Ü/N: Da habt ihr den Familien-Stammbaum
Bill
Fleur
- Charles (12) (21.Dec.1999)
- Isabella (12)
(21.Dec.1999)
- Kyrié (8) (14.May.2003)
Charlie
Alison
- William (12) (29.Feb.2000)
- Henry (4)
(8.Oct.2007)
Percy
Penelope
- Heidi (12) (26.Jan.2000)
- Exeter (10)
(10.Feb.2002)
- Phillip (5) (18.Aug.2006)
- Mortimer (1)
(5.Jun.2010)
Fred
Angelina
- Arthur (11) (20.Mar.2000)
- Alexander (11)
(20.Mar.2000)
- Rachel (2) (23.Jul.2009)
- Amber (2)
(23.Jul.2009)
George
Katie
- Christopher (12) (12.Sep.1999)
- Zachary (12)
(12.Sep.1999)
- Mercedes (9) (2.Jun.2002)
Ron
Hermione
- Brianna (11) (28.Mar.2000)
?
Ginny
Harry
- James (12) (6.Nov.1999)
- Remus (12)
(6.Nov.1999)
- Sirius (12) (6.Nov.1999)
- Lily (8)
(29.Jul.2003)
- Margaret (3) (3.Feb.2009)
Weiter Ü/N: Einige Sachen sind extrem schwer zu übersetzen, wie z. Bsp. „Valentine", auf Deutsch müsste das „Valentinstags-Verabredung" heissen, aber ich wollte nicht dieses Monster eines Wortes verwenden, deshalb habe ich es bei „Valentin(e)" belassen
Ein Valentinstag zum Erinnern
„Armer Sirius" sagte Brianna, deren hübsches Gesicht offen ihre Sympathie zeigte.
James nickte, und schaute zu seinem normalerweise schelmischen jüngeren Bruder herüber. Sirius sass alleine in der hintersten Ecke des Gryffindor-Gemeinschaftsraumes, seine Arme verschränkt, mit einem Blick dunkler als Gewitterwolken. „Ich habe ihn noch nie vorher so gesehen."
„Hat schonmal ein Mädchen, was er mag, ihm sowas angetan?"
James lachte. „Jedesmal. Sirius weiss einfach nicht, wie er sich einem Mädchen, was er mag, gegenüber verhalten soll, also geht er ihr einfach auf die Nerven. Sobald sie ausreichend verärgert ist und ihm sagt, er soll verschwinden, zuckt er nur mit den Schultern und nervt dann das nächste Mädchen."
Brianna lachte. Ein fröhlicher Klang, der sorgte, dass nicht wenige der älteren Schüler zu ihr herüberschauten, um herauszufinden, was so lustig war. Die meisten schauten sie mit Neugier und Belustigung an, die Fünft- und Siebtklässler warfen ihr jedoch böse Blicke zu.
Arthur schloss sein Zauberkunst-Buch mit einem zufriedenen Seufzer, stand auf und kam herüber, um bei seinen Cousins zu sitzen. „Bri, sofern du nicht in die nächste Woche gehext werden möchtest, solltest du leise um die Schüler, die für ihre ZAGs und UTZe lernen, herum sein."
Bri wurde sofort wieder nüchtern, und hauchte jenen, die für ihre wichtigen Prüfungen lernten, Entschuldigungen zu. Einer nach dem anderen wendete wieder seine Aufmerksamkeit seiner Arbeit zu. Einige jedoch wirbelten ihre Zauberstäbe zwischen ihren Fingern als stille Warnung. Bri verkroch sich mit rotem gesicht in ihrem Sessel.
„Die Farbe passt wirklich zu dir, Bri" grinste Arthur sie an.
Brianna streckte ihm zu Zunge raus.
Chris Weasley erschien hinter der Gruppe und tippte James auf die Schulter. Er zeigte still auf eine Szene, die sich in einer anderen Ecke des Gemeinschaftsraumes abspielte.
Isabella Weasley hielt Hof, oder zumindest war es das, wie es Brianna nannte.
Isabella sass einfach leise da und machte ihre Hausaufgaben, und bemerkte nicht, dass sie ihre Veela-Reize spielen liess. Normalerweise würden einige Zauberschüler einfach in ihre Richtung schweben, und ungeschickt versuchen ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Die einzige Sache, die für das Dutzend Alpträume noch lustiger war, als die verbogene Angeberei derer, die Bellas Aufmerksamkeit erhaschen wollten, war Bellas vollständiges und totales Desinteresse.
Jetzt lehnte ein Sechstklässler namens Miles Balthazar über ihr, seine rechte Hand über ihrem Kopf an der Wand hinter ihr. Da er verzweifelt versuchte, die junge Hexe mit Witz und Neckereien zu blenden, bemerkte er überhaupt nicht, wie sich ein massiver Erstklässler von hinten an ihn heranpirschte.
James, Chris, Brianna und Arthur schnaubten alle vor unterdrücktem Gelächter als der ältere Schüler die Stirn runzelte und sich umdrehte, sich sicher wundernd, warum jemand das Licht heruntergedreht hatte. Seine Nase berührte fast Charlie Weasleys grosse Brust, und es war von Miles' Gesichtsausdruck offensichtlich, dass er begriff, dass die plötzliche Dunkelheit nichts damit zu tun hatte, dass jemand das Licht heruntergedreht hatte. Mit einem immer stärker werdenden Gesichtsausdruck voller Horror schaute Miles langsam nach oben bis er in die kristallklaren blauen Augen von Isabellas ziemlich beschützerischem grossen Bruder schaute. Einige Leute, die zuschauten, brachen in lautes Gelächter aus, als Bellas voraussichtlicher Freund vor Furcht aufschrie und in Deckung sprang.
Mindestens drei verschiedene Flüche trafen ihn von den wütenden Fünft- und Siebtklässlern, die dafür sorgten, dass er gleichzeitig tanzte, ihm Hörner spriessten und er in einer dehnbaren, schillernden Blase der Stille gefangen war.
Sogar Sirius musste wegen der ganzen Aufregung grinsen.
Charlie dachte nicht daran, in Miles' Richtung zu schauen, und setzte sich leise neben seine Schwester. Sie schaute zu ihm auf, und schob sich wortlos etwas zur Seite, damit ihr grosser Bruder seine Beine unter den Tisch legen konnte. Sekunden später waren beide still für ihre Zauberkunstvorführung am Lernen.
Mit einem Seufzer stand Sirius auf und ging hinüber, um sich zu seinen Cousins auf den Sesseln und der Couch zu setzen. Er plumpste ohne viel Anmut neben Arthur. „Wie viele sind das dann jetzt?"
Arthur zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe bei fünfzehn aufgehört zu zählen. Ich schätze mal so auf 20, vielleicht 22."
Brianna zuckte mit einer Augenbraue. „22 was?"
Arthur rollte mit seinen Augen. „Jungs, die Chuckles hier von Bella fortgejagt hat" sagte er. Er schaute hinüber zu Bills Kindern. „Glaubst, dass er irgendwann aufhört zu wachsen?" fügte er dann noch hinzu.
Brianna schaute hinüber zu Isabella und Charlie, die jetzt zusammensassen, als ob sie nie getrennt gewesen waren. So sehr sie körperlich verschieden waren, wie zwei Menschen es je sein könnten, so passten sie mit einer Hingabe aufeinander auf, welche die anderen Weasley-Zwillinge wie normale Geschwister aussehen lies. Sogar die Potter-Drillinge hatten ab und zu mal Streit untereinander, aber Bills Kinder hatten sich an keinem einzigen Tag in ihrem Leben je gestritten.
„Ich weiss es nicht. Er ist jetzt über 1,80 gross, und er ist gerade mal zwölf geworden" antwortete Brianna. „Wenn er so weiter macht, kann er bald Hagrid einschüchtern."
Arthur brach in Grinsen aus. „Welcher Hagrid? Rubeus, Olympé oder Melgwyn?" fragte er, und schaute über seine Schulter um sicher zu gehen, dass Melgwyn, der riesige Zweitklässler und Sohn von Rubeus und Olympé Hagrid, nicht Hörweite war.
Brianna zuckte mit den Schultern. „Ich meinte Rubeus, aber es würde für jeden von ihnen gelten."
James wendete sich an Sirius. „So, wer hat dich diesmal abgewiesen?"
Sirius knurrte. „Sie hat mich nicht abgewiesen. Ihr Bruder und dessen Freunde waren es."
Die anderen schauten Sirius überrascht an. „Was ist passiert?"
Sirius nahm einen tiefen Atemzug. „Kate und ich hatten uns nur unterhalten, sie ist übrigens ein grosser Cannons-Fan, als ihr Bruder und dessen Freunde hinter uns erschienen. Sie haben mich für eine Weile über Kopf hängen lassen, dann haben sie mir meine Robe ausgezogen und mich in der Mädchen-Toilette eingesperrt."
James schaute seinen Bruder sorgfältig an. „Das ist noch nicht alles, oder?"
Sirius schüttelte seinen Kopf und lief tiefrot an.
James und Arthur tauschten einen Blick aus. „Ihr Nachname ist Brulingstone, oder? Sie ist in Hufflepuff, oder?" fragte James.
Brianna nickte. „Wir haben Kräuterkunde mit ihr."
Arthur grinste auf einmal ziemlich teuflisch. „Aber ihr Bruder und dessen Freunde sind in Slytherin..."
Chris grinste jetzt auch. „Ich glaube, wir sollten besser Bella dafür rekrutieren..."
Der letzte der ZAGler schloss schliesslich sein Buch und verschwand in den frühen Morgenstunden ins Bett. Sirius hob seinen schwimmenden Kopf und blinzelte den Schlaf aus seinen smaragdgrünen Augen, als der letzte schliesslich in seinem Schlafsaal verschwand. Nachdem er bemerkt hatte, dass alles klar war, zog er zwei Handspiegel aus seiner Robe und tippte die Ränder der Spiegel mit seinem Zauberstab an. „Alles klar" flüsterte er in beide Spiegel. Sein nahezu ununterdrückbares Grinsen war wieder zurück.
Einige Momente später kamen elf Erstklässler die Treppen zum rot-goldenen Gemeinschaftsraum herunter. Remus und Brianna schürten das Feuer, und bald war der Raum voll mit Wärme.
„In Ordnung" fing Chris an. „Ihr habt gehört, was heute mit Sirius passiert ist. Wir haben jetzt eine Verpflichtung, es sieben Slytherin-Deppen zurückzuzahlen."
„Was hat das mit mir zu tun?" fragte Isabella.
„Du hast wirklich nicht bemerkt, was um dich herum passiert, oder?" schmunzelte Brianna.
Isabella rollte mit ihren Augen. „Wenn du diese dummen Deppen meinst, die sich um mich herum nicht konzentrieren können, dann... ja.." sagte sie, als auf einmal ihre Augen in Verstehen aufleuchteten.
Charlie schaute wütend drein. „Ihr werdet meine Schwester nicht als Köder benutzen" knurrte er.
Isabella lächelte und legte ihre Hand auf den Arm ihres Bruders. „Ist schon in Ordnung. Ich glaube, ich weiss was sie vorhaben."
„Wenn ihr versuchen wollt, dass Bella diese Idioten umwirbt, braucht ihr ein sauberes Timing. Wenn sie sich darüber unterhalten, dass sich Bella jedem von ihnen genähert hat..." meldete sich Heidi zu Wort.
Isabella winkte Heidis Sorgen ab. „Wenn ich ihnen sage, dass sie es niemandem sagen sollen, werden sie es tun."
„Ich habe nicht gewusst, dass deine Veela-Reize so empfindlich sein können" sagte William mit zusammengekniffenen Augenbrauen.
Isabella schenkte ihm ein grosses Lächeln. „Sind sie auch nicht" sagte sie. Sie wendete sich ihrem Bruder zu. Ihrem extrem grossen und beschützerischem Bruder zu. „Ausserdem denke ich, ich habe noch etwas anderes, mit dem ich sie bedrohen kann, die Klappe zu halten."
Charlie sah gleichzeitig geschmeichelt und ungehaglich drein. „Ich weiss nicht, Bella. Du könntest einen Ruf bekommen."
Chris schüttelte seinen Kopf. „Sobald die Geschichte dieses Streiches herauskommt, wird niemand ausser den Gryffindors mutig genug sein, um sich auf Jahre hinaus mit ihr auch nur zu unterhalten" sagte er mit einem Lächeln. „Es wird für dich einfach sein, weiterhin ein Auge auf ihr zu behalten."
Sowohl Charlie als auch Isabella sahen glücklicher bei diesem Gedanken aus.
Heidi schüttelte wieder ihren Kopf. „Das löst aber noch immer nicht das Problem, dass Bella sich diesen Idioten einzeln nähern muss. Wie können wir sicher sein, dass sie alleine sind, und dass niemand lauscht?"
Elf Köpfe sanken darauf herunter. Sogar Remus und Brianna runzelten ihre Stirn in Gedanken, als sie versuchten einen narrensicheren Weg zu finden, um sieben verschiedene Schüler zu isolieren. James schaute herum, und trug ein überlegenes Grinsen zur Schau. „Nun, Leute" sagte er zu ihnen. „Es ist so, dass ich natürlich rein zufällig durch die alten Schulsachen von meinem Vater gegangen bin. Natürlich rein zufällig" sagte er und zog ein altes, zerfetztes und zerschrumpeltes Stück Pergament aus seiner Robe.
Der Tag vor dem Valentinstag dämmerte klar, aber kalt. Die Schüler waren in dicke, schwere Kleidung gehüllt, als sie nach unten Richtung Frühstück gingen. Reihe auf Reihe atmeten die Schüler Nebel in der kalten Halle aus.
Heisses Essen und Getränke waren die Tagesbestellungen. Manche jüngere Schüler, die noch nie vorher Kaffee getrunken hatten, erlebten ihren ersten Koffein-Rausch. Einige der älteren Schüler schauten belustigt zu, während die meisten Lehrer unzufrieden aussahen. Es würde heute schwierig werden, sie zu kontrollieren.
Mit einem lauten Flattern wurde die morgendliche Post geliefert. Eule nach Eule kam in die grosse Halle geflogen und warfen Briefe, Pakete und Notizen vor die jeweiligen Empfänger. James, Chris und Isabella sassen am Ende des Gryffindortisches, welcher am nächsten zu den Türen zur grossen Halle war. Das Trio drängte sich um die Karte der Rumtreiber, und schauten eifrig zu, wie die verschiedenen Gruppen der Schüler Richtung grosse Halle zum Frühstück kamen.
Ignatius Brulingstone und seine immer anwesenden Slytherin-Freunde schauten finster auf ein paar Erstklässlerinnen aus Hufflepuff, und scheuchten sie aus dem Weg. Sich selbst zu kichernd, wie es geschafft haben, zwei Hexen, die gerade mal die Hälfte ihres Gewichtes hatten, zu verängstigen, bahnten sie sich ihren Weg zur grossen Halle um zu frühstücken. Die grosse Tür schwang auf, und die wunderschöne Teil-Veela kam heraus, und sah einfach gesagt göttlich aus.
Ignatius hielt die Tür für seine Freunde auf, nur um einen längeren Blick auf ihre schlanke Figur zu werfen, als sie buchstäblich anmutig den Gang hinunterschwebte. Gerade als er in die Halle gehen wollte, drehte sie sich um und winkte ihm zu.
Der Slytherin runzelte die Stirn, schaute sich um, um herauszufinden, wem das hübsche Mädchen zuwinkte. Es war sonst niemand in dem Korridor.
Er drehte sich ihr wieder zu, nur um zu sehen, dass sie ihn weiterhin anschaute. Stumm zeigte er auf sich.
Isabella nickte, und ging um eine Ecke herum.
Ignatius schluckte, richtete seine Krawatte und folgte ihr.
Sobald er um die Ecke herum war, griffen schlanke Hände nach seinen Aufschlägen und zogen in heran. Mit der plötzlichen Erkenntnis, dass er gegen die meistbegehrteste Hexe der gesamten Schule gepresst war, fing sein Herz in seiner Brust zu klopfen, schnell und laut.
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als sie ihren warmen Finger auf seine Lippen legte.
„Schhh" flüsterte sie sanft, und schickte einen Schauer entlang seiner Wirbelsäule. „Ich will nicht, dass uns mein Bruder findet." Isabella wanderte langsam mit ihren Fingern über seine Brust.
Der Gedanke an ihren grossen, beschützenden Bruder dämpfte zwar ein wenig seinen Enthusiasmus, aber nickte seine Zustimmung.
„Gut. Möchtest du mein Valentin sein?" fragte sie ihn.
Unfähig auch nur einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen nickte er einfach nur.
„Oh, wunderbar! Vielen Dank!" flüsterte Isabella, während sie auf ihren Fussballen aufgeregt herumhüpfte. „Sag aber bitte niemandem etwas davon. Niemandem!" bettelte sie, und presste sich an ihn. „Und ich meine Niemanden! Wenn dich irgendjemand zufällig hört, und mein Bruder findet es heraus, nun..."
Ignatius nickte noch einmal. „Unser Geheimnis ist sicher bei mir!" sagte er aufgeregt.
„Danke" flüsterte sie. Isabella lies wieder ihre Finger langsam zuerst hoch und dann wieder runter bis zu seiner Taille wandern. „Zeigst du mir, was es bedeutet, eine richtige Frau zu sein?" fragte sie ihn heiser.
Es kostete Isabella ihre gesamte Selbstbeherrschung, um nicht laut loszulachen, als die Augen des Tyrannen fast aus ihren Höhlen sprangen.
Isabella stellte sich auf ihre Fussspitzen und lehnte sich nach vorne. „Triff mich in Hagrids alter Hütte am Rand des verbotenen Waldes. 9 Uhr Abends. Am Valentinstag. Ich werde auf dich warten" schnurrte sie in sein Ohr, als sie schnell um die Ecke verschwand.
Es dauerte einige Minuten bevor Ignatius sich wieder traute zu sprechen. Er ging zum frühstück und stellte sich verbotene Freuden vor.
„Nun?"
James liess seinen Atem entweichen, als er merkte, dass er ihn angehalten hatte. „Merlin, Bella! Wo hast du nur gelernt, so etwas einem Jungen anzutun?"
Isabella kicherte. „Mum macht das dauernd mit Dad. Normalerweise immer dann, bevor er zur Arbeit gehen muss. Ich habe von ihr gelertn, da sie der Meister darin ist. Als sie zum ersten Mal nach Hogwarts gekommen war, hatte sie Onkel Ron so weit, dass er ihr aus der Hand gefressen hätte, Daddy jedoch schaffte es, ihren Reizen so weit zu widerstehen, dass er interessant genug für sie war." Isabella schüttelte ihren Kopf wegen den Bildern in ihrem Kopf. „Sie liebt Daddy sehr, aber noch mehr liebt sie es, ihn aufzuziehen."
Chris schüttelte nur den Kopf. „Ist Kyrié genau so schlimm wie du?"
Isabella zog eine perfekte Augenbraue nach oben. „Meinst du nicht eher, so gut wie ich?" fragte sie ihn skeptisch.
James kicherte laut und umarmte seine Cousine. „Isabella, du bist unglaublich!"
Sie kicherte auch, und erwiderte die Umarmung. „Ich weiss. Wer ist als nächstes dran?"
Ein paar bestimmte Slytherin-Schüler wurden für den Rest des Tages durch das ganze Schloss verfolgt, geschickt isoliert, und dann mit Isabellas überirdischen Reizen in einen Hinterhalt gelockt. Jeder von ihnen fiel darauf rein.
Die Gryffindors waren fast fertig, als ein besonderer, unwillkommener Professor auftauchte und noch zufällig das über Isabellas letztes Opfer hörte.
Zum Glück hatte Arthur rechtzeitig auf die Karte der Rumtreiber geschaut, und bemerkte, dass der unwillkommene Punkt, der zu Professor Snape gehörte, sich der Gruppe von hinten näherte. Arthur sprang auf und holte sein Notizbuch heraus.
„Ahhh, so eine grosse Versammlung von Weasleys und Potters" knurrte Snape. „Was ist der Grund, dass ihr in so einer dichten Gruppe hier herumsteht?"
„Es war mir nicht bewusst, dass das Herumstehen in einer dichten Gruppe gegen die Regeln ist, Sir" sagte Arthur mit unbewegter Miene.
Snape kniff seine Augenbrauen zusammen und schenkte seinen Kopf wieder nach oben. „Aber das Nichtbeantworten einer Frage eines Lehrers ist gegen die Regeln, Weasley. Was machen Sie hier?" verlangte Snape zu wissen.
Arthur lächelte. „Glücksspiel, Sir."
Snapes ungewolltes Keuchen der Überraschung überdeckte das Keuchen des genauso überraschten Restes des Dutzends Alpträume. „Glücksspiel?" wiederholte Snape.
„Ja, Sir. Ich bin der Buchmacher" antwortete Arthur, die verwirrten Blicke seiner Cousins ignorierend.
„Fünf Punkte von Gryffindor" sagte Snape mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
Arthur schaute in sein Notizbuch. „hmm, schauen wir mal. Ah, da sind wir... Alex!" rief er aus. Alex sprang erschrocken hoch. „Alex gewinnt den ersten Topf."
Snape runzelte die Stirn ob der doch unerwarteten Antwort. „Was?" fuhr er ihn an.
Arthur schaute in mit unschuldigem Blick an. „Alex hat gewettet, dass Sie Gryffindor 5 Punkte abziehen, obwohl keine Regel gebrochen wurde."
Snapes Gesicht lief bemerkenswert schnell an. „Ihr platziert Wetten auf mich?" fragte er ungläubig.
Arthur nickte. „Sie wären erstaunt, über die schiere Vielfalt an Vorschlägen, mit was sie aufkommen würden. Zugegeben, niemand hat auf etwas gütiges gesetzt, wie z.B. dass Sie einen Witz reissen oder sich einfach nur umdrehen und gehen, und die Schüler in Ruhe lassen. Sie haben eher alle damit zu tun, dass Sie sicherstellen werden, dass ein Schüler einen schlechten Tag hat."
„Strafarbeit, Weasley" fuhr Snape ihn an.
Chris sprang auf und ab. „Ich habe den zweiten Topf!" schrie er.
Snapes Gesicht verfinsterte sich. „Du hast was?"
Chris grinste breit, da er wusste, dass es Snape noch mehr irritieren würde. „Ich habe darauf gewettet, dass Sie ihm eine Strafarbeit aufbrummen. Ich hatte Glück, der erste zu sein."
Arthur nickte. „Yup. Jeder wollte diese Wette haben."
Snape machte Geräusche, die sehr nach einem Röcheln klangen. Er wirbelte herum, und stürmte mit wehendem Umhang davon.
"OK, niemand hat den dritten Topf gewonnen, niemand hatte, dass er einfach geht, aber der vierte Topf... wer hat darauf gewettet, seine Gesichtsfarbe würde sich auf ‚braunrot' ändern, wenn er herausfindet was wir hier machen..." konnte er noch als letztes Arthur sagen hören.
Die sieben Slytherins kamen alle in 5-Minuten-Intervallen zu Hagrids Hütte. Es brauchte etwas Timing, aber Isabelkla schaffte es, jeden davon zu überzeugen, sich in einem anderen Teil der Hütte vor ihrem Bruder zu verstecken, der sich irgendwo draussen herumtrieb.
Die vernünftige Verwendung eines Stillezaubers verhinderte, dass die Slytherins die jeweils anderen bemerkten. Bis der Zauber aufgehoben wurde, und sie die Stimme hörten, welche sie schon verzweifelt erwartet hatten.
„Ich gehöre dir!" drang Isabellas honigsüsse Stimme in jedes ihrer Verstecke. „Nimm mich!"
Die Nicht-Vertrauensschüler von Gryffindor, welche Kameras, Omnikulare und so weiter bessasen, wurden alle vorher informiert, sich nahe dem Schlossausgang, welcher am nächsten zu Hagrids Hütte war, zu versammeln. Sie zuckten alle mit den Schultern wegen dieser seltsamen Aufforderung. Sie brachen jedoch in schallendes Gelächter aus, als sieben nackte, versteinerte Zauberer so schnell wie möglich von Hagrids Hütte in Richtung Schloss rannten, ihre Familienjuwelen mit ihren Händen bedeckt haltend.
Sofort schwärmten die Photographen aus und schossen ein Bild nach dem anderen. Ignatius, welcher vorne weg rannte, war der erste, der die Meute bemerkte. Er drehte sich schnell um und rannte in eine andere Richtung. Die anderen folgten ihm.
Eine Viertelstunde lang wurden sieben paar pickelübersähter Arschbacken wiederholt photographiert und aufgenommen, als Isabellas voraussichtliche Valentine versuchten einen leeren Schlosseingang zu finden. Grosse Gruppen an Schülern füllten jeden Eingang, dem sich die nackten Slytherins näherten, und zwangen sie dadurch in eine neue Richtung zu rennen, um einen anderen Eingang zu finden. In der Tür zu Hagrids alter Hütte sassen Isabella, Charlie und Sirius auf den Treppenstufen und lachten so stark, dass ihnen die Tränen ungehemmt über die Backen liefen.
Der Rest des Dutzends Alpträume, mit Ausnahme von Heidi, rannte zwischen den gedemütigten Slytherins herum, und schossen ein Bild nach dem anderen. Heidi stand am Haupteingang, die Karte in der Hand. Ihre Rufe wie „Sie rennen zum Westeingang" waren genug, damit diese Darbietung lange genug andauerte.
Wie erwartet zog diese Aufregung auch die Aufmerksamkeit der Schüler der anderen Häuser auf sich. Als ob ein Damm brach, schlossen sich fast hundert Schüler dem Spass an, die sieben nackten Tyrannen zu verhöhnen. Die Schüler in den oberen Klassen sprachen Aufrufezauber, um ihre Kameras und Omnikulare aus ihren Gemeinschaftsräumen herbeizurufen, um beim Aufnehmen dieses erfolgreichen Abends zu assistieren.
Schliesslich zog der Lärm die Aufmerksamkeit von einigen Vertrauensschülern auf sich, welche, nachdem sie sich erst einmal selbst Zeit genommen hatten, sich krank zu lachen, versuchten die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie hätten viel mehr Autorität ausgestrahlt, wenn sie in der Lage gewesen wären, nichts so stark zu lachen wie die restlichen Schüler. Nicht lange nach ihrer Ankunft erschien Professor Flitwick.
Nachdem er sich selbst ein kurzes Kichern gönnte, hob der kleine Professor seinen Zauberstab und rief die nackten Schüler auf, und verhüllte sie in eine Wolke der Dunkelheit, um die letzte Würde, die sie noch hatten, zu bewahren. Die Tyrannen hasteten zum Slytherin-Gemeinschaftsraum, um sich wieder einzukleiden.
Als immer mehr und mehr Lehrer auf der Szene erschienen, machten sich zwölf Gryffindor-Erstklässler der Menge ausweichend leise auf den Weg zum Gryffindor-Turm.
Eine Stunde später sass Isabella Weasley nervös im feuchten Kerkerbüro, welches dem Tränkemeister gehörte. Sie schluckte, um den sturen Klos aus ihrer Kehle zu bekommen, und schaute auf, um in die wütenden Augen von Professor Snape zu sehen.
Er hatte sie fast eine Minute lang angestarrt und auf eine Antwort des stillen Mädchens gewartet.
„Antworte mir!" fuhr er sie ölig an.
Isabella schaute auf ihre gefalteten Hände hinunter, und schwieg.
Snape sprang auf seine Füsse und schlug seine Handflächen auf den Marmortisch, und erreichte damit, dass Isabella erschreckt zusammenzuckte. „Willst du der Schule verwiesen werden?" schrie Snape.
Isabellas herrliche Augen weiteten sich vor Furcht, blieb jedoch still.
Beide Insassen des Raumes sprangen wegen einer Explosion auf, welche die alte Eichentür zu winzigem Kleinholz reduzierte, und jeden Splitter mit gewaltiger Kraft in die noch ältere gegenüberliegende Wand schleuderte. Isabella wollte halb lachen, als Snape vor Schreck einen halben Meter in die Luft sprang, während die andere Hälfte vor Erleichterung in Tränen ausbrechen wollte, als sie ihren beeindruckenden Onkel durch das jetzt permanent offene Tor in Snapes Reich stürmen sah.
„Was zur Hölle glauben Sie, was Sie hier tun?" verlangte Harry zu wissen, als er um Snapes Marmortisch herumstürmte, um neben Isabellas Stuhl zu stehen. Seine smaragdgrünen Augen glühten fast vor Zorn in dem düsteren Licht.
Snape erlangte schnell wieder seine Fassung. „Nichts, was Sie angeht, Potter" knurrte er. „Falls sie mal zur Abwechslung etwas sinnvolles tun möchten, gehen Sie und informieren Sie Minerva, dass es Morgen einen Schüler weniger im Gryffindor-Turm geben wird."
Professor Snape war vollkommen überrascht, als der Verteidigungslehrer über den Tisch reichte, ihn vorne an seinen Roben packte und ihn über den Marmortisch zog. Snape fand sich auf dem Tisch liegend wieder, seine Hakennase Spitze an Spitze mit Harrys Nase.
„Sie haben sich überhaupt nicht verändert, oder?" fuhr Harry ihn an. „Nach allem was geschehen ist, halten Sie noch immer das Gryffindor-Haus für alle Beleidigungen und Kränkungen verantwortlich, welche Sie als Kind erlitten haben."
Die Angst in Snapes Augen wich Zorn. „Ich bin nicht der einzigste, der sich nicht verändert hat, Potter! Es sieht so aus, als ob Sie auch nicht jenseits ihres Komplexes schauen können." Snape zog langsam seinen Zauberstab aus seinen Roben.
Harrys Augen verliessen Snapes nicht eine Sekunde lang. Er liess Snape mit einer Hand los, und schlug Snapes Zauberstab mit einer Handbewegung weg. Mit nur einer Hand zog er Snape über den Tisch und drückte ihn an die Wand.
„Sie kompletter Idiot! Sie denken ich bin hier, weil sie eine Gryffindor ist? Weil die anderen in Slytherin sind?" knurrte er. „Ich bin hier um sicher zu stellen, dass Sie morgen noch einen Job haben."
Snape schluckte schmerzvoll, da Harrys Faust hart auf seine Brust drückte. „Wovon reden Sie?" keuchte er.
Harry liess Snape los, und schaute zu, wie er in einen würdelosen Haufen auf dem Boden zusammensank. „Hypothetische Frage: Eine Slytherin-Erstklässlerin wird mit sieben nackten höher-klassigen Gryffindor-Zauberern gefunden. Wer sollte Ihrer Meinung nach der Schule verwiesen werden?"
Snape knurrte Harry leise an.
„Exakt!" sagte Harry. „Sagen Sie mir jetzt, was die Schulräte sagen würden, wenn ich vorschlagen würde, dass die Erstklässlerin der Schule verwiesen wird."
Snape stand mit so viel Würde, die ein Mann, welcher gerade durch den Raum geworfen wurde, aufbringen konnte, auf, schwankte leicht, blieb jedoch schweigsam.
Harry nickte. „Es war ein Streich. Belassen Sie es dabei. Wenn Sie irgendjemanden ausser ihren eigenen Schülern bestrafen, werden Fragen gestellt werden, und die Antworten werden Ihnen nicht gefallen."
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte Harry sich um und legte einen Arm um Isabellas Schultern. Leise verliessen die beiden das früher makellose, und jetzt chaotische, Büro.
Snape schaute den beiden zu, wie sie sein Büro verliessen. Als er sich ihre Unterhaltung noch einmal durch den Kopf gehen liess, ächzte er laut auf. Einmal mehr schuldete er etwas einem Potter. Dieses mal schuldete er ihm seine Würde.
Nichts entsetzte den Tränkemeister mehr als der Gedanke, in der Schuld eines Potters zu stehen.
Sobald sie ausserhalb von Snapes Büro waren, griff Isabella nach Harrys Robe und begrub ihr Gesicht in ihnen, und weinte leise vor sich hin. Harry seufzte und legte seine Arme um sie. Während er seine weinende Nichte eng festhielt, griff er den Phönix-Anhänger, den er trug. „Zufluchtsort" flüsterte er.
Der Portschlüssel verfrachtete beide in Harrys Büro.
Harry manövrierte seine Nichte geschickt in einen der bequemen Lehnstühle. Ohne ihre Hände loszulassen, zog er seinen Zauberstab und verzauberte ein Teeset, damit es zwei Tassen Pfefferminz-Tee einschenkte. Ein paar Sekunden später drückte er eine Tasse in Isabellas Hände.
„Hier, trink erstmal eine Tasse Tee. Es wird dir helfen, dich zu beruhigen" flüsterte er.
Isabella nahm dankbar die Tasse an. Das Paar sass still für ein paar Minuten bis Isabella sich wieder gefasst hatte. Schliesslich schaute sie auf. „Danke, Onkel Harry."
Harry lächelte sie an. „Vielleicht sollte ich dir danken. Es war schon immer mein geheimer Wunsch, Professor Snape mal so herum zu schmeissen."
Isabella lief rot an und trank ihren Tee leer. „Als ich die Nachricht bekam, er wolle mit mir sprechen, hatte ich solche Angst."
Harry nickte. „Du hättest es eigentlich erwarten müssen."
„Denke ich auch."
„Willst du darüber reden?"
Isabella zuckte mit den Schultern. „Ich weiss nicht. Du könntest sauer sein."
„Wieso sollte ich sauer auf dich sein?"
Isabella schüttelte ihren Kopf. „Nicht auf mich. Auf die Leute, denen wir den Streich gespielt haben."
Harry zog eine Augenbraue hoch. „Du meinst, nach dem, was sie Sirius angetan haben?"
Isabellas Kinnlade fiel nach unten. „Du weißt davon?"
Harry lächelte. „In meiner ganzen Zeit hier, war ich ständig erstaunt über die Fähigkeit des Direktors erstaunt, immer genau zu wissen, was vor sich ging. Er schien nie überrascht zu sein, und hatte immer eine andere Methode, um Informationen aufzudecken."
Isabella biss sich auf die untere Lippe. „Er hat dir gesagt, wie man Dinge herausfindet?"
Harry schüttelte seinen Kopf. „Ich habe einfach nur meine Augen geöffnet" sagte er. Nun, so wütend ich auch auf Brulingstone und seine Freunde war, wollte ich dennoch sehen, wie Sirius sich und die Situation handhaben würde. Es hat mich sehr gefreut, dass er alle mit eingesprungen seid, um ihm zu helfen."
„Also stecken wir nicht in Schwierigkeiten?"
Harry schüttelte seinen Kopf wieder. „Nein, aber ich wollte trotzdem mit dir reden. Glaub mir, ich weiss genau, wie nervig die ungeteilte Aufmerksamkeit anderer Leute sein kann. Aber du hast eine angeborene Fähigkeit, welche anderen fehlt. Eine, welche andere ermutigen kann, deinen Befehlen zu folgen."
Isabella runzelte ihre Stirn. „Aber ich würde nie..."
Harry reichte nach vorne und ergriff ihre Hand. „Ich weiss. Aber du wirst in Zukunft sicher in Versuchung geführt. Ich will nur sicher gehen, dass du weißt, dass das Spielen mit den Gefühlen anderer lustig sein kann, aber genau diese Fähigkeit kann auch für dunkle Absichten benutzt werden."
Isabella nickte. „Aber du weißt doch, dass ich nie so etwas tun würde."
Harry seufzte. „Ich weiss, dass du niemals absichtlich deine Fähigkeiten für dunkle Absichten verwenden würdest. Aber andere Leute können und werden versuchen, dich zu manipulieren, Dinge zu tun, die du sonst nicht tun würdest."
Isabella nickte wieder. Es schien das Sicherste zu sein. Leise beendte das Paar seinen Tee. Sie standen auf und tauschten eine Umarmung aus bevor sie Harrys Büro verliessen.
„Gute Nacht, Bella" sagte Harry als er sie zurück zum Gryffindor-Turm begleitete. „Oh, und sag James, ich hätte gerne meine Karte wieder zurück."
