Veränderungen
Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
Warnung: Das wird/ist eine Slash-Story. Wer das nicht mag: Links oben gibt es ein Zurück-Symbol.
Pairing: Remus/Sirius, weitere folgen....
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Als Harry und Oliver die große Halle betraten, waren außer den Lehrern noch keiner anwesend. "Wir sehen uns dann später. Ich werde euch sicher heute Abend noch besuchen," verabschiedete sich Oliver und ließ Harry am Gryffindor- Tisch zurück. War es Harry in den Ferien seltsam vorgekommen am Lehrertisch zu sitzen, war es jetzt ebenfalls so, als er wieder am Schülertisch saß. Außerdem kam es ihm leicht lächerlich vor, als einziger an den riesigen vier Tischen zu sitzen.
Doch Harry musste nicht lange warten, bis sich die Türe öffnete und die restlichen Schüler die große Halle betraten. Harry bemerkte, dass die meisten ihn anblickten, als sei er ein Geist, doch diese ignorierte er einfach. Aus den ganzen Schülern sah er plötzlich einen Wuschel- und einen Rotschopf auf ihn zu laufen.
"Oh, Harry, Gott sei Dank, du lebst noch. Ron hat mir zwar erzählt, du hättest ihm einen Brief geschrieben, aber das hätte er ja auch nur sagen können um mich zu beruhigen," schluchzte Hermione und fiel Harry um den Hals. "Meine Güte, Hermione. Lass den Jungen los, sonst stirbt er doch noch," grinste Ron, bevor er Hermione wegzog und ebenfalls Harry kurz umarmte. "Hey, Har, schön, dass du auch noch unter den Lebenden weilst," sagte Fred, oder war es George?
"Glaub mir, mir gefällt es auch," lächelte Harry, "Ach, übrigens. Was hätte das Salzpulver bewirkt? Ich kann's ja jetzt nicht mehr an Dudley ausprobieren." "Ach, nicht viel. Dein Cousin hätte nur immer wie ein Wolf geheult, wenn eine 50+ alte Frau vorbei gegangen wäre," erklärte der andere der Zwillinge. "Harry, du lebst?", fragte plötzlich eine leise Stimme hinter ihm. Als er sich umdrehte, erkannte er Ginny.
Die jüngste der Weasley- Familie wirkte nun mit den schwarzen Haaren um einiges älter, als sie wirklich war. Hätte Harry nicht gewusst, dass sie erst vierzehn war, hätte er sie locker auf sechzehn, siebzehn geschätzt. "Ich habe euch doch hundert Mal gesagt, dass er noch lebt," meinte Ron mit wichtiger Stimme, "Aber mir habt ihr ja nicht geglaubt." "Wir haben dir geglaubt," widersprachen die Zwillinge. "Aber erst nachdem es Bill auch noch bestätigt hat," erinnerte sie Ron.
Endlich hatten sich alle Schüler auf ihre Plätze gesetzt und warteten nur noch auf die Erstklässler. "Sie werden etwas länger brauchen. Draußen tobt ein fürchterlicher Sturm," erzählte Hermione, "Aber erzähl, wie konntest du entkommen?" "Das erzähle ich euch im Turm," antwortete Harry, "Sag mal, Ron. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Bill heuer herkommen würde?" "Hab's selbst nicht gewusst, bis er nach Hogwarts gefahren ist," verteidigte sich Ron, "Also mach mir keine Vorwürfe. Die kannst du Hermione machen. Wusstest du, dass sie mit Krum geht?"
Hermiones Gesichtsfarbe ähnelte nun sehr Rons Haaren. "Es ist halt einfach so passiert," versuchte sie zu erklären, doch Harry winkte ab. "Wo ist er eigentlich?", fragte Harry und schaute sich am Slytherin- Tisch um. Schon nach wenigen Minuten hatte er Viktor Krum neben Draco Malfoy und einem Jungen, den er nur vom Sehen her kannte geortet. "Entschuldigt mich einen Moment," meinte Harry und schritt nun zum Slytherin- Tisch hinüber.
Er merkte förmlich, wie die ganze Halle ihm nachblickte. Es passierte ja auch nicht alle Tage, dass ein tot geglaubter Gryffindor mit einer Eule auf der Schulter zum Slytherin- Tisch ging, noch dazu wenn dieser Gryffindor Harry Potter war. "Viktor," sprach Harry den ehemaligen Sucher der bulgarischen Nationalmannschaft an. "Hallo Harry. Dein Freund Ron hat mir schon erzählt, dass du noch lebst! Wie konntest du entkommen?", fragte Viktor gleich. Harry bemerkte sofort, dass nun jeder ihrem Gespräch lauschte. "Ja, Potter," mischte sich Draco Malfoy plötzlich ein, "Erzähl, wie unser aller Held entkommen konnte."
"Klappe, Malfoy," zischte Harry und legte seine Hand auf Krums Schulter. "Geh schon," flüsterte Harry zu der Eule und schon tapste Vladimir ganz artig den Ärmel hinunter und ließ sich auf Krums Schulter nieder. "Hey, Vladimir," grüßte dieser seine Eule erfreut, die sich daraufhin an seiner Wange anschmiegte. "Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast," bedankte sich Krum und schüttelte Harrys Hand. "Kein Problem. Er war ja auch ganz brav," meinte Harry. Krum sah ihn erstaunt an. "Brav? Eigentlich beißt und kratzt Vladimir jeden außer mir," wunderte sich Krum.
"Wirklich? Na ja, wie du gesehen hast, tut er das bei mir nicht," sagte Harry. "Ja, er scheint dich zu mögen," staunte Krum. "Na ja, ich gehe dann wieder," Harry nickte noch mal kurz und ging dann zum Gryffindor- Tisch zurück. Gerade rechtzeitig, denn die große Halle öffnete sich nun und die Erstklässler traten herein. "Sag mal, Har, wo warst du eigentlich die ganze Zeit?", fragte Hermione plötzlich.
Sie kannten das Ritual mit dem sprechenden Hut schon und dies interessierte sie nicht sonderlich. "Hier. War sehr entspannend, als noch keiner da war," antwortete Harry. "In Hogwarts? Dann weißt du ja sicher, wer dieser Lehrer neben Professor Flitwick ist?", fragte Ron. "Ja, das ist Devon Zabini, der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste," erklärte Harry. "Zabini?", fragte Hermione überrascht.
"Ja, angeblich hat er einen Sohn, der wie wir in der fünften, aber in Slytherin ist," bestätigte Harry, "Blaise Zabini. Aber ich habe keine Ahnung, wer das ist. Er ist mir nie wirklich aufgefallen. Wisst ihr, wer das ist?" Ron schüttelte nur mit dem Kopf, als Zeichen, dass er genauso wenig Ahnung hatte, wie Harry selbst. "Ihr interessiert euch wirklich für eure Mitschüler," seufzte Hermione, als Marie Wanigton zu einer Ravenclaw gemacht wurde. "Ja, dann zeig ihn uns, wenn du jeden kennst," meinte Ron.
"Okay, seht ihr den Jungen links von Viktor sitzen? Das ist er," sagte Hermione und beobachtete Daniel Dreamwood, wie er gerade zu den Slytherins kam. Harry sah noch mal zum Slytherin- Tisch und besah sich den Jungen nun nochmals. Das war also Blaise. Er kannte das Gesicht, aber nie den Namen dazu. Er ähnelte ziemlich seinen Vater. Der einzige Unterschied waren die Haare.
Das schwarz mit dem blauschimmernden Unterton hatte er zwar auch, aber im Gegensatz zu denen seines Vaters waren Blaises Haare kurz.
Als er so zum Slytherin- Tisch starrte, bemerkte er auch, dass Draco ihm die ganze Zeit so undefinierbare Blicke zuwarf. "Der scheint sauer zu sein, dass du noch lebst," flüsterte Ron Harry zu, als er die Blicke ebenfalls bemerkt hatte, "Sein Papi wird sicher bei dieser netten Explosion dabei gewesen sein." Harry wollte gerade zustimmen, als sich Dumbledore erhob. "Liebe Schüler! Heute beginnt wieder ein neues Schuljahr in Hogwarts. Ich möchte den Erstklässlern sagen und die anderen daran erinnern, dass der verbotene Wald strengstens verboten ist. Des weiteren dürfen ab diesem Jahr nur mehr die Schüler ab den fünften Klassen nach Hogsmeade, da auch wenn viele andere es gerne leugnen möchten, Voldemort wieder zurück gekehrt ist." Ein Raunen ging durch die Halle, als er den Namen ausgesprochen hatte.
"Wie sie vielleicht schon im Tagespropheten gelesen haben, hatten verhüllte Gestalten vermutlich Todesser versucht Harry Potter zu beseitigen. Wenn sie an den Gryffindor- Tisch schauen, sehen sie ihr fabelhaftes Ergebnis." Ein paar Lacher gingen durch die Reihen, bevor Dumbledore weitersprach: "Was der Tagesprophet ihnen allen aber verschwiegen hat, ist dass das keine Racheaktion, sondern ein Anschlag von Voldemort..." Abermaliges Raunen. "...beordnet war. Zum Glück hatte Mister Potter...nun sagen wir er hatte einen Schutzengel...Wenn sie genaueres wissen möchten, wenden sie sich an ihn. Natürlich nur, wenn er es ihnen verraten möchte. Ich habe nämlich kein Recht darauf dieses Detail öffentlich zu machen." Wieder ging ein Raunen durch die Halle.
Scheinbar wollte wirklich jeder wissen, wie Harry entkommen war. "Doch nun zu etwas anderem. Aus dem vorher genannten Grund haben wir nun doppelte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Sie haben es nicht gesehen, aber ein Schutzschild umgibt Hogwarts und die dazu gehörigen Länderein. Niemand kann Hogwarts betreten oder verlassen ohne bei seinem Hauslehrer eine plausible Begründung angegeben zu haben. Erlaubt euer Hauslehrer dies, müssen sie sich trotzdem noch bei mir melden um einen Ausgangsschein zu bekommen. Jetzt werden sich sicher die meisten fragen, was das ist. Nun, diejenigen, mit Muggelkontakten oder Verwandtschaften kennen doch diese Kartenautomaten, an denen man nur eine Karte rein steckt und sich dann eine Tür, ein Gitter, was auch immer öffnet. Genau so ein Gerät haben wir nun auch am Geländeeingang von Hogwarts angebracht. Wenn man einen Ausgangsschein bekommen hat, öffnet sich nur von innen für 20 Sekunden eine Tür aus dem Schutzschild. Nach diesen 20 Sekunden ist diese auch wieder verschwunden. Zum Hereinkommen gibt es auch auf der äußerlichen Seite so einen Automaten. Ich sage es ihnen gleich. Sie können ihre Karte niemanden weitergeben. Nur der jenige, der sie bei mir geholt hat, kann das Grundstück betreten und verlassen. Sie können auch niemanden mitnehmen, unter einem Tarnumhang zum Beispiel, der Schild würde diesen drinnen bzw. draußen stehen lassen. Der Schild funktioniert auch bei unseren Geheimgängen, also versucht es auch nicht mit diesen..." bei diesen Worten blickte er zuerst Fred und George und danach Harry, Ron und Hermione an.
"Das sind ziemlich strenge Maßnahmen," meinte Ron flüsternd neben ihm. "Wäre es dir lieber, er würde alle raus gehen lassen, wann immer sie wollen und dafür marschiert dann wahrscheinlich Du-weißt-schon-wer im Schloss herum?", fragte Hermione ernst. Ron schien einzusehen, dass daran etwas dran war und wandte sich wieder Dumbledore zu.
"Für die Sicherheiten an der Schule bin ich und noch zwei andere zuständig," sprach Dumbledore weiter und zeigte mit einer Handbewegung, dass Bill und Hagrid aufstehen sollten, "Hagrid, nehme ich an, kennen sie alle wird heuer nicht mehr Pflege magischer Geschöpfe unterrichten, dafür werden er und Mister Bill Weasley täglich die Länderein nach Ausfehlen oder Störungen in unserem Sicherheitssystem absuchen..." Klatschen von Seiten der Schüler, bevor sich die beiden wieder setzen durften. "...sie werden sich wahrscheinlich wundern, wer denn dann Pflege magischer Geschöpfe unterrichten wird. Nun, ich freue mich unseren lieben Professor Lupin wieder in Hogwarts begrüßen zu können...."
Als Lupin sich erhob, klatschten und jubelten die Schüler so laut, dass dieser ganz rot im Gesicht wurde, bevor er sich wieder hinsetzte. "....Des weiteren muss ich erwähnen, dass Madam Hooch heuer nicht bei uns sein kann, da sie ein Kind erwartet..." Staunende Gesichter blickten Dumbledore entgegen, doch er fuhr ungehindert fort: "...Deswegen wird heuer euer neuer Schiedsrichter und Fluglehrer Oliver Wood sein..." Tosender Beifall, besonderst vom Gryffindor- Tisch erhob sich, als Dumbledore den Namen gesagt hatte. "....und nun zu unserem neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ein Schüler wird ihn ja wohl besonders gut kennen, aber dafür die anderen noch überhaupt nicht. Bitte begrüßt Professor Devon Zabini..." Wieder Applaus. Harry bemerkte, dass der ganze Slytherin- Tisch sich zu Blaise gedreht hatte, welcher ganz begeistert seinen leeren Teller studierte.
"....Und ein letztes noch. Vielleicht haben sie es schon bemerkt, Slytherin ganz bestimmt, bei den anderen bin ich mir nicht so sicher. Wir haben heuer einen neuen Schüler aus Durmstrang bei uns. Er wird sein letztes Schuljahr hier bei uns beenden, scheinbar hat es ihm letztes Jahr sehr bei uns gefallen, nicht wahr, Mister Krum?"
Die wenigen, die Viktor Krum noch nicht entdeckt oder erkannt hatten, staunten nun nicht schlecht, als sie den Durmstrang Champion in einer Slytherin- Uniform zwischen Draco Malfoy und Blaise Zabini, diejenigen die seinen Namen kannten, sitzen sahen. "Aber nun, will ich euch nicht mehr warten lassen. Haut rein," und wie auf Kommando erschienen an den Tischen die leckersten Speisen von der Vorspeise bis zum Nachtisch. "Ich finde es eine Frechheit," begann plötzlich Ron neben Harry, "Dass Malfoy Vertrauensschüler geworden ist und ich nicht."
Harry blickte seinen rothaarigen Freund erstaunt an. Er hatte vollkommen vergessen, dass im fünften Jahr die Vertrauensschüler ausgewählt wurden. Da er, kein Abzeichen bekommen hatte, nahm er mal an, dass er kein Vertrauensschüler geworden war. "Malfoy ist Vertrauensschüler?", fragte Harry. "Ach so, du warst ja gar nicht im Zug. Das kannst du ja auch nicht wissen," meinte Ron, "Ja, er und Pansy Parkinson sind es in Slytherin geworden."
"Und bei uns?" "Drei Mal darfst du raten," grinste Ron, "Wen liebt fast jeder Lehrer?" "Hermione!" Harry war nicht wirklich darüber erstaunt. Aber erst jetzt merkte er das Abzeichen, das auf ihrem Umhang befestigt war. "Ja, ich! Schade, dass keiner von euch beiden der Zweite ist," meinte sie und trank einen Schluck ihres Kürbissaftes. "Wer ist denn der Zweite?", wollte Harry wissen. "Seamus," antwortete Dean stolz.
Er hatte gehört über was sie geredet hatten und musste dies nun einfach los werden. "Glückwunsch," meinte Harry zu dem jungen Iren, der ihm zwischen Neville und Dean gegenüber saß. "Danke," bedankte sich Seamus, "Ich hatte mich ja ziemlich gewundert, als ich es erfahren hatte. Ich hätte nämlich meine ganzen Ersparnisse gewettet, dass es Ron oder du wirst. Tja, so kann man sich irren."
"Ehrlich gesagt, ich hatte auch geglaubt, dass es einer von euch werden würde," meinte Dean Thomas, "Na ja, zu mindestens bis zu dem Tag, wo dein Tod in der Zeitung stand. Dann dachte ich nur noch, dass es Ron werden würde." "Mein Tod steht in der Zeitung und das erste was du denkst ist 'Jetzt kann er nicht mehr Vertrauensschüler werden'?", entrüstete sich Harry gespielt. "Du weißt ganz genau, dass ich das so nicht gemeint habe," verteidigte sich Dean grinsend.
"Ein anonymer Brief?", wiederholte Neville, als Harry seine rechtzeitige Flucht im Jungenschlafsaal erzählte. "Da hast du aber echt verdammtes Glück gehabt," meinte Hermione. Das sie auch wissen wollte, wie Harry entkommen konnte, war sie mit in den Jungenschlafsaal gegangen. Parvati und Lavender hatten ihr zwar merkwürdige Blicke zugeworfen, aber nichts gesagt.
Die beiden hätten sicher etwas gesagt, aber sie waren noch viel zu sehr davon geschockt, dass Hermione mit Viktor Krum zusammen war. Bestätigt hatte dies Viktor, als er Hermione zum Abschied vor der ganzen Schule geküsst hatte. "Das kannst du laut sagen," stimmte Ron zu, "Dumbledore hat recht. Du hast da irgendwo einen Schutzengel...es war aber nicht Sir...na dein... du weißt wen ich meine." "Nein, der war es nicht," antwortete Harry, "Ich habe ihn gefragt." "Und du hast überhaupt keine Idee wer es gewesen sein könnte?", wollte Dean wissen.
"Nein, sonst hätte ich es schon gesagt. Lupin meint allerdings, dass es ein Kind eines Todessers gewesen sein könnte," erzählte Harry. "Klar! Malfoy hat dich gewarnt oder noch besser Crabbe und Goyle, weil die eh wissen, wie man einen Brief schreibt," lachte Ron. "So ungefähr hab ich auch reagiert," meinte Harry grinsend. "Na ja, so schön dein Überleben ist Harry, wir sollten wirklich schlafen gehen. Morgen haben wir immerhin unseren ersten Schultag," mit diesen Worten ging Hermione aus dem Jungenschlafsaal.
TBC
Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
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Pairing: Remus/Sirius, weitere folgen....
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Als Harry und Oliver die große Halle betraten, waren außer den Lehrern noch keiner anwesend. "Wir sehen uns dann später. Ich werde euch sicher heute Abend noch besuchen," verabschiedete sich Oliver und ließ Harry am Gryffindor- Tisch zurück. War es Harry in den Ferien seltsam vorgekommen am Lehrertisch zu sitzen, war es jetzt ebenfalls so, als er wieder am Schülertisch saß. Außerdem kam es ihm leicht lächerlich vor, als einziger an den riesigen vier Tischen zu sitzen.
Doch Harry musste nicht lange warten, bis sich die Türe öffnete und die restlichen Schüler die große Halle betraten. Harry bemerkte, dass die meisten ihn anblickten, als sei er ein Geist, doch diese ignorierte er einfach. Aus den ganzen Schülern sah er plötzlich einen Wuschel- und einen Rotschopf auf ihn zu laufen.
"Oh, Harry, Gott sei Dank, du lebst noch. Ron hat mir zwar erzählt, du hättest ihm einen Brief geschrieben, aber das hätte er ja auch nur sagen können um mich zu beruhigen," schluchzte Hermione und fiel Harry um den Hals. "Meine Güte, Hermione. Lass den Jungen los, sonst stirbt er doch noch," grinste Ron, bevor er Hermione wegzog und ebenfalls Harry kurz umarmte. "Hey, Har, schön, dass du auch noch unter den Lebenden weilst," sagte Fred, oder war es George?
"Glaub mir, mir gefällt es auch," lächelte Harry, "Ach, übrigens. Was hätte das Salzpulver bewirkt? Ich kann's ja jetzt nicht mehr an Dudley ausprobieren." "Ach, nicht viel. Dein Cousin hätte nur immer wie ein Wolf geheult, wenn eine 50+ alte Frau vorbei gegangen wäre," erklärte der andere der Zwillinge. "Harry, du lebst?", fragte plötzlich eine leise Stimme hinter ihm. Als er sich umdrehte, erkannte er Ginny.
Die jüngste der Weasley- Familie wirkte nun mit den schwarzen Haaren um einiges älter, als sie wirklich war. Hätte Harry nicht gewusst, dass sie erst vierzehn war, hätte er sie locker auf sechzehn, siebzehn geschätzt. "Ich habe euch doch hundert Mal gesagt, dass er noch lebt," meinte Ron mit wichtiger Stimme, "Aber mir habt ihr ja nicht geglaubt." "Wir haben dir geglaubt," widersprachen die Zwillinge. "Aber erst nachdem es Bill auch noch bestätigt hat," erinnerte sie Ron.
Endlich hatten sich alle Schüler auf ihre Plätze gesetzt und warteten nur noch auf die Erstklässler. "Sie werden etwas länger brauchen. Draußen tobt ein fürchterlicher Sturm," erzählte Hermione, "Aber erzähl, wie konntest du entkommen?" "Das erzähle ich euch im Turm," antwortete Harry, "Sag mal, Ron. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Bill heuer herkommen würde?" "Hab's selbst nicht gewusst, bis er nach Hogwarts gefahren ist," verteidigte sich Ron, "Also mach mir keine Vorwürfe. Die kannst du Hermione machen. Wusstest du, dass sie mit Krum geht?"
Hermiones Gesichtsfarbe ähnelte nun sehr Rons Haaren. "Es ist halt einfach so passiert," versuchte sie zu erklären, doch Harry winkte ab. "Wo ist er eigentlich?", fragte Harry und schaute sich am Slytherin- Tisch um. Schon nach wenigen Minuten hatte er Viktor Krum neben Draco Malfoy und einem Jungen, den er nur vom Sehen her kannte geortet. "Entschuldigt mich einen Moment," meinte Harry und schritt nun zum Slytherin- Tisch hinüber.
Er merkte förmlich, wie die ganze Halle ihm nachblickte. Es passierte ja auch nicht alle Tage, dass ein tot geglaubter Gryffindor mit einer Eule auf der Schulter zum Slytherin- Tisch ging, noch dazu wenn dieser Gryffindor Harry Potter war. "Viktor," sprach Harry den ehemaligen Sucher der bulgarischen Nationalmannschaft an. "Hallo Harry. Dein Freund Ron hat mir schon erzählt, dass du noch lebst! Wie konntest du entkommen?", fragte Viktor gleich. Harry bemerkte sofort, dass nun jeder ihrem Gespräch lauschte. "Ja, Potter," mischte sich Draco Malfoy plötzlich ein, "Erzähl, wie unser aller Held entkommen konnte."
"Klappe, Malfoy," zischte Harry und legte seine Hand auf Krums Schulter. "Geh schon," flüsterte Harry zu der Eule und schon tapste Vladimir ganz artig den Ärmel hinunter und ließ sich auf Krums Schulter nieder. "Hey, Vladimir," grüßte dieser seine Eule erfreut, die sich daraufhin an seiner Wange anschmiegte. "Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast," bedankte sich Krum und schüttelte Harrys Hand. "Kein Problem. Er war ja auch ganz brav," meinte Harry. Krum sah ihn erstaunt an. "Brav? Eigentlich beißt und kratzt Vladimir jeden außer mir," wunderte sich Krum.
"Wirklich? Na ja, wie du gesehen hast, tut er das bei mir nicht," sagte Harry. "Ja, er scheint dich zu mögen," staunte Krum. "Na ja, ich gehe dann wieder," Harry nickte noch mal kurz und ging dann zum Gryffindor- Tisch zurück. Gerade rechtzeitig, denn die große Halle öffnete sich nun und die Erstklässler traten herein. "Sag mal, Har, wo warst du eigentlich die ganze Zeit?", fragte Hermione plötzlich.
Sie kannten das Ritual mit dem sprechenden Hut schon und dies interessierte sie nicht sonderlich. "Hier. War sehr entspannend, als noch keiner da war," antwortete Harry. "In Hogwarts? Dann weißt du ja sicher, wer dieser Lehrer neben Professor Flitwick ist?", fragte Ron. "Ja, das ist Devon Zabini, der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste," erklärte Harry. "Zabini?", fragte Hermione überrascht.
"Ja, angeblich hat er einen Sohn, der wie wir in der fünften, aber in Slytherin ist," bestätigte Harry, "Blaise Zabini. Aber ich habe keine Ahnung, wer das ist. Er ist mir nie wirklich aufgefallen. Wisst ihr, wer das ist?" Ron schüttelte nur mit dem Kopf, als Zeichen, dass er genauso wenig Ahnung hatte, wie Harry selbst. "Ihr interessiert euch wirklich für eure Mitschüler," seufzte Hermione, als Marie Wanigton zu einer Ravenclaw gemacht wurde. "Ja, dann zeig ihn uns, wenn du jeden kennst," meinte Ron.
"Okay, seht ihr den Jungen links von Viktor sitzen? Das ist er," sagte Hermione und beobachtete Daniel Dreamwood, wie er gerade zu den Slytherins kam. Harry sah noch mal zum Slytherin- Tisch und besah sich den Jungen nun nochmals. Das war also Blaise. Er kannte das Gesicht, aber nie den Namen dazu. Er ähnelte ziemlich seinen Vater. Der einzige Unterschied waren die Haare.
Das schwarz mit dem blauschimmernden Unterton hatte er zwar auch, aber im Gegensatz zu denen seines Vaters waren Blaises Haare kurz.
Als er so zum Slytherin- Tisch starrte, bemerkte er auch, dass Draco ihm die ganze Zeit so undefinierbare Blicke zuwarf. "Der scheint sauer zu sein, dass du noch lebst," flüsterte Ron Harry zu, als er die Blicke ebenfalls bemerkt hatte, "Sein Papi wird sicher bei dieser netten Explosion dabei gewesen sein." Harry wollte gerade zustimmen, als sich Dumbledore erhob. "Liebe Schüler! Heute beginnt wieder ein neues Schuljahr in Hogwarts. Ich möchte den Erstklässlern sagen und die anderen daran erinnern, dass der verbotene Wald strengstens verboten ist. Des weiteren dürfen ab diesem Jahr nur mehr die Schüler ab den fünften Klassen nach Hogsmeade, da auch wenn viele andere es gerne leugnen möchten, Voldemort wieder zurück gekehrt ist." Ein Raunen ging durch die Halle, als er den Namen ausgesprochen hatte.
"Wie sie vielleicht schon im Tagespropheten gelesen haben, hatten verhüllte Gestalten vermutlich Todesser versucht Harry Potter zu beseitigen. Wenn sie an den Gryffindor- Tisch schauen, sehen sie ihr fabelhaftes Ergebnis." Ein paar Lacher gingen durch die Reihen, bevor Dumbledore weitersprach: "Was der Tagesprophet ihnen allen aber verschwiegen hat, ist dass das keine Racheaktion, sondern ein Anschlag von Voldemort..." Abermaliges Raunen. "...beordnet war. Zum Glück hatte Mister Potter...nun sagen wir er hatte einen Schutzengel...Wenn sie genaueres wissen möchten, wenden sie sich an ihn. Natürlich nur, wenn er es ihnen verraten möchte. Ich habe nämlich kein Recht darauf dieses Detail öffentlich zu machen." Wieder ging ein Raunen durch die Halle.
Scheinbar wollte wirklich jeder wissen, wie Harry entkommen war. "Doch nun zu etwas anderem. Aus dem vorher genannten Grund haben wir nun doppelte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Sie haben es nicht gesehen, aber ein Schutzschild umgibt Hogwarts und die dazu gehörigen Länderein. Niemand kann Hogwarts betreten oder verlassen ohne bei seinem Hauslehrer eine plausible Begründung angegeben zu haben. Erlaubt euer Hauslehrer dies, müssen sie sich trotzdem noch bei mir melden um einen Ausgangsschein zu bekommen. Jetzt werden sich sicher die meisten fragen, was das ist. Nun, diejenigen, mit Muggelkontakten oder Verwandtschaften kennen doch diese Kartenautomaten, an denen man nur eine Karte rein steckt und sich dann eine Tür, ein Gitter, was auch immer öffnet. Genau so ein Gerät haben wir nun auch am Geländeeingang von Hogwarts angebracht. Wenn man einen Ausgangsschein bekommen hat, öffnet sich nur von innen für 20 Sekunden eine Tür aus dem Schutzschild. Nach diesen 20 Sekunden ist diese auch wieder verschwunden. Zum Hereinkommen gibt es auch auf der äußerlichen Seite so einen Automaten. Ich sage es ihnen gleich. Sie können ihre Karte niemanden weitergeben. Nur der jenige, der sie bei mir geholt hat, kann das Grundstück betreten und verlassen. Sie können auch niemanden mitnehmen, unter einem Tarnumhang zum Beispiel, der Schild würde diesen drinnen bzw. draußen stehen lassen. Der Schild funktioniert auch bei unseren Geheimgängen, also versucht es auch nicht mit diesen..." bei diesen Worten blickte er zuerst Fred und George und danach Harry, Ron und Hermione an.
"Das sind ziemlich strenge Maßnahmen," meinte Ron flüsternd neben ihm. "Wäre es dir lieber, er würde alle raus gehen lassen, wann immer sie wollen und dafür marschiert dann wahrscheinlich Du-weißt-schon-wer im Schloss herum?", fragte Hermione ernst. Ron schien einzusehen, dass daran etwas dran war und wandte sich wieder Dumbledore zu.
"Für die Sicherheiten an der Schule bin ich und noch zwei andere zuständig," sprach Dumbledore weiter und zeigte mit einer Handbewegung, dass Bill und Hagrid aufstehen sollten, "Hagrid, nehme ich an, kennen sie alle wird heuer nicht mehr Pflege magischer Geschöpfe unterrichten, dafür werden er und Mister Bill Weasley täglich die Länderein nach Ausfehlen oder Störungen in unserem Sicherheitssystem absuchen..." Klatschen von Seiten der Schüler, bevor sich die beiden wieder setzen durften. "...sie werden sich wahrscheinlich wundern, wer denn dann Pflege magischer Geschöpfe unterrichten wird. Nun, ich freue mich unseren lieben Professor Lupin wieder in Hogwarts begrüßen zu können...."
Als Lupin sich erhob, klatschten und jubelten die Schüler so laut, dass dieser ganz rot im Gesicht wurde, bevor er sich wieder hinsetzte. "....Des weiteren muss ich erwähnen, dass Madam Hooch heuer nicht bei uns sein kann, da sie ein Kind erwartet..." Staunende Gesichter blickten Dumbledore entgegen, doch er fuhr ungehindert fort: "...Deswegen wird heuer euer neuer Schiedsrichter und Fluglehrer Oliver Wood sein..." Tosender Beifall, besonderst vom Gryffindor- Tisch erhob sich, als Dumbledore den Namen gesagt hatte. "....und nun zu unserem neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ein Schüler wird ihn ja wohl besonders gut kennen, aber dafür die anderen noch überhaupt nicht. Bitte begrüßt Professor Devon Zabini..." Wieder Applaus. Harry bemerkte, dass der ganze Slytherin- Tisch sich zu Blaise gedreht hatte, welcher ganz begeistert seinen leeren Teller studierte.
"....Und ein letztes noch. Vielleicht haben sie es schon bemerkt, Slytherin ganz bestimmt, bei den anderen bin ich mir nicht so sicher. Wir haben heuer einen neuen Schüler aus Durmstrang bei uns. Er wird sein letztes Schuljahr hier bei uns beenden, scheinbar hat es ihm letztes Jahr sehr bei uns gefallen, nicht wahr, Mister Krum?"
Die wenigen, die Viktor Krum noch nicht entdeckt oder erkannt hatten, staunten nun nicht schlecht, als sie den Durmstrang Champion in einer Slytherin- Uniform zwischen Draco Malfoy und Blaise Zabini, diejenigen die seinen Namen kannten, sitzen sahen. "Aber nun, will ich euch nicht mehr warten lassen. Haut rein," und wie auf Kommando erschienen an den Tischen die leckersten Speisen von der Vorspeise bis zum Nachtisch. "Ich finde es eine Frechheit," begann plötzlich Ron neben Harry, "Dass Malfoy Vertrauensschüler geworden ist und ich nicht."
Harry blickte seinen rothaarigen Freund erstaunt an. Er hatte vollkommen vergessen, dass im fünften Jahr die Vertrauensschüler ausgewählt wurden. Da er, kein Abzeichen bekommen hatte, nahm er mal an, dass er kein Vertrauensschüler geworden war. "Malfoy ist Vertrauensschüler?", fragte Harry. "Ach so, du warst ja gar nicht im Zug. Das kannst du ja auch nicht wissen," meinte Ron, "Ja, er und Pansy Parkinson sind es in Slytherin geworden."
"Und bei uns?" "Drei Mal darfst du raten," grinste Ron, "Wen liebt fast jeder Lehrer?" "Hermione!" Harry war nicht wirklich darüber erstaunt. Aber erst jetzt merkte er das Abzeichen, das auf ihrem Umhang befestigt war. "Ja, ich! Schade, dass keiner von euch beiden der Zweite ist," meinte sie und trank einen Schluck ihres Kürbissaftes. "Wer ist denn der Zweite?", wollte Harry wissen. "Seamus," antwortete Dean stolz.
Er hatte gehört über was sie geredet hatten und musste dies nun einfach los werden. "Glückwunsch," meinte Harry zu dem jungen Iren, der ihm zwischen Neville und Dean gegenüber saß. "Danke," bedankte sich Seamus, "Ich hatte mich ja ziemlich gewundert, als ich es erfahren hatte. Ich hätte nämlich meine ganzen Ersparnisse gewettet, dass es Ron oder du wirst. Tja, so kann man sich irren."
"Ehrlich gesagt, ich hatte auch geglaubt, dass es einer von euch werden würde," meinte Dean Thomas, "Na ja, zu mindestens bis zu dem Tag, wo dein Tod in der Zeitung stand. Dann dachte ich nur noch, dass es Ron werden würde." "Mein Tod steht in der Zeitung und das erste was du denkst ist 'Jetzt kann er nicht mehr Vertrauensschüler werden'?", entrüstete sich Harry gespielt. "Du weißt ganz genau, dass ich das so nicht gemeint habe," verteidigte sich Dean grinsend.
"Ein anonymer Brief?", wiederholte Neville, als Harry seine rechtzeitige Flucht im Jungenschlafsaal erzählte. "Da hast du aber echt verdammtes Glück gehabt," meinte Hermione. Das sie auch wissen wollte, wie Harry entkommen konnte, war sie mit in den Jungenschlafsaal gegangen. Parvati und Lavender hatten ihr zwar merkwürdige Blicke zugeworfen, aber nichts gesagt.
Die beiden hätten sicher etwas gesagt, aber sie waren noch viel zu sehr davon geschockt, dass Hermione mit Viktor Krum zusammen war. Bestätigt hatte dies Viktor, als er Hermione zum Abschied vor der ganzen Schule geküsst hatte. "Das kannst du laut sagen," stimmte Ron zu, "Dumbledore hat recht. Du hast da irgendwo einen Schutzengel...es war aber nicht Sir...na dein... du weißt wen ich meine." "Nein, der war es nicht," antwortete Harry, "Ich habe ihn gefragt." "Und du hast überhaupt keine Idee wer es gewesen sein könnte?", wollte Dean wissen.
"Nein, sonst hätte ich es schon gesagt. Lupin meint allerdings, dass es ein Kind eines Todessers gewesen sein könnte," erzählte Harry. "Klar! Malfoy hat dich gewarnt oder noch besser Crabbe und Goyle, weil die eh wissen, wie man einen Brief schreibt," lachte Ron. "So ungefähr hab ich auch reagiert," meinte Harry grinsend. "Na ja, so schön dein Überleben ist Harry, wir sollten wirklich schlafen gehen. Morgen haben wir immerhin unseren ersten Schultag," mit diesen Worten ging Hermione aus dem Jungenschlafsaal.
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