Veränderungen

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Pairing: Harry/Draco, Remus/Sirius, Hermione/Viktor, Blaise/Ron, Colin/Ginny, Marcus/Oliver, Lavender/Dean, Ernie/Seamus, Cho/George,…

Warnung: Slash! OOC!

Kommentar: Die Ausrede: „Ich hatte keine Zeit!" ist nicht mehr sehr originell oder? Aber es stimmt wirklich. Wir hatten ne Wiederholung in Mathe, weil nie jemand geistig im Unterricht anwesend war/ist. Und in Französisch haben wir die beste Schularbeit aller Zeiten geschrieben *g* Zwei Positive und sonst alles Fleck! Das ist doch Rekord! Wenigstens wird sie jetzt wiederholt. Und ich hatte meine zweite L17 Überprüfung(nur noch 1000 Kilometer *yuhu*).

Aber ich denke dieses Kapitel wäre so oder so nicht gut geworden, ob ich mich jetzt beeilt hätte oder nicht.

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Nibin, Mael, baboon, kerzle, Kirilein, netrunnerin14, Armond, Ralna, sgr011566, maddyfan, Maia May, jacky, Nevathiel, idril.tinuviel, Anderegwen, Dracos-Honey, Dimfalathiel und Meldis.

@netrunnerin14: Na ja, die Länge! Ich weiß! Ich will einfach nie mehr schreiben...und die Cliffhanger sind unabsichtlich(wer soll das glauben? *g*)

@Armond: Zehn Punkte für dich!

@Maia May: Arm in Gips? Was ist denn da passiert? *besorgtist* Hoffentlich wird das bald wieder besser! Und die Wünsche: Das ist unmöglich! Ich habe da nämlich schon etwas vor. *fiesist*

@ idril.tinuviel: Ich trenne sowieso ein paar. Dann sind's wieder weniger.

@Dracos-Honey: 1. Ich habe nichts gegen sie. Ich kann sie nur nicht leiden *g*. 2. Das war kein Hotel. Das war ne Bruchbude sondergleichen.

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Erst als es Abend wurde, konnte Harry den Slytherin- Gemeinschaftsraum verlassen, ohne dass Draco seinen flehendesten Blick aufsetzte und nach mehr verlangte.

Der Slytherin hatte ihn nämlich einfach gepackt und in die Kerker gezogen um dort weiter zu machen, bei dem sie vor zwei Nächten aufgehört hatten.

Doch nachdem Mrs. Malfoy ihren Sohn über Dobby eine Nachricht bringen ließ, zog sich dieser an und verschwand aus dem Zimmer.

Da Draco sagte, dass er nicht auf ihn warten brauche, befand er sich nun auf den Weg in die Krankenstation.

Unterwegs begegnete er Fred Weasley, der sich mit einer Kiste Mehlseifen und deutlicher Vorfreude in den Augen in Richtung Ravenclaw- Gemeinschaftsraum aufmachte.

Stewart Ackerly würde sie wohl nie wieder bei Snape verpetzen, wenn Fred mit ihm fertig war.

Vor der Krankenstation sah er wie Madam Pomfrey die Krankenstation verließ und die Tür hinter sich schloss.

Sie war gerade dabei die Tür zuzusperren, als ihr Blick auf Harry fiel.

„Mister Potter...welch seltene Überraschung," sagte sie mit amüsierter Stimme.

„Sind Remus und Sirius in ihre Wohnung zurück gegangen?", fragte Harry verwirrt.

„Nein...sie sind noch drinnen..."

„Gut," Harry drängte sich an der Hexe vorbei und öffnete die Tür.

„Aber...heute Abend ist..."

Harry verstand nicht mehr was heute Abend war, da die Tür hinter ihm zufiel.

„Sirius, ich habe deinen Brief erhalten...," begann Harry, während er zu Lupins Bett ging.

Als er bei diesem ankam, wusste er auch, was Madam Pomfrey sagen wollte.

Statt Lupin lag Sirius in dem Bett und auf seinen Beinen ruhte der Kopf eines riesigen grauen Wolfs.

Der Wolf begann zu knurren, aber Sirius streichelte ihm einmal über den Kopf und schon hörte der Wolf zu knurren auf und schmiegte sich an Sirius Hand.

„Tut mir leid," stotterte Harry, „Ich habe vollkommen vergessen, dass heute Vollmond ist...ich kann ein anderes Mal kommen, wenn dir das lieber ist."

Sirius lächelte kurz und winkte ihn zu sich.

„Komm her...ich stelle dir Moony vor," sagte Sirius leise.

Harry spürte regelrecht die ihm folgenden Blicke des Wolfes.

„Er ist aber...er wird doch nicht..."

„Keine Sorge," unterbrach ihn sein Pate, „Er hat den Wolfsbanntrank regelmäßig getrunken. Er ist zahm, er wird dich nicht beißen."

Trotz Sirius Aussage, behielt er doch ein ungutes Gefühl, als er näher zu den beiden schritt.

Der Wolf nahm seinen Blick partout nicht von Harry.

„Du darfst keine Angst zeigen," erklärte Sirius als er Harrys beunruhigten Gesichtsausdruck wahrnahm, „Das mögen Werwölfe überhaupt nicht."

„Das ist nicht so einfach, wenn man jeden Moment befürchtet, dass man selbst ein Werwolf werden könnte," meinte Harry.

„Lächerlich...Moony beißt dich nicht," wiederholte Sirius, „Streck deinen Arm aus!"

„Warum?", fragte Harry.

„Tu es einfach," bat Sirius.

Langsam streckte Harry seinen Arm aus und zeitgleich hob der Wolf abermals seinen Kopf.

„Zeig keine Angst," erinnerte ihn Sirius.

Der Wolf schnupperte an Harrys Hand und sofort erschien eine Art Erkenntnis in dessen Augen und er schleckte kurz über Harrys Hand, bevor er sich wieder niederließ.

„Siehst du! War ja nicht schlimm. Und jetzt kennt dich auch Moony," sagte Sirius fröhlich.

„Und was habe ich davon?", fragte Harry verwirrt und streichelte dem Wolf vorsichtig über den Kopf, was sich dieser gerne gefallen ließ.

„Es ist immer gut, wenn man sich mit magischen Wesen versteht," meinte Sirius, „Denk an Seidenschnabel!"

„Wer kümmert sich eigentlich um den?", erkundigte sich Harry, „Ich habe ihn auf dem Bild von Remus Haus gesehen! Aber dort ist doch jetzt niemand."

„Denkst du?!", lächelte Sirius, „Moonys Mutter wohnt dort ebenfalls."

„Seine Mutter?"

„Ja," Sirius schien den verdutzten Gesichtsausdruck Harrys sehr amüsant zu finden, „Sie ist 62 und noch ziemlich fit. Sie kümmert sich um Seidenschnabel und den Garten...du wirst sie sowieso bei der Hochzeit kennen lernen. Du musst wissen, dass sich Remus immer schuldig gefühlt hat, weil sie allein leben musste. Also hat er sie irgendwann zu sich geholt..."

Er stoppte kurz, bevor er hinzu fügte: „Aber jetzt muss sie erst das ganze Jahr allein bleiben...also hat's eh nichts gebracht."

Als ob er widersprechen wollte, knurrte der Wolf kurz.

„Du weißt, dass ich recht habe," neckte Sirius ihn.

„Aber von der Hochzeit ist sie total begeistert," sprach Sirius wieder zu Harry.

„Apropos Hochzeit," wechselte Harry das Thema, „Ich habe deine Nachricht bekommen."

„Kannst du bis morgen warten...Remus will auch dabei sein," bat Sirius.

„Klar! Kein Problem," meinte Harry.

„Komm morgen einfach in unsere Wohnung! Draco kann gerne mitkommen wenn er will," sagte Sirius.

„In eure Wohnung? Remus darf die Krankenstation verlassen?", wunderte sich Harry, „Mich behält Madam Pomfrey immer extra lange hier."

„Das hat sie auch bei Remy versucht," gluckste Sirius, „Aber er konnte sie noch überreden ihn schon gehen zu lassen. Morgen früh wird er entlassen."

„Das ist schön für ihn," meinte Harry.

„Ach noch was...," fiel Sirius plötzlich ein, „Ich habe von Flitwick gehört, dass Cis im Schloss ist. Ist da was Wahres dran?"

„Cis?", fragte Harry verwirrt.

„Ja, Cis...Narcissa Malfoy," erklärte Sirius.

„Du kennst sie?", fragte Harry.

„So kann man es nennen," antwortete Sirius, „Also ist sie im Schloss?"

Harry nickte und Sirius begann zu grinsen.

„Woher kennst du Dracos Mutter?", wollte Harry wissen.

„Es ist schon spät," lenkte Sirius ab, „Du solltest schlafen gehen."

„Es ist erst halb neun," erwiderte Harry nach einem Blick auf seine Uhr.

„Eben! Schon viel zu spät," Sirius sprang auf, wodurch der Wolf seinen Polster verlor und zu winseln begann.

„Bin ja gleich wieder da," flüsterte Sirius und küsste ihn sanft hinter ein Ohr.

Davon ließ sich der Wolf wieder beruhigen und stützte seinen Kopf nun auf seinen Vorderpfoten.

„Sirius...was..."

Harry konnte seine Frage nicht mehr fertig stellen, denn Sirius hatte ihn schon aus der Krankenstation geschoben und die Tür geschlossen.

Madam Pomfrey hatte nur auf das gewartet, da sie sofort zu ihm stürmte und die Tür mit einem Zauber schloss.

Dann drehte sie sich zu Harry und musterte ihn genau.

„Keine Bisswunden," murmelte sie erleichtert, nachdem sie seinen Ärmel etwas hinauf geschoben hatte.

„Könnten sie nochmals aufsperren," bat Harry, „Ich muss..."

„Oh nein," unterbrach ihn Madam Pomfrey sofort, „Ich lasse sie nicht nochmals zu einem Werwolf. Sie können von Glück reden, dass sie nicht gebissen wurden."

„Remus beißt mich nicht," sagte Harry und wunderte sich selbst darüber, dass er innen noch etwas anderes gedacht hatte, „Er hat den Wolfsbanntrank von Professor Snape getrunken."

„Der Wolfsbanntrank ist nur dafür da, damit man nicht die Kontrolle verliert und sich bewusst nicht in der Nähe von Menschen aufhält," erklärte Madam Pomfrey streng, „Er war nie dazu gedacht Werwölfe zu Schosshündchen zu machen, wie es Sirius offensichtlich versucht. Er und Hagrid sollten sich mal zusammen tun. Niemand weiß, ob Werwölfe auch mit Wolfsbanntrank jemanden beißen würden. Faktum ist: Sie sollten während Vollmond sicherheitshalber nicht zu viele Menschen um sich haben."

Mit diesen Worten ließ sie Harry stehen und ging in einem Gang davon.

Harry seufzte kurz, bevor er sich ebenfalls dazu entschloss in den Gryffindor- Turm zurück zu gehen.

Während des Weges fragte er sich immer noch, woher Sirius Mrs. Malfoy kannte.

„Passwort?", fragte die fette Dame gelangweilt, als er vor ihr stand.

„Leonis Ming," murmelte Harry, doch das Portrait rührte sich nicht.

„Ich sagte Leonis Ming," wiederholte Harry nun etwas lauter.

„Ich habe dich gehört," meinte die fette Dame.

„Warum öffnen sie dann nicht?", fragte Harry ungeduldig.

„Du hast das Passwort nicht gesagt," antwortete sie.

„Ich sagte doch: Leonis Ming," Harry wurde etwas lauter.

„Das ist aber nicht das Passwort," sagte sie ruhig.

„Was? Heißt das sie haben das Passwort geändert?", fragte Harry.

Die fette Dame nickte nur.

„Aber woher soll ich das nun wissen?", fragte Harry wütend.

„Erkundige dich bei jemand anderem," schlug sie vor, „Ohne Passwort lasse ich dich nicht rein."

„Aber sie wissen, dass ich ein Gryffindor bin. Sie kennen mich doch schon so lange," versuchte Harry sie umzustimmen.

„Ohne Passwort, kein Zutritt," sagte sie darauf nur.

„Aber warum haben sie das Passwort geändert," klagte Harry.

Sie antwortete nicht.

Harry fluchte innerlich und setzte sich neben dem Portrait auf den kalten Steinboden.

Dann musste er eben warten, bis einer von den drei hier gebliebenen Gryffindors kam und ihm das neue Passwort nannte.

Aber was wäre, wenn alle schon im Gemeinschaftsraum säßen und nicht mehr heraus kämen.

Nach Slytherin wollte er nicht, wenn Draco nicht ebenfalls dort war.

„Harry!", rief plötzlich Fred seinen Namen, „Was sitzt du hier draußen? Passwort vergessen? Das passiert doch sonst nur Neville."

In seinem Gesicht sah Harry ein breites Grinsen, das Fred sofort verging, als er ebenfalls „Leonis Ming" sagte und die fette Dame ihn nicht reinlassen wollte.

„Was soll das bedeuten? Passwort geändert?", schrie der Weasley- Zwilling, „Vor zwanzig Minuten war es noch Leonis Ming."

„Wie gesagt: Vor zwanzig Minuten," erklärte die fette Dame.

„Aber sie kennen mich doch. Ich bin Fred Weasley. Sie wissen schon: Fred und George Weasley! Die Unruhestifter von Gryffindor. Sie kennen mich doch, also lassen sie mich rein."

„Ich kenne sie sehr wohl, Mister Weasley," die fette Dame wirkte als ob sie das lieber nicht tun würde, „Aber ohne Passwort gibt es keinen Zutritt."

„Aber wir tragen Gryffindor- Uniformen! Wir sind keine verkleideten Slytherins, die den Turm ausspionieren wollen," sagte Fred.

„Ohne Passwort...."

„...kein Zutritt. Jaja," murmelte Fred gelangweilt.

„Gib es auf," meinte Harry, „Wir warten einfach auf Seamus oder Parvati. Die beiden sind Vertrauensschüler, die werden das Passwort schon kennen."

„Bleibt uns wohl nichts anderes übrig," seufzte Fred ergeben und ließ sich neben Harry am Boden nieder.

„Ich hoffe nur, dass die beiden noch nicht drinnen sind," sagte Harry.

„Ne, sind sie nicht. Parvati ist in der Bibliothek und diskutiert mit Pince über die neueste Ausgabe der Hexenwoche und Seamus knutscht mit Ernie in der Eingangshalle herum," erklärte Fred, „Ich habe sie vorher gesehen, als ich nach Ravenclaw gegangen bin..."

„Und?", fragte Harry neugierig.

„Ich wünschte ich wäre dabei, wie Ackerly den anderen Ravenclaws erklärt, warum all ihre Seifen Mehl versprühen," antwortete Fred grinsend, „Ich dachte mir, wenn ich ihn persönlich angreife kommt das nicht so gut. Aber wenn alle Ravenclaws ihn für die Mehlseifen verantwortlich machen..."

Fred rieb sich voller Vorfreude die Hände.

„Ich kann's nicht glauben, dass du das echt gemacht hast," meinte Harry, „Was ist, wenn der wieder zu Snape rennt?"

„Dann verfüttere ich ihn an den Riesenkraken," sagte Fred.

Das Geräusch von sich nähernden Schritten, lenkte ihre Aufmerksamkeit um.

Seamus und Parvati waren gemeinsam zurück gekommen.

„Aber ich finde euch trotzdem süß," kicherte sie soeben.

Seamus hatte die beiden anderen Gryffindors nicht bemerkt und sagte laut und deutlich: „Leonis Ming!"

Doch auch bei ihm rührte sich die fette Dame keinen Millimeter.

„Hey, was haben sie?", fragte Parvati sofort, „Er hat das Passwort gesagt. Lassen sie uns rein."

„Kein Passwort, kein Zutritt," sagte die fette Dame in einer nun monotonen Stimme.

„Aber er hat ihnen das Passwort gesagt," entrüstete sich Parvati, „Oder wollen sie es auch noch von mir hören? Leonis Ming! Leonis Ming! Leonis Ming!"

Fred musste bei Parvatis verzweifelten Versuche lachen, wodurch die beiden Vertrauensschüler erstmals die beiden entdeckten.

„Gib es auf, Parvati," meinte Harry, „Sie hat das Passwort spontan geändert!"

„Geändert? Und wie heißt das Neue?", fragte sie verwirrt.

„Wir wissen es nicht," antwortete Harry, „Wir hatten gehofft ihr wüsstest es."

„Nein, uns ist nichts dergleichen gesagt worden...ihr wisst es wirklich nicht?", wiederholte Parvati ihre Frage.

„Doch wir wissen es und deswegen sitzen wir hier auf dem kalten Boden anstatt in einem gemütlichen Sessel im Gemeinschaftsraum. Uns macht das total viel Spaß," sagte Fred sarkastisch.

„Lassen sie uns durch," bat Parvati die fette Dame.

„Kein Passwort, kein Zutritt," sagte die fette Dame.

„Ich bin Vertrauensschülerin," meinte Parvati.

„Das ist schön für sie," murmelte die fette Dame gelangweilt.

„Sie können das Passwort nicht ändern, ohne es einem Vertrauensschüler zu sagen," erklärte Parvati.

„Sie wissen gar nicht, was ich alles kann, Miss Vertrauensschülerin," entgegnete die fette Dame.

„Ich gehe zu Professor McGonagall," drohte Parvati.

„Gehen sie, wenn es ihnen Freude bereitet," meinte die fette Dame.

Parvati atmete tief durch, bevor sie den Gang hinunter marschierte.

„Warum wollen sie uns nicht rein lassen?", fragte Seamus neugierig.

„Kein Passwort, kein Zutritt," wiederholte die fette Dame bissig, „So ist das System oder haben sie es nicht verstanden."

„Ist ja schon gut. Sie müssen nicht laut werden," meinte Seamus und setzte sich neben Fred und Harry.

Zehn Minuten später kehrte Parvati mit einer erregten Professor McGonagall an ihrer Seite zurück.

„Warum lassen sie diese Kinder nicht in ihren Turm?", fragte McGonagall wütend.

„Kein Passwort, kein Zutritt," wiederholte die fette Dame.

„Und woher sollen sie das Passwort kennen, wenn sie es keinem sagen. Sollen sie Gedanken lesen?", beschwerte sich McGonagall.

„Das ist nicht mein Problem," meinte die fette Dame.

„In den Schulregeln steht klar und deutlich, dass sie den Vertrauensschüler die neuen Passwörter sagen müssen," sagte McGonagall.

„Regeln können ignoriert werden," erwiderte die fette Dame, „Die Schüler tun das auch."

„Was haben die Schüler damit zu tun?", fragte McGonagall, aber sie erhielt keine Antwort.

„Lassen sie sie rein," befahl McGonagall.

„Kein Passwort, kein Zutritt," wiederholte das Portrait.

„Ich bin Gryffindors Hauslehrerin," entrüstete sich McGonagall, „Wenn ich sage öffnen, dann öffnen sie auch."

Doch die fette Dame stellte sich taub und drehte McGonagall einfach ihren Rücken zu.

„Ich gehe zu Professor Dumbledore," drohte McGonagall.

„Jaja, rennen sie nur. Das tun doch alle. Immer zu einem Höheren gehen, weil ich ja so viel Angst vor denen habe," meinte die fette Dame sarkastisch, „Ich bin noch eine echte Gryffindor. Ich habe Mut!"

„Was meinen sie damit?", erkundigte sich McGonagall.

„Wollten sie nicht zu Dumbledore gehen?", fragte die fette Dame ohne auf McGonagalls Frage einzugehen.

„Potter, Weasley, Finnigan und Patil, gehen sie in die Bibliothek und warten sie dort. Ich werde das schon regeln," befahl McGonagall.

Mühsam erhob sich Harry wieder und folgte den anderen drei hinunter in die Bibliothek.

Madam Pince las nun den Tagespropheten und winkte nur freundlich, als sie Parvati erblickte.

„Was hat sie bloß?", fragte sich Seamus, während sie sich an einen Tisch setzten.

„Die wird einfach zu alt für den Job," meinte Fred, „Die hängt dort doch schon seit 1654."

„Aber warum so plötzlich," wunderte sich Parvati.

„Wahnsinn kann immer auftreten," sagte Fred.

„Und wo sollen wir jetzt eigentlich schlafen?", erkundigte sich Parvati, „Hier?...Ich meine Harry kann noch zu Malfoy nach Slytherin und Seamus nach Hufflepuff. Aber was machen Fred und ich?"

„Wir müssen doch nicht schlafen gehen," meinte Fred, „Wir machen durch."

„Die ganzen restlichen Ferien?", fragte Parvati skeptisch, „Im Gegensatz zu dir will ich nicht mit Augenringe bei der Hochzeit auftauchen."

„Willst du auf einem Tisch schlafen?", erwiderte Fred.

„Besser als gar nicht," entgegnete Parvati.

„Dumbledore wird das schon regeln," versuchte Harry die beiden zu beruhigen.

„Und was soll er machen, wenn nicht einmal McGonagall die fette Dame dazu überredet?", fragte Seamus.

„Na ja, im schlimmsten Fall wechseln sie das Portrait," antwortete Harry.

„Oh Gott. Bitte nicht wieder Sir Cadogan," seufzte Fred, „Einmal hat der mir gereicht."

Sie diskutierten noch eine Weile über den plötzlichen Sinneswandel der fetten Dame, bevor sich Seamus entschloss in einem Buch zu lesen, worauf die anderen seinem Beispielt folgten und ebenfalls Bücher suchen gingen.

Harry vertiefte sich in ein Buch über Werwölfe, während er ab und zu einen Blick auf die große Standuhr warf, die Madam Pince als Weihnachtsgeschenk für die Schüler in die Bibliothek gestellt hatte.

Erst als die Uhr zehn Minuten nach Mitternacht zeigte, betrat Professor McGonagall die Bibliothek.

„Kommen sie alle zu diesem Tisch," sagte sie und setzte sich zu Harry an den Tisch.

Es brauchte eine Weile, bis Fred Parvati aufgeweckt hatte, die in einer Ecke der Bibliothek eingeschlafen war.

Gähnend setzte sie sich zu ihnen und fragte verschlafen: „Was ist los? Können wir nach Gryffindor?"

„Ja," antwortete McGonagall und Parvati seufzte erleichtert.

„Sie haben die fette Dame also umstimmen können?", erkundigte sich Seamus.

„Nein," beantwortete McGonagall seine Frage, „Wir mussten das Portrait ändern lassen...Das neue Passwort lautet Löwenmut."

„Wie passend," murmelte Fred.

„Was war denn nun mit der fette Dame los?", fragte Harry.

„Nun...sie müssen wissen, dass die fette Dame zu ihren Lebzeiten eine Gryffindor war. Sie sieht sich immer noch als eine, auch wenn sie inzwischen nur noch als Portrait existiert," erklärte McGonagall, „Sie behauptet nun aber strikt und fest, dass nur Gryffindors nach Gryffindor dürfen..."

„Aber es sind doch auch nur Gryffindors dort," warf Seamus ein.

„Und was ist mit Mister Macmillan oder Mister Zabini. Ich nehme an, dass Mister Malfoy ebenfalls schon im Turm war," erwiderte McGonagall.

„Wann war Ernie im Turm?", fragte Parvati verwirrt.

Seamus lief rot an und murmelte unverständliche Wörter in seinen imaginären Bart.

„Ist das ihr ernst, Professor?", fragte Harry ungläubig, „Nur weil wir Slytherins nach Gryffindor gebracht haben..."

„Und Hufflepuffs," erinnerte ihn Fred.

„...und Hufflepuffs gebracht haben, will sie uns nicht mehr rein lassen?"

„So sieht es aus," antwortete McGonagall.

„Aber das ist doch Schwachsinn," meinte Harry, „Sollte sie sich nicht freuen, dass sich die beiden meist verfeindeten Häuser vertragen?"

„Sie sollte...aber sie sieht es als Hochverrat gegenüber Gryffindor," erklärte McGonagall stirnrunzelnd, „Ich persönlich finde die neuesten Entwicklungen großartig...das habe ich auch Mrs. Malfoy erzählt."

„Was haben sie ihr denn noch so alles erzählt?", fragte Harry skeptisch.

„Keine Sorge, Mister Potter," auf Professor McGonagalls Gesicht erschien ein kleines Lächeln, „Ich habe nur Gutes über sie erzählt. Ich konnte Mrs. Malfoy doch nicht in dem Glauben lassen, dass sie der größte Unruhestifter sind, wie es ihr Professor Snape des öfteren beschrieb."

„Danke," murmelte Harry.

„Kein Problem," winkte die Professorin ab, „Aber geht jetzt schlafen. Professor Snape würde auch schon hunderte Hauspunkte abziehen, wenn er euch in einem Gang erwischen würde."

Parvatis Gesicht hellte sich schlagartig auf.

Auf das schien sie nur gewartet zu haben.

„Und wundern sie sich nicht über unser neues Portrait," rief McGonagall den vieren nach.

„Wieso sollten wir uns darüber wundern?", fragte sich Fred, „So lange es nicht Sir Cadogan ist."

„Sie könnte auch ein Portrait von Snape hinhängen," gähnte Parvati, „So lange ich schlafen darf."

„Du hast einfach kein Durchhaltevermögen," gluckste Fred und legte freundschaftlich einen Arm um ihre Schulter.

„Nicht jeder kann wie du sein," erwiderte Parvati, aber sie klang dabei nicht beleidigt, sondern lächelte ihn freundlich an.

Als sie in den Gang kamen, in dem normalerweise die fette Dame gehangen hatte, sahen sie schon von weiten, dass es nicht Sir Cadogan war, worauf alle erleichtert aufatmeten.

In einem silbernen Rahmen hang ein Portrait eines jungen Zauberers mit einem schwarzen Umhang, auf dem das Hogwarts Embleme angenäht worden war.

In seinen fast golden wirkenden Augen erschien ein freudiges Funkeln, als er die sich vier nähernden Gryffindors erblickte.

Als ob er einen guten Eindruck erwecken wollte, fing der junge Zauberer an seine roten Haare glatt zu streichen.

„Guten Abend meine lieben Schüler," grüßte er die vier und zwinkerte Parvati zu, die daraufhin rot wurde und ihren Kopf zur Seite drehte.

Der Zauberer war unbeschreiblich hübsch und mit seinem Lächeln sah er sowieso wie ein Engel aus.

„Guten Abend," kicherte Parvati und wurde gleich noch röter.

„Wer von ihnen ist Harry Potter?", fragte das Portrait. 

„Ich," sagte Harry.

„Sie sind also der Grund, warum die fette Dame den Job nicht mehr wollte," stellte das Portrait fest, „Sie soll es ja als Hochverrat gegenüber Gryffindor sehen, dabei würde sich Godric Gryffindor freuen, wenn sich sein Haus mit dem von Salazar verträgt."

Er stützte sich auf einem Schwert ab, das er bis dahin neben sich stehen gehabt hatte und blickte Harry geradewegs an.

„Pass gut auf, Harry...ich darf dich doch duzen?", fragte das Portrait unsicher.

„Äh...natürlich," antwortete Harry und fragte sich, warum die fette Dame dies nie einem Schüler angeboten hatte, obwohl sie schon seit Jahrhunderten den Eingang nach Gryffindor bewachte.

„Gut, also Harry. Slytherins sind sehr schnell beleidigt," sagte der Zauberer, „Du musst dich gut um ihn kümmern....Ja, ich weiß, dass es ein Junge ist...," sagte er auf Harrys verdutzten Gesichtsausdruck, „....Slytherins brauchen viel Aufmerksamkeit, sonst fangen sie an einem das Leben zur Hölle zu machen, nur damit man sie beachtet...Ich weiß, wovon ich rede."

Harry wollte ihm zustimmen, aber da fiel sein Blick auf das Schwert des Zauberers und seine Stimme versagte ihm.

Er kannte dieses Schwert.

Er hatte es schon einmal gesehen und zwar als er es vor drei Jahren aus dem sprechenden Hut gezogen hatte.

Aber das würde doch bedeuten, dies war...

„Sie sind Godric Gryffindor!", rief er überrascht.

Parvati, Fred und Seamus sahen ihn nur verwirrt an, doch das Portrait begann zu kichern.

„Tja, da wurde ich wohl erwischt," gluckste der Zauberer, „Was hat mich verraten?"

„Ihr Schwert," antwortete Harry, „Ich war es, der es aus dem sprechenden Hut gezogen hat."

„Soso, du warst also dieser Junge," das Portrait musterte ihn nun genauer.

„Sie sind wirklich...ich meine...sie sind wirklich Godric Gryffindor," stotterte Seamus.

„Der bin ich," antwortete das Portrait, „Wie er leibt und gemalt wurde."

Er lachte kurz über seinen eigenen Witz, bevor er erklärte: „Ich wollte mein Haus erst dann selbst bewachen, wenn es sich mit Salazars versteht und dies ist nun geschehen, also hat mich Albus Dumbledore von meinem alten Platz hier hergebracht."

„Aber ich habe sie noch nie im Schloss gesehen," sagte Parvati, „Und sie wären mir aufgefallen."

„Ich war ja auch nicht im Schloss," antwortete Godric lächelnd.

„Na ja...wie auch immer," murmelte Fred, „Löwenmut!"

„Ich hoffe, ihr habt viel davon," lächelte Godric und das Portrait klappte zur Seite.

Erleichtert doch noch in den Turm gekommen zu sein, ließen sich die drei Jungen in die Sessel sinken, während Parvati ihnen eine Gute Nacht wünschte und in die Mädchenschlafsäle verschwand.

„Das Portrait von Godric Gryffindor als Wächter, Löwenmut als Passwort...Unauffälliger ging es wohl nicht," gluckste Fred.

Seamus stimmte ihm lachend zu.

Als das Portrait abermals aufklappte, blickten sie zum Eingang mit der Erwartung McGonagall zu sehen, die überprüfen wollte, ob sie wirklich in den Turm gegangen waren.

Um so größer war die Überraschung als sie Draco erblickten.

„Hey," grüßte ihn Harry erfreut und küsste ihn kurz.

„Wie bist du hier herein gekommen?", fragte er verwirrt.

„Durch den Eingang," antwortete Draco.

„Aber woher kennst du das neue Passwort?", wollte Fred wissen.

„Kenne ich nicht," sagte Draco ehrlich, „Aber euer neuer Wächter hat mich trotzdem rein gelassen, als ich ihm sagte, ich sei mit einem Gryffindor zusammen."

„Und nur wegen dem hat er dich rein gelassen?", fragte Harry entsetzt.

„Nein...er wollte einen Beweis haben," grinste Draco, „Und da habe ich ihm einfach deinen Knutschfleck gezeigt."

Fred pfiff anerkennend, während Harry die Röte ins Gesicht stieg.

„Das sollte er nicht tun," murmelte Seamus besorgt, „Jemanden ohne Passwort hinein zu lassen."

„Er sagte, das sei eine Ausnahme und beim nächsten Mal kann ich draußen stehen bleiben, wenn ich das Passwort nicht kenne," beruhigte ihn Draco.

„Außerdem kann er tun was er will," meinte Fred, „Ist immerhin sein Haus."

„Sein Haus?", fragte Draco verwirrt.

„Ja...das ist Godric Gryffindor," erklärte Harry.

„Nicht wahr?", staunte Draco, „Man hat ihn aus seiner Grabkammer geholt?"

„Das ist nur ein Portrait," sagte Fred, „Das war nie tot und hatte auch keine Grabkammer."

„Sein Portrait hang in seiner Grabkammer," erklärte Draco, „Habt ihr nie ein Buch über die Gründer gelesen?"

Harry musste sich zusammen reißen um nicht laut los zu lachen, denn Draco wirkte genau wie Hermione, als sie ihm und Ron immer wieder vorgehalten hatte, dass sie zuwenig lasen.

Auch Seamus schien das bemerkt zu haben, da er dezent hinter seiner Hand kicherte.

„Wolltest du eigentlich was bestimmtes oder vermisst du mich nur?", wechselte Harry das Thema.

„Ich will einmal bei dir schlafen," sagte der blonde Slytherin, „Es ist unfair, dass du immer bei mir schläfst und nicht umgekehrt."

„Du sagtest doch, du willst nicht nach Gryffindor," erinnerte ihn Harry.

„Ich habe schon viel gesagt," meinte Draco, „Ich sagte auch, ich will keine Beziehung mit dir."

„Und das hast du so konsequent eingehalten," lobte ihn Fred, „Du hast wirklich Durchhaltevermögen."

„Gute Nacht, Weasley," sagte Draco und in seiner Stimme klang etwas befehlendes.

„Nacht," meinte Fred und ging zu den Jungenschlafsälen.

Kurz danach folgte ihm auch Seamus und die beiden waren allein im Gemeinschaftsraum.

„Übrigens warum ist die Krankenstation zugesperrt. Ich muss mit Sirius und Lupin sprechen," sagte Draco plötzlich.

„Heute Nacht ist Vollmond," erklärte Harry, „Was willst du von ihnen?"

„Mir ist eingefallen, was für eine Dummheit die beiden begangen haben," antwortete Draco, „Portschlüssel zu verschicken! Was für ein Schwachsinn! Was ist, wenn die Todesser die abfangen, dann ist aufeinmal Voldemorts ganze Truppe in Hogsmeade."

„Aber sie können nicht durch die Barriere," meinte Harry.

„Na ja, ich spreche sie trotzdem mal darauf an, dann kann ich Sirius auch gleich die besten Wünsche von meiner Mutter übergeben," überlegte Draco, „Die ist völlig aus dem Häuschen, dass er doch noch heiratet. Sie dachte er bleibt ewig ledig."

„Woher kennen sich deine Mutter und Sirius?", fragte Harry.

Dracos Augen weiteten sich und er fragte amüsiert: „Das weißt du nicht?"

Als Harry den Kopf schüttelte, begann der Slytherin zu kichern.

„Er weiß es nicht," gluckste er, „Du interessierst dich wohl nicht sehr für deinen Paten."

„Könntest du mich dann bitte aufklären," bat Harry.

„Nein," antwortete Draco und ging in Richtung Jungenschlafsaal, „So ist es lustiger."

„Das ist unfair," nörgelte Harry und rannte ihm hinterher.

TBC