Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K.Rowling

Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Marcus/Oliver,....

Warnung: SLASH!!!

Kommentar: Ich sollte wirklich einmal alle vorwarnen, die nicht gerne fürchterlich lange Geschichten lesen. Da ich selbst noch keine Ahnung habe, auf was ich eigentlich hinaus will, könnte sie sehr...sehr sehr lange werden. Na ja, vielleicht übertreibe ich auch, aber so kann wenigstens keiner sagen, ich hätte ihn nicht gewarnt.

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Kisu, Bell, Ralna, Lilvroni, MaxCat, Kurt, deatheater, Dimfalathiel, pureblood, Alfiriel, cat-68 und Lilith Malfoy. *verwundertist* So viele Reviews hatte ich noch nie. Wirklich Danke! *allefestknuddel*

Zu den Fragen:

@Lilith Malfoy: Klar, kannst du sie übersetzen. Freu mich sogar, dass das jemand tun möchte. *dichknuddel*

@Alfiriel: Hat er schon. *g*

@cat-68: Nun warum Potter und nicht du? Es sollte eigentlich eine Harry/Draco Story und keine Draco/cat-68 Story werden. Frage beantwortet? *g*

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Die Nacht verging für alle viel zu schnell.

Fred und George hatten Oliver vollgelabert, bis dieser ihnen die ganze Geschichte mit Marcus erzählte.

Parvati und Lavender hatten gelauscht, woraufhin die ganze Schule bis zehn Uhr Bescheid wusste.

Ab diesem Moment, sah Harry immer die angeekelten Gesichter der Slytherins , wenn irgendjemand von Marcus sprach.

Oliver versuchte sich zwar andauernd zu entschuldigen, dass er Parvati und Lavender nicht gesehen hatte, doch Marcus winkte immer mit den Worten „War klar, dass sie mich hassen werden, wenn ich kein Todesser werden will" ab.

Draco ging Harry so gut es ging aus dem Weg.

Hermione lud doch tatsächlich Viktor Krum in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum ein.

Laut Ginny sollen sie bis drei Uhr in der Früh geknutscht haben, bis Viktor schließlich nach Slytherin zurück ging.

Wie es Ginny geschafft hatte, unbemerkt im Gemeinschaftsraum zu bleiben, war für Harry sowieso ein Rätsel.

Die jüngste Weasley hatte nämlich einen Zauber eingesetzt, der ihre Haarfarbe alle zehn Minuten änderte.

Die Drohungen der Zwillinge, dass wenn sie den Zauber nicht bald brechen würde, sie einfach ihrer Mom einen Brief schreiben würden, ignorierte sie einfach.

Harry selbst lag die ganze Nacht wach, weswegen er auch Ginnys Neuigkeiten als Erster erfuhr.

Dracos Worte drangen immer und immer wieder in seinen Kopf.

Warum störte es ihn bloß so, dass der blonde Slytherin keine Änderung wollte.

Konnte man tatsächlich den Menschen, den man liebte, weiter beleidigen, als sei nichts passiert?

Solche und ähnliche Fragen stellte sich Harry die ganze Nacht.

Nur ab und an, brachte ein Wolfsgeheul den Gryffindor auf andere Gedanken.

Und ehe er sich versah, wachten die ersten im Jungenschlafsaal auf und Harry musste erkennen, dass seine Gedanken über Draco bzw. wie es Lupin ging ihn die ganze Nacht wachgehalten hatten.

„Harry, das soll jetzt keine Beleidigung sein, aber du siehst schrecklich aus," meinte Seamus, als er Harry in seinem Bett sitzen und ununterbrochen die drei Linyinwins streicheln sah.

Durch diese Worte, blickten auch Dean und Neville zu ihm.

„Sag nicht, dass dich diese Niederlage so fertig gemacht hat, dass du nicht einschlafen konntest," sagte Neville, an dessen Beine sich Forgetfulness schmiegte.

Den Namen hatte Millicent für ihr gemeinsames Linyinwin ausgesucht, nachdem sie zwei Tage lang mit Neville gearbeitet hatte.

„Ich weiß nicht," seufzte Harry, während er vorsichtig die drei Linyinwins von seinen Beinen herunter nahm, „Ich weiß gar nichts mehr. Alles ändert sich so radikal...."

Harry gab seinen Mitschülern keine Möglichkeit Fragen zu stellen, da er sofort ins Badezimmer ging.

Ein Blick in den Spiegel, ließ ihn fast schreien.

Seamus hatte ja noch gewaltig untertrieben.

Schrecklich...er wäre glücklich, wenn er nur schrecklich aussehen würde.

„Irgendwie hat er sich verändert," meinte Seamus, als Harry den Raum verlassen hatte.

„Denkt ihr echt, dass das vom Quidditch- Spiel kommt?", fragte Dean.

„Was könnte es denn sonst sein?", entgegnete Neville, „Ich kann mich sonst an keinen Vorfall erinnern, der Harry fertiggemacht hat..."

„Wer weiß, was er mit Blaise zu bereden hatte. Vielleicht hat sich bei Rons Freund ja doch noch sein Slytherin- Blut gezeigt und deswegen ist Harry jetzt so fertig," überlegte Dean laut.

Seamus nickte zustimmend, doch Neville schüttelte resigniert den Kopf.

„Blaise ist in Ordnung," sagte er leise, „Er hat sogar angeboten mir in Zaubertränke Nachhilfe zu geben..."

„Warum hast du nicht einfach Hermione gefragt?", wollte Seamus wissen.

„Na ja...also erstens hat sie Zaubertranknachhilfe aufgegeben, als Ron nichts bei ihr kapiert hat und zweitens: Sie hat keine Zeit," erklärte Neville, „Genau, das waren ihre Worte..."

„Sie will wahrscheinlich mehr Zeit für sich und Vicki haben," kicherte Dean.

Seamus musste ebenfalls grinsen, während er zu Rons Bett schlich und die Vorhänge bei Seite schob.

„Aufstehen...wir haben eine traumhafte Stunde Zaubertränke vor uns," rief Seamus.

Ron murmelte etwas, das sehr nach „Blaise" klang, bevor er seine Beine um ein Kissen schlang.

„Ron, aufstehen. Dann siehst du Blaise," versuchte es der Ire nochmals.

Das schien zu helfen, da der Rothaarige seine Augen öffnete und diese verschlafen rieb.

„Scheinst ja einen schönen Traum gehabt zu haben," grinste Seamus und deutete auf Rons Mitte.

Dieser wurde sofort rot und rannte bei seiner Flucht ins Badezimmer fast Harry um, der dieses soeben verließ.

„Was habt ihr mit Ron gemacht?", fragte Harry gähnend.

„Gar nichts," antwortete Seamus unschuldig.

Harry blickte ihn zwar zweifelnd an, fragte aber nicht weiter, sondern zog sich schnell an, bevor er allein den Jungenschlafsaal verließ.

Moonshine, Minni und Mickey ließ er in seinem Bett.

Die drei rannten sowieso nicht davon, wenn sie ein weiches Bett hatten.

„Morgen," grüßte ihn zu seinem Schrecken Colin Creevey, als er in den Gemeinschaftsraum trat.

„Morgen Colin," erwiderte Harry.

Er wollte den Viertklässler einfach ignorieren und den Gemeinschaftsraum verlassen, aber dieser schloss sich ihm einfach an.

„Weißt du, Harry, ich habe mit Professor McGonagall gesprochen," strahlte Colin, „Ich bin nun offiziell Fotograf von HogNews....Ich habe natürlich ganz viele Bilder bei dem gestrigen Spiel geschossen, aber wir wissen noch nicht, welche wir verwenden."

„Wir?", fragte Harry verwirrt.

Wenn er Colin schon nicht los wurde, versuchte er es einfach mal mit einem normalen Gespräch.

„Ja, Lee und ich. Er schreibt den Bericht dazu, ich habe die Fotos. Der Artikel wird sicher wahnsinnig interessant. Obwohl Hermiones Bericht über die Hauselfen auch nicht gerade langweilig ist. Die Frage ist nur, ob das jemanden interessieren wird...Oh und Parvati und Lavender haben eine eigene Kolumne über die neuesten Gerüchte. Lavender hat sich deswegen auch meine Kamera ausgeborgt. Ich hoffe nur, dass ich sie bald zurück bekomme," plapperte Colin fröhlich, „Und Alyson Chester, du weißt schon die Jägerin Slytherins hat sich an eine Fortsetzungsgeschichte gemacht. Die ist total spannend, das kannst du mir glauben. Oh...und Cho Chang hat einen Artikel über Lupins Werwolfdasein geschrieben. Hat er es euch auch erzählt? Wenn nicht, kannst du es ja in der ersten Ausgabe lesen..."

„Ähm...Colin. Wo wird die Zeitung eigentlich geschrieben? Ich nehme mal an, ihr habt so etwas wie eine Redaktion, oder?", fragte Harry.

„Ja, haben wir auch. Allerdings dürfen nur Mitarbeiter HogNews wissen, wo sich diese befindet. Sorry, Harry," entschuldigte sich Colin.

„Hey, kein Problem," winkte Harry ab, „Wann gibt es denn die erste Ausgabe?"

„Diesen Freitag," sagte Colin stolz, „Ich hoffe dir werden meine Fotos gefallen...Ich bin nämlich der Einzige Fotograf...Ich wollte nur nicht, den ganzen Tag mit Parvati und Lavender verbringen, sonst würde ich für sie fotografieren."

„Der Einzige?", fragte Harry unsicher.

Colins Nicken war für ihn wie ein Schlag ins Gesicht.

HogNews würde wirklich voller Bilder von ihm sein.

„Aber meine Bilder sind toll...Ich habe ein fabelhaftes von Alyson und Blaise...Und ich habe es tatsächlich geschafft Angelinas Faul in die Linse zu bekommen. Das ist das einzige Bild, bei dem sich Lee und ich einig sind, dass wir es nehmen," erzählte Colin.

//Angelina wird sich freuen// dachte sich Harry, bevor er das Tor der großen Halle öffnete.

„Oh, da ist Ginny," strahlte Colin, „Harry, du entschuldigst mich doch."

Nach einem Nicken Harrys flitze Colin zu der gerade Blauhaarigen Weasley.

Harry selbst, blickte sofort zum Slytherin- Tisch.

Da saß er!

Der Grund seiner schlaflosen Nacht.

Draco schien sein Geständnis überhaupt nicht beeinflusst zu haben.

Er wirkte wie immer, als er mit Viktor diskutierte.

Lustlos ließ er sich neben Hermione am Gryffindor- Tisch nieder.

„Harry, was ist los? Du siehst so…anders aus," fragte Hermione.

Für Harry war es ein Wunder, weshalb man bei seinem heutigen Aussehen nicht sofort schreiend davon rannte.

„Schlaflose Nacht," erklärte er knapp.

Hermione fragte nicht weiter, sondern blätterte einfach in ihrem Buch.

//Krum hat sie echt verändert// staunte Harry.

Normalerweise hätte sie ihn noch stundenlang mit Fragen durchlöchert.

„Harry, wenn du willst, kann ich mit ein bisschen Make-up deine Augenringe verdecken," bot auf einmal Lavender an.

Harry hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihm gegenüber saß.

Von Parvati fiel jede Spur.

„Danke...aber ich verzichte," meinte Harry.

Lieber ließ er sich von den Slytherins wegen Augenringe aufziehen, als wegen Make-up.

„Wie du meinst...übrigens kennst du schon die neuesten Gerüchte?", fragte Lavender.

Scheinbar war es ihr egal mit wem sie redete, Hauptsache sie konnte mit irgendjemanden sprechen.

Und wenn Parvati gerade nicht da war, musste eben Harry hinhalten.

Normalerweise interessierte sich Harry nicht sonderlich für den neuesten Tratsch, aber da ihm ohne eine Unterhaltung wahrscheinlich die Augen zufielen, schüttelte er den Kopf und blickte Lavender gespannt an.

„Also...angeblich sollen Ginny Weasley und Colin Creevey etwas miteinander haben. Padma hat die beiden knutschend in der Bibliothek entdeckt..," begann Lavender.

Jetzt verstand Harry auch, warum Colin unbedingt zu Ginny wollte.

„Und Cho Chang hat angeblich etwas mit...jetzt halte dich fest...George Weasley...," fuhr Lavender fort.

„Ist nicht wahr?", fragte Harry atemlos.

Er blickte zum Ravenclaw- Tisch, an dem sich Cho gerade mit einer ihrer kichernden Freundinnen unterhielt.

Danach ließ er seinen Blick zu George wandern, der mit Fred gerade über den Preis von Mehlseifen stritt.

Harry wollte gar nicht wissen, was das schon wieder war.

„Doch...wir haben es aus verschiedenen Quellen," erklärte Lavender, „Aus jedem Haus soll sie jemand gesehen haben..."

„Aber George ist doch jede freie Minute bei ihrem Stand," unterbrach sie Harry.

„Tja...vielleicht ist auch nichts wahres dran," Lavender zuckte gleichgültig mit den Schultern, „Was aber wahr ist...denn das habe ich mit eigenen Augen gesehen, ist..."

Sie senkte bedeutungsvoll ihre Stimme.

„...dass Professor Zabini eine Affäre mit Professor Trelawney hat."

„Was?"

Harry traute seinen Ohren nicht.

Er starrte entsetzt auf den Lehrertisch, an dem sich Zabini gerade ein Brötchen beschmierte.

Trelawney war natürlich nicht anwesend.

Es kam sehr selten vor, dass diese ihr Turmzimmer verließ.

„Ja, ich habe es auch nicht glauben können....Ich meine Zabini ist ein verheirateter Mann...okay, gut, seit sein Sohn im Gemeinschaftsraum war, wissen wir ja, dass er nicht sehr treu ist," sagte Lavender.

„Aber, woher weißt du es?", wollte Harry wissen.

Er bemerkte die verwunderten Blicke der anderen Gryffindors.

Sie redeten zwar so leise, dass nicht mal Hermione, die neben Harry saß, etwas hören konnte, doch es kam auch nicht jeden Tag vor, dass Harry mit der Hauptzentrale der Gerüchte intensiv redete.

„Ich wollte Professor Trelawney besuchen...Ich habe nämlich etwas in meinen Träumen gesehen, das dann tatsächlich eingetroffen ist. Das wollte ich ihr mitteilen und bin zu ihrer Wohnung...Und bevor du fragst, ja ich weiß, wo ihre Wohnung liegt...jedenfalls will ich gerade das Passwort sprechen, da öffnet sich das Gemälde und ich höre eine Männerstimme. Ich habe mich also schnell in einem Felsvorsprung versteckt und da sah ich Professor Zabini, wie er die Wohnung verließ...."

„Aber das heißt doch noch lange nichts," warf Harry ein.

„Nein, das noch nicht. Aber stell dir vor. Professor Trelawney hatte nur einen Morgenmantel an. Und er hat gerade seinen Hosenstahl geschlossen und sein Hemd gerichtet....und er hat sie zum Abschied geküsst und gesagt, dass es wunderbar gewesen wäre und sie es bald wiederholen müssten," berichtete Lavender ohne auch nur einmal Luft zu holen.

Während Lavender heftigst atmete, überlegte Harry ob er das Blaise mitteilen sollte, bevor er es von irgendjemanden anderen erfuhr oder noch schlimmer, es in HogNews stand.

//HogNews? Verdammt//

„Lavender, du weißt, dass ihr das nicht in eure Kolumne schreiben dürft?", fragte Harry schnell.

„Du weißt von unserer Kolumne," staunte das Mädchen, „Aber keine Sorge...Parvati und ich sind nicht so blöd, das offiziell in eine Zeitung zu schreiben. Wenn das Zabini lesen würde, würden wir in Verteidigung gegen die dunklen Künste durchfallen oder noch schlimmer, vielleicht wird er gefeuert und wir müssen Snape dann in diesem Fach ertragen...Nein, das verbreiten wir auch nicht..."

„Und was machst du gerade?", fragte Harry amüsiert.

„Du bist der Erste, der es erfährt, außer Parvati natürlich...Wir wollten es entweder dir oder Ron sagen, da ihr beide am meisten Kontakt mit Blaise habt...Er sollte das wissen," erklärte Lavender, „Aber du wirst es nie als den neuesten Tratsch hören...außer du verbreitest es weiter."

Harry schüttelte den Kopf und grüßte danach Ron, der sich soeben an ihren Tisch setzte.

Lavender hörte prompt mit der Unterhaltung auf und trank ihre Tasse grünen Tee, nicht ohne Harry aus den Augen zu lassen.

„Sag mal...warum hast du eigentlich mit Lavender geredet?", fragte ihn Ron, als sie die Treppen in Richtung Kerker hinunterstiegen.

„Sie hat mich angesprochen," meinte Harry, „Es wäre unhöflich, sie einfach zu ignorieren."

Ron nickte zustimmend, bevor er die Tür zu Snapes Klassenzimmer öffnete.

Zu ihrer Verwunderung waren nur Draco und Blaise anwesend, die sich höflichst ignorierten.

Blaise schrieb scheinbar einen Brief und Draco blätterte in dem Vita- Trank Buch herum.

Ron schlich sich an Blaise heran und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Morgen, Schatz," grüßte ihn der Slytherin, stoppte seinen Brief und zog Ron zu sich herunter.

Harry atmete tief ein, bevor er zu Draco schritt.

„Morgen," grüßte er ihn freundlich, als er sich neben ihm niederließ.

Draco blickte nicht auf, sondern murmelte nur etwas, das entweder „Morgen" oder „Borgen" bedeuten konnte.

Nach und nach trudelten auch die anderen Gryffindors ein, doch von den Slytherins ließ sich keiner blicken.

Harry konnte sich das nicht erklären, immerhin hatte er Pansy und alle anderen noch beim Frühstück gesehen.

Mit einem lauten Knall öffnete sich die Tür und Snape schritt zu seinem Tisch.

„Heute werden wir..." er stoppte abrupt, als er nur die zwei Slytherins sah.

„Wo sind die anderen?", fragte er verwirrt, „Ich habe sie noch beim Essen gesehen, also kann es nicht daran liegen, dass sie gestern zu lange gefeiert haben..."

„Tja, also, das ist so...," stotterte Draco, schlug das Buch zu und schritt mit einem Umschlag zu Snape.

Dieser nahm ihn skeptisch entgegen, öffnete ihn und zog den Brief heraus.

Schnell huschten seine Augen über das Pergament vor sich und bei jedem Satz wurden seine Augen ein kleines bisschen kleiner.

Als er fertig gelesen hatte, zerriss er ihn und ließ die Schnipsel auf den Boden fallen.

„Spinnen sie völlig," fuhr Snape den blonden Slytherin an, „Das können sie nicht machen...Ich werde ihnen..."

„Professor! Ich bin doch anwesend...ich habe nur den Brief überbracht....Für den Inhalt kann ich nichts," verteidigte sich Draco.

Harry würde zu gerne wissen, was in dem Brief stand, wenn Snape seinen Lieblingsschüler anschrie.

„Sie hätten ein Machtwort sprechen müssen, Mister Malfoy," sagte Snape bedrohlich leise.

„Na klar...weil sie mehr auf mich hören werden, als auf...Na ja sie wissen schon," sagte Draco sarkastisch.

„Gut, sie haben ja recht...," meinte Snape an seiner Stimmlage aber nichts ändernd, „Sie können den anderen ausrichten, dass das üble Konsequenzen nach sich ziehen wird."

Draco nickte und kehrte dann zu seinem Platz zurück.

„Nun, da ihre Partner wahrscheinlich in geraumer Zeit nicht in Zaubertränke zurück kehren werden, muss ich die Paarungen in diesem Fach ändern," sagte Snape, sich genervt eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischend, „Mister Malfoy und Mister Potter, sie bleiben so. Das selbe gilt für Mister Weasley und Mister Zabini."

Snape holte nun die Liste heraus und begann einiges zu streichen und neues hinzu zufügen.

„Also die neuen Paarungen lauten," sprach Snape laut, „Seamus Finnigan und Lavender Brown, Neville Longbottom und Dean Thomas, Hermione Granger und Parvati Patil...Setzen sie sich zu ihren neuen Partnern."

Leicht verwirrt folgten die anderen Gryffindors Snapes Befehl.

Auch Harry konnte es sich nicht recht erklären.
Warum sollten die Slytherins nicht mehr zu Zaubertränke kommen?

Das war doch ihr Fach!

In dem sie sich alles erlauben konnten und keine Punkte verloren.

Durch Snapes wütende Reaktion bezweifelte Harry auch stark, dass Snape ihnen einfach freigegeben hatte.

„Ähm, Professor Snape," Hermione hob vorsichtig ihre Hand, „Was ist denn mit den anderen?"

„Das geht sie überhaupt nichts an, Miss Granger," fauchte Snape, „Und jeder der mich darauf anspricht verliert Punkte. Also, fünf Punke Abzug für Gryffindor."

„Professor...," nun meldete sich Draco, „Es geht um den Vita- Trank..."

„Ja?", Snape drehte sich fragend zu dem blonden Slytherin.

„Potter und ich haben jetzt das Buch, aber Sir...das schaffen wir doch niemals. Haben sie eigentlich gesehen, wie kompliziert dieser Trank ist?", fragte Draco.

„Ich weiß das....Ich habe ihn schon mal vor zehn Jahren probiert und in den Sommerferien ebenfalls," erklärte Snape knurrend, „Er ist kompliziert, aber ich werde ihn nicht zurückziehen...Was halten sie davon? Wenn es einer nicht schaffen sollte, gebe ich dem trotzdem noch eine knappe positive Note, wenn er ihn versucht hat?...Ist doch fair, oder? Und das Team, das ihn schafft, kann sich sicher sein, eine Eins in Zaubertränke und nächstes Jahr einen gewaltigen Vorsprung zu haben. Sind sie damit einverstanden, Mister Malfoy?"

„Ja, einverstanden. Danke, Professor," Draco schien nicht ganz von dieser Antwort begeistert zu sein, aber es war zu mindestens eine Besserung.

Beim Mittagessen entdeckte Harry die fehlenden Slytherins.

Diese schienen überhaupt keine Probleme mit ihrem Fehlen in Zaubertränke zu haben.

Pansy Parkinson redete sogar darüber, wie froh sie war, nie wieder diesen Lehrer zu haben.

Harry konnte sich einfach nicht erklären, woher die Abneigung der Slytherins gegen Snape herkam.

„Vielleicht hat er sie vergiftet," scherzte Dean, „Ich beschwere mich jedenfalls nicht. Ein Fach weniger in dem ich mit Crabbe zusammenarbeiten muss."

„Es ist trotzdem merkwürdig," meinte Hermione.

„Ron, klär uns auf," bat Seamus. 

„Ich habe Blaise gefragt, aber der weiß es selbst nicht...Malfoy redet mit ihm wegen irgendwas nicht mehr," sagte Ron.

„Lavender, Parvati," Hermione drehte sich nun zu den beiden.

„Sorry, uns ist nichts bekannt," entschuldigte sich Parvati.

„Sollten wir etwas hören, sagen wir's euch aber sofort," tröstete sie Lavender und schrieb Hermiones Namen auf ein Formular, „Siehst du...du stehst schon auf unserer Liste."

Hermione bedankte sich und wandte sich dann wieder den anderen zu.

„Denkst du, dass die Slytherins in jedem Fach fehlen werden?", fragte Dean.

„Nein...ich habe Hannah gefragt," sagte Hermione, „Die Slytherins waren in Geschichte der Zauberei alle anwesend."

„Dann haben sie tatsächlich nur etwas gegen Snape," staunte Neville, „Wenn wir alle nicht kommen würden, ließe er uns sicher von der Schule werfen."

„Vielleicht tut er es ja auch," meinte Seamus, „Habt ihr nicht gehört, was er gesagt hat. Von wegen Konsequenzen und so..."

„Ach, wäre das schön...Nie wieder Slytherins," schwärmte Dean.

In diesen Moment kamen die Eulen hereingeflogen.

Harry sah Hedwig auf sich zu schweben.

„Na du," grüßte er seine Eule, als sie bei ihm gelandet war.

Hedwig knabberte an einem Brotstücken, während Harry den Brief öffnete.

                                    Lieber Harry,

                                    Moony geht es heute nicht sonderlich gut.

                                    Der Vollmond hat ihn sehr geschwächt.

Daher wird heute bei euch Pflege magischer Geschöpfe ausfallen.

                                    Er bittet darum, dass du das den anderen auch ausrichtest.

                                    Hagrid hätte zwar diese Stunde übernehmen können, aber Bill benötigt

                                    ihn für irgendetwas.

                                    Außerdem wollten wir dich darum bitten, dass du Minni und Mickey

                                    noch eine Weile bei dir behältst.

                                    Danke schon mal im Voraus.

                                                Und viel Spaß bei euren Freistunden,

                                                                        Sirius & Remus

„Pflege magischer Geschöpfe entfällt heute," sagte Harry, nachdem er den Brief weggelegt hatte.

„Wieso? Ist irgendwas mit Lupin?", fragte Hermione besorgt.

„Gestern war Vollmond," antwortete Harry, was für alle Anwesenden genug Erklärung war.

„Das gibt es doch nicht," rief Ron, „Fred, George, Ginny, hört euch das an."

Harry sah, dass Hermes, Percys Eule, vor Ron auf und ab ging.

„Was gibt's?", fragte George.

„Percy hat mir einen Brief geschrieben," begann Ron.

„Oh, wenn's weiter nichts ist," meinte Fred und die beiden drehten sich wieder um.

Ginny hingegen hatte sich neben Ron gesetzt.

„Es ist interessant," beharrte Ron, „Also, hört zu."

Fred und George gaben sich geschlagen und drehten sich zu ihrem kleinen Bruder um.

„Percy wird Vater," erklärte Ron.

„Was?" Die Zwillinge starrten ihn an, als hätte er angekündigt, er sei der neue Voldemort, während Ginny nur zu strahlen begann.

„Ja, er schreibt, dass Penelope schwanger ist...Er ist völlig aus dem Häuschen," erzählte Ron, „Mom hat auch noch einen Brief hinzugelegt, in dem sie es bestätigt. Außerdem will Percy weniger arbeiten um mehr bei Penelope sein zu können..."

„Was? Percy arbeitet weniger? Geht die Welt unter?", fragte George geschockt.

„Gib den Brief her," bat Fred und riss Ron quasi beide Briefe aus den Händen.

„Ui, ich werde Tante," freute sich Ginny.

„Percy und Penelope?", fragte Harry verwirrt.

„Ja, Percy hat sich im Sommer mit ihr verlobt. Ich wollte es dir schreiben, aber dann dachte ich, dass dich Percy nicht interessiert," erklärte Ron.

„Das gibt's nicht," staunte Fred, als er den Brief durchgelesen hatte, „Percy wird tatsächlich Vater...Das arme Kind."

Ginny und Hermione bedachten ihn mit einem Blick alla McGonagall, den er einfach nur ignorierte.

„Tja, es gibt eben noch wirkliche Wunder," grinste George, „Sollen wir ihm eine Glückwunschkarte schicken?"

Den Ton mit dem er Glückwunschkarte sagte, ließ Harry nichts gutes ahnen.

Fred stimmte begeistert zu und die Zwillinge verließen gut gelaunt die große Halle.

„Ich werde Onkel," sagte Ron erfreut, „Kannst du dir das vorstellen?...Ich muss das sofort Bill erzählen."

Ron sprang aufgeregt auf und rannte zum Lehrertisch.

Harry sah, wie ihn Bill immer ungläubiger ansah, bis er schließlich einen erfreuten Gesichtsausdruck annahm.

„Er hätte es mir fast nicht geglaubt," sagte Ron, als er wieder am Gryffindor- Tisch ankam, „Erst der Brief hat ihn überzeugt...Er hat nämlich immer gedacht, er sei der erste von uns, der ein Kind bekommen würde. Immerhin ist er auch der Älteste."

„Oh, Arithmatik fängt gleich an," stellte Hermione nach einem Blick auf ihre Uhr fest.

Ehe Harry sich versah, war Hermione aus der großen Halle gestürmt.

„Wir sollten vielleicht auch besser los," meinte Ron, „Nicht, dass wir bei dieser Schreckschraube Nachsitzen müssen...Da wäre mir sogar Snape lieber."

Das Erste, das Harry auffiel, als sie Trelawneys Turmzimmer betraten, war, dass die Slytherins anwesend waren.

Das Zweite war, dass sich Parvati und Lavender ganz weit weg von Trelawney setzten.
Scheinbar hatte die Professorin für Wahrsagen durch ihre Affäre zwei ihrer größten und einzigen Fans verloren.

Harry selbst konnte Trelawney nicht ansehen ohne an Zabini zu denken.

Mit angewiderten Gesicht setzte er sich zu Draco an den Tisch.

„Ich bin auch nicht begeistert dich zu sehen," grüßte ihn der Slytherin kalt.

„Das hat nichts mit dir zu tun," verteidigte sich Harry schnell, „Ich habe nur an etwas..."

Er winkte ab.

„Übrigens. Pflege magischer Geschöpfe fällt aus," lenkte Harry ab.

„Woher weißt du das?", fragte Draco skeptisch.

„Schnuffel!", erklärte Harry.

„Schnuffel? Ach so, du meinst Black," vermutete Draco.

„Pst," zischte Harry, „Er heißt Schnuffel."

„Schon klar," grinste Draco.

Harry gefiel es irgendwie nicht sonderlich, dass Draco über Sirius Bescheid wusste.

Was, wenn der Slytherin auf einmal Lust bekam, ihn zu verraten?

Harry könnte dann nichts dagegen tun.

„Meine lieben Schüler," machte Professor Trelawney auf sich aufmerksam, „Leider müssen wir die Traumwelt verlassen, da keiner eine Traumvorhersage geschafft hat..."

Harry blickte verwirrt auf Lavender, die aber keine Anstalten machte, irgendetwas zu sagen.

//Oh ja// dachte sich Harry grinsend, //Das hat sich Trelawney wirklich verscherzt.//

„Was grinst du so dämlich, Potter?", zischte Draco.

„Hat nichts mit dir zu tun, Liebling," Harry musste fast lachen, als er die Röte in Dracos Gesicht entdeckte.

„Potter, ich warne dich. Erzählst du es herum, dann..."

„Mister Malfoy, könnten sie bitte aufpassen," bat Trelawney.

Draco murmelte eine Entschuldigung, bevor er artig nach Vorne blickte.

„Nun...wie ich schon sagte, werden wir uns nun der Gegenwart zuwenden," fuhr Trelawney fort, „Damit können wir sehen, was Leute gerade zu diesem Zeitpunkt machen. Ich selbst überprüfe die Kugel immer täglich, ob sich meine Mutter brav im Heim befindet."

Harry sah, welch Wunder, überhaupt nichts in der Kugel.

Im Gegensatz dazu konnte Draco genau sehen, in welchen Zimmer ihrer Villa, sich seine Mutter befand.

Lavender und Parvati gaben zur Überraschung der ganzen Klasse zu, nicht mal ein Staubkörnchen zu sehen.

„Was ist bloß mit Parvati und Lavender los?", wunderte sich Ron, als sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum befanden.

„Was soll mit ihnen sein?", fragte Blaise verwirrt.

Es war fast schon Brauch, dass Blaise seine Freizeit bei den Gryffindors verbrachte.

Hermione hatte zwar vorgeschlagen, dass er das Haus wechseln sollte, aber leider hatte der Hut ihm nie eine zweite Möglichkeit außer Slytherin gelassen.

„Normalerweise himmeln die Trelawney doch an," erklärte Ron.

„Tja...ich weiß es...aber ich weiß nicht, ob ich wirklich...," stotterte Harry, „Also, es hat etwas mit deinem Vater zu tun, Blaise. Daher musst du entscheiden, ob ich es sagen soll oder nicht."

Die vier waren bei der fetten Dame angekommen und Hermione murmelte das Passwort.

„Mein Vater?", fragte Blaise verwirrt, nachdem sie sich in eine stille Ecke verzogen hatten.

„Ja, genau. Was hat sein Vater mit Trelawney zu tun?", mischte sich auch Ron ein.

Harry konnte eine Veränderung in Blaises Gesicht entdecken.

„Moment Mal...Mein Vater...Trelawney...Sie ist eine Frau...eine verrückte Frau, aber eine Frau...Oh, mein Gott. Er hat eine Affäre mit ihr," vermutete Blaise.

Harry konnte nur nicken.

„Ich weiß es von Lavender. Sie hat die beiden gesehen...Aber keine Sorge...sie und Parvati werden es nicht rum erzählen," meinte Harry.

„Das ist mir doch völlig egal," schrie Blaise wutentbrannt, „Diesmal ist er zu weit gegangen..."

Ron versuchte Blaise zu beruhigen, aber der Slytherin schüttelte seine Hand ab und sprang auf.

„Ich kann auch nicht ewig dichthalten," brüllte Blaise, „Ich habe zu ihm gesagt, ich sage nichts Mom, wenn er es nicht in meiner Nähe tut...Aber jetzt ist das Spiel vorbei..."

„Was hast du vor?", fragte Ron vorsichtig.

„Ich schreibe meiner Mutter," erklärte Blaise und stürmte aus dem Gemeinschaftsraum.

„Ob das so eine gute Idee ist?", meinte Hermione zweifelnd, „Vielleicht solltest du ihn aufhalten?"

„Besser nicht. Er weiß, was er tut," sagte Ron.

TBC