Kapitel 2: Warum tust du mir das an?

Am Abend lag Hermine noch wach in ihrem Bett. Sie konnte nicht schlafen, denn sie wusste, dass ihre Vergewaltiger da draußen standen. Sie hatte Angst. Was ist, wenn sie Hogwarts erstürmen? Was würden sie mit Hermine machen? Hermine biss sich auf die Lippen. Sie hasste es, sich hilflos und ängstlich zu fühlen. Sie war eine Gryffindor, doch sie fühlte nicht den Mut, nicht die Stärke. Hermine fand nur diese Leere, die seit Granieés Tod in ihr war. Sie setzte sich auf und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Warum hast du mich alleine gelassen? Graineé, ich brauch' dich! Wieso hast du mich allein gelassen?

In ihrem Inneren schrie alles nach Liebe. Sie schloss ihre Augen und ein Bild von Draco tauchte auf. Ja, sie liebte ihn. Doch machte diese Liebe, diese Leidenschaft ihr Angst. Deshalb distanzierte sie sich von ihm. Sie musste mit diesen Gefühl erst klar kommen. Doch wartete Draco auf sie? Sie wusste es nicht.

Langsam stand Hermine auf und wickelte sich in eine Decke. Sie ging leise zur Tür und öffnete diese. Es herrschte Dunkelheit auf dem Flur und Hermine setzt langsam einen Fuß vor den anderen. Als sie im Gemeinschaftsraum war, war sie erstaunt Harry noch zu sehen. Als schien er zu wissen, dass sie da war, drehte er sich um.

„Hey, wieso schläfst du nicht?", fragte er.

„Das könnte ich dich auch fragen! Ich kann nicht schlafen, wegen denen da draußen!", erklärte Hermine.

Harry saß auf der Fensterbank, er hatte aus dem Fenster gesehen. Er rückte etwas zur Seite und Hermine setzte sich zu ihm. Sie sah aus dem Fenster. Die Todesser standen noch immer in Reihe und sahen auf das Schloss. Die langen Roben bewegten sich mit dem Wind.

„Was planen sie?", fragte Hermine.

„Wenn ich das nur wüsste! Dumbledore versucht immer wieder mit Snape in Kontakt zu kommen, doch er erreicht ihn nicht!", sagte Harry und strich seine schwarzen Haare aus dem Gesicht.

„Du liebst ihn, nicht wahr?", fragte Harry nach einer Weile.

Die Frage kam so unerwartet, dass Hermine ihn erstaunt ansah.

„Wen?", fragte sie heiser.

„Malfoy! Sag mir die Wahrheit, Mine!", sagte Harry.

Lange sah Hermine aus dem Fenster. Sie sah zum Mond hinauf und dachte nach.

„Ja, ich liebe Draco. Aber ich komme damit nicht klar. Diese Gefühle, alles auf einmal und dann auch noch, nachdem mir soviel Leid angetan wurde! Ich weiß nicht, was ich machen soll!", sagte Hermine und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

„Du denkst bestimmt, es ist falsch, stimmts? Aber weißt du, ich bin auch verliebt. Auch jetzt und weißt du, die Liebe ist für mich wichtig. Sie hält mich jetzt am Leben und weißt du, was Dumbledore mir sagte? Voldemort kann mich nicht besiegen, denn ich besitze etwas, was Voldemort nicht hat , und zwar Liebe. Und das wird euch auch helfen, also hör auf, deine Gefühle zu unterdrücken!", sagte Harry ernst und sah Hermine dabei an.

Sie sah auf und nickte langsam. Doch sie hatte noch immer Angst.

„Und keiner kann dir diese Angst nehmen, außer er!", sagte Harry und lächelte.

Deswegen liebte Hermine Harry. Er war bei solchen Themen ernst, sprach leise und lachte nicht. Ron hätte sie nicht verstehen können. Sie lächelte ihm durch den Tränenschleier zu.

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Die ganze Nacht hindurch erzählte Harry ihr alles, was er von Dumbledore erfahren hatte, und das war nicht sehr viel. Dumbledore schien nichts zu wissen, der Angriff kam unvorhergesehen. Während er Hermine erzählte, was die Todesser alles planen konnten, stand er plötzlich auf. Hermine runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, doch Harry machte eine Geste, und sie schwieg. Harry zog seinen Zauberstab und ging leise zur Portraittür der fetten Dame. Langsam öffnete er die Tür und stieg langsam hinaus. Schnell griff Hermine ebenfalls zu ihrem Zauberstab und eilte hinaus. Harry stand an der Wand gelehnt und starrte auf die Treppen.

„Was ist?", fragte Hermine leise.

„Jemand ist in Hogwarts eingetreten. Die Auren kann ich nicht alle identifizieren!", sagte er.

Hermine sah ihn erstaunt an. So was hatte sie Harry nicht zugetraut . Was konnte er eigentlich noch?

Plötzlich hörten sie Gepolter und ein Fluchen. Schnell lief Harry von der Wand zur Treppe und erleuchtete mit seinem Zauberstab das ganze Schloss.

„Was zum Teufel...?", Harry brach ab und lachte plötzlich laut auf.

Hermine dachte nun, dass Harry völlig verrückt war und ging zu ihm. Wen sie dort sah, ließ ihr Herz leicht aufspringen. Lupin steckte in der Treppe und Sirius versuchte ihn heraus zu ziehen.

„Hör auf zu lachen, und hilf uns!", bellte Sirius Harry an.

Dieser stieg die Treppen hinunter und zog mit Sirius Lupin heraus. Dieser war im ganzen Gesicht rot geworden.

„Ich dachte, Dumbledore hat die Treppe wieder repariert!", murmelte Lupin.

Harry lachte noch immer, als die vier zum Gryffindorgemeinschaftsraum hinauf stiegen.

„Harry, beruhig dich wieder! Was macht ihr hier und wie seid ihr hergekommen?", fragte Hermine und sah die beiden letzten Rumtreiber an.

„Also, Ron hat den Orden alarmiert und uns alles erklärt, als er die Schüler nach Hogsmeade brachte. Wir kannten natürlich die geheimen Gänge zur Schule! Also haben wir ungefähr 150 Auroren aus dem Orden mitgenommen und wir werden versuchen mit euch die Schule zu schützen!", sagte Sirius und setzte sich.

„Zum Glück haben wir noch rechtzeitig die geheimen Wege verschlossen, denn die Todesser waren uns auf der Spur. Wir können also nicht mehr raus und keiner kann mehr rein!", sagte Lupin.

„Aber, wenn ihr 150 Leute seid, wo sind denn die anderen?", fragte Hermine.

„Sie haben sie an den wichtigsten Stellen aufgestellt! Ich weiß, wir hätten Wachen aufstellen müssen, aber wir haben den ganzen Tag das Schloss bewacht, wir brauchten Schlaf!", sagte Harry.

„Wie viele seid ihr?", fragte Sirius.

„Wir sind genau 50 Schüler!", sagte Harry stolz.

Hermine hätte nie erwartet, dass es so viele waren. Harry erzählte ihnen, dass sie alle Schutzzauber um das Schloss gelegt hatten und mehr hörte Hermine nicht, denn sie schlief ein.

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Langsam öffnete Hermine die Augen. Sie schloss sie wieder und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie blinzelte etwas und sah sich verwirrt um. Sie lag nicht in ihrem Bett. Sie erinnerte sich, was am Abend passiert war. Doch noch immer wusste sie nicht, wo sie war.

Sie setzte sich auf und schob die Vorhänge des Himmelbettes beiseite. Sie musste noch einmal blinzeln.

„Morg'n Mine!", nuschelte Ron ihr entgegen.

Ron? War sie im Jungenschlafsaal? Was machte sie hier?

„Warum bin ich denn hier?", fragte sie heiser.

„Harry meinte, du bist gestern im Gemeinschaftsraum eingeschlafen. Er kann ja nicht zu den Mädchensälen, also hat er dich hierher gebracht. Er schlief übrigens auf dem Boden!", sagte Ron, bevor er den Raum verließ.

Sie sah ihm nach. Sie wandte ihren Blick durch den Raum. Überall lagen verstreut Kleidung, Schulsachen und Müll auf dem Boden. Hermine rümpfte die Nase. Anscheinend hatten die Jungen noch nie was von Ordnung gehört, dachte sie. Hermine schwang die Beine aus dem Bett und ließ sie baumeln. Vielleicht hatte Harry kein Problem einfach hier runter zu springen, doch es war für Hermine ziemlich hoch. Sie holte tief Luft und sah hinunter. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sie schluckte. ‚Oh mein Gott, nur wegen so einem Sprung!', dachte sie. Doch bevor Hermine springen konnte, öffnete sich die Tür vom Badezimmer und Draco trat hinaus. Er hatte nur eine kurze schwarze Hose an und rieb sich mit einem Handtuch die Haare trocken, als er verdutzt stehen blieb und sie ansah.

„Hermine?", fragte er.

„Ah, ja...Hi!", sagte sie und lächelte.

Draco kam zu ihr und legte sein Handtuch auf das Bett vor ihr. Anscheinend schien er nicht besonders neugierig zu sein, denn er fing an sich anzuziehen. Eine seltsame Stille legte sich um die beiden. ‚Verdammt, sag was, Hermine!', dachte die junge Frau und biss sich auf die Lippen.

Sie öffnete gerade ihren Mund, als Draco sich zu ihr umdrehte und seine Hände auf ihre Taille legte. Er hob sie mit Leichtigkeit hoch und bald hatte Hermine sicheren Boden unter ihren Füßen. Er nahm seine Hände wieder weg und drehte sich um. Hermine starrte auf seinen Rücken. Wieso sagte er nichts? Wieso sagte sie nichts?

Hermine wusste, das Gesten mehr aussagten als die Sprache. Sie atmete tief ein und legte ihre Hand auf seine Schulter. In ihren Kopf hörte sie Harrys Stimme: „Und keiner kann dir diese Angst nehmen, außer er!" Hermine wusste, es war die Wahrheit.

„Wir müssen reden, bitte!", sagte sie leise und sah in sein Gesicht.

Er sah sie ausdruckslos an. Dann langsam spürte sie seine Hand auf ihre und er riss Hermines von sich. Seine Augen strahlten diese Kälte von früher aus.

„Nein, wir brauchen nicht zu reden! Weißt du eigentlich, wie weh du mir tust?", fragte er leise.

„Verstehst du denn meine Gefühle nicht? Kannst du dich nicht in meine Lage versetzten?", fragte sie heiser.

Er sah sie lange an, seine Augen blickten gerade in ihre. Hermines Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wieso streiten sie sich? Am liebsten wäre Hermine sofort in seine Arme gelaufen und hätte sich an ihn geschmiegt. Doch er sah sie so merkwürdig an. Hermines Augen füllten sich mit Tränen. Er schloss seine Augen und drehte sich von ihr. Schnell lief er aus dem Zimmer und ließ Hermine alleine. Sie stand nicht mehr lange dort. Ihre Knie gaben nach und auch die starke Mauer, die sich um sie gelegt hatte. Jeder kleine Brocken hat ihr weh, zeigte ihr die Realität. Sie griff an ihr Herz und fing hemmungslos an zu weinen. Sie konnte nicht mehr, ihr Leben war nichts wert. Sie weinte laut, heftig und ohne auf die Umwelt zu achten. Wieso hatte sie so ein verdammtes Leben?


A/N: Harharhar...bin ich nicht böse?Ich hoffe,ihr versteht, worauf Draco da anspielt?Meine dumme Schwester nicht...-.- wieso muss ich mit ihr bestraft sein...+heul?Genug gejammert...ich freu mich scho auf den 16.7, dann kommt endlich HP6..jhuuuuuuuuu...ich bin sowas von gespannt...

also, ich werde nicht soviele Kapitel schreiben, vielleicht sind es so ungefähr 6 oder 7, vielleicht mehr, wer weiß!

Review?