Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron,...weitere folgen
Warnung: Slash
Kommentar: Ich sollte vielleicht sagen, dass diese Story ziemlich lang werden wird.
Ich schaffe es nämlich nie, nur etwas kurzes zu Schreiben...Meine Deutschlehrerin regt sich deswegen auch immer auf.
Also nicht wundern, warum das Hauptpairing nicht endlich zusammen kommt. *g*
Ich habe für das noch viele Kapitel Zeit.
Und dann wieder vielen Dank an meine Reviewer Ralna, Lorelei Lee, MaxCat,
Kitty7, cat-68 und angel.
*Allefestknuddel*
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„Blaise!," rief Ron erfreut, „Wie bist du hier herein gekommen und was machst du hier?"
Blaise setzte Butterfly auf den Boden, die neugierig zwischen Ron und Blaise hin und her schaute.
„Nun, deine kleine Schwester hat mich reingelassen," antwortete Blaise, während Ginny beschämt ihren Kopf wegdrehte.
„Mach das aber nicht bei anderen Slytherins," flüsterte ihr George zu.
„Und was ich hier mache...Tja eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen und dir noch eine Chance zur Erklärung geben," sagte Blaise herablassend, „Aber da ich jetzt deinen Ausbruch miterlebt habe..."
Ron seufzte lautstark und Harry konnte auch verstehen weswegen.
Der Ton Blaise konnte ohne Probleme mit Dracos Ton mithalten, wenn er über Hermione redete.
„...will ich dich einfach nur noch küssen," beendete Blaise liebevoll, schritt zu Ron und küsste den völlig perplexen Jungen.
Ron brauchte einige Sekunden bis er kapierte, was hier eigentlich passierte, doch dann zog er Blaise näher zu sich und erwiderte den Kuss.
Die weitaufgerissenen Augen der anderen Gryffindor, verwandelten sich schnell in amüsierte Blicke und der ganze Gemeinschaftsraum begann zu jubeln.
Leicht verlegen löste sich Ron von einem ruhig lächelnden Blaise.
„Tja, das war überraschend," brachte er schließlich heraus.
„Das kannst du laut sagen Roni- Maus," schimpfte Fred, „Warum hast du uns nichts gesagt? Wir sind deine Brüder, so etwas müssen wir wissen. Das ist unser gesetzliches Recht...Außerdem hätten wir eine tolle Weasley- Partnerbox mit all unseren besten Artikeln, in liebevollen Herzchenformat. Nur zehn Galleonen! Willst du?"
„Könnt ihr endlich mal mit euren Artikeln aufhören," bat Ron.
„Okay, aber wir dürfen Mom erzählen, dass du was mit einem Slytherin hast," grinste Fred und rannte mit George aus dem Gryffindor- Turm.
„Nette Geschwister," schmunzelte Blaise.
„Hast du etwa keine?", fragte Ron überrascht.
„Nicht, dass ich wüsste," grinste Blaise, „Aber es wäre gut möglich...Bei Dads ganzen Weibergeschichten."
„Weibergeschichten? Ich dachte, er sei verheiratet?", wunderte sich Ron.
„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte Blaise verwirrt, „Dad war halt noch nie der Treueste."
„Oh...tut mir leid," meinte Ron.
„Nicht so wichtig...ich denke, wir haben jetzt sowieso etwas anderes zu bereden," vermutete Blaise, „Vor allen Dingen die Frage, ob ich dich meinen Vater als festen Freund vorstellen kann!"
„Kannst du," strahlte Ron und fiel dem Slytherin abermals in die Arme.
„Schön...ähm, stört es dich, wenn ich wieder gehe, aber ich muss noch so nen blöden Aufsatz in Kräuterkunde fertig schreiben," begann Blaise.
„Du willst wirklich schon gehen?", fragte Ron enttäuscht.
„Wir sehen uns eh beim Abendessen, Darling," grinste Blaise, gab Ron noch einen flüchtigen Kuss und verließ mit Butterfly den Gryffindor- Turm.
„Gehört das auch zur Partnerarbeit?", fragte Seamus grinsend.
Harry bemerkte, wie Lavender und Parvati sich in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes den Mund fusslig redeten.
Da die beiden es mitbekommen hatten, würde Harry schätzen, dass in zwei Stunden ganz Hogwarts darüber Bescheid wüsste.
Die Frage war nur, ob das für Blaises Position in Slytherin so gut wäre.
Sie mieden ihn ja jetzt schon, was würde erst passieren, wenn sie das erfuhren?
„Oh, mein Gott. Lass das jetzt bitte keinen Traum sein," flüsterte Ron und fuhr sich durch die roten Haare.
Als er die Hand wieder hinunter nahm, hatte er Blaises rote Rose in der Hand, scheinbar hatte dieser sie in seine Haare gesteckt, als sie sich küssten.
„Tja, jetzt braucht nur noch Harry eine Freundin oder einen Freund und wir haben alle eine Beziehung," kicherte Hermione.
Ron benötigte an diesem Abend doppelt so lange, als sonst um sich für das Abendessen fertig zu machen.
Harry und selbst Hermione wurden schon völlig unruhig und der Boden würde bald Löcher haben.
„Ron...hör auf dich schön zu machen," rief Hermione durch die Badezimmertür, „Blaise ist doch schon mit dir zusammen...Ich mache auch nicht jedes Mal so einen Aufstand, nur weil Viktor beim Abendessen sein könnte."
„Ganz genau...außerdem habe ich Hunger," mischte sich nun auch Harry ein.
Schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Badezimmertür.
„Und?", fragte Ron hoffnungsvoll.
Harry und Hermione überlegten fieberhaft, ob sie Ron tatsächlich darauf hinweisen sollten, dass er fünfzig Minuten im Bad war und gleich wie immer aussah.
„Sehr schön...gehen wir," meinte Harry und zog seinen rothaarigen Freund am Arm aus dem Schlafsaal.
Nicht, dass dieser auf die Idee kam noch einmal ins Bad zu huschen.
„Wer hätte das gedacht," sagte plötzlich Hermione kurz vor der großen Halle, „Ron und ich sind beide mit Slytherins zusammen...Hätte mir das einer vor einem Jahr gesagt, hätte ich ihn einliefern lassen."
„Blöd, dass es keine akzeptablen Slytherins mehr gibt," grinste Ron, „Sonst könnte sich Harry auch noch einen angeln."
„Vielleicht solltest du einfach mal Cho ansprechen," meinte Hermione an Harry gewandt.
„Sagt bloß, ihr wollt mich jetzt verkuppeln gehen?", fragte Harry entsetzt.
Hermione und Ron nickten fest mit den Köpfen.
„Dann stellt euch hinter Sirius an," grummelte Harry und öffnete die Flügeltür der großen Halle.
Alle Köpfe drehten sich zu Ron um, als dieser neben Hermione die Halle betrat.
//Lavender und Parvati haben das ja fabelhaft geschafft// dachte sich Harry missmutig.
Er sah, dass der ganze Slytherin- Tisch Ron am liebsten mit ihren Bestecken zerstechen wollte...na ja, der fast ganze.
Viktor hielt sich aus Slytherin/Gryffindor- Rivalitäten heraus und Draco sah man an, dass er schon kurz davor war ein Machtwort zu sprechen.
Blaise konnte Harry nirgends entdecken.
Dies schien auch Ron aufgefallen zu sein, da sich dieser leicht enttäuscht wirkend auf seinem Platz am Gryffindor- Tisch niederließ.
Harry wollte sich ebenfalls setzen, doch dann fiel sein Blick abermals auf Draco und er entschloss spontan, dass er es vor dem Essen durchziehen würde.
Erstaunte Blicke folgten ihm, als er zum Slytherin- Tisch ging und vor Draco stehen blieb.
„Potter! Was verschafft mir die Ehre?", grüßte ihn der blonde Slytherin kühl.
„Ich muss mit dir reden. Ich denke du weißt um was es geht," antwortete Harry in der selben Tonlage.
„Jaja, nach dem Essen," winkte Draco schnell ab.
Der ganze Slytherin- Tisch lauschte nämlich ihren Gespräch.
„Nein...sofort," beharrte Harry, „Sonst verschwindest du wieder spurlos."
„Ach, wegen ihm, wolltest du Sonntags nichts essen gehen," staunte Pansy.
„Klappe," fuhr Draco sie an und an Harry gewandt sagte er: „Nach dem Abendessen, Potter,...wenn es unbedingt sein muss."
„Nein, jetzt oder ich beginne gleich hier zu reden," drohte Harry, „Und das dann extralaut, damit ja die ganze Halle das mitbekommt."
Draco wurde darauf hin noch weißer, als er sonst schon war, nickte wortlos und folgte Harry aus der Halle.
„Also, was willst du Potter?", fragte Draco, als sich die Tür hinter ihnen schloss, „Geld?...Juwelen?...Hauselfen?..."
„Wie kommst du auf diesen Schwachsinn?", wollte Harry wissen.
„Na wie wohl? Endlich hat der große Harry Potter eine Möglichkeit gefunden mich zu erpressen...Hinterhältig! Ein Wunder, dass du nicht nach Slytherin gekommen bist," meinte Draco.
„Ich will dich nicht erpressen," sagte Harry entsetzt, „Das habe ich nicht nötig....ich...ich...wol..lte..."
„Komm zur Sache, Potter. Je länger ich weg bin, desto sicherer essen mir Crabbe und Goyle alles weg," erklärte Draco.
„Ich wollte mich bei dir entschuldigen," sagte Harry leise.
„Du willst was? Weswegen?", fragte Draco erstaunt.
„Dafür, dass ich mich nicht bei dir bedankt habe, was ich jetzt übrigens tun werde...Danke! Vielen Dank für die Warnung. Ich wüsste nicht, was ich ohne diese gemacht hätte...okay, eigentlich weiß ich es schon...Ich wäre mit meinen Verwandten in die Luft gesprengt worden," stammelte Harry nervös, „Ich weiß, das ganze kommt ziemlich verspätet und ich kann's verstehen, wenn du sauer auf mich bist. Ich meine, du riskiert da dein Leben und ich bedanke mich nicht mal...Allerdings verstehe ich immer noch nicht, wieso du es gemacht hast. Ich bin dir ehrlich dankbar, aber...ich würde es zu gerne wissen. Sagst du's mir?"
Draco atmete tief ein und wollte etwas sagen, doch dann stoppte er, als er aus den Augenwinkel Blaise zu ihnen kommen sah.
„Potter? Malfoy? Was macht ihr hier draußen?", fragte Blaise verwirrt.
„Gar nichts," antwortete Draco, bevor er wieder zurück in die Halle ging.
„Verstehe einer den Typen," seufzte Harry und trat ebenfalls wieder in die Halle, dicht gefolgt von Blaise.
Blaise ging nicht zum Slytherin- Tisch, sondern direkt auf Ron zu.
Da dieser aber gerade verzweifelt versuchte ein zähes Stück Fleisch zu schneiden und daher so in seiner Arbeit vertieft war, bekam er das gar nicht mit.
Erst, als sich zwei Arme um ihn schlangen, reagierte er.
„Hi," flüsterte er, während er wieder knallrot wurde.
„Und schmeckt's?", fragte Blaise und spielte locker mit Rons Haaren.
„Weiß ich nicht. Ich habe es noch nicht geschafft zu schneiden," antwortete Ron grinsend.
Blaise begann sanfte Küsse auf Rons Wange zu hauchen, während dieser weiterhin sein Fleisch massakrierte.
Genau das, was nach Harrys Vermutung ganz Slytherin mit Ron machen wollte.
Scheinbar war es egal, ob man in Slytherin anerkannt war oder nicht,...eine Beziehung mit einem Gryffindor war unakzeptabel.
Harry wollte sich gar nicht vorstellen, was Blaise heute Abend erdulden musste.
Na ja, im schlimmsten Fall, übernachtete er einfach bei seinem Vater.
„Sag mal, übernachtest du heute bei mir?", fragte Ron schüchtern, woraufhin sich Dean an seinem Getränk verschluckte.
„Du gehst ziemlich schnell ran, was,Weasley?", hauchte Blaise und begann zärtlich an Rons Ohr zu knabbern.
Ron wurde noch roter, als er verstand, was Blaise da von ihm dachte.
„Nicht so," versuchte er sich rauszureden, „Nur zum Reden...außerdem denke ich nicht, dass es so gut für dich wäre heute in Slytherin zu übernachten."
Bei diesen Worten blickte er zum Slytherin- Tisch, von dem sie keine Sekunde aus den Augen gelassen wurden.
„Okay," stimmte Blaise zu, „Ich stehe um halb zehn vor der fetten Dame, aber vergiss nicht mich reinzulassen."
Blaise küsste ihn zum Abschied auf den Mund und machte sich dann Richtung Slytherin- Tisch auf.
Die Slytherins schienen leicht sprachlos zu sein, da sich keiner von ihnen nur ein Wort sagen traute.
Nun, vielleicht lag es auch daran, dass Blaise der Sohn eines Lehrers war.
Slytherin wollte sicher nicht in Verteidigung gegen die dunklen Künste durchfallen, nur weil sie den Sohn des Lehrers in aller Öffentlichkeit fertig machten.
„Schön, dass du uns auch fragst, wenn du einen Slytherin in unseren Schlafsaal einlädst!", sagte Seamus beleidigt.
Harry konnte das amüsierte Funkeln in den Augen des Iren sehen, aber Ron schien dies tatsächlich ernst zu nehmen.
„Tut mir leid, daran habe ich nicht gedacht...ich...und...er...ihr müsst...," stotterte er, bis Seamus zu kichern begann und beruhigend erklärte: „Das war doch nur ein Scherz, Ron!"
„Oh...euch macht es also nichts aus?", fragte Ron unsicher.
„Wieso sollte es uns? So lange du nicht Malfoy einlädst," grinste Dean und aß weiter.
Punkt halb zehn wuselte Ron unruhig zum Eingang des Gemeinschaftsraumes und öffnete das Portrait.
Blaise saß neben diesem auf dem Boden und spielte mit den Griffen seines Rucksackes.
„Schon da?", fragte Ron erfreut und zog seinen Freund hoch.
„In Slytherin war's nicht mehr auszuhalten," erklärte Blaise knapp.
„Kann ich mir vorstellen," meinte Ron, nahm Blaise Hand und zog ihn in den Gryffindor- Turm.
Er blieb gar nicht im völlig überfüllten Gemeinschaftsraum stehen, sondern führte den Slytherin geradewegs in den Jungenschlafsaal.
Harry blickte nur kurz auf, als die beiden den Schlafsaal betraten, wandte sich dann aber wieder „Hogwarts, A History" zu.
Dean, Seamus und Neville ließen sich von dem ungewöhnlichen Besuch auch nicht stören, sondern spielten weiterhin auf Seamus Bett „Snape explodiert".
„Tja, willkommen in Gryffindor," grinste Ron und führte Blaise zu seinem Bett.
Dieser blickte sich genau um.
„Gefällt's dir nicht?", fragte Ron verwirrt.
„Es ist anders," meinte Blaise, „Ich dachte ja immer, dass die Schlafzimmer der verschiedenen Häuser gleich aufgebaut wären..."
„Wieso, wie ist es in Slytherin?", fragte Dean verwirrt, „Einzelzimmer, oder was?"
„Nein, das nicht gerade, sonst wäre es erträglicher," grinste Blaise, „Nein, wir haben Doppelzimmer. Immer zwei in einem."
„Ach? Mit wem teilst du das Zimmer?", wollte Ron wissen, während er sich auf seinem Bett niederließ.
„Malfoy," antwortete Blaise knapp und setzte sich neben Ron.
„Was?"
Nun hatte der Slytherin die gesamte Aufmerksamkeit der
anderen vier Jungen.
Diese saßen in sekundenschnelle ebenfalls auf Rons Bett und warteten darauf,
dass sie einige amüsante Neuigkeiten über ihren „Lieblings- Slytherin" bekamen.
„Wie hältst du es bitte mit Malfoy in einem Zimmer aus?", fragte Neville verwirrt, „Ich denke, ich wäre da schon vom Astrologieturm gesprungen."
Blaise lächelte nur amüsiert.
„Darf ich dich mal was fragen?", bat Ron, „Warum bist du Jäger geworden? Sagtest du nicht, dass du so wenig wie möglich mit anderen Slytherins zu tun haben willst?"
„Schon, aber Malfoy hat mich darum gebeten...da konnte ich doch nicht nein sagen," antwortete Blaise und ignorierte die geschockten Gesichter der Gryffindors.
„Weil Malfoy dich gebeten hat?...Meinst du nicht eher, weil er dich erpresst hat?", fragte Seamus.
„Nein, weil er mich gebeten hat. Ich saß in der Bibliothek, er kam, erzählte mir, dass sie noch einen Jäger brauchten und fragte mich, ob ich nicht Lust dazu hätte," erzählte Blaise.
„Verstehe trotzdem nicht, warum du nicht nein gesagt hast," meinte Ron, „Nur wegen Malfoy? Warum?"
„Weil ich mich ohne Malfoy schon einige Male umgebracht hätte...das Leben in Slytherin wäre unerträglich für mich, wenn ich mit einem anderen ins Zimmer gekommen wäre," erklärte Blaise und beantwortete auch somit Nevilles vorherige Frage.
„Das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht," meinte Seamus, „Malfoy ist doch ein komplettes Arschloch...wie kann es mit dem erträglich sein."
„Ihr kennt ihn nicht," antwortete Blaise knapp, „Ihr kennt seine Maske...die ihm von klein an aufgesetzt wurde...er ist völlig anders, wenn man mit ihm alleine ist....Ihm geht's scheiße, um es auf den Punkt zu bringen."
„Sein Vater?", vermutete Harry.
Das Nicken Blaises bestätigte nun all seine Verdachte, die er bei Draco gehabt hatte.
„Ach, sag nicht, dass es ihn fertig macht, wenn er Hermione und alle anderen Muggel- Geborene Schlammblüter nennt?", fragte Seamus gespielt besorgt.
„Nein, das nicht gerade...so denkt er tatsächlich," grinste Blaise, „Allerdings kann man ihm das nicht übel nehmen...er ist mit diesem Vorsatz aufgezogen worden...und wenn er was anderes gesagt hat, hat ihn sein Vater verprügelt, bis er wieder für Malfoy Verhältnisse normal war."
Harry dachte fast, dass er sich verhört hätte.
Draco war im wahrsten Sinne des Wortes eingeprügelt worden, wie er sich zu benehmen hatte.
Nicht mal Ron konnte darauf etwas sagen, die fünf Gryffindors machten einfach alle ein betroffenes Gesicht.
„Hey, hey, ihm geht's ja gut," beruhigte sie Blaise, „Ihr braucht kein Mitleid mit ihm zu haben, nur weil ich euch das erzählt habe. Mitleid verabscheut er mehr, als Muggel- Geborene...Aber vielleicht versteht ihr jetzt ein bisschen warum er so ist...Ich meine in ganz Slytherin gibt es sechs Leute, deren Eltern keine Todesser sind."
„Nur sechs?", fragte Harry überrascht.
Er hätte zu mindestens mit 30% gerechnet, aber das es um Slytherin so schlecht
stand, daran hatte er nicht mal eine Sekunde gedacht.
„Wer sind diese sechs?", wollte Dean wissen.
„Der Sucher, die drei Jäger und unsere zwei Treiber im Quidditch- Team," antwortete Blaise und beobachtete amüsiert, wie ihn fünf Jungen mit offenen Mündern anblickten.
„Das Slytherin- Team? Aber, ich dachte Malfoy sei Captain...", begann Neville.
„Ja, stimmt. Malfoy ist Captain und das erste was er gemacht hat, war sämtliche Todesserkinder aus dem Team zu hauen. Er hatte Glück, dass es genau sechs sind, die keine Todesser als Eltern haben," erklärte Blaise, „Deswegen konnte ich doch nicht nein sagen..."
„Aber was sind dann der ihre Eltern?", wollte Dean wissen.
„Na ja...Krums Eltern sind glaube ich Bauern in Bulgarien oder so irgendwas...für den müsst ihr nur Granger fragen...Millers Mutter ist tot und ihr Vater ist ein Unsäglicher...Chesters Eltern sind beide Auroren... Pritchards Vater ist Ingenieur bei Nimbus, seine Mutter Hausfrau und Parkers Eltern sind tot. Er lebt bei seiner Großmutter...Angeblich sollen sie von Todessern mit dem Cruciatus- Fluch zu Tode gefoltert worden sein. Waren halt so ein paar Spinner, die nicht mitbekommen hatten, dass ihr Meister vier Jahre vorher von einem Kind besiegt wurde," erklärte Blaise, „Tja und was mein Vater macht, wisst ihr ja hoffentlich."
Harry bemerkte, dass Neville bei der Erklärung um Parkers Eltern zusammengezuckt war.
Er wusste auch wieso.
Seine Eltern waren ebenfalls mit dem Cruciatus- Fluch angegriffen worden und er musste nun auch bei seiner Großmutter leben.
Nevilles Eltern waren zwar nicht tot, doch erkannten sie jetzt nicht einmal mehr ihren eigenen Sohn.
Harry würde es nicht wundern, wenn Neville Louis Parker darauf ansprechen würde.
„Wer hätte das gedacht?", staunte Dean, „Ich hätte ehrlich gesagt gewettet, dass Malfoy nur die Kinder der besten Todesser ins Team holen würde."
„Glaub mir, das haben die anderen Slytherins auch gedacht. Drei Tage lang haben sie Malfoy regelrecht angebettelt, die Aufstellung zu ändern," erinnerte sich Blaise, „Für mich war es eigentlich kein Wunder. Zum einen sind wir die besten Quidditch- Spieler, die Slytherin hat und zum anderen, wieso hätte es Malfoy noch länger mit Todesserkinder aushalten müssen, wenn es auch anders geht."
„Faszinierend, was man so alles über Malfoy erfährt!", meinte Seamus.
„Blaise? Kann ich dich mal kurz sprechen?", bat Harry.
„Klar," Blaise lehnte sich entspannt auf Rons Polster zurück, „Schieß los."
„Unter vier Augen!", fuhr Harry fort.
Blaise setzte sich wieder auf und folgte Harry ins Badezimmer, die verwirrten Blicke der anderen im Nacken habend.
Harry verriegelte die Tür zusätzlich mit einem Zauber, damit sie ungestört blieben.
„Weißt du Potter, wenn du so weiter machst, denkt Weasley noch, dass ich was mit dir hätte," scherzte Blaise.
„Nein, wird er nicht...Hör zu, es geht um Malfoy! Da du scheinbar den Jungen hinter der arroganten Maske kennst...wollte ich dich fragen..."
„Ja," unterbrach ihn Blaise.
„Was, ja?", fragte Harry verwirrt.
„Du willst doch wissen, ob er auch auf dich steht, oder? Ja, tut er. Allerdings würde er nicht den ersten Schritt wagen. Du musst ihn schon ansprechen, wenn du was von ihm willst," erklärte Blaise.
Harry dachte in diesem Moment, dass er nun den Verstand verloren hatte.
Hatte ihm tatsächlich ein Slytherin erzählt, dass Draco Malfoy auf ihn stand?
„Er tut was?", fragte Harry geschockt und begann verwirrt vor Blaise auf und ab zu gehen.
„Oh, das wolltest du gar nicht wissen," vermutete Blaise besorgt.
Harrys geschockter Gesichtsausdruck war ihm Antwort genug.
„Oh, scheiße...ich dachte, du...und...willst ihn...und...scheiße...was habe ich da ausgeplaudert...Dad sagt eh immer, ich wäre eine Tratschtante, aber...oh, Scheiße...Du darfst es ihm nicht sagen...zu mindestens nicht, dass ich es ausgeplaudert habe...obwohl...wer sollte es denn sonst gewesen sein...oh..Schei...", stammelte Blaise und machte es jetzt Harry nach und ging im Bad auf und ab.
„Wieso dachtest du bitte, dass ich etwas von Malfoy will?", fragte Harry nach einer Weile.
„Weil du ihn immer so angeschaut hast, wie Viktor Hermione oder ich Ron...ich wusste ja nicht, dass du der einzige bist, bei dem ein verliebter Gesichtsausdruck von keiner Verliebtheit herkommt," antwortete Blaise.
„Ich habe doch keinen verliebten Gesichtsausdruck, wenn ich Malfoy ansehe," widersprach Harry.
„Doch, hast du...Aber keine Sorge, scheinbar bin ich sowieso der einzige, dem es aufgefallen ist," beruhigte ihn Blaise.
„Ich bin nicht in Malfoy verliebt," knurrte Harry, „Ganz bestimmt nicht."
„Interessant. Scheinbar bin ich wirklich der einzige, der es bemerkt hat. Nicht mal du, weißt es," grinste Blaise.
„Was soll denn das wieder heißen?", fragte Harry.
„Ach, Potter, hör schon auf...Du kannst vielleicht dir selbst oder irgendeinem anderen vormachen, dass du nicht in Malfoy verliebt bist, aber nicht mir...Ich habe dafür die Gabe...Du kannst mich von mir aus, mit einem Linyinwin vergleichen, aber ich spüre, wenn Liebe in der Luft liegt," erklärte Blaise ruhig, „Aber eines muss man dir lassen...Gratulation, nicht jeder kann seine eigenen Gefühle, so lange vor sich selbst verwehren...und dann diese unbewusste Ablenkung mit Cho...du hast dich echt gut unter Kontrolle."
„Von was zum Teufel redest du da eigentlich?", schrie Harry.
Seine Geduld war tatsächlich gerissen.
Es konnte doch nicht einfach sein, dass ein Slytherin ihm weismachen wollte, dass er in Draco Malfoy verliebt sei.
War heute der erste April oder irgend so was?
„Schon seit Anfang der dritten Klasse hast du diesen Blick bei Malfoy...Mir ist das sofort aufgefallen...Und als dann Malfoy mit seinem „Oh, Harry" angefangen hat, dachte ich ja, dass ihr beide zusammen kommen würdet...Hätte vielleicht die Rivalität Slytherin/Gryffindor aufgehoben...Aber Malfoy hat nichts wegen seinem Vater gesagt und du...hast es vor dir selbst versteckt, wie wir gerade feststellen," sagte Blaise.
„Was meinst du mit „Oh, Harry"?", fragte Harry verwirrt.
„Ich hatte doch erwähnt, dass ich mit Malfoy ein Zimmer teile...Glaub mir...Malfoy hat sehr interessante Träume," grinste Blaise neckisch, woraufhin Harry rot wurde, als ihm bewusst wurde, was ihm Blaise da eigentlich erzählte.
„Das ist doch ein Scherz, oder?", fragte Harry hoffnungsvoll.
Blaise schüttelte den Kopf: „Tut mir leid. So ist es nun mal."
„Aber, ich bin nicht in Malfoy verliebt," beharrte Harry, „Schließ nicht von ihm auf mich."
„Wenn du meinst," grinste Blaise, öffnete die Tür und wollte schon hinaus gehen, doch dann drehte er sich nochmals um.
„Es ist nur sehr auffällig, dass man euch in letzter Zeit so oft zusammen sieht," meinte der Slytherin und ging nun entgültig zu Ron zurück.
Dessen Bett war nun nicht mehr der Treffpunkt der Fünften und so konnten die beiden mehr oder weniger ungestört sein.
//Spinnt der komplett?// fragte sich Harry.
Er stand doch nicht auf Malfoy und dieser doch nicht auf ihn.
Wenn ja, hätte der blonde Slytherin nämlich eine ungewöhnliche Art es zu zeigen.
Sämtliche Freunde schlecht machen, ihn immer beleidigen...ihm eine Warnung schicken, um ihn zu retten...verdammt...das konnte doch nicht wahr sein.
Harry überlegt lange.
Etwas logisches hätte es.
Ein perfekter Grund um eine Warnung zu schreiben.
„Har, da ist eine Eule für dich gekommen," rief plötzlich Seamus aus dem Schlafsaal.
Als Harry das Bad verließ, wäre ihm fast der Kiefer hinuntergefallen, als er sah, welche Eule auf seinem Bett saß.
Durch Blaises wissendes Grinsen, konnte er sich gar nicht vertan haben.
„Von wem ist die?", fragte Ron neugierig, als Harry zu seinem Bett gegangen war.
Vorsichtig entnahm er der Eule den Brief.
„Keine Ahnung," log Harry und öffnete diesen.
Er traute seinen Augen nicht.
In dem Brief stand nichts.
„Ist er verrückt geworden?", fragte sich Harry.
„Ein Aiuto- Brief," vermutete Blaise.
Harry zuckte überrascht zusammen.
Er hatte gar nicht bemerkt, dass dieser hinter ihm stand.
„Ein was?", Harry sah den Brief nochmals an.
Es stand immer noch nichts auf ihn.
„Ein Aiuto! Diese Briefe zeigen dem Besitzer nur ihre Nachricht, wenn der allein ist," erklärte Blaise leise, „Diese Art von Briefen wurden früher verwendet, damit nie ein Todesser bzw. ein Auror, den Inhalt sehen konnte. Wäre ja schlecht für beide Seiten gewesen...Geh mit dem ins Bad oder wo anders hin...Hauptsache du bist allein im Raum...Und bei so etwas soll man nicht denken, dass ihr etwas miteinander habt?"
Den letzten Satz hatte Blaise nur geflüstert, damit es niemand anderer mitbekam.
„Wir haben, hatten und werden nie etwas miteinander haben," zischte Harry, nahm den Brief und ging ins Bad.
Blaise hatte recht gehabt.
Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, erschienen Wörter auf dem weißen Papier.
Potter,
ich will gar nicht wissen, was Zabini und das Wiesel gerade machen und du
wahrscheinlich ebenso wenig.
Ich habe mich entschlossen es dir zu sagen... Du weißt was.
Zabini hat mich ja heute unterbrochen.
Ich sage es dir, allerdings erst nach Gryffindors Niederlage am Sonntag.
Sei eine viertel Stunde nach dem Spiel am See, an der Stelle von heute.
Komm oder du erfährst es nie.
Eine zweite Chance gebe ich dir nicht.
Und wehe du sprichst mich in dieser Woche nochmals darauf an, dann kannst du es vergessen.
Wenn Harry vorher schon verwundert war, wusste er nicht, wie man seinen jetzigen Zustand beschreiben konnte.
Malfoy wollte ihm tatsächlich den Grund erzählen.
Doch, was würde er machen, wenn der Slytherin ihm seine Gefühle gestehen würde...?
//Quatsch. Malfoy hat keine Gefühle für mich. Blaise will mich nur ärgern. Wahrscheinlich hat ihn der sprechende Hut deswegen nach Slytherin gesteckt...Ja, so wird es sein. Blaise spinnt sich da was zusammen//
Ohne einen weiteren Gedanken an Blaises Worte zu verschwenden, zeriss er den Brief und ging Richtung Gemeinschaftsraum.
Vielleicht würden Fred und George ihn irgendwie ablenken können.
TBC
