Der erste April
„Strafarbeit, Weasley."
Heidi blinzelte überrascht, und schaute von ihrem Zaubertrank auf. Sie schaute sich im feuchten, düsteren Klassenzimmer um, um herauszufinden, welcher ihrer Cousins sich eine weitere Strafarbeit eingefangen hatte. Ihre verwirrter Blick landete schliesslich auf dem öligen Professor, welcher sie direkt anstarrte.
Heidi blinzelte noch einmal, und öffnete ihren Mund überrascht. Sie hatte nichts falsch gemacht! Sie hatte nicht einmal ein Geräusch gemacht! Ihr Trank war perfekt. Warum schaute Snape sie an? Ohne etwas zu sagen, zeigte sie auf sich.
„Ja, Weasley. Sie!" knurrte Snape, dessen weissen Zähne in dem düsteren Licht fast funkelten. „Heute Abend um Sieben. Wenn Sie zu spät kommen, gibt es noch eine."
Als er sich von dem erstaunten Mädchen wegdrehte, verdrehte er seine Schultern, dass sein schwarzer Umhang sich dramatisch hinter ihm aufbauschte. Brianna hatte letztens den Rest der Klasse darauf hingewiesen, er würde das absichtlich machen, nur um dramatischer zu wirken. Nachdem Snape sich weggedreht hatte, konnte man leises Ächzen von einigen Erstklässlern hören, während von ein paar anderen leiser Jubel zu hören war.
Es war Arthurs Idee, ein fiktives Wettbuch zu erfinden, als sie fast von Snape erwischt wurden, wie sie Ignatius und seine Freunde manipulierten. Damals hatte es seinen Zweck erfüllt um den Hauslehrer von Slytherin abzulenken, aber es brauchte Chris und James, um daraus ein einträgliches Geschäft zu machen. Was als Ablenkungsmanöver gedacht war, wurde schnell eine Einrichtung, welche sich schnell von den Gryffindor-Erstklässlern zu den anderen Klassen und schliesslich auch zu den anderen Häusern ausweitete.
Chris Weasley grinste in sich hinein, holte verstohlen ein kleines Notizbuch aus seinen Roben. Mit subtilen Handgesten signalisierte er den verschiedenen Gewinnern und Verlierern.
Ein Slytherinschüler zischte vor Jubel. Er hatte gerade 5 Galeonen gewonnen. Snapes Kopf wirbelte so schnell herum, dass man deutlich einen Wirbel knacken hören konnte. Jene, welche gerade Geld verloren hatten, hatten es leichter eine Unschuldsmine aufzusetzen als Jene, welche gerade reicher geworden waren.
„Strafarbeit, Potter" knurrte er Remus und Sirius an.
„Welcher von uns, Sir?" fragte Remus respektvoll.
„Beide" spuckte Snape aus, und marschierte weiter durch die Klasse.
Die zwei Potters tauschten verwirrte und zornige Blicke aus. Remus schloss seine Augen und nahm einen tiefen Atemzug, um seinen Ärger loszuwerden. Sirius' Gesicht jedoch lief vor Zorn rot an. Es war nur James' schnelles Kopfschütteln, welches Sirius überzeugte, seine Zunge im Zaum zu halten.
Nach einer Ewigkeit läutete die Glocke, und die Erstklässler begannen leise ihre Sachen und Kessel einzupacken. Sobald sie das Zimmer unter dem strengen Blick Snapes verlassen hatten, fingen die Schüler an über die Unfairniss zu plappern.
„Irgendwas passiert hier" murmelte Zacharias. „Ich habe Snape beobachtet, wie er versucht hat, Heidi eine Reaktion zu entlocken, und sie war leise am arbeiten, und hat niemanden beachtet. Sie hat überhaupt nichts Falsches gemacht, und Snape gab ihr eine Strafarbeit."
„Du weißt, dass damit die meisten von uns heute Abend Strafarbeit haben" sagte Brianna, und kratzte sich am Kinn. „Ich habe eine heute Morgen von Madam Hooch bekommen" gab sie zu.
Isabella zuckte eine perfekte Augenbraue. „Wofür?"
Brianna lief knallrot an. „Ich bin aus Versehen höher geflogen als erwartet, und habe gequiekt. Sie gab mir die Strafarbeit für das Stören anderer Schüler."
Die anderen kicherten darauf. Brianna war ihrer Mutter so ähnlich, was ihre Gesinnung, Begabung und Fähigkeiten betraf, dass die meisten Lehrer dachten, dass Hermine geklont worden ist. Das betraf nicht nur ihre bücherhaften Neigungen, sondern auch ihr kompletter Mangel an allem was mit Anmut auf einem Besen zu tun hatte. Es war nur das Temperament ihres Vaters und Mangel an Respekt vor dummen Regeln, die auf ihr Weasley-Blut hinwiesen.
Charlie runzelte die Stirn. „Ich habe dich überhaupt nicht gehört, und ich war in der nächsten Gruppe. Wie konnte sie blos denken, dass du uns störst?"
Arthur schüttelte seinen Kopf. „Es ist offensichtlich. Sie hat uns nicht gestört. Aber die Lehrer geben uns aus irgendeinem Grund Strafarbeiten. Ich habe ausgerechnet eine von Flitwick bekommen."
„Nun," sagte James, „ich würde sagen, dass wir alle zu McGonagall gehen sollten, und ihr sagen, was vor sich geht."
„Da bin ich mir nicht so sicher" antwortete William. „Ich habe eine von ihr für Rennen im Korridor' bekommen. Und Bella hatte schon vorher eine von Snape bekommen. Hat irgendjemand von uns keine Strafarbeit heute Abend?"
„Offensichtlich nicht" grummelte Alex, nachdem er in die Gesichter seiner Cousins geschaut hatte. „Ich habe meine Strafarbeit in Muggelkunde bekommen."
Remus schnaubte. „Yeah, aber du solltest ein Beispiel mitbringen, wie Muggel ‚Information verbreiten'."
„Sie verbreiten Neuigkeiten in Magazinen!" zischte ihn Alex an.
Remus schmunzelte. „Yeah, aber dieses besondere Magazin wird nicht gerade wegen den Texten gekauft."
Von den drei neugierigen Cousinnen brauchte nur Heidi noch einen weiteren Hinweis, bevor auch sie knallrot im Gesicht anlief und Alex auf den Arm haute.
„In Ordnung, lasst uns einfach alle zu McGonagall gehen. Für heute sind alle Klassen beendet. Schauen wir einfach mal was sie sagt" sagte Brianna.
Einige grummelten, andere sahen nicht sehr überzeugt aus, aber am Ende entschied das Dutzend Alpträume ihrer Hauslehreren einen Besuch abzustatten.
„Herein!" kam die schneidige Stimme der stellvertretenden Direktorin, nachdem James angeklopft hatte.
Die schwere, eisenbeschlagene Eichentür schwang leise auf, und die zwölf Cousins traten ein. McGonagall sah nicht sehr überrascht aus sie zu sehen.
„Was kann ich für Sie tun, meine Herren und Damen Potters und Weasleys?" fragte sie.
James schluckte. „Uhm, Professor, einige von uns sind diese Woche von einigen Lehrern herausgegriffen worden und haben unberechtigte Strafarbeiten erhalten. Wir haben uns gefragt, ob sie herausfinden könnten, warum?"
McGonagall hob eine Augenbraue. „Sind Sie sich sicher, dass Sie herausgegriffen wurden?" fragte sie unverblümt.
Heidi nickte. „Ich habe von Professor Snape heute eine Strafarbeit für absolut nichts bekommen."
Brianna nickte auch. „Ich habe eine für einen kleinen Angstschrei erhalten, als ich höher stieg als erwartet."
McGonagall spitzte ihren Mund und gab allen einen strengen Blick. „Sind Sie hier her gekommen, nur um meine Kollegen der Unfairniss zu beschuldigen?" verlangte sie zu wissen.
„Nun..." fing James an.
„Ruhe!" fuhr McGonagall ihn an. Alle zwölf erschraken leicht wegen des doch unerwarteten Wutausbruchs ihrer Lehrerin. „Sie werden alle ihre Strafarbeiten absitzen, oder ich gebe Ihnen allen eine weitere."
Arthur und Chris tauschten einen Blick aus. „Wir haben nicht gesagt, dass wir alle eine Strafarbeit hätten" meinte Chris.
Ein plötzlicher Ausdruck von Besorgnis und Verdruss flog über McGonagalls Gesicht, aber sie erholte sich schnell. „Raus hier. Alle. Ich will nichts mehr über unfaire Strafarbeiten hören. Von keinem von euch!" fuhr sie sie an.
Leise gingen die ausgeschimpften Schüler aus ihrem Büro. Heidi war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
„Was geht hier vor?" fragte sie mit dicker Stimme.
Arthur schüttelte seinen Kopf. „Ich weiss es nicht. Aber McGonagall wusste bereits, dass wir alle eine Strafarbeit haben. Nur wie? Snape hat Sirius und Remus ihre gerade mal vor 5 Minuten gegeben."
„Es sei denn, sie befürwortet den Grund, warum wir sie bekommen" meinte Chris finster.
Brianna schaute ihren Cousin wütend an. „Wie kannst du es nur wagen, ihr so etwas zu unterstellen?" knurrte sie. „Professor McGonagall war immer gerecht, egal aus welchem Haus ein Schüler ist."
„Es sei denn, du bist in Gryffindor" meinte Zacharias. „Sie erwartet mehr von uns."
Brianna sah plötzlich geschlagen aus. „Mum hat mir immer gesagt, dass man den Lehrern vertrauen kann" sagte sie mit Frust in ihrer Stimme. „Was können wir nur machen, wenn sie verhext worden sind oder sowas?"
„Sollten wir zu Dumbledore gehen?" fragte Heidi.
Der normalerweise stille Charlie schüttelte seinen Kopf. „Ich habe meine Strafarbeit von ihm."
Elf ungläubige Augenpaare richteten sich auf ihren enormen Verwandten.
Isabella griff nach der Hand ihres Bruders. „Dumbledore hat dir eine Strafarbeit gegeben? Wofür?"
Charlie schluckte nervös. „Beim Frühstück in der grossen Halle. Als ich ankam habe ich die Tür aufgestossen und dadurch ein paar Schüler auf der anderen Seite umgestossen."
„Dafür hat er dir eine Strafarbeit aufgebrummt?" platze es aus Alex heraus. „Das war ein Unfall! Das ist einfach falsch!"
Charlie schüttelte seinen Kopf. „Nein. Die Schüler, die ich umgehauen habe, wollten mich alle verhexen. Dumbledore ging dazwischen und gab mir eine Strafarbeit. Zu der Zeit dachte ich, es wäre nur, um die anderen davon abzuhalten mich anzugreifen. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher."
James schnaubte. „Ich glaube nicht, dass mein Vater jemals von Dumbledore eine Strafarbeite bekommen hat. Du kannst wirklich stolz sein."
Remus schaute seinen Bruder an, während sich ein Lächeln um seinen Mund formte. „Dad!" schrie er. „Hat einer von uns eine von ihm bekommen?"
Elf mal Kopfschütteln war die Antwort.
„Lasst uns gehen!" fuhr Remus fort. „Wenn jemand weiss, was vor sich geht, dann er."
Harry seufzte als er das zaghafte Klopfen an seiner Tür hörte. „Komm rein, Remus" safte er.
Es gab eine kurze Pause bevor die Tür geöffnet wurde, und man zwölf erstaunte Gesichter im Türrahmen sehen konnte.
„Woher wusstest du, dass ich es bin?" fragte ihn sein Sohn mit deutlicher Verwirrung auf seinem Gesicht.
Harry blieb still und winkte sie in sein warmes Büro herein. Er verwandelte schnell etwas Feuerholz in bequeme Stühle, so dass alle seine Besucher sitzen konnten.
Nachdem die drei Schwarzhaarigen und neun Rotschöpfe Platz genommen hatten, setzte Harry sich hinter seinen unordentlichen Schreibtisch, faltete seine Hände zusammen und lehnte sich nach vorne. „Ich nehme mal an, dies ist kein Höflichkeitsbesuch."
Chris räusperte sich. „Uhm, Professor, können wir zu Ihnen als Onkel Harry sprechen?"
Harry hob eine Augenbraue, nickte aber. Er lehnte sich in seinen übergrossen Armsessel zurück und legte seine Füsse auf den Tisch. Mit einem Grinsen, welches jeden anwesenden Weasley an die Drillinge unter ihnen erinnerte, legte er seine Hände hinter den Kopf. „Also, was genau bringt euch zu mir?" fragte er sie.
„Dad, ich... äähh, wir glauben, dass mit den anderen Lehrern etwas nicht stimmt" sagte James.
Harry lächelte schwach. „Ah, ich habe mich schon gefragt, wann ihr alle bei mir aufkreuzt."
Sirius und Arthur tauschten ziemlich wütende Blicke aus. „Was meinst du damit?" wollte Sirius wissen.
Harrys Lächeln verschwand und er seufzte laut. „Lasst mich raten." Fing er an, während er sich am Nacken kratzte und zur Decke schaute. „Aus irgendeinem Grund haben sich eure Lehrer verändert. Sie scheinen momentan sehr nachtragend zu sein, geben euch Strafarbeiten für jede Kleinigkeit." Er senkte seinen Blick und schaute sie wieder an. „Oder im Falle eures Tränkelehrers aus überhaupt keinem Grund."
Harry schaute auf das Meer von leeren, überraschten Gesichtern.
„Nun?" fragte er in die Stille. „Wie mache ich mich bis jetzt?"
Arthur schüttelte schliesslich seinen Kopf, um ihn klar zu bekommen. „Du weißt davon? Stimmt mit ihnen irgendetwas nicht?"
Harrys Gesicht verfinsterte sich. „Nur ihr Urteilsvermögen" murmelte er finster. „Sagt mir, was passiert ist."
Stück für Stück kam ihre Geschichte heraus. Jeder Cousin unterbrach den anderen im Versuch, der am meisten gekränkte zu sein, wobei Alex dramatisch verlor.
Harry hörte zu, während er abwesend auf einem Pergament herumschrieb. Sein Gesichtsausdruck zeugte von vollständigem Desinteresse an ihrer Misere, bis das, was in McGonagalls Büro passierte, herauskam.
„Sie hat was?" fuhr er Heidi unterbrechend auf.
Heidi erschrak wegen des Ausbruchs ihres Onkels. „Uhm, sie sagte, wir müssen die Strafarbeiten absitzen, oder sie würde uns eine weitere geben."
Harry starrte auf seine Nichte mit Feuer in seinen smaragdgrünen Augen. In einer anmutigen Bewegung nahm er seine Füsse vom Tisch, drehte sich in seinem Stuhl und warf eine Prise Flohpulver in den Kamin hinter ihm.
„Minerva, ich muss mit dir sprechen. Sofort" grollte er.
Einige Sekunden später erschien der Kopf der stellvertretenden Direktorin im Feuer. „Ja, Harry?"
„Deine Anwesenheit ist erforderlich. In meinem Büro. Jetzt" sagte er monoton.
McGonagall blinzelte, während das Dutzend Alpträume ungläubig leise nach Luft schnappten, als sie Harrys Ton hörten.
„Wie bitte, Potter?" fragte McGonagall.
„Sie haben mich verstanden" sagte er mit sanfter jedoch unmissverständlich stahlharter Stimme. Nach diesen Abschiedsworten wendete er sich vom Feuer ab. Er grinste seine versammelten Söhne, Neffen und Nichten breit an. „Nun, Ladies und Gentlemen. Hört zu, und lernt." Danach verwandelte er seinen Gesichtsausdruck in eine ausdruckslose Maske.
Die Potter-Drillinge kannten diesen Blick nur zu gut. „Macht euch auf was gefasst" flüsterten sie ihren Cousins zu.
Nicht einmal 60 Sekunden später flog die Tür von Harrys Büro auf. Im Türrahmen stand eine wütende Professor McGonagall. „Potter, Sie sollten wirklich einen verdammt guten Grund –„
Harry schlug seine Faust auf den Tisch und unterbrach sie mitten in ihrer Tirade. „Ich dachte, es wäre das Beste, wenn ich mich versichere, dass es einen Grund gibt, warum du deine Pflichten gegenüber Schutzbefohlenen vernachlässigst, bevor ich zu Albus gehe, und verlange, dass jemand anderst die Verantwortung für das Gryffindor-Haus bekommt!" brüllte Harry.
Der Gedanke, dass sie ihre Pflicht vernachlässigt hätte, erschütterte McGonagall. „Wie bitte? Wann habe ich jemals meine Pflicht vernachlässigt?"
Harry knurrte. „An dem Tag, als du dich geweigert hast, eine klare Antwort an Mitglieder deines Hauses zu geben, welche eine verlangt hatten."
McGonagall sah sich im Raum um, und bemerkte Harrys doch ziemlich grosse Familie. „Nun –„
„Also glaubst du, dass Gryffindor keinen Hauslehrer braucht? Hmmm? Dass jeder Gryffindor-Schüler, welcher denkt, dass irgendetwas mit den Autoritätspersonen nicht stimmt, es einfach ignorieren soll, und nicht ihren Hauslehrer informieren soll?"
„Das ist ganz einfach nicht wahr."
„Würdest du mir bitte dann erklären, wieso, wenn eine grobe Ungerechtigkeit deinen Schülern angetan wurde, du sie einfach sofort abweist, obwohl du sogar weißt, dass sie sich das gemeldete Verhalten nicht einbilden."
McGonagall schluckte. „Nun, Harry, du weißt genau, um was es geht."
„Wirklich? Alles, was ich als ein Elternteil sehen kann, ist deine unverhohlene Flucht vor der Verantwortung. Würden es die Eltern der anderen Gryffindors gerne wissen wollen, dass wenn ihre Kinder unfair behandelt werden, dass deren Hauslehrerin sie einfach vollständig ignoriert? Oder schlimmer, behauptet, es wäre die Schuld der Schüler? Vielleicht glaubst du ja, dass nur Schüler der anderen Häuser berechtigt sind, vertreten zu werden?"
McGonagalls Lippen waren so fest zusammengepresst, wie es Harry noch nie gesehen hatte. „Wie kannst du es wagen, mich zu beschuldigen –„
Einmal mehr schlug Harry mit der Faust auf den Tisch, sodass alle Anwesenden hochsprangen. Er griff sich ein Pergament von seinem Tisch, hielt es vor McGonagalls Gesicht und zerknitterte es heftig in seiner Hand. „Nein, Minerva. Wie kannst du es wagen, deine Pflicht zu vernachlässigen. Du hast es schon gewusst, bevor sie es gewusst haben, dass sie heute alle Strafarbeiten bekommen würden. Und du hast nichts dagegen unternommen."
„Harry, du weißt warum. Du warst dabei, als die Entscheidung getroffen wurde."
„Und wenn ich mich recht erinnere, war damit nicht einverstanden" antwortete Harry und schleuderte den Papierball über seinen Tisch. Es prallte ab und rollte auf den Boden in die Nähe von James.
McGonagall war es jetzt sehr ungehaglich zumute. „Du weißt, obwohl es eine schwierige Entscheidung war, dass ich glaubte, dass es im höchsten Interesse von–„
„- jedem war, der glaubte, dass es möglich sei, dass sie lästig sind, im Gegensatz zu zwölf Schülern, welche definitv glauben werden, dass es niemanden von Autorität gibt, zu dem sie hingehen können, um ihre Probleme zu diskuttieren. Ihre wahren Probleme" unterbrach Harry sie.
Die stellvertretende Direktorin schluckte nervös und seufzte. „Also gut." Sie wendete sich an die versammelten Erstklässler. „Kinder, ihr wisst, dass ihr immer zu mir kommen könnt, um über alles zu sprechen. Ich werde mit den Lehrern reden, welche euch Strafarbeiten für geringere Vergehen gegeben haben."
Harry rollte mit den Augen. „Was soll das nützen? Du weißt, sie werden sie wieder dran kriegen."
McGonagall sah schon fast verzweifelt aus. „Was willst du, dass ich tue?"
Harry starrte direkt die Gryffindor-Hauslehrerin an, bevor er anscheinend zu einer Entscheidung kam. „Fein. Da du gerade bewiesen hast, dass der sprechende Hut sich geirrt hat, dich nach Gryffindor zu schicken, glaube ich, ich muss dich aus deinem eigenen Grab freischaufeln." Harry wendete sich von der stotternden Lehrerin ab und richtete seinen Blick auf seinen ältesten Sohn.
„James! Wie kannst du es wagen, mein Büro zu verunreinigen. Strafarbeit. Für eine Woche. Ihr alle!" fuhr er sie an.
Für drei Sekunden war absolute Stille, mit Ausnahme des knisternden Feuers im Kamin. Dann brach der ganze Raum in wütendes Geplapper aus.
„Wirklich, Harry" schrie McGonagall. „War das wirklich notwendig?"
Harry schaute sie finster an. „Nur wegen deiner Feigheit. Der Rest der Lehrer kann sich jetzt entspannen, dein Auftrag ist erfüllt."
Er wendete sich wieder den Schülern zu. „GENUG!" brüllte er. Alle schwiegen plötzlich vor Schreck. „Ihr werdet diese Strafarbeiten absitzen, und diese Strafarbeit ersetzt alle anderen, die ihr bekommen habt. James, du wirst Professor McGonagall helfen, ihr Büro aufzuräumen. Sirius, dasselbe mit Professor Sprout. Remus, Professor Flitwick."
Harry, der die erschreckten Blicke ignorierte, zählte an den Fingern ab. „Arthur, du wirst Professor Snape helfen, die Kerker zu reinigen. Alex, du bekommst Professor Vector und ihr Büro. Christopher, du wirst Madam Pince helfen, die Bibliothek und ihre Räume zu reinigen. Zacharias, du wirst Professor Hagrid helfen. Charles, du wirst Professor Trelawneys Turm sauber machen. Isabella, du wirst Madam Hooch helfen."
„Heidi, du wirst Madam Pomfrey helfen. Brianna, du wirst dem Direktor in seinem Büro helfen. Gott steh dir bei. William, du hast Professor Sinistra und den Astronomie-Turm."
Harry schaute in seinem stillen Büro dreizehn erschreckte Gesichter an. „Minerva, lass mich bitte mit diesen Schülern allein. Sie werden ihre Strafarbeiten die ganze Woche lang machen." Harry sah, wie sie vorsichtig nickte und dann ging, und die dicke Eichentür hinter sich schloss.
Brianna sah aus, als ob sie kurz davor wäre, in Tränen aus zu brechen. „Aber, Onk, Professor Potter. Warum?"
Harrys Gesichtsausdruck wurde wieder weich. „Tut mir leid, aber ich kann euch nicht alles verraten." Er fing an, hinter seinem Tisch auf und ab zu gehen. „Aber ihr habt genug Zeit, es selbst herauszufinden" sagte er schliesslich.
Brianna blinzelte, und ihre drohenden Tränen verschwanden, als ihr brillianter Verstand alles verarbeitete, was sie wusste.
„Moment!" schrie er als ein verloren aussehendes Dutzend gerade sein Büro verlassen wollte. „Nehmt euern Abfall mit. Das ist ja das, wofür ihr eure Strafarbeit überhaupt bekommen habt!"
Ein verletzter und verwirrter James hob den verschrumpelten Papierball vom Boden auf, und mit einem letzten Blick, welcher von Verrat sprach, drehte er sich um und folgte seinen Cousins nach draussen.
„Warum hat er das getan?" wollte Alex wissen, dessen Gesicht annähernd so rot wie sein Haar war. „Ich habe wirklich geglaubt, er würde uns zuhören, aber wenn ihr mich fragt, ist er genauso ein Bastard –„
„Dann ist es ja gut, dass du nicht das Gehirn von uns bist" fuhr ihn Chris an.
„Was meinst du damit?"
Chris seufzte, und schaute hinüber zu Remus. „Möchtest du die Ehre haben?"
Remus nickte und wendete sich Alex zu. „Was hat mein Vater getan?"
„Er hat uns eine Strafarbeit für die ganze Woche gegeben!"
„Nein, Alex" erwiderte Brianna. „Er hat in einem Aufwasch das getan, was die anderen Lehrer während der ganzen Woche eh getan hätten." Sie schaute in Alex' verwirrtes Gesicht. „Erinnerst du dich? Nachdem McGonagall gesagt hat, sie würde mit den anderen Lehrern sprechen. Er sagte, es wäre egal. Ich hatte den Eindruck, wir würden nur noch mehr Strafarbeiten bekommen. Darum hat er uns in einem Aufwasch eine komplette Woche gegeben."
„Yeah, sodass wir herausfinden können, was die Lehrer vorhaben" beendete Remus, nachdem er Brianna einen gespielten finsteren Blick zuwarf. Sie streckte ihm ihre Zunge als Antwort heraus.
„Wie auch immer" fing James an, „er sagte, dass alle Lehrer ausser ihm zugestimmt hatten. Warum?"
Brianna und Remus tauschten einen Lacher aus. „Welches Datum ist in einer Woche von heute an?" fragte sie.
James runzelte die Stirn, und zählte leise für ein paar Sekunden. „Der 1. April" erwiderte er.
Zach, Charlie und Isabella gaben alle ein „Ohhhhh!" von sich, als ihnen die Erkenntnis dämmerte.
Alex' Augen weiteten sich. „Sie wollten uns bis nach dem ersten April beschäftigt halten" flüsterte er hastig.
Remus nickte. „Exakt!"
Isabella und Heidi setzten beide einen identischen Ausdruck von Entschlossenheit auf. „Also, was tun wir, um ihnen eins auszuwischen?"
James schnappte vor Überraschung leise nach Luft, als er das verschrumpelte Papier, welches er vom Boden des Büros seines Vaters aufgelesen hatte, entfaltete. „Ich glaube, mein Vater hatte noch einen anderen Grund, als er uns diese Strafarbeiten aufbrummte."
„Und der wäre?" fragten ihn ein paar seiner Cousins.
„Ich glaube, mein Vater wollte, dass wir die Standorte aller Lehrerbüros in Erfahrung bringen" sagte er. „Und die Passwörter, welche sie öffnen."
„Warum?" fragte Alex genervt, weil er Snape erwischt hatte.
„Weil auf diesem Pergament, welches ich aufheben sollte, eine Liste von Zaubern ist" sagte James mit einem Grinsen. „Eine äusserst interessante Liste."
1. April 2012
Der Direktor von Hogwarts schnaubte und hustete, als sein Bett sanft hin und her schaukelte, der Bommel seiner Schlafmütze wehte im Wind herum, und kitzelte ihn an der Nase.
Wind?
Dumbledores Augen flatterten auf, und er nahm triefäugig seine Umgebung in Augenschein. Die erwartete Umgebung seiner vertrauten Räume war nicht das, was er sah. Der Grund, warum sein Bett schaukelte, wurde in erschreckender Art ersichtlich.
Sein Himmelbett schwebte sanft; es schwebte in der Mitte eines Sees. Nach einem Augenblick echter Besorgnis, erkannte Dumbledore, dass es tatsächlich der Hogwarts-See war. Als er sich umschaute, bemerkte er einige Dinge, die ihn in eine ausgewachsene Panik versetzten.
Im Osten erhellte sich langsam der bedeckte Himmel, und badete den See sanft in rötlichem Licht. Es erhellte zwölf schwebende Betten.
Ein weibliches Kreischen, welches vom Bett, welches Madam Pince beinhaltete, herüberkam, sorgte umgehend dafür, dass alle Insassen der anderen Betten auf einen Schlag fluchend und schimpfend erwachten.
Ein Platschen kündigte das übliche Ergebnis an, wenn man Severus Snape plötzlich weckte; der Tränkemeister würde sofort aus dem Bett springen, wenn es nötig wäre. Der hakennasige Mann durchbrach prustend und hustend die Wasseroberfläche.
„Was, im Namen von allem was heilig ist, geht hier vor?" verlangte er zu wissen. Sein legendäres Temperament war sofort entbrannt. Snapes langgliedrige Hände griffen nach seinem Bettlaken, und zog sich schlotternd und tropfend auf sein pelzbedecktes Bett.
In Sekunden plapperten alle Lehrer wild durcheinander. Nach ihren ängstlichen Unterhaltungen und Ausrufen zu urteilen, schien es, dass keiner von ihnen seinen Zauberstab hatte. Oder die Portschlüssel des Ordens.
Dumbledore schüttelte seinen Kopf. Wer auch immer das gewesen war, hatte ein beachtliches Stück Magie hinbekommen. Er zog seine Schlafmütze aus, und lehnte sich vorsichtig über den Bettrand und tauchte seinen Kopf in das Wasser. Sobald sein bärtiges Gesicht vollständig im kalten Wasser war, rief er nach einem seiner alten Freunde, welcher zufällig ein Bewohner des Sees war.
Einige Minuten später erschien der Häuptling der Meermenschen einige Meter entfernt. Mit einem Kichern fragte Albus auf Meerisch nach Beistand, um wieder ans Ufer zurückzukommen. Die anwesenden Lehrer seufzte vor Erleichtterung, als sie sahen, mit wem der Direktor da sprach.
Jedoch wurde jeder einzelne von ihnen geschockt, als der Häuptling Albus Nachfrage ignorierte und einfach in die finsteren Tiefen des Sees wieder abtauchte.
„Albus? Was geht hier vor?" fragte McGonagall.
Dumbledore verbarg sein aufkeimendes Grinsen. „Ich glaube, ich habe einen Verdacht, Minerva. Sag mir, fehlt jemand von uns?"
Es brauchte nur einen Augenblick, damit der Tränkemeister von Hogwarts mit etwas unhöflichem herausplatzte. „Potter!" spuckte er regelrecht aus.
„In der Tat, Severus, in der Tat" stimmte Dumbledore ruhig zu. „Vielleicht kann man ihn kontaktieren, damit er uns hilft."
„Wir sind Zauberer und Hexen, Albus" rief Madam Hooch aus. „Sicher wissen wir uns selbst zu helfen."
„Hast du zufälligerweise deinen Zauberstab, Xiamara?" fragte McGonagall sie gereizt. „Oder bist du zufälligerweise auch so begabt im Schwimmen wie du im Fliegen bist?"
„Ladies, bitte" unterbrach sie der kleine Professor Flitwick. Sein kleines Bett hatte die Grösse einer Babywiege. „Ich glaube, unsere erste Massnahme sollte der Versuch sein, Harry zu kontaktieren, damit er uns hilft."
„Sicher wird er selbst versuchen uns zu finden" fuhr McGonagall auf. „Auch wenn heute ein Sonntag ist, wäre Potter in grosser Bedrängnis die gesamte Schülerschaft alleine unter Kontrolle zu halten.
„Oh bitte!" fuhr Snape sie an. „Du glaubst nicht, dass dies sein Werk ist? Wer könnte denn sonst so ein Ding drehen?"
Flitwick neigte seinen Kopf zur Seite, und dachte nach. „Die benötigten Zauber für das hier sind nicht besonders komplex oder schwierig, Severus, nur obskur. Ich würde sagen, jeder unserer älterer Schüler mit durchschnittlichem Talent hätte das schaffen können. Es geht mehr um Zugang zu unseren Quartieren denn als um Wissen."
„Exakt!" erwiderte Snape scharf und zeigte mit einem zitterndem Finger auf den kleinen Zauberer. „Potter weiss, wo unsere Räume sind. Und er kennt unsere Passwörter, wodurch ich denke, dass dies eine Missachtung unserer Privatsphäre ist."
Flitwick schüttelte den Kopf. „Nein, diese Zauber hätten über einen bestimmten Zeitraum hinweg gelegt werden müssen, mindestens ein paar Tage. Harry war seit über einem Monat nicht mehr in meinem Quartier. Und als bester Verteidigungslehrer der Schulgeschichte, bist du wirklich überrascht, dass er unsere Passwörter erahnen kann?"
Snape grunzte irgendetwas unverständliches, und wickelte sich in ein weiteres Laken ein.
Die Lehrer wurden aufgeschreckt als das Ehepaar Rubeus und Olympe Hagrid das Kopfbrett ihres gigantischen Bettes herunterrissen. Schnell und effektiv verbog Harrys ältester magischer Freund mit seinen blossen Händen das Metall zu zwei nützlichen Rudern.
Inmitten der jubelnden Lehrer, fing das Paar an Richtung Ufer zu rudern.
Ihr Bett hatte aber andere Absichten.
Die Füsse ihres Bettes schimmerten kurz auf und wurden lebendig. Sie liefen über die Seeoberfläche und brachten das Paar wieder dorthin zurück, von wo sie aus gestartet waren.
Nur der zwergenhafte Zauberkunst-Lehrer war entzückt. „Oh, das ist wirklich gute Arbeit" sagte er, und klatschte in Anerkennung in die Hände. „Wirklich gute Arbeit."
McGonagall warf ihm einen sauren Blick zu bevor ein Ausdruck von Besorgnis ihr Gesicht erfüllte. „Filius, du sagtest vorher, dass die benötigten Zauber nicht schwierig wären, und dass ein durchschnittlich begabter Schüler der oberen Klassen diese ausführen könnte" fragte sie Flitwick, während sie das Satin-Nachthemd, welches sie trug, packte.
„Ja, das ist richtig" antwortete der kleine Mann.
„Nun, was wäre mit überdurchschnittlich begabten, jüngeren Schülern?"
Über eine längere Zeit hinweg lachte und jubelte die Menge am Seeufer über die Versuche der gestrandeten Lehrer, um wieder an Land zu kommen.
Hunderte von Schülern waren um die Ufer des Sees aufgereiht, setzten Wetten, tauschten Geld aus und hatten generell eine wunderbare Zeit. Die Objekte ihrer Aufmerksamkeit hatten keinen so guten Tag.
Da er eh schon nass und kalt war, entschied Snape ans Ufer zu schwimmen. Er gab auf, als sein Bett wie ein Schäferhund ihn wieder zurück zu anderen in die Mitte des Sees jagte. Das Spektakel war für ein enormes Gelächter gut.
Ganz am hinteren Ende der versammelten Schüler stand der Verteidigungslehrer. Seine smaragdgrünen Augen leuchteten vor Fröhlichkeit. Seine Anwesenheit hielt die rachsüchtige Menge davon ab, den unglückseligen Lehrern weitere Streiche zu spielen. Er suchte die Menge ab, und hielt nach dem verräterischem Zeichen eines grossen Rotschopfes Ausschau, welcher von kleineren Rotschöpfen umkreist war.
Es war leicht sie zu finden. Harry hatte sie während des Morgens ab und zu beobachtet, und hatte bemerkt, dass sie immer nervöser wurden je mehr die Uhr sich der Mittagszeit näherte.
Er beobachtete sie intensiv, und wägte ihre Stimmung ab. Zacharias drehte sich um, um über die Menge hinweg zu schauen, und bemerkte, dass sie unter Beobachtung standen. Harry winkte sie schnell herüber.
Es war nicht ohne eine grosse Menge an Besorgnis als sich seine Söhne, Neffen und Nichten ihm näherten.
„Was ist los?" fragte er sie.
Das Dutzend Alpträume tauschte einen Blick aus. „Wir waren uns nicht sicher, wie du auf unseren Streich reagieren würdest" sagte James.
Harry schnaubte. „Euer Streich?"
„Nun, ja" erwiderte James und schaute sich zu seinen Cousins und Brüdern um.
„Lasst mich mal sehen. Ich habe dafür gesorgt, dass ihre eine bestimmte Zeit lang in den Räumen bestimmter Leute verbringen konntet, was euch erlaubte herauszufinden, wo sie ihre Zauberstäbe und Portschlüssel aufbewahrten, habe euch ein paar ziemlich spezielle Zauber gezeigt, habe sichergestellt, dass die neuen Schutzzauber keinen Alarm auslösen, wenn jemand nach Mitternacht das Schloss verlässt, habe dem Riesenkraken ein so grosses Mahl zubereitet, dass er die gesamte nächste Woche tief schlafen wird, habe dem Häuptling der Meermenschen gesagt, dass heute viele Streiche gespielt werden, sodass falls irgendetwas aussergewöhnliches passieren sollte, er zu seiner eigenen Sicherheit sich da raushalten sollte, und nach alle dem, denkt ihr immer noch, es wäre euer Streich?"
Ein unwillkommenes Gefühl durchfuhr die versammelten Erstklässler.
„Es war alles geplant. Du hast uns nur benutzt" sagte Remus in absoluter Ehrfurcht.
Mit einem zynischen Grinsen, was nicht einmal Malfoy hervorbringen könnte, nickte Harry. „Ich habe bei der letzten Lehrerkonferenz angemerkt, dass ihr alle vielleicht einen grossen Streich planen würdet. Ich habe die Unterhaltung dahin gelenkt, dass die Idee aufkam, euch allen Strafarbeiten aufzubrummen, und euch dann noch mehr aufzubrummen, weil ihr sie nicht korrekt ausgeführt habt. Es würde euch alle für die ganze Woche beschäftigen."
Brianna schaute ihren Onkel mit Verehrung in den Augen an. „Du bist das alles gewesen. Du hast sie dazu gebracht, genau das zu tun, damit wir ihnen einen Streich spielen könnten."
Chris und Zach tauschten einen Blick aus. „Mann, und wir dachten, wir hätten die besten Ideen. Aber du wusstest die ganze Zeit, was wir tun würden."
„Fühlt euch deswegen nicht schlecht" sagte Harry. „Ihr könnt die Lorbeeren dafür in Anspruch nehmen wenn ihr wollt. Zumindest gegenüber den Schülern. Die Lehrer werden dennoch die Wahrheit erfahren."
„Warum?" fragten alle zwölf gleichzeitig.
Harry lachte laut. „Weil ich will, dass Snape weiss, dass ich es war, der ihn so manipuliert hat, dass er genau das tat, dass dafür sorgte, dass er einen eiskalten Morgen auf dem Hogwarts-See verbracht hat" sagte er. „Warum denn sonst?"
„Weißt du, Onkel Harry, wir dachten, das wir zwölf zusammen Snapes schlimmster Alptraum wären" fing Chris an, „aber wir kommen nicht einmal nahe an dich heran."
Harry zerzauste Chris' Haare. "Noch nicht, aber ihr habt noch Zeit dahin zu kommen." Er schaute auf, als die Hogwarts-Uhr Mittag schlug. Er drehte sich um, um auf den See hinaus zu schauen. Er sah wie das Dutzend Betten sich auf den Weg Richtung Ufer machte. „Haut jetzt ab" sagte er ihnen. „Das wird lustig."
