Und es geht weiter!
Disclamer: Alle Charaktere und Orte gehören Rowling. Das Lied „All you need is Love" stammt von den Beatles (Mann, da wärt ihr jetzt ohne mich aber nicht drauf gekommen…g). Sorry, Gugi, aber so passt es besser. Ich lege dafür ein feierliches Gelübde ab, dass „The Power of Love" in dieser Geschichte garantiert mal auftaucht, weil ich den Song auch schöner finde.
Rev-Antworten:
blub: Danke für dein Rev! "willkommenskeks geb
Lilith35: Glaub mir, ich schätze deinen Kommentar sehr. Ich finde es auch toll, dass du meine Geschichte ernst nimmst. Eigentlich kommen alle Faktoren irgendwann in der geschichte noch vor, die du aufgezählt hast. Das erste Kapitel war noch ein bisschen harzig, ich weiss. Aber ich brauche halt Zeit, um die Geschichte soweit aufzubauen, bis sie mir gefällt ;)
Viper4: Danke für dein Kommi! auch willkommenskeks geb
blub in da house: danke für deine Komplimente! ganz rot werd Keine Angst... das wird keine "Harry, ich liebe dich!"-"Draco, ich dich auch!"-Geschichte! In meiner Geschichte weiss Harry anfangs nicht mal, dass er schwul oder so sein könnte... fg Und auch du bekommst einen Willkommenskeks! rüberschieb
Raphaela-San: Hier gehts auch schon weiter... g Und: Draco hat in meiner Geschichte seine bewährten normalen halblangen Haare. Wenn das zu kurz ist, dann tröstet dich vielleicht, dass er eine rosa Sonnenbrille hat... g auch keks geb und willkommen heiss
Ägypten: Jetzt! willkommenskeks rüberschieb
Anmerkungen: Dean ist wie im Canon auch in dieser Geschichte schwarz.
All you need is Love
Ron ballte die Faust. „Diese Mistkerle! Wer war es genau?", fragte er Parvati, während er mit grösster Mühe seine Wut unterdrückte.
„Na, wer wohl", antwortete sie und ihr kamen beinahe Tränen. „Parkinson, Goyle, Crabbe… die, die halt immer um Malfoy herum scharwenzeln!"
„Ach, du Armes!", Hermine war aufgestanden und nahm Parvati in die Arme ihrer weitärmligen Bluse mit rosa Blumenornamentmuster.
„Dabei hätten die armen Kriegsopfer das Geld so nötig gehabt", schluchzte Lavender.
„Wir werden euch das Geld zurückholen, versprochen!", sagte nun Harry.
Langsam wurde es Nacht. Schliesslich kam der Zug im Bahnhof Hogsmeade zum Stillstand. Alle stiegen aus.
„Erstklässler hierher! Erstklässler!", vernahmen die Gryffindors eine vertraute, tiefe Stimme.
„Hallo, Hagrid!", begrüsste Harry den Riesen freundlich. „Na, alles Senkrecht, alter Knabe?"
„Tach, Harry! Tach, alle zusammen", begrüsste der Halbriese die fünf. „Ja, ja, alles, wie immer. Muss jetzt die neuen zu den Booten bringen. Wir sehen uns!"
Hagrid drehte sich um und ging weiter den Bahnsteig entlang, immer wieder auffordernd „Erstklässler, hierhin!" rufend.
Harry wollte sich gerade lächelnd umdrehen, als er von hinten angerempelt wurde. Er drehte sich um und sah direkt in die sturmgrauen, von einer rosa Sonnenbrille violett verfärbten, Augen Malfoys, der natürlich von seiner schnatternden Clique umgeben wurde.
„Schau mal einer an", sagte Malfoy von oben herab, „Langhaardackel Potter hat sich die beiden wandelnden Blumentöpfe zu seinen Freunden gemacht!"
„Malfoy, du Misthaufen!", Ron hatte nun wirklich Mühe, sich zurückzuhalten. „Ron, beruhig dich!", flüsterte Hermine ihrem Freund zu.
„Uh, kann das Wiesel nicht für sich alleine schauen? Ist wohl zu gefährlich für die Umwelt, wenn man es einfach so frei lässt", sagte Pansy, die wie wild herum hopste, weil sie tatsächlich einen ganz fehlerfreien Satz zustande gebracht hatte. (Na gut, es fehlt ein Subjekt, aber hey: das wollen wir doch Pansy noch mal verzeihen…)
Inzwischen waren auch Ginny, Dean und Seamus zu den Gryffindors gestossen. „Was ist hier los?", fragte Dean schroff. Seit den Ferien prangte stolz ein Schulsprecherabzeichen auf seinem Mantel, und Dean hatte deshalb auch ein gewisses Verantwortungsbewusstsein für die Gryffindors entwickelt.
„Die Slytherins haben uns Geld gestohlen!", begann Parvati sofort zu erzählen.
„Stimmt das, Bulstore?", sprach er ein Mädchen aus Dracos Gruppe an.
„Wir sagen nichts!", sie verschränkte die Arme.
„Genau", setzte Crabbe dumpf lächelnd nach, „wir sagen euch Freaks sicher nicht, wo wir das Geld versteckt haben!"
„CRABBE!", kam es aus mehreren Münder der Slytherins gleichzeitig.
Harry musste kichern. Wie dämlich konnte eigentlich ein Mensch sein? Harry sah, wie mehrere Slytherins den Gorilla böse anstarrten. Bulstore setzte sich die Hände an ihre Schläfen, schloss die Augen und Murmelte etwas, was verräterisch nach „einatmen… ausatmen… du wirst nicht verrückt und bleibst ganz ruhig!" klang.
Draco aber blieb, im Gegensatz zu Bulstore, die schon nach wenigen Minuten doch ausrastete und schreiend im Kreise rumzulaufen begann, tatsächlich wirklich ganz ruhig und sagte mit einem müden Augenaufschlag: „Goyle?"
Der zweite Gorilla, der bis dahin nur stumm dagestanden war, ging ein paar schritte auf seinen anderen grossen Kollegen zu und haute jenem mit der geballten Faust eins auf die verhältnismässig kleine Birne. Dieser fiel sofort leicht benebelt um.
Harry musste nun wirklich lächeln. Diese Situation schien sich schon öfters abgespielt zu haben, so, wie Draco und Goyle in einer Selbstverständlichkeit reagierten. Doch das Grinsen verging ihm gleich wieder, als Pansy ein paar Schritte auf Dean zuging und laut sagte: „Was glotzt du so, Arschgesicht? Nur, weil du eine Birne wie Scheisse hast und hier zur Schule darfst, meinst du wohl, du seiest was Besseres? Steck doch deinen Kopf zurück in die Dreckspalte, wo du herka –"
WUMM. Pansy konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen (welch Verlust für die Weltliteratur…), als schon Rons Faust im Gesicht Parkinsons landete. „BELEIDIGE. NIEMANDEN. WEGEN. SEINER. HAUTFARBE!", sagte er und schlug bei jedem Wort auf Pansy ein, die langsam zu wimmern begann.
Doch kam auch Ron nicht sehr weit, weil sofort Blaise Zabini, ebenfalls Slyherin und Malfoy-Arschkriecher, den Rotschopf von hinten packte und ihn von dem Mädchen herunter auf den Boden riss. Blaise hielt nun den Gryffindor im Schwitzkasten.
Es entstand eine wilde Rangelei, die leicht zu einer Schlägerei ausarten konnte.
Auch nach Harrys Meinung hatten nun die Schlangen den Bogen mit dieser Äusserung weit überspannt und er warf sich gerade noch rechtzeitig auf Malfoy. So konnte Harry verhindern, dass dieser mit seinem Zauberstab einen Fluch auf Seamus feuerte, der gerade Neville zu Hilfe eilen wollte, da dieser sich mit Goyle angelegt hatte und natürlich dem Slytherin physisch weit unterlegen war.
Ginny, die sich über die Sommerferien mit fernöstlichen Landeskulturen beschäftigt hatte, legte Bulstore zuerst mit einem Tomoe-Nage flach, was diese mit einem schmerzlichen Aufstöhnen quittierte, und ging dann sofort in einen Tate-Shio-Gatame über.
Lavender hielt Blaise Zabini fest und Parvati schien tatsächlich Anstalten zu machen, auf dessen Kopf mit ihrer Gitarre zu schlagen, als ein lauter Knall aus einem Zauberstab alle sofort einhalten liess.
„RUHE!", schrie Dean, aus dessen Zauberstab noch letzte Rauchwolken stiegen, „ihr werdet jetzt augenblicklich das Kämpfen einstellen!" Es schien ihm grösste Konzentration zu kosten, nicht noch lauter zu werden. „Wir werden jetzt ganz normal in die Kutschen einsteigen. Alle, ich betone, ALLE werden sich nach dem Abendessen umgehend in McGonagalls Büro treffen. Sie wird für euch alle die gerechte Strafe finden! Fertig! Und jetzt geht ihr Abendessen!"
Murrend stiegen sie in die Kutschen und niemand mehr traute sich, etwas gegen die Worte des Schulsprechers zu sagen. Hermine, Ron, Dean, Ginny und Harry erwischten alle denselben Wagen.
Die Kutschen setzten sich wie immer in Bewegung. Man hörte von draussen den Wind rauschen. Lange Zeit sprach niemand etwas, alle waren noch viel zu beeindruckt von Deans Auftritt vorhin.
„Dean?", rang sich schliesslich Ginny durch, doch etwas zu sagen.
„Ja? Was ist, Ginny?", fragte Dean zurück. Jetzt war wieder beinahe alle Anspannung aus seiner Stimme verschwunden.
„Sag mal… warum hast du vorhin bei der Prügelei eingegriffen? Ich meine, es ging ja eigentlich um dich!"
„Eben", antwortete Dean, „es ging um mich. Stell dir vor, ich hätte nicht eingegriffen. Dann hättet ihr wohl weiter gekämpft, bis alle von euch K.O. gewesen wären. Und DANN hätte ich wirklich Probleme bekommen. Was glaubt ihr, würde McGonagall tun, wenn ein Schulsprecher schon am ersten Tag in eine Schlägerei verwickelt wäre, bei der es auch noch um ihn ging? Nein, dass wollte ich euch und mir nicht antun."
„Okay", sagte Ron, „aber macht es dir denn überhaupt nichts aus, wenn man dich beleidigt, nur, weil du ein schwarzer Bruder bist?"
„Schau, Ron, ich bin inzwischen schon an einiges gewöhnt. Und zudem finde ich, dass man seinen Zorn unter Kontrolle halten muss. Aber du hast recht: das, was die Slytherins gemacht und gesagt haben, war unter jeder Würde und ich werde, wenn es nötig ist, selbst dafür sorgen, dass sie ihre gerechte Strafe erhalten."
Schliesslich kamen die Kutschen beim Schloss an. Die Schüler stiegen aus und gingen in die gewaltige Eingangshalle. „So", sagte Dean. „Ich werde jetzt sofort McGonagall unterrichten. Geht ihr schon mal in die grosse Halle, O.K?"
Dean durchschritt die Eingangshalle und ging in die Richtung von McGonagalls Büro.
„Na gut", seufzte Hermine, „machen wir, was unser lieber Herr Schulsprecher vorgeschlagen hat." Alle mussten bei diesen Worten grinsen.
Als sie in die Halle traten, war sie bereits gut gefüllt. Harry guckte nach oben. Er konnte sich nicht erinnern, dass die Halle jemals eine so schöne Sternendecke gehabt hatte. Es fiel sogar eine Sternschnuppe über das Firmament nach unten.
„Ich freue mich schon riesig auf das Festmahl", sagte Ron und setzte sich auf einen freien Platz an der Gryffindortafel. „Ron!", empörte sich Hermine und nahm neben ihrem Freund Platz, „du denkst wie immer viel zu materialistisch!"
„Wieso? Freust du dich etwa nicht über das Essen?", fragte Ron irritiert.
„Doch, schon auch, aber ich finde, dass man sich nicht zu gross an einer Mahlzeit erfreuen sollte, die von Sklaven zubereitet wurde."
„Mine, bitte beginne uns jetzt nicht mehr einen Vortrag über die BELFER-Sache zu halten!", sagte Ron zu seiner Freundin.
„Wieso? Wenn man sich es so überlegt, hat Hermine damit nur recht!", sagte Harry und setzte sich gegenüber seiner beiden Freunde nieder.
„Vielen Dank, Harry", sagte Ron sarkastisch. „Jetzt fällst du mir auch noch in den Rücken…"
In diesem Moment verstummte die Halle, da Dumbledore aufgestanden war. „Liebe Schülerinnen und Schüler", begann er mit feierlicher Stimme zu sprechen. „Ich möchte euch ganz herzlich im neuen Schuljahr begrüssen. Beginnen wir nun mit dem traditionellen sprechenden Hut!"
Genau im selben Moment öffnete sich die Türe zur Eingangshalle und McGonalgall kam mit dem dreibeinigen Stuhl und dem Hut herein. Hinter ihr tapperten fröhlich die neuen Schüler her.
Sie stellte den Hut auf dem Stuhl vor dem Lehrertisch auf den Boden, trat einen Schritt zurück und das alte, vergerbte Stück Stoff begann laut zu sprechen.
„Bevor ich mit meinem Lied beginne, möchte ich gerne etwas sagen", erklang seine Stimme im Saal. Harry horchte auf. Das war das erste mal, dass der Hut nicht nur etwas sang, sondern auch sonst etwas sprach. „Und das betrifft vor allem die neuen Schüler, die gleich von mir in die vier Häuser aufgeteilt werden. Aber auch ältere Schüler sollten trotzdem zuhören, da es nur gut für sie sein kann.
Es kommt nicht darauf an, wie viel Verstand du hast.
Es interessiert mich auch nicht, wie mutig oder listig du bist.
Und auch wenn die vier Häuser alle für eine Tugend stehen, so könntest du von mir aus auch ein Squib sein, und ich würde dich trotzdem nach meinem besten Gewissen einteilen.
Du brauchst kein Wissen, um ein guter Mensch zu werden, und das ist das Ziel dieser Schule.
Du brauchst keine Macht, um an dieses Ziel zu kommen.
Kein reines Blut.
Keine Schlauheit.
Keine Ambitionen.
Keine Bücher.
Du brauchst nicht mal Magie.
Because…
There's nothing you can do that can't be done
Nothing you can sing that can't be sung
Nothing you can say
But you can learn how to play the game
It's easy
There's nothing you can make that can't be made
No one you can save that can't be saved
Nothing you can do
But you can learn how to be in time
It's easy
All you need is love
All you need is love
All you need is love, love
Love is all you need
All you need is love
All you need is love
All you need is love, love
Love is all you need
There's nothing you can know that isn't known
Nothing you can see that isn't shown
Nowhere you can be
That isn't where you're meant to be
It's easy
All you need is love
All you need is love
All you need is love, love
Love is all you need
All you need is love (all together now)
All you need is love (everybody)
All you need is love, love
Love is all you need
Love is all you need
Love is all you need"
Nachdem der Hut geendet hatte, brach die Halle in stürmischen Beifall aus.
„Groovy Song", sagte Ron, der so fest in die Hände klatschte, wie er konnte. „Geht so", antwortete Dean, der sich inzwischen neben Harry niedergelassen hatte. „Ich finde, es gibt bessere Lieder."
Nun folgte das Verteilen der neuen Kinder auf die Häuser.
Nachdem die letzte Neue eine Gryffindor geworden war, erhob sich Dumbledore abermals und sagte mit klar vernehmlicher Stimme: „Willkommen, Liebe Schülerinnen und Schüler, willkommen zurück in Hogwarts! Ich hoffe, dass ihr alle erholsame und schöne Ferien geniessen konntet, und hoffe, dass ihr euch dieses Jahr wieder genau so anstrengen werdet, wie all die Jahre zuvor!
Wie jedes Jahr möchte ich daran erinnern, dass der verboten Wald seinen Namen zu Recht trägt und dass es auch in diesem Jahr den Schülern untersagt ist, ihn zu betreten, es sei denn, in Begleitung eines Lehrers.
Nun denn, es verbleibt mir nur noch, einen guten Appetit zu wünschen!"
Dumbledore setzte sich wieder und auf den Tellern erschienen die verschiedensten Speisen. Alle Schüler stürzten sich sofort über das Essen.
Alle, ausser Hermine. „Ich weiss einfach nicht, ob das wirklich gesund ist", seufzend betrachtete sie einen Hähnchenflügel, der auf ihrem Teller war. „Ich meine, wer kann uns garantieren, dass dieses Huhn nicht voller Fett, Kalorien und Unglück steckt? Ich glaube kaum, dass das arme Tier ausgerechnet auf einem Teller mit Broccoli landen wollte."
„Aber Mine, jetzt ist es eh schon tot", sagte Ron mit vollem Mund. „Da nützt alles Bedauern nichts mehr. Kannst du mir mal den mit Speck gespickten Kartoffelstock reichen?"
„Ron, du bist manchmal echt Rücksichtslos!", sagte Ginny, die auf der anderen Seite von Dean sass. „Da gebe ich Herm recht. Wir sind auch nur Tiere in einem gewissen Sinne und würden es sicher auch nicht schätzen, wenn wir einfach so von anderen, grösseren Tieren gefressen würden."
Schliesslich war das Festmahl beendet und Dumbledore stand an diesem Abend zum dritten Mal auf. „Geschätzte Schüler, nun, da wir gemästet wurden, schlage ich vor, wir gehen langsam mal ins Bett. Wir alle haben morgen wieder Unterricht und müssen wach sein!"
Hunderte von Stühlen kratzen über den Steinboden und die Schüler erhoben sich. Harry trat in Begleitung von Hermine, Ron und Neville aus der Halle. „Kommt ihr?", hörten sie Dean von der anderen Hallenhälfte her rufen, der dort mit allen anderen Gryffindors stand, die in die Keilerei verwickelt gewesen waren. Die vier gingen sofort auf die anderen zu.
„Ich habe eben McGonagall gesagt, was am Bahnhof passiert ist, und sie erwartet uns in fünf Minuten in ihrem Büro", erklärte der Schulsprecher ihnen, während sie eine Treppe emporstiegen.
Plötzlich blieb Neville in einem Gang stehen. „Was ist denn los?", Harry drehte sich irritiert zu dem Jungen um. „Trevor!", japste er leise. „Ich habe schon wieder Trevor verloren!"
„Neville", sagte Den nun eindringlich zu jenem, „wir haben jetzt nicht auch noch die Zeit, deine Kröte zu suchen! Wir werden von McGonagall erwartet!"
Genau in diesem Moment kam ein Mädchen mit einer Singsangstimme den Korridor entgegengewandelt. „Hat jemand mein Kualaverscheuchungsmittel gesehen?", fragte Luna Lovegood die Gruppe Gryffindors verträumt.
Ginny trat sofort hervor und sagte schnell zu ihr: „Luna, gut, dass ich dich treffe! Sag mal, würdest du mir einen Gefallen tun?"
„Natürlich", antwortete Luna der Rothaarigen. „Ich helfe gerne!"
„Kennst du Neville hier?", sie deutete auf jenen, „er vermisst seine Kröte. Würdest du sie für ihn Suchen?"
„Klar, mach ich. Wie sieht sie denn aus?"
„Sie ist grünbraun und hat einen gelben Streifen auf dem Rücken", antwortete Neville.
„Okay, komm heute Abend um acht Uhr zum Wandbild der einäugigen Hexe, dann gebe ich sie dir wieder, wenn ich sie gefunden habe! Tschüss zusammen!"
Und Luna verschwand, wie sie gekommen war, halb in Trance schwebend.
Die Gryffindors gingen weiter zu McGongalls Büro, klopften an und wurden sofort reingebeten. Im inneren warteten bereits die Slytherins. Böse Blicke wurden unter den beiden Häusern ausgetauscht.
„Da ich leider nicht genug Stühle in meinem Büro habe, müssen sie wohl stehen", sagte McGonagall. Sie kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und schritt direkt auf Dean zu. „Nun, Mr Thomas hat mich schon über den Vorfall informiert. Wieviel Geld wurde Ihnen den gestohlen, Ms Brown und Ms Patil?"
„365 Galeonen, 11 Sickel und 21 Knuts", antwortete Lavender.
„Aber das ist nicht halb so schlimm wie die Beleidigung, die sie Dean an den Kopf geworfen haben!", sagte Ginny energisch.
„Mr Thomas? Wie hat man Sie denn beleidigt?", fragte McGonagall interessiert. Anscheinend hatte das Dean bei seiner Erklärung grosszügig ausgelassen.
„Nun", sagte Dean leicht errötet, „man hat…. Meine Familie beleidigt."
„Stimmt doch gar nicht!", mischte sich erstmals Pansy von den Slytherins ein.
„Ms Parkinson, bitte sprechen Sie nur, wenn Sie aufgefordert werden!", sagte die Professorin barsch. „Nun, Thomas? Wie hat man Sie beleidigt?"
Da Dean kein Wort herauszubringen schien, sprach Harry vollkommen gefühlskalt: „Sie haben ihm gesagt, dass er eine Birne wie Scheisse habe, und fragten ihn, ob er sich wohl für etwas besseres halte, nur weil er hier in die Schule dürfe."
„Mr Potter!", der Hauslehrerin von Gryffindor war inzwischen den Kiefer herunter gerutscht, „zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise! Fünf Punkte Abzug von ihrem Punktestand!"
„Aber Professor", sagte Harry, „Sie wollten doch wissen, wie Dean beleidigt wurde!"
„Nun", McGonagalls Augen blitzten gefährlich über die quadratischen Brillengläser zu den Slytherins hinüber, „für eine solche bodenlose Beleidigung bekommen Sie 50 Punkte Abzug!"
„Aber – ", versuchte Blaise etwas zu sagen, doch wurde er sofort von einer lauter werdenden McGonagall unterbrochen. „Für jeden von Ihnen! Zudem werden Sie nächsten Montag Strafarbeiten verrichten!"
Die Professorin atmete ein paar Mal tief durch. „Überdies werden Sie das Geld an Ms Brown und Ms Patil zurückzahlen! Und zwar sofort!"
Umständlich nahm Goyle einen Geldbeutel aus seinem Umhang und gab ihn grummelnd Lavender.
„Nun denn", sagte McGonagall wieder freundlicher, „dann sehen wir uns alle am nächsten Montag um acht Uhr in meinem Büro."
„Ähm, Professor?", fragte Lavender vorsichtig. „Sie haben eben gesagt, dass wir uns alle am nächsten Montag wiedersehen. Meinten Sie nicht eher nur die Slytherins?"
„Keineswegs, Ms Brown", antwortete die alte Hexe gleichgültig. „Sie haben ebenso ein unreifes Verhalten an den Tag gelegt, wie Ihre Kollegen aus Slytherin. Ich denke nicht, dass Sie mich falsch verstanden haben, Ms Brown."
Das hatte ein hämisches Grinsen bei den Slytherins zur Folge.
„Aber –", begann Ron gerade zu widersprechen, doch wurde er von der Hauslehrerin unterbrochen.
„Zweifeln Sie etwa an meiner Urteilsfähigkeit, Mr Weasley?"
Niemand traute sich, etwas zu sagen. „Gut, dann gehen Sie jetzt am besten in Ihre Schlafräume."
Damit löste sich die Gemeinschaft auf und die Schüler traten aus dem Zimmer in den Gang.
„Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen, Potter", zischte Malfoy zum Abschied dem Schwarzhaarigen entgegen.
Auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum diskutierten sie über den Entscheid McGonagalls.
„Also, ich finde es gemein", empörte sich Ron. „Was haben wir eigentlich getan? Wir haben uns doch lediglich verteidigt."
„Dito", stimmten Lavender und Parvati zu.
„Oh Ron!", sagte Hermine etwas genervt, „das glaubst du ja selbst nicht. Schliesslich kam der erste Schlag von einem Gryffindor, genauer gesagt: von dir!"
„Ach Mist! Schon so spät", Neville blickte nervös auf seine Armbanduhr. „Ich habe mich doch noch mit Luna bei der einäugigen Hexe verabredet!"
„Na gut", sagte Harry, „geh ruhig. Wir decken dich, für den Fall, dass ein Lehrer fragt, wo du seiest."
„Danke! Bis später!", sagte der dickliche Junge und nahm eine Treppe, die links hinunter führte.
Die restlichen gingen eine Weile weiter schweigend durch die Korridore, die zum Gryffindorturm führten.
„Sagt mal", unterbrach Dean schliesslich zögernd die Stille, „macht es euch eigentlich gar nichts aus, dass ich… na ja, ihr wisst schon… schwarz bin?"
„Nö, natürlich nicht." Harry schaute dem Schulsprecher direkt ins Gesicht. „Ich meine, erstens kann sich niemand seine Hautfarbe aussuchen, und zweitens gibt es wichtigere Dinge, als das Äussere."
„Genau", fügte Parvati dazu, „bei uns zählen nur die inneren Werte."
„Wir sind nicht so oberflächlich wie die Slytherins", sagte Seamus zustimmend, was von den anderen bejaht wurde.
„Danke! Ihr seid echte Freunde!", Dean war soeben ein gewaltiger Felsen vom Herzen gefallen.
„Weißt du Dean", sagte Ginny, „da wir schon dabei sind, möchte ich dich gerne was fragen."
„Was?", fragte der Vertrauensschüler.
„Stimmt es, was man sich über schwarze Typen so im Allgemeinen erzählt?"
„Wieso, was erzählt man denn so im Allgemeinen?", hackte Dean nach.
„Na, dass sie einen besonders Grossen haben!", sagte Ginny unschuldig.
Sie waren im Gemeinschaftsraum angekommen und setzten sich auf die Polstermöbel in der Nähe des Kamins.
Harry vergass, den Mund zu schliessen. Hatte er eben richtig gehört?
„GINNY!", schrie Ron entsetzt. Hermine musste ob der Reaktion ihres Freundes kichern. Ron war in solchen Angelegenheiten schon immer etwas verklemmt gewesen.
Dean liess Ron ausser acht und schien auf die Frage einzugehen. „Einen besonders grossen was?", fragte er ebenso unschuldig zurück.
„Na, was wohl", sagte Ginny ironisch, „einen so grossen IQ natürlich!"
Jetzt mussten auch Lavender und Parvati lachen.
„Komm einfach mal bei mir vorbei und finde es heraus!", flüsterte Dean Ginny zu, so dass ihn niemand hören konnte. Ginny errötete darauf ein bisschen.
Auf einmal wurde wie wild das Portrait aufgerissen und Neville kam vollkommen ausser Atem hereingesprungen.
„Oh mein Gott, Neville!", sagte Larvati entsetzt, „was ist denn mit dir passiert?"
Neville wedelte ein Pergament in der Hand und sagte keuchend: „Da! Lest! Schnell!"
Danach kippte er ermüdet auf einem Sofa zusammen.
„Zeig mal her", sagte Harry und nahm das Pergament. Nachdem er es gelesen hatte, blieb ihm der Atem im Halse stecken. Hermine trat nun hinter ihn und fragte neugierig: „Was ist denn los, Harry?"
Harry gab ihr schweigend die Nachricht. Auf dem Pergament stand:
Wenn ihr eure kleine Freundin samt Kröte wiederhaben wollt, kommt in die Kerker und bringt das Lösegeld von 365 Galeonen, 11 Sickel und 21 Knuts mit. Wenn nicht, wird den beiden Kröten Schreckliches geschehen.
Gez. D. Malfoy, stellvertretend für das gesamte Haus Slytherin
So, das war es wieder einmal von mir! Bitte Revs hinterlassen!
Anmerkungen:
Tomoe-Nage und Tate-Shio-Gatame sind japanische Begriffe aus dem Judo. Der erste ist ein Wurf, bei dem der Werfer rücklings auf dem Boden liegt und den Geworfenen quasi über seinen Körper katapultiert. Der zweite ist ein sehr effektiver Festhalter, der, wenn man ihn richtig anwendet, durchaus würgen kann.
Wer sich an den rassistischen Worten Pansys stört, muss Folgendes bedenken: Diese Geschichte spielt in den späten 60ern, da war man halt in gewissen Kreisen noch nicht so tolerant. Und schon gar nicht, wenn man einen erzkonservativen Vater hat, wie Pansy. Wobei leider auch heute gewisse A denken, dass Weisse besser sind als Schwarze.
Ich bin äusserst tolerant, weil ich wie Seamus die Meinung vertrete, dass es nicht darauf ankommt, wie das äussere Erscheinungsbild eines Menschen ist. Ich hoffe, dass sich niemand durch dieses Kapitel verletzt fühlt…. Wenn es so ist, dann möchte ich mich bei demjenigen ganz fest entschuldigen.
Ja, und jetzt dürft ihr alle mal ein kleines, nettes Kommi hinterlassen!
Und auch wenn es ganz böse ist, macht es mir nix aus! Ich schätze Kritik ebenso wie Lob!
