Kapitel 4
Als Ria am Sonntagmorgen zum Frühstück in die Küche kam, teilte ihr ihre Mutter mit, dass ihre und James Großeltern väterlicherseits diesen Sonntag ankommen und erst am darauf folgenden Freitag wieder abreisen würden. Ria sah etwas missmutig auf ihren Teller, doch wusste sie auch, dass sich ihre Großeltern, welche nur zweimal im Jahr zu Besuch kommen konnten, da diese in Irland wohnten sich immer darauf freuten, ihre Enkelkinder in der Zeit, in welcher sie auf Gut de Ville verweilten zu sehen. Während deren Besuch bei ihnen, unternahmen sie immer viel mit ihren Großeltern, ebenso musste auch Sirius, welchen sie mittlerweile ebenfalls als ihren Enkel betrachteten mit. Ria freute sich auf den Besuch ihrer Großeltern und beschloss, Lily eine Eule zu schicken, dass sie ihr am kommenden Samstag die Bücher und den Festumhang vorbeibringen würde. Ria wusste, dass es zwar sehr kurzfristig war, da es der 31. August und somit einen Tage vor ihre Rückreise nach Hogwarts war, doch es würde immer noch rechtszeitig sein. Die Woche, in welcher Rias und James Großeltern zu besuch waren, war wie immer aufregend und ereignisreich. Sie waren mit ihnen zum ersten Mal in Muggellondon und in einem Erlebnispark, wo sie alles bestaunten, was dort geboten wurde, da sich dieser von dem in der Zaubererwelt doch sehr unterschied. Am Samstag, nach der Abreise von Mr. und Mrs. Potter senior, stand Ria später als gewöhnlich auf, da sie sich die letzte Nacht unruhig im Bett hin und hergewälzt hatte und dadurch erst sehr spät eingeschlafen war.
„Guten Morgen!" grüßte sie, als sie in die Küche kam.
„Du meinst wohl eher Mahlzeit!" berichtigte sie ihr Vater grinsend.
„Dann eben das!" meinte Ria gähnend und setzte sich zu ihren Eltern an den Tisch.
Kurz nach ihr kamen auch James und Sirius in die Küche, setzten sich zu Mr. und Mrs. Potter, sowie Ria an den Tisch und begannen mit ihnen gemeinsam Mittag zu essen.
„Sirius und ich wollten heute Nachmittag zu Remus!" teilte James seinen Eltern mit.
„Grüßt ihn von uns!" bat Mr. Potter die beiden.
„Machen wir!" erwiderten Sirius und James gleichzeitig.
„Ich wollte heute zu Lily, um ihr die Bücher und den Festumhang zu bringen!" erklärte Ria ihrerseits.
„In Ordnung, grüß die Shacklebolts von uns, wenn du sie dort treffen solltest!" bat Mrs. Potter, woraufhin Ria, James und Sirius diese fragend ansahen.
„Hä? Wieso soll Ria die Shacklebolts bei den Evans grüßen?" fragte James verwirrt.
„Vera Shacklebolt ist die Tante von Lily Evans!" antwortete Mrs. Potter.
„Mach ich Mum!" meinte Ria, stand vom Tisch auf und ging hinauf in ihr Zimmer, um die Bücher und den Festumhang von Lily zu holen.
Als Ria in ihr Zimmer kam, beschloss sie sich noch etwas anderes anzuziehen, ging zum Schrank, holte etwas anderes zum anziehen aus diesem, ging ins angrenzende Badezimmer und unter die Dusche. Nach dem Duschen zog sie sich ein hellblaues Sommerkleid, welches am Ausschnitt und am Saum dunkelblau abgesetzt war und ihre blauen Augen, welche sie von ihrem Vater geerbt hatte und diese durch die Farbe des Kleides besonders betont wurden an. Zum Kleid passend schlüpfte sie in dunkelblaue Ballerinas und band sie danach ihre dunkelbraunen fast schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie sah noch einmal kurz in den Spiegel und mit einem zufriedenen nicken, nahm sie die Tüten, welche bei ihrem Schreibtisch standen, verließ ihr Zimmer, stieg die Treppe hinunter und ging aus dem Haus in Richtung Gartentor, von welchem aus sie in eine Nebenstraße der Gladiolenstraße apparierte.
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Auch James und Sirius gingen nach dem Essen hinauf auf ihre Zimmer, duschten und zogen sich frische Sachen an, danach gingen sie hinunter ins Wohnzimmer und reisten mit Flohpulver zu den Lupins. James trat als erster im Wohnzimmer der Lupins aus dem Kamin und nur Sekunden nach ihm auch Sirius. Beide verließen dieses und gingen zur Küchentür, an welche sie klopften und auf ein „herein" die dahinter liegende Küche betraten.
„Guten Tag Mrs. Lupin!" begrüßte James diese freundlich, als er gemeinsam mit Sirius die Küche betrat.
„Guten Tag James, Sirius!" grüßte diese ebenso freundlich zurück. „Remus ist in seinem Zimmer!"
James und Sirius nickten, bedankten sich, verließen die Küche und stiegen die Treppe, welche zum Zimmer von Remus führte hinauf. Als sie vor dessen Zimmer standen, klopften sie an die Tür.
„Wer ist da?" hörten sie Remus Stimme fragen.
„Wir, Sirius und James!" antwortete Sirius.
„Kommt rein!" forderte Remus sie auf.
Sirius öffnete die Tür und nacheinander betraten sie das Zimmer, in welchem Remus vor seinem Schrank stand und in diesen nachdenklich herumwühlte.
„Du siehst aus, als würdest du nachdenken, was du anziehen sollst!" meinte Sirius grinsend.
„Tu ich auch!" erwiderte Remus und sah wieder prüfend in seinen Schrank.
„Wieso, du hast doch etwas an!" stellte Sirius lachend fest.
„Das schon, doch heute Morgen kam Mrs. Evans und fragte mich, ob ich zum Kaffeetrinken rüberkommen wolle, da Lily heute Geburtstag hat und sie gern auch junge Leute dabei hätte, als nur welche die älter wären als Lily!" erklärte Remus und zog eine beige Hose und ein dunkelblaues kurzärmliges Hemd aus dem Schrank.
„Mrs. Evans hat dich zu Evans Geburtstag eingeladen?" fragte James überrascht.
„Ja!" antwortete Remus und verschwand im Bad.
Eine kurze Dusche später kam Remus frisch angezogen wieder aus diesem und sah seine Freunde an, welche ihn mit einem leicht verwirrten und auch leicht enttäuschten Gesichtsausdruck ansahen.
„Was ist? Was habt ihr?" fragte Remus leicht verwundert über deren Gesichtsausdruck.
„Du hast uns nie erzählt, dass du mit Evans befreundet bist, auch hast du uns nicht abgesagt, dass wir heute nicht zu dir kommen könnten!" antwortete Sirius leicht sauer.
„Zum einen, ich bin nicht mit Lily befreundet und zum anderen hat Mrs. Evans mich, nachdem ich ihr sagte, dass ihr beiden heute zu mir kommen wolltet gebeten euch mitzubringen!" erwiderte Remus.
„Wie meinst du dass, du bist nicht mit Evans befreundet?" fragte James erstaunt.
„Weil ich nicht mit Lily befreundet bin. Wir kennen uns ja, da sie einige Male in den Ferien zu ihren Großeltern kam, doch sie ließ schon von klein auf niemanden an sie heran, wir haben zwar, als wir klein waren und sie bei ihren Großeltern war im Sandkasten gespielt, doch Freundschaft hat sie nie zugelassen. Es ist eher ein sich kennen, als ein befreundet sein!" antwortete Remus.
„Das kann doch nicht sein Remus, sie hilft dir bei den Zaubertrank Hausaufgaben, ihr geht gemeinsam zum See schwimmen und da willst du uns allen ernstes erzählen, ihr seid nicht miteinander befreundet!" entgegnete Sirius ihm.
„Ja, wir sind nicht befreundet oder gar Freunde! Lily hilft jedem wo sie kann, auch zieht sie sich seid dem 5. Jahr in Hogwarts immer mehr in sich zurück und lässt auch dort keine Freundschaften zu, glaubt mir ich habe es oft versucht, doch keinen Erfolg gehabt, seid dem zweiten Halbjahr in Hogwarts lacht sie auch nicht mehr, sondern ist ernster geworden, auch habe ich so manches Mal bei den Vertrauensschülermeetings, wenn sich unsere Blicke zufällig trafen einen traurigen und schmerzvollen Ausdruck in ihren Augen gesehen, doch kann ich mich auch irren, da der Blickkontakt nie lang genug anhielt, da sie immer schnell ihren Blick abwandte!" erklärte Remus. „Jetzt lasst uns aber langsam losgehen!" fügte Remus hinzu und ging zur Zimmertür.
„Ha, jetzt habe ich doch herausgefunden, wann Evans Geburtstag hat, zwar durch Zufall, aber dennoch!" meinte Sirius grinsend.
„Hä?" kam es von James und Remus, welche ihn etwas irritiert ansahen.
„Ja, ich hatte sie, als wir am See waren gefragt, wann sie 17 werden würde, woraufhin sie mir antwortete, dass sie es mir nicht sagen wolle und jetzt hab ich durch Zufall doch herausgefunden, dass sie am 31. August Geburtstag hat!" antwortete Sirius gut gelaunt.
„Wie auch immer, lasst uns gehen!" meinte Remus und gemeinsam verließen sie dessen Zimmer und gingen hinunter in die Küche, wo sie sich von Mrs. Lupin verabschiedeten und danach zur Haustür und aus dieser hinaus zum Gartentor gingen.
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Als Ria in der Nebenstraße von der Straße, in welcher Lilys Großeltern wohnten ankam, sah sie sich nach allen Seiten um, ob niemand gesehen hatte, dass sie wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Erleichtert stellte sie fest, das dies nicht der Fall war und so verließ sie die Nebenstraße, welche Rosenbergstraße hieß und machte sich auf den Weg zur Gladiolenstraße, wo sie, als sie bei dieser ankam, den Bürgersteig entlang ging und nach dem Haus mit der Hausnummer 11 suchte. Als sie vor diesem stand, stieg sie die zwei Stufen bis zur Haustür hoch und drückte auf die Klingel. Nur kurze Zeit später wurde die Haustür geöffnet und Ria sah, wie schon vor zwei Wochen Mrs. Evans in der geöffneten Tür stehen, welche sie freundlich anlächelte.
„Guten Tag Mrs. Evans, ich bin Ricarda Potter und wollte zu Lily!" begrüßte und erklärte Ria dieser freundlich.
„Guten Tag, du bist doch das junge Mädchen, welches vor zwei Wochen schon einmal hier war, nicht wahr?" fragte diese freundlich lächelnd.
Ria nickte. „Ja! Ich wollte Lily ihren Festumhang und die Bücher bringen, welche ich im Auftrag von Professor Dumbledore für sie besorgen sollte!" antwortete sie höflich.
„Komm doch rein, Lily ist mit ihrer Tante oben in ihrem Zimmer!" gab Mrs. Evans ihr Auskunft.
„Danke!" bedankte Ria sich und schritt an Mrs. Evans vorbei ins deren Haus.
„Die Treppe hoch, den Gang entlang und die zweite Tür auf der linken Seite ist Lilys Zimmer!" erklärte Mrs. Evans, als sie mit Ria bei der Treppe ankam.
Ria nickte, bedankte sich höflich bei Mrs. Evans, stieg die Treppe hoch, wandte sich, als sie oben angekommen war nach rechts, ging den Flur entlang und auf die zweite Tür auf der linken Seite zu, vor welcher sie stehen blieb und anklopfte. Auf ein „Herein" öffnete sie die Tür und betrat das dahinter liegende Zimmer.
„Hi Lily, guten Tag Mrs. Shacklebolt!" grüßte Ria beide freundlich.
„Hi Ria!" grüßte Lily zurück.
„Guten Tag, du bist Ricarda Potter nicht wahr?" fragte Mrs. Shacklebolt lächelnd.
„Ja, ich soll sie, wenn ich sie hier treffen sollte, von meiner Mutter grüßen!" antwortete diese.
„Danke sehr freundlich, grüß sie ebenfalls von mir ja!" bat Mrs. Shacklebolt sie.
„Mach ich!" erwiderte Ria. „Lily, ich wollte dir deinen Festumhang und die Bücher vorbeibringen, ich hoffe unsere alte Eule Twiggy hat dir meine Nachricht gebracht!" meinte Ria an diese gewandt.
„Ja hat sie, danke Ria!" bedankte sich Lily, stand von ihrem Bett, auf welchem sie mit ihrer Tante saß auf, nahm Ria die beiden Taschen ab und stellte sie neben ihren Schreibtisch.
„So Lily, du ziehst dir jetzt etwas Nettes an und kommst dann zu uns auf die Terrasse. Und keine Widerrede verstanden!" ordnete Mrs. Shacklebolt an. „Doch vorher sehe ich mir noch einmal deinen Arm an."
„Vera, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht feiern will!" entgegnete Lily dieser mit fester Stimme.
„Ich sagte keine Widerrede, man wird schließlich nur einmal 17!" erwiderte diese und sah Lily mit einem ernsten Blick an.
Danach wies sie Lily an sich aufs Bett zu setzten und entfernte den Verband von ihrem linken Oberarm. Ria konnte an der Stelle, wo Petunia Lily vor einer Woche so fest am Arm gepackt hatte, nach dem entfernen des Verbandes immer noch eine leichte Rötung erkennen, welche jedoch im vergleich zu vorher sah, wo die Haut aussah, als wenn sie an dieser Stelle eine Verbrennung gehabt hätte gut aus.
„Es ist gut verheilt Lily!" stellte Mrs. Shacklebolt fest. „Ricarda und ich gehen jetzt zu den anderen nach unten. Du ziehst dich jetzt um und kommst danach zu uns auf die Terrasse!" fügte sie in einem Ton hinzu, welcher keine Widerrede zuließ.
Lily nickte und Mrs. Shacklebolt verließ zufrieden mit Ria Lilys Zimmer.
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Als James, Sirius und Remus beim Haus der Evans ankamen, klingelte Remus und kurz darauf wurde die Tür von Mr. Evans geöffnet. Er begrüßte die drei freundlich und wies sie an ins Haus zu kommen. Als die drei Marauder an ihm vorbei das Haus betreten hatten, führte er sie durchs Wohnzimmer zur Terrasse, wo sie auf Aron, Vera und Kingsley Shacklebolt, sowie Ria trafen. James, Sirius und Remus begrüßten diese und setzten sich zu ihnen an den Tisch. Plötzlich landete eine Eule auf einen Stuhl, welcher noch frei am Tisch stand und sah sich um, als wenn sie fragen wollte, ist der oder diejenige nicht da, welcher ich den Brief überbringen soll. Als Mr. Shacklebolt versuchte ihr den Brief vom Bein abzubinden, hackte sie mit dem Schnabel nach ihm und ließ ein empörtes shuhu verlauten.
„Sie wartet bestimmt auf Lily!" stellte Mr. Evans fest, sah in Richtung der geöffneten Terrassentür und durch diese ins Wohnzimmer. „Ah, da kommt sie ja!"
Alle die mit dem Rücken zur Terrassentür saßen (dies waren James, Sirius, Kingsley und Ria) drehten sich um und James, sowie Sirius klappte beim Anblick von Lily die Kinnlade herunter, was von den anderen anwesenden mit einem Lachen honoriert wurde. Lily hatte ein royal blaues Sommerkleid, welches am Ausschnitt mit weiß abgesetzt war und dazu passende weiße 3cm hohe Sandaletten an und ihre dunkelroten, leicht gewellten Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Shacklebolts, Ria und Remus standen auf und gratulierten Lily zu ihrem Geburtstag, auch James und Sirius standen, nachdem sie ihre Verblüffung überwunden hatten ebenfalls auf und gratulierten ihr etwas steif, wobei James, als er Lily die Hand zur Gratulation reichte ein leichtes kribbeln im Magen, welches sich verstärkte, je länger er ihre Hand in seiner hielt verspürte. Lily zog ihre Hand aus der seinen, ging um den Tisch herum und band, nachdem sie die Eule entdeckt hatte, dieser den Brief vom Bein ab, woraufhin diese sich gleich danach in die Luft erhob und davon flog. Lily setzte sich auf den Stuhl, welcher am Tisch gegenüber von James platziert war, rollte das Pergament auseinander und begann zu lesen. Danach reichte sie den Brief an Mr. Shacklebolt, welcher diesen, nach einem zustimmenden nicken von Lily ebenfalls las. Als er wieder von dem Brief aufsah, sah er Lily direkt an und holte einmal sehr tief Luft. Danach stand er auf, ging ins Haus und zum Kamin im Wohnzimmer. Nach ungefähr 10 Minuten, gesellte sich Mr. Shacklebolt wieder zu ihnen und setzte sich auf seinen Platz neben seine Frau.
„Alles, alles gute zum Geburtstag Liebes!" sagte Mrs. Evans, welche mit einer zweistöckigen Torte, auf welcher17 brennende rote Kerzen steckten durch die Terrassentür lächelnd auf sie zukam.
„Danke Granny!" erwiderte Lily, stand auf, ging um den Tisch herum und auf ihre Großmutter zu, welche sie in den Arm nahm, nachdem diese die Torte auf den Tisch gestellte hatte.
James, Sirius, Ria und Remus fiel auf, dass Lily, als sie ihre Großmutter umarmte keine Gefühle, wie ein lächeln oder sonst einen freudigen Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte, was die vier doch zugegebener Maßen etwas verwirrte und sie sich daraufhin unauffällig ansahen. Mrs. Evans begann jedem ein Stück Torte auf den Teller zu tun, doch auf Lilys tat sie, als diese sich wieder auf ihren Platz gesetzt hatte ein Stück Obstkuchen. Sie hatten fast das Kaffeetrinken beendet, als sie plötzlich eine Stimme hörten und sich zu dieser umdrehten. Sie sahen Dumbledore, welcher durch die Terrassentür auf sie zukam, allen zunickte und Lily freundlich ansah. Diese stand von ihrem Platz auf, begrüßte Dumbledore höflich, nahm von diesem Glückwünsche zu ihrem Geburtstag entgegen und verließ danach gemeinsam mit ihm die Terrasse in Richtung Garten der Evans. Dumbledore und Lily blieben bei dem Baum, an dem Lily der Sonne beim untergehen zusah stehen und unterhielten sich. Sirius nahm plötzlich rechts neben sich eine Bewegung war und schielte unauffällig zu dieser Seite. Er beobachtete, dass Mrs. Shacklebolt unbemerkt von den anderen, da diese in die Richtung sahen, wo Lily und Dumbledore standen aufstand und ins Haus ging. Augenblicke später, kam sie zu ihrem Platz zurück und setzte sich wieder hin. Sirius nahm an, dass diese wohl nur mal zur Toilette gegangen war und machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Alle konnten sie beobachten, dass Lily ab und zu nickte, nachdem Dumbledore etwas zu ihr sagte und auch, dass er nur andeutungsweise, ohne Lily jedoch zu berühren seine Hand über ihre Schulter hielt. Was die drei Marauder und Ria nachdenklich werden ließ. Plötzlich fuhr Lily Kopf ruckartig in Richtung Terrasse, doch sah sie niemanden der auf dieser saß an, sondern an ihnen vorbei zur Terrassentür. Plötzlich nahmen alle auf der Terrasse sitzenden eine Bewegung war und sahen einen jungen Mann, welcher an ihnen vorbei in die Richtung wo Dumbledore und Lily standen rannte. Diese stand einen Moment ohne sich zu bewegen nur da und sah dem jungen Mann, welcher auf sie und Dumbledore zukam starr entgegen. Plötzlich kam Bewegung in Lily und sie stürmte auf diesen jungen Mann welcher, wie Ria feststellte sehr gut aussah zu und umarmte diesen stürmisch. Als James dies sah, verspürte er plötzlich bei diesem Anblick einen Stich, welcher sich anfühlte, als hätte ihm jemand ein Messer ins Herz gerammt.
„Ich glaub es nicht! Lion!" flüsterte Kingsley überrascht.
James, Sirius, Ria und Remus sahen erst ihn und danach sich gegenseitig verwundert an.
„Lily!" hörten sie die Stimme des jungen Mannes, welcher plötzlich entsetzt aufschrie.
Vera Shacklebolt sprang von ihrem Stuhl hoch und die Terrasse hinunter, lief in Richtung Lily und des jungen Mannes, welcher Lily im Arm hielt und diese auf ein Zeichen von Mrs. Shacklebolt langsam auf den Rasen legte. James und Sirius erkannten, dass Mrs. Shacklebolt eine kleine Flasche in der Hand hielt, welche Mr. Evans schon einmal von seiner Frau bekam, als Lily letztens zusammenbrach und sahen sich nachdenklich an. Als sie wieder zu Mrs. Shacklebolt, Dumbledore, dem jungen Mann und Lily sahen, stellten sie fest, dass der junge Mann Lily auf seinen Armen in Richtung Haus trug, mit ihr die Terrasse betrat und danach gemeinsam mit Mrs. Shacklebolt ins Haus ging und Lily vorsichtig auf die Couch legte. Dumbledore setzte sich zu ihnen an den Tisch und sie konnten hören, wie dieser Lion Mrs. Shacklebolt fragte, was mit Lily los sei, wo ihr fröhliches, wundervolles Lachen geblieben wäre, mit welchem sie andere immer anstecken konnte, so dass diese mit lachen mussten. Mrs. Shacklebolt schüttelte den Kopf, gab ihm jedoch keine Antwort auf seine Fragen.
„Vera, was ist mit Lily passiert?" fragte er aufgebracht.
„Lion!" hörten die auf der Terrasse anwesenden plötzlich Lilys Stimme, woraufhin dieser, sich zu ihr umdrehte, sich auf den Rand der Couch setzte und ihre Hand in die seine nahm.
„Lily meine Kleine!" sprach er sie an und sah ihr dabei liebevoll in die Augen.
„Ich bin nicht mehr klein Lion!" protestierte diese.
Dieser fing an zu lachen. „Doch, für mich wirst du immer meine Kleine bleiben Lil!" erwiderte er und strich ihr sanft über die Wange.
Lily setzte sich auf, hielt plötzlich seine Hand fest und nahm sie von ihrer Wange weg. Lion konnte eine leichte Rötung sehen, wo er vorher sanft über Lilys Wange gestrichen hatte und sah Mrs. Shacklebolt entsetzt an.
„Ich erzähle es dir später!" teilte sie ihm mit, woraufhin dieser nur nickte und wieder Lily ansah.
„Lass uns wieder zu den anderen gehen, du möchtest doch sicherlich auch ein Stück von meiner Geburtstagstorte, welche Granny so liebevoll gemacht hat, hm?" fragte Lily und sah dem jungen Mann dabei fest in die Augen.
„Auf jeden Fall Kleines! Alles Liebe und Gute zum Geburtstag Lily!" gratulierte Lion, gab ihr einen kleinen Kuss und reichte ihr eine kleine Schachtel.
„Danke Lion!" bedankte sich Lily, nahm ihn in den Arm und packte, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, die kleine Schachtel aus.
Als Lily diese öffnete, sah sie den jungen Mann an und holte aus dieser vorsichtig eine zartgliedrige Goldkette, an welcher ein Anhänger in Gestalt eines Einhorns hing heraus. Sie öffnete den Verschluss, legte sich die Kette um den Hals und nachdem sie diese wieder verschlossen hatte, nahm den jungen Mann noch einmal in den Arm, was in James ein Gefühl der Eifersucht hervorrief, was ihn wunderte, da er, wie er sich selber zurecht wies, nicht Lilys Freund war. Lion half Lily beim aufstehen und ging mit ihr und Mrs. Shacklebolt zu den anderen auf die Terrasse. Es wurde noch ein Stuhl neben dem von Lily an den Tisch gestellt, so dass sich Lion zu ihnen an den Tisch setzten konnte, doch bevor er dies tat, wurde er von Mr. und Mrs. Evans, sowie Mr. Shacklebolt und Kingsley freudig umarmt und begrüßt. Als er sich neben Lily setzte, gab ihm Mrs. Evans einen Teller mit einem Stück Torte. Lily sah ihn an und legte sanft ihre Hand auf seine linke. Er nickte ihr aufmunternd zu und begann die Torte zu essen. Es wurde noch ein fröhlicher Nachmittag, doch Lily lachte bei keinem der Witze, die erzählt wurden mit, auch zeigte sie keinerlei Emotionen oder eine andere Art von Gefühl. Sie nahm des öfteren die Hand von diesem jungen Mann, welcher sie dann immer liebevoll ansah und doch fanden Sirius, James, Remus und Ria es sehr seltsam, dass sich die beiden, wenn sie miteinander gehen würden nie küssten oder andere Arten von Zärtlichkeiten, die man bei sich liebenden Paaren beobachten konnte austauschten. Lily sah zu Ria und deutete ihr, als diese Lilys Blick bemerkte, mit ihr zukommen, woraufhin Ria unauffällig nickte und fast zeitgleich stand sie mit Lily auf, woraufhin James, Sirius, Remus und Lion die beiden verwundert ansahen. Lily sah Lion kurz in die Augen und dieser verstand sofort, was sie ihm mit diesem Blick sagen wollte. Die beiden Mädchen gingen zu Lilys Lieblingsbaum und setzten sich nebeneinander am Fuß von diesem hin.
„Ria, was ich dir jetzt sage, darfst du niemandem, wirklich niemandem erzählen oder verraten!" bat Lily diese ernst.
„Ich verspreche es dir Lily!" erwiderte diese und wartete gespannt, was Lily ihr sagen oder vielmehr erzählen wollte.
„Mir ist aufgefallen, dass du Lion immer wieder unauffällig beobachtest!" stellte Lily fest, woraufhin Ria etwas rot wurde und Lily verlegen ansah.
„Entschuldige Lily!" bat Ria verlegen.
„Du brauchst dich nicht bei mir entschuldigen Ria!" teilte Lily dieser mit.
„Doch, denn ich nehme an, dass Lion dein Freund ist und ich habe nicht das Recht ihn so anzusehen, wie ich ihn ansehe!" erklärte Ria und nahm nun leicht die Farbe einer Tomate an.
„Wenn ich darüber lachen könnte, würde ich es jetzt tun Ria! Lion ist nicht mein Freund!" erklärte Lily.
„Nicht?" fragte diese perplex.
„Nein, wenn er mein Freund wäre, würde ich nicht nur mit ihm Händchen halten oder ihn nur ansehen!" erwiderte Lily.
„Wieso den nicht, es gibt auch Partnerschaften, in denen Paare nur wenig Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschen, da sie sich dies lieber für zu Hause aufsparen, wo sie unter sich sind!" entgegnete Ria.
„So ein Mensch bin ich nicht Ria, ich würde jedem zeigen wollen, dass ich mit dem Menschen, den ich liebe glücklich bin! Nein Ria, Lion ist mein Bruder, doch er konnte heute nur hier sein, da auch Dumbledore hier ist und er somit unter dessen Schutz steht. Er muss nachher mit Dumbledore wieder abreisen! Nur Dumbledore weiß wo sich Lion versteckt hält, damit Voldemort ihn nicht findet!" erklärte Lily und sah traurig auf ihre Hände. „Deshalb muss du mir dein Ehrenwort geben, das du niemandem erzählst, dass mein Bruder heute hier war!"
„Er… er ist dein Bruder?" fragte Ria überrascht. „Ich gebe dir mein Ehrenwort Lily, dass ich niemandem sagen werde, dass dein Bruder heute hier war, doch dachte ich, du hättest nur eine Schwester!"
„Petunia, ja sie ist meine Schwester, doch sie hat keine magischen Fähigkeiten, sowie Lion und ich sie haben, darum hasst sie uns beide gleichermaßen!" antwortete Lily.
„Ich dachte eure Eltern sind Muggel, wie kann es sein, dass zwei Kinder magische Fähigkeiten haben und eines nicht?" fragte Ria. „Kannst du deine Eltern nicht fragen, ob es in eurer Familie irgendwelche Vorfahren gibt, die Zauberer waren?"
„Nein, ich kann meine Eltern dies nicht mehr fragen, da meine Eltern von Voldemort getötet wurden und wir sie letzten Samstag beerdigt haben, wofür Voldemort bezahlen wird!" antwortete Lily mit einem eisigen Unterton in der Stimme, welche Ria eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ.
„Entschuldige Lily, dass wusste ich nicht! Darf ich dich fragen, warum du mir dies erzählst, ich meine, als ich dich vor zwei Wochen fragte, warum du es nicht zulässt, dass sich jemand mit dir anfreundet möchte, sagtest du mir dass…" begann Ria, doch Lily unterbrach sie.
„Ich weiß! Du musst wissen, dass Dumbledore und ich ein langes Gespräch hatten und er zu mir meinte, dass ich dir eine Chance geben sollte, da er der Auffassung ist, dass jeder Mensch jemanden brauchen würde, welchem er sich anvertrauen kann. Ich sagte ihm, dass ich es mit überlegen würde und habe in den letzten zwei Wochen lange darüber nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass du bis lang die einzige von allen anderen in Hogwarts warst, die mit mir befreundet sein wollte, doch ich muss mich auf deine Verschwiegenheit verlassen können. Ich habe dennoch Angst, dass ich dich, wenn ich mit dir befreundet bin, dich dadurch in Gefahr bringe, doch Dumbledore erklärte mir, dass du dich gut selbst verteidigen könntest. Doch ich würde dich beschützen, da ich hoffe, dass du immer noch an einer Freundschaft mit mir interessiert bist. Doch du musst mit mir Geduld haben, da ich, wie du sicher weißt die letzten 6 Jahre in Hogwarts keine Freunde oder Freundin hatte, welcher ich mich anvertrauen konnte und daher wird es dauern, bis ich dir wirklich ganz vertrauen kann!" erklärte Lily und sah Ria mit einem traurigen Ausdruck in den Augen an.
„Lily, ich würde gern deine Freundin sein, auch verspreche ich dir, nein ich schwöre dir, dass ich niemandem, wirklich niemandem irgendetwas verraten oder erzählen werde, was du mir erzählen oder anvertrauen wirst!" versprach Ria. „Lily, darf ich dich umarmen?"
Lily schüttelte den Kopf. „Nein, wenn du mich umarmst oder berührst, auch wenn es nur eine leichte, sanfte Berührung ist, verspüre ich starke Schmerzen und an den Stellen, an denen du mich berühren würdest, würden hinterher wie Brandwunden aussehen. Doch anders ist es, wenn ich dich umarme, dann passiert eigentümlicher Weise dies nicht!" antwortete Lily und umarmte Ria freundschaftlich, was von James, Sirius und Remus erstaunt beobachtet wurde, jedoch Dumbledore lächelte verstehend.
Ria und Lily unterhielten sich noch eine ganze Weile über belangloses, dann standen sie auf und gingen wieder zurück zu den anderen. Als sich Dumbledores und Lilys Blick trafen, trat ein leichtes Lächeln auf Dumbledores Gesicht und er nickte Lily unauffällig zu. Die beiden Mädchen setzten sich wieder an den Tisch und Lily legte wieder sanft ihre Hand auf die ihres Bruders, welcher immer mal wieder unauffällig zu Ria hinüber sah, welches Lily innerlich amüsiert beobachtete.
„Lion, kann ich dich mal kurz sprechen?" fragte Mrs. Shacklebolt diesen, woraufhin er nickte, vom Tisch aufstand und mit ihr ins Haus ging.
Lily sah ihnen hinterher und beobachtete die Gesten, welche ihr Bruder bei der Unterhaltung mit ihrer Tante machte. Plötzlich hörten alle anwesenden auf der Terrasse seine wütende Stimme.
„Das wird er mir büssen das schwöre ich dir Vera!" schrie Lion aufgebracht. „Warum Lily, was hat sie getan, dass immer sie so bestraft wird?"
Diese legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn zu besänftigen, was ihr nicht wirklich gelingen wollte. Lily stand, als sie dieses sah von ihrem Platz auf, entschuldigte sich kurz bei den anderen und ging zu ihrem Bruder und ihrer Tante ins Haus. Sie nahm ihren Bruder in den Arm, strich ihm beruhigend über den Rücken und flüsterte ihm dabei etwas zu, woraufhin er sich sichtlich beruhigte. Er redete, nachdem er sich aus Lilys Umarmung gelöst hatte auf diese ein, woraufhin sie ihm eine Hand auf die Wange legte und immer wieder den Kopf schüttelte und ihm etwas sagte, was die auf der Terrasse verbliebenen jedoch nicht verstehen konnten. Er schüttelte den Kopf und sah Lily mit einem traurigen Blick an, doch hatte er sich wieder beruhigt und ließ sich von Lily wieder mit nach draußen zu den anderen ziehen. Sie setzten sich wieder auf ihre Plätze und es wurde noch ein gemütlicher Abend, bis Dumbledore erklärte, dass es Zeit wäre aufzubrechen. Lily stand gleichzeitig mit ihrem Bruder vom Tisch auf, nahm ihn in den Arm und sah ihn mit einem traurigen Blick an.
„Wir sehen uns wieder Lil!" versprach er und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, woraufhin eine leichte Rötung zu sehen war, als er seine Lippen wieder von dieser entfernte.
„Die Hauptsache für mich ist, dass du in Sicherheit bist Lion!" erwiderte diese und umarmte ihn herzlich.
Lion verabschiedete sich auch von den anderen, ging mit Dumbledore ins Haus und reiste mittels Flohpulver mit diesem über den Kamin im Wohnzimmer seiner Großeltern ab.
„Wir müssen auch langsam nach Hause!" erklärte Ria, ging auf Lily zu und diese nahm sie in den Arm.
„Wir sehen uns Morgen im Zug Lily!" verabschiedete sich Remuns von ihr.
„Dass glaube ich eher nicht Remus!" entgegnete diese, woraufhin dieser, James, Ria und Sirius sie verwundert ansahen.
„Wieso nicht?" fragte Remus verwirrt.
„Weil ich am 02. September ins Zaubereiministerium muss!" antwortete Lily, verabschiedete sich von ihnen und den Shacklebolts, ging ins Haus und hinauf in ihr Zimmer.
James, Sirius, Ria und Remus sahen ihr fassungslos hinterher, verabschiedeten sich von Mr. und Mrs. Evans, sowie den Shacklebolts, verließen das Haus und als sie vorm Gartentor der Evans standen, verabschiedeten sich Sirius, James und Ria von Remus, welcher danach nach Hause ging und die drei anderen sich zu der Nebenstraße begaben, in welcher Ria am Nachmittag nach Little Whinging apparierte. Als sie in dieser ankamen, sahen sie sich um und als sie sicher sein konnten, dass niemand in der Nähe war apparierten sie nach Gut de Ville, dem Zuhause von James, Ria und Sirius.
