Kapitel 2

„Boah man ist mir langweilig!" stöhnte Sirius.

„Man Sirius, wir sind erst seid gestern wieder aus dem Urlaub zurück und du tust so, als ob wir gar nicht weg waren!" beschwerte sich Ria bei diesem.

„Hey, die sechs Wochen an der Atlantikküste waren ja auch der Hammer, Sonne, Strand, Wellen und viele sehr hübsche Mädchen! Nur mal so am Rande, was wollen wir die restlichen zwei Wochen der Ferien noch machen? Gelangweilt herumhängen?" fragte Sirius, wobei Ria ihn gespielt empört ansah.

„Nein, zum Beispiel könnten wir zu diesem See fahren, von dem uns Remus vor den Ferien erzählt hat oder wir besuchen Remus! Oder habt ihr eine bessere Idee?" wollte Ria von Sirius und James wissen.

„Nein haben wir nicht, aber die Idee mit dem See ist gut! Wir haben zwar einen eigenen, doch vielleicht treffen wir ja jemanden den wir kennen. Wir können ja Remus fragen, ob er mit uns zusammen zu diesem See geht!" antwortete James. „Zufrieden kleine Schwester?"

„Von wegen kleine Schwester, ich bin gerade Mal fünf Minuten jünger als du James!" entrüstete sich Ria, woraufhin James und Sirius zu lachen anfingen.

Nachdem sich James und Sirius wieder beruhigt hatten, stand James vom Tisch auf, holte Pergament, Feder und ein Tintenfass, setzte sich wieder zu Ria und Sirius und begann den Brief an Remus zu schreiben. Als er mit diesem fertig war, ging er zum Fenster, öffnete dieses und stieß einen kurzen Pfiff aus. Kurze Zeit später, flog eine dunkelbraun gescheckte Walduhreule auf ihn zu, landete auf seiner Schulter und zwickte ihn vorsichtig ins Ohr.

„Hey Nathan, hast du mich vermisst? Ich habe einen Auftrag für dich, bring diesen Brief zu Remus okay!" erklärte James seiner Eule, welche daraufhin auf den Fenstersims flog und ihm ein Bein entgegenstreckte.

James band den Brief an Remus am ihm entgegen gestreckten Bein fest, strich seiner Eule noch einmal sanft übers Gefieder und mit einem leisen shuhu flog diese in Richtung Little Whinging davon.

„Lasst uns nach oben gehen und dort auf die Antwort von Remus warten!" forderte Sirius James und Ria auf.

Diese nickten, räumten gemeinsam noch den Frühstückstisch ab und als sie damit fertig waren verließen sie die Küche und gingen nach oben in James Zimmer, wo sie die Wartezeit damit überbrücken wollten, sich einige schöne Streiche für Snape einfallen zu lassen.

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Lily saß mit Remus auf der Terrasse ihrer Großeltern und erklärte diesem die verschiedenen Brauarten der Tränke, welche sie als Hausaufgaben für die Ferien aufbekommen hatten, als James Eule vor Remus auf dem Tisch landete und diesem ihr Bein entgegen streckte.

„Hi Nathan, bringst du mir einen Brief von James oder von Ria? Sind sie etwa schon aus dem Urlaub wieder zurück?" fragte Remus diesen, band den Brief von dessen Bein los, entfaltete diesen und begann zu lesen, danach sah er vom Brief hoch und Lily an.

„Ähm Lily, wir hatten doch vor nach dem Mittag zum See zu gehen, hättest du etwas dagegen, wenn wir uns dort mit Ria, Sirius und James treffen?" fragte Remus vorsichtig.

„Nein hab ich nicht, ich muss mich ja nicht mit ihnen unterhalten. Ich nehme mir ein Buch mit und werde lesen und du kannst dich mit deinen Freunden unterhalten okay!" antwortete diese freundlich.

„Lily, darf ich dich mal etwas Persönliches fragen?" wollte Remus wissen.

Ja, was willst du wissen hm?" fragte sie und sah ihn abwartend an.

„Was… was hast du gegen Ria, Sirius und James?" fragte Remus und schluckte kurz darauf trocken.

„Ich habe nichts gegen sie, auch wenn ich so manches Mal Opfer ihrer Streiche wurde. Nur…" antwortete Lily, brach jedoch ab.

„Nur?" hakte Remus nach.

Lily schüttelte den Kopf. „Lass gut sein Remus, ich werde dir keine Antwort mehr geben!" erklärte Lily freundlich aber bestimmt.

Remus nickte. „Okay Lily! Ich werde ihnen antworten und danach machen wir mit Zaubertränke weiter ja!" meinte Remus, zog ein Pergamentblatt aus seiner Tasche und begann damit, James eine Antwort zu schreiben.

Danach band er diesen ans Bein von James Eule, welche sich wieder auf den Weg zu James machte. Remus wandte sich wieder den Hausaufgaben zu und Lily erklärte ihm weiterhin geduldig die verschiedenen Brauarten der Tränke.

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Ria, James und Sirius hatten es sich auf James Bett bequem gemacht und unterhielten sich angeregt darüber, was für Streiche sie Snape in ihrem 7. und letzten Schuljahr in Hogwarts spielen wollten.

„Hey, der Streich mit diesem Trank, welchen ihr Snape spielen wollt ist echt super!" rief Ria lachend und hielt sich dabei den Bauch.

„Tja, wir haben dabei nur ein Problem!" erklärte James.

„Welches?" fragte Ria, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.

„Wir wissen zwar, was für Zutaten wir für diesen Trank brauchen, doch haben wir keine Ahnung, in welcher Reihenfolge der gebraut werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen!" antwortete James.

„Man Jungs, den hatten wir im 5. Jahr bei Hopkirk durchgenommen!" stöhnte Ria.

„Das schon, doch du scheinst vergessen zu haben, dass wir drei zu diesem Zeitpunkt, als Hopkirk diesen brauen ließ wir drei im Krankenflügel lagen, da die reizenden Slytherins uns hinterhältig Flüche auf den Hals gehetzt hatten!" erwiderte Sirius Augen rollend.

„Ria, du weißt schon, dass zwischen der Theorie und dem brauen des Tranks ein großer Unterschied besteht oder?" fragte James und sah seine Schwester fragend dabei an.

„Lily!" rief diese plötzlich und strahlte übers ganze Gesicht.

„Hä? Wo?" fragten James und Sirius gleichzeitig und man konnte beinahe ein riesengroßes Fragezeichen über ihren Köpfen sehen.

„Lily kann uns sicher dabei helfen. Sie ist außer Snape einer der besten in Zaubertränke!" klärte Ria den beiden auf.

„Außer uns natürlich, den du scheinst vergessen zu haben, dass James und ich ebenfalls sehr gut in Zaubertränke sind!" empörte sich Sirius.

„Hab ich nicht, jedoch wisst ihr nicht, wie dieser Trank, den ihr für den Streich an Snape braucht gebraut werden muss, damit er die gewünschte Wirkung hat oder?" fragte Ria ernst.

„Das schon, doch muss es unbedingt Evans sein, die wird wieder bei Mc Gonagall petzen, dass wir es waren!" grummelte Sirius.

„Nein, es muss nicht Lily sein, doch ihr könnt ja wohl schlecht Snape fragen, ob er euch zeigt wie dieser Trank hergestellt wird oder?" fragte Ria und sah ihn ernst dabei an. „Und im übrigen, wie kommst du darauf dass Lily euch bei Mc Gonagall verpetzen wird? Wer hat den diesen Schwachsinn erzählt?"

„Zum ersten, nein wir werden nicht Snape fragen und zum zweiten hat Peter sie gesehen, als sie, nachdem wir Malfoy einen Streich spielten bei Mc Gonagall stand und keine halbe Stunde später bekamen wir eine Strafarbeit!" erklärte Sirius.

„So, so nur weil Peter Lily bei Mc Gonagall nach dem Streich an Malfoy hat stehen sehen wird sie gleich verdächtig euch verpetzt zu haben, dabei hatte sie gar keine Schuld daran, dass ihr eine Strafarbeit deswegen bekommen habt!" erklärte Ria mit wütendem Gesichtsausdruck.

„Ach nee und warum haben wir, kaum dass Peter sie bei Mc Gonagall gesehen hat eine Strafarbeit gekriegt?" fragte Sirius leicht sauer.

„Ich könnte es euch sagen, tu ich aber nicht, da ihr mir ja ohnehin nicht glauben würdet!" antwortete Ria und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

„Och komm schon Ria sag es uns ja!" bettelte James und sah seine Schwester mit einem Dackelblick an.

„NEIN!"

„Sag jetzt nicht, dass du mit der Evans befreundet bist!" rief Sirius fast panisch.

„Nein bin ich nicht!" erwiderte sie. „Leider!" fügte sie sehr leise hinzu, was die beiden Jungs trotzdem gehört hatten.

„Wieso leider? Ria, sag jetzt nicht, dass du mit der Evans befreundet sein willst!" entgegnete Sirius leicht geschockt.

„Doch will ich!" schrie sie ihm plötzlich entgegen.

„Wieso?" fragte Sirius verblüfft, wobei James seine Schwester beobachtete, sich jedoch aus dem kleinen Streit zwischen Sirius und ihr raus hielt.

„Na ja, sie imponiert mir, sie hat seid ihrem ersten Jahr in Hogarts keine einzige Freundin, wird von ihren Zimmergenossinnen schikaniert und trotzdem war sie bis zu unserem fünften Jahr immer fröhlich und hat viel gelacht, sogar über eure Streiche. Doch seid Mitte des fünften Jahres hat sie sich verändert, sie ist ernster geworden, auch hat sie niemanden dem sie sich anvertrauen kann, so dass sie alles in sich hineinfrisst! Sie tut mir irgendwie leid, ich weiß auch nicht, aber ich würde gern ihre Freundin sein, doch sie lässt niemanden an sich heran!" erklärte Ria ihm und senkte leicht den Kopf.

„Ria, das rechtfertig jedoch nicht, dass sie uns, wie Peter beobachtet hat bei Mc Gonagall verpetzt!" erwiderte Sirius ruhig.

„Sie hat euch bei Mc Gonagall nicht verpetzt!" schrie sie plötzlich wütend.

„Wieso bist dir da so sicher?" fragte Sirius verwundert über ihre Reaktion.

„Weil ich gehört habe, worüber sich Lily mit Professor McGonagakll unterhalten hat!" antwortete Ria.

„Das kann gar nicht sein Ria, sonst hätte Peter erwähnt, dass er dich gesehen hat!" entgegnete Sirius ihr.

„Er konnte mich überhaupt nicht sehen, da ich hinter der Rüstung, die neben dem Verwandlungsklassenraum steht gestanden habe!" erwiderte diese.

„Und über was habe sich McGonagall und Evans unterhalten?" wollte Sirius von ihr wissen.

„Lily wollte von McGonagall wissen, wann Professor Flitwick Zeit hätte, da sie ihn etwas wegen dem Fidelius Zauber fragen wollte, woraufhin Mc Gonagall sie fragte, wieso sie etwas über diesen Zauber wissen wolle, doch Lily hat ihr nicht gesagt warum und somit teilte ihr McGonagall nur mit, wann sie den Professor am besten sprechen könnte!" antwortete Ria.

„Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass die Evans uns helfen wird, da sie uns nicht besonders mag!" erklärte Sirius und somit war für ihn das Thema erledigt.

„Woher willst du so genau wissen, dass sie euch nicht mag?" fragte Ria.

„Na woher wohl, sie weißt James jedes Mal ab, wenn er sie nach einem Date fragt und mich sieht sie immer an, als wenn sie mich auf den Mond schießen wollte!" antwortete Sirius.

„Ach, hast du oder James, wenn ihr sie angesprochen habt jemals dabei in die Augen gesehen?" fragte Ria provozierend.

„Nein, ich jedenfalls nicht!" antwortete Sirius.

„Ich wenn ich ehrlich bin auch nicht! Wie denn auch, wenn sie ihre Augen schließt, mit dem Kopf schüttelt und sich von mir abwendet, wenn ich sie nach einem Date gefragt habe!" meinte James.

„Dann fragt dich mal, warum sie nicht mit dir ausgehen will James! Denn wenn ihr Lily nur einmal in die Augen gesehen hättet, hättet ihr den Schmerz und die Traurigkeit in ihrem Blick gesehen!" erklärte Ria.

„Warum sollte sie Schmerz oder Traurigkeit empfinden, sie hat doch keinen Grund oder?" fragte Sirius.

„Ich weiß nicht warum, doch es muss einen Grund dafür geben! Ich habe jedoch noch nicht herausgefunden was für ein Grund das ist!" antwortete Ria.

„Na wie auch immer, ich gebe Sirius Recht, ich glaube auch nicht, dass Evans uns helfen wird!" erklärte James.

„Dann werde ich sie fragen, ob sie uns hilft diesen Trank zu brauen!" erwiderte Ria trotzig.

Doch bevor James seiner Schwester etwas darauf erwidern konnte hörten die drei ein Tock, tock am Fenster, woraufhin James vom Bett aufstand und zu diesem hinüberging. Er öffnete das Fenster und ließ seine Eule ins Zimmer, woraufhin diese zu seinem Schreibtischstuhl flog, sich auf der Lehne von diesem niederließ und James ein Bein entgegen streckte. Nachdem er den Brief vom Bein seiner Eule abgebunden hatte, gab er dieser etwas Wasser und Eulenfutter und danach setzte er sich wieder auf sein Bett zu den andern.

„Die Antwort von Remus!" teilte er den beiden mit, nachdem er das Pergament auseinandergefaltet hatte.

„Lies vor!" forderte Sirius ihn auf.

James nickte und begann den Brief von Remus vorzulesen.

Hi ihr drei Urlauber,

schön wieder etwas von euch zu hören!

Klar können wir uns heute am See hier in Little Whinging treffen.

Ich hoffe es macht euch nichts aus,

dass ich Lily mitbringe.

Ich hatte sie gestern gefragt, ob wir heute zum See schwimmen gehen.

Wir treffen uns so gegen 13:00 Uhr, wenn es euch passt am See okay?

Bis nachher!

Gruß Remus

„Er wollte heute mit Evans zum See schwimmen gehen?" fragte Sirius perplex und schielte zu James.

„Na und? Sie sind Nachbarn und Lily hilft ihm bei den Zaubertränkehausaufgaben, warum sollen die beiden nicht gemeinsam zum See gehen?" fragte Ria. „Außerdem weiß Remus, dass mein verehrter Bruder in Lily verliebt ist!"

„Bin ich nicht!" protestierte James sofort.

„Ach neeiiinnn? Wie komme ich nur auf so was?" feixtet Ria schmunzelnd und verdrehte die Augen.

„Weis ich doch nicht, ich bin jedenfalls nicht in die Evans verliebt!" entgegnete James sauer.

„Hm, dann muss meine Beobachtung wohl falsch sein!" meinte Ria nachdenklich, kicherte jedoch innerlich.

„Muss es wohl!" erwiderte James.

„Doch frag ich mich, warum du sie, was sagte Remus letztens, schon tausenachthundertfünfundneuzig Mal nach einem Date gefragt hast, da du die anderen Mädchen, die dir beim ersten Mal, wenn du sie nach einem Date fragtest einen Korb gaben, beim zweiten Mal links liegen gelassen hast und Lily nicht! Warum James?" fragte Ria mit ernstem Gesicht, doch innerlich konnte sie ihr Lachen kaum noch zurückhalten.

„Ganz einfach, die Mädchen, die mir beim ersten Mal, als ich sie fragte ob sie mit mir ausgehen einen Korb gaben, beim zweiten Mal zugesagt hatten und Evans ist die einzige, die…" fing James an zu erklären, doch sprach er nicht weiter, da Ria sich vor Lachen den Bauch hielt. „Warum lachst du jetzt Ria?"

„James, du belügst dich selber!" stellte sie lachend fest.

„Tu ich nicht, ich hab die Evans nur so oft gefragt, weil ich sie rumkriegen wollte!" erwiderte er trotzig.

„Du bist ein solches Ekel James Zacharias Potter, nur weil du Lily ins Bett kriegen willst, fragst du sie so oft und lässt sie nicht in Ruhe? Du bist so was von… UUUUUHHHHHHH!" schrie Ria ihren Bruder an, sprang vom Bett und verließ wütend das Zimmer.

„Ehrlich James, ich bin ja auch kein Kostverächter, doch so was geht sogar gegen meine Prinzipien!" erklärte Sirius Kopfschüttelnd. „Ich weiß genau, dass du Ria in Bezug auf Evans angelogen hast Krone!"

„Lass uns in die Küche gehen und Mittagessen, vielleicht sind meine Eltern ja schon aus dem Ministerium zurück!" meinte James nur.

Sirius nickte und gemeinsam standen sie von James Bett auf, verließen das Zimmer und gingen hinunter in die Küche, wo sie sich zu James Eltern und Ria an den Tisch setzten uns zu Mittag aßen.

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„Vielen Dank Mrs. Evans, das ich bei ihnen zum Mittagessen bleiben durfte!" bedankte sich Remus bei Lilys Großmutter höflich.

„Wieso Remus, du weißt, dass du bei uns immer willkommen bist!" erklärte diese.

„Trotzdem Danke!" erwiderte er. „Kommst du Lily, sonst verpassen wir noch den Bus.

Diese nickte, stand ebenso wie Remus vom Tisch auf, gab ihrer Großmutter und ihrem Großvater noch einen Kuss auf die Wange, nahm ihre Tasche und ging gemeinsam mit Remus in Richtung Haustür.

„Viel Spaß am See ihr beiden!" rief Mr. Evans ihnen noch zu.

„Danke Grandpa, bis nachher!" erwiderte Lily, verließ mit Remus das Haus und gemeinsam gingen sie zur Bushaltestelle, welche nur fünf Minuten vom Haus der Evans entfernt war.

Nachdem der Bus hielt, stiegen sie in diesen, Lösten ein Ticket und setzten sich nebeneinander auf einen der vorderen Plätze. Nach ungefähr fünf Kilometern, betätigte Lily den Knopf, welcher dem Fahrer anzeigt, dass sie bei der nächsten Haltestelle aussteigen wollten. Danach standen Remus und sie von ihren Plätzen auf, gingen zur hinteren Tür und als der Bus hielt, stiegen sie aus und gingen das Stück zurück, sodass sie zum Weg kamen, der zum See führte. Plötzlich hörten sie neben sich drei Plopps und neben ihnen standen plötzlich Ria, James und Sirius.

„Hi, wie seid ihr denn hierher gekommen?" fragte Ria neugierig.

„Mit dem Bus!" antwortete Remus.

„Mit dem Bus? Wieso seid ihr nicht appariert? Du hast doch auch die Prüfung bestanden Remus!" wollte Sirius von diesem wissen.

Remus sah Lily an, doch diese lächelte nur. „Remus ist mir zu liebe mit dem Bus gefahren, da ich nicht apparieren kann!" antwortete Lily für diesen freundlich.

„Du kannst nicht apparieren?" fragte Sirius erstaunt.

„Nein kann ich nicht!" gab Lily zu.

„Wieso, du bist doch schon 17 oder?" fragte Sirius leicht verwirrt.

„Nein bin ich nicht, ich werde erst 17!" antwortete Lily.

„Aha, wann den?" fragte Sirius nun neugierig.

Lily schüttelte nur den Kopf. „Das werde ich dir nicht verraten!" antwortete Lily.

„Lasst uns einen Platz suchen, wo wir uns hinlegen können okay?" fragte Ria, um das Thema zu wechseln.

Alle nickten und gemeinsam gingen sie den Weg entlang der zum See führte.

„Sieh mal Serverus, dass Schlammblut Evans hat sich eine Leibgarde zugelegt!" hörten sie plötzlich neben sich die Stimme von Lucius Malfoy.

James und Sirius ballten wütend die Hände und funkelten ihn mit Zorn in den Augen an.

„Ich wusste nicht, dass Muggelstämmige Hexen an diesem See nicht baden dürfen Malfoy!" erwiderte Lily freundlich, doch mit einem schneidenden Unterton in der Stimme.

„Normaler Weise halten sich hier an diesem See nur reinblütige Hexen und Zauberer auf und Schlamm- sowie Halbblüter sind hier nicht erwünscht! Doch ich würde bei dir eine Ausnahme machen Schlammblut, wenn du mir sagst, wo sich dein Bruder versteckt hält, dann würde ich dich mit deinem dicken Hintern hier dulden!" erklärte Malfoy Lily.

„Es tut mir Leid, doch ich weiß nicht wo mein Bruder sich aufhält!" erwiderte Lily.

„Das lässt sich schnell feststellen, ob du es weißt oder nicht!" entgegnete Malfoy.

„Lucius, ich an deiner Stelle würde es lassen, sie hat letztens erst Avery in die Knie gezwungen!" flüsterte Lestrange.

„Ich bin nicht Ray, der sich von einem Schlammblut in die Knie zwingen lässt!" erwiderte Malfoy selbstsicher.

Remus und Ria hatten alle Hände voll zu tun, James und Sirius festzuhalten, sodass diese sich nicht auf Avery, Lestrange, Malfoy und Snape stürzen, da es keinen Sinn hatte, hier am See ein Duell auszufechten. Außerdem hatte Lily Remus und Ria mit einem Blick zu verstehen gegeben, dass sie sich raushalten sollten.

„Also Schlammblut, gibst du mir die Information, die ich von dir haben will oder muss ich dich zwingen?" fragte Malfoy mit schneidender Stimme.

„Ich habe dir nichts zu sagen, versuch dein Glück, wenn du dich traust!" antwortete Lily, woraufhin Sirius, James, Ria und Remus diese fassungslos ansahen.

„Wie du willst!" erwiderte Malfoy, zog seinen Zauberstab und rief." CRUCIO!"

Doch Lily fiel nicht zu Boden und wand sich auch nicht vor Schmerzen auf diesem. Sie stand immer noch so da, wie sie, bevor Malfoy den Fluch auf sie hetzte vor diesem stand und lächelte ihn an.

„Dann anders!" rief er wütend, steckte seinen Zauberstab weg, legte seine Zeigefinger an Lilys Schläfen und flüsterte: „Leglimens!" wobei er ihr tief in die Augen sah.

„Wenn ich nicht will, dass du in meine Gedanken eindringst, wirst du es auch nicht schaffen!" erklärte Lily, wobei sie ihm ebenfalls tief in die Augen sah und ihn dabei sogar noch anlächelte.

Plötzlich schrie Malfoy auf, nahm seine Finger von Lilys Schläfen und fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie.

Lestrange half Malfoy wieder auf die Beine und dieser sah Lily mit hasserfülltem Blick an. „Das wirst du büssen Schlammblut!"

„Das steht noch nicht fest, wer büssen wird!" erwiderte Lily freundlich.

Remus legte eine Hand auf Lilys Unterarm und deutete ihr an, dass sie sich einen Platz suchen wollten. Diese nickte und ging gemeinsam mit James, Sirius, Ria und ihm weiter in Richtung See. Dort fanden sie einen schönen Platz, der halb in der Sonne und halb im Schatten lag, breiteten ihre mitgebrachten Decken aus und entledigten sich ihrer Kleidung. James und Sirius bekamen große Augen, als sie Lily in einem dezent grünen Bikini sahen. Lily legte sich neben Remus auf die Decke, zog ein Buch aus ihrer Tasche und begann zu lesen. James stellte fest, dass es das gleiche Buch war, welches sie schon im Zug gelesen hatte und wandte sich Sirius zu.

„Sag mal, hab ich das geträumt oder hat Evans gerade eben Malfoy in die Knie gezwungen?" fragte er Sirius ganz leise.

„Du hast nicht geträumt Krone, ich habe es auch gesehen!" antwortete Sirius ebenso leise.

Sie lagen eine ganze Weile auf ihren Decken, wobei Lily in ihrem Buch las, Sirius und James sich eine Rache für Malfoy ausdachten, da sich beide einig waren, dass dieser Lily beleidigt und noch dazu einen unverzeihlichen Fluch auf sie gehetzt hatte, Remus und Ria spielten eine Partie Zaubererschach, welche Ria gegen Remus gewann. Plötzlich legte Lily ein Lesezeichen in ihr Buch, schlug dieses zu, stand auf und ging zum See hinunter. Sie stieg ins Wasser und schwamm auf den riesigen Fels, der sich mitten im See fand zu. Die drei Marauder und Ria sahen sich kurz an, nickten sich zu und begaben sich ebenfalls ins Wasser, wo Sirius und James sogleich eine Wasserschlacht untereinander austrugen und Remus gemeinsam mit Ria zum Felsen, auf welchen Lily saß hinüberschwamm. Sie setzten sich neben sie und hielten ihr Gesicht in die Sonne.

Als James und Sirius genug hatten sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen, stiegen sie wieder ans Ufer, gingen zu ihrem Platz zurück und legte sich auf die Decken.

Plötzlich standen Avery, Malfoy, Lestrange und Snape neben ihnen, zogen ohne jeglichen Kommentar ihre Zauberstäbe und hetzten einige Flüche auf James und Sirius, wobei ein Fluch James Augen traf und dieser daraufhin nichts mehr sehen konnte. Von einer Sekunde zur anderen war plötzlich alles vorbei und beide hörten die vier Slytherins nur noch stöhnen. James hatte die Hände auf seine Augen gepresst, nachdem der Fluch diese getroffen hatten, doch spürte plötzlich er zarte Finger auf seinen Händen, die diese sanft von seinen Augen wegzogen.

„Lass mich mal sehen!" hörte er die sanfte Stimme von Lily.

„Sollten wir ihn nicht lieber ins St.- Mungos bringen!" fragte Sirius, den es nicht so erwischt hatte wie James.

„Das würde bis wir da sind, auch wenn wir apparieren zu lange dauern. Ihm muss sofort geholfen werden, ansonsten wird er sein Augenlicht verlieren und erblinden!" antwortete Lily ihm, streckte ihre Hand aus und deutete ihm an, ihr seinen Zauberstab zu geben.

„Was hast du vor Evans? Wenn du ihm schadest, wirst du es mit mir zu tun bekommen und dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh!" warnte Sirius Lily.

„Das würde nur ein kleiner Schatten mehr auf meiner Seele sein, mehr nicht!" erwiderte sie ruhig und nahm ihm seinen Zauberstab aus der Hand.

Lily flüsterte ein paar Worte, richtete dabei Sirius Zauberstab, als aus diesem ein hellegrüner Strahl herauskam auf James linkes Auge, wobei sie leicht kreisende Bewegungen machte, als der hellgrüne Strahl erlosch, richtete sie den Zauberstab auf James rechtes Auge und verfuhr ebenso wie beim linken. Ria, Remus und Sirius sahen ihr gebannt dabei zu und als der hellgrüne Strahl erlosch, gab Lily Sirius den Zauberstab zurück, stand von ihren Knien auf, entfernte sich von James und setzte sich auf ihr Handtuch.

„Was hast du eben bei James gemacht?" fragte Ria mit zittriger Stimme.

„Ihm sein Augenlicht gerettet!" antwortete Lily, stand auf, zog sich an, packte ihre Sachen in die Tasche und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen in die Richtung wo sich der Weg befand, der zur Straße zurückführte.

„Wehe, wenn das nicht stimmt!" grummelte Sirius und kniete sich neben James auf die Decke.

„Jetzt hör auf Sirius! Du scheinst vergessen zu haben, dass Lily außerhalb von Hogwarts nicht zaubern darf, da sie noch nicht 17 ist. Sie hat gegen einige Regeln verstoßen, nur um James zu helfen, wenn sie Glück hat bekommt sie nur eine Verwarnung, doch wenn nicht dann…" schrie Ria ihn aufgebracht an.

„Ria hat Recht Tatze! Wo ist eigentlich meine Brille?" fragte James und tastete nach dieser die Decke ab.

„Wo willst du hin Ria?" fragte Remus, als er sah, dass dies sich anzog und ihre Sachen in die Tasche packte.

„Zu Lily! Wie weit wohnt ihr auseinander Remus?" fragte Ria.

„Ihre Großeltern wohnen gleich neben uns, wieso?" wollte Remus wissen.

„Ich weiß wo du wohnst, also werde ich zu euch apparieren und danach zu Lily hinübergehen!" antwortete Ria und war auch schon verschwunden.

„James, wie geht es dir?" fragte Remus an diesen gewandt.

„Mir geht es gut, nur kann ich meine Brille wegschmeißen, da ich durch sie überhaupt nichts mehr sehe!" erklärte dieser.

„Hab ich's doch gewusst, dass die Evans was falsch gemacht hat!" regte Sirius sich auf.

„Lasst uns auch unsere Sachen zusammen packen, dann apparieren wir ebenfalls zu Lily!" schlug Remus vor.

„Dann kann sie sich auf was gefasst machen!" erwiderte Sirius wütend.

Nachdem sich die drei Marauder angezogen und ihre Sachen in die Taschen gepackt hatten, apparierten sie zu Remus nach Hause, von wo aus sie zum Haus von Lilys Großeltern hinübergingen. Remus klingelte und kurz darauf wurde dir Haustür auch schon geöffnet. Vor ihnen stand ein älterer Herr, welchen sie schon am Bahnhof, als sie von Hogwarts nach London zurückkamen gesehen hatten.

„Hallo Remus!" grüßte Lilys Großvater diesen und sah danach James und Sirius fragend an.

„Ähm… hallo Mr. Evans, dass sind James Potter und Sirius Black sie sind Freunde von mir. Wir wollten zu Lily, ist sie schon da?" fragte Remus diesen.

„Ja, sie und noch ein junges Mädchen sind auf der Terrasse, aber kommt doch erst einmal rein!" forderte Mr. Evans die drei Jungen auf und trat zur Seite, damit sie ins Haus kommen konnten.

Als Lilys Großvater die Haustür hinter ihnen geschlossen hatte, führte er sie durchs Wohnzimmer zur Terrasse, wo sie Ria und Lily an einem Tisch sitzend vorfanden. Die drei Marauder setzten sich zu ihnen und noch bevor Sirius auf Lily losgehen konnte, wurde diese von ihrem Großvater ins Haus gerufen.

„Lily, kommst du mal, hier ist ein Professor aus deiner Schule!" rief Mr. Evans vom Wohnzimmer zur Terrasse hinaus.

„Ich komme Grandpa!" erwiderte sie, stand auf und ging ins Wohnzimmer, wo sie von Dumbledore erwartet wurde.

Sirius, James, Remus und Ria saßen so am Tisch, dass sie in das Wohnzimmer hineinsehen konnten und sahen, wie Dumbledore Lily eine Hand auf die Schulter legte und mit ihr sprach. Sie sahen Lily, je nachdem was Dumbledore zu ihr sagte, nickte oder mit dem Kopf schüttelte. Kurz darauf verabschiedete er wieder von Lily und war im Kamin verschwunden. Sie konnten sehen, dass Lilys Schultern zu beben anfingen und diese in den Knien zusammensackte und zu Boden fiel.

„Lily!" rief Ria entsetzt und war aufgesprungen, als sie sah, wie Lily zu Boden glitt.

Sie rannte ins Haus und auf Lily zu, welche am Boden lag und sich nicht rührte. Auch James, Sirius und Remus waren von ihren Plätzen aufgesprungen und ins Wohnzimmer der Evans gerannt. James hob Lily vom Boden hoch und legte sie auf die Couch, welche in der Nähe vom Kamin stand.

„Was ist passiert?" fragte Mr. Evans, als er ins Wohnzimmer kam und sah die jungen Leute besorgt an.

„Wir wissen es nicht!" antwortete Ria wahrheitsgemäß.

„Kate, bring mir bitte ein kaltes Tuch und du weiß schon was noch!" rief er seiner Frau zu.

Diese kam schon nach kurzer Zeit mit einem kalten Tuch und einem Fläschchen ins Wohnzimmer. Das Tuch legte sie Lily gleich auf die Stirn und aus dem Fläschchen, tropfte sie einige Tropfen auf einen Löffel und reichte diesen ihrem Mann. Dieser drückte sanft ihr Kinn nach unten und führte den Löffel an ihre Lippen, so dass die Flüssigkeit langsam in ihren Mund hineinfließen konnte.

„Nun heißt es nur noch warten!" erklärte Mr. Evans und gab seiner Frau den Löffel.

„Hoffentlich hat das bald ein Ende, wie viel soll sie denn noch ertragen, bis sie endlich zur Ruhe kommt?" meinte sie an ihren Mann gewandt.

„Ich weiß es nicht Kat, ich weiß es einfach nicht! Du weißt wie gern ich ihr alles abnehmen würde, doch kann ich es leider nicht!" erwiderte er daraufhin und hielt Lilys Hand dabei in seiner.

Mr. und Mrs. Evans hatten ganz vergessen, das James, Sirius, Ria und Remus immer noch neben der Couch, auf welcher Lily lag standen und somit alles mitbekamen, über was sie sich soeben unterhielten. Sirius sah die anderen nacheinander an und stellte fest, dass diese ebenso fassungslose Gesichter hatten wie er.

Langsam öffnete Lily die Augen und sah ihren Großvater verwundert an, doch mit einem Mal konnte man in ihrem Gesicht erkennen, dass sie sich wieder an alles erinnerte, was vor ihrem Zusammenbruch passiert und vorgefallen war.

„Grandpa, bin ich schon wieder…" fing sie an, doch als sie das nicken ihres Großvaters sah, wusste sie bescheid.

„Liebes, wir sollten jemand anderes finden, der den Aufenthaltsort von Luke in sich trägt!" meinte Mr. Evans.

„Wir brauchen niemanden mehr finden Grandpa!" erwiderte Lily und sah mit starrem Blick an diesem vorbei.

„Was meinst du damit?" fragte dieser und sah seine Enkeltochter besorgt an.

Lily setzte sich abrupt auf, sah ihren Großvater mit Tränen in den Augen an. Doch plötzlich registrierte sie, dass die Marauder und Ria neben der Couch standen, sodass sie sich zusammen riss und keine Träne aus ihren Augen entkommen ließ.

„Liebes, kann ich dich für ungefähr vier Stunden allein lassen?" fragte Mr. Evans besorgt.

„Sicher Gandpa!" antwortete Lily.

„Mr. Evans, ich wohne gleich neben an, wenn etwas sein sollte, kann Lily zu meinen Eltern gehen!" meinte Remus, woraufhin dieser nickte und von der Couch aufstand.

„Du musst Granny wieder ins Krankenhaus bringen nicht wahr?" fragte Lily und sah ihren Großvater besorgt an.

„Ja Liebes, es geht ihr noch gut, doch es fängt langsam wieder an und du weiß wie es ihr morgen gehen wird!" antwortete Mr. Evans und drückte kurz Lilys Hand.

„Lily Liebes, spätestens in drei Tagen bin ich wieder hier, mach dir nicht so viel Sorgen um mich mein Mädchen, du bist noch so jung und hast noch das ganze Leben vor dir!" erklärte Mrs. Evans, drückte Lily, die von der Couch aufgestanden war kurz an sich, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging zu ihrem Mann, mit welchem sie kurz darauf das Haus verließ.

„Ähm… Lily!" sprach Remus diese vorsichtig an.

„Hm!"

„Ähm… was war das für ein Zauber, mit welchem du James vorhin beim See geholfen hast?" fragte Remus immer noch darauf bedacht nicht Sirius zu Wort kommen zu lassen.

„Es war ein Heilzauber! Ich konnte bei dem Fluch, welcher James Augen traf nur diesen Heilzauber anwenden, da die anderen, welche es noch für Fluchschäden an den Augen gibt nicht gewirkt hätten!" antwortete Lily. „Warum?"

„Na ja, James kann durch seine Brille, wenn er sie aufsetzt nichts mehr sehen!" erklärte Remus daraufhin.

„Ich weiß!" erwiderte Lily nur daraufhin.

„Was soll das heißen Evans, du weißt!" fragte Sirius aufgebracht.

„Du hast keinen Grund dich aufzuregen Sirius! Dieser Heilzauber, welchen ich bei James anwenden musste, heilt bei seiner Anwendung auch die jeweilige Sehschwäche, welche derjenige hat, bei dem man diesen Heilzauber anwendet, daher benötigt James keine Brille mehr. Doch wenn er Wert auf diese legt, kann er sich ja Fensterglas in diese einsetzen lassen!" antwortete Lily mit ruhiger Stimme, dann wandte sie sich von den drei Maraudern und Ria ab und ging hinaus auf die Terrasse, von wo aus sie weiter zu einem Baum, welcher im Garten der Evans stand ging, sich am Fuß des Stammes niederließ und mit angewinkelten Beinen, um welche sie ihre Arme geschlungen hatte in Richtung Westen sah, wo langsam die Sonne unterging.

„Toll Sirius, dass hast du wieder echt toll hingekriegt!" regte sich Ria über diesen auf.

„Hey, woher sollte ich das den wissen?" verteidigte er sich.

„Kannst du auch nicht, doch musst du sie gleich so anfahren? Sie hat James geholfen und dabei riskiert, da sie außerhalb von Hogwarts nicht zaubern darf und sie auch noch nicht Volljährig ist vom Zaubereiministerium aus Hogwarts rausgeworfen zu werden und du benimmst dich ihr gegenüber, als hätte sie James mit einem Unverzeihlichen attackiert! Echt Sirius, du solltest mal langsam lernen dich zu beherrschen!" erwiderte Ria ihm und sah ihn dabei mit einem du- bist- ein- solcher- Idiot Blick an.

„Remus, warum sitzt Lily an dem Baum?" fragte Ria diesen.

„Lily sitzt in den Sommerferien oft an diesem Baum und sie nach Westen, sie liebt den Sonnenuntergang! Auch in Hogwarts habe ich sie oft vom Gemeinschaftsraum oder unserem Schlafsaalfenster an der dicken Buche beim See sitzen sehen, da sie auch in Hogwarts immer der Sonne beim untergehen zusieht!" erklärte Remus ihr auf ihre Frage hin.

Ria nickte verstehend, verließ ebenfalls das Wohnzimmer durch die Terrassentür und ging auf Lily zu. Als sie bei ihr ankam, setzte sie sich zu ihr und sah schweigend ebenfalls der Sonne dabei zu, wie diese unterging.

„Danke Lily!" bedankte sich Ria bei dieser und durchbrach somit die Stille, welche sie eben noch umgeben hatte.

„Wofür? Ich habe nur geholfen, mehr nicht!" erklärte Lily, sah Ria jedoch nicht dabei an sondern immer noch der Sonne zu, wie diese am Horizont unterging.

„Lily, darf ich dich etwas fragen?" flüsterte Ria unsicher.

„Ja, was möchtest du wissen?" fragte Lily und sah Ria dabei in die Augen.

„Warum lässt du nicht zu, dass jemand mit dir befreundet sein will?" wollte Ria von ihr wissen.

„Das möchte ich dir nicht beantworten, vielleicht irgendwann einmal, jedoch jetzt noch nicht! Nur eins werde ich dir sagen, wenn ich Freunde hätte, würde ich sie in Gefahr bringen, darum vermeide ich es, mich mit jemandem anzufreunden, da ich dadurch keine Angst um denjenigen zu haben brauch!" antwortete Lily freundlich. „Mehr werde ich dazu nicht sagen und bitte frag mich nicht weiter ja? Bitte!"

Lily wandte sich wieder von Ria ab, sah noch einmal nach Westen, stand kurz danach auf und nachdem sie Ria geholfen hatte ebenfalls aufzustehen, ging sie zurück zum Haus und durch die Terrassentür ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch vom Kamin niederließ und gedankenverloren ins Feuer sah.

„Es ist schon reichlich spät, wir sollten auch nach Hause gehen!" meinte Remus zu den anderen.

Diese nickten, verabschiedeten sich von Lily und reisten mittels Flohpulver vom Kamin der Lupins aus wieder nach Hause. Kurz nachdem die Marauder und Ria sich von Lily verabschiedet hatten, ging Lily hoch in ihr Zimmer und nachdem sie im Bad war, ging sie ins Bett, wo sie in einen unruhigen Schlaf fiel.