Entschlossen trete ich neben ihn und schlinge ohne ein weiteres Wort zu
verlieren meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir hinunter. Sanft lege
ich meine Lippen auf seine, küsse ihn vertrauensvoll. So sehr ich mich bemühe,
meine Leidenschaft zurück zu halten, gelingt es mir nicht ganz, ich bin einfach
zu glücklich und habe diese samtigen Lippen schon zu lange nicht mehr berührt.
Zögernd erwidert Yami, sein Blick trüb, spiegeln die sonst so stolzen, violetten
Augen all sein Leid wieder.
Ich mache eine Geste zu setzen und mein Koibito kommt der Aufforderung seufzend
nach.
In dem Moment taucht auch die Sonne hinter den Wolken wieder auf und blendet uns
sogar leicht.
"Sprich doch mit mir.. Bedrückt dich die Sache mit dieser Yoake? Erzähl mir
bitte was da war... Über etwas sprechen hilft meistens schon, statt es einfach
zu verdrängen.
"Yoake... die Morgendämmerung...", kommt es endlich von ihm. "Ich weiß was das
heißt.. Sie ist deine Schwester?" "War..." "Was ist mit ihr?", langsam macht er
mir Angst!
Er sieht mich nicht an, sondern sammelt einen kleinen Stein vom Boden und kratzt
mit ihm über das Kopfsteinpflaster.
"Sie wurde lange vor mir geboren..", setzt er endlich wieder an, "Yoake war vier
Jahre alt, als sie mit Freunden an den Bahnschienen spielte, aber meine Mutter
wusste davon nichts. Sie waren so in ihr Spiel vertieft, dass sie den sich
nähernden Zug erst viel zu spät bemerkten. Die zwei anderen Kinder flüchteten.
Yoake kam nicht rechtzeitig weg"
"Oh nein... das... du hast mir ja nie was gesagt Yami! Das tut mir ja so
leid..."
Ich beginne zu zittern.. das war es also. Was soll ich bloß tun..? Ich fühle
mich so hilflos..
"Muss es dir nicht, kleiner Engel", plötzlich ist seine Stimme mit einem Hauch
von Wut getränkt, "Ich kannte sie eh nie... Mich kotzt nur die Einstellung
meiner Eltern so an"
"Yami"
"Genau! So nannten sie mich"
Was ist denn jetzt wieder? Ich wünschte ich wäre endlich ganz im Bilde!
Unverständlich sehe ich ihn an, greife nach seiner Hand. Während ich ihm leicht
über den Handrücken streiche merke ich, wie er ruhiger wird.
"Ach Aibou... du kannst mich nicht verstehen.. Du weißt nicht wie es ist, wenn
du genau weißt, dass du nur Ersatz bist... Ersatzkind für deine Schwester, die
du nie kanntest und ohne dessen plötzlichen Tod du nie existiert hättest... Hast
du dich denn nie gefragt, warum ich diesen Namen trage"
"Also... ähm... nicht wirklich"
"Meine Eltern haben es mir immer zu spüren gegeben, dass ich nur gezeugt wurde,
um ihnen über Yoakes Verlust hinweg zu helfen... Denn wenn die Morgendämmerung
nicht wiederkommt... bleibt es für immer dunkel... Wenn das Licht erlischt.
bleibt die Finsternis!"
Ich schlucke hart, mein ganzer Körper zieht sich vor Anspannung zusammen. Noch
nie habe ich... ihn... so reden gehört.. Er - er ist verrückt geworden! Er
redet wie ein Suizidgefährdeter!
Ob das stimmt...? Heißt er deshalb etwa Yami?
Ich kann das nicht glauben!
"Bist du dir sicher..?" Ich wage es nicht mehr ihn beim Namen zu nennen.
"Ja sicher... Ich weiß es doch... nicht nur, dass ich lange Zeit nicht zum
Spielen raus durfte.. Irgendwann fingen sie an, mich zum Mustersohn erziehen zu
wollen... dafür dass Yoake keines mehr hatte, musste mein Leben einfach perfekt
sein!
Sicher... sie tun mir leid, dass sie ihre Tochter verloren haben... aber können
sie nicht mit der Sache abschließen..? So muss ich dauernd in Mitleidenschaft
gezogen werden.. Ich wünschte ich hieße anders.. Ich mag deinen Namen... Yugi.
Er klingt so fröhlich... und bunt.."
"Ach jeee... och Yami-chan!", ich halte leicht die Luft an, als ich es
ausspreche. Ich sollte ihn nennen wie immer.. Ich sollte mir nichts anmerken
lassen, dass ich seinen Namen gerade schwer über die Zunge bekomme - sonst denkt
er noch ich würde ihn auch nicht mögen, dabei finde ich ihn doch gerade so
schön..
"Ich mag deinen Namen.. wirklich - er klingt eindrucksvoll..", flüstere ich ihm
ruhig zu und ziehe ihn an den Schultern zu mir.
Bereitwillig lässt er es zu, hilft mir sogar in dem er sich letztendlich
freiwillig an mich lehnt.
Ich hauche ihm ein Küsschen auf die Stirn und kraule ihn beruhigend am
Hinterkopf.
"Du hast doch gehört, dass sich deine Eltern besser wollen.. hm?
Und selbst wenn sie dich lediglich als Ersatz für ihr erstes Kind ansehen... du
darfst nie vergessen, für mich bist du der wichtigste Mensch der Welt.
Ich wüsste gar nicht, was ich jetzt ohne dich täte"
Ich sehe ihn nicken, daraufhin kuschelt er sich näher an mich.
Wir sitzen einfach eine Weile zusammen auf dem Hinterhof, mein Gesicht recke ich in die Sonne und lasse mich schon von den Strahlen wärmen.
"Na komm... gehen wir wieder rein, die anderen warten auf uns..", meine ich nach
einigen Minuten des Schweigens.
"Nein, ich will nicht. Ich möchte meine Ruhe, nicht zu der ganzen Familie
zurück"
Wie gut ich ihn verstehe... Tief seufze ich.
"Na schön, dann sagen wir deinen Eltern Bescheid, dass wir fahren"
"Neee, das haben die nicht zu wissen! Ich will einfach weg sein"
"Aber du kannst doch nicht einfach von hier aus direkt abhauen"
"Stimmt... mein Autoschlüssel liegt noch drinnen"
Leise lache ich, mein Engel hat also seinen Humor zurück gefunden, das ist bei
ihm immer ein gutes Zeichen.
"Dann holen wir unsere Sachen und fahren nach Hause ja? Ach, ich möchte so gern
auch schon fahren können"
"Dann fang doch mit dem Führerschein an, alt genug bist du ja... .Ich bringe
dich zum Spieleladen, ja? Sei mir nicht böse... aber ich möchte noch etwas
alleine sein.. und nachdenken..."
Getroffen stehe ich auf und klopfe meine Hose hinten ab. Ohne ihn anzusehen
bejahe ich die Frage und mache mich dann mit ihm zusammen auf den Weg zurück zu
unserem Tisch.
"Gute Nacht Yami", lächle ich ihm zu, als er vor dem Haus meines Großvaters anhält und greife schon mal zum Türöffner, "Danke noch mal für alles... und... lass es dir besser gehen." Mit einem Klick öffne ich den Gurt und will mich gerade missmutig abwenden.
Unerwartend spüre ich seine Finger an meiner rechten Wange, die sanft darüber
streicheln und trotzdem dabei mit Druck meinen Kopf zu ihm wenden.
Verunsichert wehre ich mich nicht und halte schon im nächsten Moment angespannt
die Luft an, als er seine geschmeidigen Lippen auf meinen platziert und mir
einen kurzen, aber sehr zärtlichen Kuss gibt.
"Träum schön, Yu-chan", lächelt er und in seinen Augen liegt ein merkwürdiges,
mir unbekanntes Funkeln. Eine Mischung aus Trauer, Hilflosigkeit und Hoffnung.
"Du auch, Aishiteru."
Länger halte ich es hier nicht mehr aus. Ich öffne schnell die Autotüre und
hüpfe hinaus.
Ich beeile mich die letzten Meter zu unserer Haustür zurück zu legen.
Dort angekommen drehe ich mich noch einmal um und sehe das schwarze Auto davon
fahren.
"Du bist stark... Yami"
Hauche ich wohl eher zu mir selbst und schließe die Tür vor mir auf.
Schneller als ich es wahrnehme ist bereits der nächste Morgen angebrochen und ich komme wieder mal auf meinem Schulgelände an. Suchend sehe ich mich nach den anderen um, vor allem nach Yami. Unsere Clique trifft sich jeden Morgen im Foyer, wo einige Tische und Stühle für die Wartenden aufgestellt sind. Wir sitzen jeden Morgen, wenn es geht, an derselben Stelle.
Und tatsächlich, von weitem grinst mir schon Tea zu. Naja, es ist ja noch sehr
früh... Die Anderen werden schon noch eintrödeln.
"Guten Morgen Yugi!"
"Morgen Tea. Alles klar"
"Denke schon... Aber was ist mit dir? Du wirkst nicht gerade fit, hast ja ganz
schöne Augenringe."
Ach hab ich die..? Muss wohl daran liegen dass ich die ganze Nacht über Yamis
Worte nachgedacht habe...
Er hat mich ja so beunruhigt... Irgendwie habe ich es geschafft in eine Angst
hinein zu steigern, er könnte sich etwas antun. Ich weiß, ganz schön weit
hergeholt... Aber mich hat diese Sache mit Yoake ganz schön geschockt...
Nervös streife ich mir meine graue Umhängetasche von der Schulter und setze mich
ihr gegenüber.
"Mir geht's auch ganz gut, ich habe nur die halbe Nacht noch den ganzen Berg
Mathehausaufgaben gemacht. Hatte sie vergessen...", lüge ich schnell.
"Achso... Sag mal, Yuuuugi"
"Hm?", ich nehme schnell meine Augen wieder von der Eingangstür, die ich die
ganze Zeit bestarrt habe. Wehe, Yami kommt heute nicht.
"Wo wir gerade von Hausaufgaben reden... Wie stehst du eigentlich momentan in
Englisch? Du hast doch auch Mr. Asukaze?" "Im LK? Ja sicher.. Hm ja, ganz okay
würde ich sagen.. letzte Klausur war 10 Punkte." (Für Unwissende: 2- g )
"Ihr habt doch auch gerade ,American Dream' als Thema? Ihr habt doch sicher
schon dieses dämliche Interview zum analysieren bekommen?" Kurz überlege ich was
sie nun schon wieder meint. "Ahjaa... das haben wir letzte Stunde bekommen!
Unsere Hausaufgabe gewesen"
"Super, das ist auch unsere! Darf ich abschreiben? Biiitte, du weißt doch, dass
ich in dem Fach miserabel bin!"
Ich seufze beiläufig, schaue noch einmal zur Türe wo gerade ein neuer Pulk von
Schülern auftaucht. Aber nicht der, auf den ich warte... "Also gut..."
Zusammen mit meinen Englischsachen ziehe ich mein altes Päckchen Zigaretten
hervor.
Tea schnappt sich sofort meine Hausaufgaben, während ich immer panischer auf die
ankommenden Schüler schaue. Wieder nichts.
Nervös ziehe ich mir die letzte Zigarette aus dem Päckchen und zünde sie mir an.
Eigentlich ist das Rauchen ja hier in der Vorhalle verboten... aber es hält sich sowieso keiner daran.
"Yugi? Ich dachte, das hättest du dir abgewöhnt..?" Tea schaut auf und sieht
mich misstrauisch an. "Ja... eigentlich schon... aber ich hatte die Packung noch
von damals übrig.. die wollte ich nicht wegwerfen"
Ziemlich miese Ausrede, ich weiß... Aber ich kann ihr doch nicht sagen, in
welche Panik ich mich hineingesteigert habe. Gestern Abend habe ich erst mal
Zwei hintereinander geraucht... Verdammt wo steckt er nur? Ich mache mir solche
Sorgen!
Letztendlich schellt es zum Unterrichtsbeginn und ich drücke meine Zigarette mit
dem Fuß aus. "Tea, ich habe jetzt Englisch..." "Ich bin eh gerade fertig!
Danke!" Schnell sammele ich meine Sachen ein und verschwinde in die Klasse.
Der weitere Schultag verläuft ereignislos, außer dass Joey und Tristan erst in der großen Pause auftauchen, da sie verschlafen haben. Ich bin drauf und dran Yami anrufen zu wollen, doch ich will ihm auch seine Ruhe lassen. Die wollte er gestern schließlich.. und wir sollten nicht jeden Tag immer aufeinander rumhocken, Abstand ist wichtig in einer Beziehung.
Den langen Tag über passiert nichts Großartiges mehr in der Schule.. Klausuren werden zurückgegeben und die Noten besprochen. Das Einzig interessante, worüber ich heute belustigt lächeln muss, erfahre ich in der fünfminütigen Pause vor der siebten Stunde. In der folgenden Stunde habe ich noch Mathe LK, doch verbringe ich die Pause mit meiner Clique im Gang des dritten Stocks, wo unsere LKs gleich alle stattfinden. Joey und Tristan hängen am Fenster und machen sich über irgendwelche Leute auf der Straße lustig, während ich niedergeschlagen auf dem Boden sitze, bis sich Tea verstört zu mir kniet.
"Danke noch mal für Englisch Yugi... Es war richtig und fast fehlerfrei... Aber
sag, hast du deine Hausaufgaben heute Morgen in deinem Kurs vorgelesen"
"Ja, ich musste... Ich kam per Zufall dran." Tea wird noch weißer als sie
ohnehin schon war. "Achso... oh warum hast du mir nichts gesagt, Yugi! Ich habe
mich zum freiwilligem Lesen gemeldet, weil... weil ich doch meine Note
aufbessern muss! Und ich dachte mit deiner guten Analyse"
Plötzlich muss ich grinsen: "Ach.. hat der gute Mr. Asukaze heute zwei Mal
dasselbe gehört? Was ist passiert!" "Er hat mich vor der Klasse bloß
gestellt... Indem er bereits jeden Satz sagen konnte, ehe ich vorlas... Ich
musste dann vor allen erklären dass ich es von dir hab... Ach verdammt, statt
einen Pluspunkt habe ich einen Minuspunkt kassiert"
Innerlich bin ich erleichtert dass ich als Erster lesen musste und nicht der
jenige sein musste, der Tea hinterher anschwärzen müsste..."Tja...deshalb
solltest -" "Da sind sie wieder! Der Bus ist da!", schreit Tristan plötzlich
vom Fenster aus und Joey fügt "Mann, sind die pünktlich!", hinzu. Die beiden
beugen sich weit vor und winken wie verrückt hinunter zur Straße.
"Wer ist da...?", nuschle ich vor mich her und mache mir nicht mal die Mühe
aufzusehen. Dafür steht Tea aber auf und rennt zum Fenster.
"Wow, sehen die aus... Alle im Anzug! So sollte unsere Schuluniform sein.. Wo
ist Duke"
Was haben die denn..? "Hab ich was verpasst"
"Wieso so desinteressiert Yugi?", Joey wendet sich schließlich an mich.
"Ich dachte du würdest vor Freude in die Luft springen, dass der Kunst LK wieder
hier ist. Ist doch dein Yami bei, stimmts? Oder habt ihr euch verkracht..? Bist
du deshalb heute so depressiv"
"W-was? Kunst LK? Ausflug?" Wie von der Tarantel gestochen springe ich auf.
"Yami hat dir nicht erzählt, dass sein Kurs heute im ,Kaiserlichen Kunstmuseum'
war? Duke hat doch die letzten Tage nur davon gesprochen, dass er sich noch
einen Anzug leihen muss. Das ist doch vorgeschrieben da zu tragen"
"Da ist Yami!", kreischt Tea begeistert vom Fenster.
Augenblicklich renne ich zum Fenster und drücke die Anderen zur Seite.
Tatsächlich. Am Straßenrand hält ein Schulbus und der ganze Kunst LK in Anzügen
davor und sich wild durcheinander am unterhalten.
Und mitten unter ihnen Yami... er macht von hier oben einen munteren und
gesunden Eindruck, während er mit Duke spricht. Ich bin ja sooo erleichtert.
Mein Herz fühlt sich plötzlich so befreit.
Selig betrachte ich ihn. Da fällt mir dieser schwarze Anzug genauer ins Auge.
Der steht ihm ja wirklich... umwerfend! Sogar mit Krawatte!
Meine Blicke verschlingen sich nach ihm, mir wird richtig heiß, je länger ich
ihn betrachte.
Ich kann gar nicht fassen, dass er wirklich mein Partner ist - mein Koibito.
Er sieht ja sooo gut aus...
Ehe ich weiter ins Schwärmen geraten kann, klingelt die Glocke und kündigt so
das Pausen Ende an. Erst als der Kurs unten, bzw. Yami aus meinem Blickwinkel -
in das Schulgebäude hinein - verschwunden sind, löse ich mich auch vom Fenster.
"Ich... muss schnell zum... M-Matheraum!", stottere ich, immer noch benebelt von seinem Anblick und verabschiede mich eilig von der Gruppe und suche den Raum am Ende dieses Flures auf.
Ungeduldig warte ich dort auf Yami, während langsam auch meine anderen
Mitschüler eintreffen. Ich hibble auf meinem Stuhl hin und her - ich muss doch
so dringend mit ihm sprechen!
Fünf Minuten später steht auch schon unsere Professorin im Raum - warum kann
diese korrekte Frau nicht einmal zu spät kommen?
Oder Yami einmal im Leben früher..?
Dieser erscheint tatsächlich erst nach einem Klopfen, 10 Minuten nach
Unterrichtsbeginn.
"Ahja... Schön, dass Sie da sind, Yami. Ich sehe schon, Kunst Leistungskurs? Sie
sind entschuldigt, setzen Sie sich.", begrüßt unsere Professorin ihn und ich
merke schon wie mein Blick sich auf seinem Körper festnagelt.
Nickend setzt er sich neben mich.
"Hi Aibou", flüstert er und lächelt flüchtig.
Ein Glück fällt Sport nachher aus... Ich könnte mich wohl nur schwer
beherrschen, ihn in der Umkleide nachher nicht diesen Anzug vom Leib zu reißen.
Ich wäre ihm nur allzu gern beim Umziehen behilflich...
Gott, was denke ich wieder! Ich sollte mich lieber erkundigen, wie es ihm
geht!
Vorhin denke ich noch, dass er sich etwas antut und nun ... kaum sehe ich
ihn.
Verdammt, jetzt kann ich bei unserer strengen Professorin ihn nicht mal
ansprechen... Toll, Flächen zwischen Graphen.. das hatten wir doch alles schon!
Endlich, nach unerträglich langer Zeit klingelt es, Yami und ich packen unsere
Sachen und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle.
Als wir das Schulgelände und die ganze Schülermeute hinter uns gelassen haben,
spreche ich ihn endlich in Ruhe an. Etwas Unwohl ist mir ja schon..
"Wie geht es dir... Yami-chan"
Er lehnt sich als Erstes, als wir ankommen, gegen das Haltestellenschild. Er
sieht ja so verboten gut aus, am liebsten würde ich mich in seine Arme werfen
und ihn stürmisch küssen... Doch ich halte mich wohl besser zurück, seine Laune
scheint nicht die Beste.
"Danke gut. Nur etwas entnervt von meinem Kunstlehrer... Museum war ätzend
langweilig... "Achso... Aber sag mal.. Warum hast du mir davon nichts erzählt?
Und was hast du gestern noch gemacht?"
Er kommt nicht zum Antworten, da unser Bus schon vorfährt. Um diese späte Zeit sind wir die Einzigen an der Haltestelle, auch im Bus sitzt nur ein älteres Ehepaar. Yami nimmt mich plötzlich an der Hand und zieht mich mit in die letzte Reihe. Wohlig seufze ich auf, als er mich berührt und genieße diese simple Geste. Er wartet kurz und lässt mich an den Fensterplatz rutschen, da er ja früher aussteigen muss. Verträumt kuschle ich mich an ihn, lege meinen Kopf an seine Schulter.
"Ich habe gestern endlich wieder seit Wochen gezeichnet, Aibou", haucht er mir
plötzlich ins Ohr und ich muss für ein paar Sekunden überlegen, wie noch mal
meine Frage von eben lautete.
"So? Was denn?", entgegne ich neugierig, und genieße dass Kribbeln in meinem
Nacken, welches sein Atem ausgelöst hat.
"Willst du, glaub ich nicht wissen"
"Sag schon"
Plötzlich spüre ich seine Lippen an meinem Hals, die jedoch wegen meinem
Halsband kaum Platz finden und so knabbert er zärtlich an meinem Ohrläppchen.
Wie ich es genieße...
Ich wage nicht den Kopf zu bewegen, also schiele ich zu ihm herüber, verschlinge
jede seiner Bewegungen. Er sollte jeden Tag diesen Anzug tragen... oder
zumindest etwas Schwarzes... Ich werde total verrückt dadurch!
Leidenschaftlich ziehe ich ihn in einen innigen Zungenkuss.
Er erwidert zwar intensiv, aber ich spüre sofort, dass es ihn nicht wirklich
entspannt. Irgendwas beschäftigt ihn noch immer.
Doch so sehr ich es auch versuche, ich kann drauf keine Rücksicht nehmen. Ich
merke wie mein Verstand verschwindet und einem großen Begehren Platz macht.
Viel zu lange habe ich mich bis jetzt zurück gehalten...
Intensiv reibe ich meine Zunge weiter an seine und ehe ich realisiere, was ich
hier wirklich tue, spüre ich einen plötzlichen Blutstoß in meine Lenden
schießen.
Während meine Männlichkeit beginnt sich aufzurichten, versuche ich sie hektisch mit dem überstehenden Teil meiner blauen Schuljacke zu bedecken. Himmel... Yami muss ja denken ich hätte nichts anderes im Kopf! Und das nachdem ich gestern all das von ihm erfahren hab...
"Was hast du nun gezeichnet Yami..?" "Naja... eine zerbrochene Blumenvase.
Scherben halt.. überall ausgelaufenes Wasser... und ein paar verwelkte Blüten.
Ich hatte das Motiv plötzlich im Kopf"
"Und ich mache mir so verdammte Sorgen um dich...", seufze ich und lehne mich
entspannt und achtlos nach hinten.
Durch diese Bewegung schiebt sich der Stoff meiner Jacke um einiges hoch und
gibt freien Ausblick auf meinen Unterleib - was ich zu meinem Scham allerdings
zu spät merke.
"Ai-bou..?", verwundert stockt Yami etwas, sieht mich unwissend an.
Oh Gott ist das peinlich! Schnell schiebe ich die Jacke wieder runter, mein
Puls schnellt sicher auf 200!
"Sch... ön, dass du... Blu-men gemalt... hast...", bringe ich gepresst hervor
und schaue aus dem Fenster.
"An was hast du denn wieder gedacht, hm..?", grinst er breit und plötzlich
klingt seine Stimme anders. Die Spur von Bedrückung ist verschwunden...
Am Besten ignorieren! Mein Gesicht macht sicher gerade einer Tomate Konkurrenz.
Scheiße, wieso musste er es merken!
Ich komme nicht mehr dazu, ein lauteres Keuchen zu unterdrücken, als ich seine
geschickten Finger schon über meine Erregung streicheln spüre.
"Das ist... uhhh.. so gemein Yami...", presse ich erneut zwischen den
zusammengebissenen Lippen hervor als er einfach nicht aufhört.
Und schon wird der nächste Halt aufgerufen, Yami muss raus...
Böse funkle ich ihn an, das hat er ja toll hingekriegt!
"Ich hoffe du weißt... was ich gleich zu Hause tun werde...?", flüstere ich ihm
vorwurfsvoll zu.
Er grinst fies - wie immer sein schelmisches, siegessicheres Lachen, wenn er
einen Plan hat.
Erneut vertieft er mich in ein Zungenspiel, während er lässig über meine Beule
auf der Hose reibt.
Was tut er... und da sind doch die anderen Leute!
"Y-Yami! Jetzt hast du deine Haltestelle verpasst!", bringe ich hervor, nachdem
ich mich widerwillig von ihm gelöst habe und der Bus einfach weiter fährt.
"Na und... ich dachte ich komme heute mal wieder zu dir zu Besuch... Aibou,
haucht er mir erotisch ins Ohr.
"J-ja... sehr gerne...", stottere ich und sehe ihn dankbar an.
Ich hätte mir gleich denken können, dass er etwas im Schilde führt... Ihm geht
es also wieder bestens. Ich sollte ihn wirklich besser kennen...
Und schon ertönt meine Haltestelle. Ich greife aufgeregt nach meiner Tasche und schiebe Yami vor mir her aus dem Bus, um möglichst für die Anderen, wenigen Fahrgäste, einen Sichtschutz zu haben und führe ihn somit zu mir nach Hause. Großvater ist zum Glück noch im Laden und so schleichen wir uns durch die Tür auf der anderen Seite herein.
Küssend landen wir schließlich auf meinem Bett. "Ich liebe dich. Yu-chan..." "Ich dich auch... Yami, mein Engel mit den schwarzen Flügeln..."
FINISHED
Tadaaaaa! Wer hätte es gedacht, aber wir sind durch! Komplett zuende und es wird keine Fortsetzung geben - dass es genau 30 Kapitel sind kam durch Zufall so.
Aber was wir beide, Kagu und ich hier noch mal loswerden müssen:
Ganz, ganz vielen Dank fürs lesen bis hier hin! (In Word immerhin 156 Seiten
.) - Für euer Interesse an der FF und die supervielen und -lieben Kommentare,
die uns zum Weiterschreiben animiert haben!
Wir hätten wirklich nie gedacht, dass die FF so ein Erfolg wird -V Wir sind
wirklich total happy .
Mit diesem etwas offen gelassenem Ende verabschieden wir uns;
Liebe Grüße!
Domo Agrigatou sagen
Kagu-chan und Polarstern!
beide verbeugen sich höflich, während der Vorhang zufällt XDD
Schreibzeit Begonnen: 04.04.04 Beendet: 08.07.04
