Ü/N: Ginnys Gewohnheit die Socken zu klauen ist unverfroren von einer anderen Story geklaut. Fast jede fluffy fic mit Ginny erwähnt ihre kleptomanischen Neigungen. Wer bin ich, dass ich dieses Boot umwerfe? Wer auch immer mit dieser Idee aufkam, meine ehrlichen Glückwünsche, dass er so eine Charakter definierende Neigung erfunden hat.
Der Hogwarts ExpressHarry schaute still zu als seine drei Söhne auf dem Bahnsteig herumtobten. Er hatte einen Arm um die Hüfte seiner Frau gelegt, auf seinem anderen Arm hielt er seine jüngste Tochter Margaret. Ginny hielt die Hand ihrer anderen Tochter. Klein Lily Potter sah erleichtert aus, dass ihre drei älteren Brüder ihr Heim für zehn Monate verlassen würden. Aber egal wie sie es auch versuchte, Harry wusste nur zu gut, dass sie ihre Brüder in dem Moment, in welchem sie abgefahren wären, vermissen würde.
Es waren nur noch drei Jahre bis Lily selbst nach Hogwarts gehen würde. Harry seufzte als er Percy zuhörte, wie er herumdröhnte, wie er die Situation mit dem belgischen und französischem Minister gehandhabt hat. Alle seine Kinder wurden erwachsen, und keine Menge an Magie würde das verhindern.
Harry versteifte sich als er das polierte platinblonde Haar eines älteren Schülers bemerkte, der sich zu Remus hinunterbeugte. Das wird sicher interessant, dachte er sich.
„Geh mir aus dem Weg, Drecksack!" schrie Damien Malfoy, sein Vertrauensschüler-Abzeichen deutlich auf seiner Schulter sichtbar. Mit einem Schubser schickte der neu ernannte Vertrauensschüler den kleineren Schüler zu Boden als er vorbeistürmte.
Remus schlug hart auf dem Bahnsteig auf. Er sah den Vertrauensschüler vorwurfsvoll an und wunderte sich, was er falsch gemacht hätte. Malfoy hielt an und drehte sich zu ihm herum.
„Was? Wieso schaust du mich an?" fragte der Slytherin-Vertrauensschüler, seine Stimme glatt wie Honig.
„Du hast mich umgerempelt" antwortete Remus, noch immer betäubt um mit einer witzigen Antwort zu kontern.
Malfoys Augen glitzerten mit einer bösartigen Freude. „Willst du etwa einen Vertrauensschüler anklagen, dass er dich absichtlich umgerempelt hat?" fragte er gefährlich.
Bevor Remus jedoch antworten konnte, erklang eine Stimme hinter den beiden. „Ich denke es ist zwecklos, dass irgendjemand von einem Slytherin erwarten könnte, sich an das zu erinnern, was er nur Sekunden zuvor gesagt hat."
Damien wirbelte herum um dem Sprecher gegenüberzutreten, nur dass da niemand war.
Remus erkannte die trockene Stimme seines Cousins Arthur. Arthur hatte es offensichtlich geschafft, den Unsichtbarkeitsmantel seines Onkels Fred in die Finger zu bekommen.
Ein sanfter Fusstritt an Remus' rechte Seite fing seine Aufmerksamkeit. Man konnte ein ein Rascheln von sich bewegendem Stoff hören, und plöotzlich war Remus unter dem Mantel bei seinem Cousin. Arthur hielt einen Finger an die Lippen, ein Grinsen auf seinem schelmischem Gesicht.
Malfoy, der die Person, die ihn verspottet hatte nicht finden konnte, drehte sich wieder um, um sein letztes Opfer weiter auszuschimpfen. „Niemand hält einen Malfoy zum Narren..." fing er an, nur um festzustellen, dass es niemanden mehr gab, den man einschüchtern könnte.
Gelächter brach um den Slytherin-Vertrauensschüler aus, als er sich in einem vollen Kreis umdrehte in dem Versuch sein erstes Ziel wieder zu finden. Damiens Gesicht lief vor Zorn rot an und er stürmte in Richtung Zug davon.
Arthur half Remus leise auf die Füsse, beide noch immer in Sicherheit unter dem wertvollen Mantel. „Komm schon" flüsterte Arthur. „Wir müssen einen sicheren Ort finden, wo wir den Mantel abnehmen können, ohne dass es mein Vater sieht."
„Ich kann es noch immer nicht glauben, dass du Onkel Freds Unsichtbarkeitsmantel gestohlen hast!" flüsterte Remus scharf zurück.
„Geliehen. Ich habe ihn nur geliehen."
„Hattest du vor, ihn zurck zu geben."
„Ja, eines Tages."
„Zum Beispiel wann?"
Arthur schnaubte. „Natürlich dann, wenn ich genug Geld gespart habe, um mir selbst einen zu kaufen."
Die beiden machten sich leise auf den Weg durch die Menge zum anderen Ende des Bahnsteiges. Remus bemerkte eine grosse, schlanke Figur vor ihnen. Remus stöhnte leise und schloss seine Augen.
„Was ist los?" fragte Arthur.
„Dad. Er steht vor uns."
„Und? Er kann uns nicht sehen."
„Art, wann war das letzte Mal, dass Irgendjemand, und ich meine Irgendjemand, es geschafft hat, mit egal was vor meinem Vater davon zu kommen?"
Arthur runzelte die Stirn als er nachdachte. „Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiss, dass Dad und Onkel George immer versucht haben, ihm Streiche zu spielen, aber irgendwie ging der Schuss immer nach hinten los, und fiel auf sie zurück."
Remus nickte. „Ich habe noch nie in meinem Leben gesehen, der es mit ihm aufnehmen könnte. Er durchschaut jeden Witz, Streich oder Trick, den du versuchst."
„Was ist mit deiner Mutter? Tante Hermine sagte mir, dass sie weiterhin seine Socken stiehlt. Die ganze Familie findet das komisch. Er kann es scheinbar nicht stoppen."
Remus schüttelte seinen Kopf. „Er hat den Spiess umgedreht. Er stiehlt sie sich einfach wieder zurück. Sie kommt nicht drauf, da er das Zimmer nicht verlässt. Seine Socken erscheinen einfach wieder in seinem Kleiderschrank. Es macht sie irre."
„Wie auch immer, wir versuchen ihm ja keinen Streich zu spielen. Wir versuchen nur an ihm vorbeizukommen, damit wir unter dem Mantel hervorkommen können. Ich will den Mantel in Hogwarts dabei haben."
„Ich hoffe du hast Recht."
Die beiden machten sich langsam auf den Weg durch den letzten Pulk von Menschen.
„Wusstest du, dass vor ein paar Jahren Unsichtbarkeitsmäntel auf die Liste der verbotenen Gegenstände gesetzt wurde?" fragte Harry seine Frau.
Remus und Arthur gefroren an Ort und Stelle vor Schock.
Ginny runzelte die Stirn. „Ja, aber warum kommst ausgerechnet damit jetzt an?"
Harry zuckte mit den Schultern. „Ich habe nur überlegt, was eine angemessene Strafe für einen Schüler ist, der mit so einem Mantel erwischt wird."
Arthur und Remus schauten sich gegenseitig mit Furcht in den Augen an.
Ginnys Stirnrunzeln vertiefte sich kurz, doch dann leuchteten ihre Augen auf, als sie verstand.
„An was hast du da gedacht?" fragte sie ihn schüchtern.
„Vielleicht eine Stunde lang eine Standpauke von einem bestimmten langweiligen Onkel des besagten Schülers anhören zu müssen" sagte er und tippte sich in Gedanken mit den Fingern an sein Kinn. Er drehte sich herum, und schaute direkt zu Remus.
Harry sah die beiden zusammengedrängt unter Freds Unsichtbarkeitsmantel. Es erforderte etwas Schauspielkunst die beiden Jungs im Blickfeld zu behalten ohne dass es erschien, er würde etwas anstarren.
Das ist eins der Probleme, wenn du deine eigenen Augen hast, grübelte Harry. In seinem siebten Jahr hatte Harry Moodys magisches Auge untersucht, und hat seine Brille mit denselben Zaubern belegt. So lange er seinen Sohn und Neffen im Blickfeld seines Brillenrahmens behielt, konnte er sie unter dem Mantel ‚sehen'.
Die beiden mühten sich ab näher zu kommen. Remus sah ihn, und stöhnte sichtlich auf. Es kostete Harry viel Selbstbeherrschung nicht zu lächeln.
Sobald die beiden Querulanten nahe genug waren, um ihn zu hören, sprach Harry laut.
„Wusstest du, dass vor ein paar Jahren Unsichtbarkeitsmäntel auf die Liste der verbotenen Gegenstände gesetzt wurde?" fragte Harry seine Frau.
Ginny drehte sich zu ihrem Mann um, ein Runzeln auf ihrem elfenhaftem Gesicht.
„Ja, aber warum kommst ausgerechnet damit jetzt an?"
Harry zuckte theatralisch mit den Schultern. „Ich habe nur überlegt, was eine angemessene Strafe für einen Schüler ist, der mit so einem Mantel erwischt wird."
Er sah mit Vergnügen als seine brilliante Frau begriff, was vor sich ging.
„An was hast du da gedacht?" fragte sie ihn verführerisch.
Er tippte sich in Gedanken mit den Fingern an sein Kinn. „Vielleicht eine Stunde lang eine Standpauke von einem bestimmten langweiligen Onkel des besagten Schülers anhören zu müssen" sagte er und drehte sich herum, und schaute direkt zu Remus.
Remus sah den Blick seines Vaters auf sich und schloss niedergeschlagen seine eigenen. „Erwischt!" sagte er.
Arthur schaute in schockiert an. „Aber wie?"
Harry reichte nach vorne und schlug den Mantel weg. Er zog eine Augenbraue hoch und wartete.
„Um. Hi, ähh, Dad."
„Yeah, uh, hi, äh, Onkel Harry."
"Wir waren, wir wollten gerade.."
Harry stand noch immer still da und wartete geduldig.
„Remus fiel hin, und ähh, ich war, uhm.."
„Yeah, wir, uhm.."
Harrys smaragdgrüne Augen flackerten über die beiden Jungs. Mit einer geübten Drehung seines Handgelenks faltete er den Mantel und legte ihn sich über den Arm. Er reichte nach vorne und richtete minutiös Remus' Krawatte. Er hielt ihren Blick noch etwas länger fest bevor er sie mit einem winzigen schlauen Lächeln beehrte. Er ging dann weg um mit anderen Eltern zu reden.
Remus und Arthur liessen ihren angehaltenen Atem raus und sanken sichtlich zusammen. Beide fühlten sich, als ob sie gerade dem sicheren Tod entronnen wären.
Der Zug rumpelte bereits seit zehn Minuten Richtung Norden, als Remus gezwungen wurde, seinen Cousins zu erzählen, was auf dem Bahnsteig passiert war. Das Abteil war vollgepackt mit allen Zwölfen, die seine Geschichte hören wollten.
„Der Vertrauensschüler Malfoy ist eine Schande" schnaubte Heidi beleidigt. „Ich kann mir nicht vorstellen, was die Lehrer sich mit seiner Ernennung gedacht haben."
Brianna nickte. „Er ist eine Schande, aber es ist nur der Hauslehrer, der die Vertrauensschüler bestimmt."
„Professor Snape ist doch der Hauslehrer von Slytherin?" fragte Charlie.
„Ja" antwortete James, und schaute zu seinem enormen Cousin hoch, der lieber stehen wollte. Es wäre kein Platz für die anderen hätte er sich hingesetzt. „Aber ich denke, dass er offensichtlich einen Fehler dieses Jahr gemacht hat."
Brianna hielt sich schockiert die Hand vor den Mund. „Die Professoren machen keine Fehler!" schnappte sie nach Luft.
Isabella rollte mit ihren Augen. „Oh bitte, Bri. Hör mit der Schauspielerei auf."
Brianna lies ihre Hand sinken und kicherte. „Sorry Bella, aber ich konnte nicht widerstehen."
„Yeah, nun, es sind keine Lehrer im Zug, also brauchst du nicht..."
„Doch, da sind welche" unterbrach ihn Zacharias. „Ich habe Professor McGonagall im Bahnhof zusteigen gesehen."
Die anderen elf Insassen verdauten diese Information.
„Wisst ihr" fing Sirius an, „ich mag diesen Malfoy wirklich nicht."
James nickte mit einem riesigen Grinsen im Gesicht. „Ich denke, wir sollten besser dafür sorgen, dass dieser Vertrauensschüler-Status widerrufen wird. Ich kann eh nicht sehen, dass er sich uns gegenüber fair verhalten wird, wenn man die Familiengeschichte berücksichtigt."
Isabella sah schockiert aus. „Wie willst du das machen?" fragte sie.
James und Sirius hatten beide ein identisches Grinsen im Gesicht. Remus sah zu den beiden nervös herrüber, hatte aber auch ein Grinsen im Gesicht.
„Nun, Bella" antwortete James. „Malfoy kommt in etwa einer Stunde aus der Vertrauensschüler-Sitzung heraus. Sirius, finde die Schülersprecherin, Remie, du gehst..."
Minerva McGonagall schaute auf als sich die Tür zu ihrem Abteil öffnete. Für eine Sekunde dachte sie, dass der Lehrer für Verteidigung es geschafft hätte, sich wieder in ein Kind zu verwandeln.
„Entschuldigen Sie bitte, Professor. Darf ich sie ein paar Dinge fragen?"
Die stellvertretende Direktorin schloss ihr Buch mit einem Knall. „Aber natürlich, Kind. Ich glaube nicht, dass ich fragen muss, wer deine Eltern sind."
Der Junge lächelte und nickte. Er streckte seine Hand zur Begrüssung aus. „Remus Potter, Madam."
Mit einem kleinen Lächeln wegen der Formalität der Begrüssung schüttelte McGonagall die kleine Hand. Minerva McGonagall, aber sobald wir die Schule erreicht haben, wirst du mich mit Professor McGonagall ansprechen müssen."
Remus nickte. „Vielen Dank, Madam."
„Bitte setzen Sie sich, Mr. Potter."
Remus bedankte sich wieder bei ihr und setzte sich ihr gegenüber. „Was kann ich für Sie tun?" fragte sie ihn.
Remus runzelte die Stirn. „Meine Onkel haben mir Geschichten über das Einsortieren erzählt. Ich glaube ihnen in den meisten Fällen nicht, und genauso bezweifel ich, dass man mit einem Troll kämpfen muss, aber ich habe mich gefragt, was wir tun müssen, um einsortiert zu werden."
McGonagall verdrehte die Augen wegen einer schlechten Erinnerung, aber ihr Lächeln blieb. „Das wären dann Ihre Onkel Fred und George, vermute ich."
Remus nickte. „Normalerweise glaube ich ihnen nicht, aber ich habe mich darüber gewundert, seit meine Mutter mir erzählt hat, dass mein Dad und Onkel Ron Tante Hermine vor einem Troll in ihrem ersten Jahr gerettet hatten."
McGonagalls Lächeln verschwand. „Das haben sie in der Tat. Es war sehr mutig, aber auch dumm ihrerseits. Ich glaube ich habe ihnen Hauspunkte für ‚schieres Glück' hinterher gegeben."
Remus lächelte dazu. Ruhig setzte er das Gespräch mit McGonagall fort, und holte immer mehr und mehr seiner Familiengeschichte zum Vorschein.
„Hey, schaut mal. Das ist doch der Sohn vom hüpfenden Frettchen!"
Damien Malfoy wirbelte herum, ein Knurren auf seinem aristokratischen Gesicht. Er sah ein wilden Schopf schwarzen Haares um eine Ecke rennen. Mit einem Grollen sprang der Slytherin-Vertrauensschüler seinem Beleidiger hinterher.
Malfoy kam um die Ecke gerannt, nur um über ein heraufbeschworenes Seil zu stolpern. Zu diesem Zeitpunkt öffneten sich mehrere nahegelegene Abteile, und wieder einmal wurde Malfoy von Dutzenden Augen gemustert, nachdem er sich wieder selbst zum Narren gemacht hat.
Er stand auf, streifte sich den Staub ab, streckte seine Nase in die Höhe und ging vor Wut schäumend den Gang hinunter.
Indem Malfoy unterwegs in jedes Abteil schaute, fand er jenes, in welchem sich das verdammte Kind versteckte und stürmte hinein.
„Hast wohl gedacht, du kannst mir entwischen, eh?" sagte er bedrohlich und greifte nach dem kleinen Jungen.
„Dir entwischen, Malfoy?" kam eine unerwünschte Stimme. „Was meinst du damit?"
Damien drehte sich herum um Felicitas McDougal, Schulsprecherin und Ravenclaw-Vertrauensschülerin, anzusehen. „Dieser kleine Quälgeist hat mich beleidigt und ist davongelaufen. Da er noch in keinem Haus ist, wollte ich mit ihm einäähmm, ernstes Gespräch führen."
Felicitas zuckte nur fragend mit einer Augenbraue. „Wann hat er dich beleidigt, Damien?"
„Vor nicht einmal 2 Minuten, im Gang."
Die Schulsprecherin kniff die Augen zusammen. „Er war in diesem Abteil und hat sich mit mir die letzte halbe Stunde unterhalten, Malfoy. Ich denke, es ist besser, wenn ich den Direktor darüber informiere, dass du deine Vertrauensschüler-Rechte missbrauchst."
„Unfug" spottete Damien. „Er ist gerade eben hier hineingerannt."
Felicitas stand auf und ragte jetzt über dem kleineren Vertrauensschüler. „Das ist er ganz sicher nicht! Wagst du es mich der Lüge zu bezichtigen?" schrie sie.
Nach diesem Ausbruch standen jetzt mehrere Leute um die Abteiltüre herum, und schauten sich die ganze Aufregung an. Sie schnappten nach Luft, dass Malfoy andeutete, die Schulsprecherin wäre eine Lügnerin. Damien war ausreichend abgelenkt, um nicht zu bemerken, dass die meisten Neuankömmlinge rotes Haar hatten.
„Ich weiss, dass es böses Blut zwischen euren Familien gibt, aber jetzt mal ehrlich, einen Erstklässler anzugreifen bevor er nicht einmal Hogwarts angekommen ist, ist schlichtweg unverzeihlich. Strafarbeit, Mr. Malfoy, und 20 Punkte von Slytherin für dein Verhalten."
Damien zitterte regelrecht vor Zorn, und schaute direkt zu Felicitas. Er wollte sie mit seinem machtvollen und einschüchterndem Blick brechen.
Felicitas starrte einfach auf ihn hinunter. Es sah für alle Anwesenden so aus, als ob sie ein paar Goldfische zuhause hätte, an denen sie ihr Starren übte.
Damiens Augen wurden langsam wässrig. Ein spöttisches „Nicht weinen, Malfoy" kam von der Menge ausserhalb der Tür.
Vor Frust grollend, wendete der Slytherin-Vertrauensschüler den Blick ab und wirbelte herum um den Sprecher anzusehen. Unfähig die unbekannte Stimme in der Menge, die sich an der Tür versammelt hatte, zuzuordnen, drückte er sich durch den Pulk und stürmte aus dem Abteil und den Gang hinunter.
Das Kichern und spöttisches Lachen folgte ihm den ganzen Weg zu seinem Abteil entlang.
Felicitas schaute zu Sirius hinunter. „Tut mir leid, dass er sich so verhalten hat. Ich weiss, dass sich eure Väter leidenschaftlich gehasst haben. Meine Tante war mit ihnen im selben Jahrgang."
Sirius nickte und setzte, wie er hoffte, einen mutigen Gesichtsausdruck auf. „Vielen Dank. Ähm, und danke, dass du zu mir gehalten hast."
Felicitas lächelte. „Es gibt nichts, wofür du mir danken musst. Das ist der Grund, warum es uns Vertrauensschüler gibt."
Sirius lächelte und hüpfte auf seinem Sitz herum. „So, was für Geschichten hat dir deine Tante über meinen und Malfoys Vater erzählt?"
James sah wie Malfoy mit rotem Gesicht aus dem Abteil seines Bruders kam. Er drehte sich zu Zach und William um. „In Ordnung, Zach, geh und schau nach Remie. Ich versuche es noch einmal."
Zacharias gab James sein grösstes Grinsen. „Los Jimmy, Komm schon Bill" sagte er, als er sich zu seinem rothaarigen Cousin umdrehte. „Lass uns ein Auge auf dem Burschen haben, bis Jimmy bereit ist."
Wiliam nickte. „Ich hole Chris, damit er uns hilft."
Damien Malfoy kochte vor Zorn. Irgendwie hatte der kleine Bastard die Schulsprecherin überzeugt, für ihn zu lügen. Nun, sobald er seinen Kopf aus dem Abteil stecken würde, würde es ihm leid tun.
Die alte Dame mit dem Wagen rollte langsam in Richtung seines Abteils. Malfoy knurrte wegen ihrem langsamen Vorankommens. Er stand auf und griff nach seiner Geldbörse. Sein Magen grollte schon laut.
„Hallo Madam. Ich habe den Wagen vorher verpasst. Kann ich mir jetzt etwas von Ihnen kaufen?" fragte James zuckersüss.
Die alte Dame lächelte zu ihm hinunter. „Aber sicher doch, mein Lieber. Was hättest du denn gerne?"
Während er seine Auswahl an Dingen, die ganz sicher Kleidung beflecken können, traf, sprach ihn die alte Dame an.
„Du siehst einem Jungen, an den ich mich erinnere, verblüffend ähnlich. Du bist nicht zufällig ein Potter, oder?"
James nickte. „Harry Potter ist mein Vater. Er hat mir gesagt, ich solle Ihnen gegenüber besonders höflich sein."
„Oh, das ist so süss von ihm, sich an mich zu erinnern. Nun geh schon, nimm dir was du willst. Ich werde ihm nichts sagen."
A Lächeln glitt über James' Gesicht. Vielen, vielen Dank, Madam. Ich freue mich sehr darüber."
Damien hatte gerade sein erstes Gebäck verschlungen, als er aufsah und in das grinsende Gesicht des Erstklässlers, welchen er umgerempelt hatte, schaute. Mit einem Brüllen sprang er zur Tür und riss sie auf.
Was ihn jedoch überraschte, war, dass der Erstklässler nicht vor Furcht zurückschreckte. Funkelnde grüne Augen verrieten ihre Erheiterung als einige Flecken sich vorne auf Malfoys Robe verteilten.
Mit einem zweiten, lauteren Brüllen jagte der Slytherin-Vertrauensschüler den jüngeren Schüler durch die Gänge.
James schaute zu als der blonde Junge direkt auf ihn zu sprang, jedoch wurde der einschüchternde Effekt durch den Umstand verdorben, dass der blonde Vertrauensschüler rechtzeitig anhalten musste, um nicht mit der Nase voraus gegen die Tür zu knallen. Mit einem gewaltigen Ruck wurde die Tür aufgerissen, gerade rechtzeitig für James, um das Bündel Nahrung, welches er konstruiert hatte, zur Geltung kommen zu lassen.
Rote Beete zusammen mit Kürbissaft und Blaubeeren. Malfoys blondes Haar biss sich schrecklich mit der Kakophonie von Farben auf seinem jetzt fleckigen Hemd.
Mit einem frechen Grinsen jagte James den Gang hinunter, einen wutentbrannten Vertrauensschüler auf den Fersen.
Remus wusste, dass sein Bruder in Gefahr war. Er spürte es in seinen Knochen. Die drei Brüder haben schon immer gewusst, wenn einer von ihnen in Gefahr war. Sie konnten sogar fühlen, welcher Bruder ihre Hilfe brauchte.
Er spürte, wie James immer näher kam, er wusste er war nur noch ein paar Schritte entfernt. Er schaute zur Verwandlungslehrerin auf.
„Bitte verzeihen Sie mir meine Unterbrechung, Professor, aber es gibt da eine Sache, die ich Sie schon immer fragen wollte."
McGonagall nickte.
„Könnte ich Ihre Animagus-Form sehen?"
„Wer hat Ihnen gesagt, dass ich ein Animagus bin?"
Remus biss sich auf die untere Lippe und schaute auf seine Hände. „Ich, Ich habe darüber gelesen als ich klein war. Ich wollte nur schon immer mal einen treffen."
McGonagall lächelte wieder einmal, und plötzlich sass eine graue Katze dort, wo eben noch Professor McGonagall war.
Die Tür wurde fast aus ihren Angeln gerissen.
„Niemand hier, der dich retten kann, du kleiner Bastard" sagte Malfoy mit wutentbranntem Gesicht. Er stürzte sich auf Remus, griff ihn vorne an seiner Robe und hob ihn aus dem Sitz. Damien zog seine Faust zurück und wollte Remus eine reinschlagen, als sein Handgelenk von einem Schraubstockähnlichen Griff umklammert wurde.
Malfoy wirbelte herum nur um in die wütenden Augen der Verwandlungslehrerin zu schauen. Mit einem Schlucken lies er sein Opfer langsam zu Boden. „P-
Professor! Was machen Sie denn hier?" stotterte er.
„Ich stelle sicher, dass die Zugfahrt glatt verläuft, Mr. Malfoy. Würden Sie mir vielleicht erklären, warum Sie körperlich einen anderen Schüler belästigen?"
„Er hat meine Roben befelckt."
McGonagalls Lippen war so gerade und so hart wie ein Lineal. Mit einem schnellen schnippen ihres Zauberstabes waren alle Flecken verschwunden. „Sie sind ein Zauberer, Mr. Malfoy. Zudem sollte so etwas einfaches wie ein paar Flecken auf einem Hemd kein Grund sein, jemanden körperlich verletzen zu wollen. Und so lange, wie sie gewartet haben, um darauf zu reagieren ist unentschuldbar."
„Warten? Aber Professor! Ich habe ihn gerade hier hineingejagt."
„Wie bitte? Wollen Sie etwa sagen, dieser Junge wäre eben erst in dieses Abteil gekommen?"
Malfoy nickte. „Ich habe ihn eben hier hineingejagt. Sie waren nicht da, um es zu sehen."
McGonagalls Augen bauschten sich vor Zorn auf. „Vielleicht haben Sie die Anwesenheit einer grauen Katze auf dem gegenüber liegendem Sitz übersehen, Mr. Malfoy."
Damien Malfoy schluckte laut.
„Für Ihre grundlosen Anschuldigungen und den Missbrauch Ihrer Vertrauensschüler-Rechte, eine Woch, nein, einen Monat Strafarbeit. Sie werden jeden Abend im September um sieben in mein Büro kommen. Für das Anlügen eines Lehrers, fünfzig Punkte von Slytherin. Für den Angriff auf einen Schüler..." Sie griff herüber und pflückte das Vertrauensschüler-Abzeichen von seiner Robe. „Guten Tag, Mr. Malfoy. Professor Snape wird einen anderen Fünftklässler an Ihrer statt ernennen."
Mit einem mörderischen Blick zu Remus, wollte Malfoy das Abteil verlassen.
„Eine Sache noch, Mr. Malfoy."
Der Blick voller Hass verwandelte sich in einen voller Furcht. „Ja, Professor?"
„Ich will Sie nie wieder mit Mr. Potter sprechen sehen. Haben Sie das verstanden?"
„Ja, Professor" spuckte er aus und ging.
Neun Weasleys und drei Potters sassen um das Ende des Gryffindor-Tisches in der grossen Halle. Professor McGonagall hatte gerade eben etwas, was verdächtig nach einem Vertrauensschüler-Abzeichen aussah, vor Professor Snape auf den Tisch fallen lassen.
„Ich frage mich, wie wohl seine Reaktion sein wird?" grübelte Chris Weasley.
Sie alle sahen, wie der Tränke-Lehrer seinen stählernen Blick auf Damien Malfoy fixierte. Der frühere Vertrauensschüler schaute auf seine Platte herunter und versuchte seinen Hauslehrer zu ignorieren.
Die Geschichte über Malfoys Rückkehr zu den Nicht-Vertrauensschüler-Rängen wurde am ganzen Gryffindor-Tisch verbreitet, und man konnte in der ganzen Halle ein Kichern hören.
Malfoy schaute zum rot-goldenen Tisch herüber, und fixierte seinen Blick auf die drei Potter dort, welche ihm alle fröhlich zulächelten. Wie ein Mann erhoben sie ihre Kelche in einem leisen Gruss.
„Nun," sagte James, und drehte sich zu anderen um. „Die Potters und die Weasleys sind zurück. Wir sind alle im gleichen Haus, und wir haben es geschafft, dass ein Schwachkopf seine ‚Dekoration' verloren hat."
„Auf Hogwarts" sprach Sirius einen Toast. „Möge es der Ort von vielen weiteren Gryffindor-Errungenschaften sein."
„Auf Hogwarts" intonierte der Rest des Tisches, und alle nahmen einen grossen Schluck. Keiner von ihnen bemerkte das Lächeln des Verteidigungs-Lehrers, welcher auch einen grossen Schluck auf den Toast nahm.
