Krücken standen an die Wand gelehnt und außer Reichweite. Noch während er überlegte, wie er dieser Situation möglichst unauffällig Herr werden könnte, wurde halblautes Gemurmel und Geraune in der Großen Halle hörbar. Der Slytherin hob den Kopf und sein Blick fiel auf ...den Tisch seines Hauses! Er verengte die Augen, als er erkannte, dass das Grüppchen Schüler am Tischende demonstrativ sitzen geblieben war und trotzig zum Lehrertisch herüberblickte.

Das allgemeine Geflüster in der Halle wurde immer lauter, und Snape erkannte, dass sich immer mehr Augenpaare in seine Richtung bewegten. Er atmete scharf durch die Nase ein, während er das ungebührliche Verhalten seiner meuternden Schüler mit einem eher nachdenklichen als verärgerten Blick quittierte.

„Kingsley", raunte er leise. Zum Glück erkannte der Ravenclaw das Problem und reichte ihm unauffällig seinen Arm, um ihm beim Aufstehen zu helfen, denn Snape hatte alles andere vor, als die allgemeine Aufmerksamkeit weiter anzuheizen, wenn er sich nun ebenfalls nicht erhob.

Nachdem der Schulleiter nach Ablauf der Schweigeminute seinen Zauberstab geschwenkt und eine schlichte Gedenktafel an der Wand enthüllt hatte, übergab er das Wort an den Minister, während sich die Anwesenden wieder setzten.

Nun waren also die Ehrungen dran, dachte Snape, und sein Mundwinkel zuckte. Er warf Kingsley einen Blick zu, der die Schultern anspannte und ihm zulächelte. Der Minister rief als erstes die Taten Harry Potters in Erinnerung, was einen ähnlichen Tumult wie beim Willkommensfest unter den Schülern hervorrief. Dann rief er in alphabetischer Reihenfolge die Mitglieder des Lehrerkollegiums auf, die geehrt werden sollten. Mit stoischem Gesichtsausdruck verfolgte Snape die Zeremonie bis zum Buchstaben „S".

„Professor Kingsley Shacklebolt", sagte der Minister und Kingsley erhob sich. Es war nicht die erste Auszeichnung für den bereits dekorierten Auror, aber die bisher höchste, und Kingsley nahm den Orden mit angemessenem Respekt entgegen.

„Meister der Zaubertränke und Hauslehrer des Hauses Slytherin, Professor Severus Snape", wandte sich der Minister schließlich dem Tränkemeister zu, während ihm Kingsley die Krücken reichte, und er sich in eine aufrecht stehende Position quälte. Der Minister räusperte sich und öffnete ein kleines dunkles Kästchen, in welchem eine Medaille mit dreieckigem Band auf ein kleines Samtpölsterchen gebettet lag.

„Professor Snape, ich habe die Ehre, Ihnen den Orden des Merlin erster Klasse zu verleihen", begann der Minister und entnahm die Medaille aus dem Kästchen. „Als Dankeschön für Ihre Verdienste für die magische Gemeinschaft bei der endgültigen Vernichtung Lord Voldemorts, und als Anerkennung für die persönlichen Opfer, die Sie im Zuge dessen erbringen mussten."

Snape musste sich beherrschen, nicht das Gesicht zu verziehen angesichts dieser Aussage. Dennoch – als der Minister schließlich den Orden an seiner Robe befestigte und ihm unter verhaltenem Applaus der Schülerschaft die Hand entgegenstreckte, fühlte er schließlich einen Anflug von Genugtuung in sich aufsteigen.

„Danke, Professor", sagte der Minister und schüttelte ihm die Hand. „Ich wünsche Ihnen alles Gute."

Snape neigte den Kopf und nahm langsam wieder Platz, während sich der Minister abwandte, um die nächste Ehrung auszusprechen.

„Hauslehrerin des Hauses Hufflepuff, Professor Pomona Sprout..."

Das war es nun. Nun hatte er endlich seinen Orden. Ein wenig verstohlen blickte Snape seine Brust hinab und betrachtete die silbern glänzende Medaille, als ein leises Lachen zu seiner Linken seine Aufmerksamkeit erregte.

„Du freust dich ja doch", murmelte Kingsley grinsend und zwinkerte ihm zu.

Ein Lächeln umspielte die Lippen des Slytherin. „Es erscheint angebracht", antwortete er leise, während nun auch Pomona Sprout als letzte ihren Orden an die Brust geheftet bekam.

Nachdem der Minister wieder Platz genommen hatte, verkündete Dumbledore mit lauter Stimme das Ende der Zeremonie, und wenige Augenblicke später erschienen die Speisen, dass sich sämtliche Tische bogen.

Während des Essens kam der Schulleiter zu Snape und legte ihm von hinten die Hand auf die Schulter.

„Severus", sagte er leise. „Bitte komm morgen vormittag in mein Büro, ich möchte etwas mit dir besprechen."

Der Tränkemeister runzelte die Stirn und blickte Dumbledore fragend an, aber dieser schüttelte den Kopf.

„Nicht jetzt", wehrte er ab und lächelte dann schelmisch. „Hast du schon das Roastbeef probiert? Es ist wirklich ausgezeichnet", sagte er zwinkernd, bevor er sich umdrehte und den verwunderten Snape wieder sich selbst und seinem Abendessen überließ.

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Sodala, das war das letzte reguläre Kapitel und das erste mit einem Cliffhanger seit 8 Kapitel (oder so, hehe). Und selbstverständlich hoffe ich, daß es euren Geschmack getroffen hat. Laßt es mich wissen, bitte:)

Nachträgliche A/N nach dem Review von Malina auf dieses Kap: bitte legt die Bezeichnung "Epilog" nicht auf die Goldwaage - das (tatsächlich) letzte Kapitel bzw. der Epilog wird eine Mischung aus beidem sein. Ich hatte den Epilog schon im vergangenen Herbst (halb) geschrieben und als solchen bezeichnet - und deswegen auch die Bezeichnung "Epilog" gelassen, obwohl es sich jetzt eher als ein "normales" Kapitel herauskristallisiert. Keine Sorge, es wird eh alles schön rund abgeschlossen. ;-)

Der Epilog folgt im Lauf der kommenden Woche.

Morla: Vielen Dank wieder für dein Review:)

Werinaya: Oh, das freut mich sehr, daß du zu meiner bescheidenen Fic gefunden hast! Ich hoffe, sie gefällt dir auch weiterhin.:)