Disclaimer: Alles nix meins, alles JKR

Ü/N: Das ist eine Übersetzung der Story „Snape's worst nightmare" von Draco664

Snapes schlimmster Alptraum

„Sagt ‚Käse'! forderte Molly Weasley.

„Käääässseeee!" schallten die kombinierten Stimmen ihrer Tochter und ihrer sechs Schwiegertöchter.

Ein Blitz. Ein Photo wurde geschossen.

„Ich kann es nicht glauben" schniefte die emotionale Weasley-Matriarchin. „Alle meine Töchter sind zur selben Zeit schwanger."

Ihr Ehemann legte einen Arm um sie herum und drückte sie mit einem grossen Grinsen auf seinem Gesicht eng an sich heran. Er hielt ein Glas hoch. „Auf alle neuen Mitglieder der Weasley-Familie!" sprach er den Toast aus.

„Lasst den Weasley-Plan für die Weltherrschaft beginnen!" schrie Fred.

Inmitten Hochrufen und Gelächter tranken alle Anwesenden auf diesen Toast. Die Party hatte erst begonnen.


Arthur Weasley rollte sich zur anderen Seite und legte seinen Arm über seine schlummernde Frau. Sein Arm landete auf einem leeren Bett.

Arthur war daran gewöhnt, dass Molly vor ihm aufstand; sie war seit Jahrzehnten immer die erste Person im Haushalt, die morgens aufstand. Aber es war sehr früh, sogar für Molly. Er warf sich einen Morgenmantel über und schlüpfte in seine Pantoffel, und ächzte etwas, als er seine knirschenden Knie hörte. Leise schlüpfte er aus dem Schlafzimmer und ging nach unten.

Der Fuchsbau war seit Jahren leise. Alle Kinder hatten geheiratet und sind kurz nach dem Ende des letzten Dunklen Krieges ausgezogen. Sogar jetztüber ein Jahrzehnt später, empfand Arthur die Stille als etwas düster. Nicht einmal das periodische Schreien des alten Ghuls konnte dafür sorgen, dass sich das Haus anhörte als ob es voll mit Kindern wäre, voll mit Leben.

Vom Ende der Treppe aus konnte Arthur die Umrisse seiner Frau, wie sie am Küchentisch sass, ausmachen. Nach dem Stapel Taschentücher auf dem Tisch zu urteilen, war sie am weinen. Wieder. Sie schaute auf ein umrahmtes Photo, eines, welches berühmt geworden war innerhalb der Weasley-Familie.

Mit einem Lächeln ging er zum Tisch hinüber und setzte sich neben sie, und nahm ihre zitternden Schultern in seine noch immer starken Arme. „Molly. Komm zurück ins Bett. Es ist zu früh zum Aufstehen, sogar wenn es der erste September ist."

„Es tut mir leid, Arthur. Ich vermisse sie einfach nur. Ich würde jetzt aufstehen, um sicher zu gehen, dass sie alle pünktlich zum Bahnhof kommen" antwortete sie mit einem Schniefen.

Mit einem sanften Kichern, umarmte Arthur seine Frau und küsste sie auf die Stirn. Ohne sie loszulassen drehte er seinen Kopf, um sich das Photo anzuschauen, das, welches er bereits so gut kannte.

Auf dem Bild war nur eine geborene Weasley, seine kleine Ginevra. Sie hatte ein glühendes Lächeln, eines ihrer kleinen Hände über ihrem sechs Monate grossem schwangerem Bauch, mit der anderen winkte sie zu ihrem Vater. Auf ihrer rechten Seite war Rons Frau, Hermine, einen Arm um Ginny herum, den anderen um Angelina, Freds Frau. Da sie beide zu diesem Zeitpunkt im zweiten Monat schwanger waren, sahen sie nicht sehr verschieden aus. Das Paar schaute sich einfach nur gegenseitig an und lachte aus vollem Herzen.

Katie Bell stand auf der anderen Seite von Ginny, und rieb sich sanft ihren dick geschwollenen Bauch. Sie würde später die erste sein, welche Arthur und Molly ein Enkelkind präsentieren, nunja, Enkelkinder. Sie hatte George kurz nach der Geburt ihrer Zwillingssöhne geheiratet.

Eine gelassene Penelope stand ruhig, mit ziemlicher Grazie und Eleganz, da und schaute über die anderen Mädchen im Photo hinweg und lächelte zu Arthur.

Alison, Charlies Frau, welche er in Rumänien, als er dort gearbeitet hat, kennengelernt hatte, kniete vor den anderen. Sie zeigte nur die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Sie kicherte konstant, und hielt sich ihre schwielige Hand vor den Mund, doch sie hatte dasselbe schelmische Glitzern in ihren Augen, welches Arthur täglich in den Augen seiner eigenen Zwillinge sah. Hinter ihnen allen war die überirdisch schöne Fleur, die Bill gerade mal ein paar Stunden, nachdem sie Harry geholfen hatte, Voldemort zu besiegen, geheiratet hatte. Sie war zu diesem Zeitpunkt in ihrem fünften Monat. Sogar auf dem Photo waren ihre sanften Bewegungen schon beinahe hypnotisch, wenn man sie mit ihren Teil-Veela-Reizen kombinierte.

Es war Hermines und Angelinas Ankündigung, dass sie in erfreulichen Umständen waren, das die Ursache war, dass dieses berühmte Photo geschossen wurde. Es bedeutete, dass jede ihrer Töchter (und sowohl Molly als auch Arthur dachten beide so von allen) zur gleichen Zeit schwanger waren.

Arthurs Kichern wurde zu einem leisen Lachen, als er sich an die Feier erinnerte.


„Ich werde Vater" sagte Ron, noch immer vor Schock blinzelnd. Sein hölzernes Gesicht war an diesem Tag sehr häufig eine Quelle der Heiterkeit und Witze für die Zwillinge. „Ein Vater. Ich."

Harry lachte und drückte Ron eine Flasche Butterbier in dessen nicht widerstrebende Hand. „Denk mal nach. Es wird wieder einen Potter und einen Weasley gemeinsam auf Hogwarts geben."

Ein erschreckter Ausdruck erschien auf dem Gesicht von Albus Dumbledore, als er etwas realisierte, was allen anderen Anwesenden entgangen war. „Es sieht so aus, als ob mindestens sechs Weasleys und ein Potter in einem Jahrgang wären."

George landete auf der Couch neben dem alten Zauberer. „Richtig. Nun, ich denke damit wäre das Gryffindor-Quidditch-Team für mindestens sechs Jahre erledigt."

„Jaaaaa" sagte Dumbledore abgelenkt, seine Gedanken offensichtlich woanderst.

Arthur versuchte verzeifelt Fred zu beschwatzen, vom Küchentisch herunter zu kommen, wo er einen ziemlich improvisierten Freudentanz wegen seiner bevorstehenden Vaterschaft hinlegte. Fleur, Katie und Hermine lachten alle über das Spektakel.

Ginnys tiefbraune Augen suchten ihren Ehemann. Sein widerspenstiges und unmögliches Haar sprang noch immer herum, und lud ihre Hände ein, durch seine seidigen Strähnen zu fahren. Er drehte sich um und traf ihren Blick. Sie teilten ein besonderes Lächeln von perfekter Zufriedenheit inmitten des ganzen Chaos um sie herum.


„Komm schon. Zurück ins Bett, Molly" sagte Arthur, und zog seine Frau sanft vom Stuhl.

„Ich vermisse sie, Arthur. Ich vermisse sie alle ganz schrecklich."

„Du hast sie erst –„ er schaute auf seiner Uhr nach, welche er von Harry zu letztem Weihnachten bekommen hatte, „ – vor sieben Stunden gesehen. Erinnerst du dich?"

„Natürlich erinner ich mich. Ich beneide nur die Mädchen um das ganze Chaos in ihren Leben." Molly schniefte wieder und griff nach einem weiteren Taschentuch. „Sie sind alle so schnell erwachsen geworden. Wieso konnten sie nicht noch ein wenig länger klein bleiben?"

„Molly, lass uns –„ Er stoppte, und dachte über eine Überraschung für seine Frau nach.

Sie schaute zu ihm auf. „Lass uns was?"

Mit einem Grinsen, dass den Zwillingen alle Ehre machte, schaute er zu ihr hinunter und küsste sie sanft auf die Stirn. „Lass uns noch etwas schlafen. Dann nehm ich mir morgen früh frei, und wir können dann nach London gehen und Auf Wiedersehen zu ihnen sagen. Noch einmal."

Mollys Augen leuchteten vor Freude. „Oh, ich habe den besten Mann auf der ganzen Welt geheiratet." Sagte sie, und gab ihrem Mann einen Kuss.


Harry trat durch die Barriere auf Bahngleis Neun Dreiviertel. In seinen Armen trug er sein kleines Mädchen Margaret, deren knallroten Haare schon so wild wie Medusas Schlangen waren. Zwei Sekunden später trat Ginny mit dem Rest ihrer Familie durch die Barriere.

„Grossmutter!" rief ihr ältester Sohn und rannte in die Arme von Molly. Harry betrachte den Anblick mit einem reuigen Lächeln.

„Was ist los, Harry?" fragte ihn sein Schwiegervater.

„Ich schulde Hermine eine Menge Geld," sagte er, „Sie hat mit mir gewettet, dass Molly sich nicht zurückhalten könnte, heute von Kings Cross fern zu bleiben."

„Ich habe dir gesagt, es ist weggeworfenes Geld" sagte Ginny hinter ihm.

Harry lächelte zärtlich seine Frau an, und schaute sich dann auf dem Bahngleis um. „Ich erinnere mich daran, als ich das alles zum ersten Mal gesehen habe. Es hat sich seit damals nicht viel verändert."

Ginny nickte und schaute sich auch um. Die polierte rote Dampflok glänzte noch immer, die Waggons sahen noch immer genauso gemütlich aus. Eine Sache fiel jedoch auf.

„Gab es damals genausoviele Waggons, als wir Schüler waren?" fragte sie.
Harry schüttelte den Kopf. „Das ist die erste Babyboom-Generation. Ein Rekordzulauf für Hogwarts in den letzten sechzig Jahren. Fast hundert Schüler."

Ginny schaute etwas beunruhigt. „Denkst du, du kannst mit so vielen umgehen?"
Harry nickte. „Ich habe eine ziemliche Menge Erfahrungen in den letzten zehn Jahren gesammelt. Ich denke, ich kann sie kontrollieren."

Ginny bemerkte ein Glänzen in seinen Augen. „Was?" fragte sie fest.
Er gab ihr einen bestürzten Blick. „Wie machst du das?"
„Tante Ginny kennt dich einfach zu gut, Onkel Harry" erklang es von hinten.

Die Potters drehten sich um, und sahen die Ankunft von Percys und Penelopes Familie. Der Leiter der Abteilung für Internationale Zusammenarbeit lächelte seine Tochter an. „Jap, sie beobachtet ihn schon seit geraumer Zeit."

Ginny errötete, noch immer verlegen wegen ihrer Vergangenheit. „Husch, du Quälgeist" sagte sie liebevoll, „Geh und belästige deine Grossmutter."

Mit einem Schrei rannte sie Richtung Molly und schloss sich der Umarmerei an.

„Schön dich zu sehen, Percy. Wie geht's?" fragte Harry und schüttelte Percys Hand.

„Nicht so schlecht. Obwohl es letzte Woche ein schockierendes Ereignis an Unreife seitens des belgischen Ministers in Richtung des französischen Ministers gab. Die Dinge wären fast aus dem Ruder gelaufen bevor ich dazwischen gegangen bin."

„Hast es hingekriegt, sie zu Tode zu langweilen, Percy?"

Harry und Percy drehten sich beide um, um den Neuankömmling anzusehen. „Bill!" sagten beide zusammen.


Und wieder einmal, zum ersten Mal seit zehn Jahren, verwandelte sich Bahngleis Neun Dreiviertel zu einer zwanglosen Zusammenkunft der Weasley-Familie. Wilde Kinder, ausser ein paar mit flammenroten Haaren, liefen Amok und terrorisierten die anderen Familien.

„Molly konnte einfach nicht widerstehen, hierher zu kommen und sie abfahren zu sehen" sagte Arthur zu einem der anderen Eltern. „Stellen Sie sich vor, zwölf ihrer Enkel in einem Aufwasch nach Hogwarts zu schicken."

Der Muggel, mit dem sich Arthur unterhielt, gab ihm einen wilden Blick bevor er sich entschuldigte.

„Ich denke, du solltest ihn in Ruhe lassen, Dad" sagte Bill, dessen langes Haar so langsam an den Schläfen ergraute.

„Ja, ich denke er war etwas besorgt, sein einzigstes Kind mit einem Dutzend unkontrollierbarer Kinder aus derselben Familie zu einer fernen Schule zu schicken" erklang eine Stimme hinter ihnen.

„George!" rief Bill.
Der Zwilling rollte mit den Augen. „Ich bin Fred, Bill."
„Sorry, du siehst gut aus."

„Danke." antwortete Fred und drehte sich, um seine neue Kleidung zu zeigen. „Akromantula-Seide, Drachenschuppen-Fasern und Yeti-Wolle für die Wärme." Er lächelte seinen Vater an. „Das Geschäft boomt. George und ich eröffnen unser 125. Geschäft nächste Woche."

„Seid ihr noch immer im Wettbewerb gegen Zonkos?"

Fred rollte mit den Augen. „Also bitte. Du bist gewaltig hinten dran. Wir haben eine feindliche Übernahme von Zonkos Geschäften letztes Jahr durchgeführt. Uns gehören alle seine Geschäfte."

„Wie habt ihr denn das geschafft?"

Fred grinste. „Unsere geschätzte Schwägerin, Hermine Granger-Weasley, war unser leitender Firmenanwalt letztes Jahr. Sie ist beängstigend in der Verhandlungsphase."

Bill und sein Vater gaben dem Zwilling ein identisches Lächeln. „Das wissen wir."


„Du weißt, da du deine Familie unter den Fidelius-Zauber gestellt hast, weiss niemand hier, dass deine Kinder dieses Jahr in Hogwarts anfangen" sagte Dumbledore zu Harry, als sie auf Hagrid warteten, der die Erstklässler in die grosse Halle bringen sollte.

Harry nickte, aber einige andere Lehrer hörten die Bemerkung des Direktors.

„Glückwunsch, Harry. Ich habe vergessen, dass es schon so lange her ist, seit du dein erstes Kind bekommen hast" sagte Professor Flitwick. „Wie willst du es machen, deine eigenen Kinder zu unterrichten?"

Harry lächelte den kleinen Lehrer schief an. „Um die Wahrheit zu sagen, ich habe schon begonnen, sie zu unterrichten. Sie sind vielleicht auf einem Drittklässler-Level in Verteidigung. Ich wollte sicher gehen, dass sie bessere Chancen haben, sollte unser Aufenthaltsort ‚widerwärtigen' Typen bekannt werden."

Die Lehrer nickten düster. Die Türen zur grossen Halle wurden weit aufgeworfen und Professor McGonagall führte die grösste Gruppe Erstklässler herein, die Harry je gesehen hatte.

Aus der Entfernung war es unmöglich, die Identität einzelner individueller Schüler auszumachen, aber es war nicht zu übersehen, dass einige rote Haare hatten.

McGonagall holte den traditionellen dreibeinigen Stuhl und den Sprechenden Hut hervor, und alle in der Halle verstummten, um sich sein Lied anzuhören.


„Potter, James."

Harry schaute zu, als sein ältester Sohn nach vorne trat und sich auf den Stuhl setzte. An einem Ende des Lehrertisches schnaubte Professor Snape Wein durch seine Nase, als er den aufgerufenen Namen hörte. Er tupfte sich vorsichtig mit seiner Serviette ab, sein wütender Blick warnte jeden davor, nicht einmal zu grinsen.

Professor Sprout lehnte sich herüber und flüsterte, „Er sieht aus wie ein anderes hageres Kind, was wir vor nicht allzu langer Zeit hier unterrichtet haben."

Harry lächelte und nickte. Sein Sohn war sein Ebenbild, als er selbst elf Jahre war. Der sprechende Hut wurde James auf den Kopf gesetzt, und Harry hielt seinen Atem an.


Hm, was haben wir denn hier? Ein Potter und ein Weasley. Äusserst interessant. Sehr viel Mut, plus ein kilometer breiter Starrkopf. Nun, wo soll ich dich hinstecken?

‚Ich bin ein Gryffindor' dachte James zum Hut.

Du bist dir sicher, oder? Nicht eine Minute daran gezweifelt?

‚Nope. Nie'

Der sprechende Hut klang fast amüsiert. In der Tat, du hast nie daran gezweifelt. Nun, dagegen kann ich nicht ankommen, als ab nach GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Der Gryffindor-Tisch brach in Applaus aus. James nahm ruhig den Hut ab, und gab ihn Professor McGonagall zurück, bevor er seinen Platz am Tisch einnahm.

„Potter, Remus."

Harrys zweiter Sohn ging nach vorne. Er war nervöser als James. Professor Snape schaute finster zu Harry herüber bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Einsortieren zuwandte.

„Zwillinge?" fragte Professor Sprout. Harry schüttelte mit einem Lächeln seinen Kopf .

Der Hut wurde Remus auf den Kopf gesetzt.


So so. Noch einer. Dein Bruder hat einen gewissen Starrsinn, welcher dir fehlt.

‚Ich weiss' dachte Remus nervös.

Kein schlechter Verstand, und deine sanfte Art würde gut zu Hufflepuff passen. Aber deine ehrgeizige Seite würde dort nur Probleme verursachen. Vielleicht ist Slytherin das richtige für dich.

Remus schnaubte.

Nein, ich denke nicht. Du bist genau so schwer einzuordnen wie dein Namensvetter.

‚Onkel Remus war schwer einzuordnen?'

Oh, ja. Schliesslich habe ich ihn dorthin gesteckt, wo er unterstützt werden würde, sollte sein Geheimnis je ans Tageslicht kommen. Ja, ich denke, ich schicke dich am besten nach GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Wieder einmal brach der Gryffindor-Tisch in Applaus aus. Remus schloss sich seinem Bruder erleichtert an.

„Wie können das keine Zwillinge sein?" fragte Professor Sprout. „Sie sehen absolut identi-„

„Potter, Sirius."

„Drillinge?" keuchte Professor Sprout. Harry nickte und lächelte zu seinem jüngsten Sohn hinunter.

Professor Snape sah aus, als ob er etwas äusserst saures geschluckt hätte. Sogar die weiter entfernten konnten ihn ‚Drei Potter' mit Abscheu hauchen sehen.

Einmal mehr wurde der Hut einem Potter aufgesetzt.


Oh, bitte. Noch einer? Nun, dein Vater hat dir sicherlich den richtigen Namen gegeben. Du hast definitiv die schelmische Art deines Namensvetters.

‚Vielen Dank' grinste Sirius.

Ja, ich bin mir sicher, du hälst ihn in Ehren. Sein Tod war ein schwerer Schlag für deinen Vater. Nun, du bist zu ähnlich, um dich sonstwohin zu stecken ausser GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Zum dritten Mal hintereinander brach Klatschen vom Gryffindor-Tisch aus. Harry atmete erleichtert aus.

„Wie um alles auf der Welt hat Ginny es nur fertig gebracht, diese drei Raufbolde zu tragen?" fragte Professor Sinistra.
„Hey!" protestierte Harry über den Lärm des Applauses. „Wieso denkst du, das wären Raufbolde?"
„Vielleicht aufgrund derer, nach denen sie getauft sind" schlug Dumbledore vor ohne Harry anzuschauen.

Harry fiel darauf keine Erwiderung ein.

Das Einsortieren zog sich hin und hin. Man konnte manchen Magen der Schüler, die auf das Abendessen warteten, rumpeln hören. Schliesslich kam Professor McGonagall beim ersten der rothaarigen Schüler an.

„Weasley, Alexander."

Harry lehnte sich zu Professor Sprout herüber. „Freds Jüngerer."

Es dauerte einige Sekunden, bis die anderen Lehrer Harrys Verwendung von ‚Jüngerer' begriffen.


Aha! Aus irgendeinem Grund wusste ich, es würde nicht mehr lange dauern, bis wieder ein Weasley diese Schule beehren würde.

‚Was ist mit James, Remus und Sirius?'

Glaub mir, das sind Potters bis auf die Knochen, egal wer die Mutter war. Andererseits hast du mehr Verstand als dein Vater.

‚Ich habe mehr Verstand als mein Vater?' dachte Alex ungläubig.

Oh, ja. Dein Vater und sein Bruder vertauschten sich gegenseitig, als ich sie einsortieren sollte. Ich wusste damals schon, dass die beiden nichts als Schwierigkeiten bedeuten, also beschloss ich sie zusammen zu halten.

Alex dachte, dass diese Enthüllung über seinen Vater und seinen Onkel George faszinierend war.

Ich bin mir sicher, das ist es. Nun, da gibt es nichts weiter. Du gehörst definitiv nach GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Wieder applaudierte der Gryffindor-Tisch laut.

Harry sah zu den anderen Hauslehrern herüber. Die Professoren Sprout, Flitwick und Snape trugen alle verschiedene Arten von Erleichterung auf ihren Gesichtern.

„Macht euch auf etwas gefasst" sagte Harry.

Alle schauten ihn verwundert an.

„Weasley, Arthur."

„Freds Älterer" sagte Harry.

Die drei Hauslehrer sahen plötzlich wieder sehr nervös aus.


Ja, ich dachte mir schon, dass du der nächste bist.

‚Dafür braucht man aber nicht sehr viel Logik'

Hmmm, ein Weasley mit Witz anstatt mit Temperament. Ungewöhnlich.

‚Hmmm, ein zerfranstes Stück Herrenartikel, welches Persönlichkeitsratschläge gibt. Ungewöhnlich.'

Oh, du bist ja ein mutiger, mein Junge. Es gibt nur einen Ort für dich.GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Inmitten des Applauses war Besorgnis am Lehrertisch sichtbar. Der junge Arthur Weasley setzte sich auf den letzten verfügbaren Platz am Gryffindortisch. Professor Dumbledore schaute zu dem vollen Tisch, dann zu den anderen Haustischen und bemerkte, dass dort noch etliche Plätze frei waren. Er schaute dann zu den verbliebenen Schülern und bemerkte die Anzahl der Rotschöpfe.

Mit einem Seufzer wedelte Dumbledore kurz mit der Hand und der Gryffindortisch verlängerte sich von selbst. Nach ein paar schwachen Pops erschienen ein paar Hauselfen und bereiteten die Sitzplätze vor. Sekunden später verschwanden sie wieder, ihre Aufgabe erledigt.

Nachdem diese kleine Unterbrechung ausgeräumt war, wurde das Einsortieren fortgesetzt.

„Weasley, Brianna."

Ein dünnes, schlaksiges Mädchen mit buschigen kupferroten Haaren kam nach vorne mit einem ruhigen, aber dennoch entschlossenem Gesichtsausdruck.

„Ron und Hermines Tochter" kam Harry der unausweichlichen Frage zuvor.

„Ah, ich freue mich schon darauf, sie zu unterrichten" sagte Professor Flitwick.


Meine Liebe, du bist das Ergebnis einer bemerkenswerten Vereinigung. Deine Mutter war äusserst schwer einzuordnen, obwohl dein Vater hier nur ein mögliches Zuhause hatte.

‚Es ist mir egal, wohin Sie mich stecken. Ich bin mir sicher, sie stecken mich dorthin, wohin ich hingehöre.'

Ja, äusserst faszinierend. Ravenclaw oder Gryffindor. Nun, da ich die fünf Strolche schon dorthin gesteckt habe, stecke ich dich besser auch dorthin, sozusagen als ausgleichender Einfluss. GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Nach McGonagalls Gesichtsausdruck zu urteilen, war es offensichtlich, dass das ein Weasley war, den sie gerne in ihrem Haus akzeptierte.

Harry klatschte enthusiastisch. Ron und Hermine würden aus dem Häusschen sein.

„Weasley, Charles."

Der grösste Erstklässler seit Hagrid trat nach vorne um Platz zu nehmen. Sogar mit elf Jahren war er schon fast 1,80 m gross.

„Bills Sohn" informierte Harry die Lehrer. Snape schaute giftig drein.

Charles sah richtig komisch aus, wie er auf dem Stuhl sass, die Knie irgendwo in Brusthöhe.


Was ist das? Noch ein Weasley? Nun, ich kann nicht sagen, es wäre eine Überraschung.

‚Kann ich bitte zu meinen Cousins?'

Vielleicht, du hast sicherlich den angeborenen Edelmut für dieses Haus. Aber deine sanfte Art und deine Entschlossenheit sind auch für Hufflepuff geeignet.

‚Ich möchte trotzdem mit meinen Cousins sein, Sir.'

Meine Güte. Was für ein höflicher Mensch. Nun, ich stecke dich am besten in dasselbe Haus, und wenn auch nur, damit du die anderen vor deren Streichen schützen kannst. GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Diese Ankündigung wurde von etwas kichern begleitet, als ein weiterer Rotschopf sich an den rot-goldenen Tisch setzte.

„Weasley, Christopher" sagte Professor McGonagall, ihre Stimme etwas angespannt.

Professor Flitwick schaut die Tafel entlang Richtung Harry. „Wieviele Weasleys bekommen wir eigentlich dieses Jahr?" fragte er.
Harry grinste nur böse. „Das ist Georges älterer."

So manches Lächeln am Lehrertisch verschwand als der Hut wieder aufgesetzt wurde.


Noch einer. Ah, aber was ist das? Brennender Ehrgeiz, oh ja. Sowas habe ich ja schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen. Und ein Verlangen, sich selbst zu beweisen. Und ein wirklich einzigartiger Verstand, meine Güte. Wo stecke ich dich nur hin?

‚Nicht Slytherin. Irgendwohin, nur nicht dort' dachte Chris entschlossen.

Bist du dir sicher? Dein Onkel war sich auch sicher, und es stellte sich als richtig heraus. Die stellvertretende Direktorin wird das sicher nicht mögen, aber GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Das amüsierte Schnauben war jetzt lauter, da McGonagall spektakulär erbleichte.

Harry schaute zu Snape und bemerkte, dass der Tränkemeister krank aussah. „Ich glaube, der Gedanke all diese Weasleys zu kontrollieren ist etwas beängstigend" flüsterte er.

Die Lehrer, die ihn hörten, nickten in vollkommener Zustimmung.

„Weasley, Heidi."

Das Gelächter wurde lauter, als Percys Tochter Richtung Stuhl ging und sich hinsetzte.

„Percys Tochter" sagte Harry. „Wirklich die Tochter ihres Vaters."

Der Gedanke an einen weiteren Percy Weasley brachte verschiedene Reaktionen seitens der Lehrer hervor.


Was um alles in der Welt geht hier vor? Ist die Welt von den Weasleys übernommen worden, und niemand hat mich informiert?

Heidi schnaubte nur beleidigt.

Ah, ja. Du hast definitiv deinen Vater in dir. GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Ein Ächzen breitete sich durch die grosse Halle aus, und einige gemurmelte Unterhaltungen begannen. Es war offensichtlich, dass das Thema die Weasleys und deren Dominanz in Gryffindor war.

Professor McGonagalls Hand zitterte leicht, als sie weiter die Liste der neuen Schüler verlas.

„Weasley, Isabella."

Das offene Gelächter, als ein weiterer Weasley aufgerufen wurde, verstummte schnell, als Fleurs Tochter anmutig Richtung Stuhl glitt, ihr langes, gerades, goldrotes Haar schwingte sanft hin und her mit ihren Bewegungen. Sie drehte sich um und setzte sich.

„Bills Tochter" sagte Harry den anderen, jedoch hörte ihm niemand zu.

Isabellas Veela-Reize arbeiteten offensichtlich in Perfektion. Es war nur das laute Knacken der Knöchel ihres grossen Zwillingsbruders, welches es schaffte die Aufmerksamkeit von ihr zu lenken.


Das ist eine Verschwörung.

‚Wie bitte?'

Egal. Du hast nicht das berüchtigte Weasley-Temperament, deshalb denke ich, ich stecke dich dahin, wo dein Bruder und deine Cousins jegliche ungewünschte Aufmerksamkeit von dir weglenken können.GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Das Ächzen, welches aus den Kehlen der anderen drei Tische kam, war eins aus Verzweiflung. McGonagall musste sichtbar schlucken, um ihre Kehle frei zu bekommen.

Harry schaute zu Snape herüber. Der Mann schaute fast geschlagen drein.

McGonagalls Stimme brach fast, als sie fortfuhr.

„Weasley, William."

Das einzige Wort, was den Lärm der Schüler beschreiben konnte, war... Kichern. Wie ein Mann drehten sich alle Lehrer zu Harry um. Er zuckte nur mit den Schultern. „Charlies Junge."

Snape hatte seinen Kopf in den Händen. „Nicht noch einer, nicht noch einer" murmelte er.


Die machen wohl Witze!

‚Was?'

Wofür brauchen die mich denn? Jeder Weasley geht direkt nach GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Ein Ächzen der Belustigung ging durch die grosse Halle, und die Schüler brachen in offenes Gelächter aus. Sogar die Gryffindors stimmten mit ein, und applaudierten laut, um Charlies Sohn zu begrüssen.

Die Halle verstummte, als jeder darauf wartete, dass der Name des nächsten Schülers aufgerufen wurde.

Professor McGonagall machte eine Pause, nicht aus dramaturgischen Gründen, sondern um sich selbst genug zu beruhigen, um es zu beenden.

„Weasley, Zacharias."

Das Gelächter stieg wieder an. Diesesmal drehte sich kein Lehrer zu Harry herum, als er „Georges anderer Zwilling" sagte.


Kaninchen. Ihr seid alles Kaninchen!

‚Bitte?'

GRYFFINDOR!


GRYFFINDOR!

Füssestampfen und lautes Schreien vom Gryffindor-Tisch kündigte die Ankunft des letzten Weasleys an. Ein Gesang von „Wir haben sie alle, wir haben sie alle" ging durch die Ränge.

Harry sass still und klatschend am Lehrertisch. Er war der einzigste Lehrer, der das weitere Verfahren verfolgte. Alle anderen hatten ihre Gesichter in den Händen.

Professor Snape zitterte. „Neun. Neun von denen, und drei Potters. Das schaff ich nicht."

Harry bemerkte, dass das eine allgemeine Klage zu sein schien. Nur Dumbledore lächelte vor sich hin.

„Worüber bist du so glücklich, Albus?" fragte der kleine Zauberkunst-Professor.
„Nun, FiliusÜber gar nichts, ausser dass ich dieses Jahr keinen Unterricht geben muss!"