Kapitel 3: Ich hasse dich!

Hermine wusste nicht, wie lange sie im Jungenschlafsaal gesessen und geweint hatte. Doch irgendwann verebbten ihre Tränen und sie fühlte sich hohl und leer. Sie stand nicht sofort auf, sondern blieb noch einige Minuten sitzen. Sie zog ihren Zauberstab und zauberte ihre Tränenspuren weg. Sie spürte, dass ihr angeschwollenes Gesicht wieder eine normale Form bekam. Dann stand sie endlich auf. Sie reinigte sich mit einem Zauber und zog sich, ebenfalls magisch um. Hermine hatte keine Lust alles selbst zu machen, wieso war sie sonst eine Hexe? Sie sah sich noch einmal um und ging in den Gemeinschaftsraum.

„Auch endlich wach?", begrüßte Harry sie.

„Ja, ich habe etwas Schlaf gebraucht!", sagte sie und lächelte.

Sie fühlte sich verlogen und falsch. Doch sie wusste, man konnte Harry nicht anlügen. Er kannte Hermine nur zu gut, und doch glaubte er ihr.

„Gut, Sirius hat dir etwas vom Frühstück aufgehoben. Du sollst außerdem um 15 Uhr zu Dumbledore kommen, er hat eure Formel nachgeguckt!", sagte Harry und verabschiedete sich noch von ihr.

Hermine ließ sich in einen der großen Ohrensessel fallen, sie hatte keinen Hunger. Sie wollte nie wieder essen, vielleicht würde sie daran sterben. Vielleicht war es das beste für sie. Lange starrte sie auf das Feuer im Kamin, die Flammen tanzten und wärmten Hermines Herz. Schon immer war sie von dem Feuer entzückt, es wärmte sie in ihrem Inneren. Hermine sah zur Uhr, sie hatte ungefähr noch zwei Stunden Zeit. Sie konnte hier nicht faul herumliegen. Langsam stand sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Überall auf den Fluren, standen Schüler und einige Auroren, sie hielten Wache. Sie wollte gerade die Treppe hinunter steigen, als Sirius nach ihr rief. Hermine blieb stehen und sah ihn auf sich zu kommen.

„Hey, na? Willst du nichts essen?", fragte er und lächelte sie an.

Wie kann er nur so stark sein? Wie kann er noch lächeln?

„Nein, ich habe keinen Hunger!", sagte sie und wollte weiter gehen, als Sirius sie am Arm festhielt.

„Was ist los?", fragte Sirius sie direkt.

„Mir geht es gut!", sagte Hermine und versuchte ihren Arm freizubekommen, -vergeblich.

„Lüg mich nicht an! Hermine, du weißt, du kannst mir alles sagen!"

Hermine sah lange in seine Augen. Sie strahlten so viel Ehrlichkeit und Wärme aus. Wie konnte ein Mann, der so viel Leid ertragen musste, noch so voller Leben sein? Und diese Frage, erinnerte sie an Graineé. Ihre liebste Freundin lag nun kalt unter der Erde und es schien, als habe sie jeder vergessen. Tränen füllten wieder ihre Augen. Hermine vermisste die Priesterin. Sie spürte, wie die Tränen ihre Wange hinunter liefen. Hermine hatte eigentlich gedacht , sie sei schon ausgetrocknet, doch sie hatte sich geirrt. Dann fing sie an zu lachen und wischte ihre, immer mehr werdenden Tränen weg.

„Ich bin eine richtige Heulsuse geworden!", lachte sie und schluchzte sie zugleich.

Sirius lächelte sie warm an und zog Hermine an sich. Er umarmte sie und Hermine spürte seine festen Arme um sich. Die Umarmung war mit so viel Zärtlichkeit und Liebe erfüllt, dass sie sich an Draco erinnerte. Ihre Tränen vermehrten sich und sie weinte wieder heftiger. Sie schluchzte in Sirius Hemd.

„Shhh, so viel Trauer? Ja, lass alles heraus! Sei ruhig wütend!", flüsterte der ältere Mann.

Hermine schien es, als wüsste Sirius so viel und er teilte mit ihr die Trauer. Vielleicht weil er älter war, als ihre Freunde. Er verstand ihren Schmerz, weil er ihn selbst schon öfters verspürt hatte!

„Komm, Kleine! Wetten, Remus hat Schokolade! Das wird dich vielleicht aufmuntern!", sagte er und löste sich aus der Umarmung.

Als Sirius und Hermine gingen, kam Draco aus dem Schatten hervor. Er sah Hermine nach und sein Herz schmerzte. Er wollte zu ihr laufen, sie umarmen, ihre Tränen wegküssen. Verdammt, wieso war er so blöd gewesen und hatte nicht mit ihr geredet?

.-.-.-.-.-

Hermine stand pünktlich vor dem Gemälde des Springbrunnens. Es sprang automatisch auf und Hermine stieg die Treppen hoch. Sie hatte ganze zwei Stunden mit Sirius geredet. Er hatte von Graineé und sich in der Jugend erzählt. . Er wollte zwar wissen, wer ihr Herz so zerschmettert hatte, doch Hermine behielt es für sich. Wie würde Sirius drauf reagieren, wenn sie sagen würde, es wäre Draco? Sie klopfte an die Bürotür und ging hinein. Draco saß schon auf seinem Sessel und als Hermine eintrat, sah er zu ihr. Doch Hermine vermied es, ihn anzusehen.

„Ah, Miss Granger! Dann können wir ja anfangen. Nun, ich habe Ihre Formel überprüft und selbst versucht, doch es scheint, bei mir nicht zu gelingen. Harry könnte recht behalten, dass Sie beide es zusammen anwenden müssen. Leider kann man die Formel nicht verändern, so dass sie wenigstens einen Versuch hätten...!", sagte Dumbledore bedrückt und sah seine Schüler an.

„Wie sollen wir es anwenden?", fragte Hermine.

„Leider weiß ich es nicht. Die meisten Zauber, die ich kenne, kann einer alleine anwenden. Dass Sie es zusammen machen, heißt, es muss ein besonderes starkes Band zwischen Ihnen herrschen, und so komme ich zur Prophezeiung!", sagte der alte Mann.

„Professor, wenn ich Sie bitten darf, es gibt keine Prophezeiung! Sie glauben doch nicht, dass eine Gryffindor und ein Slyterin zusammenkommen , schon gar nicht ein Reinblut und eine Muggelstämmige!", sagte Hermine mit viel Kälte in der Stimme.

Draco sah sie entsetzt und verdutzt zugleich an. Hermines Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brust. Diese Liebe durfte nicht existieren!

„Ach, das sagen Sie?", hakte Dumbledore weiter nach.

„Ja! Ich liebe Malfoy nicht!"

Wie von einem Schlag getroffen, wandte sich Draco zu Hermine. Sie konnte seinen schmerzlichen Blick auf sich spüren, bevor auch er eine Maske auflegte.

„Ich stimme Granger zu! So eine Liebe existiert nicht, und darf nicht existieren. Wir sind im Krieg und wir kämpfen nur für den gleichen Zeck! Nachdem hier alles zu Ende ist, werden wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen!", sagte Draco mit seiner gewöhnlich schleppenden Stimme.

„Nun, da Sie einer Meinung sind... Doch Sie müssen herausfinden, wie Sie die Formel benutzen können! Nun, Sie sind entlassen!", sagte Dumbledore und die beiden Schüler standen auf.

Hermine riss die Tür auf und eilte die Treppen hinunter. Draco folgte ihr, erst langsam und als er aus dem Blickfeld des Direktors war, lief er zu Hermine. Er nahm ihre Hand und riss sie zu sich. Er lehnte sie gegen die Wand und stellte sich vor ihr auf.

„Was soll das?", fragte er und versuchte in ihre Augen zu sehen.

„Ich sage nur die Wahrheit! Du hast mir die Augen geöffnet, dafür bin ich dir dankbar!", sagte sie kalt.

„Dann sieh mir in die Augen und sag es noch einmal!", zischte er.

Hermine sah in seine eisgrauen Augen.

„Ich hasse dich, Malfoy! Ich liebe dich nicht!", sagte sie.

Diese Worte trafen ihn hart. Er ließ Hermine los und sie lief sofort weg, damit er ihre Tränen nicht sah. Sie musste es einfach sagen. Hermine wollte keinen Schmerz mehr empfinden. Sie wollte endlich wieder frei und glücklich leben.

Es heißt, dass ein Liebespaar aus Hogwarts, beide so verschieden wie Feuer und Eis, die Menschen vor einer dunkeln Zeit retten wird. Die dunklen Wesen und Zauberer verbünden sich mit einem mächtigen Zauberer, den man den dunklen Lord nennt, und greifen die Zauberer und Hexen an. Die Geliebte, ein Geschöpf von Reinheit und Liebe, wird von dunklen Zauberer entführt und misshandelt. Ihr Hass gegen Männer wird groß. Der Geliebte, ein Sohn der Dunkelheit, wird sie finden und das Bild, des verletzten und misshandelten Mädchens, prägt sich für immer in seinem Kopf. Er fängt an, sie zu lieben und zeigt dem Mädchen wieder die gute Seite. Ihr Hass wird leicht erloschen werden. ... Er ist ihr Romeo, die wahre Liebe, die ohne diese Prophezeiung nie zueinander gefunden hätte. Ihre Feindschaft wird zu Freundschaft, die Freundschaft zur Liebe, zur wahren und einzigen Liebe!


A/N: Huhuuu...jaja..es war ein sehr kurzes Kap!Ich dachte,es wäre gut, die Prophezeiung noch einmal zu erwähnen..hii...und wie war dieses kap?also,ich mag es...harharhar...aber es wird bald besser!

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