Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K.Rowling!

Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Marcus/Oliver,...weitere folgen

Warnung: SLASH!!!!!!

Kommentar: Tja, nennt mich gemein, aber ich wollte den letzten Teil nicht zu lange machen, daher habe ich abgebrochen. War keine Absicht! *leidtut*.

Übrigens werde ich keine Fakten zu Band 5 einbauen, daher nicht wundern, wenn es keine familiären Verbindungen zwischen...na ja ihr wisst schon...gibt.

Wieder vielen Dank an meine Reviewer Ralna, LadySolo, Maia, Lorelei Lee, Kurt und MaxCat. *allefestknuddel* Nur für euch beeile ich mich so mit den Teilen.

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Der blonde Slytherin strich sich eine gelöste Haarsträhne aus dem Gesicht.

Harry war sich nicht ganz sicher, aber als er ihn nun sah, könnte man meinen Draco Malfoy sei tatsächlich nervös.

„Tja...also," Draco schien nicht so recht einen Anfang zu finden.

„Malfoy! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit," drängte Harry.

„Doch hast du...Ich bezweifle, dass Gryffindor seine Niederlage feiern will," entgegnete Draco grinsend.

„Ich habe trotzdem nicht den ganzen Tag Zeit...Sirius will mich noch vor dem Abendessen sprechen," erklärte Harry.

Draco nickte verstehend und begann nervös mit seinen Fingern zu tippen.

Harry seufzte lautstark.

Wenn der Slytherin neben ihm weiter, das Tempo einer Schnecke hatte, konnte er die Sache mit Sirius vergessen, sollte tatsächlich Vollmond sein.

Sein Pate blieb nämlich jeden Vollmond bei Lupin, auch wenn dieser den Wolfsbanntrank von Snape erhielt.

Sicher war sicher.

„Wie viel weißt du über meine Familie?", fragte ihn plötzlich Draco.

„Was soll das? Ich will Antworten von dir, nicht umgekehrt," sagte Harry schnippisch.

„Ich muss aber irgendwo beginnen," seufzte Draco, „Also, antworte..."

„Okay...dein Vater war ein Todesser, na ja eigentlich ist er es immer noch. Nach dem Sturz Voldemorts gehörte er zu denen, die behaupteten, der dunkle Lord habe sie kontrolliert. Natürlich absoluter Blödsinn, da er sofort wieder anwesend war, als Voldemort ihn rief...Außerdem hat er eine fürchterliche Abneigung gegen Muggel- Geborene...Dir hat er diese Auffassung eingeprügelt, bis du zu dem wurdest, der du heute bist. Über deine Mutter weiß ich nichts, außer dass sie nicht gerade freundlich wirkt," antwortete Harry.

„Das mit den Prügel...das hast du von Zabini," vermutete Draco.

Harry wollte schon verneinen, aber Draco ließ ihn gar keine Antwort geben.

„Natürlich, hast du's von Zabini," sagte er laut, „Von wem denn sonst? Er ist der Einzige, dem ich es jemals erzählt habe...Das würde auch erklären, wieso mich Longbottom die ganze Woche so mitleidig angeschaut hat...."

„Nein, Blaise hat nicht...," versuchte Harry zu erwidern.

„Meine Güte, Potter. Ich kenne diesen Kerl. Ich bin seit vier Jahren in einem Zimmer mit ihm. Er ist fürchterlich ruhig...aber wenn er mal jemanden zum Reden gefunden hat, dann übertrumpft er Patil und Brown bei Weitem...Versucht seine stille Zeit, dadurch wieder aufzuholen," unterbrach ihn der Slytherin, „Ist ja nicht so, dass ich Zabini nicht leiden kann. Ganz im Gegenteil, aber...das ist halt eine fürchterliche Macke. Er behält nur die Geheimnisse der Leute für sich, die ihm etwas bedeuten...Bis jetzt war es immer seine Mutter, aber seit der Sache mit dem Wiesel...ist der auch tabu bei ihm geworden."

„Das ist toll. Ron wird sich freuen," meinte Harry.

„Oh, toll. Das Wiesel wird sich freuen...Was bringt uns das? Balzzeit in Wieselhausen?" , spöttelte Draco.

„Kannst du damit aufhören meine Freunde zu beleidigen?", bat Harry.

„Nein, kann ich nicht, selbst wenn ich wollte...Jede Veränderung an mir, würden die Slytherins sofort meinem Vater schicken und dann habe ich den Salat," meinte Draco.

„Du verstehst dich wirklich nicht mit deinem Vater?", fragte Harry mitfühlend.

Er hatte zwar keinen Vater, aber er stellte sich vor, dass es fürchterlich sein musste, mit seinem Vater auf Kriegsfuß zu sein.

„Es ist nicht so, dass wir uns nicht verstehen...Er kann auch ganz nett sein. Ich erinnere mich da, an meinen vierten Geburtstag. Er ist ja kaum zu Hause, musst du wissen. Und eigentlich ist es ihm piepegal, ob ich nun älter werde oder nicht...Aber an diesem Geburtstag, hat er extra frei genommen und ist mit mir den ganzen Tag bei unserem See gewesen...Schon komisch an was man sich manchmal erinnert," lächelte Draco traurig.

„Euer See?", fragte Harry erstaunt.

„Ja! Wir haben einen ziemlich großen Grund musst du wissen. Sogar ein kleines Waldstück grenzt noch an," erklärte Draco, „...Aber ich wollte nicht von Dads Vermögen, wessen alleiniger Erbe ich bin, reden..."

Harry konnte daraufhin nur mit den Augen rollen.
Der Slytherin neben ihm, schien immer mit seinem Reichtum angeben zu wollen, egal in welcher Lebenslage.

Wahrscheinlich würde Draco sogar den Tod bestechen wollen.

„...Dad und ich haben einfach andere Auffassungen vom Leben," fuhr Draco fort, „Ich habe noch nie einen Sinn darin gesehen, einen rassistischen Psychopathen die Füße zu küssen. Nicht, dass ich Schlammblüter leiden könnte...ne, nicht nach meiner Erziehung...aber es bringt nichts, alle von denen abzuschlachten. Wo bleibt da die Einzigartigkeit der Reinblütigen..."

„ Malfoy...wenn du schon abfällig über Muggel- Geborene reden musst...dann nenne sie bitte auch Muggel- Geborene," bat Harry.

„Außerdem hat der Typ sowieso einen Knall...ist selbst ein Schla....Muggel- Geborener...," verbesserte sich Draco schnell, als er Harrys wütenden Blick auffing, „...und hasst diese fürchterlich...Selbst ihm dürfte aufgefallen sein, dass sein Vater kein Zauberer war...Ich verstehe überhaupt nicht, wieso das alle Todesser ignorieren. Aber hey...nicht mein Problem."

„Okay, du magst Voldemort nicht, aber was..."

„Sieh mal...Mein Vater vergöttert ihn," erklärte Draco, „Er würde seine ganze Familie opfern, wenn Voldemort ihn darum bitten würde...und seine Schwiegermutter gratis mit dazu. Da ist es wohl völlig logisch, dass sein Sohn ebenfalls ein Todesser werden soll."

„Bist du...ich meine hast du...," stotterte Harry und versuchte einen Blick auf Dracos linken Unterarm zu erhaschen.

Der Slytherin bemerkte den Blick, schüttelte mit dem Kopf und zog als Beweis seinen Ärmel etwas höher.

Zu Harrys Erleichterung, die er sich selbst nicht erklären konnte, befand sich dort kein dunkles Mal.

„Es ist zu auffällig, ein dunkles Mal in der Nähe Dumbledores zu tragen...Der alte Sack würde uns nur zusätzlichen Ärger machen," imitierte Draco die Stimme seines Vaters, „Aber wenn du erst mal aus der Schule draußen bist, bekommst du es...Versprochen!"

Draco lachte kurz auf.

„Er hat auch noch so getan, als sei es etwas großartiges," erklärte er Harry, „Ich könnte Minister für Zauberei werden...stolzer ist er sicher, wenn ich das Mal bekomme."

„Tut mir leid...Aber denk mal positiv. Du hast mit diesem Schuljahr dazu gerechnet, noch drei Jahre hier...Vielleicht ist Voldemort bis dahin besiegt," versuchte Harry den Slytherin aufzumuntern.

„Das ist auch meine Hoffnung," gab Draco zu, „Was denkst du warum ich dich gewarnt habe?"

„Oh, Gott, nein, du gehörst doch nicht auch zu den 99 Prozent, die glauben, ich würde Voldemort besiegen?", stöhnte Harry verzweifelt, „Nicht du..."

„Doch ich. Wer sollte es sonst? Dumbledore kommt langsam in die Jahre. Und seien wir mal ehrlich, du bist der Einzige, der ihn überlebt hat," erklärte Draco, „Tja...und als ich von meinem Dad von dem Attentat erfuhr, habe ich halt meine einzige Chance zur Freiheit gerettet."
Draco erhob sich und wischte Grashalme und Erde von seinem Umhang.

„Tja, nun weißt du's. Wenn du mich entschuldigst, ich muss unseren Sieg feiern gehen...Ach und richte Jordan aus, dass es sich Alyson überlegt...Er sollte sich aber nicht zu viel Hoffnung machen. Die Kleine ist begehrt musst du wissen....Bye," Draco hob zum Abschied die Hand und ging Richtung Schloss.

Harry wusste nicht weshalb, aber sein Herz begann heftigst zu schlagen, während sich in seinen Augen Tränen bilden.

Er war enttäuscht, auch wenn er sich nicht erklären konnte warum.

Schnell wischte er sich die verräterischen Tränen weg und rief dem Slytherin nach: „Das kann doch nicht dein einziger Grund gewesen sein...Blaise hat gesagt..."

Harrys Herz machte einen kleinen Sprung, als Draco ruckartig umkehrte.

„Was hat Zabini gesagt?", fuhr er den Gryffindor an, als er nur wenige Zentimeter vor diesem stehen blieb.

Harry musste schmunzeln, als er in Dracos Augen einen panischen Glanz erkennen konnte.

„Was gibt's da so blöd zu grinsen, Potter?", zischte Draco, „Sag mir, lieber was diese Tratschtante ausgeplaudert hat."

„Erstens: Ich grinse nicht, sondern schmunzle," meinte Harry gelassen, „Zweitens: Blaise hat es nicht mit Absicht ausgeplaudert. Er hat was missverstanden und...na ja, der Rest ist Geschichte..."

„Was hat er ausgeplaudert?", brüllte Draco.

Diesem schien wirklich der Geduldsfaden gerissen zu sein.

„Sagen wir so...das wäre ein besserer Grund jemanden das Leben zu retten. Kommt in den kitschigsten Liebesgeschichten vor, " sagte Harry.

Er beobachtete mit Genugtuung, wie Draco blasser und blasser wurde.

Es war schon reichlich schwer seine Haare von seiner Haut zu unterscheiden.

„Das hat er nicht...," flüsterte Draco geschockt, „Nicht das!"

„Also hat er recht...," staunte Harry.

Wieder konnte er es sich nicht erklären, aber er wurde von Sekunde zu Sekunde glücklicher.

„Ich bring ihn um," kreischte Draco und begann wütend im Kreis zu gehen, „Damit hat er seine Grenze überschritten. Schlimm genug, dass er meine familiären Verhältnisse ganz Gryffindor..."

„Nur den Jungen der fünften," verbesserte Harry.

„...dann eben nur denen...verraten hat...nein, natürlich muss er noch einen drauf setzen...Ich hätte es wissen müssen...Keinem Slytherin kann man trauen...Ach warum habe ich kein Einzelzimmer," brüllte Draco weiter.

Er hatte Glück, dass sich niemand außerhalb des Schlosses befand.

„Das ist doch nicht so schlimm," versuchte Harry den Slytherin zu beruhigen, „Ungewöhnlich ja...aber niemand kann etwas für seine Gefühle. Das kann man sich halt nicht aussuchen. Allerdings hättest du ruhig netter zu mir und meinen Freunde sein können, dann..."

„Dann was? Hätte nicht viel geändert...Aber du hast recht, das wäre wahrscheinlich besser gewesen...dann hätte mich mein Vater nämlich einfach verschwinden lassen und ich müsste mich nicht wegen Zabinis großer Klappe aufregen," schrie Draco.

Es sah für Harry nicht so aus, als würde sich der Slytherin in nächster Zeit beruhigen.

Er wollte jetzt lieber nicht in Blaises Haut stecken.

„Okay, Punkt für dich. Dein Vater wäre sicher alles andere als begeistert, aber...glaub mir Malf...Draco, es ist nicht so schlimm," wiederholte Harry.

„Nein, es ist ganz in Ordnung, wenn sich der Alleinerbe Lucius Malfoys in den goldenen Gryffindor- Jungen verliebt. Ganz in Ordnung ist das. Mom wäre begeistert. Sie würde sicher alle Bekannten einladen und ne Verlobung arrangieren," fuhr ihn nun Draco direkt an.

In dem Moment, blieb für Harry die Zeit stehen.

Da hatte doch tatsächlich sein, seit dem ersten Jahr, Erzrivale zugegeben in ihn verliebt zu sein.

„Was guckst du so bescheuert, Potter? Ich dachte, Zabini hätte es eh schon in ganz Gryffindor herum erzählt. Ist wahrscheinlich, der Lacher auf euren Partys," sagte Draco wütend.

//Zu mindestens, schreit er nicht mehr//

„Blaise hat es nicht in ganz Gryffindor herumerzählt. Nur ich wusste es..."

„Tja, warum dann das überraschte Gesicht?", unterbrach ihn Draco.

„Es ist ein Unterschied es von Blaise zu hören oder von dir persönlich," meinte Harry, „Blaise konnte ja noch lügen. Du hast es jetzt bestätigt!"

„Juhu, da freut sich der kleine Gryffindor aber," spottete Draco, „Gehst du jetzt sofort zu deinen Freunden...oder noch besser, du verteilst Flugblätter, damit es ja jeder mitbekommt...obwohl da brauchst du eh nur zu Brown und Patil gehen."

„Ich sage es keinem," versprach Harry, „Das geht nur uns beide etwas an...na ja und Blaise,...immerhin ist er der jenige der deine Träume hautnah miterlebt."

„Das findest du jetzt wohl ganz lustig, nicht, Potter?", zischte Draco, „Kann ich jetzt gehen oder zitierst du mich nochmals zurück. Ich habe wirklich besseres zu tun, als den ganzen Tag mit dir zu verbringen...und du wolltest doch noch zu deinem Patenonkel! Beeil dich lieber...am Abend wirst du sonst von Lupin gebissen."

„Deinen Charakter muss man haben," meinte Harry verwirrt, „Ist das auch Malfoy- Logik. Jemanden seine Liebe gestehen und ihn danach weiter zu beleidigen?"

„Ja, ich liebe dich, Potter," Dracos Gesicht war nur noch wenige Millimeter von Harrys entfernt.

Dem Gryffindor wurde es ganz anders zu Mute, als er in die grauen Augen Dracos blickte.

„...aber du denkst doch nicht, dass sich jetzt etwas ändern würde?", endete Draco und drehte sich um.

„Viel Spaß mit Black! Vielleicht kann er dich, wegen eurer jämmerlichen Niederlage aufmuntern!", rief er ihm noch zu, bevor er entgültig aus Harrys Blickwinkel verschwand.

Harry wusste nicht recht, ob er nun erleichtert oder enttäuscht sein sollte!

Zum einen, hieße das nun, dass es keine Veränderungen gab.

Harry konnte aber nicht wirklich sagen, ob er das so wollte.

Wie in Trance ging er zu Lupins Wohnung.

Er bekam nicht wirklich mit, als ihn die Spieler der anderen Teams fragten, ob Slytherin wirklich so gut war, oder ob Gryffindor nur einen schlechten Tag gehabt hatte.

Erst als er vor dem Sternenhimmelgemälde stand, kam er langsam wieder aus seinen Gedanken.

„Schwarzwälderkirschtorte," murmelte er und trat ein.

Im Wohnbereich sah er sofort Lupin und Sirius, die sich auf der Couch zusammengekuschelt hatten und ganz verträumt in das prasselnde Feuer blickten.

„Harry...wie ich sehe, hast du meine gestrige Nachricht erhalten," grüßte ihn Sirius erfreut, als er ihn bemerkte.

Vorsichtig löste er sich von Lupin und umarmte sein Patenkind.

„Schreckliche Niederlage...nicht wahr?", fragte Sirius traurig, „Liegt natürlich nicht an dir. Ich sage es immer wieder, du spielst, wie dein Vater...obwohl eigentlich spielst du besser als dein Vater. Krone hätte niemals einem Profispieler den Schnatz wegschnappen können. Du solltest wirklich überlegen, ob du nicht Sucher in einer Nationalmannschaft werden willst...Damit meine ich aber auch nicht, dass die anderen schlecht gespielt haben. Slytherin war leider nur besser."

„Wir haben sie unterschätzt," antwortete Harry, „Den Sieg verdienen sie völlig."

„Sag so was nicht!", sagte Sirius aufgebracht, „Das sind Slytherins! Die verdienen rein gar nichts."

„Sirius...so etwas könntest du sagen, wenn sie irgendwelche faulen Tricks eingesetzt hätten, aber sie haben fair gespielt. Wahrscheinlich zum Wunder aller Anwesenden. Ich denke, sie sind zur Zeit eben das beste Team," erklärte Harry.

„Ja, das weiß ich auch," sagte Sirius kleinlaut, „Aber das muss man ja nicht zugeben...Übrigens richte Ron aus, dass ich mich sehr für ihn freue. Er soll sich das mit Zabini nicht verscherzen...Er scheint ein netter Junge zu sein. Seinen Vater mag ich ja schon fürchterlich...Du musst nämlich wissen, dass Devon Zabini zu den wenigen gehört, die verzweifelt versuchen einen neuen Prozess für mich herauszuschlagen. Und sein Sohn hat auch keine Slytherin- Eigenschaften....Du weißt doch, dass Hunde schlechte Menschen spüren? Also Blaise hat bestanden. Ich habe nichts bemerkt in den letzten Stunden. Aber geh Pansy Parkinson aus dem Weg. Bei dem Mädel muss ich mich jedes Mal beherrschen um nicht zu knurren."

„Als ob ich freiwillig in Pansys Nähe sein wollte," kicherte Harry, doch er verstummte urplötzlich, als er Lupin nun genauer sah.

Dieser schien völlig erschöpft zu sein.

Schweiß stand ihm auf der Stirn und er atmete schwer.

„Alles in Ordnung?", fragte Harry besorgt.

„Jaja," keuchte Lupin, „Heute ist Vollmond, weißt du!"

„Er hat's euch doch am Freitag erzählt," bemerkte Sirius, „Seine Verwandlungen machen ihn schon Stunden vorher fertig..."

„Er sollte lieber gehen," meinte Lupin, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte, „Der Werwolf will ihn schon anfallen."

„Aber du bist doch noch gar nicht verwandelt," sagte Harry verwirrt.

„Das ist dem ziemlich egal," erklärte Lupin.

Er versuchte aufzustehen, aber seine Beine knickten ein und er fiel auf die Couch zurück.

„Warte ne Sekunde," bat Sirius, bevor er zu Lupin trat.

Vorsichtig hob er ihn hoch, bettete dessen Kopf an seine Schulter und trug ihn ins Schlafzimmer.

Dort legte er ihn ebenso vorsichtig auf das Bett, küsste ihn kurz auf die Stirn und kam dann zu Harry zurück.

„Ich kann wieder gehen, wenn...", bot Harry an.

„Ja, ich denke, das wäre nicht schlecht. Snapes Trank verhindert zwar, dass er die Kontrolle verliert, aber vor der Verwandlung...na ja, du siehst eh, wie es ihm geht," sagte Sirius.

„Okay, wir sehen uns dann morgen," verabschiedete sich Harry.

Als er das Portrait zur Seite schieben wollte, zog ihn Sirius zurück.

„Ich hätte jetzt fast vergessen, weswegen ich dich her beordert habe," grinste Sirius beschämt, „Könntest du auf Minni und Mickey aufpassen?"

„Wen?", fragte Harry verwirrt.

„Remus' Linyinwins. Wir denken nämlich nicht, dass es so gut wäre, wenn sie hier bleiben," erklärte Sirius, „Es ist eh nur für heute Abend."

„Klar...aber Minni? Mickey?", lachte Harry.

„Moonys Idee," verteidigte sich Sirius, „Ich habe ihm gesagt, dass es blöd klingt."

„Dir ist aber auch nichts besseres eingefallen, du Volldepp," schrie Lupin aus dem Schlafzimmer.

„Toll...jetzt kommt er in die aggressive Phase," seufze Sirius.

„Das habe ich gehört," kam es wieder aus dem Schlafzimmer.

Sirius holte einen kleinen Weidenkorb in dem die beiden Linyinwins friedlich schliefen.

„Hier...du solltest jetzt echt gehen," erklärte Sirius, während er Harry den Korb gab „Die Phase sollte keiner miterleben."

„Alle außer mir meinst du," brüllte Lupin, „Natürlich, deswegen hast du mich auch ins Schlafzimmer getragen. Um mich loszusein...Pah...als ob ich dich brauchen würde, du Flohfänger."

Sirius lächelte gezwungen und schob Harry aus der Wohnung.

Harry konnte nicht glauben, was er gerade miterlebt hatte.

Lupin hatte ihnen zwar erzählt, dass er mehrere Phasen vor der entgültigen Verwandlung durchmachen musste, aber wirklich etwas damit anfangen, hatte Harry nicht gekonnt.

Sirius musste ihn ja wirklich lieben, wenn er das jeden Monat durchhielt.

Von der anderen Seite des Korridors sah er auf einmal eine Person auf ihn zukommen.

Erst, als sie sich an der Treppe trafen, erkannte er Marcus Flint, der sichtlich erfreut war.

„Hi, Potter! Schöne Niederlage, was?", kicherte Marcus, „Süße Kätzchen! Hast die wohl von Lupin?!"

„Marcus! Immer wieder schön dich zu sehen. Wo ist Oliver? Du hast ihn nicht umgebracht, oder?", fragte Harry direkt.

„Ne, der ist in seiner Wohnung. Dumbledore will mich wegen irgendetwas sprechen und er hat ausdrücklich gesagt, dass ich alleine kommen soll," antwortete Marcus.

„Schön für dich," meinte Harry, nickte zum Abschied und ging die Treppen hinauf.

Marcus hingegen ging sie hinunter.

„Passwort?", fragte die fette Dame, als er vor ihr stehen blieb.

„Leonis Ming," murmelte Harry.

Das Gemälde schwang zur Seite und Harry betrat mit dem Weidenkorb den Gryffindor- Gemeinschaftsraum.

Alle Anwesenden schienen den Sieg Slytherins nicht wirklich verkraftet zu haben.

Fred und George, versuchten nicht, irgendjemanden ihre Artikel aufzudrängen.

Angelina warf Deans Fußball, er hatte ihn in diesem Jahr mitgenommen, im Sekundentakt an die Wand.

Und auch diejenigen, die nicht im Team spielten, schwiegen nur.    

Als Harry Ron auf einem Sofa fand, setzte er sich zu ihm und stellte den Korb auf den Boden.

Die beiden Linyinwins maunzten nur, schliefen aber friedlich weiter.

„Woher hast du die?", fragte Ron amüsiert, „Du willst keine Tierhandlung neben George und Freds Stand aufmachen, oder?"

„Wäre eine nette Beschäftigung," grinste Harry, „Aber nein. Die sind von Lupin. Heute ist Vollmond und daher..."

„Ach zu ihm wolltest du nach dem Quidditch- Spiel?", vermutete Ron.

Da Harry keine Lust hatte, die Wahrheit zu sagen, nickte er dazu.

„Ron, sieh mal, wen ich im Gang gefunden habe," rief Hermione und betrat dicht gefolgt von Blaise Zabini den Gemeinschaftsraum.

Die Gryffindors hatten die Beziehung der beiden zwar sofort akzeptiert und für sie war es auch nichts ungewöhnliches mehr einen Slytherin im Gemeinschaftsraum zu sehen, doch nach Gryffindors Niederlage, an der Blaise nicht ganz unschuldig war, erstachen sie ihn fast mit ihren Blicken.

„Blaise!", Ron schien sich nicht von den Blicken der anderen stören zu lassen, da er sofort zu seinem Freund rannte und ihm einen Kuss gab.

„Klasse gespielt," meinte der Rothaarige und reichte dem Slytherin die Hand.

Die anderen Teammitglieder, Harry eingeschlossen, blickten leicht verwundert auf diese Szene.

Früher hätte dies Ron niemals gesagt.

„Ich würde dir ja gerne die Hand schütteln, aber...," Blaise stoppte und zeigte auf die beiden Linyinwins in seinen Armen.

Das eine erkannte Harry als Butterfly und das andere war zu Harrys Überraschung Moonshine.

„Warum hast du Moonshine?", fragte Harry verwirrt.

Blaise setzte Butterfly ab und brachte Moonshine zu Harry.

„Wir haben unsere Linyinwins während des Spiels in der Umkleidekabine gelassen," erklärte Blaise, „Malfoy hat es aber dort vergessen, als er wie ein Wahnsinniger davonrannte. Er hatte es ziemlich eilig. Also habe ich es mitgenommen. Nachdem ich ihn aber nirgends finden kann, gebe ich es dir."

„Nach dem Spiel?", fragte Ron, „Harry ist auch ganz in Eile gewesen....Du hast doch nichts mit Malfoy, oder Har?"

„Ich habe nichts mit Malfoy," brüllte Harry.

In dem eh schon total ruhigen Gemeinschaftsraum klang dies nun noch lauter.

„War doch nur ein Scherz Har," beruhigte ihn Ron, „Ich weiß doch, dass du nichts mit Malfoy hast."

Auch die anderen Gryffindors schienen diese Vorstellung für lächerlich zu halten.

Nur Blaise zog fragend eine Augenbraue hoch.

Harry musste keine Gedanken lesen können, um zu wissen, was sich Blaise wieder dachte.

Immerhin kannte er mehr Fakten, als die Gryffindors.

„Potter? Kann ich dich kurz entführen?", bat der Slytherin.

„Ähm...klar, Ron passt du auf die Linyinwins auf?", fragte Harry und setzte Moonshine zu Minni und Mickey.

„Auf Butterfly auch gleich," grinste Blaise und drückte dem völlig überraschten Ron das Linyinwin in die Arme.

Ohne eine Antwort ab zu warten, verließen die beiden den Gemeinschaftsraum.

„Was willst du?", fragte Harry direkt.

„Gleich," meinte Blaise.

Die beiden gingen die Treppen hinunter und aus dem Schloss hinaus.

Nur einige Hufflepuffs befanden sich auf den Wiesen Hogwarts.

„Was ist los?", fragte Harry.

„Das selbe könnte ich dich fragen. Du und Malfoy verschwindet zur selben Zeit...und du schaust aus als hättest du einen Geist gesehen," grinste Blaise, „Also was ist passiert?"

„Warum sollte ich es dir sagen und nicht jemand anderen?", fragte Harry.

„Weil die anderen nicht von einigen Details wissen," sagte Blaise einfach, „Ich verspreche auch, es keinem zu erzählen."

„Okay,...Malfoy hat es zugegeben," seufzte Harry.

Die beiden ließen sich unter einem Baum nieder, von dem sie eine fabelhafte Aussicht zum See hatten.

„Hat er?", fragte Blaise erstaunt, „Wow...Respekt. Und was hast du gemacht? Seid ihr euch in die Arme gefallen und..."

„Nein...es war nichts romantisches," meinte Harry und erzählte Blaise von dem Gespräch, allerdings ließ er Details wie Sirius Animagi- Gestalt und der Warnung weg.

„Na ja, wenn du tatsächlich nichts für ihn empfinden solltest, ist das für dich doch perfekt," überlegte Blaise, nachdem Harry geendet hatte, „Überleg mal. Nichts ändert sich, außer natürlich, dass du weißt, dass dein Rivale dich vernaschen will."

„Ich verstehe nur nicht, warum ich so enttäuscht bin," seufzte Harry.

„Nun, du kennst meine Theorie zu deinen Gefühlen," meinte Blaise, „Allerdings will ich dich da in keinerlei Weise beeinflussen....und Malfoy ist wirklich wütend auf mich?"

„Yeah, ziemlich sogar," antwortete Harry, „Ich wollte dich nicht wirklich verraten, aber..."

„Schon klar," Blaise winkte ab, „Ich muss Dad bitten, dass er mir was aus Hogsmeade besorgt. Irgendwie muss ich Malfoy beruhigen...Ich will mir das mit ihm auf keinen Fall verscherzen."

„Sag mal. Sind du und Malfoy eigentlich Freunde?", wollte Harry wissen, „Ich meine, du warst ja nie bei seinem Anhang dabei."

„Das sagt noch lange nichts," erklärte Blaise, „Du musst wissen, dass Nicht- Todesserkinder so gut wie ignoriert in Slytherin werden. Außer heute...Da werden sie bejubelt, aber normalerweise sind sie Luft für die anderen. Dich wird's nicht interessieren, aber Pritchard und Parker hängen immer gemeinsam herum, obwohl sie in unterschiedlichen Klassenstufen sind. Das selbe gilt für Chester und Miller. Übrigens, Chester..."

„...überlegt sich die Sache mit Lee. Ich weiß," unterbrach ihn Harry.

„...Oh gut. Jedenfalls wird man als Todesserkind schief angeschaut, wenn man mit einem dieser sechs redet. Die glauben ja alle, dass mich Malfoy die ganze Nacht terrorisieren würde. Absoluter Blödsinn," fuhr Blaise fort, „Weißt du vor zwei Jahren hatte ich eine depressive Phase. Ich wollte mich mehr als einmal umbringen, aber Malfoy hat es jedes Mal verhindert...Er ist sogar extra wach geblieben um mich im Auge zu behalten..."

„Klingt gar nicht nach Malfoy," meinte Harry.

„Ich sagte doch, dass er anders ist, als er sich gibt. Als er die Sache von mir und Weasley erfahren hat, bot er sofort an, mir das Zimmer für eine Nacht zu überlassen," erzählte Blaise.

„Ja, und Ron bekommst du ganz unauffällig nach Slytherin," kicherte Harry.

„Er kann sich ja deinen Tarnumhang borgen," meinte Blaise.

„Woher weißt du von dem Umhang?", fragte Harry erstaunt.

„Nun, von Weasley...und von meinem Dad. Er hat die Vermutung geäußert, dass du den Tarnumhang deines Vaters haben könntest," antwortete Blaise, „Aber keine Sorge. In Slytherin weiß das sonst niemand...Nebenbei, es gibt schon Abendessen."

Harry blickte verwirrt auf seine Uhr und folgte danach Blaise zur großen Halle.

„Sag mal...kann ich mit dir reden, wenn wieder etwas passiert?", bat Harry, „Ich denke nicht, dass ich das Ron oder Hermione anvertrauen kann."

„Klar. Weasley kann dir ja immer sagen, wo ich bin," lächelte Blaise.

Harry öffnete das Tor zur großen Halle.

Das erste, was er sah, war Marcus Flint neben Olivers Platz am Lehrertisch.

„Was hast du mit Blaise besprochen?", fragte Ron, als sich Harry neben ihm niederließ.

„Er hat mich was gefragt," antwortete Harry.

Ron schien zu merken, dass er nicht mehr aus Harry herausbekommen würde und wechselte daher das Thema.

„Flint ist noch immer hier...kann der Typ nicht verschwinden? Wer braucht den schon?"

„Ich würde mir an deiner Stille überlegen, was ich sage," meinte Harry, „Flint ist für jemanden wichtiger als du denkst."

„Du hast doch nichts mit Flint?", fragte Ron überrascht.

„Ronald Weasley…," knurrte Harry.

Er versuchte gerade alles um nicht los zu brüllen.

„Liebe Schüler," Dumbledore hatte sich erhoben und sofort wurde es ruhig in dem Saal, „Ich habe etwas anzukündigen. Als erstes Glückwunsch an das Slytherin- Team zu ihrem heutigen Sieg...nun, wir alle haben den Strafstoss gesehen. Ich muss sagen, das war das erste Mal, dass ich eine Jägerin mit dem Quaffel Treiber spielen gesehen haben. Unglaublicher Einfall, Miss Johnson..."

Angelina schien das nun mehr als peinlich zu sein, da sie sofort beschämt den Kopf wegdrehte.

„Wahrscheinlich haben sie auch Professor Woods Gesichtsausdruck gesehen, als er das als Faul rechnen musste," fuhr Dumbledore fort, „Da Professor Wood immer noch zu parteiisch ist, habe ich entschlossen einen zweiten Schiedsrichter dazu zuholen. Sie erinnern sich doch noch an Marcus Flint, früherer Mannschaftskapitän von Slytherin? Er wird als Schiedsrichter bei den Spielen fungieren, in denen Gryffindor spielt...und Wood bei denen von Slytherin. Wenn Slytherin gegen Gryffindor oder Ravenclaw gegen Hufflepuff spielt, gibt es dann zwei Schiedsrichter."

Harry sah die geschockten Gesichter seiner Team- Mitglieder.

Er selbst konnte sich gerade noch zusammen reißen um nicht laut auf zu schreien.

Dumbledore musste von der Beziehung der beiden wissen, sonst hätte er niemals Flint als Schiedsrichter dazu geholt.

„Und ich habe auch noch was zu sagen," rief Oliver und stand auf.

Dumbledore nickte verstehend und setzte sich wieder.

Harry traute seinen Ohren nicht.

Oliver wollte es tatsächlich durchziehen?

„Obwohl, ich denke zeigen, wird mehr bringen," lächelte Oliver, setzte sich auf Marcus Schoss und küsste diesen lange.

Snape und McGonagall schienen kurz vor einem Herzinfarkt zu sein, Dumbledore lächelte nur und die ganze Halle schnappte nach Luft.

„Sag nicht, dass du das wusstest?", fragte George, als er Harrys amüsiertes Lächeln sah.

„Doch, schon seit Hogsmeade," antwortete Harry.

Oliver löste sich nach schier endloser Zeit von dem zweiten Schiedsrichter und blickte dann mit entschlossener Miene zu den Schülertischen.

„Irgendwelche Probleme damit?", als sich niemand etwas sagen traute, ließ er sich wieder auf Marcus nieder und begann ihn zu füttern.

„Wie konntest du uns das verschweigen?", fragte Fred, „So etwas müssen wir doch wissen..."

„Dann hättet ihr Oliver fragen sollen," meinte Harry und begann seinen Teller zu füllen.

„Als ob man mit so etwas gerechnet hätte," konterte George.

TBC