Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
Pairing: Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Marcus/Oliver, Colin/Ginny, Dean/Lavender,….
Warnung: Slash
Kommentar: Tja, ich bin noch nicht ganz aus der Sackgasse, aber zu mindestens am Wenden...Der blöde Spruch musste ja sein *sichselbstohrfeigt*
Ich wollte Dean eigentlich gar nicht als so einen A**** darstellen...allerdings wollte ich auch nur zwei Slash- Paare machen:-) So viel zu meinen Vorsetzen. *sichvorallenDeanfansversteckt*
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer baboon, Maia May, MaxCat, Kirilein, Ralna, Lynne, Nibin, YvannePalpatine, cat-68 und yvymaus.
@baboon: Danke! Allerdings bleibe ich doch bei dem Deutschen. Trotzdem danke!
@Maia May: Viel Spaß im Urlaub!
@MaxCat: Danke für die aufmunterten Worte!
@Ralna & Lynne: Was habt ihr beide bloß mit dem Küssen? *g* Ne, Scherz. Wird schon noch kommen, also brav Kamillentee(auch wenn er fürchterlich schmeckt) trinken und entspannen.
@ YvannePalpatine: Danke! Hast mir sehr geholfen!
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Die Wochen vergingen wie im Flug.
Draco taute langsam etwas auf.
So kam es auch, dass er immer öfter unauffällig über Harrys Oberschenkel streichelte, wenn sie ein Fach zusammen hatten.
Dies schien besonders Moonshine zu gefallen, da das kleine Linyinwin nur noch verspielt durch den Schlafsaal von Gryffindor bzw. Slytherin lief.
Obwohl Ron seiner Mutter mehrmals geschrieben hatte, dass Blaise in Ordnung war, schickte Mrs. Weasley trotzdem einmal wöchentlich einen Heuler.
Selbst Ginny fand dies reichlich übertrieben.
Aber als sie sich bei Mrs. Weasley beschwerte, hatte auch die Jüngste der Weasleys zum ersten Mal einen Heuler am Mittagstisch.
Ron gewöhnte sich aber inzwischen schon so gut an die schreienden Kuverte, dass er einfach normal weiteraß, als ob nichts sei, wenn der Heuler los ging.
Ebenso interessierte es ihn überhaupt nicht, was seine Mutter davon hielt, weswegen er und Blaise unzertrennlich geworden waren.
Es war schon ein Weltwunder, wenn Blaise tatsächlich mal wieder in Slytherin übernachtete.
Auch Harry bekam das mehr als oft zu spüren.
Er kam sich immer mehr wie das fünfte Rad am Wagen vor.
Hermione sah er nur in Begleitung von Viktor und Ron immer bei Blaise.
Daraus hatte sich entwickelt, dass er und Seamus Finnigan auf einmal die besten Freunde waren.
Er und der junge Ire hangen fast immer aneinander und quasselten über Draco bzw. Dean.
Das einzige was Seamus niemals erwähnte, waren seine nächtlichen Ausflüge aus dem Gryffindor- Turm.
Harry wunderte sich zwar wahnsinnig darüber, aber da er selber nicht besser war, sprach er Seamus nicht darauf an.
Dean ignorierte den Iren gekonnt.
Es war sogar schon so schlimm mit Lavender und ihm, dass Parvati alleine für ihre Kolumne zuständig wurde.
Allerdings erhielt sie reichlich Unterstützung von ihrer Schwester und Hannah Abbott.
Besonders viele Gerüchte verbreiteten sich über Seamus.
Er hatte sich als einziger Vertrauensschüler dagegen gesträubt Snapes Entlassung zu unterschreiben, weswegen die Beschwerde fallen gelassen wurde und die Slytherins ihn als ihr neues Lieblingsopfer erwählt hatten.
Harry hatte ihn schon mehrmals darauf angesprochen, warum er dies gemacht hatte, aber Seamus verriet nie etwas, ließ aber immer heraus spiegeln, dass Draco etwas damit zu tun hatte.
Dies hatte allerdings auch Vorteile.
Auch wenn es für Snape mehr als unüblich war, wurde Seamus sein neuer Lieblingsschüler und er überhäufte den Iren fast mit Hauspunkten.
Natürlich entstanden so die wildesten und einfach erlogensten Gerüchte.
Manche schlossen es aber auch einfach auf Snapes großartige Laune, die meist vom Slytherin- Team hervor gerufen wurde.
Zwei weitere Quidditch- Spiele hatten statt gefunden.
Das eine war Ravenclaw vs. Hufflepuff, bei dem Ravenclaw mit 180 zu 60 gewann.
Das zweite Slytherin gegen Ravenclaw.
Für Snape war dies wohl der schönste Tag seines Lebens, denn Slytherin gewann tatsächlich 430 zu 0.
Angelina und Harry waren sich beide einig, dass das nicht unbedingt ein Grund zur Freude war.
Sie mussten fürchterlich gut bei den Spielen gegen Ravenclaw und Hufflepuff sein, sonst könnten sie niemals Slytherins Vorsprung einholen.
Auch McGonagall schien dies bemerkt zu haben, da sie zum Wunder der ganzen Klasse, ihnen keine Aufgaben gab, sondern Harry und das restliche Team immer daran erinnerte, brav zu trainieren.
Besonders bei Ron hatte sie immer ihren strengen Blick aufgesetzt.
Scheinbar befürchtete sie, dass er Insider- Informationen an Blaise weiter erzählte.
Doch bei den ganzen Quidditch- Sorgen vergaß sie nie, die Klasse an die Probe- ZAGs zu erinnern.
Dabei blickte sie immer starr zu Neville.
Dieser war sowieso schon seit Wochen anders geworden.
Er verließ fast nie den Gryffindor- Turm, sondern lernte bis spät in die Nacht.
Colin hatte die Vermutung geäußert, dass sich Neville verliebt hatte und nun seine Angebetene beeindrucken wollte.
Da sich die Tratschtanten Hogwarts aber nicht sehr für Neville interessierten, blieb dieses Gerücht nur Gryffindors vorbehalten.
Aber auch in den anderen Fächern wurde es immer schwieriger.
Snape fand Tränke, die selbst Fachgenies wie Hermione oder Draco in die Luft jagten.
Vom Vita- Trank einmal abgesehen.
Diesen hatten sie einfach schlichtweg ignoriert.
Trelawney versuchte der Klasse beizubringen mit den Seelen der Verstorbenen über die Schicksale der Menschen zu sprechen.
Da sie aber ihre einzigen Fans verloren hatte, erwies sich das als stumpfsinnig.
Harry musste sich, wie viele andere auch, jedes Mal zurück halten um nicht laut los zu lachen, wenn Trelawney mit zwei Räucherstäbchen in den Händen durch ihr Turmzimmer sprang und dabei irgendetwas summte.
Lupin hatte, laut Sirius, eine Knuddelphase, weswegen er jedes Mal putzigere Wesen vorführte.
Von Kaninchen mit Röntgenblick über Ponys, die mit ihrem Schweif Harfenmusik machten, war alles schon dabei gewesen.
Natürlich freuten sich besonders die Mädchen darüber.
Selbst Pansy hatte öfters Probleme um nicht laut „Wie niedlich" zu kreischen und die Wesen begeistert zu streicheln.
Flitwick wiederholte den Stoff der letzten Jahren mit der Begründung: „Besser ihr könnt den alten Stoff perfekt, als den neuen und den alten nur halbwegs."
Binns war wie immer gleich einschläfernd.
Allerdings gab es Gerüchte, dass die Ravenclaws ein Kündigungsschreiben für Binns umher reichen wollten.
Madam Sprout blieb bei Wasserpflanzen.
Sie sagte, man solle es ausnützen, solange der See noch nicht zugefroren war.
Astrologie war das einzige Fach in dem es gleich schwer bzw. gleich leicht blieb.
„Liegt wahrscheinlich daran, dass sich die Sterne seit Millionen von Jahren nicht sehr verändert haben," vermutete eines Nachts Terry Boot.
Doch der schwerste und vor allem anstrengendste Unterricht war Zabinis.
Harry hatte gar nicht gewusst, dass es so viel Energie benötigte Auren zu spüren.
Seit Zabini sie nicht mehr mit dem Aurastein üben ließ, schaffte es fast niemand seine eigene Aura zu spüren.
Ausnahme war Blaise, doch selbst dieser spürte es nur schwach und war nach jeder Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste völlig geschafft.
Sie hatten es nur Zabinis langwierigen Versuchen zu verdanken, dass sie Snape in der ersten Stunde Zaubertränke am Freitag nicht zu sehr anstrengte.
Dies ging eigentlich relativ gut, da Snape sowieso jede erste Stunde damit beschäftigt war, sich Tinte aus den Gewändern und Haaren zu zaubern.
Schon seit Wochen hatte er immer eine Juxfeder als Schreibutensilien dabei.
Seinen ständigen Verfluchungen war anzunehmen, dass er dies nicht freiwillig tat.
Harry wusste, dass es Sirius fürchterlich langweilig geworden war und alles tat um sich irgendwie zu beschäftigen.
McGonagalls Drohung mit den ungewöhnlichen Maßnahmen hatte sich auch nicht erfüllt.
So verlief Halloween völlig normal.
Als Harry die Augen an einem Donnerstag, eine Woche nach Halloween, die Augen aufschlug, dachte er, er würde erfrieren.
//Was ist denn jetzt los?//
Er wickelte sich in seine Decke und tapste zum Fenster.
Erstaunt rieb er sich die Augen, aber das Bild verschwand nicht.
Die Länderein Hogwarts waren vollkommen mit Schnee überzogen
und die weißen Flocken fielen immer noch.
Selbst um die Fensterrahmen hatten sich Eiszapfen gebildet.
„Scheiße...es ist kalt. Warum ist es so kalt?," fluchte Seamus, als dieser die Vorhänge von seinem Bett wegzog und ebenfalls in seiner Decke eingewickelt zu Harry trat.
„Ich denke, die Hauselfen waren nicht für diesen plötzlichen Wintereinbruch gerüstet," antwortete Harry.
„Winter?", Seamus blickte ihn verwirrt an, bis er selbst aus dem Fenster blickte.
„Das gibt es doch nicht," staunte der Ire, „Gestern hatte es noch 20° Grad und heute ist alles voller Schnee."
Harry musste bei Seamus verträumten Gesichtsausdruck mit dem
der Ire aus dem Fenster blickte, schmunzeln.
Seamus wirkte wie ein Kind, das sich schon fürchterlich auf die erste
Schneeballschlacht freute.
„Warum ist es so kalt," Neville, ebenfalls mit Decke, gähnte lautstark, bevor auch er aus dem Fenster blickte.
„Schnee? Jetzt schon?", wunderte sich Neville.
„Ist doch schön," strahlte Seamus, „Je früher der Schnee, desto länger haben wir ihn..."
„Muss nicht unbedingt sein," meinte Harry.
„Na, da hatte ich doch Glück, dass ich nicht in Slytherin übernachtet habe, sonst wäre ich schon ein Eiszapfen," scherzte Blaise.
Dieser kam gerade fertig angezogen aus dem Badezimmer.
Allerdings sprachen seine um sich geschlungene Arme, dass ihm nicht unbedingt wärmer war.
„Hast du eigentlich einen eingebauten Wecker?", fragte Seamus verwirrt.
Egal, wie sehr er sich bemühte, Blaise war immer vor ihm wach.
„Na ja, so was ähnliches," antwortete Blaise grinsend, während er zu Rons Bett ging und dessen Vorhänge beiseite schob.
Vorsichtig um den Rothaarigen nicht zu wecken, kletterte er auf das Bett, so dass er genau über Ron kniete.
„Aufwachen, Süßer," flüsterte der Slytherin und begann zärtliche Küsse an Wange und Stirn zu verteilen.
Erst als Ron langsam die Augen aufschlug, küsste er ihn auf den Mund.
Derweil waren die anderen drei im Badezimmer verschwunden und richteten sich für den Tag.
Harry hoffte wirklich, dass die Hauselfen bald etwas gegen die Kälte machen würden.
„Jemand muss Dean aufwecken," meinte Neville, als sie fertig das Badezimmer verließen.
„Schön," knurrte Seamus und ging schnell Richtung Ausgang.
Im Vorbeigehen zog er Deans Vorhänge weg und zischte eine Weckung, die von der Stimmlage einer Todesdrohung glich.
Bei dem ganzen Vorgang, hatte er nie sein Tempo verlangsamt, geschweige denn, dass er stehen geblieben wäre.
Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter dem Iren zu, als er den Schlafsaal verlassen hatte.
Wenn jemand noch nicht wach gewesen war, war er es spätestens jetzt.
Harry würde es nicht wundern, wenn man den Knall bis zu den Mädchenschlafsälen gehört hätte.
„Was ist mit dem los?", nuschelte Dean, als er überriss, was eigentlich passiert war.
„Drei mal darfst du raten," sagte Harry kühl und verließ ebenfalls den Raum.
Dean rollte nur mit den Augen, aber die anderen drei blickten den beiden verstört nach.
„Seamus! Warte doch mal!"
Harry konnte den Iren erst einholen, als sie den Gryffindor- Turm schon verlassen hatten.
„Ich schaffe das nicht mehr," knurrte Seamus, „Ich kann mit ihm einfach nicht in einem Schlafsaal bleiben..."
„Dir wird ja wohl kaum eine andere Wahl bleiben," erwiderte Harry.
„Doch...ich könnte nach Ravenclaw wechseln," überlegte Seamus, „Aber ich denke, das ist auch nicht das Wahre."
„Seit wann hasst du Dean eigentlich?", erkundigte sich Harry, während sie die Treppen hinunter stiegen.
„Wie kommst du darauf, dass ich ihn hassen würde?", fragte Seamus.
„Na ja...seit etwa zwei Wochen hast du bei ihm nicht mehr diesen verträumten Blick, sondern siehst aus, als wolltest du ihn erstechen," erklärte Harry.
„Tja...du weißt doch....Hass und Liebe liegen nah aneinander," antwortete Seamus, „Ich konnte gar nichts dagegen tun...es war auf einmal da."
„Mit Lavender verstehst du dich aber immer noch," warf Harry ein.
„Sie kann ja nichts dafür," meinte Seamus.
Während sie zur großen Halle gingen, bemerkte Harry, dass es nicht wärmer wurde und er kuschelte sich mehr in seinen Umhang.
Was hätte er jetzt für seine Decke gegeben.
Seamus schien das ähnlich zu sehen, denn er sagte: „Hoffentlich kommen wir in Kräuterkunde wieder in Gewächshaus Acht."
„Das wäre schön," schwärmte Harry, als er sich das tropische Klima in dem Gewächshaus vorstellte.
Endlich betraten sie die große Halle.
Fast alle Tische waren noch leer, Harry nahm an, dass die meisten lieber etwas länger in ihren Betten bleiben wollten.
Nur der Slytherin- Tisch war schon voll besetzt, allerdings wunderte dies Harry nicht sonderlich.
Er wäre wahrscheinlich auch so schnell wie möglich aus der Kälte der Kerker geflohen.
Sie setzten sich als die ersten an den Gryffindor- Tisch.
Harry nahm sofort seine Tasse Tee und wärmte seine Hände an dieser.
Seamus tat es ihm gleich.
Nach und nach fühlte sich die große Halle.
Die meisten Schüler hatten sich eine Mütze aufgesetzt oder einen Schal umgehängt.
Harry bereute es, dass ihm das nicht eingefallen war.
Dean und Lavender saßen so dicht aneinander gekuschelt, dass bei ihnen jegliche Wärmehilfsmittel sinnlos wären.
Ron war zu sehr damit beschäftigt zum Slytherin- Tisch und in Blaises Augen zu schauen, dass er die Kälte völlig vergaß.
„Liebe Schüler...," Dumbledore erhob sich und sofort wurde es in der Halle still.
„...ihr habt sicher schon bemerkt, dass sich die Hauselfen noch nicht um das Erwärmen des Schlosses gekümmert haben..."
„Wann tun sie das endlich?", rief irgendein Slytherin dazwischen.
„Ruhe, Mister Pryce...," knurrte Snape und der Slytherin verschränkte schmollend die Arme und blickte stur geradeaus.
„Die Hauselfen," fuhr Dumbledore fort, „...werden noch etwas dafür brauchen. Sie müssen sich zuerst um etwas wichtigeres kümmern...ich bitte euch also, noch etwas Geduld zu haben. Spätestens heute Abend wird das Schloss wieder schön warm sein."
Einige Schüler begannen zu murren.
„Bis zum Abend?", flüsterte Ron, „Bis dahin können wir schon erfroren sein..."
Nur Hermione schien von dieser Neuigkeit erfreut zu sein, obwohl sie im Dauertakt bibberte.
„Ich finde es toll," sagte sie, nachdem sie einen Schluck ihres Tees genommen hatte, „Endlich stehen die Hauselfen uns nicht sofort zu Diensten. Vielleicht haben meine langwierigen Versuche endlich etwas gebracht..."
„Hermione! Wenn wir wegen dir den ganzen Winter frieren müssen, probieren wir an dir Charlies Spray aus," drohte Fred.
Zur Verwunderung von ganz Gryffindor hatten die Zwillinge das Spray noch nicht an jemanden getestet.
„Könntet ihr noch kurz aufmerksam sein," bat McGonagall
streng.
Die Schüler senkten peinlich berührt ihren Kopf.
Sie hatten gar nicht bemerkt, dass Dumbledore immer noch stand.
„Zwei Dinge noch. Pflege magischer Geschöpfe entfällt heute..."
Erst da bemerkte Harry, dass weder Lupin noch Sirius anwesend waren.
„...Gestern Nacht war Vollmond," erklärte Dumbledore auf die verwunderten Blicke der Schüler.
„..Außerdem möchte euch euer Professor Snape noch etwas mitteilen...Severus!", Dumbledore setzte sich wieder, dafür erhob sich Snape.
„Das was ich zu sagen habe, ist besonders wichtig für alle Klassen, die heute Zaubertränke haben," begann Snape, „Zaubertränke findet heute nicht in den Kerkern statt, sondern im Ersatzraum für solche Fälle...Seien sie zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn am Eingangsportal...Ich hole sie dann ab."
Nach diesen Worten setzte er sich wieder und versuchte Sinistra zu ignorieren, die ihn schon den ganzen Morgen mit irgendetwas voll labberte.
„Ersatzraum für solche Fälle?", fragte Fred verwirrt.
„Ich nehme an, er meint diese Kälte. Ich denke, er selbst will nicht den ganzen Tag im Kerker sein...," erklärte Hermione, „Im Kerker ist es ja sonst schon nicht gerade angenehm und dann noch mit der Kälte...Brr."
Sie zitterte gleich ein bisschen mehr bei dieser Vorstellung.
„Wir sollten los," meinte Fred nach einer Weile, „Damit wir noch rechtzeitig beim Eingangsportal ankommen..."
„Ihr habt jetzt Zaubertränke?", fragte Hermione.
Als George nickte, sagte sie: „Erzählt mir, wie das Ersatzzimmer aussieht..."
„Klar, machen wir," versprach Fred und die Zwillinge verließen mit Lee Jordan die große Halle.
„Wir sollten vielleicht auch schon mal los gehen," schlug Hermione vor, „Bis zu den Gewächshäusern dauert es ja eine Weile."
„Geh schon mal vor, Hermione," sagte Ron, während er ein Omelett aß.
Hermione schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf und schloss sich Lavender und Dean an, die ihren Vorschlag angenommen hatten.
Da sich Ron in nächster Zeit noch nicht von seinem Frühstück entfernen wollte, verabschiedete sich Harry und ging mit Seamus mit.
Als sie einige Schritte aus der großen Halle gemacht hatten, hörten sie aufeinmal hektische Schritte hinter ihnen.
„Wartet doch auf mich," rief Ron beleidigt und kam atemlos bei ihnen an.
„Du hast Marmelade an der Nase," sagte Seamus.
Sofort begann Ron kräftig an seiner Nase zu wischen, bis die Marmelade verschwunden war.
In dieser Zeit kamen auch schon Hannah und Parvati aus der großen Halle.
Die beiden blickten erfreut, als sie die drei Jungs sahen und liefen sofort zu ihnen.
Parvati hatte einen kleinen Hefter in ihrer Hand, den sie Harry entgegen drückte.
„Könntet ihr drei unterschreiben?", bat Hannah.
„Ist das schon wieder ein Kündigungsschreiben?", fragte Seamus verwirrt.
„Aber nein...das Kündigungsschreiben für Binns wird erst heute Abend an die Vertrauensschüler herumgereicht...und dieses Mal unterschreib bitte, Seamus," drohte Parvati.
„Ich weiß nicht...ich würde diese extra Schlafstunden vermissen," überlegte Seamus, doch nach einen Blick in Parvatis wütendes Gesicht, stimmte er zu.
„Und was ist das nun?", fragte Harry, während sie langsam weiter gingen.
„Eine Unterschriftenaktion," antwortete Hannah.
„Das sehen wir," meinte Ron, „Aber für was ist sie gut?"
Harry blätterte die Zettel durch.
Es waren schon über zehn und diese waren sogar beidseitig beschrieben.
Es musste etwas wichtiges sein, wenn so viele schon unterschrieben hatten.
„Wir haben gestern damit angefangen," sagte Parvati, als sie Harrys Blick bemerkte.
„Erst gestern?", staunte er.
„Aber für was ist sie gut?", wiederholte Ron.
„Für einen Weihnachtsball," erklärte Parvati, „Normalerweise haben wir ja keine Weihnachtsbälle...Letztes Jahr war das ja nur eine Ausnahme, wegen des Trimagischen Turniers...Und da haben wir uns gedacht, wenn wir ganz viele Unterschriften zusammen bringen, können wir Dumbledore überreden heuer ebenfalls einen Ball zu arrangieren."
„Also...unterschreibt ihr?", bat Hannah und drückte Harry eine Feder in die Hand.
Kurz erinnerte er sich an den letzten Weihnachtsball zurück und überlegte wirklich ob er unterschreiben sollte.
//Allerdings mit der richtigen Begleitung könnte es interessant werden//
Er bezweifelte aber, dass Draco tatsächlich mit ihm zum Weihnachtsball gehen würde.
Trotzdem unterschrieb er.
„Danke," sagte Parvati, riss ihm den Hefter und die Feder aus der Hand und gab sie an Ron weiter.
„Ich kann mit Blaise hingehen," murmelte Ron, während er unterschrieb.
Wieder bedankte sich Parvati und gab es an Seamus weiter.
Dieser zögerte kurz, unterschrieb aber dann doch.
„Perfekt," freute sich Parvati, „Wir bekommen bestimmt von jedem eine Unterschrift...sogar einige Slytherins haben unterschrieben..." Sie blätterte einige Seiten zurück, bis sie Pansy Parkinson in verschnörkelter Schrift stehen sah.
Harry fiel sofort Draco Malfoy ins Auge.
„Pansy hat uns sogar versichert, dass sie die anderen Slytherins auch dazu bekommt, das zu unterschreiben," fuhr Hannah fort, „Wir haben ja erst zwanzig oder so... Ich wette, wir bekommen ganz Slytherin...Pansy scheint ganz wild auf einen Weihnachtsball zu sein...."
„Genauso wie Malfoy," flüsterte Parvati Harry zu.
Harrys Herz begann schneller zu schlagen.
//Nein// beruhigte er sich selbst //Draco würde nie mit mir auf einen Ball gehen//
„Wir sollten uns beeilen," meinte Seamus, als er kurz auf seine Uhr blickte.
Schnell packte Parvati den Hefter in ihren Rucksack und die fünf rannten los.
Madam Sprout ging schon ganz nervös am Treffpunkt auf und ab.
„Na endlich," seufzte sie, als sie die fünf sah.
„Entschuldigung, Madam Sprout," sagten sie im Chor.
„Schon gut," beruhigte sie Madam Sprout.
„Hättet ihr auf mich gehört," flüsterte ihnen Hermione zu.
„Heute...," sagte Madam Sprout.
„...gehen wir in Gewächshaus Acht?", fragte Justin Finch-Fletchley kleinlaut.
„Ja, das wäre schön," stimmte Ernie Macmillan zu.
Madam Sprout lächelte nur darüber, schüttelte aber den Kopf.
„Leider muss ich euch enttäuschen...Wir bleiben bei unseren Pflanzen, die im Freien wachsen," sagte Madam Sprout.
„Aber Madam Sprout," mischte sich Hannah ein, „Haben sie heute schon einmal aus dem Fenster gesehen...es liegt mindestens einen Meterhoch Schnee."
„Ich weiß," lächelte Madam Sprout, „Folgt mir bitte."
Verwirrt folgten sie Madam Sprout auf die Länderein.
Hier froren sie gleich ein bisschen mehr.
Es war sogar so kalt, dass schon der See zugefroren war.
„Was soll hier denn wachsen?", fragte Ron zweifelnd.
„Eispflanzen," antwortete Neville.
Harry erinnerte sich, dass er Neville ein Buch über diese aus Hogsmeade mitgebracht hatte.
„Fünf Punkte an Gryffindor," sagte auf einmal Madam Sprout.
„Weswegen?", protestierten einige Hufflepuffs.
„Weil Mister Longbottom mitgedacht hat," erklärte Madam Sprout und blieb nahe des Sees neben einer Felsspalte stehen.
„Wir machen heute Eispflanzen durch," sagte sie laut, „Wir haben Glück, dass die Temperaturen so rapide abgesunken sind...ich habe es gemessen. Wir haben –15° Grad..."
„Deswegen ist mir so kalt...und ich habe mich schon gewundert," scherzte Ron und wickelte sich mehr in seinen Umhang.
„Ich habe heute auch schon geschaut, ob sie schon blühen," fuhr Madam Sprout fort, „Wie gesagt hatten wir Glück. Es gibt schon ganz viele...Mister Longbottom, könnten sie der Klasse erklären, was Eispflanzen sind..."
„Kann das nicht jemand anders machen?", bat Neville nervös und sofort schoss Hermiones Hand in die Höhe.
„Nein, Mister Longbottom...sie müssen ihre Ängste bald überwinden, also erklären sie's," bat Madam Sprout und Hermione ließ ganz enttäuscht ihre Hand sinken.
„Also....Eispflanzen...," stotterte Neville, „...wachsen nur bei einer Temperatur unter –5° Grad. Sie erblühen durch die Kälte in der Luft oder dem Schnee. Sie werden meist nicht beachtet, weil sie fast durchsichtig sind..."
„Danke, Mister Longbottom. Das reicht! Zehn Punkte an Gryffindor," lobte ihn Madam Sprout.
Harry konnte sehen, wie Neville zu strahlen begann.
Er freute sich für ihn, dass er auch einmal Punkte sammeln konnte.
„Eispflanzen werden gerne übersehen, da sie durchsichtig oder weiß sind," erklärte Madam Sprout, „Eine ungünstige Farbe für den Winter..." Sie ging etwas näher an den See, bückte sich und zeigte auf eine Stelle, „...das ist zum Beispiel „Die böse Witwe". Sie wird so genannt, weil Hexen vor etwa 500 Jahren mit dieser ihre Ehemänner vergifteten..."
„Siehst du was?", fragte Harry an Seamus gewandt.
„Nicht wirklich," Seamus schüttelte den Kopf.
Harry beobachtete die anderen.
Die meisten blickten verwundert und verständnislos ihre Stehnachbarn an.
Nur Neville und Hermione bückten sich und gingen mit ihren Gesichtern schon so nahe an den Schnee, dass sie ihn fast schon berührten.
„Wow, ist die schön!", staunte Neville, „Im Buch sah sie nicht so hübsch aus."
„Ja...vor allen Dingen sind die Blütenblätter viel länger, als auf den Bildern," stimmte Hermione zu.
„Ich erwähnte doch, dass man sie gerne übersieht," erklärte Madam Sprout den Rest der Klasse, „Ihr müsst näher hin."
Neville und Hermione machten Platz, bevor sich Hannah und Harry hinunterbeugten.
Zuerst sah Harry gar nichts, doch dann erkannte er eine sich vom Schnee abzeichnende Blume.
Es war sehr schwer zu erkennen, sie sah aus, als würde sie aus Glas bestehen.
Ihre Blütenblätter hatten die Form von Krallen.
„Die Nächsten," sagte Madam Sprout und Harry und Hannah mussten für Dean und Lavender Platz machen.
Madam Sprout ging mit ihnen noch zu anderen Plätzchen und zeigte ihnen verschiedene Eispflanzen.
Neben Hagrids Hütte gab es Dutzende „Liebe des Lebens", eine durchsichtige Rose mit weißen Stiel.
Als Madam Sprout nicht hinguckte, pflückten sich Ron und Harry je eine.
Doch die schönsten Blumen halfen nichts dagegen, dass ihre Füße langsam einfroren.
So atmeten alle erleichtert auf, als Madam Sprout die Stunden beendete.
„So ein Wetter sollte verboten werden," jammerte Ron beim Rückweg ins Schloss.
„Also wirklich. Du solltest schon etwas mehr aushalten," hörten sie auf einmal Bill Weasleys Stimme.
„Hey, Bill! Was machst du hier in dieser schönen Kälte?", fragte Ron verwirrt.
„Überprüfungen," erklärte Bill, „Die Hauselfen strengen sich zwar fürchterlich an, aber sehr viel hilft es noch nicht."
„Was ist mit den Hauselfen?", wollte Hermione wissen.
„Na ja...wisst ihr, wir haben diese Barriere mit alten Muggel- Geräten errichtet," erklärte Bill, „Sie leiten das besser. Leider sind diese durch die plötzliche Kälte eingefroren..."
„Soll das heißen, wir haben zur Zeit keine Schutzbarriere?", fragte Ron erschrocken.
„So sieht es aus," seufzte Bill, „Erzählt es aber nicht weiter...ich will ja nicht schuld sein, wenn alle in Panik ausbrechen...Wir werden es sicher bald wieder in Betrieb haben. Die Hauselfen reinigen die Geräte gerade und wärmen sie ein bisschen auf."
„Und dann ist alles wieder in Ordnung?", erkundigte sich Harry.
„Na ja, erst da können wir es auf Winterbetrieb umschalten," antwortete Bill, „Ich hätte es schon früher tun sollen, aber ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass es auf einmal zu schneien beginnen würde..."
„Hat wohl keiner," beruhigte ihn Hermione.
„Solltet ihr nicht weiter gehen...sonst kommt ihr zu spät," machte sie Bill auf die nächste Stunde aufmerksam.
„Verdammt und wir haben McGonagall," schrie Seamus.
„Bye, Bill. War schön dich zu sehen," verabschiedete sich Ron und sie liefen los.
Als sie das Verwandlungszimmer erreichten, hatte die Stunde zu ihrem Pech schon angefangen.
Vorsichtig klopften sie an die Tür und als sie ein „Herein" hörten, traten sie ein.
„Mister Potter, Mister Weasley...setzen sie sich," meinte McGonagall.
Ron ließ sich neben Blaise nieder, während Harry langsam zu Draco trat.
Dieser nieste gerade in ein Taschentuch und nickte nur zur Begrüßung.
„Und Miss Granger...Mister Finnigan," seufzte McGonagall, „Sie sind doch Vertrauensschüler. Sie müssen den anderen ein Vorbild sein. Zehn Punkte Abzug von Gryffindor...und nun setzen sie sich."
Hermione und Seamus folgten sofort.
„Da wir nun komplett sind, kann ich ja beginnen," sagte McGonagall und schritt langsam zwischen den Reihen auf und ab.
Harry nahm an, dass sie dies nur tat um sich etwas aufzuwärmen.
„Wir haben nun einen Termin für die Probe- ZAGs festgelegt," erzählte sie, „Es wird der siebte Dezember sein...daher sollte ich ihnen mal erklären, wie es bei den Probe- ZAGs vor sich geht."
„Wieso brauchen wir die eigentlich?", fragte Pansy, „Wir haben sowieso die ZAGs im Mai. Da brauchen wir doch keine Probe."
„Miss Parkinson...sie werden feststellen, dass die Probe- ZAGs nicht so unbedeutend sind. Sie sehen dadurch schon im Dezember, wie sie in den Fächern sind," antwortete McGonagall, „Früher als es noch keine Probe- ZAGs gegeben hat, sind die Schüler der Reihe nach durchgeflogen."
Pansy nickte verstehend, lehnte sich zurück und hörte brav zu.
„Bei normalen ZAGs haben sie sowohl praktisches, wie theoretisches und es dauert auch wesentlich länger," fuhr McGonagall fort, „Bei den Probe- ZAGs haben sie nur die Theorie und pro Fach nur eine Stunde Zeit...ihre Leistung bei den Probe- ZAGs wird nicht in Noten oder in die echten ZAGs miteingerechnet. Trotzdem würde ich sie bitten, dass sie sich bemühen."
Sie schwieg eine Weile, bis ihre Stille von Dracos Niesen unterbrochen wurde.
„Fühlen sie sich nicht wohl, Mister Malfoy?", McGonagall wandte sich besorgt zu dem blonden Slytherin.
„Nur ein bisschen verschnupft...hab vergessen ein Feuer über Nacht zu entzünden," antwortete Draco, bevor er wieder nieste.
„Möchten sie nicht lieber zu Madam Pomfrey?"
„Nein...nein...geht schon," beteuerte Draco, bevor er heftig zu husten begann.
„Das denke ich nicht," meinte McGonagall, „Gehen sie lieber zu Madam Pomfrey, bevor sie ernsthaft krank werden und wichtigen Stoff verpassen..."
Draco wollte widersprechen, aber McGonagall gab ihm dazu keine Chance, da sie ihn einfach aufzog und zur Tür zeigte.
„Mister Potter. Sie sind sein Jahrespartner...also werden sie ihn begleiten..."
Harry nickte und folgte Draco, der wieder zu husten begonnen hatte.
Einige Meter nach dem Verwandlungsraum, stoppte Draco und lehnte sich an die kalte Wand.
„Alles in Ordnung?", fragte Harry besorgt.
„Nur ein bisschen schwindelig," gab Draco zu.
Sanft streichelte Harry über die Wange des Slytherins, bevor er sie erschrocken zurück zog.
„Draco...du glühst ja," sagte er.
„Oh...also doch nicht nur eine kleine Verkühlung," lächelte Draco gezwungen, bevor er wieder hustete.
„Spring rauf," meinte Harry und kniete sich vor Draco.
„Was?" der Slytherin nieste in sein Taschentuch und beobachtete verwirrt den vor ihm knienden Harry.
„Ich trage dich Huckepack, also spring rauf," erklärte Harry.
„Das ist nicht nötig," meinte Draco, wollte einen Schritt gehen, aber dann drehte sich alles und er musste sich wieder an der Wand stützen.
„Ist es doch," sagte Harry, „Also..."
Langsam stieg Draco auf seinen Rücken und Harry stand auf.
„Na, also geht doch," lächelte Harry, als er mit Draco am Rücken durch die Gänge ging.
Draco antwortete nichts, sondern lehnte sich mehr an den Rücken des Gryffindors.
TBC
