Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, ...
Warnung: Slash
Kommentar: Ja, ich weiß, in dem Teil kommt wieder wenig Harry/Draco vor, aber ich wollte einfach noch jemanden vor ihnen verkuppeln gehen.
Und wieder vielen Dank an MaxCat, Kitty7, cristall, angel, Ralna, Chrissi und Maia für ihre lieben Reviews. *allefestknuddel*
***************************************************************************
Die Sonne war gerade hinter den Bergen verschwunden, als sich das Gryffindor- Team von den Umkleidekabinen zur großen Halle aufmachte.
Gleich als sie die Flügeltür öffneten, wusste Harry, dass nun auch die anderen drei Häuser die tollen Neuigkeiten von Parvati und Lavender gehört haben mussten.
Jedes Gespräch im Saal verstummte und sie blickten alle Harry an, als sei er ein Alien oder etwas ähnliches.
Besonders der Slytherin- Tisch wusste nicht so recht, was er sagen sollte, bis Pansy Parkinson einfach aufstand und zu Harry schritt.
„Ist es wahr?", wollte sie wissen.
„Was denn?", fragte Harry ganz unschuldig.
„Du weißt was," zischte sie.
„Ah, das meinst du. Ja, es ist wahr. Malfoy kümmert sich viel besser um Moonshine als ich," antwortete Harry ernst.
Am Slytherin- Tisch konnte er Draco schmunzeln sehen.
„Nicht das. Dass du zu dumm für alles bist, wissen wir," knurrte Pansy, „Ich rede davon, dass dich der sprechende Hut nach Slytherin schicken wollte."
„Siehst du an mir das Slytherin- Wappen?", fragte Harry genervt.
„Nein,... ich sagte ja auch, ob er es wollte," sagte Pansy.
„Vielleicht...Da ich aber in Gryffindor bin, können wir dieses Thema sein lassen," meinte Harry, ließ die verdutzte Pansy stehen und setzte sich auf seinen Platz neben Ron.
Die Halle schwieg noch einige Minuten, bevor absolut jeder im Saal über das selbe Thema zu sprechen begann.
„Das passt irgendwie...," hörte Harry irgendwo die Stimme Justin Finch-Fletchleys, „...er kann doch Parsel. Das wissen wir doch alle. Kennt ihr einen echten Gryffindor, der Parsel spricht?"
//Na wunderbar...Geht das wieder los//
Das Frühstück am nächsten Tag verlief auch nicht gerade besser.
Immer noch diskutierten die Häuser über Harrys Slytherin- Verbindungen.
Zu Harrys größter Überraschung hielten sich die Slytherins aus dieser Sache heraus.
Hatten sie sich noch gestern lautstark beim Abendessen aufgeregt, redeten sie heute nicht mal mehr ein Wort darüber.
Hannah Abbott und Padma Patil steigerten Harrys Laune auch nicht gerade.
Zwar hatte Hannah heute keine Lust um Frisöse zu spielen, doch ihre ängstlichen Blicke ließen Harry keine Ruhe.
Bei Padma sah es gleich aus.
Diese hatte sich an ihrem gemeinsamen Tisch so weit wie möglich von Harry weg gesetzt.
Dass sie fast am Gang saß, störte sie dabei überhaupt nicht.
Harry wollte gar nicht wissen, wie Malfoy nun zu ihm sein würde.
Frustriert ließ er sich an seinem üblichen Platz in Zabinis Klassenraum nieder.
Hermione, Ron und sogar Blaise versuchten ihn zwar aufzuheitern, doch es half nicht wirklich.
Wenigstens sahen es die Gryffindors locker, so dass sie ihn gar nicht darauf angesprochen und statt dessen über normale Themen geredet hatten.
„Potter," grüßte ihn Draco, als er sich neben ihm niederließ, „Willst du heute wieder schlafen gehen?"
Harry schüttelte nur mit dem Kopf.
Er hatte wirklich keine Lust auf eine Diskussion mit dem Slytherin.
„Also, ich habe gehört, du gehst gleich nach Verteidigung gegen die dunklen Künste nach Hogsmeade," sprach Draco weiter, „Nun gut..."Greywoods" liegt genau neben „Yin & Yang". Falls du nicht weißt, wo das ist...Zwei Straßen hinter Zonkos....Und hier."
Draco reichte ihm einen kleinen silbernen Beutel.
„Was ist da drinnen?", fragte Harry verwirrt, als er den Beutel an sich nahm.
„Galleonen...Irgendwie musst du das Buch doch auch kaufen," meinte Draco.
„Ich habe 50 Galleonen mit," sagte Harry und wollte Draco den Beutel zurück geben, als dieser zu lachen begann.
„Was ist jetzt denn schon wieder so lustig?", fragte Harry genervt.
„50 Galleonen? Du denkst tatsächlich, dass du bei „Greywoods" etwas bekommst, das nur fünfzig Galleonen kostet," kicherte Draco, „Du kennst dich wirklich überhaupt nicht aus...Das billigste Buch, das ich jemals dort gesehen habe, kostete 200 Galleonen."
„Nein," seufzte Harry, „Das kann doch nicht wahr sein."
„Doch, also nimm das Geld. Da sind 5000 Galleonen drinnen. Sollte das nicht reichen, schicke mir eine Eule. Dann bekommst du noch was," erklärte Draco.
„Klar...in dem kleinen Beutel sind 5000 Galleonen," sagte Harry ungläubig.
„Der ist magisch vergrößert, Potter. Kannst du überhaupt denken?", fragte Draco genervt.
„Und woher hast du so viel Geld?", wollte Harry wissen.
„Potter...ich bin ein Malfoy...Für mich ist das nicht mal ein Trinkgeld," meinte Draco.
Harry staunte nicht schlecht.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie das Vermögen der Malfoys aussah, wenn der Sohn zu 5000 Galleonen Trinkgeld sagte.
„Guten Morgen," machte Zabini auf sich aufmerksam.
Er schritt die kleine Treppe hinunter und redete weiter: „Ich hoffe, sie haben die Aufsätze geschrieben. Sie hatten ja auch genug Zeit...Legen sie, sie bitte auf meinen Schreibtisch, während ich die Anwesenheitsliste durchgehe."
„Du hast den Aufsatz doch dabei, oder?", fragte Draco.
Als Antwort hielt Harry die Pergamentrolle vor seine Nase, bevor er diese auf Zabinis Schreibtisch legte.
Die Stunden bei Zabini vergingen zu Harrys Erstaunen immer schneller.
Er war bis jetzt zwar nur bei einer gewesen, aber er hatte von Hermione und Ron gehört, dass es Freitags nicht anders gewesen sei.
Blaise traute es seinem Vater ja zu, dass dieser seinen Klassenraum mit einem Zeitzauber versehen hatte, damit er nicht wirklich zwei Stunden unterrichten musste.
Allerdings bezweifelte Harry dies stark.
„Also, Potter...kauf brav das Buch," meinte Draco bevor er den Klassenraum verließ, „Und schau, dass Wood schöne Bälle besorgt."
„Bring uns was aus dem Honigtopf mit," bat Ron, als sie sich beim Eingangsportal trennten.
Während der Zeit in der Harry auf Oliver wartete, kamen immer mehr Gryffindors, die ihn um irgendetwas baten.
So kam es, dass es ihm vorkam, als hätte er Gringotts ausgeraubt.
Fred und George hatten ihm eine halbe Meter lange Liste mitgegeben, von Dingen die er kaufen sollte, Neville bat ihn um ein Buch über Eispflanzen(Harry hatte keine Ahnung, was das sein sollte), Dean wollte einfach einige Süßigkeiten, Colin wollte einen magischen Film für seinen Fotoapparat und Ginny bestand auf eine rote Haarschleife(angeblich würde diese so gut zu ihren schwarzen Haaren passen).
„Sorry, für die Verspätung," entschuldigte sich Oliver, nachdem er nach 20 Minuten aufgetaucht war, „Aber ich bin nicht von Sir Nicholas weggekommen."
„Kein Problem...Gehen wir dann?", bat Harry.
Er wollte nicht riskieren für noch mehr Gryffindors den Boten zu spielen.
Oliver nickte und die beiden machten sich auf den Weg.
Nach zwei missglückten Versuchen, in denen Harry die Karte falsch rein steckte, öffnete sich wirklich ein kleines Tor, durch das, die beiden traten.
Einige rote Blätter hatten sich von den Bäumen gelöst und schwebten in dem warmen Septemberwind zu ihnen hinüber.
„Okay, gehen wir gleich die Bälle kaufen, oder brauchst du noch etwas anderes?", fragte Oliver.
„Ja, eigentlich ziemlich viel...Könnten wir zuerst das andere besorgen und dann die Bälle?", bat Harry.
Oliver nickte zustimmend.
Sie benötigten fast zwei Stunden um alle Dinge der Gryffindors zu finden und die Bälle auszusuchen.
Harry hatte „Greywoods" fast schon aus seinem Gedächtnis verloren, doch im letzten Moment sah er den kleinen Beutel Dracos.
Oliver wollte sowieso noch zu „Yin & Yang" um sich eines der Geisterabwehrenden Amulette zu besorgen.
Angeblich soll auch er vom fetten Mönch bespannt worden sein.
Harry betrachtete diese Straße unbehaglich.
Er konnte nicht wirklich sagen, was es war, doch ihm gefiel es hier genauso wenig, wie in der Nokturngasse.
Trotz der warmen Herbstsonne schien es hier dunkler und kälter zu sein.
Harry sah als erstes ein riesiges Yin & Yang Symbol auf einem der Häuser hängen.
„Ich nehme an, das ist „Yin & Yang?", fragte Harry, obwohl er es sich schon denken konnte.
„Exakt," meinte Oliver und zog ihn in das Geschäft.
Harry hatte sich den Laden völlig anders vorgestellt, er dachte, dies wäre gleich wie in der Nokturngasse, aber da hatte er sich scheinbar wirklich vertan.
Das ganze erinnerte ihn leicht an Trelawneys Klassenzimmer, auch wenn er „Yin & Yang" hundertmal lieber jeder Wahrsagestunde vorziehen würde.
Die dicken, in allen möglichen Farben gehaltenen Vorhänge, hüllten die Verkaufsräume in ein dämmriges Licht.
Räucherstäbchen waren auf jedem Regal angezündet und von der Decke hangen mehrere Traumfänger.
„Gut, wir können wieder gehen," sagte plötzlich Oliver neben ihm, „Außer du willst noch etwas kaufen?"
Harry blickte ihn völlig verstört an.
Er war so in seinen Beobachtungen vertieft gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Oliver schon sein Amulett gekauft hatte.
„Nein, gehen wir," stimmte Harry zu.
Gleich nachdem sie den Laden verlassen hatten, blickte Harry auf das Nachbargeschäft.
Es war ganz in schwarz gehalten und über der Tür auf deren beiden Seiten Säulen standen, stand in silbernen Buchstaben „Greywoods".
„Du willst da rein?", fragte Oliver geschockt, „Die Bücher kosten fürchterlich viel. Ich denke nicht, dass du soviel Geld dabei hast."
„Ich werde ja sehen, ob es reicht," entgegnete Harry und öffnete die marmorne Eingangstür.
Im Laden war es so dunkel, dass Harry nicht einmal seine eigene Hand sehen konnte.
„Vielleicht haben sie zu!", vermutete Oliver.
Er und Harry schreckten auf, als die mächtige Türe hinter ihnen mit einem lauten Knall zu flog.
Es brauchte nur drei Sekunden und schon gingen im ganzen Laden Fackeln und Kerzen an.
„Ich denke, sie haben offen," meinte Harry, bevor er einige Schritte weiterging und sich plötzlich vor dem Maul einer riesigen Schlange befand.
Er ließ einen kurzen Schrei los, woraufhin Oliver sofort bei ihm stand und nach einem kurzen Blick auf die Schlange mitschrie.
Erst nach einiger Zeit fiel Harry auf, dass sich die Schlange überhaupt nicht bewegt hatte.
Also schritt er noch etwas näher und seine Panik verschwand, als im Inneren der Schlange ebenfalls Fackeln angingen.
Das Licht dieser offenbarte auch die wahre Gestalt der Schlange.
Sie war nur aus Stein und schien eine Treppe zu sein.
„Ich denke, wir sollten die Stiegen hinaufgehen," sagte Harry, nach einem Blick zu den Stiegen, die in den Körper hineinführten.
„Ein reizender Laden," meinte Oliver, während er Harry in die Schlange folgte.
Harry besah sich jeden Zentimeter der ungewöhnlichen Treppe.
Schönste Verzierungen und Verschnörkelungen zierten ihre Wände.
Von weitem konnte Harry ein helles Licht sehen.
Als sie das Ende der Treppe erreicht hatten, traten die Beiden in einen hellbeleuchteten Raum, dessen Regale über und über mit Büchern vollgestopft waren.
In den hinteren Bereichen konnte Harry noch Bögen zu anderen Räumen sehen.
„Kann ich ihnen helfen?", fragte sie plötzlich eine freundliche Stimme neben ihnen.
Harry und Oliver zuckten kurz zusammen.
Sie hatten sie Verkäuferin überhaupt nicht bemerkt.
„Ähm ja, ich bräuchte ein Buch," antwortete Harry schüchtern.
„Nun, sonst wären sie wohl kaum hier," lächelte die Verkäuferin, „Welches darf es denn sein? Ein Buch über Liebestränke? Starke Aphrodisiaka? Wissenstränke?..."
„Nein, danke, ich benötige das Buch „Der Vitatrank von Dr. Sebastian Thunderfield"", unterbrach sie Harry.
„Ungewöhnlich!", meinte die Verkäuferin, „Normalerweise suchen Hogwartsschüler meine genannten Bücher...Aber nun gut...Junge, ich will ja nicht altklug werden, aber ich denke nicht, dass du dir so ein Buch leisten kannst. Gib deine paar Galleonen lieber im Honigtopf aus."
„Wie viel kostet es?", fragte Harry ernst.
„5010 Galleonen," antwortete die Verkäuferin bereitwillig, „Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass ein Junge, wie sie..."
„Ich nehme es...würden sie es bitte bringen?", bat Harry.
Die Verkäuferin hob noch zweifelnd ihre Augenbraue, verschwand dann aber in den hinteren Bereichen des Ladens.
„Meine Güte, Harry. Das kannst du dir nicht leisen," flüsterte ihm Oliver zu.
„Doch, kann ich. Malfoy hat mir 5000 Galleonen mitgegeben und ich habe auch noch fünfzig. Das geht sich also locker aus," erklärte Harry.
Die Verkäuferin kam schon nach wenigen Minuten mit einem dicken alten Wälzer wieder.
Harry zahlte schnell und verließ mit Oliver und dem Buch den Laden.
Während sie sich auf den Weg zu den Drei Besen machten, blätterte Harry schon etwas in dem Buch, welches bestimmt um die fünf Kilo wog.
„Das wird schwer...sehr schwer," murmelte er.
„Was wird schwer?", wollte Oliver wissen.
„Dieser Trank! Die Bücher haben alle recht. Thunderfield hatte eine fürchterliche Schrift und dann sind da auch noch Zutaten von denen ich noch nie etwas gehört habe," erklärte Harry.
„Take it easy," sagte Oliver, „Vielleicht kennt sich Malfoy darin aus. Slytherins sind eigentlich gut bei Zaubertränke."
Harry hoffte dies stark.
Sie betraten die Drei Besen, in dem sie gleich herzlich von Madam Rosmerta empfangen wurden.
„Ach, ist das schön wieder Schüler bei mir zu haben," strahlte die Dame, „Ich beschwere mich ja nicht über die Sicherheitsvorkehrungen...Sie sind sogar notwendig. Aber ich vermisse die Unterhaltungen der Schüler."
Nach einer freundlichen Umarmung, ließ sie die beiden Jungen wieder weiter ziehen.
Harry und Oliver nahmen sich einen Fensterplatz.
„Was willst du?", fragte Oliver, als er sich zur Bar aufmachte.
„Ein Butterbier," bat Harry.
„Und zum Essen?"
„Keine Ahnung. Habe hier noch nie etwas gegessen...bring mir einfach etwas mit," meinte Harry und schon war Oliver verschwunden.
Fünf Minuten später kehrte er mit Madam Rosmerta, die ein Tablett trug zurück.
„Also, zwei mal Butterbier," sagte die Frau und stellte die beiden Krüge ab, „Einen Toast und ein Hogwich....Lasst es euch schmecken, Jungs. Das geht auf's Haus."
„Was ist das?", fragte Harry amüsiert und betrachtete das sogenannte Hogwich.
Es sah aus, wie ein riesiges Sandwich.
„Normales Sandwich mit Wurst, Käse, irgendwelche Soßen und Grünzeug," erklärte Oliver und aß seinen Toast.
„Aber die Größe?!", stotterte Harry.
„Ja, ungewöhnlich beim ersten Mal," lächelte Oliver, „Es ist magisch fünffach vergrößert worden."
Harry versuchte das Hogwich zu essen, ohne sich von oben bis unten anzukleckern.
Allerdings geling ihm das nur mäßig.
Während sie aßen, beobachtete Harry immer die Eingangstür, Oliver hingegen das Treiben außerhalb des Fensters.
Er aß zu seinem Pech mit dem Rücken zur Tür, so hätte er diese gar nicht beobachten können, wenn er es gewollt hätte.
Harry traute seinen Augen nicht, als die Tür abermals aufschwang und doch tatsächlich Marcus Flint, früherer Kapitän des Slytherin- Teams die drei Besen betrat.
//Was macht der denn hier?// wunderte sich Harry.
Marcus schien Harrys Blick bemerkt zu haben, da er aufeinmal genau in Blickkontakt mit dem Gryffindor ging.
Ein erfreutes Funkeln trat in seine Augen und er schritt geradewegs zu ihrem Tisch.
„Oliver, wir erwarten unerfreulichen Besuch," sagte Harry leise.
Oliver drehte sich verwirrt zur Seite, an der jetzt Marcus stand.
„Was machst du hier?", fragte Oliver überrascht und Harry glaubte sich zu verhören, auch erfreut.
„Nun, ich wollte sehen, wie du dich bei deinem ersten Spiel als Schiedsrichter machst," antwortete Marcus lächelnd, „Und natürlich, wie sich Draco als Mannschaftskapitän macht."
Oliver rückte noch etwas näher zum Fenster, so dass sich Marcus zu ihm setzen konnte.
„Aber warum hast du mir nicht geschrieben, dass du kommst?", fragte Oliver beleidigt.
„Sollte eine Überraschung sein, Olli. Ich liebe nämlich nichts mehr, als das freudige Strahlen in deinen Augen, wenn du dich über etwas wunderst," erklärte Marcus.
„Ach du...hast du Dumbledore gefragt?", wollte Oliver wissen.
„Yepp, ich darf bis Montag im Schloss bleiben. Allerdings muss ich meinen Zauberstab bei Bill Weasley abgeben," antwortete Marcus.
„Das ist schön...du wohnst natürlich bei mir," meinte Oliver strahlend.
„Was dachtest du denn, wo sonst? Würde mir ja sonst nichts bringen, wenn ich woanders schlafen müsste. Dann hätte ich auch gleich daheim bleiben können," grinste Marcus, beugte sich zu Oliver und küsste diesen lange.
Harry traute seinen Augen nicht.
Marcus Flint und Oliver Wood?
Langsam zweifelte er wirklich an seinem Verstand.
Erst Blaises Vermutungen und dann das!
„Olli, ich glaube du solltest Klein-Potter aufklären, bevor noch Mücken in seinen Mund fliegen," flüsterte Marcus, doch Harry hatte es trotzdem gehört.
Erst jetzt schien Oliver aufzufallen, dass auch Harry anwesend war.
Der ehemalige Gryffindor- Captain lief rot an und begann nervös Wörter zu stammeln, die Harry nicht mal annähernd erkennen konnte.
„Potter, ich muss dich sowieso etwas fragen. Ist es wahr, dass ein Slytherin und ein Gryffindor aus der Fünften zusammen sind?", fragte Marcus.
Harry nickte nur.
Er würde wahrscheinlich die nächsten Stunden kein Wort heraus bringen und dass Marcus Flint auch noch ein Gespräch mit ihm anfangen wollte, half nicht sehr zu Entfernung seiner Verwunderung bei.
„Ich nehme mal an, das sind dann du und Draco?", vermutete Marcus.
„Was? Nein," schrie Harry entsetzt, „Blaise und Ron! Nicht Malfoy und ich! Wie kommt ihr Slytherins immer auf so einen Schwachsinn?"
„War ja nur ne Vermutung...ganz ruhig Kleiner," Marcus hob beschwichtigend die Hände.
„Oliver? Gehen wir?", bat Harry schnell.
„Klar...wie kommst du ins Schloss?", fragte Oliver an Marcus gewandt.
„Bill Weasley holt mich um sieben hier ab," erklärte Marcus.
„Okay, wir sehen uns dann heute Abend," verabschiedete sich Oliver, beugte sich zu Marcus und küsste ihn sanft.
„Ich freue mich schon drauf," rief Marcus ihnen nach, als sie die drei Besen verließen.
Schweigend gingen Harry und Oliver nebeneinander in Richtung Hogwarts.
Oliver hatte ein paar Mal seinen Mund für eine Erklärung geöffnet, aber irgendwie schaffte er es nicht einen einfach Satz zusammen zu bringen.
Nach Durchschreitung des Schutzschildes, hielt es Harry nicht mehr aus.
„Du und Flint?", fragte er das Offensichtliche.
„Ja," sagte Oliver leise.
„Wow...ich meine, das hätte ich nicht erwartet...wie seid ihr...?", Harry schaffte nicht es auszusprechen.
„In St. Mungo's. Ich lag mit ihm in einem Zimmer, als mich der Klatscher getroffen hatte. Ich lag dort etwa zwei Wochen. Und in der Zeit haben wir uns halt angefreundet..."
„Angefreundet?", unterbrach ihn Harry, „Für mich sieht das nach mehr aus...Und er ist kein Todesser?"
„Lass mich einmal fertig reden," bat Oliver, „Wir haben uns also angefreundet. Immerhin sind wir beide verrückt nach Quidditch. Seine Eltern verachteten ihn, weil er sich geweigert hatte, dem dunklen Lord zu dienen. Deswegen lag er auch im Krankenhaus. Sie haben ihn einige Male mit dem Cruciatus- Fluch angegriffen, bevor er auf die Straße flüchten konnte. Dort ist er ohnmächtig geworden, aber zum Glück haben ihn nicht seine Eltern, sondern andere Zauberer entdeckt und ins Krankenhaus gebracht...Er hatte also kein Zuhause mehr und da ich ein viel zu hilfsbereiter Mensch bin, habe ich ihn eingeladen bei mir zu wohnen, bis er etwas gefunden hat. Du kannst dir natürlich vorstellen, wie verwirrt er geguckt hat!"
„Klar, das ist etwa so, als würde ich Malfoy zu mir einladen...Wenn ich noch ein Heim hätte," meinte Harry.
„Doch zu meiner Überraschung hat er zugestimmt. Zwei Monate später, als er entlassen wurde, zog er also bei mir ein. Wie gesagt, hatten wir uns schon im Krankenhaus angefreundet, also kamen wir relativ gut miteinander aus. Natürlich gab es da noch einige Streiterein in guter Gryffindor/Slytherin Manier,...die haben sich auch noch nicht wirklich gelegt. Ab und an, kommt schon noch so ein Spruch wie „Typisch, Gryffindor", aber ich habe mich daran gewöhnt. Jedenfalls, ich weiß nicht mehr wann es war, sind die freundschaftlichen Gefühle plötzlich zu Verliebtheit geworden. Und in einer verregneten Frühlingsnacht haben wir uns in die Augen gesehen und dort konnte ich genau das selbe sehen, was ich für ihn fühlte. Dann war dieser Kuss! Kennst du diese schüchternen ersten Küsse? Ich sag's dir, ich bin dahin geschmolzen und ab da waren wir ein Paar," erzählte Oliver.
„Und du denkst nicht, dass er nur mit dir spielt?", fragte Harry besorgt.
„Nein. Für mich hat er sich sogar die Zähne richten lassen. Davor hat er sich 17 Jahre lang gedrückt," schmunzelte Oliver, „Und du musst doch zugeben, dass er jetzt wirklich attraktiv aussieht."
„Wenn du meinst," grinste Harry.
Es überraschte ihn selbst, wie leicht er nun diese ganze Beziehung aufnehmen konnte.
Aber vielleicht lag es daran, dass auch Ron mit Blaise zusammen gekommen war.
„Soll ich schweigen oder kann ich es auch den anderen erzählen?", fragte Harry.
„Mmm, behalte es noch für dich," bat Oliver, „Ich muss erst mit Marcus reden. Aber wenn wir uns entschließen, es öffentlich zu machen, darfst du es Parvati und Lavender erzählen."
„Weshalb den beiden?", wollte Harry wissen.
„Ganz einfach. Wenn die beiden es erfahren, weiß es innerhalb von zwei Stunden die ganze Schule. So erspart man sich lange Erklärungen mit allen," antwortete Oliver und Harry konnte ihm da nur zustimmen.
Sie hatten einen kleinen Umweg gemacht um mehr Zeit zum Reden zu haben und waren jetzt in die Nähe des Quidditch- Feldes gekommen.
„Das Slytherin- Team?", wunderte sich Oliver, „Ich dachte, ihr habt den Platz für diese Woche reserviert!"
„Ja, aber Malfoy hat uns gestern darum gebeten, dass wir täglich tauschen. Hätte ich nicht zugestimmt, wäre er sicher mit einer Erlaubnis von Snape gekommen und wir hätten überhaupt nicht mehr trainieren können," erklärte Harry.
„Scheiße...die sind gut," meinte Oliver plötzlich, als er nochmals zum Feld geblickt hatte, „Sehr gut sogar. Ihr müsst wirklich trainieren um sie zu schlagen. Malfoy hat da wirklich ein passables Team zusammengestellt."
„Das schaffen wir schon," sagte Harry zuversichtlich.
„Sei dir da mal nicht so sicher," entgegnete Oliver, „Sieh sie dir an. Ich dachte ja, dass das alles Anfänger wären. Aber die scheinen schon öfters Quidditch gespielt zu haben. Und Krum...ich weiß nicht, ob du den tatsächlich schlagen kannst."
„Ehrlich gesagt, ist Krum das einzige Problem um das ich mir Sorgen mache. Alles andere werden wir schon hinbekommen," meinte Harry.
Er konnte nur mit Mühe Oliver zurück zum Schloss bringen.
Dieser schien ganz begeistert zu sein, wieder jemanden trainieren zu sehen.
Als Harry im Gryffindor- Turm ankam, Oliver wollte seine Wohnung für Marcus aufräumen, wurde er sofort von allen umringt, die ihn um etwas gebeten hatten.
Besonders Fred und George schienen aufzublühen, als sie ihre Sachen bekamen.
Harry wollte gar nicht wissen, was die beiden da fabrizieren würden.
Der Sprühschaum und die blaue Farbe machten ihm am meisten Sorgen.
Aber auch die Zutaten, von denen Harry wusste, dass sie für einen Haarwuchstrank gedacht waren.
Hermione und Ron sah er in einer Ecke und kämpfte sich durch den vollen Gemeinschaftsraum zu ihnen.
Hermione schien gerade dabei zu sein, Ron Nachhilfe in Zaubertränke zu geben.
„Das hilft nichts," seufzte Ron und schlug verzweifelt das Zaubertränkebuch zu.
„Vielleicht solltest du einfach Blaise fragen," schlug Hermione vor, „Bei ihm kapierst du es sicher eher als bei mir."
„Hey, ihr beiden," grüßte sie Harry.
„He, Har. Schon zurück?", fragte Ron.
Hermione hingegen schien ganz fasziniert von dem dicken Buch in Harrys Armen zu sein.
„Was ist das für ein Buch?", wollte sie wissen, „Und vor allen Dingen, seit wann kaufst du Bücher?"
„Schau, es dir selbst an," meinte Harry und überreichte ihr den Wälzer.
Hermiones Augen wurden ganz groß, als sie den Titel las.
„Das kann doch nicht sein," flüsterte sie und begann im Buch zu blättern.
„Jetzt hast du sie wieder glücklich gemacht," kicherte Ron.
„Großer Gott," staunte Hermione und schloss das Buch wieder, „Das kann er doch nicht wirklich von uns verlangen."
„Hat er schon," meinte Harry, „Ich hatte Glück, dass ich im Sommer schon von diesem Buch gelesen habe...sonst hätten wir ihn nie gefunden."
„Ist das, das einzige Buch in dem er beschrieben wird?", fragte Hermione entsetzt.
Harry nickte mit dem Kopf.
„Es gibt nur ein Exemplar in der verbotenen Abteilung und für dieses bekommen wir von keinem Lehrer die Erlaubnis. Also haben Malfoy und ich beschlossen es uns selbst zu kaufen," erklärte Harry.
„Was ist an dem Buch denn so besonders?", mischte sich Ron ein.
Hermione schob es zu ihm.
Er las kurz den Titel, blätterte es kurz durch und seufzte lautstark.
„Was ist denn das für ein verdammter Trank? Ein ganzes Buch als Beschreibung, pff. Das ist doch irre," jammerte er.
„Wie viel hat es gekostet," fragte Hermione.
„5010 Galleonen. Ich hätte es mir nicht leisten können, aber Malfoy hat das Geld spendiert," antwortete Harry.
„Malfoy? Ich beneide den Typen! So viel Geld habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen und er spendiert dir das so einfach," grummelte Ron.
„Ich nehme an, dass du es von „Greywoods" hast," vermutete Hermione.
Harry nickte abermals.
„Snape kann doch nicht verlangen, dass wir uns so ein teures Buch kaufen," sagte sie nach einer Weile.
„Ich kann's euch gerne borgen, wenn wir fertig sind," schlug Harry vor.
„Als ob Malfoy mir etwas geben würde," meinte Hermione bitter.
„Es geht aber auch um Pansys Note," erinnerte er Hermione.
„Außerdem...sieh es dir doch mal an...Das dauert wahrscheinlich ein halbes Jahr....Snape und seine zwei Monate, sind ja reiner Schwachsinn. Weiß der nicht mal mehr seinen eigenen Unterrichtsstoff?", beschwerte sich das Mädchen.
„Ich verteidige Snape ungern, aber er sagte nur, dass der Trank zwei Monate ziehen muss," sagte Ron, „Nicht wie lange, die ganze Zubereitung dauert."
„Dann kopiere ich es einfach...Es gibt einen Zauber mit dem man ein genaues Duplikat erschaffen kann," überlegte Hermione, „Ich muss nur diesen Zauber finden."
Höchst erfreut, da sie wieder etwas in der Bibliothek zu tun hatte, rannte sie aus dem Gemeinschaftsraum.
„Ihren Optimismus möchte ich haben...Wenn es so einen Zauber gäbe, wären wir stinkreich," meinte Ron.
„Vielleicht funktioniert er bei Geld nicht!", sagte Harry.
„Dann ist er unnütz," seufzte Ron.
TBC
