Disclaimer: Zu meinem Leidwesen muss ich gestehen, dass nichts mir, sondern alles J.K. Rowling gehört.
Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Marcus/Oliver, Colin/Ginny,….
Warnung: Slash
Kommentar: Tja, danke an meine Reviewer Night und Kisu( den Teil extra für dich geschrieben. Hatte nämlich eigentlich gar keine Lust, aber man kann doch so einen Hilfeschrei nicht ignorieren *g*)!
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Harrys Herz raste fürchterlich, als ihn diese Erkenntnis traf.
„Ich bin verliebt," wiederholte er nochmals, seine Stimme nicht senkend.
„Wo ist ein Dieb?", fragte Neville ängstlich.
Auch die anderen Vorhänge öffneten sich und Dean murmelte: „Du brauchst einen Sieb?"
„Äh...," Harry hatte keine Ahnung, was er seinen Zimmergenossen nun sagen sollte.
„Lasst ihn doch allein mit seinem Glied," gähnte Seamus und zog seine Vorhänge wieder zu.
Warum musste er auch immer gleich losschreien?
In Rons Bett sah er Blaise wieder so wissend lächelnd.
Ihn würde es nicht wundern, wenn Blaise sein Geschrei, als einziger wirklich verstanden hätte.
„Was los?", nuschelte Ron.
Dieser war zu Harrys Überraschung nicht durch sein Geschrei, sondern durch die
Gespräche der anderen aufgewacht.
„Warum stiehlt ein Dieb einen Sieb mit seinem Glied?", fragte Ron gähnend.
„Potter hatte einen Alptraum," log Blaise, „Und den Rest haben sich die anderen ausgedacht."
Ron schien diese Erklärung nur noch schwach zu verarbeiten, da er schon wieder ins Land der Träume abdriftete.
Auch Dean und Neville zogen ihre Vorhänge zu und nicht mal eine Minute danach, konnte Harry vier gleichmäßige Atemzüge hören.
Vorsichtig stand er auf und begann in seinem Koffer zu wühlen.
Immer darauf bedacht, die anderen nicht wieder aufzuwecken.
„Was wird das, Potter?", fragte Blaise flüsternd.
Dieser hatte sich hinter Harry gestellt und beobachtete amüsiert, wie der Gryffindor verzweifelt in seinem Koffer wühlte.
„Zieh dich an," befahl Harry leise.
„Was? Warum?", fragte Blaise verwirrt.
„Du musst mich nach Slytherin schmuggeln...Ich muss unbedingt mit Draco reden," erklärte Harry.
„Draco? Soso...Malfoy ist also schon weg?", fragte Blaise amüsiert, „Muss ja eine einschlagende Erkenntnis gewesen sein...und ich weiß es gehört sich nicht, aber ich muss es einfach los werden...Ich hab's dir doch gesagt!"
„Ja, okay. Du hattest recht...Bringst du mich jetzt runter?", bat Harry.
„Wieso? Kannst du mit deiner Liebeserklärung nicht bis morgen warten?", fragte Blaise verwirrt.
„Nein, kann ich nicht. Morgen würde mich der Mut verlassen!"
Bei den ganzen Erklärungen, hatte Harry kein einziges Mal aufgesehen, sondern wühlte immer noch in seinem Koffer.
„Ich kann dich aber nicht nach Slytherin lassen. Das habe ich dir schon einmal erklärt. Die meucheln mich, wenn sie dich sehen," sagte Blaise.
„Deswegen nehme ich auch den," meinte Harry und zog den Tarnumhang seines Vater heraus.
Blaise schien darauf kein Argument zu haben, da er sich wortlos wieder umzog.
Harry tat es ihm gleich.
Immerhin wollte er nicht mit seinem Schlafanzug zu Draco gehen.
„Das wird lustig," kicherte Blaise, als sie den Schlafsaal verließen.
Harry konnte nur nicken, bevor er sich den Tarnumhang überzog.
„Blaise...wo willst du um diese Zeit noch hin?", fragte Hermione verwirrt, als sie im Gemeinschaftsraum ankamen.
Sie saß mit Ginny an einem der Tische und schien dieser bei einer Hausaufgabe zu helfen.
„Ich habe was vergessen," log Blaise, „Ich muss noch mal nach Slytherin."
„Ach so...pass aber auf, dass dich kein Lehrer erwischt," mahnte sie ihn.
Blaise nickte nur und ging rasch Richtung Ausgang, als er die Zwillinge schon auf sich zu kommen sah.
Harry folgte ihm auf jeden Schritt.
Immer schneller wurden ihre Schritte, als sie die Kerker erreichten.
Vor der feuchten Steinwand blieb Blaise stehen und murmelte das Passwort wieder so leise, dass es Harry nicht verstehen konnte.
„Mach aber keinen Lärm," bat Blaise, bevor er durch den geheimen Durchgang ging.
Harry folgte ihm rasch, bevor sich dieser wieder schloss.
Ganz Slytherin schien noch wach zu sein, da der ganze Gemeinschaftsraum voll war.
Harry musste wirklich aufpassen, an niemanden anzustoßen.
„Sieh mal einer an, wer uns da die Ehre gibt," rief Pansy Parkinson.
Harry zuckte erschrocken zusammen.
Hatten sie ihn entdeckt?
Doch dann kapierte er, dass sie Blaise meinte.
„Was ist los, Zabini? Ich dachte du vergnügst dich mit deinem Gryffindor?", grunzte Crabbe.
„Hab was vergessen," sagte Blaise knapp und wollte sich zu einem Gang durchschleichen, aber Goyle und ein Sechstklässler, dessen Namen Harry nicht kannte, versperrten ihm den Weg.
„Was vergessen?", gluckste der Sechstklässler, „Was denn?"
„Kondome und Gleitcreme," antwortete Blaise ernst.
Die Slytherins schienen einen Moment nicht wirklich zu wissen, was sie darauf sagen sollten.
Diesen Moment wollte Blaise nützen um zu dem Gang zu kommen, aber Crabbe hielt ihn an einem Arm fest.
„Lass mich los," zischte Blaise.
„Oder was sonst? Sagst du es deinem Papi?", spöttelte der Sechstklässler.
Harry wollte schon eingreifen, aber dann hätte er sich zeigen müssen und er war sich ziemlich sicher, dass Blaise dann mehr Ärger mit den Slytherins gehabt hätte.
„Lass mich los," knurrte Blaise, während seine Augen sich zu Schlitzen verengten.
„Lass ihn," rief Pansy, „Er ist es nicht wert!"
Crabbe ließ ihn nicht los, sondern wartete bis Goyle zu Blaise trat und diesem einen Schlag in den Magen verpasste, so dass er krümmend auf den Boden niederging.
Grunzend verließ Dracos Leibgarde den Schauplatz und ließen Blaise einfach allein am Boden liegen.
Harry ging leise zu Blaise und flüsterte: „Alles in Ordnung?"
Blaise nickte schwach, bevor er sich wieder aufhievte.
Mit einem Kopfnicken deutete er Harry an, dass dieser ihm folgen sollte.
Blaise schritt jetzt in den Gang, den die anderen Slytherins vorher versperrt hatten.
Nach einer Weile tauchten sieben verschiedene Abzweigungen auf.
Blaise trat durch die fünfte von links.
Harry dachte zuerst, dass er es sich einbildete, aber dann stellte er fest, dass es nun wirklich angenehm warm wurde.
„Wo führst du mich hin?", fragte er den Slytherin leise, als er sich sicher war, dass ihnen niemand folgte.
„Hast du's nicht gesehen? Malfoy war nicht im Gemeinschaftsraum...also kann er nur in unserem Zimmer sein," antwortete Blaise und blieb an einer Tür mit der silbergrünen Aufschrift D.Malfoy & B. Zabini stehen.
Zu Harrys Überraschung gab es an dieser weder eine Türschnalle noch einen Griff.
Als hätte Blaise gemerkt, was er dachte, erklärte der Slytherin: „In Slytherin kann man keinem trauen, daher hat jedes Schlafzimmer ein eigenes Passwort.....Schwertklinge!"
Kurz danach tauchte ein Türknopf auf.
„Praktisch," meinte Harry.
Blaise lächelte nur, bevor er die Tür öffnete und in das Zimmer eintrat.
Es sah fast aus, wie der Jungenschlafsaal Gryffindors, allerdings gab es nur zwei Betten, die in den Slytherin- Farben gehalten waren.
Die Decke war genauso, wie die in der großen Halle, wodurch Harry wusste, dass es heute bewölkt sein musste.
Harry wurde fast etwas neidisch, als er den Kamin im Zimmer entdeckte.
Gryffindor hatte keine eigenen Kamine in den Schlafsäle.
Dort wo in Gryffindor das Fenster lag, gab es hier einige Buchbords, die von Büchern nur so überfüllt waren.
Zu Harrys Überraschung standen sogar einige Pflanzen neben den Betten.
Als er ins linke Bett sah, entdeckte er ihn.
Draco Malfoy, mit einer Hand seinen Kopf stützend und mit der anderen ein Buch lesend.
„Schon wieder da?", fragte er gelangweilt, während er eine Seite weiter blätterte.
„Hab was vergessen," antwortete Blaise.
„Dann nimm es dir," meinte Draco gelassen.
Blaise überlegte fieberhaft, was er denn nehmen sollte und entschied sich dann für ein Buch über Zaubertränke.
„Für Longbottom," erklärte er, auf Dracos fragende Blicke.
„Bis morgen," verabschiedete sich Rons Freund und verließ das Zimmer.
Als die Tür ins Schloss fiel, blickte Draco nur kurz auf, wandte sich dann doch wieder seinem Buch zu.
Harry atmete tief ein, bevor er den Tarnumhang herunter nahm.
„Draco..."
Draco schrie auf, als er den Gryffindor entdeckte und bewarf diesen vor Schreck mit seinem Buch, welchen Harry aber geschickt auswich.
„Potter? Was in Slytherins Namen machst du hier?...Du kannst mich doch nicht so schrecken," kreischte Draco, während er aus dem Bett krabbelte und mit seinen Händen wild fuchtelte.
Harry konnte nur leicht schmunzeln, als er Draco so vor sich sah.
Der Slytherin trug einen schwarzen Seidenpyjama, dessen Oberteil leicht verrutscht war und einen herrlichen Blick auf seine Schulter preisgab.
Außerdem hingen ihm die Haare wirr vom Kopf.
Im Bett hatte dies Harry nicht gesehen, doch Draco musste sich die Haare gewaschen haben, da noch einige nasse Strähnen dabei waren.
„Sorry, wollte dich nicht schrecken," entschuldigte sich Harry und versuchte seinen Blick von Draco zu nehmen.
Doch der Slytherin sah in diesem Outfit irgendwie schutzlos aus und versprühte fast die Worte „Komm und knuddel mich", weswegen es Harry sehr schwer fiel.
„Wie bist du hier herein....Zabini," schrie Draco, als ihm die Erkenntnis kam, „Auf den kann man sich überhaupt nicht mehr verlassen. Jetzt macht er sogar noch mit Gryffindors eine Slytherin- Führung. Hat's dir gefallen, Potter? Wenn nicht muss ich dich enttäuschen. Wir erstatten niemanden sein Eintrittsgeld zurück...Und jetzt? Soll ich dich denen da draußen zum Fraß vorwerfen? Crabbe und Goyle durften schon lange niemanden mehr richtig verprügeln. Sie langweilen sich schon."
„Ich hab's gesehen," erwiderte Harry knapp.
„Was hast du gesehen?", fragte Draco verwirrt.
„Crabbe und Goyle," Harry zeigte neben Draco, als ob diese dort stehen würden, „Die und ein Sechstklässler haben Blaise attackiert."
„Sechstklässler?...Das kann nur Phillip Travers gewesen sein," überlegte Draco.
„Ist doch egal, wie er heißt....warum verprügelt ihr euch gegenseitig?", wollte Harry wissen.
„Tja...," Draco setzte sich wieder auf sein Bett, „...so sind sie. Außerdem scheinen sie Zabini nicht so fürchterlich verprügelt zu haben. Im dritten Jahr...da haben sie ihn verprügelt. Landete fast jeden zweiten Tag im Krankenflügel, weil er so viele Blessuren und Schwellungen hatte."
Harry rechnete zurück.
Das musste genau in Blaises depressiver Phase gewesen sein oder aber diese wurde dadurch hervor gerufen.
„Toll, dass du als Vertrauensschüler so viel hilfst," sagte Harry anklagend.
„Was soll ich denn tun?...Weißt du noch, was ich dir über meinen Vater und die Slytherins erzählt habe?...Vater hat sich fürchterlich aufgeregt, als ich mit Zabini in ein Zimmer gekommen bin...Nicht, dass er was ändern konnte, wie man sehen kann. Snape kann in solchen Dingen sehr stur sein. Aber was ich eigentlich damit sagen will. Kannst du dir vorstellen, was er tut, wenn er erfährt, dass ich Zabini auch noch verteidige?"
„Deinen Vater möchte ich nicht haben," meinte Harry ehrlich.
„So was kann man sich nicht aussuchen," sagte Draco grinsend, „Ich nehme mal, dass du auch lieber einen anderen Vater hättest."
„Nein...weshalb? Was stimmt bei meinem Vater nicht?", fragte Harry erzürnt.
„Na ja...er hat eine große Macke...er ist tot," antwortete Draco.
„Lieber einen toten als deinen," entgegnete Harry.
Draco zuckte unbeeindruckt mit den Schultern, wodurch das Pyjamaoberteil noch ein Stückchen hinunter rutschte.
„Was willst du eigentlich hier?", wechselte Draco das Thema.
„Äh...ähm...ja...also...das ist...so...ich...und...du," stotterte Harry und begann nervös auf und ab zu gehen.
„Warum setzt du dich nicht erstmals...Auf den Boden, denn in mein Bett lasse ich dich nicht," bot Draco an.
„Nein! Im Sitzen kann ich mich nicht konzentrieren," sagte Harry schnell, „Also, was ich eigentlich hier will...also...ich...du....Du weißt, was ich meine?"
Dracos verständnislose Miene zeigte ihm, dass er nicht mal annähernd eine Ahnung hatte.
„Okay, nochmals...ich...und du...lange...Feindschaft...du...plötzlich...kapiert?", fragte Harry hoffnungsvoll.
„Du versuchst mir gerade zu sagen, dass du dich in mich verliebt hast?", riet Draco, woraufhin Harry die Farbe einer gesunden Tomate annahm.
„Woher...woher weißt du das?", fragte er leise.
„Oh, mein Gott. Das ist echt so," staunte Draco, „Ich habe ja eigentlich nur geraten..."
„Dafür aber ziemlich gut," flüsterte Harry, bevor er beschämt den Kopf wegdrehte.
„Nun...und was soll ich jetzt tun?", fragte Draco kühl, „Soll ich dich nun Crabbe und Goyle überlassen...Es Brown oder Patil erzählen...direkt an den Tagespropheten schreiben...Voldemort informieren, damit ich Köder spielen darf?"
Harry geriet durch die plötzliche Gefühlsschwankung des Slytherins völlig außer Fassung, wodurch er nur einige unverständliche Gurgellaute von sich gab.
„Ich denke, das war es! Oder, Potter? Also kannst du ja wieder gehen", sagte Draco und wies auf die Türe.
„Aber...ich dachte, dass du mich auch liebst...und da ich die Gefühle erwidere...na ja da dachte ich, dass...," begann Harry verlegen.
„Wir ein Paar werden?", fragte Draco genervt, woraufhin Harry noch röter wurde und verlegen mit dem Kopf nickte.
„Oh Gott, Potter," stöhnte Draco und ließ aufs Bett fallen, „Du kannst es einem wirklich schwer machen."
„Warum schwer? Du hast doch damit angefangen," erinnerte ihn Harry, „...Du weißt doch noch. Diese kleine Warnung im Sommer."
„Potter...ich hab's dir doch schon einmal gesagt. Ich liebe dich!...Ja, das gebe ich auch zu, aber es wird sich nichts ändern," erklärte Draco kühl.
„Weshalb? Weil es dein Daddy herausfinden könnte?", fragte Harry spöttelnd.
„Ganz genau," Harry konnte gar nicht so schnell schauen, wie Draco aufeinmal wieder vor ihm stand.
„Tust du eigentlich immer was dein Vater sagt?", fragte Harry, „Flint hat immerhin auch..."
„Marcus? Ja, das ist schon ein Fall für sich," schmunzelte Draco, „Er und Wood! Hättest du dir das vorstellen können?"
„Lenk nicht ab," bat Harry.
„Aber Marcus...er ist volljährig. Der braucht nicht jeden Sommer zu seinen Eltern zurück gehen...Ich weiß ja nicht, ob dir das bewusst ist, aber ich würde das nächste Schuljahr nicht mehr überleben...wo nicht mal gesagt ist, dass die Slytherins mich nicht einfach killen würden," erklärte Draco.
„Die Slytherins würden nichts unter Dumbledores Aufsicht wagen...du wärst dann halt nicht mehr der ungekrönte Prinz, sondern würdest wie der Rest des Quidditch- Teams nicht beachtet werden...Oh...und wenn es zu schlimm wird, mach es einfach so wie Blaise. Übernachte immer bei uns," schlug Harry vor.
„Du bist süß," seufzte Draco, während er zärtlich durch Harrys Haare fuhr.
„Du hast's mit meinen Haaren," kicherte Harry.
„Ja...sie sind...," Draco kippte ein wenig den Kopf, „...außergewöhnlich. Völlig durcheinander, aber außergewöhnlich. Außergewöhnlich bezaubernd."
Draco schien von seinen eigenen Worten genauso überrascht wie Harry.
Einige Minuten standen sie sich nur schweigend gegenüber.
„Also...versuchen wir's?", fragte Harry hoffnungsvoll, „Wir können es ja anfangs noch geheim halten, bis wir uns selbst daran gewöhnt haben..."
„Oder bis die Schule beendet ist," warf Draco ein.
„Oder halt so lange," stimmte Harry zu, „Also...was sagst du?"
„Potter...sag es. Sag meinen vollen Namen und dass du mich liebst," bat Draco.
„Ich liebe dich Draco Malfoy," sagte Harry.
„Hast du es gehört? Klingt es nicht absolut dämlich?", fragte Draco, bevor er zur Tür schritt.
„Wie meinst du das?"
„Dass es lächerlich wäre...also geh...," Draco öffnete die Tür, „...bevor ich doch noch Crabbe und Goyle auf dich hetze."
Harry war in sekundenschnell bei der Tür und schloss sie wieder.
„Und was soll ich jetzt machen?", fragte Harry, „Ich habe mir heute Nacht eingestehen müssen, dass ich in dich verliebt bin...soll ich es einfach ignorieren oder was?"
„Ganz genau, Potter. Ich mache das schon seit zwei Jahren, also wird es Gryffindors großer Held wohl auch schaffen," bestätigte Draco kühl.
„Du bist die sturste Person, die ich kenne," meinte Harry, „Vielleicht hast du es nicht kapiert...ich musste mir heute Nach..."
„Potter! Denkst du für mich war es einfach, als mir bewusst wurde, warum ich in deiner Nähe immer so ein Kribbeln verspüre. Denkst du, ich habe laut gejubelt, dass ich jetzt in Harry Potter verliebt bin?", schrie Draco, „Aber...es geht nicht."
Draco ließ ihm keine Zeit zu antworten, da er einfach prompt die Türe öffnete und Harry mit einem kräftigen Stoss hinausbeförderte.
Als Harry sich wieder fasste, war die Tür zu und der Türknopf verschwunden.
//Das Passwort...ach...was war das nur...Blaise hat's ja gesagt...genau//
„Schwertfisch," sagte Harry, aber nichts rührte sich.
„Fischschwert," versuchte er es nochmals.
//Verdammt//
Frustriert zog er sich wieder den Tarnumhang über und machte sich auf den Weg nach Gryffindor.
//Morgen ist auch noch ein Tag....Oder übermorgen...wir haben genügend Fächer zusammen//
Zu Harrys Überraschung hatte sich der Slytherin- Gemeinschaftsraum nicht geleert.
Er wollte sich schon vorbeischleichen, bis er „Snape" fallen hörte.
//Etwas lauschen, hat noch keinem geschadet//
„Was ist, wenn er zu Dumbledore rennt?", fragte Millicent Bulstrode soeben.
„Snape würde das nie tun...und wenn schon. Es kann uns ja nichts passieren," winkte Pansy ab, „Ich habe nachgeforscht. Es gab schon öfters Fälle von Unterrichtsverweigerung, weil der Lehrer nicht gepasst hat."
„Aber unsere Eltern," warf Malcolm Baddock ein.
„Typisch, Zweitklässler," seufzte Pansy, „Immer um die Eltern besorgt."
„Aber er hat recht," mischte sich ein Junge ein, den Harry noch niemals gesehen hatte.
„Ross," sagte Pansy genervt, „Snape kann es aber nicht beweisen. Du hast gehört, was Gryffindors Tratschtanten erzählen...Snape hat den Brief zerrissen. Es gibt also keine Beweise."
„Aber wer sagt, dass man den Tratschtanten trauen kann?", fragte Millicent, „Laut den beiden...soll Draco Bulimie haben, weil er so dünn ist."
Harry schnappte überrascht nach Luft, was in dieser Menschenmaße aber niemand bemerkte.
Dieses Gerücht hatte er noch nie gehört, obwohl Lavender ihn doch am Morgen vollgelabert hatte.
Aber wahrscheinlich hatte sie nicht gedacht, dass er sich für Dracos Probleme interessierte.
„Ja...aber Draco hat's doch auch bestätigt...und wenn du willst kannst du ja noch Zabini fragen," lachte Pansy.
„Junior oder Senior?", fragte Crabbe verständnislos, woraufhin von allen Seiten kräftiges Augenrollen kam.
//Wie blöd kann man eigentlich sein?// fragte sich Harry, //Obwohl er weiß, dass es einen Unterschied gibt! Ein toller Anfang, Junge. Aus dir wird noch was.//
Harry unterdrückte ein Lachen, als er sich Crabbe in einem weißen Umhang bei einer weltbewegenden Entdeckung vorstellte.
„Ich rede doch nicht mit dem," sagte Millicent entsetzt, „Der und sein Gryffindor- Gespiele können mir gestohlen bleiben."
„War ja auch nur ein Scherz," beruhigte sie Pansy, „Ich würde nie von jemanden verlangen, dass er mit diesem Schlammblüterfreund reden muss."
„Apropos Draco," sagte Sarah Harris, die er von Ginnys Beschreibungen erkannte.
Ginny beschwerte sich immer lautstark, dass Sarah immer ihren Zaubertrank sabotierte.
„Warum geht er trotz des Ganzen in Snapes Unterricht?", fragte Sarah.
„Draco liebt Zaubertränke," erklärte Pansy, „Ich weiß nicht weshalb, aber er tut's. Außerdem würde ihn sein Vater köpfen, wenn er etwas auffälliges machen würde. Deswegen hat Mister Malfoy ihm ja auch nichts gesagt...ich denke, wenn meine Mutter mir das nicht geschrieben hätte, wüssten wir es alle nicht."
„Deine Mutter?", fragte Goyle, „Ich dachte, es war mein Vater?"
„Über vierzig Briefe sind an diesen Abend mit dem selben Inhalt gekommen. Wessen Eltern es nun als erstes geschrieben haben, ist doch völlig egal," fauchte Pansy.
„Seid ihr immer noch am Diskutieren?", fragte Draco gelangweilt.
Harry schreckte kurz auf.
Er hatte gar nicht bemerkt, dass der blonde Slytherin in den Gemeinschaftsraum
getreten war.
„Ja...warum schläfst du nicht?", fragte Pansy besorgt, „Kopfweh geht am Besten durch Schlafen weg."
Harry konnte deutlich sehen, wie Pansy versuchte einen Blick auf Dracos Körper zu erhaschen, aber dieser hatte sich vorsichtshalber einen Umhang umgewickelt.
„Ich weiß...ich geh gleich...ich wollte nur wissen, wie weit ihr schon seid," gähnte Draco.
„Schon fertig," sagte Pansy freudig, „Ihr seid entlassen. Tut was ihr wollt."
Die anderen Slytherins schienen davon sehr erfreut zu sein, da mehr als die Hälfte gähnte und in den Gang, der zu den Schlafzimmern führte einbog.
„Also...Draco...geht's dir schon besser?", fragte Pansy mit zuckersüßer Stimme.
„Ist nicht mehr da," grinste Millicent.
Harry ergriff ein leichtes Gefühl von Schadenfreude, als er Pansys enttäuschtes Gesicht sah.
Er hatte zwar auch nicht bemerkt, dass Draco wieder weg gegangen war, doch das war ihm völlig egal, solange Pansy seinen Slytherin in Ruhe ließ.
//Meinen Slytherin?// fragte sich der Gryffindor, als er unbemerkt aus Slytherin schlich.
//Schön wär's//
Er konnte Dracos Einstellung zwar verstehen, immerhin hätte er gestern noch herumgeschrieen, wenn ihm jemand gesagt hätte, dass er und Draco zusammen waren.
Kurz fiel ihm ein, dass er es ja getan hatte.
Als er im vierten Stock ankam, überlegte er es sich anders.
Er wollte jetzt nicht nach Gryffindor.
Er brauchte heute Nacht einen anderen Platz zum Schlafen.
Er wusste genau, wenn er Blaise sah, würde er ihn entführen und nochmals nach Slytherin zwingen und das wollte er Rons Freund auch nicht antun, zumal er wusste, wie hart schlaflose Nächte waren.
Also schritt er geradewegs zu Lupins Wohnung.
Er hatte zwar keine Ahnung, wie er das Sirius erklären sollte, aber das ignorierte er einfach.
„Schwarzwälderkirschtorte," murmelte er vor dem Gemälde und trat ein.
Aus dem Schlafzimmer hörte er zwei gleichmäßige Atemzüge.
Da er sie nicht wecken wollte, legte er sich einfach auf die Couch und deckte sich mit dem Tarnumhang zu.
Das würde ein netter Morgen werden.
TBC
