Die erste Stunde Zaubertränke

Professor McGonagall starrte mit ziemlich intensiv auf das Brett vor ihr. Die Schachfiguren auf dem Brett wurden erst vor kurzem verzaubert, dass sie absolut still und leise sind. Der Verteidigungslehrer stand aus dem komfortablen Lehnsessel, auf welchem er sich entspannt hatte, auf und streckte sich. Mit einem tiefen Grollen beendete er seine Streckübung und kam herüber um sich den Kampf anzusehen bevor er einen eventuell unwillkommenen Vorschlag machte.

„Warum hast du nicht einfach ein Muggelschachspiel gekauft?" fragte Harry sie.

Ihr intensiver finsterer Blick, der landesweit dafür bekannt war, einen Schüler zu einem Haufen Tränen zu reduzieren, hatte auf Harry keinen Effekt, wohl weil er schon zu oft am anderen Ende des Blickes gestanden war.

„Wenn du nichts produktives zu sagen hast, Potter, dann sag besser gar nichts" sagte sie beleidigt.

Harry zuckte mit den Schultern, unbekümmert ob ihres Tones. „Also gut, Minerva."

McGonagall seufzte. „Tut mir leid, Harry. Ich glaube einfach nur, dass Mr. Weasley eine ungemütliche Überraschung parat hat, und ich kann es beim besten Willen nicht erkennen."

Harry nickte und schaute auf das Schachbrett vor der Verwandlungslehrerin. Er rieb sich mit einer Fingerspitze über seine Lippen, tief in Gedanken versunken. Da er hunderte Male gegen Ron gespielt hatte, und alle bis auf ein Spiel verloren hatte, hielt Harry sich für einen überdurchschnittlichen Spieler.

Aber dennoch, nachdem er sich mehrere Minuten das Brett angeschaut hatte, hatte er keine Ahnung, was Rons Angriffsplan war. Harry schüttelte den Kopf, als er die komplexe Anordnung der Schachfiguren sah.

„Wie lange dauert dieses Spiel jetzt schon?" fragte er.

„Drei Monate, zwölf Tage" sagte McGonagall abwesend, und studierte noch immer das Brett.

Harry hob seine Augenbrauen. „Du schickst noch immer deine Züge per Eule?"

McGonagall nickte. „Das ist das Entscheidungsspiel. Wir stehen gerade bei einem gewonnen Spiel jeweils."

Da er die Fähigkeiten beider Spieler kannte, musste er nachfragen. „Wieviele Spiele haben mit einem Patt geendet seit einer von euch beiden ein Spiel gewonnen hat?"

McGonagall schaute zu ihm auf und runzelte die Stirn. „Siebzehn, glaube ich."

„Warum ist dann das hier das Entscheidungsspiel?"

„Weil Hermine unmissverständlich klar gemacht hat, dass das das letzte Spiel ist. Zumindest per Eule. Scheinbar verschwendet Ron viel zuviel Zeit und Aufmerksamkeit auf unsere Spiele anstatt mehr Zeit und Aufmerksamkeitähem, mit ihr." Sagte McGonagall. „Zumindest ihrem Geschmack nach" setzte sie noch hinzu, mit einem bösen Grinsen im Gesicht.

Harry kicherte in sich hinein als enormer Krach seine Aufmerksamkeit anzog.

Der schwarz gekleidete Tränkemeister hatte die Tür zum Lehrerzimmer so hart zugeknallt, dass die Schachfiguren auf dem Brett herumsprangen. Harry direkt anstarrend, kam der violett-gesichtige Professor näher, offensichtlich so wütend, dass er kein Wort herausbrachte. Kleine Spuren von Speichel hatten sich in den Mundwinkeln des kochenden Lehrers angesammelt.

„Nun, wie war die erste Stunde mit den Erstklässlern aus Gryffindor und Slytherin?" fragte Harry mit einem fröhlichen Lächeln.

„Sie...Sie...Sie" knurrte Snape, und wedelte mit einem zitternden Finger unter Harrys Nase.

„Also doch nicht so gut?" sagte Harry fröhlich.

„So könnte man sagen" schaffte es Snape nach einem tiefen Atemzug hervorzupressen.

McGonagall zuckte mit einer Augenbraue. „Nun, Severus? Was ist passiert?"

Nachdem er sie angeknurrt hatte, began Snape zu erzählen.


Das Klassenzimmer im Kerker war so voll wie noch nie. Sogar direkt nach dem ersten Fall des dunklen Lords, gab es generell in etwa gerade mal ein Dutzend neuer Schüler pro Haus. Da es dieses Jahr annähernd hundert neue Schüler waren, wurde eigentlich erwartet, dass zwei Dutzend pro Haus einsortiert würden.

Gryffindor übernahm ein Drittel der neuen Schüler, hauptsächlich wegen den verdammten Weasleys.

Nun drängten sich mehr als sechzig Schüler in das enge Klassenzimmer im Kerker. Selbst wenn drei an einem Tisch sassen, gab es noch immer welche ohne Stuhl.

Snape schritt durch den Raum und sprach ein paar dringend benötige Expansions-Zauber. Als es genug Platz für alle Schüler gab hüllte er sich sofort in seinen Umhang ein und hielt ihnen die Rede, die er für die erste Stunde aufbewahrte. Eine Rede, entworfen, um Furcht und den Respekt, welchen er verlangte, einzuflössen.

Nur jetzt, in dem höhlenartigen Raum, war der Effekt ruiniert. Seine tiefe, seidige Stimme erreichte nicht die letzten Ecken, und die Gryffindors grinsten sich gegenseitig an.

„Ich kann euch lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt-„ sagte er bevor er eine verstörende Entdeckung machte.

Die drei Potters und neun Weasleys imitierten seine Rede Wort für Wort.

„, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod –„ fuhr er fort und änderte Geschwindigkeit und Ton.

Es funktionierte nicht. Die neun Rotschöpfe und drei grünäugigen Schüler verspotteten ihn, indem sie seine Rede imitierten.

„-verkorkt" beendete Snape seine Rede.

‚-verkorkt' imitierten ihn die Potters und Weasleys.

Snape knurrte sie an, und wollte schon einen verbalen Angriff auf ihre geistigen Fähigkeiten sowie ihre Herkunft starten, als eine Slytherinschülerin am Ende des Raumes ihre Hand hob.

„Was?" fuhr er sie an.

„Uhm, Professor. Wir konnten Sie hier hinten nicht hören. Könnten Sie bitte wiederholen, was sie gesagt haben?"

Die Gesichter der Dutzend Alpträume hellten sich auf, als es offensichtlich wurde, dass sie noch einmal eine Chance hatte, ihn zu verspotten.


„Das Dutzend Alpträume?" rief Harry mit einem grossen Grinsen. „Wissen Sie eigentlich wie erfreut sie sein werden, dass sie einen kollektiven Namen von ihrem Lehrer an gerademal ihrem zweiten Tag bekommen haben?"

Snape knurrte ihn an. „Es war offensichtlich, dass das Paar, mit denen Sie herumgerannt sind, schlechte Neuigkeiten sein würden, Potter. ‚Fürchterliches Trio' glaube ich wurden Sie von den Lehrern genannt."

„Nur von dir selbst, wenn ich mich recht erinner" erwiderte McGonagall scharf.

Harry zuckte noch immer unbekümmert mit den Schultern. „Wir wurden erst nach Halloween in unserem ersten Jahr die besten Freunde."

„Ja, ich erinnere mich" knurrte Snape. „Sie drei entschieden, dass sie nicht den Anweisungen folgen müssten, welche extra für Ihre Sicherheit ausgegeben wurden."

Harry kippte seinen Kopf mit einem spöttischen Lächeln zur Seite. „Ich erinner mich nicht, dass Sie auch dem Troll hinterher sind, Severus. Rannten Sie nicht in den dritten Stock?"

Es wäre absolut passend gewesen, wenn das tiefe Grollen, welches aus Snapes Kehle kam, von Remus Lupin bei Vollmond gekommen wäre. „Sie wissen genau, was ich gemacht habe, Potter!" fuhr Snape ihn an.

Harry nickte beiläufig. „Stimmt. Übrigens, gute Arbeit. Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet, den Stein der Weisen zu beschützen, dass drei Erstklässler an allen Verteidigungen vorbekommen konnten."

Snapes Augen sprangen fast aus ihren Höhlen. Bevor er jedoch anworten konnte, ging die Tür zum Lehrerzimmer auf, und Dumbledore kam hinein. „Ah, Severus" sagte der Direktor. „Wir war die erste Stunde mit den Erstklässlern?"

Harry und McGonagall setzten sofort ein Pokerface auf, als Snape zum Direktor herumwirbelte. „Sechs meiner Slytherins liegen im Krankenflügel, Albus" schnappte er.

„Wirklich? Was auf alles in der Welt ist passiert?"


Der ölige Tränkemeister schritt durch den vergrösserten Klassenraum, und knurrte und schaute die jungen Gryffindors finster an. Normalerweise würde das klaustrophobische Gefühl des kleinen Klassenraums die Stille und die mürrischen Drohungen des früheren Todessers erweitern.

Jetzt sah Snape nur wie ein asozialer Depp aus.

Einer dieser verdammten Potters sass mit zwei Weasleys zusammen. Snape schaute auf das Pergament hinunter, welches er in der Hand hielt. Das seiner Meinung nach einzige gute Werk, was Potter je hinbekommen hat. Das Pergament war offensichtlich nach der Karte der Rumtreiber gemacht. Es zeigte magisch an, wer an welchem Tisch in einem bestimmten Klassenzimmer sass. Ah, ‚Sirius' Potter. Wunderbar, dachte er. Bill Weasleys Kinder, Isabella und Charles sassen mit ihm und arbeiteten an einer Steinbank am Rand des Klassenzimmers. Sirius sah sich im Zimmer mit einem berechnendem Blick um.

„Mr. Sirius Potter" schnappte er und starrte den fraglichen Schüler an. „Vielleicht können Sie mir sagen, was die Gesichter ihrer Klassenkameraden interssanter macht als den Zaubertrank, an welchem Sie arbeiten sollen?"

Sirius grinste direkt zurück, was Snapes Temperament auf ‚Kochend' setzte. "Ich bin James, Sir."

Snape erstarrte. Sollte er auf das Blatt hinunterschauen, und bestätigen, wer der Schüler war, und sich selbst zum Narren machen, sollte er falsch liegen, oder sollte er einfach das Wort des Quälgeistes akzeptieren, und einen Narren aus sich selbst machen, falls er doch richtig lag?

Da die meisten grossen Führer der Geschichte nach der Maxime lebten, dass es egal ist, ob man Recht hat oder nicht, solange man sich nur sicher war, grinste Snape gemein. „Fünf Punkte von Gryffindor, Mr. Sirius Potter, für das Vortäuschen ein anderer Schüler zu sein."

Das Grinsen verschwand von Sirius' Gesicht, und Snape drehte der Potter-Brut seinen Rücken zu. Ein Tisch mit drei Slytherin-Schülern grinsten sich gegenseitig wegen Sirius' Unannehmlichkeit an, als sich Isabella umdrehte, in Richtung ihres Tisches schaute, und sie verführerisch anlächelte.

Das Slytherin-Trio starrte einer nach dem anderen direkt die quälend schöne Teil-Veela an. Einer von denen, welcher vorsichtig zerpulverte Basiliskenzunge einem Trank hinzufügte, lächelte schüchtern zurück.

Isabella streckte ihre Zunge aus, und leckte sich aufreizend mit der Zungenspitze über die obere Lippe. Dann schloss sie halb ihre Augen und spitze ihre leckeren Lippen, als ob sie sie von weitem küssen wollte.

Die schockierten Schüler wurden nach hinten geschleudert, als der Überschuss an Basiliskenzunge in den Trank fiel, kombiniert mit dem bereits enthaltenen gefrorenem Vampirblut. Der Vorfall wurde später im Gryffindor-Gemeinschaftsraum von Brianna Weasley als eine ‚kraftvolle exothermische Reaktion' beschrieben.


Harry grinste. „Also sind drei Schüler Ihres Hauses im Krankenflügel gelandet, nur weil sie sich von einem hübschen Mädchen haben ablenken lassen?"

Als Snape rot anlief, lächelte Dumbledore und tadelte sanft seinen Verteidiungslehrer. „Harry, bitte. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass du einmal eine ähnliche Reaktion wegen einer Miss Weasley hattest. In deinem sechsten Jahr glaube ich war das, oder?"

Harry hatte den Anstand zu erröten. „Ja, nun..."

Sogar in seinem erzürnten Zustand feierte Snape die Peinlichkeit des normalerweise unerschütterlichen Verteidigungslehrers. „Dieser Terror von Ihnen sollte besser unter Kontrolle gebracht werden, Potter!"

McGonagall, Dumbledore und Harry zogen gleichzeitig eine Augenbraue hoch auf diese Bemerkung. „Entschuldigung," sagte Harry. „Ich glaube ich habe mich verhört. Wollen Sie mir sagen, dass Sie nicht imstande sind, und von mir verlangen, Ihre Schüler zu kontrollieren?"

Snape zögerte und überdachte noch einmal seine Forderung. „Nun, nein. Aber Merlin steh mir bei, wenn sie noch einmal dafür sorgen, dass ein Schüler verletzt wird, dann will ich sie der Schule verwiesen gesehen haben!"

Harrys Gesicht verfinsterte sich. „Falls sie die Verletzung eines Schülers verursachen, dann sorge ich selbst dafür, dass sie der Schule verwiesen werden. Was ist passiert?"

Knurrend fuhr Snape fort.


Wütend auf die Teil-Veela, dass sie so eine Unterbrechung verursacht hatte, brummte Snape ihr eine Strafarbeit auf. Von den Slytherin-Schülern konnten man durch das ganze Klassenzimmer ein Kichern hören.

James schaute einen des Slytherin-Trios an, welcher gerade offen über Bellas Strafe lachte. Mit einem übertrieben erhabenen Seufzer und mit rollenden Augen schaute James auf den Trank, den die drei brauten.

„Oh, bitte. Ich dachte Slytherins wären ehrgeizig genug, um die stärkere Version dieses Trankes zu brauen. Ich bin es jedenfalls" sagte er laut zu sich selbst.

„Yeah, als ob du es hinbekommen würdest" antwortete der Schüler am anderen Ende mit einem Knurren.

James drehte sich mit einem Grinsen um und zeigte auf seine Partner, Brianna und Arthur. „Wir sind schon fertig."

Blitzschnell verschwand das Grinsen von den Gesichtern der drei Slytherins. Zwei von ihnen schauten unsicher auf den in der Mitte, welcher knurrte. „Fein. Wir machen es. Wir müssen nur die Reihenfolge und die Menge der Zutaten verändern, sowie etwas Ginseng-Extrakt als Bindemittel hinzufügen."

James grinste in hinterhältig an. „Vergiss nicht gegen den Uhrzeigersinn zu rühren, und nicht im Uhrzeigersinn."

Der mittlere Slytherin schaute unsicher aus. „Das muss man nicht tun."

James drehte sich zu Bri und Art um, und drückte ihnen den Ellenbogen in die Seite. „Doch, dass muss man, Jungs!" sagte er in verdächtigem Ton. „Man muss den Trank definitv gegen den Uhrzeigersinn umrühren, oder?"

Arthur schaute ihn für eine Sekunde verwundert an bevor ein grosses Grinsen auf seinem Gesicht erschien. „Exakt, James. Man muss die stärkere Variante gegen den Uhrzeigersinn umrühren."

Brianna, der Widerwille auf ihrem Geischt deutlich erkennbar, schaute die beiden an und sagte gar nichts.

Der mittlere Slytherin knurrte sie an. „Yeah, klar" sagte er und fing an, den Trank im Uhrzeigersinn umzurühren.

Snape bemerkte das, und öffnete bereits den Mund, um ihn anzuschreien, damit er sofort aufhöre, als der Trank bereits seine Farbe änderte und anzuschwellen begann. Der Kessel lief über und der Trank bedeckte den Tisch in weniger als einer Sekunde. Die jetzt ätzende Flüssigkeit begann zu brodeln und zu spritzen, und verursachte überall, wo sie auftraf, auf den drei Slytherins Beulen und Verbrennungen.


„Nur um es klar zu stellen" sagte Harry, während die anderen Lehrer missbilligend zu Snape schauten. „Sie beklagen sich darüber, dass mein Sohn einem Schüler korrekte Anweisungen gab, einen Trank zu brauen, und als der Schüler nicht den Anweisungen folgte, ist es irgendwie die Schuld meines Sohnes?"

Snape hielt seine grosse Hakennase direkt vor Harrys. „Ihr Sohn verwendete einen Ton, der andeutete, er spiele einen Streich!"

Harry lächelte zuckersüss, weil er wusste, dass würde den Tränkemeister noch mehr erzürnen. „Ich glaube mich an einen Vorfall zu erinnern, wo Draco Malfoy zu Neville Longbottom in einem Ton, welcher einen Streich andeutete, sagte, nicht ein zerschnittenes Eichenblatt in einen Alterungstrank hinzuzufügen."

McGonagall hörte auf zu Grinsen, und schaute finster Snapes Rücken an.

Als Snape nicht antwortete, fuhr Harry fort. „Als Neville Malfoys Anweisungen ignorierte und sein Kessel schmolz, glaube ich mich auch daran zu erinnern, dass Sie Neville angeschrien haben, wieso er Sie nicht nach der richtigen Methode gefragt hat."

Ein amüsiertes Schnauben erklang im Lehrerzimmer, doch als Snape herumwirbelte, um seine Spötter anzustarren, grinste kein einziger Lehrer mehr. Snape wirbelte vor Frust grollend wieder zu Harry zurück.

„Das ist nicht der Punkt, Potter!"

„Was ist dann der Punkt, Severus?"

Unfähig, aufgrund seines Zornes, irgendetwas zu sagen, hob Snape den Saum seiner Robe, und erlaubte allen Anwesenden seine barfüssigen, schwarzen, leicht qualmenden Füsse zu sehen. Ein paar Fetzen Leder, welches man unmöglich als früheres Schuhwerk erkennen konnte, hingen auf seinem Fussspann.


Snape machte sich eine mentale Notiz, sich nicht mit Arthur Weasley auf ein Wortgefecht einzulassen, es sei denn er könnte klar denken. So wütend er auch war, Arthurs schneller Verstand und passive aggressive Technik machten ihn noch wütender, stellten ihn allerdings als Tyrannen dar.

Der dritte Potter flüsterte mit seinen Partnern, einem weiteren Paar Weasleys. Snape schaute auf die Karte des Klassenzimmers. So wie sie jetzt gruppiert waren, waren es wenigstens nur 4 Tische mit Potters und Weasleys, dachte er sich.

Snape setzte seinen Weg zwischen den steinernen Tischen fort, als sich die Stunde dem Ende näherte. Der dritte Potter, Remus, beobachtete ihn sorgfältig, und merkte sich seinen Weg durch den Raum.

Als Snape hinter Remus vorbeiging, fing der leiseste der Potters an sich zu schütteln, und schüttete etwas Vampirblut direkt über Snapes Schuhe.

„Tut mir leid, Professor, tut mir furchtbar leid" babbelte er, womit er sich verwirrte Blicke seitens seiner Cousins sowie höhnische Blicke seitens der Slytherins einhandelte.

So wütend wie Snape war, wurden Gryffindor 20 Punkte abgezogen. Als die Glocke läutete, drehte er sich um und schritt von einem jetzt plötzlich ruhigem und gefassten Remus davon.

Mit einem fiesen Grinsen, warf Remus eine Handvoll zerpulverte Basiliskenzunge zwischen ein paar Tische. Die Schüler hatten alle zusammengepackt und waren am Gehen, als Snape wie üblich seine Pirschjagd zwischen den Tischen fortsetzte, und auf das Pulver trat.


Die eiserne Disziplin der Verwandlungslehrerin zerbrach schliesslich, und McGonagall brach in schallendes Gelächter über Snape aus, dessen dürren weissen Füsse noch immer zu sehen waren.

Jeder Lehrer, mit Ausnahme des wutschnaubenden Tränkemeisters, heulte vor Lachen. Harry setzte sich tränenüberströmt in einen Sessel.

„Seien Sie nicht so fröhlich, Potter! Oder Irgendeiner von euch. Ihr müsst sie alle auch noch unterrichten!"

Als Snape hinausstürmte, konnte man Harrys Stimme über dem Gelächter hören.

„Sie haben Ihre Schuhe zerätzt!" heulte der Verteidungslehrer, sich den Bauch haltend.