Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling.
Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Marcus/Oliver, Colin/Ginny, Dean/Lavender,...
Warnung: Slash
Kommentar: Sorry, dass es nicht schneller ging, aber mir fehlte die Lust. Ich kann nicht versprechen, dass der nächste Teil wieder schneller fertig wird, aber ich versuch's.
Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Choko, Ralna, Nibin, MaxCat, Alfiriel Fuinil, ela, Kirilein, Angel344, Merilflower, juhu, Darkness151, Watari1 und Ratty1.
@MaxCat: Lass dich überraschen.
@Alfiriel Fuinil: Ich dachte mir, dass man sie in den See steckt. *g*
@ela: Ich will auch Info los werden. *dichbeneide* Nur geht das schlecht, wenn man in einem Info- Zweig ist. *g*
@Ratty1: Ich entschuldige mich vielmals für die kleinen Fehler:-)
***************************************************************************
Trotz der hohen Sicherheit, dass Sirius frei gesprochen werden würde, lagen die Nerven der Eingeweihten blank.
Lupin sah man nur noch Nägelkauend durch die Gänge streifen.
Snape zog Gryffindor mehr als hundert Punkte in nur einer Stunde ab, weil er strikt und fest behauptete, dass Fred und George unkonzentriert gewesen wären.
Zabini wiederholte Sätze oder murmelte Wörter, die er bei der Verhandlung sagen wollte, ohne dass es ihm auffiel.
Und Sirius persönlich rannte nur noch die Treppen auf und ab um sich zu beruhigen; oder um sich abzulenken indem er Mrs. Norris jagte.
Harry bekam davon aber wenig mit.
Die meiste Zeit verbrachte er bei Draco in dessen Zimmer oder in Lupins Wohnung.
Ron wurde zwar immer neugieriger, aber Blaise lenkte ihn perfekt ab.
Allerdings wusste Harry genau, dass er es Ron bald sagen müsste.
Dies sah Sirius wohl genauso, da er ihn Freitags vor dem Frühstück abfing und in ein leeres Klassenzimmer drängte.
„Sirius? Was kann ich für dich tun? Soll ich aussagen oder als seelischer Beistand mitkommen?", erkundigte sich Harry.
„Was?...Nein, ich mache dir einen Vorschlag," begann Sirius, „Wenn ich heute für unschuldig erklärt werde, erzählst du Ron von dir und Draco..."
„Nein!", sagte Harry schnell, „Ron wird mich köpfen...oder Draco...oder uns beide!"
„Mach dich nicht lächerlich. Er ist dein bester Freund," beruhigte ihn Sirius, „Also...Deal?"
Er streckte Harry die Hand entgegen.
„Was ist das für ein dämlicher Deal?", fragte Harry, „Machen wir es so. Wenn du frei gesprochen wirst, erzähle ich Ron von Draco und mir, wenn du Remus einen Heiratsantrag machst!"
Harry streckte nun seinerseits seine Hand aus.
„Einverstanden," meinte Sirius und schlug ein.
„Ich hatte das sowieso vor," er grinste Harry überlegen an, bevor er sich in einen Hund verwandelte und aus dem Zimmer lief.
Als Harry die große Halle betreten wollte, zogen ihn Hermione, Ron und Blaise gleich wieder mit hinaus.
„Ich will aber frühstücken," protestierte Harry.
„Dann hättest du früher kommen sollen," meinte Ron, „Verteidigung gegen die dunklen Künste beginnt gleich."
Harry warf einen Blick zurück und sah wie auch die anderen aus der Halle traten.
„Wie geht es Sirius?", erkundigte sich Hermione, „Ist er sehr nervös?"
„Es geht...Ich denke Remus ist nervöser," antwortete Harry grinsend.
„Wie kannst du bloß so ruhig bleiben?", fragte Hermione, „Er könnte..."
„Er kann nur frei gesprochen werden," unterbrach sie Harry, „Und wenn sie ihn für schuldig erklären, flieht er einfach wieder."
„Warum interessiert ihr euch so für Sirius Black?", fragte Blaise verwirrt.
„Dein Vater ist sein Verteidiger...," sagte Harry, „...und du hast keine Ahnung?"
„Hätte ich sonst gefragt...außerdem habe ich mich noch nie für Dads Arbeit interessiert...wenn es zu ignorieren ging," erklärte Blaise, während sie Zabinis Klassenraum betraten.
Kurz nachdem sich Harry auf seinem üblichen Platz gesetzt hatte, ließ sich auch Draco neben ihn nieder.
„Heute fällt die Entscheidung...darfst du bei deinem Paten leben oder stecken sie dich ins Waisenhaus," kicherte Draco leise.
„Dumbledore hat schon dafür gesorgt," flüsterte Harry, „Sollte er für schuldig gesprochen werden, geht die Patenschaft auf Remus über...Sirius hat das auch schon unterschrieben."
„Denkt ihr, ich schaffe heute meine Aura zu spüren?", hörte er Dean fragen.
„Keine Sorge. Du spürst sie auf jeden Fall vor mir," antwortete Neville.
Die Tür schwang mit einem fürchterlichen Knall auf und Snape stürmte vor zum Lehrerpult.
„Machen sie die Tür zu," polterte er in die Klasse.
Schüchtern erhob sich Parvati und schloss die Tür wieder.
„Fünf Punkte Abzug von Gryffindor, weil es so lange gedauert hat," knurrte Snape.
„Professor?", meldete sich Dean, „Wo ist Professor Zabini?"
„Im Ministerium für Zauberei," zischte Snape, „Haben sie etwa nicht den Tagespropheten verfolgt?...Er verteidigt Black...Und fünf Abzug wegen blöden Fragen."
Snapes Laune schien heute ihren Tiefpunkt erreicht zu haben.
„Longbottom?", donnerte Snape, „Was macht Zabini gerade bei ihnen?"
„...Au...Aura orten, Professor Snape," antwortete Neville stotternd.
„Ach? Ihr seid diese Klasse?", Snapes Augen blitzten kurz auf, „Heute macht ihr das nicht."
„Aber...Professor," sagte Hermione, „Professor Zabini sagte, dass wir..."
„Mir ist egal, was Zabini gesagt hat," knurrte Snape, „Ich kann den Stoff nicht weiter führen, weil ich keine Auren orten kann. Ich hatte und werde nämlich nie vorhaben ein Auror zu werden."
Hermione hob vorsichtig ihre Hand.
„Ja...Miss Granger?", Snapes Stimme klang mehr als genervt.
„Wenn wir keine Auren orten...was machen wir dann heute?"
„Aufstehen!"
Harry dachte zuerst, dass er sich verhört hätte, aber nachdem sich einige langsam erhoben, tat er es ihnen gleich.
„Wir gehen jetzt," sagte Snape und seine Stimme klang dabei unheilbringend.
Niemand traute sich irgendetwas zu sagen, sondern folgte dem Meister der Zaubertränke einfach.
Dieser schritt aber nicht aus dem Gang, sondern weiter hinein.
Auf einmal wusste Harry, was Snape vor hatte und das gefiel ihm überhaupt nicht.
Seine Befürchtung wurde bestätigt als Snape in den zweiten Klassenraum für Zaubertränke ging.
Als Neville die Kesseln sah wurde er sofort bleicher.
„Setzen," befahl Snape und wies auf die Bänke.
Zu Harrys Pech wählte Draco gleich einen in der ersten Reihe, weswegen er gleich noch ein bisschen unruhiger wurde.
„Also...wie sie sehen. Das ist der neue Raum," erklärte Snape mit leicht verzogenem Gesicht.
„Professor? Wir haben doch jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste, oder nicht?", fragte Seamus.
„Nein, habt ihr nicht, Mister Finnigan," antwortete Snape, „Euer Lehrer ist in London, oder?...Wir nützen aus, dass wir einmal vier Stunden Zaubertränke haben und..."
Ein dumpfes Geräusch ließ ihn stoppen; Neville war ohnmächtig geworden und von seinem Stuhl gefallen.
„War für ihn wohl keine tolle Neuigkeit," grinste Draco.
„Mister Thomas! Wecken sie Longbottom wieder auf oder ich muss sie beide schlechter benoten," drohte Snape und sofort kniete sich Dean neben Neville und gab ihm sanfte Ohrfeigen.
„Komm schon, Neville," wisperte Dean und schlug etwas fester zu.
Vorsichtig begannen Nevilles Augen zu flattern, bis er sie wieder ganz aufschlug.
„Willkommen im Reich der Wachen, Mister Longbottom," schnarrte Snape, „Und zehn Punkte Abzug von Gryffindor, weil sie den Unterricht behindert haben."
Noch etwas wackelig setzte sich Neville wieder.
„Was ich sagen wollte, bevor mich Longbottom mit seiner eindrucksvollen Stuhlnummer unterbrochen hat...", fuhr Snape fort, „...war: Wir brauen ein Veritaserum. In normalen Stunden geht sich das nicht aus, aber heute haben wir genug Zeit..."
Er öffnete einen der Schränke, dessen Inhalt nur aus Büchern bestand.
„Jede Gruppe nimmt sich jetzt so ein Buch. Das Veritaserum finden sie auf Seite 140," erklärte er.
„Müssen wir den auch ausprobieren?", fragte Draco.
Harry konnte sehen, wie er Snape flehend anblickte.
„Nein," antwortete Snape zum Wunder der ganzen Klasse.
Harry hingegen konnte seine Antwort verstehen.
Bei Dracos flehenden Blick wurde wohl sogar jemand wie Snape weich.
„Es gibt eine andere Möglichkeit um zu testen, ob das Serum richtig gemacht wurde," erklärte Snape.
Da er nicht weitersprach, holte sich jede Gruppe eines der Bücher.
„Schaffst du das?", fragte Harry leise, als er Dracos besorgten Gesichtsausdruck beim Lesen des Rezeptes sah.
„Das wird nicht leicht, Potter," seufzte der Slytherin, „Bei dem Serum geht es sehr nach Genauigkeit...Sieh dir das an. ‚Erhitzen sie ¼ Liter Wasser...'. Das verdunstet doch sofort, bis wir die Zutaten hineingeworfen haben...Also müssen wir zuerst die Zutaten vorbereiten. Wo sind die Zutaten eigentlich?"
„Zutaten finden sie in den Schränken," sagte Snape genau in diesen Moment.
Dean öffnete einen der Schränke und bekam fast einen Schock, als er den völlig überfüllten Schrank erblickte.
Hermione ging es bei einem anderen Schrank ähnlich.
„Was denn? Können sie nicht mal Zutaten beschaffen?", spöttelte Snape, während er sich auf seinem Lehrersessel niederließ und genüsslich die Aussicht betrachtete.
Draco ging mit entschlossenem Gesichtsausdruck zu den Schränken, ließ nur einmal kurz seinen Blick über den Inhalt schweifen, bevor er einige Dinge heraus nahm, sie an ihrem gemeinsamen Tisch brachte und dies mit dem nächsten Schrank wiederholte.
„Wiege die," befahl Draco und schob einen Haufen Kleeblätter zu Harry, „Es müssen 3 Gramm sein."
Harry konnte nur dankbar sein, dass Draco sein Jahrespartner war.
Mehr als zehn Mal hätte er irgendetwas falsch gemacht, wenn Draco ihn nicht immer verbessert hätte.
„Füllen sie diese Gläser," sagte Snape nach den vier Stunden und gab jeder Gruppe ein Kristallglas.
Harry sah es schon mal als gutes Zeichen, dass ihr Serum durchsichtig und nicht schlammbraun, wie Nevilles und Deans war.
„Dann wollen wir mal," meinte Snape und holte einige weiße Bänder aus einem Schrank.
„Wenn sich das Band verfärbt, ist das Serum nutzlos," erklärte er.
Harry hielt den Atem an, als Snape zu ihrem Tisch trat und das Band in das Glas gleiten ließ.
Er atmete erleichtert auf, als sich dieses nicht verfärbte.
„Longbottom, Thomas. Ihr Serum brauche ich gar nicht zu testen...Das ist Schlamm, nicht mehr," polterte Snape, „Fünf Punkte Abzug von Gryffindor."
Blaise und Ron waren die einzigen, die es außer Harry und Draco geschafft hatten.
Hermione konnte es, selbst als sie schon beim Mittagessen in der großen Halle waren, immer noch nicht fassen, dass sich das Band bei ihrem Serum blau verfärbt hatte.
„Hermione! Nimm es nicht so tragisch," tröstete sie Neville.
„Ja, genau," stimmte Ron zu, „Jetzt wissen wir endlich, dass du ein normaler Mensch bist."
Hermione sah das scheinbar nicht so einfach, sondern vertiefte sich in ihr Zaubertrankbuch und murmelte etwas von Viktor und Beziehungspause.
Als die Posteulen in die Halle schwebten, blickte Harry gar nicht auf.
Doch als Zeus bei ihm landete, riss er den Brief sofort ab.
Na, Potter!
Was machst du jetzt in den Freistunden?
Ich bin in der Bibliothek und suche nach einem Gegenfluch für Mom.
Wenn du Lust hast, kannst du ja kommen.
Ich habe übrigens auch einige Bücher entdeckt, die dir bei den
Probe- ZAGs helfen könnten.
Ich hoffe du kommst,
Draco!
Harry schmunzelte über den letzten Satz.
Seit der „Liebe des Lebens" hatte sich Draco ihm gegenüber drastisch verändert.
Er nannte ihn zwar immer noch Potter, aber ansonsten hielt er sich ziemlich zurück, was Beleidigungen anging.
„Willst du?", fragte auf einmal Ron und überreichte ihm den Tagespropheten.
Dankend nahm diesen Harry entgegen.
Sirius Blacks Prozess
Harry vergaß völlig auf das Essen, als er sich in den Artikel vertiefte.
Heute um 10:00 Uhr begann Sirius Blacks Prozess. Zur Überraschung vieler Anwesenden erschien Black sogar. Seinem Zustand zu schließen scheint es ihm in den letzten Jahr nicht so schlecht ergangen zu sein. Leider dürfen keine Reporter bei dem Prozess dabei sein, aber wir können ihnen trotzdem einige Fakten bitten. Black hat zwei Verteidiger. Zum einen Devon Zabini, der noch nie einen Fall verloren hat und zum anderen niemand geringeren als Albus Dumbledore.
Erst jetzt fiel Harry auf, dass Dumbledore und auch einige Lehrer nicht anwesend waren.
Den Vormittag verbrachten die Richter damit Sirius Black über seine gelungene Flucht aus Askaban auszufragen. Genaueres wissen wir leider nicht und Sprecher des Ministeriums erklärten, dass die Details nicht an die Öffentlichkeit treten werden. Anscheinend scheint dies aber nicht so einfach gewesen zu sein, da mehrere Beamten der verschiedensten Abteilungen in den Saal gerufen wurden. Am Nachmittag hingegen werden nun etliche Leute aussagen. Remus Lupin(37), Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe in Hogwarts ist der Wichtigste von ihnen. Allerdings ist es nicht sicher, ob seinen Wort Glauben geschenkt werden kann, da er nichts geringeres als ein Werwolf ist.
Ab diesen Satz las Harry gar nicht mehr weiter, sondern zerknüllte die Zeitung und stopfte sie in einen Kartoffelauflauf.
„Du weißt, dass ich sie noch lesen wollte," sagte Ron und betrachtete missmutig den Kartoffel- Zeitungsauflauf.
„Und ich wollte den noch essen," jammerte Neville.
„Tut mir leid," seufzte Harry.
„Ich nehme an, du bist bei Lupin ausgetickt?", riet Ron.
„Du darfst diese Idioten nicht ernst nehmen," sagte Hermione.
„Ich tu es ja nicht, aber Remus...Ich will gar nicht wissen, wie deprimiert er sein wird, wenn er das liest," meinte Harry.
„Oh, ich muss los," sagte Hermione, bevor sie aufstand, „Arithmatik fängt gleich an."
„Wahrsagen auch," Ron stöhnte genervt, „Ich wünsch dir viel Spaß bei deinen Freistunden."
„Und ich dir bei Trelawney," kicherte Harry, während ihm Ron einen Als-ob Blick zuwarf.
Harry wartete bis sich die Halle langsam leerte, bis er sich zur Bibliothek aufmachte.
Er fand Draco in der dunklen Ecke, in der sich der Slytherin schon einmal befunden hatte.
„Hi," grüßte ihn Harry vorsichtig.
Draco legte das eben gelesene Buch bei Seite und strahle den Gryffindor an.
„He, Potter...schön dich zu sehen," er blickte sich kurz um und zog Harry danach an sich und küsste ihn lange.
Sofort als sie sich trennten, zog Draco zwei Bücher aus einem Stapel und gab sie Harry.
„Das linke ist für die Probe- ZAGs...wenn du mir helfen willst, lies das Rechte," erklärte Draco und blätterte in einem Buch weiter.
„Natürlich helfe ich dir," meinte Harry und begann das Buch zu durchstöbern.
Er fand die ungewöhnlichsten Flüche von Haarwuchs jedes Mal, wenn man einen Mensch ansah, bis grüne Hautfarben, wenn man Menschen hörte, aber nirgends fanden sie einen Fluch, der jemanden Angst vor Menschen machte.
„Es ist zum Verzweifeln," seufzte Draco auf dem Weg zu Hagrids Hütte, „Da sucht und sucht man, aber findet einfach nichts."
„Wir werden..."
„Sag jetzt nicht: ‚Wir werden schon eine Möglichkeit finden'. Denn dann explodiere ich," unterbrach ihn Draco.
Harry schwieg daraufhin.
Als sie bei Hagrids Hütte ankamen, warteten schon die anderen auf sie.
„Was hast du bei Malfoy gemacht?", fragte Ron verwirrt.
„Vita- Trank," antwortete Harry knapp.
Ron glaubte es ihm anscheinend, da er nicht weiter nachfragte.
„Denkt ihr, dass Lupin schon wieder zurück ist?", fragte Hermione.
„Ne, sicher nicht," meinte Blaise und zeigte auf Hagrid, der mit einem riesigen schwarzen Vogel unter dem Arm zu ihnen kam.
„Hallo," grüßte er sie freundlich, „Da Professor Lupin noch nicht zurück ist, werde ich den heutigen Unterricht durchführen..."
„Na, wie toll," Pansy stöhnte genervt auf.
„Was haben sie vor?", fragte Draco misstrauisch, „Sie wollen uns doch nicht einen Donnervogel vorsetzen..."
Er blickte skeptisch auf den zappelnden Vogel.
„Nun...ähm, eigentlich ja," Hagrids Stimme nahm nun einen besorgten Tonfall an.
„Oh...dann wiedersehen," sagte Draco schnell, drehte sich um und kehrte zum Schloss zurück.
Der Rest der Slytherins folgte ihm wie auf Befehl.
„Also...Hagrid, Sir...das dürfen sie jetzt nicht falsch verstehen," begann Blaise, „Aber Donnervögel? In einer Schulklasse?...Haben sie einen Knall?"
„Blaise," wisperte Ron, „Lass es."
„Aber er hat recht," mischte sich Hermione ein, „Hagrid, du kannst doch keine Donnervögel hierher bringen. Die sind doch lebensgefährlich."
„Die paar Volt werden euch nichts tun," versicherte Hagrid.
„Die paar Volt?", wiederholte Blaise ungläubig.
„Hagrid! Wenn Donnervögel nervös oder angespannt werden, haben sie bis zu 1Million Volt," erklärte Hermione, „Du kannst von Glück reden, dass er noch nicht..."
„Ich hab's ja verstanden," grummelte Hagrid, „Ich bin ein schlechter Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe,...genau das wollt ihr mir doch sagen."
„Ja," antwortete Blaise, woraufhin Ron ihm kurz in die Seite schlug.
„So haben wir das nicht gemeint," warf Hermione ein, „Es ist nur..."
„Jaja, ihr habt frei," murmelte Hagrid und ging in den Wald zurück.
„Jetzt ist er beleidigt," meinte Harry.
„Ach, der wird sich schon wieder beruhigen," winkte Hermione ab.
Den Rest des Tages verbrachten sie im Gryffindor- Turm.
Hermione schloss sich Nevilles Nachhilfe an.
Seamus verschwand nach einer Weile wieder und Harry verlor zehn Mal gegen Ron im Zauberschach, da er die ganze Zeit auf eine Nachricht von Sirius wartete.
Doch selbst als die Sonne unterging, gab es weder eine Nachricht von Sirius, noch von Lupin.
Frustriert schlürfte er mit Ron und Hermione zum Abendessen in die große Halle.
„Er wird sich schon melden," versuchte ihn Hermione zu beruhigen.
„Nicht wenn er direkt nach Askaban gekommen ist," entgegnete Harry.
„Dann wäre aber Lupin schon da," erwiderte Ron.
Harry blickte zum Lehrertisch an dem Lupin, Dumbledore, Zabini, McGonagall und Flitwick immer noch fehlten.
„Aber warum dauert das bloß so lange?", seufzte Harry.
„Vielleicht haben sie gewonnen und feiern jetzt," schlug Hermione vor.
„Mit McGonagall?", fragte Ron skeptisch.
„Na ja..." Hermione lächelte entschuldigend, bevor sie sich ihrem Essen zuwandte.
Harry stocherte lustlos in seinem Gemisch aus Reis und Gemüse herum, seinen Blick immer auf den Eingang der Halle gerichtet.
Sein Herz machte einen Hüpfer, als sich die Tür öffnete und Dumbledore, McGonagall und Flitwick die Halle betraten.
Dicht hinter ihnen ging Zabini in einem dicken Wälzer vertieft.
„Wo ist Lupin?", fragte Hermione verwirrt.
Harry wollte am liebsten loskreischen, als er Lupin und Sirius die Halle betreten sah.
Wie auf Kommando verstummten alle Gespräche an den Haustischen und jeder blickte ängstlich zu Sirius, der ganz ruhig und mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Eingang stand.
Harry vermutete, dass er es genoss einmal nicht als Hund hier zu sein.
Erst als ihn Lupin bestimmt weiter zog, rührte er sich.
Harry sprang auf und versperrte den beiden den Weg zum Lehrertisch.
„Und?", fragte er neugierig.
„Ich bin frei," sagte Sirius, bevor ihm Harry jubelnd in die Arme fiel.
„So richtig frei?", wiederholte Harry.
„Ja! Und sie haben mir sogar einen Schadensersatz für die dreizehn Jahre in Askaban gegeben," erzählte Sirius, „Devon hat das einfach nur klasse gemacht...," er strahlte Zabini an, der darauf nur seinen Krug hob, „...allerdings..."
Sirius Stimme klang nun leicht bedrückt.
„Was ist denn passiert?", fragte Harry besorgt, „Haben sie dir die Patenschaft entzogen?"
„Was?...Nein, nein...ich bin noch dein Pate. Und jetzt sogar dein rechtmäßiger Erziehungsberichtigter," antwortete Sirius.
„Klasse...aber wo ist das Problem?", Harry fiel einfach nichts anderes ein.
„Ganz einfach," begann Lupin, „Mein lieber Tatze hier...," Harry bemerkte Fred und George, die sich an ihren Getränken verschluckten, „...musste erzählen, wie er aus Askaban entkommen konnte."
„Oh...deswegen die Leute aus den verschiedensten Abteilungen," Harry verstand langsam.
„Ja. Sie haben ihn jetzt als Animagus registriert," erklärte Lupin, „Und das gefällt ihm überhaupt nicht."
„Ich konnte Strafe zahlen," grummelte Sirius, „Mehr als die Hälfte des Schadenersatzes ist weg...Wurmschwanz kann von Glück reden, dass er nach Askaban gekommen ist. Er hätte sich das nicht leisten können."
Die Augen der Zwillinge nahmen bei den letzten Sätzen einen undefinierbaren Glanz an.
„Sirius...du tust ja so, als wärst du arm," gluckste Lupin, „Ich habe dein Verließ bei Gringotts gesehen, also brauchst du hier gar nicht so herum zu jammern."
„Moony! Hier geht es ums Prinzip," wisperte Sirius.
Die Zwillinge beobachteten die beiden nur noch mit offenem Mund.
„Moony? Tatze? Wurmschwanz?", wiederholte Fred ungläubig.
„Ihr seid...ihr seid...", George schien kurz vor einem Kollaps zu stehen, „Ihr...seid...Moony u...und Tatze...ihr seid..."
„...die Rumtreiber," endete Fred mit einem bewundernden Tonfall.
„Na ja...früher," gab Lupin zu.
Das reichte den Zwillingen.
Sie kreischten auf und schüttelten wie wild die Hände von Sirius und Lupin.
„Es ist uns eine große Ehre," sagte Fred atemlos.
„Wir sind ihre größten Fans," meinte George.
„Ähm...äh...danke," Sirius wusste nicht was er sonst sagen sollte.
Lupin hingegen sagte überhaupt nichts, sondern starrte nur verwundert auf die beiden Jungen, die ihre Hände gar nicht mehr los lassen wollten.
„Wurmschwanz ist in Askaban, haben sie gesagt?", erkundigte sich Fred.
„Und wo ist Krone?", fragte George.
„Krone war mein Vater," sagte Harry um die Zwillinge von den beiden abzulenken.
„Was?", kreischte Fred, „Du wusstest davon?"
„Dein Dad war Krone?...Wieso hast du uns nichts gesagt?", klagte George, „Du wusstest doch, dass wir sie bewundern."
„Na ja...ich wollte, dass ihr euch vor der ganzen Schule lächerlich macht," sagte Harry scherzend.
Erst jetzt bemerkten die Zwillinge die Blicke der anderen, weswegen sie sich schweigend wieder hinsetzten.
„Wir haben Fans," gluckste Sirius, „Und du..."
„Lass es," bat Lupin, „Ich will endlich was essen."
Lupin ging, von den bewundernden Blicke der Zwillinge verfolgt, an den Lehrertisch.
„Also...du weißt, was du noch zu tun hast," erinnerte Sirius Harry an sein Versprechen.
„Das selbe gilt für dich," konterte Harry.
„Ich weiß," sagte Sirius grinsend und zeigte unauffällig auf eine Schatulle, die sich von seinem Umhang abzeichnete.
„Mist...ich hatte gehofft, dass du einen Rückzieher machst," murmelte Harry.
„Ne, da hast du Pech gehabt," grinste Sirius, „Also erzähl mir dann, wie es gelaufen ist..."
Er verwandelte sich in den schwarzen Hund, woraufhin alle Schüler aufschraken und tapste schwanzwedelnd zu Lupin.
„Nun...," sprach Dumbledore, „da sie alle gelauscht haben, erzähle ich ihnen nur die Kurzfassung. Professor Lupins Hund ist Sirius Black. Er hat keine Menschen getötet und wurde heute frei gesprochen."
„Bleibt er im Schloss?", rief ein Slytherin- Siebtklässler.
„Ja," antwortete Dumbledore.
Das Essen verlief relativ gut, wenn man davon absah, dass die Schüler erfahren hatten, dass Lupins Hund ein ehemals gesuchter Verbrecher war.
Harry wurde von Schülern, aus fast allen Häusern belagert, warum er mit Sirius so vertraut umging und die Weasley- Zwillinge schmollten, weil er ihnen nicht erzählt hatte, dass er die Rumtreiber kannte.
Harry war heilfroh, als er im Jungenschlafsaal verschwand und die Tür hinter ihm zufiel.
Zum Glück hatten die Gryffindors noch so viel Anstand ihn nicht auch noch dort zu belagern.
„Glückwunsch zum offiziellen Paten," gratulierte ihm Ron, als er ebenfalls den Schlafsaal betrat.
„Ich muss dir was sagen," begann Harry, schloss die Tür und kontrollierte ob jemand im Schlafsaal war.
„Schieß los," Ron ließ sich auf seinem Bett nieder und blickte gespannt zu Harry.
„Also...es ist was passiert," sagte Harry ernst, „Und dir wird es nicht gefallen."
„Hat Mom schon wieder einen Heuler geschickt? Oder hat sie dir einen geschickt, damit du mich anbrüllst?", scherzte Ron.
„Nein, nein, so was ist es nicht...Ich habe einen Freund," gestand Harry.
„Und? Ich auch," meinte Ron grinsend, „Das ist doch nicht schlimm. Weshalb sollte es mir nicht gefallen?...Es sei denn es ist Blaise..."
„Nein, Blaise ist es nicht," versicherte Harry schmunzelnd.
„Habe ich auch nicht geglaubt," kicherte Ron, „Aber wer ist es...Oh! Du und Seamus?"
„Was?"
„Natürlich, so oft, wie ihr beiden aneinander hängt," staunte Ron, „Wieso ist mir das nicht aufgefallen?"
„Es ist nicht Seamus," unterbrach ihn Harry.
„Wer ist es dann?", fragte Ron neugierig.
„Draco!"
Harry wusste nicht, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, dass Ron nichts sagte, sondern ihn nur geschockt anblickte.
„Hast du gehört? Es ist Draco," wiederholte Harry, „Draco Malfoy!"
„Bist du völlig bescheuert?", kreischte Ron und sprang auf, „Du und Malfoy...Malfoy und Du...Du und der Junior- Todesser?"
„Er ist kein Todesser..."
„Nein, natürlich nicht," sagte Ron sarkastisch, „Er ist ja zu Muggel- Geborenen so freundlich und sein Vater spendet jedes Jahr dem Muggel- Fanclub eine riesige Summe."
„Draco ist nicht..."
„Sag nicht Draco...Das ist Malfoy...", unterbrach ihn Ron, „Einfach nur Malfoy!"
„Ich nenne ihn Draco, weil wir seit einer Woche heimlich zusammen sind. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich denke nicht, dass du Blaise mit Zabini anredest," erklärte Harry.
„Dann ist das nur eine kurze Phase..."
„Ron! Hör zu. Draco hat mir im Sommer die Warnung geschrieben..."
„Warum sollte er das tun?"
„Weil er mich liebt."
„Natürlich! Warum denn auch sonst?" Rons Stimme triefte vor Sarkasmus.
„Doch er tut es," beharrte Harry, „Und ich liebe ihn auch..."
„Das will ich gar nicht hören," schrie Ron.
„Aber du musst. Seit Anfang des Schuljahres ist mir das bewusst," erzählte Harry, „Wir sind nur noch nicht zusammen gekommen, weil er noch nicht volljährig und damit seinem Vater ausgeliefert ist. Und letzte Woche in der Krankenstation..."
„Keine Details," bat Ron hysterisch.
„...sind wir zusammen gekommen," fuhr Harry fort, „Aber wegen seines Vaters halten wir es noch geheim..."
„Du kannst doch nicht...du und Malfoy?"
„Ich und Malfoy!"
„Nein," brüllte Ron, „Nicht du...was ist mit Parkinson? Kann er nicht mir der herum machen? Musst es unbedingt du sein? Und du, warum nimmst du nicht Parvati oder Seamus? Aber doch nicht Malfoy...Er hat uns vier Jahre lang beleidigt."
„Ich weiß!"
„Tust du es wirklich?", fragte Ron wütend, „Ich denke nicht. Du siehst ihn jetzt durch eine rosa Brille. Er bezeichnet Hermione als Schlammblut, er beleidigt meine Familie, er hat versucht Hagrid feuern zu lassen..."
„Ron, er ist..."
„Sag nicht, dass er anders ist, als er sich gibt. Denn das glaube ich nicht. Wahrscheinlich schleimt er sich jetzt nur bei dir ein, damit er dich irgendwann problemlos Du-weißt-schon-wen ausliefern kann."
„Voldemort hat nichts..."
„Sag nicht seinen Namen!"
„Du-weißt-schon-wer hat sicher nichts damit zu tun. Draco will nämlich kein Todesser werden..."
„Ach? Und was macht dich so sicher?"
„Er hat mir das Leben gerettet," wiederholte Harry.
„Und wenn das alles nur ein abgeharkter Plan ist? Dass der Anschlag nur dafür da war um dich glauben zu lassen, dass Malfoy..."
„Nein!", sagte Harry ruhig, „Du hast ihn noch nie ohne seiner arroganten Maske gesehen. Glaub mir: Er will kein Todesser werden."
„Zwischen wollen und müssen ist ein Unterschied," meinte Ron, „Nehmen wir an, er will tatsächlich nicht. Denkst du, dass sein Vater das durchgehen lässt, so alla ‚Ja, mein Sohn! Du willst also nicht dem dunklen Lord dienen. Das ist doch nicht schlimm. Papi liebt dich doch trotzdem'. Er wird ein Todesser! Ich wette er hat sogar schon das dunkle Mal!"
„Nein, das bekommt er erst, wenn er mit Hogwarts fertig ist," erklärte Harry, „Und bis dahin kann Vol...entschuldige..., Du-weißt-schon-wer besiegt sein..."
„Und? Wenn Du-weißt-schon-wer tatsächlich besiegt sein soll, was denkst du passiert dann? Denkst du Lucius Malfoy schließt dich als seinen Schwiegersohn sofort in die Arme und begrüßt dich herzlich in der Malfoy Familie?"
„Dann ist er volljährig. Lucius hat dann nichts mehr mit ihm zu tun."
„Reizend! Du bekommst dann also die Malfoys als Schwiegereltern. Das ist doch nett! Sag mal hast du sie nicht mehr alle?", kreischte Ron, „Langsam denke ich, dass er dich irgendwie verhext hat."
„Bei Merlins Barte, er hat mich nicht verhext. Unbewusst liebe ich ihn schon seit der dritten Klasse..."
„Ach? Lass mich raten. Du schwärmst für ihn, seit dem Vorfall mit Seidenschnabel," sagte Ron, noch immer nicht ruhiger.
„Ich sagte unbewusst," wiederholte Harry genervt, „Ich hatte einen Blick drauf, der schon mehreren aufgefallen ist. Dein Freund hat mich übrigens darauf aufmerksam gemacht..."
„Lass Blaise aus dem Spiel!"
„Aber es ist nun mal so. Ohne Blaise wäre ich nie auf die Idee gekommen in Draco verliebt zu sein...Sogar Fred und George wissen und akzeptieren es. Warum kannst du's dann nicht?"
„Ach? Meine Brüder wissen es! Wie viele denn noch?"
„Na ja, Blaise, Fred, George, Parvati, Lavender, Seamus, Sirius, Remus, Madam Pomfrey..."
„Hermione auch?", fragte Ron.
„Nein," Harry schüttelte den Kopf.
„Wenn ich das richtig sehe, weiß es jeder, außer deinen besten Freunden...Und jetzt erwartest du, dass ich das verstehe?"
„Ja!"
„Das ist Malfoy! Das ist ein Slytherin. Du kannst keinem Slytherin trauen. Die nutzen dich nur aus," sagte Ron.
„Ron!"
„Nein, lass mich ausreden. Slytherins sind alles mit einander falsche Schlangen. Du kannst keinem Slytherin vertrauen. Nicht einem. Und es gibt keine Ausnahmen..."
„Ron!"
„Mit Slytherins hat man keine Beziehung. Wenn überhaupt sind sie nur für Sex gut..."
„So? Interessant!"
Ron wirbelte herum, als er die vertraute Stimme hinter sich hörte.
Harry stöhnte innerlich auf.
Warum hatte der Rothaarige auch nicht auf seine Unterbrechungen reagiert.
Er hatte Blaise schon längst entdeckt.
„Blaise...Das gilt nicht..."
„Slytherins sind nur für Sex gut?", wiederholte Blaise mit unterdrücktem Zorn in der Stimme.
Seine Augen glänzten gefährlich.
„Das ist nicht..."
„Das ist unsere Beziehung also für dich..."
„Blaise, ich meinte nicht dich," Rons Stimme nahm einen flehenden Tonfall an.
„Erspare mir das, Weasley!", Blaise drehte sich um und stürmte wütend aus dem Saal.
Erst als die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, registrierte Ron was eigentlich passiert war.
„Das darf nicht wahr sein," flüsterte er geschockt.
„Worauf wartest du noch?", fragte Harry verwirrt, „Renn ihm nach."
„Ja, natürlich...", Ron war schon fast draußen, da drehte er sich nochmals um, „Und das mit Malfoy regeln wir noch."
„Wenn du meinst," seufzte Harry.
//Das läuft ja ganz prima!//
TBC
