So hier kommt auch shcon das nächste Chap, diesmal fehlerfrei, hoffe ich doch mal. Ihr wisst ja: Schwarzlesen kostet Strafgeld! Ich freue mich über jedes Review, also bütte bütte tut mir den Gefallen.

Liebe Grüße

Crime


Gelangweilt streifte die junge Esme am nächsten Morgen durch die dichten Wälder Lancres. Die Sonne schlich gemächlich über den Himmel und nur gelegentlich begegnete sie einigen Bewohner des Landes, welche sich jeweils huldvoll vor ihr verbeugten, was jedoch weniger an der Tatsache lag, dass die Prinzessin von Lancre war, sondern eher daran, dass sie einen schwarzen spitz zulaufenden Hut trug.

Ihr Ziel lag klar definiert vor ihr. Sie streifte ihr blonden Locken zurück und durchquerte das hohe Gras in Richtung der Hexenhütte. Es war nicht irgendeine Hexenhütte. Es war die, in der auch schon ihre Mutter gewohnt hatte, danach eine weitere junge Hexe, deren Namen sie jedoch nicht kannte und die bereits in einen anderen Winkel der Scheibenwelt gezogen war.

Sie erkannt eine Gestalt, welche sich vor der Hütte auf einen größeren Stein niedergelassen hatte. Es war ein junger Mann, wohl kaum älter als sie selbst, von schlanker Gestalt und markanten Gesichtszügen. Wirres, schwarzes Haar hing ihn in die hohe Stirn und war zum Teil im Nacken zusammen gebunden. Eine silberne Sichel stand neben ihn auf den Boden gelehnt und reflektierte das Sonnenlicht.

„ Wer bist du?", fragte Esme schon vom weitem.

Müde und ausgelaugt blickt die Gestalt hoch. Er hatte tiefseeblaue Augen, die verträumt fast durch sie durchzusehen schienen.

„ IcH bIn DeR tOd, OdEr BeSsEr GeSaGt DeSsEn VeRtReTuNg!"

Fragend zog Esme eine Augenbraue hoch und wiederholte ihre Worte, diesmal nur anders formuliert.

„ Wie heißt du? Und bitte versuche nicht in Großbuchstaben zu sprechen, es hört sich schlimm an."

Esme war, egal zu wem, ehrlich bis aufs Blut, besonders ehrlich war sie zu Oma Wetterwachs. Manchmal jedoch, insbesondere, wenn sie ihrer Mutter gegenüber stand, dehnte sie die Wahrheit ein wenig aus. Was natürlich nicht heißen sollte, dass sie lügen würde...

„ Meistens ist es das, was die Menschen als Letztes hören. Du musst wissen, ich kann auch in Großbuchstaben sprechen, aber wahrscheinlich besitze ich noch nicht die richtige Erfahrung dafür. Ach so, mein Name ist Mario Severus Maximilian de Felicis, Tods Vertretung, kurz Majo."

„ Esmeralda Magrat von Lancre, Prinzessin von Lancre, zukünftige Herrscherin von Lancre, kurz Esme. Erfreut dich kennen zu lernen. Aber was machst du hier so allein. Im Blöden Kaff gibt es ein gutes Gästehaus."

„ Na ja, ich bezweifle, dass ich dort willkommen wäre."

Esme tat der junge Mann vor ihr Leid. Außerdem hegte sie eine gewisse Sympathie für ihn. Kurz zog sie die Stirn kraus und überlegte.

„ Ich weiß einen Schlafplatz für dich, jedoch dürftest du niemanden davon erzählen."

„ Das ist sehr nett, aber ich bezweifle..."

„ Ach Kokolores. Genau hinter dir steht eine verlassene Hütte, die sicher nichts gegen einen neuen Bewohner einzuwenden hat."

„ Aber eine Hexenhütte, ich meine in eine Hexenhütte dürfen nur Hexen, ich meine..."

„ Und was bin ich denn bitte deiner Meinung nach, hm?"

Sie beobachte leicht belustigt, wie Majo vor ihr leicht errötete. Irgendwie niedlich dachte sie bei sich.

„ Na ja, du trägst die Kleidung einer Hexe und so, aber du bist noch so jung und na ja du hast keine Warzen und so und dein Haare sieht auch sehr seidig aus und Hexen na ja sind doch immer so ähm alt und hässlich und du na ja...", verlegen brach Majo ab.

„ Danke. Ich weiß selbst noch nicht genau, ob ich eine Hexe werden möchte. Aber es ist schon mal gut den Leuten zu zeigen was man vielleicht einmal werden könnte. Das verschafft einen den nötigen Respekt"

Nicht, dass sie aufgrund ihrer Stellung nicht genügend Achtung bekäme, doch der Respekt einer Hexe gegenüber war ein anderer. Man brachte Hexen den selben Respekt gegenüber wie Totengräbern und Klärgrubearbeitern, man achtete und bewunderte sie aufgrund ihrer Arbeit und wollte nicht viel mit ihnen zu tun haben.

„ Ähm ja, du hast nicht zufällig einen alten grauen Wallach vorbei kommen sehen?"

„ Nein, aber ich könnte entsprechende Erkundungen einholen. Komm mit, ich zeige dir die Hütte von innen. Dort kannst du dich erst mal richtig ausruhen und ein Bad nehmen, nicht, dass du es nötig hättest."

Seine Sichel über die Schulter werfend stapfte Majo hinter der blonden Esme hinterher. Er mochte ihre eisblauen Augen, auch wenn sie für seinen Geschmack ein wenig zu kalt waren.

Ein paar kolorianische Meter entfernt verlies gerade Esme Wetterwachs ihre Hütte. Sie verzichtete darauf abzuschließen, da das nicht von Nöten war. Ihren Bienenstöcken zum Gruß nickend machte sie sich auf den Weg in Richtung Magrats ehemaliger Hütte. Sie hoffte, nein sie wusste oder besser vermutete dort die junge Prinzessin für ein Gespräch anzutreffen.